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Heißes Herz

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Die Mercedes Limousinen setzten sich in Bewegung und rollten langsam am Fahrbahn Rand entlang.

Wie hatten sie den Standort der Frau herausbekommen? Handyortung?

Ashley erstarrte, als sie die Fahrzeuge erkannte, die am Straßenrand hielten. Was sollte sie machen? Sie schienen nicht zu wissen, dass sie im Diner saß, sonst wären sie sofort hereingestürmt. Sie war froh, dass sie sich so unauffällig gekleidet hatte. Falls sie hier reinkämen wäre sie verloren. Sie müsste raus und dann den FBI Fritzen wieder anrufen.

Sie legte den 10 Dollarschein beim Rausgehen auf die Theke.

„Stimmt so"

„Danke Schätzchen"

Sie zog die Lederjacke an und das Basecap tiefer ins Gesicht und öffnete die Tür. Dicht an der Häuserfront ging sie mit schnellen Schritten den Gehweg entlang. An den Kreuzungen blinkten die Ampeln gelb und warteten auf das allmorgendliche Chaos, in dem sie dann wieder mit Rot und Grün für ein bisschen Ordnung sorgten.

Keine Menschenseele war zu sehen. Waren sie noch da oder standen sie immer noch vor dem Diner? Ashley wagte es sich umzudrehen. Scheiße. Sie waren da und sie folgten ihr. Eine dunkle Querstraße rechts kam und sie bog ab um gleich darauf loszusprinten. Beim Laufen blickte sie sich um. Der erste Mercedes hielt kurz an und bog dann in die Querstraße ein. Gleich darauf hörte sie den starken Motor aufheulen und stark beschleunigen. In ca. 50 Meter endete die Querstraße. Ihr Atem kam nur noch keuchend und sie spürte das das Auto näherkam. Ein Quietschen von Autoreifen ließ ihren Blick nach vorne schnellen. An der Einmündung zur Querstraße hatte ein schwarzes Auto gehalten und die Beifahrertür öffnete sich.

Hinter dem Steuer saß ein Mann, ganz in schwarz gekleidet und hatte ein Gewehr im Anschlag.

„Sind sie Ashley Wilson?"

Ashley stand vor dem Wagen und konnte nirgends mehr hin.

„Wenn sie es sind, dann bin ich ihr Taxi. Sie sollten sich beeilen, die sind gleich da."

Der Marshal. Ashley beeilte sich in den Wagen zu kommen, als er auch schon mit durchdrehenden Reifen davonschoss. Der starke Motor beschleunigte das Fahrzeug auf rasante Weise und der Fahrer schien dieses Monster auf 4 Rädern auch fahren zu können. Sie blickte nach hinten und sah den Mercedes aus der Querstraße schießen und schlingernd ihre Verfolgung aufnehmen.

„Sie kommen uns nach"

„Ich sehe es. Schnallen sie sich bitte an. Ich muss uns erstmal hier rausbringen."

Sebastian kümmerte sich im Moment nicht um die Frau, die sich in den Sitz krallte und über ihre Schulter nach hinten schaute. Die Verfolgung hatte nur eine der Mercedes Limousine aufgenommen. Wo war der andere?

Von vorne blitzten auf einmal Scheinwerfer auf und ein Fahrzeug kam ihnen entgegen, schlug scharf ein und blieb quer zur Fahrbahn stehen. Sebastian verringerte sein Tempo ließ den Verfolger aufkommen.

Die Scheinwerfer wurden immer größer im Rückspiegel.

„Festhalten", rief er und gab gleichzeitig Vollgas.

Der V8 brüllte und das Auto machte einen Satz nach vorne.

„Oh mein Gott was machen sie. Wir werden sterben."

Kurz vor dem Querstehenden Fahrzeug stieg Sebastian voll auf die Bremse, lenkte scharf links ein und zog die Handbremse. Das Heck brach augenblicklich aus. Sebastian gab wieder Vollgas. In einem Drift wendete er auf der Straße und fuhr mit Vollgas in die entgegengesetzte Richtung. Im Außenspiegel konnte er noch sehen, dass der Mercedes der ihn verfolgt hatte, nicht mehr rechtzeitig bremsen konnte und in den querstehenden hineinrutschte.

Er verringerte seine Geschwindigkeit nach einer Weile und wechselte häufig die Richtung bis er sicher sein konnte, dass er nicht mehr verfolgt wurde. Erst jetzt fand er Zeit seinen Passagier zu betrachten.

„Alles okay bei ihnen?"

„Wie man es nimmt", kam die schwache Antwort.

„Sebastian Kaufmann, U.S. Marshal Service. Holen sie ihr Handy raus und schalten sie es ab. Die haben sie garantiert darüber geortet."

Er streckte seine rechte Hand aus und Ashley ergriff sie.

Seine Hand war warm und trocken und gab ihr Sicherheit. Sie merkte, dass das die erste Berührung eines anderen Menschen seit langer Zeit war, die ihr nicht unangenehm war.

„Ashley Wilson", stellte sie sich auch vor, während sie die Off Taste ihres Handys betätigte.

„Ich dachte schon sie kämen nicht mehr. Als ich die Mercedes vor dem Diner gesehen habe, habe ich Angst bekommen und bin raus."

„Ich war da. Ich habe gesehen wie sie aus dem Diner kamen, habe aber auch die Wagen gesehen und das sie ihnen gefolgt sind."

„Wenn sie nicht gewesen wären, hätten die mich über den Haufen gefahren."

Sie blickte ihn mit weit aufgerissenen Augen an. Ihre Unterlippe zitterte.

Er fluchte innerlich. Er fasste nach ihrer Hand und drückte sie.

„Ich war aber da und ab jetzt passe ich auf sie auf."

Seine Berührung und die Aussage das er auf sie aufpassen würde, verfehlten nicht die Wirkung. Ashley spürte neben dem Gefühl der Angst eine große Erleichterung. Sie kannte ihn zwar noch nicht richtig, aber sie hatte großes Vertrauen zu ihm. Warum konnte sie nicht sagen.

Das Handy klingelte und er ging ran.

Ashley konnte über die Freisprechanlage mithören und gleichzeitig konnte sie ihren Retter etwas näher betrachten.

Sein Aussehen war, genau wie der Wagen, sehr männlich, ja fast verwegen. Seine dunklen Haare waren alles andere als gestylt. Wild durcheinander, so als ob er gerade aufgestanden wäre, waren sie genau das Gegenteil zu diesem schmierigen Lackaffen Silestri. Das schwarze T-Shirt mit einem Logo der Band EAGLES spannte an seinem Oberarm und zeigte einen beeindruckenden Oberkörper. Die schwarze Jeans lag eng an seinen Beinen an. Mit seinen langen, schmalen Fingern hielt er fast spielerisch das Lenkrad, während er seinem Vorgesetzten von den Geschehnissen erzählte. Ashley schaute wieder nach vorne. Sie atmete tief ein, was ihr wieder ein misstrauischer Blick von dem Mann an ihrer Seite einbrachte. Was mache ich hier? Mein Leben geht momentan den Bach runter und bei mir spielen Hormone verrückt. Eben noch euphorisch wegen einer eventuellen Oscarnominierung und im nächsten Moment in einem Mordfall gegen einen Mafiaboss verwickelt.

Sie zog das Basecap aus und schüttelte ihre Haare aus. Mit ihren langen, schmalen Fingern fuhr sie durch ihre Mähne.

Sebastian beendete das Gespräch und blickte sie von der Seite an.

„Alles in Ordnung mit ihnen?"

Ashley blickte weiter nach vorne auf die Straße. Mittlerweile waren sie am süd-östlichen Stadtrand von Las Vegas und fuhren weiter aus der Stadt heraus. Es war früher Morgen und die ersten Sonnen-strahlen tauchten die vorausliegende Bergkette in ein rötliches Licht.

„Wohin fahren wir?", fragte sie, seine eigene Frage ignorierend.

„Phoenix, Arizona"

Sie drehte nun doch den Kopf und blickte ihn an.

Er hatte die Augen leicht zusammengekniffen, wahrscheinlich wegen dem nun aufkommenden hellen Sonnenlicht und blickte nach vorne auf die Straße.

„In Phoenix werden sie vom FBI vernommen. Sie müssen eine Aussage machen, damit wir tätig werden können. Wenn das alles stimmt was sie sagen, haben wir gute Chancen den Dreckskerl zu erwischen."

„Aber...aber, ich habe meine ganzen Sachen im Hotel und ich muss in zwei Tagen in Los Angeles sein für Probeaufnahmen...ich muss meine Agentin anrufen..."

„Das ist im Moment zweitrangig. Erstes Ziel muss es sein, sie am Leben zu erhalten bis sie gegen Santini aussagen können und der entweder für immer weggesperrt wird oder in der Todeszelle landet."

Er hielt an einer Rastanlage an der Interstate 11, stellte den Motor ab und wendete sich ihr zu.

„Hören sie, Miss Wilson...das ist kein Spaß...Santini ist ein skrupelloser Krimineller, der vor nichts zurückschreckt...Mord...

Menschenhandel...Zwangsprostitution...Drogenhandel...das ganze Spektrum der bösen Sachen. Das sie da jetzt mit hineingezogen wurden, ist ein Unglücksfall für sie, aber ein Glücksfall für die ermittelnden Behörden."

Ashley nickte und ließ ihren Kopf sinken.

„Sie sind es wirklich nicht wahr?", fragte er in einem wesentlich humorvolleren Ton wie gerade eben.

Sie schaute ihn fragend an.

„DIE Ashley Wilson? DIE bekannte Schauspielerin?"

Er betonte das DIE speziell.

Sie nickte und schaute ihn dabei traurig an.

„DIE Ashley Wilson die beinahe einen Oscar bekommen hätte, aber dann spurlos von der Bildfläche verschwinden musste"

„Na...na...jetzt mal nicht so mutlos...Wir bringen das zu einem guten Ende und dann geht es mit ihrer Karriere wieder bergauf. Ich hole jetzt was zum Frühstück und dann können sie die nächsten 300 Meilen schlafen. Okay?"

Kapitel 3

Sebastian schob den Duschvorhang zur Seite und griff sich ein Handtuch, das noch mit einer Banderole umwickelt war und jedem der es wissen wollte oder auch nicht, die Reinlichkeit dieses Etablissements vor Augen führte. Ihm war das gelinde gesagt egal.

Er trat aus der Dusche, ribbelte sich die Haare trocken und wickelte sich dann das Handtuch um die schmalen Hüften.

Mit der Handfläche wischte er über den Spiegel, der durch den Dampf der Dusche angelaufen war. Er verzog den Mund und betrachtete kritisch sein Ebenbild. Die Haare waren ein wenig zu lang fand er und eine Rasur hätte er auch nötig. Nicht der beste Eindruck den er auf sie gemacht hatte gestern. Seine Gedanken gingen zurück zu der Fahrt. Er hatte sie gegen 12:00 Uhr im FBI Büro in Phoenix abgesetzt. Er hatte noch für jeden einen Kaffee und einen Donut gekauft und kaum hatte sie das vertilgt, war sie eingeschlafen. Ihre Turnschuhe und die Jacke hatte sie schon vorher ausgezogen. Ihr Kopf war gegen die Tür rechts gerutscht, aber nichts konnte sie aufwecken. Ihren rechten Fuß hatte sie auf dem Sitz untergeschlagen und ihre Fußzehen schauten unter ihrem Bein hervor. Einzelheiten an die er sich ganz deutlich erinnerte. Er erinnerte sich auch, dass er sie genau betrachtet hatte. Die weiße Bluse war nicht sonderlich körperbetont, aber dennoch konnte man sehen, dass sie einen sehr fraulichen aber auch sehr durchtrainierten Körper besaß. Ihre Beine in den engen Jeans und die bloßen Füße mit den rotlackierten Fußzehen waren ein Blickfang. Aber alles an ihr konnte nicht so faszinierend sein wie ihre Haare. Die rotblonde-oder wie diese Farbe auch hieß-Haarpracht umrahmte ihr Gesicht und fiel links und rechts über die Schulter bis auf den Brustansatz.

Er erinnerte sich noch genau, dass sein Blick immer wieder zu diesem Anblick ging. Er kannte sie aus verschiedenen Filmen. Nicht dass er ein großer Cineast wäre, aber gerade den letzten Film mit ihr, irgendwas mit einem Herz oder so, hatte er gesehen, als er im Flugzeug von Seattle nach Vegas geflogen war. Er fand ihn gut. Spannend und durchaus nah an der Realität, sah man mal ab von Kleinigkeiten die in allen Action Hollywoodstreifen falsch gemacht wurde.

Sie sah super aus in dem Film, spielte eine toughe Journalistin und legte sich mit den fiesesten Ganoven an. Gestern hatte er eine andere Ashley Wilson gesehen. Verletzlich, ängstlich, müde und dennoch bildschön.

Er rieb sich über das Gesicht. Er dürfte sich da nicht in was hineinsteigern. Es war zwar ungewöhnlich, dass er einen bekannten Hollywoodstar rumkutschierte, aber auch sie konnte durch eine Kugel oder durch einen „Unfall" sterben.

Zudem war gar nicht gesagt, dass er weiterhin für ihre Sicherheit zuständig wäre. George Blankett, sein Boss in Atlanta, hatte sich diesbezüglich noch nicht geäußert.

Er zog die Jeans an, fischte sich ein schwarzes, frisches T-Shirt aus seiner Tasche und zog es über. Er setzte sich auf das Bett und zog die frischen Strümpfe an, bevor er in seine Stiefel stieg. Noch einmal zurück im Bad und vor dem Spiegel, fuhr er sich mit den Fingern durch sein Haar. Sein Blick fiel auf seinen Kulturbeutel. Sollte er? Kann nicht schaden heute. Er griff nach einem kleinen Fläschchen Eau de Toilette und spritzte sich ein paar Tropfen an den Hals.

Er wollte gerade das Zimmer verlassen, als sein Handy klingelte. Ein Blick auf das Display sagte ihm, dass es Blankett war.

„Ja"

„Wo bist du?"

„In meinem Motel Zimmer. Wollte gerade los."

Er blieb am Fenster stehen, schob den Vorhang zur Seite und beobachtete den Parkplatz. Seinen Wagen hatte er rückwärts direkt vor dem Zimmer geparkt.

„Lass dir Zeit. Sie haben sie immer noch in der Mangel. Ansonsten ist der Teufel los. Zurzeit durchsuchen sie eine stillgelegte Goldmine westlich von Vegas in den Red Rock Mountains. Nach ihren Aussagen sollen sie dort die Leiche von Gibson abgeladen haben."

„Was ist mit Santini?"

„Ohne Leiche können sie im Moment nichts machen. Sie überwachen ihn aber. Gut ist, dass man seine Mordkumpane festgesetzt hatte."

„Wie das?"

„Na ja, du dürftest da nicht ganz unbeteiligt gewesen sein. Sie hatten mit ihren Autos einen Unfall und wollten sich vom Unfallort entfernen. Die City Police von Vegas hat sie daraufhin verhaftet. Nur 3 gelang die Flucht. Nach ihnen wird gefahndet."

„Okay. Was ist mit Ashley Wilson?"

„Was soll mit ihr sein?"

„Na ja. Wie schlägt sie sich? Konnte sie sich ausruhen?"

Blankett lachte kurz.

„Was ist denn mit dir los? Du bist ja ganz besorgt? Ich kann dich aber beruhigen. Sie haben sie in einem Hotel hier in Phoenix untergebracht. Selbst das FBI hat Respekt vor ihrem Promistatus."

„Ich meine nur. Ich habe gestern gesehen, dass sie sie umgebracht hätten, wenn ich nicht gewesen wäre"

„Ja wahrscheinlich. Sie hat das auch bei der Aussage extra nochmal gesagt, dass du genau im richtigen Moment gekommen bist."

„Wo ist sie jetzt?"

„Im Hotel"

„Wie ist der Name des Hotels?"

„Fairmont Scottsdale. Luxus auf Staatskosten."

„Okay. Wie geht es weiter? Bleib ich bei ihr oder übernimmt das FBI?"

„Steht noch nicht fest. Kommt darauf an, wann wir Santini drankriegen und dem Haftprüfungsrichter übergeben können."

„Okay. Ruf mich an wenn es was Neues gibt"

„Mach ich"

Sebastian steckte das Handy weg, setzte sich auf das Bett und blickte sinnierend auf den Boden.

Santini war noch nicht in Gewahrsam. Das war nicht so gut. Auch wenn seine Helfer dezimiert waren, hatte er immer noch genug Lakaien, die seine Drecksarbeit machten. Das er Macht besaß, hatte er schon oft bewiesen. Er hatte Spitzel bis in die höchsten Kreise und korrumpierte alles und jeden. Das er im Fokus stand, müsste er spätestens seit seiner Rettungsaktion wissen. Im Moment tat er sicher alles, um eine Aussage von Ashley Wilson zu verhindern.

Er holte tief Luft und stieß sie aus.

Sein Blick fiel auf seine Tasche und kurzentschlossen packte er seine restlichen Klamotten und die Badutensilien ein.

Ein kurzer Blick durch den Raum sagte ihm, dass er nichts vergessen hatte. Kurz darauf fiel die Tür ins Schloss.

Er hatte ein ungutes Gefühl.

Ashley schloss seufzend die Augen und lehnte sich gegen die Wand in der Dusche. Das warme Wasser lief über ihren schmerzenden Körper, der viele Stunden auf unbequemen Stühlen in grauen, sterilen Büros verbracht hatte. Die Agents hatten sie immer und immer wieder vernommen, bis sie letztendlich zufrieden waren und sie in das Hotel zurückgebracht hatten. Sie legte den Kopf in den Nacken und streckte ihr Gesicht dem Wasser entgegen. Mit beiden Händen strich sie ihr Haar zurück und öffnete die Augen. Eigentlich hatte sie erwartet, dass der Marshal sie wieder abholt und hierherbringt, aber er war nirgends zu sehen. Vor ihrer Tür auf dem Hotelflur standen FBI Agenten. Schade, dachte sie, ich hätte ihn gerne nochmal gesehen.

Sie drehte das Wasser ab und wickelte ihr Haar in ein weißes, flauschiges Handtuch. Ihre Sachen hatte man im Wynn in Vegas abholen und hierherbringen lassen. Ihre Agentin hatte man benachrichtigt und ihr gesagt, dass es ihr gut ging, sie sich aber im Moment wegen einer wichtigen behördlichen Sache nicht melden konnte.

Angela war sicher ausgeflippt. Ausgerechnet jetzt musste sie untertauchen, wo Publicity am aller besten für sie gewesen wäre.

Zunächst einmal war sie froh, dass sie am Leben war und halbwegs sicher. Auch das hatte sie nur ihm zu verdanken. Während sie sich trockenribbelte schweiften ihre Gedanken wieder ab. Sie hatte zwar geschlafen im Auto, aber nicht die ganze Zeit. Von Zeit zu Zeit hatte sie die Augen leicht geöffnet und blickte ihn an. Sie hatte gespürt, dass er sie genau betrachtet hatte. Ob er sie hübsch fand? Ashley nahm eine Bürste und strich damit durch ihre Haare. Sie betrachtete ihren Körper und war doch einigermaßen zufrieden. Ihre Brüste waren voll, aber nicht zu groß, ihr Bauch flach und die Haut straff.

Sie musste grinsen, als sie daran dachte, wie er die Lieder der EAGLES die er auf seinem Apple Account abspielte, nicht laut, aber doch sehr textsicher mitsang.

Alles in allem ein Mann, wie sie selten bzw. noch nie einen kennengelernt hat. Wahrscheinlich hätte sie auch ihn nicht kennengelernt, weil sie und er in anderen Gesellschaftskreisen verkehrten. Die Erkenntnis stieß ihr ein wenig bitter auf und machte sie nachdenklich.

Sie trocknete ihr Haar und bürstete es lange. Ihr Haar, das wusste sie, war ihr Kapital. Sie warf das nasse Handtuch auf den Boden und nahm sich einen String aus ihrem Koffer. Auf einen BH verzichtete sie. Danach nahm sie den dicken, weißen Bademantel und mummelte sich darin ein.

Sie trat an das Raumhohe Fenster und blickte über die wunderschöne Anlage. Sie war noch nie in Phoenix gewesen. Es war zwar erst früher Nachmittag, aber sie war müde und hatte keine Lust mehr die schöne Aussicht zu genießen.

Sie schlug die Decke zurück, nahm das zweite Kissen und legte sich auf das Bett. Sie überlegte noch ob sie den Zimmerservice rufen sollte, oder einfach nur schlafen sollte, als ihr bereits die Augen zufielen. Kurz darauf war sie eingeschlafen.

Ricardo Santini war nicht in bester Stimmung, das konnte man mit Recht behaupten. Die Männer die im Halbkreis um seinen Schreibtisch standen konnten ein Lied davon singen. Mit dabei stand Alan Silestri, der selbst äußerst wütend aussah und dem man an seinem teuren Anzug die Nacht im Gefängnis ansah.

„Ihr seid alles Schwachköpfe. Ihr seid nicht in der Lage eine Schauspielerin zu fangen und zu töten. Lasst euch übertölpeln."

„Ricardo...", fing Silestri an sich zu verteidigen, „wir konnten nicht wissen, dass sie nicht im Hotel ist und danach hatten wir keine genaue Peilung wo sie steckte. Als wir sie dann erkannt hatten, waren wir nahe daran sie über den Haufen zu fahren, als dieser Typ plötzlich aus dem nichts auftauchte."

„Was war das für ein Typ?", fauchte Santini, immer noch nicht beruhigt.

„Ich war im zweiten Wagen. Dorkan hat ihn gesehen."

Santini blickte den Mann neben Silestri an.

„Wärst du so nett deinen Senf dazuzugeben?"

„Ein Weißer"

„Ooh ein Weißer. Na den müssten wir ja sofort in Vegas finden...WOLLT IHR MICH VERARSCHEN"

Die große Ader an der Schläfe war verdächtig angeschwollen. Alarmzeichen.

„Es war ein Bullenauto...so ein V8 Monster das die Sheriffs und Marshalls fahren", stotterte sich Dorkan schnell etwas zusammen, „ich habe den Kerl nur undeutlich gesehen"

Santini blickte Silestri an.

Dieser nickte.

„Ja. Schwarz und laut. Fahren konnte er auch, dass muss man ihm lassen."

Eine Weile war es still und Santini überlegte bevor er sich äußerte.

„Mal angenommen ihr Hirnlosen Idioten habt recht und der Typ war ein Marshal, dann haben wir wirklich ein Problem. Konnten wir ihr Handy noch einmal orten?"

„Nein Chef", sagte ein anderer, „das letzte Signal kam von der Interstate 11 in Richtung Süden"

Santini blickte die Männer mit Verachtung an.

„Verschwindet...ich will euch momentan nicht sehen...du bleibst Alan", rief er noch aus, als Silestri sich ebenfalls verabschieden wollte.

Als die Tür sich geschlossen hatte, deutete Santini auf einen Stuhl vor dem Schreibtisch.

„Setz dich"

Silestri nahm Platz.

„Du hast mich enttäuscht Alan. Das war ein einfacher Auftrag. Finden und beseitigen. Falls diese blöde Schlampe wirklich von einem Marshal abgeholt wurde, dann hat das FBI die Finger im Spiel. Wahrscheinlich sitzt sie jetzt irgendwo in einem Scheiß Vernehmungszimmer und erzählt was sie hier gesehen hat."

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