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Institut für Tiefenerziehung 03

Geschichte Info
Erotischer Roman, Caregiver/Little-Fetisch, utopische Sci/Fi.
19.3k Wörter
4.78
6.2k
2

Teil 3 der 4 teiligen Serie

Aktualisiert 10/11/2023
Erstellt 02/16/2022
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Dies ist der dritte Teil meiner fortlaufenden Geschichte ›Institut für Tiefenerziehung‹. Wenn ihr die anderen Teile noch nicht kennt, findet ihr sie oben (der Link unter meinem Nutzernamen).

Ganz schnell möchte ich noch allen denjenigen danken, welche die anderen Teile kommentiert haben! Ihr seid diejenigen, die mich zum Weiterschreiben motivieren.

Und jetzt wünsche ich euch viel Spaß beim Lesen!

* * *

Teil III: Ein Ausflug

Der künstlich erzeugte Klang einer Glocke erfüllte den Raum und weckte Mia schließlich.

Mariah neben ihr gab einen unwilligen Laut von sich und streckte sich, dann aber murmelte sie: »Wecker aus!« und begann, sich aus dem Bett zu schälen. Dabei schlug sie die Decke zu ihrer linken Seite, sodass Mia weiter zugedeckt blieb.

Sie stand schnell auf und legte als Erstes ihren BH wieder an. Anschließend suchte sie sich wortlos ein eng geschnittenes, olivgrünes Oberteil aus Feinripp aus dem Schrank, zog es über und schlüpfte in schwarze Cargo-Shorts von derberem Stoff. Die Hose reichte ihr etwa bis zu den Knien und verfügte über zahlreiche Taschen, die alle mit großen, glänzenden Metallschnallen verschlossen waren. Gut ins Bild passte die breite, verchromte Schlüsselkette, an der Mariah nun den Schlüssel befestigte, den sie zuvor aus der Tasche ihrer anderen Hose genommen hatte. Ihre langen Rastazöpfe fasste sie zuletzt mit einem breiten Haargummi hinter dem Kopf zusammen. Danach erst drehte sie sich wieder zu Mia.

Sie suchte den Augenkontakt und ging, sobald Mia ihren Blick erwiderte, in die Hocke. Dabei hob sie die lavendelfarbene Tasche auf, die sie am Vormittag bereits mit in die Schule gebracht hatte.

»Eigentlich wollte ich dich ja vorhin noch gefragt haben, ob ich dich schnell sauber machen soll«, erklärte sie, während sie die Tasche auf die freie Bettseite legte und die Schnallen daran öffnete, »aber ich muss eingeschlafen sein.« Sie lächelte entschuldigend und hatte auch etwas leiser als sonst gesprochen, fast so, wollte sie Mia noch etwas Zeit geben, um langsam wach zu werden.

Die hatte sich auf die Seite gedreht und beobachtete nun Mariah dabei, wie diese die Tasche zu einer langen, gepolsterten Unterlage entfaltete, deren Oberseite mit einer Art weißem Laken bezogen war. Sie sah ihre Erzieherin als Nächstes die Flügelteile ausklappen, welche diese Liegefläche nach links und rechts erweiterten. In diese Seitenteile waren zahlreiche Steckfächer eingearbeitet, in denen Mia eine Packung Feuchttücher, eine Puderdose und zwei frische Windeln entdeckte.

»Darf ich mich kurz abduschen?« wollte sie wissen. Die Windel hatte sie beim Schlafen nicht gestört und fühlte sich immer noch trocken an, aber dennoch kam Mia sich unsauber vor.

»Eigentlich nicht«, gab ihr Mariah in einem verständnisvollen Tonfall zurück, während sie ihre Utensilien aus den Fächern zog und neben der Liegefläche bereitlegte. »Ich werde dich aber ganz gründlich mit den Tüchern sauber machen. Die haben den richtigen pH-Wert für untenrum und trocknen die Haut nicht so aus.«

Kurz darauf kam sie auf Knien und Händen zu Mia, um diese von der Decke und aus dem Schlafsack zu befreien. »Oh, da schmollt ja eine«, bemerkte sie.

Mia war mit der Antwort, die sie bekommen hatte, tatsächlich nicht zufrieden, hatte aber auch nichts sagen wollen. Offenbar standen ihr die Gedanken jedoch ins Gesicht geschrieben.

Mariah zwinkerte ihr zu, während sie die Reißverschlüsse mit ihrem Schlüssel entriegelte und aufschob. »Aber weißt du was, ich schlag' dir was vor«, begann sie, während sie Mia half, die Arme und im Anschluss daran ihren Körper aus dem Schlafsack zu ziehen. »Du lässt mich einfach erst einmal machen, und solange jammerst du nicht. Dafür kannst du dann entscheiden, ob du wirklich duschen musst, aber erst, wenn ich komplett fertig bin. Und falls du es ohne schaffst«, fügte sie noch hinzu, »darfst du heute Abend zur Belohnung noch einmal baden. Einverstanden?«

»Ja, gut«, antwortete Mia und ließ sich von Mariah auf die Wickelunterlage dirigieren. Sie hatte im Bett leicht geschwitzt, und fröstelte nun etwas, obwohl es im Zimmer an sich recht warm war.

»So ist tapfer«, kommentierte Mariah, während sie Mia den Body im Schritt öffnete und über den Kopf auszog, wofür diese sich kurz aufsetzen musste. Sie klang dabei zufrieden, aber Mia war sich nicht sicher, ob nicht auch eine Spur Spott in der Stimme mitschwang.

Sobald Mia wieder auf ihrem Rücken lag, öffnete Mariah die vier Klebestreifen und klappte die Windel auf. Sie gab ihr mit einem leichten Griff unter den Po zu verstehen, dass sie diesen kurz anheben sollte, und zog die benutzte Windel zu sich hin unter Mias Hintern hervor. Schnell, aber sorgfältig, fast zärtlich, rollte sie sie ein und klebte sie zu einem kompakten Paket zusammen. Mia stellte erleichtert fest, dass es weit weniger schlimm roch, als sie es erwartet hatte. Eigentlich hätte sie den Geruch gar nicht mit ihrem Pipi in Verbindung gebracht. Er erinnerte sie immer noch leicht an frische Brezeln, nur war jetzt noch eine zweite, schwerer fassbare Note hinzugetreten, die Mia am ehesten an den Duft von Honig denken ließ.

Plötzlich wurde es kühl, und sie quiekte leise auf, als Mariah begann, mit einem ersten Feuchttuch ihren Unterbauch und dann ihre Scham abzuwischen. Mia fiel dabei auf, wie nass sich ihre Haut in diesem Bereich nun anfühlte, im starken Kontrast zu zuvor.

»Hallo wach!« kommentierte Mariah gut gelaunt. Sie fuhr fort, Mia mit einem zweiten Tüchlein direkt zwischen den Beinen und danach am Beinansatz zu reinigen, und bedeutete ihr anschließend, sich umzudrehen. Während Mia sich auf den Bauch legte, spürte sie, wie ihr ein kleines Handtuch untergeschoben wurde. Als sich Mariah nun um Mias Rückseite kümmerte, fiel dieser auf, dass ihre Erzieherin die Hand gewechselt hatte. Für den Bauch hatte sie die Rechte genommen, den Po berührte sie allein mit der Linken.

Nachdem sie auch hier großzügig den Windelbereich gereinigt hatte, klappte sie das Handtuch hoch und presste es mehrfach leicht versetzt gegen Mias Unterkörper, um diese hier abzutrocknen. Direkt darauf begann sie, ihr das Hinterteil einzupudern, wobei sie anscheinend sorgsam darauf achtete, das Puder nur mit der Linken zu verstreichen.

»Achtung, Wundschutzcreme!« warnte sie Mia vor, bevor sie ihr die Pobacken leicht auseinanderdrückte und die Creme mit einem Finger auf die innerste Stelle strich.

Mia registrierte, dass ihre Erzieherin auch dies allein mit der Linken tat. Gleichzeitig nahm sie sich vor, ihr möglichst bald zu sagen, dass sie diese Vorankündigung nicht mehr benötigte. Sie wusste ja jetzt, dass sie dort lediglich eingecremt wurde, und stellte sich diesen Moment weniger peinlich vor, wenn sie nicht jedes Mal darauf hingewiesen würde. Auf Mariahs Zeichen hin drehte sie sich wieder auf den Rücken und ließ sich nun auch von vorne gründlich einpudern, wobei sie feststellte, dass Mariah hier wieder nur mit der Rechten arbeitete.

»Und, was meinst du, jetzt duschen oder lieber nachher baden?« wollte diese einige Augenblicke später wissen, während sie sich die Hände mit einem feuchten Tuch wusch.

Mia überlegte kurz. Ihr Intimbereich fühlte sich jetzt tatsächlich wieder frisch an, sogar angenehm glatt und weich, wo er von Puder bedeckt war. Der Geruch danach und nach der Reinigungslotion auf den Tüchern hatte jede andere Note verdrängt. Dennoch hatte sie das Bedürfnis, zu duschen. »Ich hab' aber auch geschwitzt«, antwortete sie ausweichend.

»Oh«, machte Mariah, während sie ein frisches Tuch aus der Packung zog. Auf allen vieren krabbelte sie neben Mia in Richtung Kopfende über das Bett. »Etwa hier?« fragte sie grinsend, während sie einen von Mias Armen anhob und begann, ihr die Achselhöhle auszuwischen.

»He!« rief diese, als sie die kalte Feuchtigkeit auf der Haut spürte, ließ aber zu, dass ihre Erzieherin ihr auch noch die andere Achsel säuberte, sie daraufhin auf beiden Seiten abtrocknete und schließlich Deo und Puder erneuerte.

»Heute Abend baden«, gab sie endlich zur Antwort, als Mariah sie fragend ansah. Es störte sie zwar immer noch, nachzugeben, aber letztlich hatte die Vernunft gesiegt.

»Du bist auch wirklich schön sauber«, versicherte ihr Mariah und streichelte ihr dabei, wie zum Beweis, kurz über den eingepuderten, unteren Teil der Bauchdecke. Als Nächstes zog sie die beiden Windeln aus der Tasche und hielt sie Mia hin.

Die eine glich derjenigen, die sie kurz zuvor noch getragen hatte, fast reinweiß und nur auf der vorderen Verstärkung der Folie dezent verziert. Die andere war dagegen auf der gesamten Fläche mit naiv gezeichneten Elefanten bedruckt, die allerlei Kunststücke aufführten. Mia fand die Darstellung furchtbar kitschig, auch weil sie solche Szenen nur aus dem Bilderbuch kannte. Kein Zirkus im 22. Jahrhundert hätte es gewagt, echte Tiere auftreten zu lassen!

Die Wahl fiel Mia deshalb nicht schwer, und kurz darauf faltete Mariah die fast komplett weiße Windel auseinander und begann wortlos, aber genauso vorsichtig wie sonst, sie ihr anzulegen. Sie ließ Mia dabei die Beine erst anwinkeln und später wieder ausstrecken, kontrollierte mehrfach den Sitz und achtete sorgsam darauf, die Bündchen glattzustreichen, das Saugpolster im Schritt nach außen zu wölben und sogar die Klebestreifen völlig symmetrisch anzubringen.

Nachdem sie kurz innegehalten und ihr Werk einen Augenblick lang bewundert hatte, schwang sie die Beine aus dem Bett, stand auf und half auch Mia hoch. Sie räumte die Tasche wieder ein und faltete sie zusammen, um sie sich sogleich umzuhängen. Nur die nasse Windel ließ sie auf dem Bett liegen, gewiss würde ein automatisiertes Haussystem sie später entsorgen.

»Ich ziehe dich drüben im Gruppenraum an, da sind auch die Sachen für heute Nachmittag«, kündigte Mariah an und suchte einen lachsfarbenen Bademantel aus dem Schrank, den sie Mia hinhielt. »Für den Weg«, erklärte sie.

Mia nahm ihn dankbar an. Er gehörte offenbar zu Mariahs Garderobe, denn er war nicht aus Frottee, sondern aus demselben Satinstoff, aus dem auch deren Schlafanzug heute morgen bestanden hatte. Als Mia ihn anzog, stellte sie erfreut fest, dass er sogar ganz leicht nach Mariah roch.

Sie folgte dieser in den kleinen Flur und musste kurz warten, während ihre Erzieherin sich zunächst dunkle Socken und darüber ziemlich kräftige Stiefel aus schwarzem Leder anzog, die über dicke Gummisohlen verfügten. Zusammen mit den relativ derben Cargo-Shorts und dem militärgrünem Oberteil ließen sie Mariah fast so aussehen, als wolle sie zu einem Rockkonzert gehen. Mia blieb dagegen einstweilen barfuß.

Auf dem Weg zur Gruppe hüllte sich Mia so gut es ging in Mariahs Bademantel. Dennoch hoffte sie, dass ihnen niemand begegnete, denn auf dem leeren Gang konnte sie überdeutlich das Rascheln ihrer Unterwäsche hören. Sie hatte jedoch Glück, und nach wenigen Metern hielt Mariah vor der Tür mit der Bienenverzierung, schloss sie auf und schob Mia hindurch.

* * *

Ein strenger Geruch hing momentan über dem Gruppenraum. Eine ihrer Mitbewohnerinnen musste wohl gerade das Töpfchen benutzt haben, und Mia war ganz froh darüber, diesen Moment verpasst zu haben. Jetzt waren Denise, Jana und Anastasia glücklicherweise bereits damit beschäftigt, ihre Schützlinge anzuziehen. Sie erwiderten kurz den Gruß der beiden Neuankömmlinge, ohne ihre Beschäftigung zu unterbrechen. Auch Mariah führte Mia nun zügig zu ihrem Schrank und begann, ihr die Kleidung für den Nachmittag herauszusuchen.

Sie holte einen rot-weiß gestreiften Body und ein schwarzes, zusammengefaltetes Bündel hervor und räumte beides auf den Wickeltisch neben einen Stoffbeutel, der dort bereits lag. Mia überlegte kurz, ob sie nun eigentlich auf den Tisch klettern sollte, entschied sich aber, zunächst abzuwarten. Einstweilen streifte sie den Bademantel ab und packte ihn zu den anderen Sachen auf die gepolsterte Auflage.

Mariah hielt ihr auf einmal einen großen Strohhut in der einen und eine Cremetube in der anderen Hand hin.

»Was meinst du, lässt du dir gleich einen Sonnenhut aufsetzen, oder muss ich dich von oben bis unten mit Sonnencreme einglitschen?« fragte sie grinsend.

»Dann lieber den Hut!« entschied sich Mia schnell.

»Super, dann nimm mal die Arme hoch!« befahl Mariah, während sie beides aus der Hand legte.

Mia gehorchte und steckte kurz darauf in dem gestreiften Body. Abgesehen von den Streifen fiel ihr noch der seltsam geformte Kopfausschnitt auf, bei dem sich der Abschluss auf der Bauch- und auf der Rückenseite deutlich überlappten. Sie hatte diese Kragenform schon bei Anastasia gesehen, aber wozu sie gut sein sollte, wusste sie nicht. Auf den Body folgte das schwarze Kleidungsstück, das sich als eine Latzhose mit kurzen Beinen erwies. Mia stieg hinein und bemerkte, dass es sich um denselben Stoff wie bei Mariahs Cargo-Pants handelte. Die Hose hatte sogar eine Tasche, vorne auf dem Latz, nur die verchromten Schnallen fehlten.

»So, fertig!« verkündete Mariah.

»Bekomme ich gar keine Schuhe?« wollte Mia wissen.

»Nee, ich lasse dich eine Weile barfuß laufen, das ist gesund«, meinte Mariah gutgelaunt, »aber ich nehme ein Paar Sandalen für dich mit, nur für den Fall.«

Mia sah zweifelnd an sich herab. »Ich habe aber gar keine schönen Füße«, beschwerte sie sich schließlich. Sie hatte in den letzten Wochen weder Zeit noch Muße gefunden, sich um ihre Hornhaut zu kümmern oder mehr an den Zehennägeln zu tun, als diese einigermaßen kurz zu halten.

Mariah sah kurz nach unten. »Das macht nichts, die werden eh dreckig. Aber wenn du willst, kümmern wir uns am Wochenende darum«, bot sie nach kurzer Pause an.

Mia nickte dankbar und sah ihrer Erzieherin anschließend dabei zu, wie diese zwei einfache Plastiksandalen in dem mittlerweile wohlvertrauten Lavendelton aus einer Schranktür in Bodennähe holte und in einem Außenfach ihrer Wickeltasche verstaute. Auch den Stoffbeutel nahm sie auf und hängte ihn sich um.

»Stell dich doch schon einmal zu Inis und Claudia«, wies sie Mia an, während sie ihr den Strohhut aufsetzte, »es geht bestimmt gleich los.«

Mia sah sich nach den beiden Mitbewohnerinnen um, die in der Nähe der Eingangstür standen und sich unterhielten. Auch sie trugen Latzhosen, allerdings aus blauem Jeansstoff.

»Oh, so einen Hut will ich auch, genau der fehlt mir noch!« rief ihr Claudia entgegen, als Mia sich zu der kleinen Gruppe gesellte.

Inis nickte mit süffisantem Lächeln. »Natürlich, dann siehst du endgültig aus wie ein Bauer«, bemerkte sie trocken.

»Dann kann ich dich ja melken, du siehst nämlich aus wie eine Kuh«, gab die Angesprochene zurück. Sie klang jedoch eher belustigt als beleidigt. »Außerdem bin ich ja wohl eindeutig als Cowboy zu erkennen, richtig?« wandte sie sich an Mia.

Diese sah sich ihr Gegenüber von oben bis unten an und musste innerlich eher Inis recht geben. Claudias ausgewaschene Latzhose saß enorm locker und reichte ihr bis unter die Knie, wo sie mehrfach umgeschlagen war. Wahrscheinlich wäre sie ihr ansonsten bis zu den Knöcheln herabgefallen. Darunter trug das Mädchen ein kariertes Flanelloberteil, von dem Mia nicht sagen konnte, ob es sich hierbei um einen Body oder um ein Hemd handelte. Die Ärmel waren ebenfalls hochgekrempelt, und so konnte man Claudias Sommersprossen auf den Armen ebenso gut sehen wie die auf den Unterschenkeln. All dies ließ sie tatsächlich wie eine Landarbeiterin aus irgendeiner Agrarromantik-Kommune wirken, und auch die nackten Füße fügten sich ins Bild.

»Es fehlen vielleicht ein paar Accessoires«, antwortete Mia ausweichend. Inis und Claudia schienen sich nur gutmütig geneckt zu haben, aber sie traute sich nicht recht, mit einzusteigen. »Vielleicht ein Paar Stiefel und ein passender Hut?« schlug sie vor.

»Na bitte, sag' ich doch, der Hut!« stimmte Claudia ihr zu, bevor sie das Thema endlich fallen ließ. »Wo warst du heute Mittag eigentlich?« wollte sie stattdessen wissen.

»Ich? Ja, also, ich war bei Mariah«, gab Mia nervös zurück. Sie hatte gar nicht darüber nachgedacht, dass ihr Wegbleiben natürlich auffallen musste. Sie wollte aber auf keinen Fall mit ihren Zimmergenossinnen darüber diskutieren, warum ihre Erzieherin sie mit in ihre Wohnung genommen hatte.

»Oh! Und was habt ihr gemacht?« bohrte Claudia nach.

»Mittagsschlaf, natürlich, so wie wir auch«, half ihr nun Inis aus der Patsche. Mit einem Auge zwinkerte sie Mia zu. »Stimmt doch, oder?«

»Ja, stimmt!« bestätigte Mia erleichtert. Immerhin war es nicht gelogen.

Bevor Claudia noch einmal nachhaken konnte, kam Denise zu ihr. Sie hatte bisher bei Mariah und Jana gestanden. »Gut, wir sehen uns dann heute Abend wieder«, begann sie zu ihrem Schützling, »du bleibst artig bei Angela und tust alles, was sie dir sagt, verstanden?«

»Ja, mache ich«, versprach ihr Claudia, die mit einem Mal völlig brav sein konnte.

»Kommst du denn gar nicht mit?« fragte Inis überrascht.

»Nee, Claudia hilft heute dabei, auf Anastasia aufzupassen, und da kann sie am besten gleich bei Angela mitlaufen.« Denise klang dabei recht gut gelaunt, offenbar war sie nicht allzu traurig darüber, nicht mitkommen zu müssen.

»Ah, okay«, machte Inis, »und was hast du vor?«

»Oh, ich werde den ganzen Nachmittag über Serien gucken!« freute sich Denise grinsend.

»Das ist unfair!« beschwerte sich Claudia lachend. Ernst schien sie es nicht zu meinen, denn direkt danach ließ sie sich von ihrer Erzieherin in den Arm nehmen.

»Na gut! Dann viel Spaß, und bis heute Abend!« verabschiedete sich diese schließlich und verließ den Raum. Dabei ließ sie die Eingangstür offen stehen, offenbar rechnete sie damit, dass auch die anderen sofort aufbrechen würden.

»Wo geht es eigentlich hin?« erkundigte sich Mia.

»Zum Ponyhof, deshalb ja auch Claudias Cowboy-Outfit«, erklärte ihr Inis lächelnd. Sie selbst trug ebenfalls Jeanslatzhosen, aber aus einem viel feineren, etwas dunkleren Material, die außerdem enger anlagen. Auch diese waren umgeschlagen, jedoch bereits über den Knien. Der Body unter der Hose wirkte seidig und zeigte Koikarpfen und Kirschblüten in leuchtenden Farben vor einem blauen Grund.

Mia war ganz aufgeregt über die Nachricht. Tierhaltung war im 22. Jahrhundert zwar nicht verboten, galt aber fast überall als verwerflich. Das hatte dazu geführt, dass viele Haustierrassen im Laufe der Jahre ausgestorben waren oder nur noch als winzige Populationen in speziellen Arterhaltungsprogrammen lebten. Sogar Hunde und Katzen waren selten, und ein Ponyhof war eine absolute Sensation. Mia hatte noch nie ein Pferd mit ihren eigenen Augen gesehen.

Bevor sie Inis und Claudia aber nach Details fragen konnte, stießen Angela und Anastasia zu ihnen. Mias Klassenkameradin war auch heute Nachmittag wieder besonders kindlich gekleidet, ihre Latzhose war im Brustbereich mit einer stilisierten Katze verziert und bestand aus rosa Cord, darunter trug sie einen Body in derselben Farbe. Ihre Erzieherin wirkte dagegen sehr elegant, in einem verspielten, cremeweißen Sommerkleid, zu dem sie sogar noch einen passenden Spitzenschirm in der Linken hielt, als wolle sie zu einer viktorianischen Landpartie.

Mias Blick war aber auf ein ganz anderes Detail gerichtet. Angela führte Anastasia an der rechten Hand, und um die Handgelenke der beiden spannte sich hier je eine gepolsterte Manschette. Dazwischen hing eine Leine bogenförmig herab, in sich zu einer Spirale gedreht wie ein Kabel, das auf Zug etwas nachgeben sollte. Obwohl alles in kindlichem Rosa gehalten war und die Armbänder sogar mit stilisierten Bienchen bestickt waren, erkannte Mia die Konstruktion sofort als eine Art Fessel. Selbst wenn Anastasia die Hand ihrer Erzieherin losließe, könnte sie sich so nie weiter als vielleicht anderthalb Meter von ihr entfernen, bis sie von der Leine zurückgehalten würde.

»Oh, seid ihr hübsch!« freute sich Claudia und lief den beiden entgegen. Sie griff Anastasias freie Hand und zog das Mädchen und deren Erzieherin bereits ein Stück weit in Richtung Ausgang. »Komm, wir brechen endlich auf!«