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Heißes Herz

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Seine Stimme war immer lauter geworden.

„Ich hoffe für euch, dass ihr die Leiche gut versteckt habt. Wenn sie gefunden wird, muss ich dir nicht erzählen was passiert."

Seine Stimme war jetzt gefährlich leise und Silestri wusste was das bedeutete.

„Ich werde jetzt ein paar Beziehungen spielen lassen. Falls sie beim FBI ist, finde ich das heraus und dann möchte ich, dass diese Ashley Wilson demnächst Geschichte ist. Haben wir uns verstanden?"

„Ja Ricardo. Ich werde dich nicht mehr enttäuschen"

„Gut...verschwinde und dusch dich...du stinkst...ich muss telefonieren"

Sebastian fuhr sich mit seiner Hand über das frisch rasierte Kinn. Auf dem Weg in die Stadt hatte er einen Barber Shop gesehen und spontan angehalten für eine Rasur und ein Haarschnitt. Jetzt betrachtete er sich in dem großen Spiegel und drehte den Kopf um zu sehen, ob nicht zu viel abgeschnitten worden war.

Zufrieden mit der Arbeit erhob er sich, zahlte und trat aus dem Shop.

Sein Handy vibrierte.

„Hast du was für mich?"

„Nein. Du kannst deine Zelte abbrechen. Das FBI übernimmt. Kam eben ganz überraschend."

„Wie das?"

„Na ja, ich war der Meinung, dass wir hier nach Protokoll vorgehen und wir den Zeugenschutz übernehmen, aber jetzt hat wohl irgendein Typ mit Einfluss dafür gesorgt, dass das FBI den Schutz übernehmen soll. Angeblich wäre in ihrem Fall eine besondere Behandlung nötig."

„So ein Bullshit. Das ist doch Mist."

„Was regst du dich auf. Bist du sie auch los. Ich habe mich sowieso aufklären lassen, dass sie eine ziemlich arrogante Zicke sein soll."

„Es ist mir scheißegal was sie ist. Das ist normalerweise unser Job. Was war das für ein Typ mit Einfluss?"

„Irgendein Senator aus Nevada. Warum?"

„Nur so"

„Wir sehen uns. Bis dann."

Enttäuschung machte sich in ihm breit. Schade, dachte er, dass wäre mal ein Auftrag nach seinem Geschmack gewesen, auch wenn er mit einer Schutzbefohlenen nie etwas anfangen würde, so hätte er doch sicher...ja was denn?

Zumindest auf Wiedersehen könnte er sagen.

Auf dem Weg nach Scottsdale überlegte er sich schon was er zu ihr sagen würde. So kurz die Begegnung mit ihr gewesen war, so hatte sie ihn doch ziemlich beeindruckt. Und das hatte nichts mit ihrem Status als VIP zu tun.

Das Fairmont war ein Luxusschuppen der besonderen Art. Er parkte seinen Wagen auf dem Personalparkplatz hinter dem Küchenhaus direkt unter einer schattigen Palme. Durch die Öffnungen und Fenster des Küchenhauses drangen die diversen Düfte zu ihm und er merkte das sein Magen knurrte. Sobald er hier fertig war, würde er sich einen Happen genehmigen und sich dann auf die Socken machen.

Wie üblich, war es schon wieder unangenehm warm, wenn nicht schon heiß in Phoenix. Er lief über den Personalparkplatz in Richtung Hauptgebäude. Dabei kam er am Lieferantenterminal vorbei, an dem die ganzen Lebensmittel, die Wäsche und sonstiges Angeliefert wurde. Ein schwarzer Kleinbus stand an der hinteren Ecke des Gebäudes und ein Mann in einem Anzug öffnete die Schiebetür und stieg ein. Der Bus blieb aber stehen und machte keine Anstalten wegzufahren. Sebastian lief weiter wurde aber immer langsamer und blieb schließlich stehen. Er blickte zurück und runzelte die Stirn. Er ging zurück, stellte sich in den Schatten einer großen Fächerpalme und beobachtete noch einmal genauer den Kleinbus. Er wollte schon wieder weitergehen, weil nichts passierte, als eine Limousine über den Parkplatz rollte und neben dem Kleinbus stehen blieb. Die Tür des Buses ging auf und Sebastian konnte den Mann erkennen, der vorhin eingestiegen war. Nur das dieser Mann jetzt eine Pistole in der Hand hatte, die er in das Schulterholster steckte. Waren das Typen vom FBI? Das müsste er rausfinden müssen. Er wollte schon seinen Posten verlassen und auf den Bus zugehen, als die Tür der Limousine aufging und 3 Männer ausstiegen und auf den Bus zugingen.

„Ach du scheiße", fluchte Sebastian und rannte los in Richtung Hotellobby.

Einer der Männer war Silestri.

Ashley schlug die Augen auf und war zunächst etwas desorientiert.

Was war das gewesen? Ein klopfen an der Tür?

Sie stand auf und stellte sich vor die Tür.

„Hallo? Ist da jemand?"

„Hier ist Marshal Kaufmann...machen sie auf...schnell", kam es dumpf durch die Tür.

Sie blickte durch den Türspion und sah tatsächlich den Marshal davorstehen. Sie grinste kurz und öffnete dann die Tür.

Kaum war die Tür offen schob er sich herein und drückte die Tür sofort wieder zu, bevor er sich zu ihr umdrehte.

Er stockte und sah sie erstaunt an. Sie bemerkte seine Blicke, die über den Bademantel, der ziemlich weit blicken ließ, zu ihren nackten Füßen ging. Er schluckte und sie raffte den Mantel über der Brust mehr zusammen. Er schien sich wieder gefangen zu haben, denn er schritt energisch durch das Zimmer und zerrte ihren Koffer auf das Bett.

„Ziehen sie sich an, schnell. Irgendwas was schnell geht. Wir müssen weg"

Ashley sah ihn stirnrunzelnd an.

„Was ist denn los? Ich dachte das FBI würde meinen Schutz übernehmen?"

„Dachte ich auch. Aber draußen stehen keine Agenten und von unten kommen andere Typen hier hoch, die ihnen sicher nicht guten Tag sagen wollen"

Sie machte große Augen und hob erschrocken die Hand vor den Mund.

„Los machen sie...ich bring sie hier weg an einen Ort den niemand kennt."

Sie öffnete den Gürtel des Bademantels, ließ ihn fallen und griff sich das Lange Sommerkleid das auf einem Bügel am Schrank hing.

Sebastian der sich in diesem Moment umdrehte holte tief Luft und merkte wie ihm der Mund trocken wurde, als er sie nackt sah bis auf ein Höschen, das so winzig war, dass es den Ausdruck Höschen gar nicht verdiente.

„Wie kommt das denn alles? Warum ist denn niemand mehr da? Soll das denn jetzt immer so weitergehen? Mein Gott..."

Während sie lamentierte schlüpfte sie in ihre Sandalen die griffbereit standen, als er sie schon an der Hand packte und zur Tür zog.

Er machte ihr ein Zeichen still zu sein und sich hinter ihn zu stellen.

Langsam öffnete er die Tür und blickte auf den Gang. Leer. Niemand zu sehen.

Schräg gegenüber sah er die Nottreppe.

„Kommen sie"

Er griff ihre Hand und wollte schon den Koffer nehmen, als er von weiter vorne im Gang das „Bing" des Aufzugs hörte.

„Scheiße."

Er ließ den Koffer stehen und zog sie aus dem Zimmer, überquerte den Gang und öffnete die Tür zur Nottreppe. Von vorne konnte man Stimmen hören.

Im Treppenhaus blieb er kurz stehen und schloss leise die Tür, damit sie nicht ins Schloss fiel.

Sein Blick fiel auf ihre hohen Sandalen, die normalerweise äußerst sexy wären, aber im Moment die schlechteste Wahl überhaupt waren.

„Warum haben sie keine Turnschuhe angezogen", flüsterte er und sah sie energisch an.

„Ich wusste nicht dass es auf unserer Flucht einen Dresscode gibt, sie Schlaumeier", zischte sie zurück.

„Ziehen sie ihre Schuhe aus. Die machen zu viel Krach"

Ashley schlüpfte aus den Schuhen und nahm sie in die Hand, als er sie auch schon die Treppe hinabzerrte.

„Mein Koffer, meine ganzen Sachen sind noch oben"

„Vergessen sie´s...da wo wir jetzt hingehen brauchen sie andere Kleidung. Wir besorgen ihnen das richtige"

In der 8 Etage blieb er stehen und öffnete langsam die Tür zum Hotelflur.

„Wir müssen raus aus dem Treppenhaus. Da schauen sie als erstes nach, wenn sie merken, dass sie schon wieder entwischt sind. Los..."

Er schloss wieder leise die Tür.

„Sie können die Schuhe wieder anziehen."

Sie hielt sich an ihm fest und bückte sich nach unten um die Schuhe zu schließen. Dabei öffnete sich ihr Ausschnitt und Sebastian konnte ihren wunderschönen Busen betrachten, der frei und ohne lästige Kleidung die Freiheit genoss. Sie schien fast nackt zu sein unter dem Kleid und sie sah super aus, musste er sich eingestehen. Er holte tief Luft und zwang sich wegzusehen.

Kaum hatte sie die Schuhe wieder an, zog er sie zu den Aufzügen.

„Kommen sie, wenn die merken, dass sie weg sind, stellen die das Hotel auf den Kopf. Zum Glück ist es ziemlich groß."

Minuten später standen sie in der Hotelhalle und blieben neben einem vollbeladenem Kofferwagen stehen.

„Wir gehen hinten rum durch den Poolbereich. Hier erregen wir zu viel Aufmerksamkeit"

Er betrachtete sie. Schnappte sich dann den Strohhut der auf den Koffern lag und zog sie hinter einen Pfeiler in eine dunkle Ecke.

„Wir müssen was mit ihren Haaren machen. So erkennt sie jeder."

Er versuchte ihre Haare nach oben zu halten und den Hut dann auf ihren Kopf zu setzen, was aber völlig fehlschlug.

Ashley zuckte zusammen als er in ihre Haare griff. Sie war ohnehin schon hochgradig erregt und konnte sich das gar nicht erklären und jetzt das. Wenn er sie jetzt hier nehmen würde, wäre sie ohne mit der Wimper zu zucken dabei, so scharf war sie auf ihn.

„Lassen sie das...ich mach das selbst", fuhr sie ihn energischer an als sie vorgehabt hatte. Sie fasste ihr Haar zu einem Knoten zusammen und stülpte den Hut darüber.

Danach schaute sie ihn trotzig an.

„Zufrieden?"

Er blickte sie an und sein Blick blieb länger auf ihren Lippen liegen.

Tu`s nicht...Lass die Finger davon.

Er tat so als würde er eine Strähne zurückstreifen. Er musste sie berühren, sonst wäre er gestorben, aber diese Berührung machte es noch schlimmer. Eine wahnsinnige Sehnsucht nach ihr machte sich in ihm breit, die er nicht zuordnen konnte.

Ashley schloss die Augen und ließ sich gegen ihn sinken. Sie wusste, dass sie beide über kurz oder lang im Bett landen würden, aber ob das alles so gut wäre in Anbetracht der Lage, konnte oder besser wollte sie nicht beurteilen.

Sebastian schloss sie in seine Arme und für eine kurze Zeit, hielt er sie einfach nur fest und sie spürte, dass er sie ebenso begehrte.

Der Moment war aber schneller vorbei, wie sie sich das gewünscht hätte. Er ergriff ihre Hand und zog sie in Richtung Pool und Außen Terrasse.

„Kommen sie. Wir gehen durch die Anlage und versuchen auf den Personalparkplatz zu kommen. Dort steht mein Auto. Wir sollten so tun, als wären wir Mann und Frau, Freund und Freundin sowas in der Art. Sonst fallen wir auf. Ich weiß nicht ob Silestri Männer hier unten positioniert hat, aber sicher ist sicher. Schaffen sie das?"

„Ich bin Schauspielerin...schon vergessen?"

„Okay...also los"

Er legte seinen Arm um ihre Schultern und zog sie an seine Seite. Sie lehnte sich an ihn und legte ihren Arm um seine Hüften.

Jeder der sie nicht kannte würde sie für ein ausnehmend gutaussehendes Paar halten, das seine Freizeit unter der südlichen Sonne Arizonas verbrachte.

Sie schlenderten durch die mit vielen Pflanzen und Blumen bestückten Anlage, vorbei an Pools und Restaurants. Sebastian war sich ihres weichen Körpers sehr wohl bewusst, der sich, wie er wusste, halbnackt an ihn schmiegte.

„Hinter dem nächsten Restaurant gibt es einen Personalausgang der nicht stark frequentiert wird. Das habe ich vorhin schon gesehen, als ich meinen Wagen geparkt habe."

Ashley nickte und versuchte mit seinen langen Schritten mitzuhalten.

Sie bogen nach rechts ab um auf dem Weg zu bleiben, der zum Ausgang führte, als ein Mann, gekleidet in einen dunklen Anzug, durch den Zugang die Anlage betrat.

Sebastian handelte sofort. Er hatte den Mann erkannt als Insasse des Kleinbusses und damit zugehörig zu Silestris Männern. Die Hand des Mannes ging schon zur Waffe im Schulterhalfter, als sich Sebastian von Ashley löste und dem Mann die Waffe, die er gezogen hatte, mit einer gekonnten Beinbewegung aus der Hand trat, die daraufhin in hohem Bogen in die Büsche flog. Er hörte Ashley kurz erschrocken aufschreien, hatte aber keine Zeit sich darum zu kümmern, denn der Mann hatte sich von seiner Überraschung erholt und setzte zum Angriff an.

Die Bewegungen des Mannes waren plump und ohne seine Waffe schien er ziemlich hilflos zu sein. Mit einigen wenigen Schlägen setzte Sebastian den Mann außer Kraft, fing ihn auf und zog ihn sofort vom Weg in die angrenzenden Büsche, wo er ihn liegen ließ.

Danach trat er wieder auf den Weg und an die Seite Ashleys die ihn mit großen Augen ansah.

„Ist...ist er tot?"

Sebastian schaute sie an und ergriff dann ihre Hand um sie weiter den Weg entlang zu ziehen.

„Nein...natürlich nicht...er ist bewusstlos", antwortete er.

Durch ein Tor, dass zum Glück offen war, weil das Restaurant beliefert wurde, kamen sie nach ein paar Minuten auf den Parkplatz und zu seinem Wagen.

„Steigen sie ein und halten sie den Kopf tief."

Langsam ohne Aufsehen zu erregen bewegte er den Wagen vom Gelände und beschleunigte erst auf der Zufahrtsstraße vom Hotel weg.

„Es verfolgt uns keiner", sagte er nach einer Weile, nachdem er im Rückspiegel mehrfach den nachfolgenden Verkehr überprüft hatte, „sie können hochkommen."

Ashley hatte die ganze Zeit still und zusammengekauert in ihrem Sitz gesessen. Jetzt schaute sie ihn mit Tränen in den Augen an, während sie sich aufsetzte.

„Wie lange soll das noch so gehen? Solange bis sie mich endlich erwischt haben und ich mit einer Kugel im Kopf auf dem Boden liege? Wo waren die FBI Beamte und wieso waren sie auf einmal wieder da um mich schon wieder zu retten?"

Er schaute kurz zu ihr rüber. Er wünschte, er könnte ihr alle Fragen beantworten.

„Wo die FBI Fritzen hin sind, weiß ich auch nicht. Ich kann mir nur vorstellen, dass Santini Beamte bis in die höchsten Ämter korrumpiert hat. Ich war auf dem Weg zu ihnen, um mich zu verabschieden, als ich auf dem Betriebshof Silestri und seine Kumpane gesehen habe und habe mir gedacht, dass ich sofort das FBI Team informieren sollte, aber das war nicht da. Den Rest kennen sie."

Sie wischte sich über die Augen und schaute ihn an.

„Sie wollten sich bei mir verabschieden?"

Er verzog kurz das Gesicht, als wäre es ihm peinlich zu antworten.

„Ja...ich...ich dachte das wäre eine gute Idee und wollte ihnen nur Glück wünschen und...naja...sowas eben...", stotterte er sich was zusammen.

Er blickte kurz zu ihr, aber ihr Blick ging starr auf die Straße.

Eine Weile war es ruhig zwischen ihnen und er konzentrierte sich auf die Straße und den Weg, der sie aus der Stadt herausführte.

Ashley blickte ihn erstaunt an, als er auf die Interstate abbog, die in Richtung Nordosten, in Richtung Vegas führte.

„Wo fahren wir hin? Was machen wir jetzt? Wissen denn ihre Vorgesetzte davon das sie mich aus dem Hotel geholt haben?"

„Nein, die wissen nichts und ich sage momentan auch nichts. Wir fahren jetzt in Richtung Vegas und von dort wird sich unsere Spur verwischen, denn ich bringe sie an einen Ort, den niemand kennt. Ab sofort werde ich auf sie aufpassen."

Kapitel 4

Gegenwart...

Ashley brauchte einen Moment um sich zu orientieren. Sie hatte sich noch nicht an die neue Umgebung gewöhnt in die sie der Marshal gebracht hatte. Wo war er? Sie lauschte, konnte aber nur die üblichen Geräusche dieser Einöde hören. Vogellaute und das Rauschen des Windes in den Baumkronen. Keine Geräusche aus dem Haus, die seine Anwesenheit verrieten. Sie legte sich zurück und starrte an die Holzbalken über ihrem Kopf. Wie konnte sich innerhalb einer Woche alles dermaßen verändern. Gejagt von Killern, rausgerissen aus ihrem Lebensbereich und dazu verdammt bei einem Mann Schutz zu suchen, dem sie am liebsten die Kleider vom Leib reißen würde um ihn zu vernaschen.

Keine gute Idee Ashley. Lass das.

Als ob ich das nicht wüsste.

Sie legte ihren Arm über die Augen und stöhnte.

Nach einer Weile stand sie auf und lief durch die geräumige und wirklich heimelig eingerichtete Hütte in Richtung Küche, denn sie hatte Kaffeeduft gerochen. Nur mit ihrem knappen Höschen und dem großen EAGLES T-Shirt bekleidet, dass sie sich bei ihm geborgt hatte, trat sie in die Küche. Es war herrliches Wetter. Die Sonne schien durch die großen, hellen Fenster und man hatte einen wahnsinnigen Ausblick auf den See und den Steg, der ca.50 Meter in den See hineinragte. Es war nicht heiß, aber doch nahe der 20 Grad Marke. Auf den nahen Bergen, sah man immer noch weiße Flecken. Sie schenkte sich eine große Tasse Kaffee ein und stellte sich an das Fenster.

Sie dachte zurück, als er sie vor zwei Tagen aus dem Hotel in Phoenix geholt bzw. gerettet hatte. Die überstürzte Flucht, sie nur in einem leichten Sommerkleid mit Sandalen, wie er den Mann k.o. geschlagen hatte wie so ein wusseliger Ninja Kämpfer und wie er sie in dieses Flugzeug gesetzt hatte.

Sie war zunächst überrascht gewesen, dass sie zurück nach Vegas fuhren und zuerst hatte sie tatsächlich gedacht, dass er sie diesem Santini ausliefern wollte, dass er mit diesen Typen unter einer Decke stecken würde. Aber dieses Gefühl hielt nicht lange. Schließlich hatte er schon zum zweiten Mal ihr Leben gerettet. Ca. 50 Kilometer vor Vegas war er abgebogen und nach Westen gefahren, bis sie zu einem kleinen, abgelegenen Flughafen kamen, der inmitten der kargen Wüste lag. Drei Hangars, auf deren Dach schon große Rostflecken angesetzt hatten, standen neben einer kleinen Windschiefen Hütte mit einer riesigen Antenne.

Tumbleweeds (Anm: Steppenläufer) wurden vom Wind über die Rollbahn gefegt und erzeugten in einem eher das Gefühl, in einem Western zu sein.

„Was wollen wir hier", hatte sie ihn gefragt.

„Wir wechseln das Verkehrsmittel, bleiben sie im Wagen. Ich hole sie dann", hatte er nur lapidar geantwortet.

„Vergessen sie´s", hatte sie nur gesagt und war ausgestiegen.

„Ziehen sie wenigstens meine Jacke an", war seine Antwort und sein Blick auf ihre Brust war bezeichnend.

„Ist ja gut...wir mussten ja schon wieder ohne meine Sachen verschwinden...mein Gott"

Sie wusste selbst, dass sie keinen BH anhatte, da musste er sie nicht noch darauf aufmerksam machen.

Sie gingen zu der Hütte und quietschend öffnete sich die Tür. Drinnen war es stickig und sehr staubig.

„Was für ein verlassener Ort. Ist hier überhaupt jemand?"

Sebastian blickte sich um. Hinter einer Theke, auf einem Podest, stand eine blitzende und funkelnde Funkanlage, die außerordentlich neu und modern aussah und dem ansonsten heruntergekommenen Zustand des Etablissements entgegen sprach.

„Balky bist du da?", rief Sebastian etwas lauter.

Aus dem hinteren, durch einen Vorhang abgetrennten Bereich, hörte man eine Toilettenspülung.

„Komme gleich...nur mit der Ruhe...nicht mal kacken kann hier in Ruhe...", brummelte eine Stimme.

Nach einer Weile kam ein älterer Mann mit zotteligen grauen Haaren hinter dem Vorhang hervor, der sich seine Hose richtete und die Hosenträger gerade hochzog, bevor er die beiden anschaute.

Ashley trat näher an Sebastian heran und zog die Jacke enger über der Brust zusammen. Der Alte war ihr unheimlich.

Der Alte blickte sie beide mit zusammengekniffenen Augen an, bevor er hinter dem Tresen hervortrat und Sebastian die Hand entgegenstreckte, die dieser aber wohlweislich ignorierte.

„Da tritt mich doch mal ein Pferd, wenn das nicht Marshal Sebastian Kaufmann ist...na sowas...wo kommst du her?"

Er blickte an Sebastian vorbei auf Ashley.

„...und vor allem wer ist das hübsche Täubchen?"

Balky, wie der Alte wohl hieß, blinzelte mit dem rechten Auge und ließ eine Zahnlücke sehen, als er grinste.

Ashley war ein leichter Schauer über den Rücken gelaufen und hatte sich noch dichter an Sebastian gedrängt.

„Welches Täubchen? Ich bin alleine, oder siehst du sonst noch jemand?"

Balky hatte daraufhin Sebastian angesehen und verstehend genickt.

„Verstehe...alles klar...du warst alleine hier falls jemand fragt"

„Genau. Ist die Maschine aufgetankt?"

„Klar...aufgetankt und gewartet, wie du es mir aufgetragen hast"

„Sehr gut. Wir brauchen noch Ersatzkanister. Kann ich meine Karre bei dir in den Hangar stellen?"

„Fahr sie in den Stollen hinter den Hangars, da sucht keiner."

Sebastian hatte sich umgeblickt und den Getränkeautomaten gesehen.

„Wir bräuchten was zu essen und zu trinken. Kannst du uns was geben?"

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