Alle Kommentare zu 'Frivoles Wochenende'

Wieder einmal eine herrliche Geschichte.

Sehr geile Handlung, die sich zudem locker-leicht liest. Chapeau!

Hallo swifter,

weil wir im Forum über kürzere bzw. Kurzgeschichten diskutiert haben, möchte an diesem Beispiel gerne einmal meine Meinung darlegen.

Ich formuliere bewusst kritisch und teilweise überspitzt, bitte nicht persönlich nehmen.

Diese Geschichte zeigt für mich sehr gut die Schwierigkeiten, die auch ich bei den Ideen zu Kurzgeschichten empfinde.

Worum geht es in der Geschichte? Gibt es eine interessante Handlung oder Charaktere? Was passiert?

Die platte Antwort auf diese Fragen lautet für mich: (leider) nein bzw. nichts.

Die Geschichte ist eine Aneinanderreihung von Sexszenen. Eine Rahmenhandlung suche ich vergebens. Die Charaktere bleiben blass und uninteressant. Man erfährt praktisch nichts über sie, außer dass sie anscheinend dauererregt sind. Es gibt keinen Anlass sich mit ihnen zu identifizieren oder sich wenigstens an ihnen zu reiben.

Diese Geschichte ist ein schriftlicher Standard-Porno. Eine belanglose Sexszene nach der anderen, lose verknüpft durch einen Wochenendausflug. Auch die erwähnten Nebencharaktere bleiben farblos. Kurz erwähnt, nur um danach sofort wieder fallengelassen zu werden.

Während der gesamten Geschichte findet keinerlei Spannungsaufbau statt. Es wird kein Interesse geweckt in irgendeiner Form mitzufiebern.

Sicherlich wird sich auch für so eine Art Geschichte eine Liebhaberschaft finden.

Ich frage mich aber, was war die Motivation dahinter? Sollte es der Standard-Porno werden?

Nicht mal den Ansatz einer gut beobachteten Alltagssituation, interessant oder skurril, kann ich entdecken.

Von daher erschließt sich für mich bei dieser Geschichte einfach kein Sinn. Es würde mich freuen mehr von Deiner Motivation dazu zu erfahren.

Den Schreibstil gilt es von meiner Seite aus nicht zu beanstanden. Dass die beiden Frauen in der ersten Szene aber anscheinend ihren eigenen Höhepunkt dem des glücklichen Mannes opfern, das zeugt leider noch zusätzlich von einer aalglatten, männlichen Porno-Fantasie.

Bitte nicht übel nehmen ;-)

Lieben Gruß

Mayia

Locker, flockig zu lesen.

Aber der Spass in einem Fiasko ist unrealistisch! :-)

Vor allem, wenn es ein älterer ist! ;-)

Ich habe die Geschichte mit drei Sternen bewertet. Sie liest sich gut und Du erzählst die Geschichte in einem angenehm lockeren Ton. Ihr Manko besteht meines Erachtens darin, dass ihr jegliche erotische Spannung fehlt, denn spätestens als Wiebke den Fick von Julia fortführt, wissen wir, es handelt sich um drei junge Menschen, die fröhlich vor sich hin vögeln.

Hallo Mayia,

zunächst einmal danke ich dir für deinen ausführlichen Kommentar.

Anhand der bisherigen Bewertungen zeigt sich bereits, dass du nicht die Einzige bist, die der Geschichte das Fehlen eines Wow-Effekts bescheinigt. Ich habe vor einigen Monaten eine ähnliche Geschichte veröffentlicht, in der ich die Sexabenteuer eines Paares mit einer Freundin im Urlaub skizziere. Auch bei der Story bleibt die Bewertung hinter der anderer Geschichten zurück, weil die Leser offenbar lieber lesen möchten, wie eine Sexbeziehung entsteht, statt diese als gegeben vorauszusetzen.

Wie ich anderweitig erklärt habe, gibt es in meinen Geschichten meistens keine Charakterentwicklung. Die Charaktere bleiben blaß und sind austauschbar. Und das sollen sie auch sein. Für mich steht die Situation im Vordergrund, nicht die handelnden Personen. Ich beschreibe ein Wochenende, an dem sich drei junge Menschen Spaß gönnen. Was soll sich da großartig am Charakter entwickeln? Interessanter für die Leser wäre es bestimmt gewesen, wenn die Freundin zum allerersten Mal mit dem Paar intim geworden wäre. Das hätte Spannung hereingebracht, keine Frage. Aber diese Geschichte wollte ich nicht erzählen.

Mich faszinierte die Ausgangssituation. Die Freundinnen verstehen sich so gut, dass die eine kein Problem damit hat, dass ihre beste Freundin sich an ihrem Partner bedient. So als würde sie ihr den Lippenstift ausborgen. Das wird bereits in der ersten Szene deutlich. Es gibt keine vorsichtige Annäherung, keine Zweifel, alles ist geklärt. Was auf der einen Seite eine Schwäche der Geschichte ist, macht für mich die Faszination aus. Dass man seinen Partner so bereitwillig mit der Freundin teilt, halte ich für unüblich und könnte ich mir in meinem Privatleben nicht vorstellen. Diese für mich ungewöhnliche Ausgangslage wollte ich beschreiben, nicht mehr und nicht weniger.

Dass es eine Aneinanderreihung von Sexszenen sein soll, sehe ich anders. Der Sex ist ja doch in einer Rahmenhandlung eingebettet. Es ist ja nicht so, als würde da nur herumgevögelt werden, ohne das Drumherum zu beschreiben. Und selbst die Sexszenen kann man plump oder abwechslungsreich beschreiben. Meiner Meinung nach ist hinreichend Abwechslung bei der Ausgestaltung der sexuellen Aktivitäten gegeben. Wenn du die Geschichte als schriftlichen Porno bezeichnen möchtest, werde ich nicht widersprechen.

Meiner Meinung nach muss nicht jede Kurzgeschichte das Besondere bieten, sich von anderen Geschichten abheben. Selbst wenn man das erreichen wollte, würde das oftmals nicht gelingen. Natürlich wäre eine Alternative, nur dann eine Kurzgeschichte zu schreiben, wenn die Idee dahinter tatsächlich exklusiv und besonders ist. Ich begnüge mich hin und wieder mit einer 0815-Geschichte, welche die Erwartungen der Leser nicht vollends erfüllt, bei der ich beim Schreiben aber dennoch Spaß hatte und bei der ich weiß, dass es interessantere Lektüren gab und geben wird.

PS:

Interessant finde ich, dass ich vor wenigen Tagen der Geschichte einer Autorin bescheinigt habe, dort würden nur Sexszenen aneinandergereiht werden. Wenn du diesen Text lesen würdest, würdest du hoffentlich nachvollziehen können, warum ich für meine Geschichte das Vorhandensein einer Rahmenhandlung in Anspruch nehme.

swriter

@Juergen56

Ist die erotische Spannung das einzige Kriterium, ob eine Geschichte gut ist oder nicht?

Wenn dies das entscheidende Kriterium wäre, müsste man wahrscheinlich alle Fortsetzungen bei Geschichten abwerten, weil die Spannung mit dem ersten Sex in Teil 01 raus ist. Und wenn es in den Fortsetzungen doch spannend ist, wie und wo weitere Sexeskapaden abgehalten werden, dann frage ich mich, warum dies bei meiner Geschichte zu einer Abwertung führt.

Offenbar haben wir unterschiedliche Vorstellung von erotischer Spannung. Wenn es die Beteiligten auf einer Raststätte miteinander treiben, die gut besucht ist, wenn die Freundinnen unter dem Balkon der Nachbarn lautstark miteinander rummachen oder wenn die Freundinnen provokant nackt vor anderen herumspazieren, sind das für mich spannende Augenblicke in der Geschichte. Ja, es fehlt die Spannung, ob sie tatsächlich zusammenkommen, denn das ist längst bekannt - für mich gibt es eine andere Art der Spannung, die ich skizziere.

Ich weiß, das kommt jetzt wieder kritikresistent herüber, aber ich bin ehrlich. Eine Abwertung auf 3 Sterne ist der Geschichte gegenüber unfair, weil sie für das bestraft wird, was sie ist: eine Sexgeschichte mit geklärten Fronten.

Ich bin bereit für den Shitstorm. ;)

swriter

Hallo swriter,

hui, so viele Worte :-)

Zustimmen kann ich dir bei der ersten Szene. Die hat in dem Moment, als die Freundin hereinplatzt, etwas Interessantes. Wahrscheinlich ist es der Höhepunkt der gesamten Erzählung. Hätte man dieses irgendwie interessant verpackt, hätte es eine gute Kurzgeschichte werden können.

Ich bleibe dabei, was danach kommt, ist eine Aneinanderreihung von Sexszenen, Rahmenhandlung hin oder her.

Um es fies auszudrücken: „Warum liegt denn da Stroh?“ kann man auch als Rahmenhandlung definieren. Es geht dabei ja aber nicht darum, ob die Sexszenen irgendwie „sinnvoll“ miteinander verbunden sind, sondern ob die Rahmenhandlung irgendeine interessante Geschichte erzählt. Und das tut sie für mich nicht.

Ich lese aus Deiner Antwort aber auch, dass du selbst es gar nicht so viel anders siehst.

Es ist ja auch überhaupt nicht schlimm so eine Geschichte zu veröffentlichen.

Zum Thema Charakterentwicklung. Ich denke gar nicht, dass sich in einer Kurzgeschichte ein Charakter großartig weiterentwickeln muss. Überhaupt nicht. Aber wenn ich austauschbare Puppen dort sehe, dann holt mich die Geschichte gar nicht erst ab. Ich brauche doch irgendeinen Angriffspunkt, der mich in diesen Lebensausschnitt dieser Menschen mitnehmen will.

Darum nochmal, der Anfang, das hat vielleicht noch Potential ;-)

Lieben Gruss

Mayia

@Mayia

Ich befürchte, dir wird keine meiner veröffentlichten Geschichten gefallen, weil ich die Charaktere grundsätzlich nicht ausarbeite (oder ich habe es zufällig getan, ohne es zu bemerken). Ob da die 22-jährige Blondine mitspielt oder die 24-jährige Brünette - völlig egal. Ob große Brüste, kleine Brüste, schlank oder superschlank. Wessi oder Ossi, Brille oder Kontaktlinsen, Abitur oder Realschule, egal welches Hobby oder welche Charaktereigenschaften - bei den Geschichten, die ich schreibe, spielen diese Dinge absolut keine Rolle - was sie in deinen Augen wahrscheinlich zu oberflächlichen Storys macht.

Ich möchte aber verstehen, was dir fehlt, denn ich habe tatsächlich keine Ahnung, wie ich es anders schreiben sollte. Was genau hättest du bei den drei Charakteren im Text hinzugefügt, damit diese für dich greifbar gewesen wären? Wo hättest du weiter ausgeholt, um dich besser mit den Beteiligten identifizieren zu können?

swriter

Moin swriter,

eine Bewertung mit drei Sternen empfinde ich persönlich nicht als Abwertung. Eine gute erotische Geschichte muss für mich folgende Kriterien erfüllen: Sie muss zunächst einmal gut lesbar sein, das heißt die Zahl der Rechtschreibfehler und der stilistischen Holprigkeiten sollte sich in erträglichen Grenzen halten. Was das betrifft, hätte ich der Geschichte zwischen vier und fünf Sterne gegeben. Zu diesem eher formalen Kriterium kommt dann noch das inhaltliche. Ich mag es, wenn sich Erotik langsam aufbaut, auch wenn von vornherein klar ist, dass die Protagonisten Sex miteinander haben werden. Bei einer Kurzgeschichte genügen mir dann schon zwei, drei kleine Hinweise, warum sich die handelnden Person so verhalten und nicht anders. Und das habe ich in dieser Geschichte vermisst. Um es zu verdeutlichen, nehme ich die Eingangsszene: zwei Menschen haben Sex miteinander, eine dritte Person platzt herein. Normalerweise würde man als Leser jetzt eine der folgenden Reaktionen erwarten: die dritte Person verlässt sofort wieder den Raum oder es macht dem Paar eine Szene oder das Paar fährt erschrocken auseinander. Doch bei dir machen die beiden einfach weiter und auch für Wiebke, die da in die Szene hereinplatzt ist es das Normalste auf der Welt, dass Jan und Julia es miteinander treiben. An dieser Stelle möchte ich als Leser natürlich gerne wissen, warum verhalten sich die drei so und nicht anders. In welcher Beziehung stehen sie zueinander. Haben sie eine Dreierbeziehung oder spielt die Geschichte in einer freizügigen Familie, in der alle wild durcheinander vögeln, oder, oder. All diese Fragen werden nicht beantwortet, sondern kurz darauf geht's ab in die Ferienwohnung und man weiß schon, was passieren wird. Und ob nun dabei die anderen Feriengäste oder die Besucher auf dem Rastplatz zuschauen, verleiht der Geschichte in meinen Augen keine zusätzliche Spannung. Daher hätte ich nur für den Inhalt die Geschichte mit zwei Sternen bewertet. Ich hoffe, ich konnte Dir die Gründe für meine Bewertung halbwegs nachvollziehbar erläutern. Dass wir hier unterschiedlicher Meinung sind, halte ich für völlig okay und ich würde eine solche Diskussion auch nicht als shitstorm bezeichnen,

herzliche Grüße

Jürgen

Wunderbare Geschichte, die mit ihrer erzählerischen Leichtfüßigkeit beeindruckt, und eine liebe- und respektvolle Dreierbeziehung skizziert, deren Protagonist/inn/en gesellschaftliche Zwänge und Tabus mühelos hinter sich lassen und sich stattdessen ihrer Lust hingeben. Bravo!

@Juergen56

Ich akzeptiere deine Meinung, auch wenn ich deine Beweggründe nicht nachvollziehen kann. Es ist deine subjektive Meinung, und diese nach objektiven Maßstäben verstehen zu wollen, muss wohl scheitern.

Ich bin mal gespannt, ob du deine kritische Haltung beibehalten kannst, nachdem du weitere Texte auf dieser Plattform gelesen hast. Du bist ja noch nicht so lange angemeldet. Ob du zuvor anonym unterwegs warst, weiß ich nicht.

Wenn ich die bisherigen Kommentare zu der Geschichte lese, frage ich mich ohnehin, ob alle denselben Text gelesen haben. ;)

swriter

Nett, gut zu lesen und leicht verdaulich.

Was man wahrhaftig nicht von allen Geschichten hier sagen kann.

Jürgen hat SEINE Gründe dargelegt, und sie sind für mich nachvollziehbar, auch wenn ich nicht gleich gewichte wie er. Meiner Meinung nach war der Anspruch von vorneherein nicht so hoch, darum bin ich der Meinung ordentlich gemacht.

Gruß

K-H

nichts besonderes - da gbits besseres zu lesen, auch vom swriter selber

Lockere leichte Sommergeschichte. Sprachlich hat mir der Autor in anderen Geschichten besser gefallen. Beispiel: dreimal heißt es "sich frisch gemacht". Da wäre etwas mehr Vielfalt schöner.

Wunderbar erzählt und ich weiß, warum ich Dein Fan bin!

ich finde auch dass dies eine 3 sterne geschichte ist.

@Anonymous "ich finde auch dass dies eine 3 sterne geschichte ist"

Tatsächlich ist es aktuell eine 4,29-Sterne-Geschichte.

Da ich aber erkenne, dass derzeit 295 meiner Geschichten besser bewertet sind als diese hier, kann man wohl nicht wegdiskutieren, dass andere Storys aus meiner Feder der Mehrheit der Leser besser gefallen haben.

swriter

Hallo swriter,

bitte entschuldige, dass ich erst jetzt auf Deine Antwort reagiere. Ich habe bis jetzt bei drei oder vier Geschichten einen Kommentar abgegeben und jedes Mal unter meinem Namen. Denn wenn ich schon meinen Senf zu einer Geschichte abgebe, dann bin ich natürlich gespannt, ob und wie der Autor darauf reagiert. Ich habe bis jetzt einige Geschichten gelesen, die genaue Zahl weiß ich nicht, da ich darüber keine Strichliste führe, und ich muss gestehen, dass ich ca 80 % der Geschichten nach der zweiten Seite entweder abgebrochen oder nur noch kursorisch überflogen habe, weil sie mich vom Schreibstil und vom Setting der Handlung gelangweilt haben,

herzliche Grüße

Jürgen