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Ein Fotoshooting auf Sylt

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"Kann man so sagen."

"Nicht der Krebs hat Herrn Hartwig getötet," erklärte die Anwältin. "Im Zusammenhang mit seiner Behandlung nahm er aber einige Immunsuppressiva und erkrankte im März an Covid-19. Und von da an ging es leider schnell bergab. Er starb am Karfreitag. Die Beerdigung wurde sehr klein gehalten. Die Familie schickt schöne Grüße und bedauert, dass sie Sie und seine anderen Freunde nicht einladen konnte."

"Das ist okay. Wir waren nicht gerade Freunde, Daniel Hartwig und ich."

"Ich verstehe. Wie auch immer, es liegt an mir, seinen Willen auszuführen, und er hat Ihnen den Inhalt dieses Pappkartons hinterlassen."

"Ja?"

"Möchten Sie den Karton öffnen, Frau Cremers?"

"Ja. Gerne," sagte ich und spürte eine gewisse Neugier.

"Bitte!"

Ich desinfizierte reflexartig meine Hände, stand auf, ging zum Karton, der mittig auf dem Tisch stand und öffnete ihn. Er enthielt ungefähr 20 gerahmte Vergrößerungen im DIN A3-Format. Alles Fotos von mir auf Sylt. Ich legte die Bilder einzeln auf den Tisch.

Auf dem ersten Bild stand ich in Ganzkörperbemalung vor einer Gruppe sabbernder Testosteronbomben an der Promenade von Westerland. Das zweite Bild zeigte die 19-jährige Sara mit Körperbemalung und Zigarette im Mund, am Steuer des offenen BMWs. Auf dem dritten Bild stand ich rauchend vor blühender Heide. Auf dem vierten stand ich im Gegenlicht von Zigarettenqualm umhüllt an der Spitze des Hörnum-Leuchtturms.

Sigrid Hoffmann stand von ihrem Stuhl auf und kam auf mich zu, immer noch den Sicherheitsabstand einhaltend, um sich die Bilder selbst anzusehen, während ich sie weiter vor mir ausbreitete.

"Er war ein sehr guter Fotograf," kommentierte sie.

"Allerdings," gab ich zu.

"Und ich hatte den deutlichen Eindruck, dass Sie beide irgendwann zusammen waren. Als Paar meine ich."

"Nein. Überhaupt nicht. Er hatte mich vor vielen Jahren für ein paar Tage als Model engagiert. Wir hatten ein rein professionelles Verhältnis."

"Ich weiß, das geht mich nichts an... Aber ich glaube, Herr Hartwig mochte Sie. Er hatte diese Bilder an den Wänden seiner Penthouse-Wohnung, wissen Sie?"

"Nein. Das wusste ich nicht."

"Waren Sie mit ihm befreundet?"

Sigrid Hoffmann zeigte auf den Tatort-Kommissar, dessen Namen ich immer wieder vergesse, und der vor ein paar Jahren gestorben ist. Auf dem Bild zieht er mich an sich und flüstert mir etwas ins Ohr, während ich hysterisch lache. Meine weißen Titten und roten Nippel sind auf dem großen Bild sehr deutlich.

"Überhaupt nicht. Wir sind uns nur das eine Mal zufällig begegnet und haben vielleicht eine Viertelstunde miteinander gesprochen."

"Ich verstehe. Er war ein großartiger Schauspieler."

"Ja."

Nachdem ich alle Bilder ausgelegt hatte, grub ich im Karton weiter und holte die sechs teuren Sommerkleider heraus, die Daniel Hartwig mir mit nach Sylt gebracht hatte. Und drei Paar High Heels. Ich erkannte das Paar, das ich getragen hatte, als ich mir das Sprunggelenk verdrehte und bemerkte, dass der gebrochene Riemen inzwischen spurlos repariert war.

"Das ist doch eine sehr schöne Ergänzung für Ihren Kleiderschrank, Frau Cremers."

"Die Kleider sind sehr schön. Aber sie waren meine Größe, als ich 19 war. Da kann ich mich nicht mehr hineinquetschen. Seitdem habe ich ein Kind bekommen."

"Ach, kommen Sie, Frau Cremers! Sie haben doch eine so schlanke Figur."

Ich sagte nichts dazu, sondern schaute nochmal in den Karton. Ich nahm ein Stück IT-Hardware heraus und legte es auf den Tisch.

"Was ist das?" fragte ich.

"Laut meinem Verzeichnis dreht es sich hier um eine externe Festplatte mit 5436 Fotos und 14 Videoclips aufgezeichnet auf der Insel Sylt am 12. bis 14. Juli 2004," las sie aus ihren Papieren vor.

"Ich verstehe. Und Daniel Hartwig will, dass ich die alle bekomme?"

"Ja. Aber es ist noch etwas in dem Karton."

"Oh. Sieht aber jetzt leer aus."

"Bitte schauen Sie genau hin, Frau Cremers!"

Ich beugte mich vor und fand einen Autoschlüssel aus den 70er Jahren mit der Aufschrift "BMW", den ich schon einmal in der Hand gehalten hatte.

"Der Wagen steht in einer Tiefgarage hier in der Nähe. Meine Sekretärin teilt Ihnen den genauen Standort mit. Sie können das Auto abholen, sobald es auf Ihren Namen registriert ist und die Versicherung geregelt ist."

"Also hat mir Daniel Hartwig seinen BMW überlassen?"

"Ja. Laut Testament."

"Muss ich dann eine hohe Erbschaftssteuer zahlen?"

"Herr Hartwig hat mich beauftragt, Ihre Erbschaftssteuer aus dem Nachlass zu begleichen. Sie müssen nur die Papiere unterschreiben, die hier ausgelegt sind."

Ich setzte mich und las die Dokumente sorgfältig durch, bevor ich sie unterschrieb. Dann schob ich sie in Sigrid Hoffmanns Richtung. Die Anwältin inspizierte meine Autogramme und schien zufrieden.

"Meine Sekretärin hilft Ihnen gerne, den Pappkarton zu Ihrem Auto zu tragen."

"Eigentlich... bin ich mit dem Fahrrad gekommen. Ich würde gern erstmal nur die Festplatte, die Kleider und die Schuhe in meinem kleinen Rucksack und in einer Plastiktüte mitnehmen. Die gerahmten Bilder hole ich mir dann später mit dem Auto, wenn das geht."

"Wie Sie wünschen, Frau Cremers."

Ich packte meinen Rucksack und steckte den Autoschlüssel ein.

Dann rieb ich mir wieder die Hände mit Desinfektionsmittel und winkte Sigrid Hoffmann zum Abschied zu.

In der Tür drehte ich mich um:

"Eine letzte Frage: Wann hat Daniel Hartwig dieses Testament geschrieben?"

Sigrid Hoffmann kehrte zu ihren Papieren zurück.

"Lassen Sie mich nachschauen!"

Sie blätterte einige Sekunden lang und sagte dann:

"Erst vor kurzem ... vor weniger als einem Jahr. Freitag 16. August 2019, heißt es hier."

Also am Tag nach seiner Operation. Zwei Tage nach unserem zufälligen Wiedersehen auf dem UKE-Parkplatz, das anscheinend bei Daniel Hartwig Gedanken in Gang gesetzt hatte.

Ich bedankte mich und verabschiedete mich von der Anwältin.

Die Sekretärin brachte mich zurück zum Aufzug. Sie bat mich, sie anzurufen, wenn ich mich als Fahrzeughalterin angemeldet und das Auto ordnungsgemäß versichert hatte. Wir winkten uns zum Abschied coronagemäß zu, als sich die Aufzugstüren schlossen.

Ich verbrachte den Abend damit, eine halbe Schachtel Zigaretten zu rauchen, die engen Kleider anzuprobieren (und eine strenge Diät zu planen), 5436 Fotos und 14 Videoclips auf meinem Computerbildschirm durchzusehen, und mich darauf zu freuen, meinen Oldtimer-BMW zu fahren. Dabei war mir die Erinnerung an vier folgenreiche Tage auf Sylt vor fast 16 Jahren sehr lebendig.

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Anonymous
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8 Kommentare
AnonymousAnonymvor mehr als 2 Jahren

Sehr schön komponierte Geschichte und sprachlich auf hohem Niveau, Welten über dem Durchschnitt dessen, was man hier sonst liest. Sehr lustig die lakonischen Äußerungen von Sara an manchen Stellen. Wirklich nie langweilig, auch wenn ich selbst diesen Fetisch nicht teile. Es geht zwar um Erotik, erotisierend ist die Geschichte aber nahezu nicht - kein Problem! Nur ganz selten kleine stilistische Ausrutscher der Art, wie sie auch Auden James bespricht. Wenn man die bei weiteren Veröffentlichungen noch abstellt, wird es perfekt! Herzliche Grüße, RyckFinn

Auden JamesAuden Jamesvor mehr als 2 Jahren
@ Verfasser

Vielen Dank für den Hinweis auf die Fortsetzung!

Ich hatte diese zwar bereits gelesen (nach der Lektüre einer Geschichte von der Klasse der vorliegenden eine Selbstverständlichkeit), aber für den einen oder anderen geneigten Leser mag dieser auktoriale Hinweis natürlich dennoch nützlich sein.

Mein Kommentar zur Fortsetzung ist auch schon längst geschrieben, aber zuletzt war ich leider nicht dazu gekommen, ihn einzustellen; das werde ich sogleich nachholen.

–AJ

Nicky1985Nicky1985vor mehr als 2 JahrenAutor

Vielen Dank für die gründliche Kritik. Die Fortsetzung heisst "Freundschaftsanfrage zur Unzeit" bzw. "An Untimely Friend Request". Dort findet man die Krankenpflegerin Sara Cremers als BMW-Fahrerin wieder.

Auden JamesAuden Jamesvor mehr als 2 Jahren
Eine ungewöhnliche Geschichte

Eine erotische Geschichte, die ihren Anfang auf dem Parkplatz eines Tumorzentrums nimmt, ist höchst ungewöhnlich, weshalb ich mir schon länger vorgenommen hatte, sie zu lesen. Aufgrund ihres Umfangs und der meinerseits zuletzt überaus knapp bemessenen freien Lektürezeit bin ich jedoch erst vor einigen Tagen dazu gekommen, und wiederum erst einige Tage später bietet sich mir nun auch die Gelegenheit, einen entsprechenden Kommentar zu hinterlassen.

Der Autor scheint zweisprachig zu sein, denn die Geschichte ist von ihm ursprünglich unter dem Titel „My brief career as a smoking model“ (sic) im englischen LIT veröffentlicht worden (wo sie von den Lesern übrigens um einiges besser aufgenommen wurde als im hiesigen LIT-Teil). Der englische Titel verrät auch schon, worum es in der Geschichte geht: ums Rauchen und die – erotische – Begeisterung für Raucher, insbesondere weiblichen Geschlechts. (Die Unterschiede zwischen der englischen und deutschen Fassung scheinen im übrigen nicht sonderlich gravierend zu sein; stellenweise ist die deutsche Fassung sogar präziser, so wird z. B. aus dem vergleichsweise unspezifischen „workplace“ erst im Deutschen das „Tumorzentrum“ im ersten Satz.)

Die Ich-Erzählerin erzählt rückblickend davon, wie sie über das Modeln und ihren ersten Job als Model – während des Abiturs – zum Rauchen kam. Sie lief als Neunzehnjährige regelmäßig ihre Laufrunden um die Außenalster, bis sie eines Tages von einem Photographen, wie man so sagt, e n t d e c k t wird. Der lädt sie bei – für ihre Verhältnisse – recht üppiger Bezahlung zu dem titelgebenden Shooting auf Sylt ein, wobei er ihr erst auf der Anreise eröffnet, daß der Kunde, der die Bilder in Auftrag gegeben habe, verlange, daß sie auf diesen so gut wie unablässig rauche. Der Photograph legt noch mehr Geld drauf, die Ich-Erzählerin geht darauf ein und kommt dem Photographen im Laufe des mehrtätigen Shootings immer näher, wobei die Handlung noch mehrere Wendungen nimmt.

Diese Wendungen, freilich, sind für den geneigten Leser nicht gerade unvorhersehbar, weshalb die Spannungskurve nach dem durchaus spannungsvollen Beginn nicht durchweg aufrechterhalten bleibt. Wer überdies den Raucher-Fetisch, der das nahezu einzige Thema der Geschichte bildet, nicht teilt, dürfte sich insbesondere im Mittelteil der Geschichte, in dem Tag auf Tag ein zigarettenreiches Shooting auf das nächste folgt, wahrscheinlich sogar langweilen, denn der Autor beschränkt sich leider weitgehend darauf, die äußere Handlung zu schildern, also das ständige Zigarettenanzünden und –rauchen in der und der Pose, wahlweise am Strand, in den Straßen oder dem Casino auf Sylt, zu beschreiben. Die Gedanken der Hauptfigur beschränken sich nach ihrem kurzen anfänglichen Zögern hauptsächlich auf die empfundenen Nebenwirkungen des plötzlichen Kettenrauchens sowie die Sorge, es dem Photographen recht zu machen, damit sie als Raucherin auf den Bildern auch möglichst überzeugend wirke.

Die sprachliche Gestaltung ist deutlich über dem mittlerweile – leider! – normalen Niveau im deutschen LIT angesiedelt, wodurch sich der vorliegende Text wohltuend von der Masse der sonstigen Veröffentlichungen hier in letzter Zeit abhebt. Lediglich ein paar vereinzelte Tippfehler und schiefe Übersetzungen (?) aus der englischen Fassung fallen hin und wieder störend auf. Vom Stil her schlägt der Text einen ziemlich nüchternen Ton an, was seiner hanseatischen Ich-Erzählerin durchaus angemessen sein mag. Das dürfte allerdings für Leser, die sich große Gefühlsausbrüche und melodramatische Wirrungen wünschen, eher eine Enttäuschung darstellen.

Diese stilistische Nüchternheit gilt – natürlich – auch für die Erotik, die, sagen wir, eher unterkühlt ausfällt. Im Text finden sich keine großartigen Sexschilderungen, alles bewegt sich vielmehr im Flirt- und Vorspielbereich. Ob es zwischen Photograph und Model letztlich zum Geschlechtsverkehr gekommen ist, bleibt offen, was wohl auch den konsumierten Alkoholmengen geschuldet sein mag, die – wenn schon nicht die stilistische – so zumindest doch die körperliche Nüchternheit der Figuren für ein paar Absätze auflöst.

Am Ende gelingt dem Autor auch noch die Einbindung der durch die Corona-Pandemie bedingten aktuellen Lage, was die Geschichte noch stärker aus der Masse der LIT-Veröffentlichungen im dt. LIT der letzten Zeit heraushebt. Der kurze Epilog scheint zudem die Ich-Erzählerin als Hauptfigur für weitere Geschichten vorzubereiten, denn aus dem (erotischen) Leben dieses – vor allem in den entsprechenden Fetischkreisen im Internet – berühmten Rauchermodels dürfte es noch mehr zu erzählen geben!

[~]

Abschließend folgt noch eine kurze Detailkritik, um den Autor auf ein paar korrekturbedürftige Stellen hinzuweisen:

a) „‚Es würde dir [sic] keinen Cent kosten.‘“

Es müßte natürlich „dich“ statt „dir“ heißen.

b) „[…] als ich seinen BMW mit meinem Qualm füllte.“

Eine etwas verwirrende Rede, weil es sich schließlich um ein Cabrio handelt, es Sommer ist und nirgends die Rede davon war, daß aufgrund schlechten Wetters das Verdeck aufgezogen worden wäre.

c) „[…] aber fühlte mich nach den beiden Togal-Tabletten und das [sic] schöne Frühstück wieder besser.“

Es müßte natürlich „dem“ statt „das“ heißen.

d) „Ich fokussierte auf die 6000 Euro […].“

Hier scheint mehr das Englische durchzukommen, denn „fokussieren“ im hier gebrauchten Sinne ist im Deutschen ein reflexives Verb, weshalb es also „fokussierte mich“ statt einfach nur „fokussierte“ heißen müßte.

e) „‚Laut meinem Verzeichnis dreht [sic] es sich hier um eine externe Festplatte […]‘“

Diese Formulierung ist arg schief. Es müßte „handelt es sich“ statt „dreht es sich“ heißen.

[~]

Fazit: Eine mit hanseatischer Nüchternheit erzählte Raucherfetisch-Geschichte, die aus der Masse der sonstigen Veröffentlichungen deutlich heraussticht. Durchaus auch für Leser empfehlenswert, die den entsprechenden Fetisch nicht teilen!

–AJ

AnonymousAnonymvor fast 3 Jahren

Hat mir gut gefallen. Klasse geschrieben.

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