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Freunde

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"Die Matratze möchtest du jetzt doch nicht mitnehmen, oder?", erkundigte ich mich im Schlafzimmer ihrer alten Wohnung, dem letzten Zimmer, aus denen wir noch Sachen nach unten bringen mussten.

"Das hat sich ja als überflüssig herausgestellt", antwortete sie für ihre Schwester unverständlich, die ebenfalls zugegen war. "Hier nur die beiden Kisten und die ganzen Müllsäcke mit den Klamotten. Die kommen dann auf jeden Fall in die Wohnung, die Kisten kommen auf den Dachboden."

"Du hättest die farblich markieren sollen. Oder drauf schreiben, was drin ist", bekam sie Schelte von Luisa.

Die hatte jetzt kurze Haare, in die sich erstes Grau geschlichen hatte. Sie war vier Jahre älter als Val. Wirkte noch verkniffener, als ich sie in Erinnerung hatte. Nichtsdestotrotz immer noch eine schöne Frau, die sich ihre Figur weitestgehend erhalten hatte. Bei ihr war es zumindest früher eiserne Disziplin gewesen. Und ihre sehr sportliche Herangehensweise an Sex.

Wir räumten die letzten Sachen noch einmal etwas um, damit vor allem die großen Pflanzen und Blumen, von denen sie sich nicht trennen wollte, einigermaßen sicher standen. Zwei Stockwerke runter, und sie hatte die Kisten sehr vernünftig gefüllt, von daher war es zu dritt eher locker gegangen.

Da war der Aufstieg zu meiner Wohnung und vor allem dem Dachboden schon ein anderes Kaliber. Es rächte sich, dass wir als allererstes die Bücherkisten eingeladen hatten. Die sollten ganz nach oben und hatten das größte Gewicht. Luisa musste bei den letzten passen, und nur die kläglichen Reste meines Männlichkeitswahns sorgten dafür, dass ich bis zur letzten Kiste mit Val durchhielt.

Gerade noch so, mit weichen Knien. Diesmal würde der Muskelkater sicher übler werden. Und nicht nur auf die Beine beschränkt bleiben.

"Und wo schläfst du?", erkundigte sich Luisa mit misstrauischem Blick, als wir die Sachen für die Wohnung reintrugen, die wir zunächst im Flur stehengelassen hatten.

"Im Schlafzimmer natürlich", erwiderte Valentina gelassen. Und strahlte mich mit diebischen Vergnügen an. Oje, das roch nach Geständnis.

"Beide? Also euch und eure komische Freundschaft werde ich nie verstehen. Wie ihr das auf dem engen Raum hier zusammen aushalten wollt", meinte sie kopfschüttelnd, als sie das kleine Wohnzimmer betrat.

"Wir kommen wunderbar klar", erhellte ich sie. "Sie ist ja nicht zum ersten Mal hier."

"Aber zum ersten Mal richtig. Mit allem Drum und Dran. Na ja, fast allem", baute Val den Spannungsbogen weiter auf.

Zum ersten Mal sah mich Luisa wieder so an, wie ich das von ihr kannte. Und lächelte überlegen.

"Da weißt du gar nicht, was dir entgeht", setzte sie ihre Schwester stichelnd in Kenntnis.

"Na, das finde ich später heraus. Wenn er so gut vögelt, wie er leckt, wird das sicher noch ein bunter Abend", ließ Valentina nun endgültig die kreischende Katze aus dem Sack.

Luisa ließ überrascht die Kinnladen sinken.

"Ihr seid zusammen?", stieß sie hervor.

"Na ja, wie man's nimmt, eigentlich...", setzte ich an.

"Ja", unterbrach und übertönte mich Val mit ihrer schlichten, aber definitiven Aussage. Aha. Sieh an. Ich erfahre das natürlich als Letzter.

"Na endlich", löste sich Luisa uns nun völlig verblüffend aus ihrer Starre. "Das wurde ja auch langsam Zeit. Warum hast du mir das vorher nicht gesagt?"

"Ist taufrisch. Was heißt na endlich?", wollte ihre Schwester wissen.

"Es war mir völlig klar, dass ihr irgendwann zusammenkommt. Euch nicht? Mich wundert's nur, dass ihr so lange gebraucht habt."

"Es war auch jetzt nicht geplant", fügte ich erklärend hinzu. "Also Val hat Arne nicht wegen mir verlassen, falls du das jetzt denkst."

"Doch."

"Doch?"

"Ja, doch. Ich habe endlich den Mut gefunden, es mit dem Mann zu wagen, den ich schon immer über alles und jeden geliebt habe. Sorry, ich musste dich irgendwie in Sicherheit wiegen. Sonst hätte das alles nicht so geklappt, wie es mir das vorgestellt habe."

"Ich glaube, ich muss mich erstmal setzen. Und brauche ein Bier. Wie ist das mit euch?", knabberte ich mühsam an der letzten Eröffnung, die schon Paukenschlag-Charakter hatte.

"Ja, setz dich du Armer, ich hol's dir", erwiderte meine taufrische, wenn auch offenbar gleichfalls reichlich verschlagene neue Partnerin.

Luisa war ebenfalls von der Idee angetan. Irgendwie musste ich mich von dem Schock erholen.

"Siehste, hättest du das früher gemacht, wären wir jetzt wohl noch zusammen."

"Du hast dich nicht verändert. Deinen komischen Sinn für Humor verstehe ich immer noch nicht. Ich glaube, du bist mit Val besser aufgehoben. Das meine ich ganz ehrlich. Das heißt nicht, dass ich nicht gerne... sehr gerne... an manche Sachen... zurückdenke", erwidert sie mit für sie ungewohnter Emotionalität.

"Freut mich, dass du damit kein Problem hast", versuchte ich den Inhalt auf die Kernaussage zu reduzieren.

"Ja Schwesterlein, das freut mich auch", stimmte die zurückgekehrte und Biere aushändigende Valentina zu. "Ich habe mir fast schon Sorgen gemacht, dass du es ganz anders aufnehmen könntest."

"Ach komm. Wird Zeit, dass du zur Ruhe kommst. Ich gönn dir das total, aus vollem Herzen. Aber nehmt euch bald mal eine größere Wohnung, ich helfe auch beim nächsten Umzug. Klar, jetzt stehen natürlich erstmal andere Sachen auf dem Programm."

Auf die ich mich trotz relativer Erschöpfung wie ein Schneekönig freute. Vielleicht war es ein bisschen Hunger? Wir hatten zwar Brote geschmiert, aber vergessen zu essen. Das vermeldete ich dann auch.

"Wollen wir jetzt was Schönes zu essen bestellen? Im Flur liegen ganz viele Flyer von diversen Restaurants. Vielleicht besser aufs Druckdatum achten, manche liegen da seit meinem Einzug. Ja? Okay, dann würde ich nämlich in der Zwischenzeit den Wagen zurückfahren und meinen im Zuge abholen, ja?"

Die Damen hatten keine Einwände. Ich führte meinen Plan aus und nicht lange nach meiner Rückkehr traf das Essen ein. Über das wir wie ein kleines Wolfsrudel herfielen. So gelöst und locker, wie Luisa und Valentina miteinander umgingen, nahm ich meiner früheren Liebe wirklich ab, dass sie mit meiner neuen keinerlei Probleme hatte.

Zum ersten Mal seit unserer Trennung fühlte es sich nicht mehr komisch an, auf sie zu treffen und mit ihr umzugehen. Sie verabschiedete sich kurz nach dem Essen, damit wir endlich bisher Versäumtes erleben konnten. Mein "Danke" kam lautlos, aber ebenfalls aus vollem Herzen.

"Und nun zu dir", setzte ich mit drohendem Unterton an. "Du hast das also alles geplant?"

Frauen. Wissen instinktiv, dass man sich solchen Diskussionen am besten mit Küssen entzieht. Zumindest was mich anbetraf, funktionierte das wunderbar. Kurze Zeit später hatte ich völlig vergessen, weshalb ich sie eigentlich zumindest pro forma nochmal auf den Pott setzen wollte.

Mir entfielen so ziemlich alle Gedanken. Wir duschten noch gemeinsam und dann lagen wir im Bett. Scheiße. Ich war doch ganz schön hin. Ach, dafür gibt es immer noch Reserven. Oder eine verständnisvolle Partnerin.

"Du bist kaputt, nicht wahr? Ganz ruhig, lass mich mal machen. Du magst doch wohl hoffentlich geritten werden?"

"Oh ja, und wie. Böse Zungen könnten behaupten, das würde an meiner inhärenten Faulheit liegen. In Wahrheit aber ist das für mich einfach der höchste Genuss. So von der Natur vorgesehen, von wegen unterschiedliche Statur und so. Sag ich jetzt mal so. Wir haben beide was davon, wenn du es mir glaubst."

"Das trifft sich gut. Ich bin am liebsten oben drauf. Ich reite für mein Leben gern. Bist du soweit?"

Das ich physisch soweit war, war offensichtlich. Weiter konnte ich da nicht sein. Immerhin war unser vorausgegangenes Küssen und Streicheln sehr effektiv gewesen. Aber es war ja mehr.

Nun würden wir endlich, endlich über alles Bekannte hinaus verbunden sein. Wirklich unsere Nicht-Ehe vollziehen. Den vertrauten Boden unser Freundschaft ein für alle Mal verlassen. Kein Platz für Worte mehr. Und ja, ich bin bereit.

Nur noch ein kurzes Nicken, und erschauernde Antizipation, als sie auf mich stieg, die ideale Position suchte und fand, sich ganz langsam absenkte, bis wir erstmalig in voller Tiefe verbunden waren. Schauten uns bei diesem einzigartigen Moment ergriffen in die Augen. Kosteten ihn redlich aus.

Und ich erfuhr dann, wie wenig ich hätte antizipieren können, was nun folgte. Reite für mein Leben gern war die Untertreibung des Jahrhunderts. Denn da war ein kleiner Gourmet am Werk. Das war kein Ritt, das war die hohe Schule der Dressur.

Jede Bewegung formvollendet, mit maximalster Effizienz und Körperbeherrschung, den irresten Piaffen auf engstem Raum, Kehrvolten, Tempowechsel, Schwung und Elastizität der Bewegungen, die Reinheit des Gangs. Ungebundenheit und Regelmäßigkeit, Aufmerksamkeit und Vertrauen. Losgelassenheit. Anlehnung und relative Aufrichtung, Sitz und Einwirkung des Reiters.

Ich gebe dir die Zehn. Du gibst mir ein nicht enden wollendes Staunen.

Und einen Blick, der in meiner Seele rührt. Mich im Innersten durchdringt, öffnet, rauszieht. Auf dich zu. In dich rein. In diese Harmonie, in der wir uns schon von jeher befanden. Und nun völlig neu entdecken. Oh Gott, lass mich den Verstand verlieren. Das ist zu viel. Ich halt's nicht aus. Du fickst mich einfach vor Glück kaputt.

Hör bloß nicht auf. Das darf nicht, das darf niemals enden.

Und doch fühlten wir es schon, verloren uns im Stakkato der Ekstase. Betraten den Pfad ohne Wiederkehr. Lieferten uns dem Unvermeidlichen aus und erlebten fast gleichzeitig das, was wie nichts Anderes uns im Kern erschüttert. Lagen uns atemlos in den Armen. Und wussten genau, das war erst der Anfang.

  • KOMMENTARE
Anonymous
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25 Kommentare
AnonymousAnonymvor 5 Monaten

Manchmal braucht es etwas länger bis der Groschen fällt, und etwas Muße um in die Kommentare zu schauen.

Auch bei mir löst Plusquamperfekt Reaktionen aus, die in "her mit dem alten Zeug" gipfeln. Wenn das alte Zeug auch nur halb so gut ist wie die bisher eingestellten geschichten ist es auf jeden Fall ein gewinn.

MichaL36MichaL36vor 9 Monaten

Eine traumhaft schöne Geschichte! Vielen Dank dafür!

Gecko22Gecko22vor mehr als 1 Jahr

Stilistisch und vom Spannungsbogen her ein voller Erfolg, wie alles was ich bisher von dir gelesen habe.

AnonymousAnonymvor mehr als 1 Jahr

Wow, was für eine tolle Geschichte! Romantisch, erotisch, dazu noch toll geschrieben - vielen Dank! Ich freue mich auf weitere Geschichten.

RembremerdingRembremerdingvor mehr als 1 Jahr

Mein lieber postpartem,

oder auch plusquamperfekt, da habe es bei mir geklingelt. Die Geschichte 'Ausgrabungen' wurde auf xH unter diesem Pseudonym veröffentlicht. Da sie qualitativ Deinen Geschichten hier entspricht vermute ich den gleichen Urheber?!?

Ich würde mich freuen auch ältere Geschichten von Dir hier lesen zu dürfen!

Jetzt mache ich mich erst einmal über 'Neugier' her!

Grüße, der Anonyme von da unten! 😆

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