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Institut für Tiefenerziehung 03

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Sie schwieg eine kurze Weile. »Was ist mit dir?« wollte sie dann wissen.

»Ich weiß nicht«, gab Mia zurück. »Mir ist das alles immer noch furchtbar peinlich.« Sie überlegte kurz, ob sie es bei diesem vagen Hinweis belassen sollte, entschied sich aber dagegen. Irgendwie tat es gut, das Thema anzusprechen, und vor der fast nackten Butterfly, die sich von ihr gerade eben noch im Schritt hatte abwischen lassen, schämte sich Mia auch nicht.

»Als ich vorhin zum Beispiel aus der Kindertasse trinken musste oder als Zora auf dem Weg hierher meine... Unterwäsche angesprochen hat. Irgendwie ist mir das immer unangenehm, obwohl ich ja genau weiß, dass du das selber noch von früher kennst.«

Sie hatte sich nach den letzten Worten zu Butterfly umgedreht, die sie nun anlächelte. »Also, wenn es dir hilft: Ich weiß ganz genau, dass du jetzt unter deiner Hose eine Windel trägst, genau wie Inis auch.« Sie deutete dabei auf Mias Zimmergenossin. »Und das stört mich nicht. Auch nicht die Vorstellung, dass die jetzt wohl kaum noch trocken sein wird, wenn ich bedenke, wie lange wir schon unterwegs sind.« Ihr Lächeln hatte jetzt etwas Schelmisches.

»Quatsch!« wehrte Mia überrascht ab, »du glaubst doch nicht, dass ich mir vor euch allen in die Hose gepinkelt habe, oder? Das hab' ich nämlich nicht!«

Butterfly Lächeln ging allmählich in ein Grinsen über. »Vorsicht, ich könnte auf die Idee kommen, einfach an deinem Popo zu schnuppern und zu prüfen, ob das auch stimmt. Ein Pony darf sowas!«

»Pfft!« machte Mia, »mach doch! Wirst ja merken, dass da nichts ist.«

Sie hatte sich von Butterflys Albernheit anstecken lassen und streckte ihr nun sogar keck den Po entgegen, auch weil sie nicht wirklich damit rechnete, dass die andere Frau ihre Drohung wahr machen würde. Sie blieb aber gelassen, als sie sah, wie das Pony prompt in die Hocke ging und sich mit der Nase der Stelle näherte, an der sich Mias Latzhose über die Windel um ihr Gesäß spannte.

Butterfly sog kurz die Luft ein und verzog mit gespieltem Widerwillen das Gesicht. »Puh, randvoll!« verkündete sie.

»Was?!« rief Mia entsetzt aus, bevor sie ganz begriff, dass das Pferdemädchen sie nur etwas foppen wollte. »Das stimmt doch gar nicht!«

Sie wusste für einen Augenblick nicht recht, wie sie mit der Situation umgehen sollte, und sah sich Hilfe suchend nach Mariah um. Diese zwinkerte ihr amüsiert zu. Offenbar war sie ihrer Unterhaltung mit Butterfly gefolgt.

Mia gab eher einem Impuls nach, als dass sie sich bewusst entschied. Sie zog einen übertriebenen Schmollmund und bemühte sich, möglichst kläglich zu klingen: »Du, Mariah, die Butterfly ärgert mich!«

»Oh«, machte ihrer Erzieherin langgezogen, während sie aufstand und zu ihr herüberkam. »Seid schön lieb zueinander!«

Sie legte ihren Arm um Mias Rücken, bis ihre Hand auf deren gepolsterter, rechter Hinterbacke ruhte. Dabei sprach sie weiter, nun in einem Tonfall, der eine Winzigkeit ernsthafter klang: »Außerdem haben Mia und ich eine Vereinbarung: Ich kontrolliere bei ihr nicht, und dafür sagt sie mir von selbst Bescheid, wenn sie eine frische Windel braucht.«

* * *

Noch bevor eine der beiden anderen darauf eingehen konnte, wechselte sie das Thema: »Ich finde aber, wir haben uns jetzt unser Picknick wirklich verdient. Hey, ihr«, die letzten Worte galten Zora, Jana und Inis, »wollt ihr nicht langsam mal Pause machen? Pferdchen spielen könnt ihr später immer noch!«

Das ließen die drei sich nicht zweimal sagen, unterbrachen ihre spezielle Form von Unterricht und kamen gut gelaunt zu den anderen auf die Picknickdecke. Während die beiden Erzieherinnen und Zora Snacks und Getränke auspackten, setzte sich Inis zu Mia und Butterfly und ergriff die Gelegenheit, endlich direkt mit ihrer ehemaligen Zimmergenossin zu sprechen.

Mia nutzte den Moment, um die beiden Mädchen zu beobachten. Beide schienen einander wirklich vermisst zu haben und nun glücklich darüber zu sein, dass sie sich wiedersahen. Inis hatte ihre Latzhose nicht wieder angezogen, nur mit Body und Windel bekleidet saß sie im Schneidersitz auf der Decke, die Knie und Handflächen immer noch erd- und grasverschmiert. Auch gaben ihre gespreizten Schenkel den Blick auf das Windelpaket frei, das sich unübersehbar in ihrem Schritt wölbte.

Falls es ihr jedoch unangenehm war, sich so den Blicken der anderen auszusetzen, ließ sie sich davon nichts anmerken. Ganz im Gegenteil, sie saß in aufrechter und doch entspannter Haltung, und auch ihre Stimmlage und ihr Mienenspiel strahlten Selbstsicherheit und Gelassenheit aus. Zora hatte unterdessen angefangen, sich kleine Gemüsestücke und Kräcker auf die Handfläche zu legen, die Butterfly dann geschickt mit den Lippen aufnahm und verspeiste.

Die harmonische und unaufgeregte Stimmung ging auch auf Mia über. Ohne darüber nachzudenken, ließ sie sich von Mariah ihren Nuckelbecher voll Tee in die Hand geben, setzte ihn wie selbstverständlich an und begann, zu trinken.

Erst als sie ihn fast zur Hälfte geleert hatte, hielt sie plötzlich inne. Nicht, dass sie sich schämte, aber sie dachte auf einmal daran, wie viel Flüssigkeit sie seit dem Mittag schon wieder zu sich genommen hatte. Das hatte sich schon bemerkbar gemacht, als sie kaum auf dem Reitplatz angekommen war, und allmählich verspürte sie das Bedürfnis, Pipi zu machen; doch bis sie das nächste Mal ihr Töpfchen benutzen durfte, würden noch einige Stunden vergehen. Also stellte sie den halbvollen Trinklernbecher vor sich auf die Picknickdecke und nahm sich stattdessen lieber eine Apfelspalte.

»... jedenfalls ist es super schön, zu sehen, wie du dich hier gemacht hast!« endete gerade Inis. Sie hatte bisher nichts gegessen oder getrunken, aber jetzt hielt Jana eine Nuckelflasche in der Hand und begann wortlos, ihren Schützling zu sich auf den Schoß zu ziehen. Inis ließ es lächelnd geschehen, und im nächsten Augenblick schloss sie die Augen und ließ sich den Latexsauger in den Mund stecken.

Während Inis trank, beobachtete Mia sie einmal mehr. Wie groß doch der Unterschied zu Anastasia war, der Mariah am Vormittag das Fläschchen gegeben hatte! Auch Inis wirkte entrückt und zufrieden, aber sie hatte selbst in dieser Situation nichts Kindliches an sich. Perfekt gerade zurückgelehnt und noch immer mit unterschlagenen Beinen sah sie eher so aus, als vollführe sie gerade eine Yogaübung.

Plötzlich schrak Mia auf, etwas Feuchtes hatte ihre Hand berührt! Sie fuhr herum und schaute in das grinsende Gesicht von Butterfly, die ihr gerade das Apfelstück aus den Fingern geklaut hatte. Amüsiert begann sie, sich verschiedene Leckereien auf die Handfläche zu legen und diese sich von dem Pony aus der Hand fressen zu lassen.

Nach einer kurzen Zeit nickte Butterfly ihr dankbar zu und wandte sich direkt wieder an Inis, die sich gerade von Janas Schoß erhob. »Du hast dich aber auch ganz schön gemausert!« kommentierte sie anerkennend, und fügte nach kurzer Pause grinsend hinzu: »Ich nehme an, das Töpfchen macht dir jetzt auch keine Angst mehr?«

Inis ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. »Sagen wir so«, erwiderte sie mit wissendem Lächeln, »das Töpfchen macht mir zumindest keine Probleme mehr.« Nach kurzer Zeit ergänzte sie: »Du hattest ja von Anfang an damit keine Schwierigkeiten, oder?«

»Ich bin eben schlimm!« gab Butterfly lachend zurück, um sogleich etwas ernsthafter fortzufahren: »Aber es stimmt schon, sowas macht mir irgendwie nichts aus. Ich könnte mich hier jetzt auch neben die Decke stellen und vor euren Augen auf den Boden pinkeln, wenn ich wollte!«

»Wer muss denn dafür die Decke verlassen?« konterte Inis. Für einen winzigen Augenblick trat ein konzentrierter Ausdruck auf ihr Gesicht, dann entspannten sich ihre Züge. Nach einigen Momenten stemmte sie sich kurz mit den Händen von der Decke hoch und korrigierte zufrieden lächelnd ihren Sitz.

Mia hatte ihrer Mitbewohnerin mit ähnlich ungläubigem Blick wie Butterfly zugesehen.

»Du bluffst!« platzte es jetzt aus Letzterer heraus.

»Tu' ich das?« fragte Inis unschuldig, hob aber sofort abwehrend die Hand, wohl, um zu verhindern, dass Butterfly persönlich nachprüfen kam. »Um fair zu sein«, fügte sie erklärend hinzu, »habe ich vor allem dieses Töpfchen gehasst. Die Windeln fand ich gar nicht so schlimm, da sitzt man ja nicht so auf dem Präsentierteller.«

»Hast du dich dabei nicht immer total gequält?« zweifelte Butterfly.

»Schon«, gestand Inis ein, »aber das war eher körperlich. Ich konnte mich einfach nicht dazu bringen, es laufen zu lassen.«

»Gewöhnt man sich denn daran?« Mias Stimme hatte etwas heiser geklungen. Sie konnte selbst nicht recht glauben, dass sie es geschafft hatte, die Frage auszusprechen, aber ihre Neugier hatte über ihre Schüchternheit gesiegt. Immerhin beschäftigte das Thema sie gerade sehr.

»Na klar gewöhnt man sich daran, das hat bei mir nur einfach recht lange gedauert«, bestätigte ihr Inis, als ginge es um die normalste Sache der Welt. »Ich hatte zu Beginn total Schwierigkeiten, zu pinkeln, sobald ich gemerkt habe, dass da irgendetwas im Weg ist. Kann es sein, dass das bei dir auch so ist?«

Mia spürte, wie ihr die Schamröte ins Gesicht stieg, aber sie nickte leicht. Genau so hatte es sich angefühlt.

»Das geht wohl fast allen so.« Inis' Stimme klang, als wolle sie Mia beruhigen, aber ihre Augen leuchteten beim Sprechen. »Das ist so etwas wie ein erlernter Reflex aus der Zeit, als du trocken geworden bist. Der hat mal dafür gesorgt, dass dir nichts aus Versehen in die Hose geht. Jetzt ist er natürlich ziemlich unpraktisch.« Den letzten Satz hatte sie mit einem fast schon entschuldigenden Lächeln hinzugefügt.

»Ich will mir aber gar nicht unbewusst in die Hose machen...«, wandte Mia ein.

»Das passiert dir als Erwachsene auch nicht«, versicherte ihr Inis. »Zumindest hatte ich noch nie einen echten Unfall. Aber du kannst lernen, den Reflex bewusst auszuschalten. Du brauchst es ja nur dann laufen zu lassen, wenn du eine Windel umhast. So wie ich eben gerade...«, schloss sie strahlend.

Inis sah Mia fragend an. Diese zögerte kurz, auch weil sie die freudige Erregung nicht ganz einordnen konnte, die in der Stimme ihrer Mitbewohnerin mitgeschwungen hatte. Dennoch wollte sie mehr hören.

»Und wie geht das?« fragte sie schließlich.

»Der Trick ist, am Anfang immer nur ein paar Tropfen zu machen. Das setzt dich nicht so unter Druck, und du weißt auch, dass alles sicher aufgesogen wird. Und am besten kannst du das üben, wenn du nicht erst wartest, bis du richtig doll musst, damit sich gar nicht erst alles verkrampft. Und wenn das erst einmal klappt, dann kannst du das nach und nach stei...«

Inis brach mitten im Satz ab und drehte sich irritiert um, und auch Mia folgte ihrem Blick. Während des Gesprächs hatte sie beiläufig registriert, wie Zora und Jana nacheinander aufgestanden waren. Jetzt aber hatte sich auch Mariah erhoben und ging zu den anderen beiden hinüber, die etwa ein dutzend Meter abseits des Picknickplatzes standen und sich leise mit Alexander und Claudia unterhielten. Sie alle sahen nicht besonders glücklich aus.

Nachdem Mariah sich zu ihnen gesellt hatten, sprachen sie noch eine kurze Zeit weiter, ohne dass Mia einzelne Worte verstehen konnte. Nach ihrer Körpersprache zu urteilen, schienen sie sich jedoch einig zu sein. Kurz darauf machten die beiden Gäste wieder kehrt und Zora und die Erzieherinnen kehrten zu ihren drei Schützlingen zurück.

»Also«, wandte sich Butterflys Herrin an alle drei, »es gibt eine spontane Planänderung: Anastasia fühlt sich nicht gut, und sie und Angela wollen lieber nach Hause gehen. Wir haben Claudia vorgeschlagen, mit uns zu kommen, aber die möchte bei den beiden anderen bleiben. Amanda und Eclipse begleiten sie bis zum Pferdehof, aber Alexander kommt mit Sleipnir zu uns herüber.«

Butterfly hatte ihr mit offenem Mund zugehört, aber ohne einen Laut von sich zu geben. Jetzt senkte sie den Kopf und verbarg ihr Gesicht hinter den beiden Hufhandschuhen, in denen ihre Hände noch immer steckten. Auch als Zora sich zu ihr gesetzt und ihren Arm um sie gelegt hatte, blieb sie noch eine ganze Weile still.

»Na, super«, war schließlich alles, was sie gedämpft hinter ihren Unterarmen hervorbrachte.

Alle anderen schwiegen betroffen. Mia sah, wie Butterfly eine Gänsehaut bekam, leicht zu zucken begann und sich schließlich wegdrehte. Sie konnte sich ganz gut vorstellen, was gerade in der jungen Frau vorging, auch wenn sie einander erst vor wenigen Stunden kennengelernt hatten. Einem Impuls folgend, streckte sie die Hand nach dem Ponymädchen neben sich aus, hielt aber in der Bewegung inne und sah Zora fragend an. Erst als diese ihr zunickte, begann sie, Butterfly zu streicheln. Warum ihr danach war, wusste sie nicht recht zu sagen, aber es gab ihr das Gefühl, irgendwie zu helfen. Nach einigen Minuten spürte sie, wie das Zittern langsam weniger wurde.

In die Gruppe kam erst wieder Bewegung, als Alexander mit Sleipnir zu ihnen stieß. Ersterer hatte den Sulky seines Ponys an den Anzen gegriffen und zog ihn hinter sich her.

Das brachte Zora offenbar auf eine Idee. Sie richtete sich in der Hocke auf, und sprach mit relativ lauter, fester Stimme: »Okay, die Situation ist Mist, da gibt es nichts dran zu deuten. Aber wir machen jetzt das Beste draus! Das Therapiereiten können wir uns heute abschminken, also würde ich sagen, wir schicken Sleipnir und Butterfly noch einmal ordentlich auf die Rennbahn. Dann können die sich wenigstens etwas austoben.«

Sie erhob sich vollständig und rief Alexander zu: »Hey, Alex, was meinst du? Gönnen wir den beiden ein paar Runden?«

Alexander wirkte überrascht, aber erfreut. »Ein Rennen, du gegen mich? Also, ich bin bereit, und Sleipnir auch!« Wie zur Bestätigung schnaubte dieser laut.

»Nein, kein Rennen heute«, winkte Zora ab, »dafür ist mir Butterfly zu aufgekratzt. Ich dachte eher daran, die beiden Ponys frei laufen zu lassen, ohne Zeitwertung. Einfach, damit sie etwas Bewegung kriegen! Vielleicht können wir die beiden Mädchen im Wagen mitfahren lassen, damit die belastet sind.«

»In Ordnung«, nickte Alexander, auch wenn er seine Enttäuschung nicht gänzlich verbergen konnte. Offenbar sah er aber ein, dass für Rennsport gerade nicht der richtige Zeitpunkt war.

Zora wandte sich unterdessen an Jana und Mariah. »Ich hoffe, das ist okay, wenn ich das jetzt einfach mal angeboten habe?« wollte sie sich rückversichern. »Die beiden müssen auch nichts tun, nur mitfahren, und das macht eigentlich Spaß. Die Ponys brauchen halt was zum Ziehen, und man kann die Sulkys leider nicht leer fahren lassen.«

Jana gab sofort ihr Einverständnis, während Mariah erst einmal zu Mia schaute. Erst als diese nickte, stimmte sie zu.

»Mia, magst du dann hinter Butterfly fahren«, fragte Zora mit einem Blick auf die beiden, die immer noch nebeneinander auf der Picknickdecke hockten, »und Inis, du vielleicht hinter Sleipnir? Und helft ihr beiden uns bitte, die Ponys einzuspannen?«

»Klar!« gab Mia zeitgleich mit Inis zurück und erhob sich endlich von der Decke, wobei sie einmal mehr spürte, dass sie allmählich pinkeln musste. Noch war es nicht sehr nötig, aber die Fahrt im Sulky würde so bestimmt recht unangenehm werden.

Ihr fielen die Ratschläge wieder ein, die Inis ihr kurz zuvor gegeben hatte, und sie sah sich verstohlen um. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass sie sich das jetzt trauen würde, selbst wenn sie wollte...

»Hilfst du mir hoch?«

»Klar«, antwortete Mia hastig, drehte sich um und ergriff die Vorderhufe, die ihr entgegengestreckt wurden. Dann schluckte sie kurz. Sie hatte erwartet, in ein trauriges, vielleicht sogar verweintes Gesicht zu blicken, aber Butterflys Ausdruck war weit davon entfernt. Er wirkte fast schon grimmig.

Es war nicht ganz leicht, dem Ponymädchen auf die Beine zu helfen, auch weil deren Unterschenkel in den Spezialstiefeln steckten und dadurch erheblich verlängert wurden. Nicht nur funktionierten die künstlichen Hinterhufe wie kurze Stelzen, sie waren auch direkt unter den Zehen und Ballen der fast gänzlich durchgestreckten Füße angebracht, sodass die Fußgelenke sich weit über dem Boden befanden.

Butterfly wechselte ein paar Mal von dem einen Huf auf den anderen, um das Gleichgewicht zu finden, und offenbarte dabei noch ein weiteres Geheimnis ihres Schuhwerks: Die Sohle war nach hinten über die Ferse hinaus verlängert und durch eine kurze Stahlfeder mit einem verstärkten Segment der Stiefel auf Höhe der Fessel verbunden.

Die Konstruktion schien nur einen kurzen Moment lang zwischen dem dichten Kunstfell auf, das sie umgab, aber dennoch verstand Mia sofort deren Zweck: Sie sollte offenbar die Achillessehne entlasten und trug vermutlich auch zu Butterflys federndem Gang bei. Mia hatte sich schon gefragt, wie die Ponys es schafften, über längere Zeit auf den Ballen zu laufen.

Kaum standen sie beiden aufrecht, kam bereits Zora mit dem Sulky zu ihnen, und Mia half ihr erneut dabei, Butterfly anzuspannen. Als diese jedoch von ihrer Herrin auch noch die Scheuklappen und die langen Leinen angelegt bekam, konnte Mia nicht weiter unterstützen und trat ein paar Meter beiseite.

Mariah nutzte die Gelegenheit, um nach ihr zu sehen. Sie hatte ihre Sonnenbrille unterdessen über der Stirn in ihr Haar gesteckt. »Na, Kleine«, begann sie, »hast du denn auch Lust, im Sulky zu fahren?«

»Ja, hab' ich«, gab Mia zurück. Es war nicht gelogen. »Es ist nur...«, begann sie, herumzudrucksen.

»Was denn?« hakte Mariah nach wenigen Sekunden nach. Sie sah immer noch fröhlich aus, aber etwas Sorge mischten sich in ihre Stimme.

»Nichts Schlimmes!« Mia versuchte, entschuldigend zu lächeln, und sprach nach einer kurzen Pause etwas leiser weiter: »Es ist nur... ich denke darüber nach, ob ich Inis' Tipp mal ausprobieren soll.«

»Na klar, wenn du magst!« Mariahs Augen blitzten kurz auf.

Mia sah sich kurz um, keiner nahm gerade von ihr oder Mariah Notiz. »Ich weiß nicht recht«, flüsterte sie, »ich glaub', ich trau' mich nicht.«

»Was soll denn passieren?« versuchte Mariah, sie zu ermutigen. Auch sie hatte nun ihre Stimme gesenkt und tat sehr verschwörerisch. Offenbar genoss sie das Spiel mit dem Geheimnis. »Es sind doch nur ein paar Tropfen!«

Mia unterbrach kurz, weil Alexander Sleipnir mit dem zweiten Wagen an ihnen vorbeiführte. Alle anderen waren abgelenkt, und niemand bekäme es mit, wenn sie jetzt heimlich ihre Windel benutzte.

Sie lächelte Mariah wissend zu: »Na gut, ich mach's. Aber die anderen dürfen nichts wissen! Und du musst mich irgendwo anders sauber machen, nicht hier, okay?«

»Kein Problem«, grinste Mariah zurück. »Mir fällt schon ein Vorwand ein, keine Sorge!«

Mia stand ihrer Erzieherin genau gegenüber und konnte so beobachten, was hinter deren Rücken geschah. Umgekehrt, dachte sie sich, müsste Mariah alles sehen, was in ihrem toten Winkel lag.

»Guckt einer?« fragte sie.

»Nee, alles frei«, kam die Antwort zurück.

So unauffällig, wie möglich, schob sie erst den linken, dann den rechten Fuß etwas nach außen, bis sie leicht breitbeinig stand. Sie spürte sehr genau, dass sie musste, jedoch auch, dass es noch nicht so dringend war.

›Gut‹, sagte sich Mia in Gedanken, ›ich kann also jederzeit aufhören.‹

Eher testhalber probierte sie, ob sie ihren Schließmuskel kontrolliert entspannen und dem Druck auf ihrer Blase nachgeben konnte, und zu ihrer großen Überraschung merkte sie, wie ihr Pipi begann, sich seinen Weg zu bahnen. Bis zum Vortag hatte sie nie bewusst darauf geachtet, aber tatsächlich konnte sie den Vorgang in ihrer Harnröhre recht genau spüren. Ein intensives Gefühl von Wärme, das nicht einmal unangenehm war, schob sich langsam vor, während sie ihrem Ziel näher kam.

Erst als der größte Teil des Weges bereits geschafft schien, spürte Mia, wie die warme Empfindung in ihr an eine Art Barriere stieß und sich die Röhre mit der heißen Flüssigkeit in ihr wieder etwas zusammenzog.

Mia ging ganz leicht in die Knie und zwinkerte Mariah unauffällig zu, während sie sich darauf konzentrierte, sich nicht zu verspannen. ›Ich kann ja sofort wieder aufhören‹, dachte sie sich und stellte sich vor, wie ein paar Tropfen ihres Pipis in dem dicken Saugpolster der Windel versickerten. Sie würden nur ein paar gelbliche Punkte auf dem Vlies hinterlassen, die niemand zu Gesicht bekäme. Keiner würde etwas merken.