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Institut für Tiefenerziehung 03

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Das warme Gefühl begann erneut, sich in ihr vorzuarbeiten, auch den Druck auf ihrer Blase nahm sie jetzt viel stärker wahr. Mia erwartete jeden Augenblick, wie es zwischen ihren Schamlippen heiß und nass werden musste, bereit, nach einem Augenblick den Strahl wieder zu unterbrechen.

Stattdessen räusperte sich plötzlich Mariah. »Oh, Zora kommt«, begann sie wie beiläufig zu erzählen, »offenbar ist sie fertig.«

Die Warnung kam noch genau im richtigen Moment, oder vielleicht eher genau im falschen! Mia war sich da nicht so sicher.

»Ah!« machte sie, während sie sich mit gequältem Gesichtsausdruck schnell wieder aufrichtete. Alles in ihrem Unterleib, was sie zuvor mühsam entspannt hatte, zog sich dabei schmerzhaft zusammen. Der Druck auf ihrer Blase schien mit einem Mal sprunghaft anzusteigen und wurde drängend, während zugleich ihre gesamte Harnröhre gereizt brannte.

Bemüht, sich nichts anmerken zu lassen, drehte sie sich um.

* * *

»So, wir sind bereit!« Zora schien ihre gute Laune wiedergefunden zu haben und lächelte sie an. Sie hielt Butterflys Leinen kurz unter deren Kinn mit der Rechten umfasst, um das Pony zu führen, während der Großteil dieser langen Riemen locker in ihrer linken Hand lag. »Kommst du mit?«

Mia bejahte rasch, und folgte ihr zusammen mit dem Ponymädchen in Richtung der Rennstrecke, auf der Sleipnir bereits Stellung bezogen hatte. Inis war im Begriff, auf dem Sulky hinter dem Hengst Platz zu nehmen, und wurde dabei von Alexander unterstützt.

»Warte mal kurz«, wurde Mia von Mariah aufgehalten, die sie in diesem Augenblick überholte. Sie hielt dabei die lavendelfarbenen Plastiksandalen in der Hand. »Ich will nicht, dass du barfuß fährst«, erklärte sie, während sie sich vor ihrem Mädchen hinkniete.

Mias Blick wanderte zu dem Sulky. Für die Füße waren zwei Bügel vorgesehen, die von den Anzen herabhingen. Besonders viel Halt versprachen sie nicht. Der rote Belag der Rennbahn dagegen wirkte rau und hart, und Mia stellte sich vor, wie schmerzhaft es wäre, mit den bloßen Füßen darüberzuschleifen. Sie bekam schon bei diesem Gedanken eine Gänsehaut und ließ sich bereitwillig von ihrer Erzieherin die Sandalen anlegen.

Als sie wieder zu Inis blickte, sah sie, dass auch diese offenes Schuhwerk trug. Auch die Latzhose hatte Jana ihr offenbar wieder über den Body gezogen, und Alexander übergab ihr in diesem Moment die Leinen.

Ihr Gespann stand ganz am Anfang einer der beiden Geraden des langgestreckten Parcours, und Zora dirigierte auch Butterfly dorthin, bis diese rechts neben Sleipnir zum Stehen kam. Als Mariah sich wieder aufgerichtet und Mia auch noch ihren Hut abgenommen hatte, gingen auch sie gemeinsam zu dieser Stelle.

»Dann komm mal her!« rief Zora und wies mit einer auffordernden Geste auf den Sitz des Sulkys.

Mia musste über eine der beiden Anzen klettern, um auf der flachen Metallschale Platz zu nehmen. Man saß hier recht wackelig, fand sie, und die einzige Möglichkeit, sich festzuhalten, war ein einfaches Metallrohr, das auf Höhe der Sitzfläche um diese hinten und zu den Seiten herumführte.

Als sie Halt suchte und dabei ihren Körper anspannte, wuchs der Druck auf ihrer Blase noch einmal spürbar an. Mia ärgerte sich über ihren misslungenen Versuch, vor der Fahrt noch zu pinkeln, und hoffte, dass das dringliche Gefühl nicht die ganze Zeit über anhalten würde.

Zunächst einmal wurde es jedoch noch schlimmer, denn nun half ihr Zora dabei, die Füße anzuheben und in die Bügel zu stecken, wobei Mia die Beine leicht spreizen musste. Dafür saß sie nun einigermaßen stabil auf dem Sattel hinter Butterfly, und traute sich sogar, mit der Linken die Griffstange loszulassen, damit Zora ihr die Leinen in die Hand legen konnte.

»Du brauchst nicht zu lenken oder so, Butterfly kennt den Weg«, erklärte ihr die Pferdeherrin, »aber wenn du bremsen willst, dann ziehst du daran, okay? Nicht ruckartig reißen, sondern sanft und gleichmäßig ziehen, am besten, indem du die Hand im Gelenk nach oben drehst.« Sie führte Mias Hand kurz und zeigte ihr, wie die Leinen sich verkürzten und Butterflys Kopf dabei leicht zurückgezogen und nach unten gerichtet wurde.

»Das ist aber unfair«, zog Mariah plötzlich die Aufmerksamkeit auf sich und zeigte auf Sleipnir, der mit seinem Wagen auf der linken Spur stand. »Wenn Mia weiter außen fährt, müsste sie eigentlich einen Vorsprung bekommen.«

Auch Mia sah nun nach vorne. Die Rennbahn erstreckte sich geradlinig vor ihr, um nach vielleicht 150 Metern in eine gleichmäßige Linkskurve überzugehen, die aus dieser Perspektive recht eng wirkte. Sie mündete in die zweite Gerade, die für die Gegenrichtung bestimmt war und schließlich durch eine weitere halbkreisförmige Wende wieder zum Ausgangspunkt zurückführte.

Die Kurve hinter ihnen und je ein Stück der Geraden lagen in den langen Schatten des Waldrands, während die späte Nachmittagssonne den restlichen Kurs in ein warmes Licht tauchte. Sie stand genau in ihrem Rücken, sodass Mia das Areal gut überblicken konnte. Zwischen den beiden Längsabschnitten lag zu ihrer Linken der Reitplatz mit seinen Hindernisstrecken, gut 50 Meter breit. Die Laufbahn war durch weiße Linien in drei parallele Spuren aufgeteilt, sie selbst stand auf der mittleren, Inis auf der linken.

»Das ist schon gut, wie es ist«, beharrte Zora, während sie über eine der Anzen stieg, um den Bereich zwischen Pony und Sulky zu verlassen. »Wenn die Aufstellung eh keine Wertung zulässt, dann kommen die beiden auch nicht auf die Idee, hier ein Rennen draus zu machen«, erklärte sie weiter. »Die sollen einfach zwei schöne Runden drehen, auf ihren jeweiligen Bahnen, und damit ist's gut für heute.«

»Und wer gibt den Startschuss?« wollte Jana wissen.

»Wir brauchen keinen«, gab Zora bestimmt zurück. Etwas lauter fragte sie: »Alle bereit?« und rief wenige Augenblicke später, als Alexander ihr zugenickt hatte, »na, dann los!«

Mia spürte, wie der Sulky sich mit einer sanften Erschütterung in Bewegung setzte. Butterfly begann wieder mit ihrem weit ausholenden Gang, den ersten Schritt tat sie fast wie in Zeitlupe, den zweiten nur eine Winzigkeit schneller, und so weiter, sodass sie ganz allmählich beschleunigte. Neben ihr, exakt im selben Tempo, zog auch der Rappe an, der vor Inis' Gefährt gespannt war.

Nach und nach begann das Gelände links und rechts, an ihnen vorbeizuziehen, und Mia empfand die Geschwindigkeit aus ihrem ungewohnten Blickwinkel heraus als wesentlich höher, als sie in Wahrheit sein konnte. Nach gut einem Dutzend Meter begann der ungefederte Wagen mit seinen harten Reifen, auf dem rauen Fahrbahnbelag leicht zu vibrieren, was sich unangenehm in Mias Blase bemerkbar machte. Sie versuchte aber, sich davon nicht die Freude an der beginnenden Fahrt trüben zu lassen, und beobachtete stattdessen lieber die noch immer beschleunigenden Butterfly.

Gerade fuhren sie aus dem Schatten der Bäume hinaus in die gleißende Sonne. Das Muskelspiel des Ponys kam so noch besser zur Geltung, der drahtige Rücken, die kraftvollen Beine, nicht zuletzt die blanken Pobacken, zwischen denen der Schweif nur die privateste Stelle verdeckte. Er begann nun ebenso wie Butterflys Haarschopf, leicht in dem Rhythmus, den ihre Hufe auf der Rennbahn schlugen, zu schwingen.

Sie hatten unterdessen die Mitte der ersten Geraden erreicht, und Butterfly lief nun in einem gleichbleibenden Tempo. Ihre Beine wirbelten, doch sie hatte immer noch zu jeder Zeit mindestens einen Huf auf dem Boden. Viel schneller könnte sie kaum werden, ohne in eine andere Laufart überzugehen.

Mia spürte nun einen leichten Fahrtwind, der angenehme Kühle brachte. Hatte sie sich bisher etwas krampfhaft mit der rechten Hand festgehalten, so lockerte sie nun ihren Griff und sah sich um. Es war eine elegante Art, sich fortzubewegen, vor sich ihr Zugtier im schnellen Trab, von dem Geschirr umspannt, links daneben der Reitplatz mit seinen Barrikaden, dazwischen der schwarze Hengst, immer noch genau auf einer Höhe mit Butterfly. Mia fragte sich, wie die beiden dies wohl machten. Die Stute konnte wegen der Scheuklappen nicht zur Seite schauen, und wie viel Sleipnir in seiner imposanten Maske überhaupt sehen konnte, wusste sie nicht zu sagen.

Sie selbst wandte sich nun nach links, um zu Inis zu schauen. Diese saß fast exakt neben ihr, erwiderte den Blick und winkte ihr freundlich zu. Mia traute sich sogar, für einen winzigen Moment die Hand vom Griff zu lösen und zurückzuwinken, bevor sie sich schnell wieder festhielt und die Augen erneut nach vorne richtete.

Sie hatten das Ende der Geraden erreicht, und im nächsten Augenblick fuhren sie in die Wende ein. Mia zuckte zusammen, als die Fliehkraft sie unerwartet nach außen drückte, und klammerte sich mit aller Kraft an ihrem Haltegriff fest. Ein schmerzhafter Stich durchfuhr ihre Blase, während ihr Körper sich verspannte. Sie war nun froh, nicht auf der noch engeren Innenbahn zu fahren. Dort schob sich langsam das andere Gespann an ihnen vorüber. Erst fuhr Inis in Mias Blickfeld, dann das Heck des Sulkys, und dann zog es gleichmäßig Zentimeter für Zentimeter an den Holmen und schließlich auch an Butterfly vorbei.

Gerade, als Sleipnir und Inis sie vollständig passiert hatten, erreichten sie den Ausgang der Wende, und die Sonne schlug Mia ins Gesicht. Sie sah für einen Augenblick nur Schemen, spürte aber plötzlich, wie ein Ruck durch ihr Gefährt ging. Blinzelnd im Gegenlicht konnte sie Butterfly ausmachen, die nun wieder begonnen hatte, ihr Tempo zu steigern. Offenbar hatte sie dazu die Gangart gewechselt, denn in jedem ihrer Schritte gab es nun einen winzigen Moment, in dem sich keiner ihrer Hufe mehr auf dem Boden befand.

Diese Flugphase wurde immer länger, je schneller Butterfly ließ, und schon sah Mia, wie sich der Abstand zu dem anderen Gespann vor ihnen wieder verkürzte. Offenbar wollte die Stute sich nicht damit abfinden, als Zweite durchs Ziel gehen zu müssen, und kämpfte nun um ihren Platz. Der Fahrtwind begann, ihre Mähne und ihren Schweif anzuheben und hinter ihr in der Luft tanzen zu lassen. Ein feuchter Glanz trat auf ihre Haut, während sie sich an Inis vorbeischob.

Die Geschwindigkeit, mit der sie nun fuhren, bereitete Mia ein leichtes Unbehagen, aber dennoch fieberte sie mit ihrem tapferen Pony, das nicht bereit war, sich den Umständen zu beugen und Sleipnir den Sieg zu schenken. Wie grazil erschienen deren Bewegungen und Körperbau, gemessen an dem Arbeiten der massiven Muskeln ihres Konkurrenten!

Ungefähr auf halbem Wege zwischen den beiden Kurven hatte Butterfly den Gleichstand wiederhergestellt, doch noch immer steigerte sie ihren Lauf. Sleipnir schien davon nichts mitzubekommen, jedenfalls passte er seine eigene Laufgeschwindigkeit nicht an. Widerstandslos ließ er es geschehen, dass Butterfly ihn überholte und die Achse ihres Sulkys sich kurze Zeit später auf einer Höhe mit ihm befand.

Mia sah sich nach ihm um, aber die Pferdemaske ließ keine Regungen erkennen. Plötzlich tauchten sie in den Schatten der Bäume ein, und Mia warf den Kopf herum, um zu sehen, was vor ihr geschah. In genau diesem Moment bog Butterfly nach links ein, bereits ein paar Meter vor der Kurve, und überschritt dabei die weiße Linie zwischen ihrer eigenen und Sleipnirs Bahn.

»Butterfly?« rief Mia unsicher, während sie sah, wie auch sie nach links, auf die Innenbahn gezogen wurde.

Sie hoffte nur, dass sie bereits vollständig an Sleipnir vorbei war. Nachzusehen traute sie sich nicht, denn gleichzeitig klammerte sie sich an ihre Griffstange, in Erwartung dessen, was nun kommen musste, als sie in die Kurve einfuhren. Dennoch traf sie die einsetzende Fliehkraft wie ein Schlag. Ein sonderbar kratzendes Geräusch drang von den Rädern an ihr Ohr, und ein aufgewirbeltes Steinchen traf sie schmerzhaft an der rechten Wade.

Starr vor Schreck erwartete Mia jeden Augenblick, dass der Wagen aus der Kurve ausbrechen musste. Sie wurde sich mit einem Male ihrer nackten, ungeschützten Arme und Unterschenkel bewusst, malte sich aus, wie sie mit der blanken Haut über die Fahrbahn und die angrenzende Wiese schleifen würde.

Nichts dergleichen geschah. Stattdessen erreichte Butterfly wieder die Gerade, und für einen kurzen Moment sah Mia Mariah und die anderen, die immer noch in der Nähe der Startposition standen. Irgendjemand, vielleicht Zora, schien etwas zu rufen.

Nicht eher hatten sie den Kurvenbereich verlassen, als Butterfly wieder beschleunigte. Mia rief verzweifelt ihren Namen, bekam aber keine Reaktion. Ging es dem Pony noch darum, das Rennen zu gewinnen, oder hatte es jede Beherrschung über sich verloren? Mia musste mit Grauen an die grimmige Entschlossenheit denken, die der anderen Frau vorhin in den Augen gestanden hatte.

Als sie den Bereich der Schatten verließen, sah Mia deutlich den Schweiß, der Butterfly bereits in Bächen über den Körper lief. Der Fahrtwind ließ die Haare und den Schwanz des Ponys im Wind hin- und herschlagen und pfiff gleichzeitig auf Mias Ohren. Dieser wurde abwechselnd heiß und kalt.

Ein spitzer Schrei hinter ihr ließ sie herumfahren. Gegen das Sonnenlicht und vor dem Hintergrund des dunklen Waldes konnte Mia zunächst nichts ausmachen, aber sie war sich sicher, Inis' Stimme gehört zu haben. Dann schälte sich als dunkle Silhouette Sleipnirs mächtige Gestalt vor dem zweiten Sulky aus dem Schatten. Offenbar war er jetzt auch in den vollen Lauf übergegangen, seine pechschwarze Farbe und die ausdruckslose Pferdemaske verliehen im etwas Dämonisches. Mit weit ausholenden Schritten kam er näher.

Als Mia sich wieder nach vorn wandte, erwartete sie ein neuer Schrecken. Mit viel zu hoher Geschwindigkeit und ohne Anstalten, zu bremsen, raste Butterfly auf die Kurve zu. Wie in Zeitlupe sah Mia die Biegung näherkommen, spürte, wie ihre Augen sich weiteten, ihre Kehle sich zuschnürte. Sie wollte etwas rufen, bekam aber keinen Laut heraus.

Erst als sie in der Kurve nach außen gerissen wurde, reagierte ihr Körper, reagierte blitzschnell und automatisch. Sie krümmte sich in ihrem Sitz zusammen, presste das Gesicht auf die Oberschenkel und zog die Knie an. Ihren linken Arm hob sie schützend über ihren Kopf, während sich ihre Rechte um den Haltegriff verkrampfte. Zwischen ihren Beinen hindurch sah sie den rauen Belag der Fahrbahn wie eine Schleifscheibe vorbeisausen. Jeden Augenblick rechnete sie damit, aus dem Sitz geworfen zu werden.

Und noch etwas geschah: Die gesamte Fahrt über hatte Mia das schmerzhafte Drücken auf ihrer Blase verspürt, das Pressen gegen jene Barriere, die sie vorhin nicht hatte überwinden können. Diese Barriere war jetzt einfach weg. Sie war nicht etwa unter dem Druck zusammengebrochen, es fühlte sich eher so an, als habe sie nie existiert. Wie von selbst begann ihre Blase, sich zu entleeren. Am Rande ihres Bewusstseins und über den Schrecken hinweg registrierte Mia verwundert, wie ihr Pipi aus ihr herausströmte, ihre Harnröhre leicht zum Vibrieren brachte, sich als heiße Lache zwischen ihren Beinen ausbreitete, ihre Schamlippen beiseite drückte und als warmer Fleck im Saugpolster versickerte.

Außerdem wurde ihr klar, dass ihr Wagen nicht aus der Kurve flog. Er scherte seitlich aus, wurde gewaltig durchgeschüttelt, aber er kippte weder um, noch wurde er über die Bahn hinausgetragen.

Im nächsten Moment ließ das Zerren der Fliehkraft nach, der Sulky hörte auf, zu rutschen, Butterfly war wieder auf der Geraden. Mia fand die Kontrolle über ihre Bewegungen wieder, zitternd richtete sie sich auf, doch noch immer pinkelte sie. Es machte ihr im Moment wenig aus. Eingepackt in das Polster ihrer Windel und umgeben von der sich ausbreitenden Wärme war ihr Schritt in diesem Augenblick der einzige Körperteil, der ihr nicht extrem verwundbar vorkam.

Im Übrigen glühte ihre Haut und der kalte Schweiß war ihr ausgebrochen. Entsetzt stellte sie fest, dass sie einen ihrer Füße aus seinem Haltebügel gezogen hatte. Er hing fast schutzlos eine Elle über dem vorbeirasenden Untergrund. Sie versuchte, ihn wieder hineinzustecken, und im dritten Anlauf gelang es ihr auch.

Mehrere leichte Erschütterungen durchfuhren den Sulky, und Mia richtete den Blick nach vorne auf Butterfly. Die machte keinen guten Eindruck: War sie bisher in stolzer, aufrechter Haltung gelaufen, so hatte sie sich nun leicht vorgebeugt und hob und senkte den Körper bei jedem ihrer Atemzüge, die jetzt schwer und keuchend gingen. Ihre Schritte waren flacher und etwas unregelmäßiger als zuvor, die Haare und der Schweif klatschten schweißnass hin und her, und sie wurde mit jeder Sekunde langsamer. Offenbar hatte sie sich übernommen.

›Nur noch dieses kurze Stück, eine Kurve noch, dann ist es geschafft!‹, dachte Mia erleichtert.

Sie suchte im Schatten der Bäume nach ihrer Erzieherin, Zora und den anderen, brauchte aber einen kurzen Moment, um sie gegen das Licht auszumachen. Sie hatten eine Art Kette gebildet, vielleicht zwei Dutzend Meter hinter der letzten Kurve, und sperrten damit den Weg ab. Ganz allmählich beruhigte sich Mia etwas, im selben Maß, in dem die Geschwindigkeit ihres Sulkys abnahm.

Sie fragte sich, wie es wohl Inis und Sleipnir ergangen war, und sah sich um. Erstaunt stellte sie fest, dass deren Gespann den erheblichen Vorsprung, den sie und Butterfly noch vor einer halben Runde gehabt hatten, fast aufgeholt hatte. Nicht einmal mehr eine Wagenlänge trennte Mia von Sleipnir, der sich ihr mit mächtigen, stampfenden Schritten näherte.

Inis im Wagen hinter ihm hatte sich in ihrem Sitz leicht vorgebeugt und hielt sich gut fest, aber auf ihren Zügen lag neben der Anspannung zugleich ein Ausdruck freudiger Erwartung. Offenbar genoss sie das Rennen und rechnete schon damit, zu gewinnen. Leicht verwundert, aber beruhigt bestaunte Mia für einen kurzen Moment die riesigen Muskeln, die in den Schenkeln und Waden des schwarzen Hengsts bei jeder Bewegung arbeiteten. Schon lag er zu ihrer Rechten fast mit ihr auf einer Höhe.

Erst als sie wieder in den Schatten des Waldrandes eintauchten, erkannte Mia die drohende Gefahr. Ihr Wagen war in den letzten Kurven stets ein Stück weit nach außen ausgebrochen. Wenn das jetzt wieder geschah, würde es sie direkt in den neben ihr laufenden Sleipnir schleudern, der unter seine Maske keine Chance hatte, sie zu sehen.

Sie richtete den Kopf wieder nach vorne und sah, wie nahe sie der Wende schon waren. Ihr blieben nur noch Sekundenbruchteile, und so klammerte sie sich an den einzigen Hoffnungsschimmer, den sie hatte.

»Lauf!« rief sie aus voller Kehle, mehr brachte sie nicht heraus.

Aber Butterfly reagierte sofort. Woher auch immer sie die Kraftreserven nahm, die sie nun mobilisierte, sie warf sich erneut in ihr Geschirr, und ein heftiger Ruck durchfuhr den Sulky.

Mia hatte keine Zeit mehr, den Kopf nach rechts zu drehen, nachzuschauen, ob sie an Sleipnir vorbeigezogen waren. Sie warf sich stattdessen nach links, ins Innere der Kurve, und kauerte sich so tief zusammen, wie sie nur konnte. Ängstlich lauschte sie, aber der Schlag der Hufe und das Knirschen der Räder auf der Fahrbahn überdeckten alle anderen Laute. Der Wagen schien diesmal besser die Spur zu halten, und der befürchtete Zusammenprall blieb aus.

Kaum hatten sie den Kurvenbereich verlassen und Mia sich wieder aufgerichtet, als sie spürte, wie der Sulky abgebremst wurde. Zora und Mariah standen vor ihnen auf der Rennbahn, nebeneinander mit ausgebreiteten Armen. Jana und Alexander liefen ihnen entgegen und passierten sie, während Butterfly vom Lauf wieder in ein schnelles Schreiten überging. Sie holte nicht mehr weit mit den Knien aus. Stattdessen wirkte sie fast wackelig auf den Beinen, als sie wenige Schritte vor ihrer Herrin und Mias Erzieherin zum Stehen kamen.

Noch bevor das Gespann ganz zur Ruhe gekommen war, hatte Mariah die Arme gesenkt und war mit sorgenvoller Miene auf Mia zugelaufen.

»Mia!« hörte sie ihren Namen, während sie mit einiger Mühe ihre Füße aus den Bügeln befreite und wieder auf die Erde stellte. Mit leichter Verwunderung sah sie ihrer Erzieherin dabei zu, wie diese hastig über eine der Anzen stieg und sie mit angstvollem Blick musterte.