Swipe, um zu sehen, wer jetzt online ist!

Freunde

ÖFFENTLICHE BETA

Hinweis: Sie können die Schriftgröße und das Schriftbild ändern und den Dunkelmodus aktivieren, indem Sie im Story-Infofeld auf die Registerkarte "A" klicken.

Sie können während unseres laufenden öffentlichen Betatests vorübergehend zu einem Classic Literotica® Erlebnis zurückkehren. Bitte erwägen Sie, Feedback zu Problemen zu hinterlassen oder Verbesserungsvorschläge zu machen.

Klicke hier

Ich wunderte mich mild, aber es war alles andere als unbequem oder unangenehm. Einschlafen würde ich so vielleicht nicht so leicht können, aber wenn sie das brauchte... okay. Kaum fünf Minuten später mischte sich ein leichtes Schnarchen in ihre gleichmäßigen Atemzüge.

Also gut, dann warte ich eben, bis sie im Tiefschlaf ist, und dann...

Schlief ich lange vor Ausführung meiner Pläne ein.

~~~

Ich erwachte zu meiner gewohnten Zeit. Es dauerte nur Sekunden, bevor mir klar wurde, dass ich nicht alleine im Bett war. Ich lag zwar auf meiner Seite, aber Val hatte sich eng an mich angeschmiegt, ihr rechter Arm wiederum um mich herumgewickelt. Es dauerte eine ganze Weile, bis ich mich vorsichtig aus dieser Umklammerung gelöst und das Bett verlassen hatte.

Frische Kleidung brauchte ich nirgendwo raussuchen, ich hatte ja meinen zweiten Kleiderschrank, aka Wäscheständer, im Badezimmer. Alles lief ab wie gewöhnlich, nur, dass ich mich bemühte, leiser als sonst zu sein. Auch war ich ansonsten morgens nicht so beschwingt. Valentinas Anwesenheit war selbstverständlich der Auslöser.

Ich war glücklich darüber, sie als Hausgast zu haben. Was ich ihr am Vortag offenbart hatte, war die Wahrheit. Es gab niemanden, mit dem ich lieber zusammenleben würde. Verloschene Flammen, wie ihre Schwester, eingeschlossen. Ich freute mich an diesem Donnerstagmorgen bereits auf das Wochenende mit ihr, auch wenn das mit Schleppen verbunden war.

Ich hatte ihr bei jedem ihrer vergangenen Umzüge geholfen, so viel Zeug hatte sie nicht, allerdings hatten bei den letzten ihre jeweils neuen Macker mit angefasst. Diesmal würden wir vorher noch alles zusammenpacken müssen, aber das fand sich schon alles. Da auf keinen Fall größere Möbelstücke dabei waren, verwarf ich die kurz aufkommende Idee, welche von meinen Kumpels am Samstag beim Fußball um Hilfe zu bitten.

Das kriegten wir alleine hin. Wahrscheinlich würde ich ihr erst wirklich glauben, dass die Trennung von Arne endgültigen Charakter hatte, wenn der Umzug vollzogen war. Egal, was sie am vorherigen Abend andeutungsweise erzählt hatte. Warum war mir das so wichtig? Das fiel mir in diesem Moment beim Kaffee-Schlürfen und Nachrichten am PC lesen, auf.

Es ging nicht nur darum, dass es für sie und Arne die beste Lösung war. Ich wollte, dass sie bei mir blieb. Zumindest ein paar Monate. Was bei Valentinas eigenartiger Auffassung von Zeit gut und gerne ein halbes Jahr werden konnte. Was mich nicht schreckte, sondern glücklich machte. Sie einmal wirklich für mich allein zu haben. Ein Höhepunkt in einem Leben, das ansonsten arm an solchen geworden war.

Ich loggte mich in meine Arbeitsoberfläche ein und startete alle notwendigen Programme. Nun war es sieben Uhr, und ich ging sie wecken. Auch das kannte ich von vorherigen Besuchen: das gelang nur mit einiger Vehemenz, also Licht an, da der Sonnenaufgang an diesem Aprilmorgen gerade erst erfolgte, und ein leichtes Rütteln. Nicht ohne mich zuvor noch kurz an ihrem Anblick ergötzt zu haben.

Sie sah total niedlich aus, wenn sie schlief. Gleich um einige Jahre jünger, tagsüber hatte sie oft einen etwas angespannten und verkniffenen Gesichtsausdruck. Einen Ausdruck ihres immer wieder nur mühsam kontrollierten Temperaments. Sie brauchte jedesmal eine Weile, um wach zu werden. Nichtsdestotrotz wurden meine Mühen mit geöffneten Augen und einem ersten Lächeln belohnt.

Ich setzte ihr schnell noch einen frischen Kaffee auf und machte mich dann an die Arbeit. Im Schlafzimmer tat sich zunächst nichts, also ich hörte sie nicht auf dem Weg ins Badezimmer oder Ähnliches. Ich seufzte und machte mich, wie gewöhnlich, zu einem kurzen zweiten Weckruf nach einer halben Stunde auf.

Sie war wach, saß aufrecht im Bett und grinste mich an. Wirkte irgendwie ertappt.

"Jetzt ist es halb acht", informierte ich sie.

"Bin gerade fertig geworden. Alles klar", kam die kryptische Antwort.

Ich krauste die Stirn, aber fragte nicht weiter nach. Ich hatte mich nicht auf Pause gestellt, also ging ich zügig zurück an meinen Schreibtisch. Sie machte sich dann tatsächlich unverzüglich auf den Weg ins Bad. Erst als ich schon wieder die Arbeit aufgenommen hatte, fiel verspätet der Groschen. Hehe. So, so.

Mit großer Wahrscheinlichkeit hatte sie einem Morgensport gefrönt, der mir ebenfalls alles andere als fremd war. Okay, so ging das ohne größere Peinlichkeiten. Beim nächsten Mal würde ich allerdings vielleicht sicherheitshalber klopfen. Bei mir hatte sich das letzthin unter die Dusche verlagert. Und war, wie so vieles, selten geworden.

Allerdings war jetzt dieser kurze Erkenntnis-Blitz von milder Erregung begleitet. Nichts, worauf ich irgendwie reagieren musste. Nun einmal aufgestanden, wickelte sie ihre Morgen-Routine schnell und ohne große Möglichkeiten eines Gesprächs für uns ab. Sie bedankte sich nur für den Kaffee, schlang mir zum Abschied noch einmal von hinten ihre Arme um mich und gab mir ein Küsschen auf die Wange.

Dann war ich wieder allein in meinem Reich. Erledigte meine Arbeit relativ konzentriert, und nutzte den Nachmittag, um größer einzukaufen. Meinen Auflauf hatte ich zum Mittag vernichtet, und freute mich darauf, was Schönes für Val zu kochen. Ich kochte eigentlich immer für zwei, machte mir dann eben am zweiten Tag das vorher Gekochte in der Mikrowelle warm.

An diesem Tag verwöhnte ich sie mit ihrem Lieblingsessen, Schweine-Medallions mit Pfefferrahmsoße, Kroketten und Spargel. Entsprechend begeistert äußerte sie sich während des Essens.

"Mach bloß so weiter, dann wirst du mich nie mehr los."

"Vielleicht ist das ja mein geheimer Plan. Irgendjemand wird mich pflegen müssen, wenn ich alt und huschig werde."

"Das schmink dir ab, du kommst selbstverständlich ins Heim."

"Na, das nenne ich mal Dankbarkeit."

"So bin ich nun mal. Ich habe übrigens bei der Arbeit mit Arne telefoniert. Sonntag geht klar, er räumt auch Samstagnachmittag das Feld, damit ich packen kann. Zum Fußball komme ich dann diesmal nicht, aber es ist ja noch nicht das letzte Spiel der Saison. Er hatte angedroht, für mich zusammenzupacken, da schien mir dies das kleinere Übel. Nachher behält er Sachen ein, die mir gehören."

Ich nickte, moderat enttäuscht, verstand sie aber.

"Soll ich irgendwelche starken Männer engagieren, oder kriegen wir beide das hin?", fragte ich vorsorglich.

"Das kriegen wir hin. Ein wenig körperliche Anstrengung kann dir nur guttun. Überhaupt, morgen koche ich und vorher nehme ich dich beim Laufen mit."

"Och, Val, ich würde dich nur bremsen... hm... ich könnte mit dem Auto nebenher fahren..."

"Von wegen, ab sofort achtest du wieder mehr auf dich. Schließlich müssen wir bis auf Weiteres beide in das Bett passen."

"Das war heute Nacht doch eher kein Problem, oder?"

"Ich hoffe, es hat dich nicht gestört, dass ich mich angebuckt habe?"

"Doch, das war ganz schrecklich. Ab sofort ist dir das nur noch im Eva-Kostüm erlaubt."

Ups, kein guter Witz. Ihr Grinsen war gefährlich.

"So, so", kam ihre einsilbige Antwort.

Schnell einlenken. Das kann nur schiefgehen.

"Aber weil du ein so angenehmer Gast bist, werde ich dir zuliebe auf strenge Auflagen verzichten. Ganz unrecht hast du nicht, vielleicht sollte ich mich wirklich etwas mehr bewegen. Also meinetwegen auch morgen laufen", ruderte ich mühsam zurück.

"Ich kriege dich schon wieder fit", drohte sie an und schmunzelte noch minutenlang vor sich hin.

Beim Einkauf hatte ich die Tabs für den Geschirrspüler ein weiteres Mal vergessen, also machten wir uns gemeinsam händisch ans Werk. Sie war die ganze Zeit guter Dinge, wir lachten viel und waren beide richtig gut drauf. Bei mir kein Wunder, aber sie hatte gerade einen langjährigen Partner verlassen. Auf dem Sofa sprach ich sie darauf an.

"So wirklich traurig über das Ende deiner langjährigen Beziehung wirkst du nicht unbedingt..."

"Ja, das ist so. Männer und Frauen passen einfach nicht zusammen. Ich habe halt ein wenig gebraucht, das einzusehen."

"Ah, natürlich. Daher der Dauerverzicht. Vielleicht schaust du dich stattdessen mal im eigenen Lager um?"

"Im eigenen Lager? Frauen? Na, mit Frauen komme ich noch weniger zurecht. Obwohl die natürlich einige Vorteile haben."

"Finde ich auch. Welche hast du im Sinn?"

"Bei gleicher Größe kann ich deren Klamotten ausleihen. Im Bett kommt meist zumindest eine Frau auf ihre Kosten."

"Sprichst du aus Erfahrung?"

"Oh, das habe ich dir nie erzählt, oder? Meine berühmte Abi-Fahrt?"

"Nö, nicht, dass ich wüsste."

"Na, wir sind nach Berlin gefahren. War insgesamt ganz lustig. Am Anfang wenigstens. Ich teilte mir ein Zimmer mit meiner Freundin Anke. Die kennst du, glaube ich, nicht. Zu der Zeit waren wir ein Herz und eine Seele. Machten jeden Scheiß zusammen. Und in Berlin waren wir jeden Abend ziemlich strunkelig, wenn wir zurück in das Hostel kamen. Ich weiß gar nicht mehr genau, wie das anfing...", meinte sie mit einem konzentrierten Blick an die Decke.

"Bier?", unterbrach ich ihre Denkpause.

"Ja, das war die Ursache. Ich glaube, das war schon am zweiten Abend...", setzte sie wieder an.

"Nein, ob du eins willst."

"Sicher. Ich würde mich ja anbieten, das selbst zu holen, aber wir haben ja etabliert, dass du Bewegung brauchst."

Ich rollte mit den Augen und holte uns ein Bier aus dem Kühlschrank. Sonst nahm ich immer nur einen Sechser-Träger mit, aufgrund ihres Aufenthalts hatte ich vorsorglich eine ganze Kiste eingekauft. Sie spielte wieder mit einer Haarsträhne, als ich zurückkehrte.

"Danke. Ja, Anke. Damals hatte ich viel längere Haare und mir gerne an beiden Seiten kleine Zöpfe geflochten. Das fand sie mit ihrem besoffenen Kopp auch ganz witzig und wollte, dass ihr welche flechte."

"Stimmt, das kann man mit den meisten Männern nicht anstellen."

"Quatschkopp. Als ich fertig war, habe ich ihr gezeigt, was man damit Witziges machen kann."

"Oho?"

"Ich hab ihr das T-Shirt über den Kopf gezogen, den BH geöffnet und ihre Brustwarzen damit gekitzelt. Das fand sie sehr angenehm und hat sich entsprechend revanchiert."

"Ah. Verstehe. Hohe soziale Kompetenz. Sehr weiblich. Lobenswert. Durchaus."

"Ich erinnere mich noch den Satz "Schöner ist natürlich" angefangen und gleich darauf ihre Nippel in den Mund genommen zu haben. Sie war erst sprachlos, aber schien von dieser Entwicklung durchaus angetan. Bis dahin hatten wir konsequent durchgekichert. Ich habe mich richtig in Rage gesaugt und geleckt, bis sie anfing zu stöhnen. Erst da wurde mir klar, dass das schon eine Art Sex war. Mir wurde mulmig, ich ließ von ihr ab. Sie verstand das falsch und fing bei mir an. Da war mir nicht mehr mulmig, sondern ich wurde richtig, richtig feucht. Und wollte, dass sie weitermacht. Aber sie schien dann plötzlich auch verunsichert."

"Ehm... verständlich."

"Na ja, wir haben beide versucht, das als lustige kleine Episode durch albernes Kichern wieder auf den Boden der Normalität zu ziehen und uns brav wieder angezogen, beziehungsweise für die Nacht umgezogen."

"Wie alt wart ihr da?"

"Ich achtzehn, sie neunzehn. Und von unseren wenigen Begegnungen mit Jungen nicht eben verwöhnt. Ich bin ganz ehrlich, mich hatte das mächtig aufgeregt. Als wir im Bett lagen, konnte ich nicht einschlafen. Ich brauchte Entspannung... also habe ich angefangen, es mir selbst zu machen. Erst leise, und plötzlich fand ich es aufregender, sicherzustellen, dass sie mitbekommt, was ich mache."

"Oh."

"Es dauerte keine zwei Minuten, dann wurde es auch im Bett unter mir laut, war so'n Etagenbett. Das war schon voll geil, und ich glaube auch deshalb hat es bei beiden nicht lange gedauert."

"Ja. Alles nachvollziehbar. Aber doch alles im Rahmen."

Sie kicherte.

"Ja. Das war wie gesagt der zweite Abend. Am nächsten Morgen haben wir nicht drüber gesprochen, aber uns den ganzen Tag verschwörerisch angeschaut. Und uns in der Kneipe am Abend richtig die Kante gegeben. Irgendwie hatten wir wohl beide die Idee gehabt, dass wir das wiederholen oder ausweiten wollten. Die zwei anderen besoffenen Mädels, die mit bei uns im Zimmer abhängen wollten, haben wir dann prompt schnell rausgeschmissen. Ich wollte irgendwie die Initiative ergreifen, aber ich wusste nicht wie. Wir saßen auf ihrem Bett, grinsten uns an und ich wagte es dann einfach, griff an ihre kleinen Tittchen. Im nächsten Moment küssten wir uns wie wild. Ich merkte, dass ich immer erregter wurde. Und ich wurde plötzlich neugierig, ob das bei ihr auch so war. Sie trug einen kurzen Jeansrock, und meine rechte Hand wanderte wie von selbst zwischen ihre Beine."

Uff. Alles viel zu gut vorstellbar. Mädel, was machst du?

"Es ging ihr wie mir, sie war feucht und hocherfreut über meinen kleinen Test. So hocherfreut, dass sie mir sofort an die Hand griff, als ich sie wegziehen wollte. Sie wollte mehr. Ich auch. Also habe ich ihr wirklich in den Slip gefasst. In dem Moment löste sie ihre Lippen von meinen und sah mich mit einem Gesichtsausdruck an, den ich nie vergessen werde. Und meinte, vielleicht sollten wir langsam ins Bett."

"Ehm... das ist natürlich etwas enttäuschend..."

"Du hast ihren Blick ja nicht gesehen. Das war nicht als Abbruchs-Signal gedacht. Sondern als Aufbruch. Zu neuen Ufern."

"Ah... ihr habt euch ausgezogen..."

"Ja, splitterfasernackt. Und uns in ihr Bett gelegt. Dann ging das Küssen wieder los. Da ja klar war, dass sie das wollte, habe ich ihr dann schnell wieder zwischen die Beine gegriffen. Sie machte das auch bei mir, und ich dachte, wir schruppen uns gegenseitig zum Höhepunkt, und gut ist. Sie hatte aber andere Ideen... beendete den Kuss, und fragte ganz leise, ob ich schon mal geleckt worden bin."

Sie pausierte und nahm einen langen Schluck von ihrem Bier.

"So, so, und genau das ist dann passiert. Schön, den Rest kann ich mir denken", brachte ich mit belegter Stimme noch raus.

"Das hatte tatsächlich mein einziger Freund, mit dem ich richtig geschlafen hatte, nie gebracht. Sich von mir blasen ließ er sich ständig und mit wachsender Begeisterung. Revanchiert hatte er sich nie. Als ich verneinte, gab sie mir noch einen letzten Kuss auf den Mund und dann eine Menge auf meinen Körper, spielte wieder mit meinen Brustwarzen, bis ich die Englein singen hörte, küsste sich tiefer und tiefer. Bis sie dort ankam, wo ich sie haben wollte. Oh, diese Zunge... es war unfassbar schön. Dabei hatte sie das selbst noch nie bei einem Mädchen probiert, aber den Vorteil gehabt, zu wissen, wie sich das anfühlt, wenn das jemand tut. Und... ganz ehrlich, ich habe ja nun etliche Partner dort in Aktion erlebt, aber was sie da mit mir anstellte... hm... das war schon absolute Extra-Klasse. So aufgeregt wie ich war, kam ich nach wenigen Minuten. Echt enttäuscht, dass es so plötzlich vorbei war. Von mir aus, hätte sie sich da die ganze Nacht austoben können."

"Na, aber als erster Eindruck..."

"Dann war ich dran. Natürlich sollte sie das auch fühlen. Ich kann gar nicht beschreiben, was ich fühlte, als ich das erste Mal meine Zunge über ihre Lippen und dann ihren Kitzler wandern ließ. Es war irgendwie unglaublich fremd und doch total vertraut, fühlte sich so logisch, so natürlich an. Und es machte wirklich Spaß, vor allem, weil sie total stöhnte und abging. Ich war verblüfft, wie leicht das ging, ihr diese großartigen Gefühle zu bescheren. Auch bei ihr dauerte es nicht lange."

Oh, das war wohl das Ende der Geschichte. Gut, dann bleibt es vorerst bei einer Halblatte. Die ist schon peinlich genug.

Aber sie sah mich gar nicht an, lächelte versonnen und spielte wieder mit ihrer Haarsträhne.

"Die nächsten Male dauerte es länger. Wir haben bis in die frühen Morgenstunden immer abwechselnd weitergemacht."

Verdammt, erwartet sie eine Reaktion von mir?

"Und dann auch die restlichen Abende noch?"

"Nein. Als wir am nächsten Morgen am Frühstücktisch saßen, wurde von einigen anderen Mädels schon gekichert und flüsternd Berichte ausgetauscht. Wir waren nicht eben leise gewesen, und die im Nebenzimmer hatten natürlich geschnallt, was bei uns abgegangen war. Daran hatten wir mit unseren besoffenen Köpfen in der Hitze des Moments gar nicht mehr gedacht. Es war uns mehr als nur peinlich. Sprüche haben wir später dann auch noch zuhauf bekommen. Die kleinen Zicken haben es tatsächlich geschafft, uns dieses großartige und wunderschöne Erlebnis völlig zu vermiesen. Am folgenden Abend haben wir uns die Augen ausgeweint, statt uns wieder miteinander zu beschäftigen. Uns sogar gegenseitig Vorwürfe gemacht. Das war mein erstes und letztes lesbisches Erlebnis."

"Das ist natürlich blöd."

"Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie froh ich war, als die Schule beendet war und ich die meisten der Tussen, die meinten, uns damit aufziehen zu müssen, nie wiedersehen musste."

"Verständlich. Und das Verhältnis zu Anke litt auch darunter?"

"Ja, wir konnten uns über Monate nicht mehr in die Augen schauen. Wir haben uns dann aus den Augen verloren, sie studierte und ich fing meine Ausbildung nach dem FSJ an. Auf einer Party zwei Jahre später trafen wir uns dann wieder. Da ging es wieder. Weil sie sich nicht mehr schämte. Und mit ihrer Freundin da war. Sie hat sich tatsächlich weiterentwickelt, und für Frauen entschieden."

"Na, vielleicht..."

"Nix vielleicht. War toll, war wunderschön, aber auch nicht mehr. Ich könnte niemals mit einer Frau eine Beziehung führen. Ich habe mich niemals davor und niemals danach von einer Frau angezogen gefühlt, verstehst du? Es ist einfach passiert, war ein aufregendes und hinterher katastrophales Erlebnis. Und du?"

Uff. Wir hatten ja wirklich über vieles vorher geredet, auch über Sex, aber nie so im Detail.

"Nein. Die Möglichkeit gehabt, ja. Mich mit der Idee kurzzeitig angefreundet, ebenfalls ja. Es durchgezogen, nein. Mir hat einfach der Mut gefehlt, glaube ich."

"Was nicht ist, kann ja noch werden."

"Na ich weiß nicht."

"Du bist übrigens erst der zweite Mann, dem ich das erzählt habe. Der erste war Ulli. Den hat das total aufgeregt und er hat mich dann ständig vollgesülzt, wir sollten doch mal einen Dreier probieren."

Nun, völlig verständlich. Wer hatte diese grandiose Idee denn nicht.

"Was du nicht wolltest."

Sie grinste.

"Grundsätzlich hatte ich nichts dagegen. Es wurde bei ihm aber zur Manie, es nervte. Er nervte. Dann habe ich ihm eben gesagt, er solle doch erstmal versuchen, eine Frau richtig zufriedenzustellen, bevor er sich an zwei wagte. Danach kam das Thema nie mehr auf."

"Und eure Beziehung strebte unaufhaltsam dem Ende entgegen, vermute ich mal? Das war, was du mir damals so im Nebensatz mit "nicht wirklich kritikfähig" verkauft hattest? Na, du bist mir ja ein Herzchen. Okay, jetzt stimme ich dir zu. Bitte erzähle mir nie etwas von deinem "Abschluss-Gespräch" mit Arne."

"Das würde dich auch wurmen? Ich meine, wenn du mal wegen deiner Performance kritisiert würdest?"

"Ich glaube, das ist für alle Männer ein heikles Thema. Und vielleicht der Bereich, wo man am allerwenigsten kritisiert werden möchte. Weil es da bei jedem unterschwellige Ängste diesbezüglich gibt. Die dann bestätigt zu hören... ja, begeistern würde mich das sicher ebenfalls nicht."

"Hast du es denn mal zu hören bekommen?"

"Nein, aber wohl nicht, weil ich der totale Bringer im Bett bin, sondern einfach so ein lieber Kerl, dass man mich mit solchen Aussagen keinesfalls verletzen möchte."

"Es war doch als Ansporn gedacht."

"Ah. Wenn du das unter wohlmeinenden Sprüchen verstehst, wird mir vieles klarer."

"Ich glaub trotz allem, dass du mit dem Spruch besser umgegangen wärst."

"Na danke. Wenn du meine hohe Meinung von dir nicht gefährden möchtest, sehe ich ebenfalls keinen Anlass dazu."

"Bist du gut im Bett?"

"Ach Mädel..."

"Ich will nur hören, wie du dich einschätzt."

"Engagiert. Bemüht. Meistens jedenfalls."

"Das glaub ich dir aufs Wort."

Puh. Die Gesprächsverläufe mit ihr hatten es immer schon in sich gehabt.

"Luisa hatte keine Klagen", wurde ich zu meinem Schrecken über die Tiefe schwesterlichen Informationsflusses in Kenntnis gesetzt. "Im Gegenteil."