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Fasching Teil 3 von 8

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Sie nickte mir zu und drehte ihren Kopf zu Elke. Ich sah die Tränen in Elkes Augen.

„Meine Wohnung... Als wir zu meiner Wohnung kamen, war sie aufgebrochen. Alles verwüstet. Alles richtig zerstört. Nicht einfach nur etwas geklaut. Nein. Pure Zerstörungswut."

„Weiß Günther, wo du wohnst?" Ich fragte, weil das für mich die naheliegende Vermutung war.

„Nein, aber meine Mutter wusste es und von der wird er es haben. Kai, der jagt mich! Ich habe Angst. Und du hattest Recht. Ich merke, wie es mir von Minute zu Minute schlechter geht. Mir ist heiß und ich schwitze. Dein Schmerzmittel hab ich auch schon geschluckt."

Melissa hatte jetzt auch Tränen in den Augen und wirkte ganz aufgelöst.

„Kai?"

Sandra wandte sich ganz leise und nachdenklich an mich.

„Kai, Melissas Mutter weiß auch, wo ich wohne. Und bei mir wird jemand zu Hause sein! Meine Mutter und mein Vater sind wahrscheinlich noch arbeiten. Meine Schwester ist elf und meine drei Brüder zwischen zwei und zehn Jahren. Ich hab zwar viel Stress mit denen zu Hause und bin auch häufig sauer auf die ganze Bagage..., aber jetzt hab ich echt Schiss, dass der Typ bei mir zu Hause aufkreuzt. Der ist im Stande und bringt die um! Der ist nicht ganz richtig im Kopf! Kai, wir haben hier gerade ein echtes Problem."

„Probleme gibt es nicht, junge Dame, nur Lösungen!"

Mit diesen Worten trat Marius ein und setzte sich an den noch verbliebenen freien Platz. Er nickte mir aufmunternd zu.

„Ich heiße übrigens Marius und bin ein guter Bekannter von Kai. Im Moment so etwas wie eine Wunschfee und Kai verballert gerade einen Wunsch nach dem nächsten. Sogar, ohne diesen Wunsch jeweils ausgesprochen zu haben."

Marius grinste über beide Wangen.

„Das hier ist übrigens mein Zauberstab." Er reckte in einer perfekt choreographierten Bewegung sein I-Phone in die Höhe.

„Ein paar Anrufe... und Wünsche werden wahr. Du musst Melissa sein?"

Er drehte seinen Kopf zu Melissa und sah sie sehr wohlwollend und aufmunternd an. Melissa nickte.

„Melissa, sorry, aber du siehst echt scheiße aus. Du solltest dich nach dem Essen mal dringend hinlegen oder besser noch ins Krankenhaus."

Marius blickte nun zu Elke.

„Du bist die Älteste. Also musst du Elke sein. Habe ich das gerade richtig verstanden? Bei dir ist gerade eingebrochen worden und die Wohnungseinrichtung ist total verwüstet?"

Elke nickte zustimmend und wollte gerade ansetzen, etwas zu sagen, als sich Marius zu Sandra hindrehte.

„Dann kannst du nur noch Sandra sein. Dieser Günther weiß also wahrscheinlich, wo du wohnst und Deine Geschwister sind gerade allein zu Hause."

Auch Sandra nickte. Marius sprach in einem sehr ruhigen und sachlichen Tonfall -- präzise und direkt.

„Sei doch so gut, Sandra und schreib mir doch mal den Namen deiner Eltern, deiner Geschwister, die Telefonnummern deiner Eltern und deine Adresse auf."

Schon zauberte er Block und Kugelschreiber aus der Innentasche seiner Lederweste.

„Kai", schon wandte sich Marius an mich. „Essen hält Leib und Seele zusammen und das duftet hier alles sehr verführerisch. Fahr doch mal auf, was du so alles in der Zwischenzeit gezaubert hast. Wäre doch schade, das hier alles verkommen lassen zu müssen."

„Klar, mache ich. Ich sehe Marius, du hast alles im Griff."

„Dafür hast du mich ja geholt. Um Probleme zu lösen. Und eines verspreche ich euch Mädels. Bis spätestens morgen früh, habt ihr eine wesentliche Sorge weniger."

Elke wirkte deutlich beruhigter, Melissa hing förmlich an Marius Lippen und Sandra schrieb. Der Mann dominierte den Raum.

Er nahm erneut sein I-Phone heraus, machte ein paar Eingaben und schob es zu Melissa.

„Melissa, auf dem Foto... ist das Günther?"

„Ja, das ist dieses Schwein!"

Ich trat interessiert näher und betrachtete ihn mir auch kurz. Ein kräftiger Mann mit längeren verfetteten Haaren, Bauchansatz, eher recht schlampig gekleidet, stand mit zwei Prostituierten am Straßenrand. Er hatte einen bösartigen, verkniffenen Gesichtsausdruck -- fast zu klischeehaft, für ein solches Monster.

„Kann man ihn auf diesem Foto gut erkennen? Ist er gut getroffen?"

„Perfekt! Sogar die gleiche Hose und den Pulli hatte er am Donnerstag noch an."

„Sehr gut Melissa. Bist Du fertig, Sandra?"

Sandra nickte und schob ihm den Block zu. Er überflog kurz die Daten, machte sich erst gar nicht die Mühe hinauszugehen und wählte eine Nummer.

„Robert? Hier ist Marius. Ich schicke dir gleich ein Bild, eine Adresse und ein paar Namen. Nimm dir bitte ein paar Jungs, bezieht unauffällig um das Haus Position und achtet darauf, dass dieser Typ nicht ins Haus gelangt. Er heißt Günther, Kleindealer, hat ein paar Bienen am Start und macht noch was mit Schutzgeldern. Ist total durchgeknallt und selbst abhängig. Kann sein, dass er nicht alleine kommt. Aber sie sind maximal zu dritt. Vorsicht. Wahrscheinlich alle bewaffnet.

Wenn sie auftauchen, bringt sie zum Kellerloch. Wenn sie sich wehren oder nicht mitwollen, „überzeugt" sie und seid dann nicht allzu feinfühlig."

...

„Die Adresse ist in der Nähe von Hanau. Gut, etwa in dreißig Minuten. Prima. Ich melde mich später noch mal bei Euch. Ich muss mir noch was für die Familie einfallen lassen. Sollten nicht mitbekommen, wenn Porzellan zerbrochen wird."

...

„Ist gut, bis später." Mit diesen Worten beendete Marius das Gespräch und ich tischte den herrlich duftenden Auflauf und den Salat auf. Die Mädels starrten entgeistert.

Marius griff den Gesprächsfaden wieder auf, während er mit dem großen Schöpflöffel die ihm dargebotenen Teller füllte.

„Mädels, was genau ich mache, wollt ihr nicht wirklich wissen. Aber es reicht, dass ihr wisst, dass ich solche Typen verachte. Und Melissa, ich verachte ihn dafür, was er dir gegen deinen Willen angetan hat. Ich habe eine Tochter, die ungefähr ein Jahr jünger ist als du. Sie hat auch lange rote Haare, ist aber etwas stämmiger. Kommt etwas mehr nach mir."

Mit diesen Worten strich er sich plakativ und gefällig über seinen bewusst ausgestreckten Bauch.

„Ich nehme das persönlich, Melissa. Melissa, Kai sagte etwas von bestimmten Verletzungen, die dir zugefügt worden sind. Entschuldige, er musste offen mit mir reden. Nur so kann ich effektiv helfen.

Ich würde mir gerne mal ein paar dieser Verletzungen an unverfänglichen Stellen, zum Beispiel an deinen Armen oder Füßen ansehen und ein paar Fotos machen. Kannst du die Typen beschreiben?"

„Kann ich! Willst Du denen auch den Arsch aufreißen?" Melissas Stimme war eine Paarung aus Hoffnung und Hass.

„Das und noch viel mehr! Ich drücke es mal so aus. Du bist seit langem das erste Mädchen, das noch in der Lage ist, diese Typen zu beschreiben und zu identifizieren. Du bist sehr tapfer. Aber du solltest wirklich bald ein paar Medikamente einwerfen und dich im Hospital pflegen lassen. Ich denke, das wird dir dein persönlicher Doc sicher auch bald nahelegen."

„Marius, ich wollte mich bei ihnen bedanken, was sie für mich und meine Familie gerade tun. Ich habe echt Angst, dass der Typ denen was antut. Aber was machen wir denn später, wenn dieser Robert nicht mehr da ist?"

„Sandra, du kannst mich ruhig duzen. Und das Problem wird bald dauerhaft gelöst sein. Der Typ wird euch niemals wieder behelligen. Keine Panik, wir werden ihn nicht umbringen. Aber er wird nie wieder Hand an ein Mädchen anlegen. Und er wird euch keiner mehr Angst machen. Im Gegenteil. Er wird Angst bekommen, wenn er euch nur sieht. Versprochen!"

Das Gespräch schlief kurzzeitig ein und jeder hing seinen Gedanken nach, während wir den Auflauf und den, gewollt, leicht bitteren Endiviensalat aßen.

Insgesamt zeichnete sich aber wieder so etwas wie Hoffnung und Zuversicht auf den Gesichtern der Mädels ab.

Elke und ich standen auf und räumten ab. Beinahe so, wie ein gut eingespieltes Team. Dabei kannten wir uns doch noch gar keine vierundzwanzig Stunden.

„Elke, kannst du dich bitte mal um den Nachtisch kümmern. Im Backofen steht eine Lage Crêpes warm und im Kühlschrank ein Topf mit Himbeerragout. Ich gehe mal kurz an meinen Medikamentenschrank und muss mal was für Melissa raussuchen."

„Du, Kai?" Elke trat an mich heran. „Danke für alles!" Zärtlich strich ihre Hand über meine Wange und ihr Zeigefinger verharrte in einer kaum merkbaren Berührung kurz auf meinen Lippen. Eine Berührung, wie ein Versprechen. Ihr Blick ging mir durch Mark und Bein.

Marius grinste mich wohlwollend an. Ich errötete, drehte mich zu meinem Medikamentenschrank um und begann mir einen Überblick zu verschaffen.

„Tut gut, mal Held zu sein, oder Doc?" Es lag keinerlei Häme in diesem Satz. Ganz im Gegenteil -- eher war er eine an die Mädels gerichtete Feststellung, als wollte ihnen Marius damit bedeuten: „Seht mal, was der alles für euch macht."

„Sag mal Sandra, hast du Großeltern, wo ihr Eure Geschwister mal unterbringen könnt?"

„Von meiner Mutter -- die sind schon in einem betreuten Wohnen. Das geht nicht.

Aber Opa Albert und Oma Maria helfen immer mal wieder aus. Aber die können nicht mehr als zwei nehmen. Und wir sind fünf."

„Das hört sich doch schon mal gut an. Melissa, wissen deine Mutter oder Günther irgendetwas über Sandras Großeltern... beispielsweise, wo sie wohnen?"

„Nein. Hab´ ich nie erwähnt."

„Perfekt. Hörst du eigentlich Radio, Sandra?"

Marius schien einen Plan zu haben.

„Ja."

„Viel?"

„Ja klar. Wenn ich zuhause bin und Hausarbeit mache oder Schularbeiten. Läuft immer im Hintergrund. Dann stören die anderen nicht so."

„Welchen Sender hörst du denn meistens?"

„Eigentlich meistens HR3. Wieso?"

„Weil du heute bei einem Quiz gewonnen hast!"

„Hää?"

„Du hast vor ein paar Minuten bei HR 3 angerufen und gewonnen. In zwei Stunden kommt eine große Limousine und holt deine Eltern und deine Geschwister ab. Zwei Geschwister werden zu deinen Großeltern gebracht, der Rest nimmt Kurs auf Hamburg. Abendessen und Übernachtung im Vier-Sterne-Hotel, morgen Stadtrundfahrt, Mittagessen auf dem Fischmarkt, dann ein Besuch im Musical Cats -- beste Kartenkategorie mit Backstagepässen, „Meet and Greet" ... und eine weitere Übernachtung. Am Faschingsdienstag geht es dann wieder mit der Limousine nach Hause. Na, wie klingt das?"

„Toll. Dann ist ja niemand mehr zu Hause."

„Genau darum geht es mir, Sandra. Darum, dass niemand mehr zu Hause ist. Ich brauche deine Haustürschlüssel und du bleibst die nächsten Tage hier."

„Aber das kostet doch unheimlich viel Geld."

Guter Einwand von Sandra, helles Köpfchen. Genau das war auch mein Gedanke, in diesem Moment... Was würde mich das wohl kosten?"

„Mach dir da mal keine Gedanken Sandra. In erster Linie kostet es mich ein paar Anrufe, um das Ganze zu organisieren. Das andere regele ich dann im Nachgang mit Kai. Denn so wie ich jetzt gerade andere anrufe, die mir einen Gefallen schulden, werde ich ihn irgendwann mal anrufen. Und glaub mir. Er ist ein ziemlich begnadeter Arzt.

Aber keine Sorge Sandra, es ist nichts, was gefährlich oder böse ist."

Diese Worte waren eher an mich, als an Sandra gerichtet. Ich kam mir vor wie Faust, als ihm klar wurde, wo der Pferdefuß an seinem mephistophelischen Pakt war.

Normales Schmerzmittel, starkes Schmerzmittel, ein leichtes Schlafmittel, orales Antibiotikum, Breitbandantibiotikum als Infusion, Cortison, Zugangsmaterial, Spülflüssigkeit, Fentanyl -- Pflaster (ein sehr starkes Schmerzmittel zur Dauerbehandlung). Ich hatte nach kurzem Suchen quasi alles beisammen, um Melissas Behandlung weiter bis zum Krankenhaus zu überbrücken. Aber viel Zeit durfte ich mir nicht mehr lassen.

Und so wandte ich mich an sie, während Marius, gefolgt von Sandra, zum Telefonieren wieder kurz ins Wohnzimmer verschwand.

Elke blieb bei uns und ich erklärte Melissa die ersten Schritte der späteren Behandlung im Krankenhaus. Dazu musste sie noch ein starkes Schmerzmittel einnehmen.

Dann kehrten auch schon die anderen aus dem Wohnzimmer zurück. Sandra grinste feist über beide Backen, während sie sich setzte.

„Melissa, du ahnst es nicht. Marius hat alles in die Wege geleitet. In zwei Stunden kommt eine Limousine, packt alle ein, setzt die Lütten bei meinen Großeltern ab und startet durch nach Hamburg.

Als ich meine Eltern angerufen und ihnen das mit dem Quiz bei HR3 erzählt habe, dachte mein Vater erst ich wollte sie verarschen.

Aber während ich mit ihm telefonierte rief bei meiner Mutter der Jörg Bombach von HR3 an und verkündete meiner ihr die Einzelheiten und die vielen Stationen der Musicalreise. Boooah, sind die happy!

Auch, dass ich obwohl ich gewonnen habe, jetzt nicht mitfahre, sondern die anderen vorlasse. Dafür darf ich die nächsten Tage mit Melissa bei Elke übernachten und Party feiern. Ich soll es aber nicht zu wild treiben!"

Verschwörerisch zwinkerte sie erst Elke, dann mir zu.

Mir wurde ganz anders. Im Geist summierte ich die gerade auflaufenden Kosten. Jörg Bombach -- das war doch der von der Quizshow im Hessenfernsehen... Stimmt, der ist einer der Programmdirektoren des HR. Wie zum Teufel hatte Marius denn das jetzt hinbekommen?

Ich löste meinen Blick von den Mädchen und drehte mich zu ihm hin. Er stand ganz entspannt im Türrahmen und beobachtete mit offensichtlicher Freude diesen Überschwang der Gefühle, dem sich die drei gerade hingaben.

Dann nickte er mir kurz unmerklich zu. Ich stand auf und folgte ihm in das Wohnzimmer. Wir setzten uns.

„Kai, da hast du dir ja drei Früchtchen angelacht. Nein, ich mein das ganz ehrlich. Die sind nett und herzerfrischend. Aber das mit Melissa. Die sieht ziemlich mies aus und baut gerade ab. Du solltest bald ins Krankenhaus."

„Sobald wir hier durch sind."

„Gute Einstellung. Das Problem mit Günther, hättest du wahrscheinlich mit der Polizei und den Ordnungsbehörden nicht so einfach lösen können. Der Typ ist brandgefährlich und seine beiden Kumpels auch. Alle selbst auf Droge. Die sind am Ende und wissen es auch. Wissen, dass sie nichts zu verlieren haben. Und das enthemmt. Da fallen auch noch die letzten Schranken. Die denken nicht mehr an morgen. Nur noch an Orgie, Gaudi, den nächsten Schuss und glauben daran, dass es wohl irgendwie so weitergehen wird, wie immer... Egal was sie tun."

Er steckte sich eine weitere Zigarette an und nahm einen tiefen Zug. In Gegenwart der Mädchen hatte er nicht geraucht.

Ich konnte nicht widerstehen: „Jörg Bombach?"

Marius lachte leise und senkte etwas seine Stimme.

„Der heißt in Wirklichkeit Martin und ist unser IT-Spezialist. Er hat eine Stimme wie „Bombi" Bombach und mit jedem Anruf werden immer auch passende Informationen gesendet, wie beispielsweise Telefonnummern. Das kann man manipulieren. Es sieht dann so aus, als ob gerade eben der hessische Rundfunk bei dir angerufen hätte. Wir hinterlassen für „Problemfälle und Eventualitäten" zwei Telefonnummern mit Ansprechpartnern und schon läuft alles am Radiosender vorbei und wirkt gnadenlos echt. Einem geschenkten Gaul schaut man nicht aufs Maul. So schafft man sich elegant jemanden für ein paar Tage aus dem Weg."

„Klingt so, als wenn du das nicht zum ersten Mal gemacht hättest. Nur auf den ersten Blick simpel, ist es aber wahrscheinlich eine Heidenarbeit gewesen, bis die Logistik irgendwann mal gestanden hat. Ich komme selbstverständlich für die entstehenden Kosten auf."

„Unsere Chapter in Hamburg und Stuttgart haben dafür sogar eigene Beauftragte am Start, die gute Plätze in Hotels und Musicals blockieren, damit die anderen bei Bedarf darüber verfügen können. Manche Menschen stehen eben nicht auf Geld. Aber ein kleiner Kurztrip und sie sind für vieles aufgeschlossen, was wir vorzuschlagen haben."

„Marius, Ich komme mir gerade wie Doktor Faust vor, dem Mephisto gerade so seine Schliche darlegt, mit denen er die armen Seelen fängt. Nochmals: Ich komme gerne für die Kosten auf! Ehrlich gesagt fühle ich mich, bei dem was du da gerade für mich - für uns - machst, ziemlich unwohl. Ich habe so die stille Befürchtung, dass ich bald „Angebote" bekommen werde, die ich nicht ablehnen kann."

„Nein, das übernehmen wir alles. Und was ich gerade zu den Mädels sagte, habe ich ernst gemeint. Wir werden nichts von dir verlangen, was du sowieso nicht schon tust oder getan hast. Unterschätze deinen Wert nicht. Einen zuverlässigen Verbündeten im Krankenhaus zu wissen, der obendrein auch noch Chef der Ambulanz ist... und der einem nicht sogleich abweisend gegenübersteht, sich Mühe gibt und sich anstrengt... Einen, der mal etwas als Unfall deklariert, was eigentlich kein Unfall ist... Das ist sehr, sehr viel wert. Einen guten Arzt kann man immer gebrauchen. Und das kann mitunter auch regelrecht lebensentscheidend sein. Eine im Auftrag der Polizei genommene, dusseliger Weise fehlerhafte und damit rechtlich anfechtbare Blutprobe, kann auch mal Gold wert sein.

Ehrlich gesagt kann das einen Musicalbesuch, mit Wochenende für vier Personen, allein mitunter schon mehr als aufwiegen. Irgendwann werden wir dann quitt sein."

Er nahm wieder einen tiefen Zug und schnipste die Asche nachdenklich in den bereitstehenden Aschenbecher.

„Mit Günther werden wir jetzt zweigleisig fahren. Ein Team wird bei Melissas Wohnung warten, um ihn abzufangen und ein Team in der Wohnung von Sandras Familie. Ich schätze, morgen um diese Zeit sollten wir ein paar Schritte weiter sein."

„Was werdet ihr mit ihm anfangen? Und wie wird es dann weiter gehen?"

„Wie hast du es gerade so treffend formuliert, Kai... Wir werden ihm ein Angebot machen, dass er nicht ablehnen kann... Ich liebe diese Szene auch. Marlon Brando war als „der Pate" einfach grandios.

Wir werden eine gute Lösung für Melissa, ihre Freundinnen, dich und, wenn noch möglich, auch für Melissas Mutter finden."

Ich nickte zustimmend, doch nachdenklich.

„Mach dir keine Sorgen. Wir bleiben in Kontakt und ich melde mich bei Dir. Jetzt muss ich aber los. Andere Probleme warten auf Lösungen. ... Auch ein guter Job... Problemlöser."

Wir verließen das Wohnzimmer und gingen ins Treppenhaus. Die Mädels plauderten in der Küche ausgelassen und lachend über irgendein Thema. Marius nickte mir zu und zeigte auf den Ausgang.

„Ich sehe sie bald wieder. Lass sie noch ein wenig giggeln. Das Leben wird sie leider noch früh genug einholen. Ich will sie jetzt nicht aus der Stimmung reißen."

Und so begleitete ich Marius zum Hoftor und wir verabschiedeten uns mit festem Händedruck. Hatte ich wirklich eine andere Alternative? Wenn, dann sah ich sie gerade nicht.

Aber nun war er war also geschlossen -- der Pakt mit dem Teufel.

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10 Kommentare
PaarohneBar1PaarohneBar1vor etwa 2 Monaten

Tolle Geschichte. Und zeigt, daß Freunde wichtig sind.

MichaL36MichaL36vor mehr als 2 Jahren

Jetzt bin ich echt im Leserausch. Die fehlenden füf Teile werde ich wohl in dieser Nachtschicht packen!

Vielen Dank fürs Teilen! Michael

michl57michl57vor etwa 3 Jahren

Hammerstory bis hierher, bin suf die weiteren Fortsetzungen gespannt

AnonymousAnonymvor etwa 3 Jahren

Einfach nur sehr gute Lektüre. Vielen Dank für deine Werke.

richie1richie1vor etwa 3 Jahren

Uff, sehr nice Geschichte mit Tiefgang, selten hier auf der Plattform.

Ich bin gespannt wie es sich weiter entwickelt!

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