Fussnoten (Teil 05)

Am frühen Abend chillten die vier noch immer zusammen am Strand. Die Luft an diesem heißen Tag kühlte nicht ab, obwohl vom Wasser immer wieder ein leichter Wind herüber zog. Das Fuß-Thema des Tages war noch lange nicht auserzählt, als Heidis Handy klingelte.

„Oh, das ist Mats", entschuldigte sich Heidi. „Ich wollte mich längst bei ihm gemeldet haben. Er weiß gar nicht, dass wir zusammen hier sind. Back right soon."

Heidi stand auf und ging in Richtung des Ufers. Kaum war sie außer Reichweite, griff Ria das Thema ihrer jüngeren Schwester auf.

„Alter, was geht bei denen? Wie kann man denn so auf Füße abgehen? Ich weiß noch wie sie ihre Füße früher gehasst hat und jetzt auf einmal sind die Dinger der wichtigste Teil ihres Körpers? Ist die gebrainwashed worden?", fragte Ria in Richtung Leni und Nova. „Hattet ihr schon mal solche Experiences mit den Füßen? Nee, oder?"

„Doch!", fiel Nova ein. „Also keinen Footjob, aber mit 15 oder 16 hatte ich einen Freund, der meine Zehen gelutscht hat! Ich hatte das total vergessen, aber gerade habe ich Bilder davon im Kopf! Krasse Scheisse, ja sicher! Da hatte ich mir damals gar nichts bei gedacht, aber der muss einen unwahrscheinlichen Fußfetisch gehabt haben!"

Nova setzte sich in den Schneidersitz und trank erst langsam ihr Bier aus. Leni und Ria schauten erwartungsvoll, dass sie weiter erzählte.

„Der fummelte ständig an meinen Socken herum, wenn wir auf der Couch oder dem Bett saßen und plötzlich zog er mir die von dem einen, dann von dem anderen Fuß. Ich sollte in seiner Anwesenheit am besten barfuss sein. Gesagt hat er das nie direkt, aber irgendwie hatte ich in seiner Anwesenheit immer nackte Füße. Das war mir damals gar nicht so bewusst wie jetzt. Ich trag ja eigentlich lieber ausgelatschte Sneaker, aber den Sommer mit ihm trug ich Flipflops. Ich glaube die schenkte er mir sogar", rekapitulierte Nova.

„Aber du trägst fast nie Socken!", meinte Ria.

„Verdammt, stimmt!", fiel es Nova auf. „Hat der mich etwa mit seinem Fetisch dazu gebracht, Socken zu hassen? Shit, wenn das stimmt!"

„Frühkindliche Prägung!", lachte Ria.

„Aber was mir noch einfällt", ergänzte Nova. „Sex war in dem Alter ja eher beschissen, im Nachhinein. Der Typ spritzt nach einer Minute ab und du denkst nur an die große Liebe und ein Taschentuch für den Slip... Aber der Typ mit seinem Fußtick, ich erinnere mich sonst kaum an ihn, hat mir einmal die Zehen gelutscht - langsam, intensiv - dass es überall kribbelte. Wenn ich mir die Form meiner großen Zehen ansehe, diese Tropfenform. Die muss man echt megagut lutschen können, wie einen Schnuller oder Lolli", lachte sie.

„Krass", schaute Ria ungläubig. „Von deinem Fußliebhaber weiß ich ja gar nichts."

„Hab's ja selbst vergessen", meinte Nova. „Ich glaub ich war komplett angezogen, nur barfuß. Er hat mir erst die Füße massiert und dann müssen meine Zehen in seinem Mund gelandet sein. Ich hab einfach meine Augen geschlossen und mich fallen lassen. Der hat an meinen Zehen gelutscht und gesaugt wie crazy. Ich erinnere mich jetzt als wäre es gestern Abend gewesen. Das war unglaublich! Das muss ich unbedingt nochmal fühlen! Warm, weich, nass! Wie ein Zungenkuss, nur am anderen Ende des Körpers. Und wisst ihr, was ich kann?"

Ria und Leni schauten Nova fragend an.

„Yeah, ich kann mit dem rechten Fuß ein Victory machen!", lachte Nova. „Das weiß ich auch von ihm. Total vergessen gehabt."

Nova streckte ihren rechten Fuß aus, spreizte große und zweite Zehe zu einem V und klappte die drei weiteren Zehen nach unten.

„Ehrenfrau!", grölte Ria. Das hatte ihr ihre beste Freundin noch nie gezeigt. „Das geht bei mir überhaupt nicht!", bemerkte sie die Ungelenkigkeit ihrer eigenen Zehen.

„Mats lässt mir ein Tattoo in Tokio stechen!", kam Heidi strahlend angelaufen. „Hat er mir gerade gesagt. Eigentlich wollte er es nicht verraten, aber ich hab es aus ihm rausgepresst bekommen. Er hatte sich ein Knöcheltattoo vorgestellt, aber an der Stelle haben Leni und ich ja unser Blutsschwestern-Tattoo ‚glücklich' tätowiert."

„Genau, euer ‚glücklich' ist so schön", fand auch Nova über das kleine Tattoo, das Leni und Heidi sich mit 18 beide unterhalb des Knöchels am Fuß stechen ließen. „Was willst du denn stattdessen?"

„Ich will ein Barbie-Tattoo!", antwortete Heidi.

„Dann mach lieber was mit Mangas oder Schriftzeichen als mit Barbies, wo du schon in Japan bist", warf ihre Schwester Ria ein.

„Ein Barbie-Tattoo ist doch kein Bild einer Barbie", schaute Heidi mit großen Augen. „Ich will ein Tattoo unter meiner Fußsohle. Barbiepuppen haben doch unter den Füßen Stempel oder Prägungen, die Marke oder sowas."

„Tattoo unterm Fuß?", fragte Nova. „Ist das nicht unglaublich schmerzhaft?"

„Keine Ahnung, aber sowas will ich. Wie zum Beispiel Cara Delevingne, die hat ‚Made in England' unterm Fuß. Und ‚Bacon'. Ich will aber Copyright mit meinem Geburtsjahr. That's it. Vor allem will ich checken wie schmerzhaft das ist. Wenn es auszuhalten geht, will ich später ein rundes, großes Flower Tattoo, das je zur Hälfte zur Innenseite unter jeder Sohle ist und wenn ich beide Füße nebeneinander halte, ergibt sich eine geschlossene, ganze Form."

Heidi googelte Bilder auf ihrem Smartphone und zeigte sie in die Runde.

„Boah, das Mandala sieht geil aus, aber auch echt schmerzhaft in der Größe", kommentierte Nova ein Foto, auf dem die Fersen und ein Großteil der Fußsohle einer Frau mit spirituellen und floralen Formen verziert worden war.

„Hier sind auch Caras Tattoos", zeigte Heidi eine Auswahl.

„Tatsache: ‚Bacon'! Find ich mega, wenn ein Model sowas als Tattoo trägt", fand Leni.

„Und hier hat eine einen Emoji unterm Zeh. So eine ganze Reihe unter allen fünf Zehen wäre nice. Oder die Koordinaten des Geburtsorts hier, sieht stark aus. Oder ein Lama?", fand Nova.

„Lama?" Heidi überlegte laut. „Nein, Barbie-Tattoo!"

„Aber du willst nicht im Urlaub rumhumpeln, weil du Schmerzen unterm Fuß hast?", fragte Ria kritisch.

„Doch, weil ich mich dann ewig daran erinnern werde", sagte Heidi überzeugt von ihrer Idee.

„Aber ein Tattoo unter dem Fuß sieht doch niemand", nörgelte Ria weiter.

„Nur der, der meine Füße genauso liebt wie ich und zu benutzen weiß", grinste Heidi.

„Wie fühlt sich das eigentlich an, wenn er deine Füße vögelt?", wollte Nova plötzlich wissen.

„Das macht mich super horny. Zum einen spüre ich dann, dass er meine Füße so liebt, dass sie ihm einen fetten Orgasmus besorgen können. Und dann sind meine Füße so sinnlich und empfindsam, dass es in mir hochkribbelt, wenn wir sie benutzen. Ich kann es kaum erwarten, wenn seine heiße Sahne sich über meine nackten Füße entlädt. Viel geiler als wenn er in mir steckend ins Kondom kommt. Ultimativ episch ist aber, wenn Mats meine Zehen lutscht! Best porn ever!", schwärmte Heidi.

„Genau das sagte ich vorhin auch als du weg warst! Zehenlutschen!" rief Nova laut. „Vor 10 Jahren oder so hat mir auch ein Ex die Zehen gelutscht! Ich kann mich heute noch daran erinnern, wie krass geil das war. An sein Gesicht erinnere ich mich nicht, aber ans Zehenlutschen."

„Gib mir fünf!", rief Heidi und klatschte mit Nova ab. „Eigentlich müssten wir mit den Füßen statt Händen abklatschen. Und Mats liebt beim Lutschen meine Toe Beans, auf denen er manchmal auch aus Langeweile herumdrückt, wenn ich neben ihm telefoniere."

„Was sind denn schon wieder Toe Beans?", fragte Leni.

„Diese kleinen rosa Knubbels unter Katzenpfötchen", antwortete Heidi und drehte dabei ihren Fußsohle nach oben. Mit den Fingern drückte sie auf den Unterseiten ihrer Zehenspitzen herum.

„Toe Beans, sweet!", fand Leni.

„Wer holt denn neue Drinks?" rief Ria dazwischen.

„Schnick-schnack-schnuck!" schlug Nova vor.

„Oder Toe Wrestling?" warf Leni ein.

„Was soll das denn sein?" fragte Nova.

„Irgend so eine Ice Cream hat mal vor Ewigkeiten ein Toe Wrestling veranstaltet, hab ich ein Video von gesehen", erklärte Leni. „Heidi, streck mal dein Bein lang aus."

Leni setzte sich Heidi gegenüber und macht ebenfalls ihr Bein lang, dass die Fußsohlen von beiden aneinander stießen.

„Nee, so geht das irgendwie nicht", murmelte Leni. „Ach so, beide das rechte Bein! Und dann greifen wir gegenseitig um den großen Zeh der anderen."

„Ach, wie Armdrücken oder Fingerhakeln", lachte Heidi. „Cool, machen wir!"

„Aber shit, deine Füße sind doch viel größer als meine! Irgendwie unfair", merkte Leni, als beide ihre großen Zehen ineinander verhakt hatten, Heidis Fuß mit der Ferse im Sand stand und Lenis kleinerer Fuß dagegen keinen Bodenkontakt hatte. „Dann beide in der Luft. Und wer der anderen Bein zu Boden drückt, hat gewonnen!"

Leni und Heidi starteten und kämpften mit verhakten großen Zehen gegeneinander. Heidi konnte schnell den Sieg erringen und drückte Lenis Fuß in den Sand. Leni rieb sich ihren schmerzenden Zeh.

„Ich mach euch alle platt und werde euch niederringen wie Mats' Rakete!" grinste Heidi triumphierend. „Nova, next is you!"

Nun setzte sich Nova gegenüber Heidi in den Sand und machte das Victory-Zeichen mit ihren Zehen. Beide verhakten ihre großen Zehen ineinander.

„Jetzt zieh ich dich ab, Nova, aus deinem tropfenförmigen Zeh werde ich Hackfleisch machen!" rief Heidi ihr zu.

Beide pressten ihre Fußsohlen aufeinander und verhakten ihre großen Zehen ineinander, dann starteten sie den Fight. Es ging hin und her. Beide stützten sich mit Händen und dem verbleibenden Bein im Sand ab und versuchten ihr gegenüber zu bezwingen.

„Hackfleisch!" rief Heidi und drückte nach einem langen Kampf auch Novas Fuß in den Sand.

„Alter, was hast du für eine Power in deinem Dicken! Voll der Würgegriff...", stöhnte Nova. Auch sie rieb sich ihren schmerzenden Zeh. „Am Schluss dachte ich echt, der bricht ab, verdammt!"

„Jetzt du, Ria! Get physical!", forderte Heidi nun ihre Schwester auf.

Ria nahm die Position gegenüber ihrer Schwester ein. Sie drückten ihre Fußsohlen gegeneinander und versuchten ihre Zehen ineinander zu verhaken.

„Meine Zehen sind zu eng und mein Großer viel zu kurz", stöhnte Ria. „Das passt überhaupt nicht! Du und deine riesigen Füße!"

„Hab ich dann gewonnen?", zwinkerte Heidi in die Runde.

„Nee!", lachte Leni los. „Wir haben den Contest total verkackt! Wir hätten ja eigentlich erstmal jede gegen jede antreten müssen und nicht alle nur gegen dich, Heidi."

„Kommt, mir schmeißen zusammen!", schlug Nova vor. „Und ich geh zur Bar, in der Hoffnung, dass die Schmerzen in meinem malträtierten Zeh nachlassen. Ich hoffe, dass Mats' Schwanz härter ist als ich!"

Bei der Vorstellung mussten alle vier lachen. Nova nahm das Geld und ging erneut eine Runde Getränke holen, während sich die anderen drei mit dem Rücken in den Sand fallen ließen und kurz die Augen schlossen. Alle hatten sie schmutzige Gedanken mit Füßen und Sex im Sinn.

Als Nova nach wenigen Minuten mit den Getränken zurückkehrte, riss sie die drei Träumerinnen aus ihrer Nappingphase.

„Ihr glaubt nicht, was ich hab!", grölte Nova. Sie stellte die vier Bier in den Sand und setzte sich daneben. Dann hob sie ihren rechten Fuß und präsentierte ihre Fußsohle. „Ich wollte mir kurz den Edding vom Kellner ausleihen. Als er sah was ich vorhab, hat er's mir spontan damit ‚tätowiert'..."

„BACON!" lachte Heidi am lautesten. „Du bist echt CEO, Nova!"

— Fortsetzung folgt —