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In den Klauen des Bösen

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Nachdenklich wirft er dem Barkeeper einen Blick zu. Ich sehe aus dem Augenwinkel heraus, dass dieser mit dem Kopf nickt. Die Situation erscheint mir ein wenig sonderbar. Warum ist Oliver unsicher und warum stimmt er sich -- wenn auch nur mit Blicken -- mit dem Barkeeper ab?

„Du bist ein verdammt heißer Feger", meint er. „Ein wenig zu schade für diesen Laden."

„Was soll das jetzt heißen?", frage ich überrascht. „Kriege ich etwa keinen Job, nur weil ich zu hübsch bin?"

„Doch, doch!", wehrt er ab. „Du bekommst einen Job, nur nicht hier."

„Wo denn dann?"

„Wir betreiben ein zweites Lokal. Da kommen nur wohlhabende Besucher und diese nur auf Einladung hinein. Kein öffentlicher Laden, wo jeder hineinmarschieren kann. Im `Amore` ist alles ganz vornehm. Dafür sind die Kunden sehr anspruchsvoll und haben sehr spezielle Wünsche."

„Wie speziell?"

„Kein Wunsch wird ihnen ausgeschlagen."

„Dann muss ich mich auch ficken lassen?"

„Wenn es der Kunde wünscht."

„Das hatte ich so nicht geplant."

„Ist das ein Problem?"

Ich überlege kurz. Mir war von Anfang an klar, dass ich mich auf alles einlassen muss, wenn ich schnell vorankommen will. Wenn meine Vermutung richtig ist, dann ist genau dieser zweite Laden der Schlüssel zu unseren Mädchen und vor allem zu meiner Schwester. Er könnte die Verbindung sein, die wir bisher nicht gefunden haben.

„Wenn die Kohle stimmt, warum nicht", antworte ich gespielt gelassen.

„Du bist wohl, wie alle Weiber. Wenn die Kohle stimmt, dann machen sie alles. In dieser Beziehung kann ich dich beruhigen, die Kohle stimmt, das kann ich dir versprechen. Wie viel du am Ende verdienst, hängt aber auch von dir ab."

„An mir soll es ganz bestimmt nicht scheitern", bestätige ich meine Bereitschaft.

„Dann komm!", meint plötzlich der Barkeeper. „Zieh dich an!"

Ich drehe mich zu ihm um und schaue ihn wohl etwas zu überrascht an. Er verzieht den Mund zu einem breiten Grinsen.

„Ich bringe dich ins `Amore`", erklärt er.

„Und was geschieht dort mit mir?", frage ich.

„Der Chef will dich sicher sehen", meint Oliver.

„Der Chef?", frage ich. „Das bist nicht du?"

„Ich bin nur der Geschäftsführer dieses Ladens", erklärt er.

„Ach so", antworte ich. „Es gibt also auch noch einen Chef. Gut zu wissen."

Unseren Ermittlungen zufolge ist ein gewisser Pablo der oberste Boss der Organisation. Ich bin deshalb von Anfang an davon ausgegangen, dass Oliver nicht an der Spitze der Organisation stehen kann. Es erscheint mir jedoch besser zu sein, die Ahnungslose und die Überraschte zu spielen. Die Männer sollen glauben, dass sie es mit einer nicht sehr intelligenten jungen Frau zu tun haben, mit der sie leichtes Spiel haben. Dann könnte es leichter sein, dass sie unvorsichtig werden.

Während mir diese Gedanken durch den Kopf gehen ziehe ich mich wieder an. Ich nütze die Zeit und schaue mir die beiden Männer etwas genauer an. Oliver ist ein dicklicher und eher klein geratener Mann. Ich schätze ihn auf etwa 50 Jahre oder knapp darunter. Er könnte etwas verlebt sein, in diesem Job und deshalb älter aussehen, als er tatsächlich ist. Er wirkt schmierig und ein wenig ungepflegt. Er vermittelt mir das Gefühl von Verschlagenheit und Unaufrichtigkeit. Diesem Mann traue ich wirklich alles zu. Oliver entspricht dem Klischee eines Bordellbesitzers der übelsten Sorte.

Ganz anders der Barkeeper. Ihn schätze ich auf Anfang 30. Er macht einen ausgesprochen gepflegten Eindruck, scheint durchtrainiert zu sein und sieht verdammt gut aus. Seine Kleidung sitzt perfekt. Auch wenn er nur eine normale schwarze Hose und ein weißes Hemd trägt, wirkt er stylisch. Würde ich ihm in meiner Freizeit begegnen, könnte er mir durchaus gefährlich werden. Von so einem Mann würde ich mich abschleppen lassen.

Ein klein wenig bedaure ich, dass er mich nur ins `Amore` bringt und ich ihn danach vermutlich nicht wiedersehe. Auch wenn er ab und zu auch dort als Barkeeper arbeitet, werde ich wohl kaum Gelegenheit haben, ihn näher kennenzulernen. Während ich mich anziehe, mustert auch er mich. Er hatte zwar auch vorher schon ausreichend Gelegenheit, mich eingehend zu studieren, scheint er aber nicht genug bekommen zu haben. Als ich mich vor Oliver drehen musste, hat auch er mich die ganze Zeit ungeniert begafft. Deshalb überrascht mich, dass er sich an mir offenbar nicht sattsehen kann. Er müsste doch in diesem Lokal öfters hübsche Mädchen sehen. Warum also ausgerechnet ich?

„Noch eine Vorsichtsmaßnahme", meint der Barkeeper, als ich angezogen und abmarschbereit vor ihm stehe. „Leg dein Handy da hinein."

Er hält mir eine Dose entgegen. Als Polizistin ist mir sofort klar, was es damit auf sich hat. Ich bin sicher, das Handy wird in dieser Metalldose so abgeschirmt, dass man es nicht mehr orten kann. Vermutlich mussten auch die Opfer der Bande, ihr Handy in diese oder eine ähnliche Box legen. Das erklärt auch, warum die Bewegungsprofile alle hier enden und eine Ortung nicht mehr möglich ist. Zum Glück hat man mir den GPS-Sender implantiert. Damit kann ich auf das Handy verzichten. Trotzdem will ich es dem Mann nicht so leicht machen.

„Warum das?"

„Nun mach schon. Es ist nur zu deiner und unserer Sicherheit."

„Zu meiner Sicherheit?"

„Stell dich nicht so an und mach schon!", meint der Barkeeper etwas genervt. „Oder du kannst gleich wieder verschwinden. Dort ist die Tür."

Kapitel 4

„Wo fahren wir hin?", frage ich.

Ich sitze in einem Van mit abgedunkelten Scheiben. Auf der Rückbank kann mich von außen keiner sehen. Vermutlich wurden auch die Mädchen auf die gleiche Weise von hier weggebracht. Die Bande hat den Abtransport der jungen Frauen bis ins kleinste Detail geplant. Wir haben das Lokal nicht durch den Eingang und auch nicht durch den Hintereingang verlassen. Über einen Lagerraum und eine geheime Tür sind wir in ein Nebengebäude gelangt. Ein Weg, von dem wir keine Ahnung hatten, dass es diesen gibt.

Der Barkeeper ging voraus und ich bin ihm gefolgt. Ich gehe davon aus, dass auch alle anderen Opfer so weggebracht wurden. In der Tiefgarage des Nebengebäudes stand der Van bereit und er hat mich hinten einsteigen machen. Was ich mich frage ist, ob dieses Schnuckelchen von einem Mann weiß, was mit den Mädchen geschehen ist oder ob er völlig ahnungslos ist? Ich würde es mir wünschen, dass er nicht Teil des Plans, sondern nur ein ahnungsloses Teilchen ist.

„Frag nicht zu viel, das ist in diesem Gewerbe von Vorteil", ermahnt er mich.

„Ok, ok!", wehre ich ab. „Ich bin halt eine Frau und von Natur aus neugierig."

„Trotzdem, du solltest deine Neugier zügeln."

Damit ist das Gespräch beendet. Schweigend fahren wir dahin. Zunächst geht es durch den Stadtverkehr. Die abendliche Rushhour macht sich bemerkbar und wir kommen nur sehr langsam voran. Doch bald erreichen wir die Außenbezirke und den Stadtrand, wo sich der Verkehr lichtet und wir zunehmend schneller vorankommen. Schließlich sind wir auf einer recht einsamen Landstraße unterwegs und biegen nach einiger Zeit von dieser auf einen Feldweg ab. Man könnte meinen, dass darauf nur landwirtschaftliche Fahrzeuge fahren. Wir werden zwar etwas durcheinander gerüttelt, aber der Weg ist befahrbar. Er führt uns durch einen kleinen Wald, hinter dem wir eine wunderschöne Villa erreichen. Die gesamte Fahrzeit beträgt knapp eine Stunde

Mein Fahrer hält zielsicher auf die Garage zu. Mit einer Fernbedienung öffnet er das Tor, das sich hinter uns sofort wieder schließt. Für einen Außenstehenden war es absolut unmöglich mitzubekommen, dass ich in einem Van mit abgedunkelten Schreiben über das Nebenhaus in diese Villa außerhalb der Stadt gebracht wurde. Jetzt verstehe ich, warum die Beschattung des Lokals für uns nie etwas gebracht hat.

Von der Villa auf dem Land hatten wir nicht den blassesten Schimmer. Wie auch, es gab nie eine direkte Verbindung. Dabei haben wir uns wirklich Mühe gegeben. Wir haben alle verdächtigen Leute, die das Etablissement in der Stadt verlassen haben, beschattet. Nicht ein einziges Mal ist einer von ihnen zu dieser Villa gefahren. Alle Beschattungen verliefen im Sand. Dass es einen Zugang zur Tiefgarage im Nebenhaus gibt, wussten wir nicht. Woher auch? Allein schon wegen dieser Erkenntnis hat meine Aktion schon nach weniger als zwei Stunden deutlich mehr an Informationen gebracht, als alle bisherigen Bemühungen zusammen.

„Da sind wir!", meint er lapidar.

„Das sehe ich", antworte ich. „Das ist also das `Amore`?"

„Genau."

„Ist das ein Puff?"

„Wo denkst du hin? Das ist doch kein gewöhnliches Bordell. Das hier ist ein Ort, an dem sich Männer -- und manchmal auch Frauen -- nach Herzenslust vergnügen und alle sexuellen Wünsche erfüllen können. Hier werden alle ihre noch so geheimen Sexwünsche wahr."

Der Barkeeper weiß offenbar mehr, als ich gehofft hatte. Wäre er ein kleines Licht in der Organisation, würde er diesen Betrieb nicht mit solcher Leidenschaft gegen den Vorwurf verteidigen, ein schnödes Bordell zu sein. Er ist also mehr Bad Boy, als ich gehofft hatte.

Mein Begleiter steigt aus, geht um den Van herum und öffnet den hinteren Einstieg. Er reicht mir galant die Hand und hilft mir beim Aussteigen. Anschließend geht er auf eine Verbindungstür zu und dreht sich kurz davor um, um sich zu vergewissern, dass ich ihm folge. Als er sieht, dass ich dicht hinter ihm bin, öffnet er die Tür und wir erreichen über eine schlichte Kellertreppe einen prunkvoll gestalteten Eingangsbereich. Einen Moment bleibe ich interessiert stehen, um mich umzuschauen. Er bemerkt das und bleibt ebenfalls stehen.

„Das ist die große Halle. Hier werden die Gäste empfangen. Dort drüben geht es zum Restaurant, das keine Wünsche offenlässt. Ein Sternekoch kümmert sich um das kulinarische Vergnügen der Gäste. Liebe geht bekanntlich durch den Magen", erklärt er. Anschließend deutet er auf eine weitere Tür. „Das ist der Clubbereich. Hier treffen die Gäste auf die Mädchen. Sie können sich vorab eines buchen, das dann nur ihnen zur Verfügung steht oder sie wählen aus den Anwesenden aus."

„Also doch ein Bordell", necke ich ihn.

„Sei nicht so starrköpfig, das mag ich nicht. Wir sind ein Club mit exklusivem Niveau", stellt er klar.

„Du lässt dich so leicht ärgern", antworte ich. Dabei lächle ich belustigt.

Er schaut mich ernst an und ich fürchte schon, er ist sauer auf mich. Doch wenig später schleicht sich ein Lächeln auf sein Gesicht und mein Puls beruhigt sich wieder. Ich weiß nicht warum, aber mir ist wichtig, dass er mir nicht böse ist.

„Hallo Pablo", grüßt ein Mann, der vorbei geht.

„Hallo Jo", antwortet der Barkeeper.

Zum Glück hat er sich zum Grüßen von mir abgewandt. Damit bekommt er nicht mit, wie überrascht ich dreinschaue. Mir ist die Kinnlade bis zum Boden gefallen. Hätte er mich in diesem Augenblick angeschaut, hätte er genau gewusst, dass ich keine ahnungslose Nutte bin. Der Mann, den ich für einen unscheinbaren Barkeeper gehalten habe, ist der ganz große Boss dieser Organisation. Ich versuche meine entgleisten Gesichtszüge so schnell wie möglich wieder unter Kontrolle zu bringen. Mir ist natürlich klar, dass ich mich nicht verraten darf und bemühe mich deshalb, so schnell wie möglich wieder einen gelassenen und entspannten Gesichtsausdruck anzunehmen.

„Du heißt also Pablo?", frage ich. Dabei versuche ich so beiläufig wie möglich zu klingen. „Ein ungewöhnlicher Name in Deutschland."

„Mein Vater kam aus Brasilien", erklärt er.

„Deshalb die dunklere Hautfarbe", stelle ich fest. „Schaut gut aus."

Pablo grinst. Er reagiert auf Komplimente. Das neue Wissen, dass genau dieser Mann Pablo ist, enttäuscht mich sehr. Aber ich lasse es mir nicht anmerken. Er gefällt mir als Mann und nach Abschluss der Ermittlung hätte ich nichts dagegen gehabt, mich auf ein Date mit ihm einzulassen. Wäre er ein unwissender Mitläufer, hätte ich ganz sicher nicht Nein gesagt. Aber so ist das natürlich nicht möglich. Er ist der Feind!

„War er Tanzlehrer? Vermute ich mal."

„Wie kommst du darauf?", will er wissen.

„Ich kenne mehrere Brasilianer, die sind fast alle Tanzlehrer. Liegt wohl daran, dass sie den Rhythmus im Blut haben", antworte ich.

„Er war kein Tanzlehrer", meint Pablo und grinst. „Er war Unternehmer."

„Dann bist du nicht in seine Fußstapfen getreten. War Barkeeper dein Traumberuf?", bohre ich weiter.

„Du bist viel zu neugierig, das habe ich dir schon einmal gesagt."

„Ich weiß, die Kunden mögen das nicht. Die verlangen natürlich Diskretion. Das verstehe ich natürlich", antworte ich und schaue ihn unschuldig an. „Aber wir sind doch so etwas wie Kollegen."

Pablo grinst verschmitzt. Offenbar erheitert es ihn, dass ich ihn für einen Kollegen halte. Ich spiele absichtlich die Naive und zum Glück kauft er mir die Ahnungslosigkeit voll ab. Inzwischen bin ich mir sicher, dass die Entführung meiner Schwester Zufall ist. Sonst würde er mir nicht dermaßen bereitwillig alles zeigen. Er hält mich für keine Gefahr. Oder steckt womöglich Berechnung dahinter? Will er mir vor Augen führen, was wir nicht herausgefunden haben, ich aber nicht mehr verraten kann?

„Dort drüben ist ein Raum für Veranstaltungen", erklärt er. Dabei zeigt er auf eine weitere Tür. „Dort hinten geht es zum Pool und zum Wellnessbereich. Über einen Gang erreicht man von dort aus auch das Freigelände."

„Ein Raum für Veranstaltungen. Was kann ich mir darunter vorstellen, in diesem exquisiten Etablissement?"

„Das wirst du schon früh genug sehen", meint er ausweichend. „Einige unserer Kunden stehen ganz besonders auf das, was wir dort veranstalten."

Ich kann mir gut vorstellen, welcher Art diese Veranstaltungen sind und ich glaube ihm aufs Wort, dass die Gäste ihren Spaß daran haben.

„Im ersten Stock befinden sich verschiedene Zimmer, welche die Gäste nutzen können. Einige der Zimmer sind allerdings speziell eingerichtet", erklärt er weiter.

„Es sind die Zimmer, wohin sich die Gäste zurückziehen können, um Spaß zu haben -- vermute ich?"

„Langsam passt sich deine Ausdrucksweise den Gepflogenheiten des Hauses an", meint er und grinst zufrieden.

„Gut, wie geht es nun mit mir weiter?", erkundige ich mich. „Ich soll doch mit dem Chef sprechen."

„Nur Geduld", sagt Pablo ausweichend. „Bin ich dir nicht gut genug?"

„Du könnest mir sogar gefallen und von mir aus können wir den ganzen Abend zusammen verbringen", antworte ich ehrlich. „Das Problem ist jedoch, ich bin nicht zum Vergnügen hier. Ich brauche einen Job."

„Du bist sehr zielorientiert. Das gefällt mir", meint er. „In einer halben Stunde kommen die Gäste des Abends. Deshalb sollten wir den Ablauf und deine Aufgaben besprechen. Komm mit!"

Pablo wirkt entschlossen, bleibt aber trotzdem höflich und zuvorkommend. Er geht auf eine Tür zu, auf der `Privat` steht und hält sie mir auf. Erst als ich drinnen bin, folgt er nach. Wir stehen in einem geräumigen Büro. Eine Front besteht komplett aus Glas und bietet einen Ausblick auf weite Teile des Außenbereichs. Das Büro selbst ist ausgesprochen sauber und aufgeräumt. Kein Blatt Papier liegt auf dem Schreibtisch. Die Einrichtung ist weiß und wirkt clean -- ja fast schon steril. Es passt genau genommen nicht zu der pompösen Welt vor der Tür. Alles, aber auch wirklich alles ist in weiß gehalten. Der Schreibtisch, die Sessel, der Besprechungstisch, an dem mindestens zehn Personen Platz finden, die Schränke und die Couchecke aus Leder.

„Wow, das nenne ich ein Büro", staune ich.

„Ich mag keinen Firlefanz. Sowohl bei der Einrichtung, wie auch bei Geschäften und in einer Beziehung. Gerade und klare Linien sind mir am liebsten", erklärt er. „Auch was uns betrifft."

„Wie meinst du das?"

Pablo bietet mir Platz auf der Couch an, er selbst geht zum Schreibtisch. Ich folge seiner Einladung und setze mich, wie er mir befohlen hat. Er holt etwas aus dem Schreibtisch und kommt dann zu mir herüber. Ich kann nicht erkennen, was er in der Hand hält.

„Du gefällst mir."

„Oh danke!"

„Sowohl körperlich als auch vom Charakter her."

„Aha", antworte ich etwas ahnungslos.

„Du siehst hammerscharf aus und bist genau mein Typ. Das meinte ich mit körperlich."

„Diesen Teil habe ich verstanden. Ich bin doch nicht blond", gebe ich Kontra. Bei Pablo huscht ein Lächeln über die Lippen.

„Auch das habe ich bemerkt. Du bist nicht dumm, auch wenn du manchmal so tust."

„Was heißt das schon wieder?", frage ich nach.

„Deine Neugier solltest du zügeln", meint er und lächelt süffisant.

„Ich bin eine Frau", halte ich dagegen. „Nur für den Fall, dass du das noch nicht bemerkt hast."

„Das habe ich. Keine Sorge."

Pablo hat die Couch erreicht und setzt sich ganz dicht neben mich. Seine Haltung ist so, dass er etwas schräg zu mir gewandt ist. Er hebt die Hand und hält mir etwas hin. Es ist aus schwarzem Stoff.

„Zieh das an!", befiehlt er.

„Ich soll heute schon als ... Nutte arbeiten?", frage ich.

„Hier gibt es keine Nutten", stellt er klar.

„Na klar, mir ist aber auf die Schnelle kein anderes Wort eingefallen. Wäre dir Kundenbetreuerin lieber?"

„Ich werde mir das noch überlegen", meint er. Dabei hält er mir immer noch den Stoff hin. „Jetzt zieh dich schon an."

„Ich habe noch nicht mit dem Chef gesprochen", wehre ich ab.

„Ich bin der Chef!", stellt er klar.

„Du?", spiele ich die Überraschte.

„Ja ich", entgegnet er. „Oder hast du dir den Chef anders vorgestellt?"

„Ich hatte gar keine Vorstellung vom Chef. Ich habe dich für den Barkeeper gehalten, weil du im anderen Laden hinter der Theke gearbeitet hast."

„Das mache ich öfters, wenn es zu einem Vorstellungsgespräch kommt."

„Dann kannst du die Frau in aller Ruhe begutachten."

„Genau."

„Wie habe ich mich geschlagen?"

„Bisher gut", meint er. „Im Moment zickst du aber herum."

„Oh Entschuldigung!", beeile ich mich zu sagen.

Ich beginne sofort mich auszuziehen. Erneut verfolgt Pablo genau, was ich tue und mustert eingehend meinen Körper. In seinen Augen liegt so etwas wie Vorfreude. Offenbar hat er noch Pläne für den Abend. Pläne mit mir.

„Du bekommst die Kleidung, wie sie jedes unserer Mädchen tragen muss. Wer für einen Kunden reserviert ist, trägt schwarze Unterwäsche, wer noch frei ist weiße", erklärt er.

„Ich bin also von dir gebucht?"

„Sozusagen. Ich will mit dir zu Abend essen und dich dabei kennenlernen."

„Was ist nach dem Essen?"

„Das lassen wir auf uns zukommen."

„Wir haben aber noch gar nicht darüber gesprochen, ob ich tatsächlich hier arbeiten werde, als was und auch nicht darüber, wie viel du zahlst."

Pablo grinst, zeigt sich aber ausgesprochen gelassen. Er antwortet nicht sofort. Stattdessen schaut er ungeniert zu, wie ich aufstehe, um den Tanga nach unten zu ziehen. Ich überlege kurz, wie ich mich dabei hinstellen soll, entscheide mich dann aber dafür, ihm zugewandt zu bleiben.

„Dreh dich um!", befiehlt er.

Gehorsam drehe ich mich mit dem Rücken zu ihm. Als ich mich bücke, um das Höschen nach unten zu ziehen, wird mir klar warum. Ich recke ihm meinen Po entgegen und als ich aus dem Schlüpfer steige, muss ich meine Beine ein wenig spreizen. Er kann genau meinen Hintern und meine Muschi begutachten.

„Bleib so stehen!", meint er.

Ich wollte mich gerade aufrichten und er bremst mich dabei. Seine Anweisung ist klar, er will noch etwas länger meine Rückseite betrachten. Deshalb bleibe ich stehen, wie ich bin.

„Speiz´ die Beine", weist er mich weiter an.

Zu wissen, dass ich einem mir fremden Mann meine intimste Stelle auf eine sehr aufreizende Weise zeigen muss, ist nicht angenehm für mich. Trotzdem überwinde ich meine Scham und stelle die Beine etwa einen halben Meter auseinander.

„Braves Mädchen. So mag ich es."

Pablo fährt mit der Hand von meinem rechten Knie aus, die Innenseite meines Oberschenkels nach oben und sorgt damit augenblicklich für Gänsehaut. Sobald er oben ankommt, legt er seine Hand auf meine Scham und umschließt sie warm und weich.

„Du bist heiß!", stellt er süffisant fest.