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Institut für Tiefenerziehung 03

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Mia folgte ihnen, aber ihre Laune hatte einen Dämpfer erhalten. Sie hatte zwar nichts dagegen einzuwenden, von Mariah an der Hand geführt zu werden, aber sie wollte sich dabei nicht gerne anleinen lassen.

Statt Mariah kam aber zunächst Jana zu ihr und den anderen. Auch sie hatte sich passend zum Thema des Nachmittags herausgeputzt und trug weiße Reithosen, dazu schwarze, hohe Stiefel, eine weiße Bluse mit schwarzem Jackett -- sowie ein Unterbrustkorsett, das sie um einiges schlanker als sonst wirken ließ. Einen niedrigen Zylinder und weiße Handschuhe hielt sie in der Hand, und nur die umgehängte, himmelblaue Wickeltasche wollte nicht recht ins Bild passen.

»So, ihr nehmt euch jetzt mal wieder brav an die Hand, und dann bleibt ihr hinter Angela mit ihren beiden Mädchen, verstanden?« wies sie Mia und Inis an.

Beide gehorchten nickend. Eine Leine oder sonstige Fesseln wurden ihnen nicht angelegt.

* * *

Kurz darauf verließen sie den Gruppenraum. Während sie durch die Korridore gingen, bemerkte Mia, dass auch Claudia keine Manschette trug. Offenbar war Anastasia die Einzige, die angebunden laufen musste. Das Grüppchen verließ das Institut durch eine jener Schleusen, die Mia schon kannte, und trat ins Freie. Es war noch ein wenig wärmer als vor der Mittagszeit, und die Sonne stand immer noch hoch am Himmel.

Mariah zog prompt eine futuristisch aussehende Sonnenbrille aus einer der vielen Taschen ihrer Shorts und setzte sie sich auf. Das kleine Accessoire komplettierte ihr Outfit und ließ sie fast wie einen Rockstar aussehen, wie Mia amüsiert feststellte. Ihre Erzieherin war lässiger, ja cooler als die anderen beiden in deren strenger Garderobe, und irgendwie machte dieser Gedanke sie stolz. Wer genauer hinsah, würde sie in ihrer schwarzen Latzhose sogar als Mariahs Schützling erkennen.

Als sie sich nun mit den anderen zusammen in Gang setzte, spürte sie den warmen Kies unter ihren blanken Fußsohlen. Das Gefühl war ungewohnt, aber recht angenehm. Vor ihr wurde Anastasia von ihrer Erzieherin und Claudia an der Hand geführt, wobei letztere fast unaufhörlich und hörbar gut gelaunt mit den anderen beiden plauderte. Die Fessel schien dabei ganz überflüssig zu sein, Anastasia machte keinerlei Anstalten, von Angelas Seite zu weichen. Als Nächste kam Mia selbst mit Inis, den Abschluss bildeten Jana und Mariah.

Plötzlich wurde Mia an der Schulter angefasst.

Als sie sich umsah, streckte ihr Mariah eine silbrig glänzende Rolle entgegen. Eine zweite hielt sie in der anderen Hand. »Hier, deine Pfannkuchen!« erklärte sie.

Offenbar waren diese in dem Stoffbeutel gewesen. Mia nahm ihr Mittagessen dankend entgegen und begann, die Aluminiumfolie am oberen Ende aufzureißen. Sie hatte allmählich richtig Hunger, und es roch verführerisch süß und würzig aus dem gerollten Paket.

Sie wollte gerade zu essen beginnen, da fiel ihr etwas ein. »Kann ich Inis etwas abgeben?« wollte sie wissen.

Bevor Mariah antworten konnte, mischte sich Jana ein: »Auf keinen Fall, die hatte heute Mittag schon etwas!« rief sie.

Das war nicht die Antwort, mit der Mia gerechnet hatte, und sie sah sich etwas unsicher zu Inis um.

Diese zuckte aber nur lächelnd mit den Schultern. »Jana hat ja recht«, erklärte sie, als Mia noch einen Augenblick zögerte, »wir waren ja beim Mittagessen, und ich bin eigentlich noch recht satt. Außerdem«, fügte sie etwas lauter hinzu, »wollen wir beide ohnehin abnehmen.«

Der letzte Satz schien nicht für Mias Ohren bestimmt gewesen zu sein, aber diese biss nun beruhigt in die aufgerollten Pfannkuchen. Sie waren zwar kalt, aber dennoch köstlich, und sie troffen geradezu vor süßem Ahornsirup und Vanillepudding. Mia musste sich leicht vorbeugen, um nichts von der klebrigen Flüssigkeit auf ihre Kleidung zu tropfen.

Der Anblick schien Inis an etwas zu erinnern. »Oh, vielen Dank übrigens für das Lätzchen, wollte ich doch noch sagen!« platzte es aus ihr heraus.

Mia hatte da gar nicht mehr dran gedacht. »Oh, gerne«, murmelte sie mit vollem Mund, »gefällt es dir denn?«

»Doch, es gefällt mir«, gab Inis zurück. »Aber ich fürchte, Jana hat es noch viel besser gefallen«, ergänzte sie im geheimnisvollen Tonfall.

Gleichzeitig hörte Mia Mariah leise hinter sich schimpfen. Den Geräuschen nach zu urteilen, begann sie dabei, in ihrer Wickeltasche herumzuwühlen.

Mia wollte gerade nachfragen, was Inis gemeint hatte, doch da schloss Mariah zu ihnen auf. »Du, Kleines, ich fürchte, ich habe dein Lätzchen vergessen«, begann sie entschuldigend. »Kannst du bitte ganz doll aufpassen, dass du dich nicht vollkleckerst?«

So albern diese Bitte auch war, die Fürsorglichkeit in der Stimme ihrer Erzieherin hatte etwas Rührendes an sich und hielt Mia von einer scharfen Reaktion ab.

»Mariah, das ist völlig okay«, erklärte sie sanft. »Ich kann durchaus essen, ohne mich vollzuschmieren, das habe ich bis gestern auch ganz großartig hingekriegt.«

Mariah lächelte verlegen, vielleicht kam ihr ihre Frage jetzt selbst unsinnig vor. »Du hast ja Recht, du bist ja auch schon groß!« räumte sie ein, bevor sie sich wieder zu Jana zurückfallen ließ.

Mia aß stumm ihre Pfannkuchen im Gehen, zufrieden damit, sich durchgesetzt zu haben. Sie beobachtete dabei die Dreierkette vor ihr, die immer noch Hand in Hand lief und sich ein wenig von ihnen entfernt hatte. Gelegentlich waren Gesprächsfetzen zu hören, offenbar versprühte Claudia immer noch betont gute Laune.

»Warum muss eigentlich ausgerechnet Anastasia an der Leine laufen?« fragte Mia nach einigen Minuten kauend Inis. Sie sprach bewusst halblaut, damit die anderen sie nicht hörten.

»Weil der heutige Tag sehr hart für sie wird«, bekam sie zur Antwort.

Inis zögerte kurz, und erst, als Mia fragend zu ihr hinsah, fuhr sie fort: »Ich habe dir doch gesagt, dass wir zum Reiterhof gehen, oder? Das wird für uns bestimmt ein schöner Ausflug, aber für Anastasia bedeutet es Stress, weil Angelas ehemaliger Schützling dort lebt.«

Mia schluckte schnell einen Bissen hinunter. Sobald sie den Mund frei hatte, fragte sie nach: »Die Erzieherinnen haben mehrere Schützlinge hintereinander?«

Sie hatte bisher über diese Frage noch gar nicht nachgedacht. Natürlich war ihr klar, dass die Insassen mit der Zeit wechselten, so wie sie selbst das Institut am Ende ihrer Haftstrafe wieder verlassen würde. Dennoch war der Gedanke befremdlich. Jede Erzieherin hier hatte doch ihren eigenen Schützling, um den sie sich Tag und Nacht kümmerte. Und dann sollte sie sich nach Monaten oder Jahren von ihm verabschieden, nur um mit dem Nächsten wieder von vorne zu beginnen?

»Nein, das tun sie im Normalfall nicht«, bestätigte Inis sie in ihren Überlegungen, »aber in Angelas Fall ist einiges nicht nach Plan gelaufen. Sie hat damals als Erzieherin für ein Mädchen Namens Bea angefangen, und die beiden sind so gut miteinander ausgekommen, dass es fast unheimlich war. Jedenfalls war das in den ersten Wochen so. Bea hat sich schon nach ganz kurzer Zeit von Angela füttern lassen, wollte nur noch bei ihr im Bett schlafen, das volle Programm. Aber irgendwann, nach ein paar Monaten, ist das ganz seltsam umgeschlagen.«

Mia hatte fasziniert zugehört. »Ist denn irgendwas Bestimmtes passiert?« wollte sie wissen.

»Ich glaube nicht«, fuhr Inis fort, »jedenfalls nichts, woran ich mich erinnern kann. Aber Bea hat plötzlich angefangen, gegen alles zu rebellieren, immer mehr Freiräume einzufordern und so. Und irgendwann war die Grenze dessen erreicht, was im Institut möglich ist.«

»Und musste Bea dann gehen?«

»So einfach war das nicht. Sie hatte ihre Strafe ja noch nicht verbüßt, und einfach wegschicken lassen wollte sie sich auch nicht. Dennoch wäre es wohl darauf hinausgelaufen, wenn nicht gerade zu der Zeit der Ponyhof eingerichtet worden wäre. Bea hat dann die Chance bekommen, dahin zu wechseln, und das hat wohl erstaunlich gut funktioniert.«

»Und Angela?« Mia sah Inis fragend an.

»Die war am Boden zerstört. Sie hatte sich bis zuletzt an die Hoffnung geklammert, dass es doch irgendwie funktionieren würde, wenn beide nur wollten. Das Dumme war nur, beide haben ja gewollt, aber das allein hat nicht gereicht.« Inis hielt kurz inne.

»Jedenfalls«, setzte sie ihre Erzählung schließlich fort, »hätte Angela die Gruppe eigentlich verlassen müssen. Es gibt halt viel mehr potentielle Erzieherinnen, als hier gebraucht werden. Aber Angela durfte trotzdem bleiben, und sie hat mit allen Mitteln darum gekämpft, es noch einmal versuchen zu dürfen. Ich weiß bis heute nicht, ob das alles mit rechten Dingen zugegangen ist«, Inis musste bei dem Gedanken kurz lächeln, »aber sie hat gleich das nächste Mädchen bekommen, das ins Institut gezogen ist, und das war Anastasia. Vielleicht hat sie ja nur Glück gehabt. Immerhin sind die beiden wie füreinander gemacht«, schloss sie.

»Aber ist dann nicht alles gut?« überlegte Mia laut. »Wenn Bea doch von Angela wegwollte, die jetzt Anastasia hat und das so toll passt, dann sind doch alle glücklich, oder? Wieso ist es dann schlimm für Anastasia, zum Reiterhof zu gehen?«

»Das ist eine gute Frage«, gab Inis zurück. »Verlustängste oder sowas, schätze ich. Jedenfalls reicht schon der Name Bea aus, um ihr den Tag zu verderben. Und Angela ist da auch nicht viel besser. Darum haben sie sich heute auch Claudia dazugeholt, denke ich.«

Für Mia gab das immer noch keinen Sinn. Außerdem wunderte sie sich, dass Bea offenbar einfach aus dem Institut ausziehen konnte, noch dazu buchstäblich auf einen Ponyhof.

Bevor sie aber Inis fragen konnte, was Bea dort eigentlich machte, nahm sie den letzten Bissen ihres Mittagessens. Oder sie wollte es vielmehr, denn als sie versuchte, den Rest der Pfannkuchenrolle aus der Alufolie zu ziehen, löste diese sich in ihre einzelnen Lagen auf und fiel ihr in mehreren Einzelteilen über die Brust und die Oberschenkel, wo sie große Flecken von gelbem Vanillepudding hinterließ.

Mia seufzte genervt, als sie an den Triumph dachte, den sie Mariah damit gerade verschafft hatte. Soviel also zu ihrer Behauptung, sie bräuchte kein Lätzchen.

»Mariah, hast du ein Taschentuch für mich?« fragte sie betont beiläufig, ohne sich umzudrehen.

»Klar, was ist denn?« gab diese zurück und näherte sich Mia, die schließlich stehen blieb und sich nach hinten wandte.

»Oh, warte kurz!« rief Mariah aus, als sie das Malheur sah, und beeilte sich, eine Packung Papiertücher hervorzuholen. Ohne weiteren Kommentar begann sie, ihrem Schützling die Puddingreste von der Latzhose zu wischen. Mia hätte es vorgezogen, ihre Kleidung selbst zu reinigen, traute sich aber nicht, danach zu fragen. Sie war schon froh, wenn ihre Erzieherin nicht weiter auf dem Vorfall herumritt. So ließ sie es teilnahmslos über sich ergehen, von Mariah notdürftig sauber gemacht zu werden.

»So, fertig«, schloss diese schließlich lächelnd und nahm ihr wie selbstverständlich auch noch die leere Alufolie aus der Hand. »Nun guck nicht so traurig, ist doch nicht schlimm. Außerdem bin ich mir sicher, dass die Sachen heute Abend sowieso in die Wäsche müssen«, versuchte sie noch, Mia aufzuheitern. Als diese nicht sofort reagierte, zog Mariah noch ein weiteres Taschentuch hervor und begann damit grinsend, ihr auch noch den Mund abzuputzen.

»He, lass das!« protestierte Mia nun schließlich. Immerhin musste sie dabei wieder lächeln.

»Dann lauf mal weiter«, forderte Mariah sie abschließend auf, »wir sind auch gleich schon da!«

* * *

Mia setzte sich wieder in Gang, und auch Inis und die Erzieherinnen der beiden brachen wieder auf. Die Gruppe vor ihnen war bereits außer Sicht. Auch ihr eigener Weg war nicht mehr weit. Hinter der nächsten Biegung öffnete sich ein flaches Tal vor ihnen, und der Kiespfad führte geradeaus zwischen grünen Wiesen hindurch, die von einfachen Holzzäunen eingefriedet waren und auf denen verstreut zahlreiche Obstbäume standen.

In einigen Dutzend Metern Entfernung lag ein langgestrecktes Fachwerkhaus mit weit überragendem Reetdach am Wegesrand, und in der Nähe des Gebäudes standen einige Personen auf dem Gras. Schnell erkannte Mia ihre beiden Zimmergenossinnen und Angela wieder, allerdings standen auch mehrere Fremde bei ihnen.

Drei von ihnen fielen ihr besonders ins Auge, denn sie wirkten nicht nur ungewöhnlich groß, sondern trugen offenbar auch alle hautenge Kleidung, die den gesamten Körper bedeckte. Die größte dieser Gestalten war in Schwarz gekleidet, offensichtlich männlich und von ausgesprochen muskulösem Wuchs. Die anderen beiden waren deutlich als Frauen zu erkennen, eine trug offenbar einen braunen Ganzkörperanzug, bei der anderen schien er hautfarben zu sein. Darüber spannten sich bei allen dreien zahlreiche Riemen und Gurte, die bei den beiden Frauen auch den Kopf mit umschlossen. Der Mann schien dagegen eine schwarze Maske zu tragen, die im Licht der Sonne leicht glänzte.

Während die Gruppe sich langsam auf dem Kiespfad näherte, drehte er sich zur Seite, und im Profil sah Mia, dass die Maske einem Pferdekopf nachempfunden war. In ihr keimte eine Vermutung auf, die ihr gar nicht gefiel.

»Das sind jetzt aber doch nicht die Ponys, oder?« fragte sie Inis, die immer noch neben ihr lief.

»Doch, klar!« gab diese zur Antwort, »was hast du denn erwartet, echte Tiere in Gefangenschaft?«

Mia wusste selbst nicht ganz, was sie erwartet hatte; ihr war natürlich bekannt, dass Tierhaltung allgemein verpönt war und Produkte wie Fleisch oder Leder genetisch in Nährlösung gezüchtet wurden. Sie hatte auch schon von Menschen gehört, die beispielsweise in die Rolle von Hunden oder Katzen schlüpften und es genossen, dementsprechend behandelt zu werden. Solche Pets waren sogar sehr gesucht, denn offenbar sehnten sich viele Menschen nach der Gesellschaft eines Haustiers, um das sie sich kümmern konnten. Und dennoch war sie enttäuscht, dass diese drei dort die Pferde sein sollten, die man ihr versprochen hatte.

»Nun warte doch erst einmal ab!« bemühte sich Inis, Mia aufzumuntern, der ihre Stimmung offenbar ins Gesicht stand. »Es wird bestimmt trotzdem ein schöner Tag. Ich war erst einmal hier, als es hier gerade erst ein Pony gab. Das war noch im letzten Sommer, aber das war voll schön.«

Ihre Stimme klang eindringlich, vielleicht hatte sie Angst, dass Mia ihr die Laune verderben würde. »Du wirst sehen, wenn man mit den Ponys umgeht, dann fühlt es sich komplett natürlich an.«

»Du hast ja Recht, ich war nur überrascht, das ist alles«, log Mia. Der Gedanke an menschliche Pferde kam ihr immer noch seltsam vor, aber sie wollte Inis nicht den Ausflug ruinieren, auf den diese sich so freute.

Als sie näher kamen, konnte Mia weitere Details ausmachen. Der ›Hengst‹ und die braune ›Stute‹ steckten offenbar in Catsuits aus Spandex, die ihre Körperformen deutlich hervorhoben. Die andere ›Stute‹ dagegen schien nackt zu sein, abgesehen von den Riemen, die um ihren Körper führten.

Alle drei ›Ponys‹ trugen breite, gepolsterte Ledergurte um die Hüfte, an denen sich zahlreiche Ringe und Schnallen befanden. Davon ausgehend liefen Riemen nach oben über den Körper, über die Schultern und um den Brustkorb herum. Bei dem Hengst waren auch zwei schmale Gurte durch den Schritt gezogen. Die Kopfriemen der beiden Frauen formten regelrechte Halfter und wurden auf den Wangen durch große Ringe zusammengehalten. Sogar Scheuklappen gehörten dazu. Auch der Pferdekopf des Mannes steckte in einem Halfter, der ein fester Bestandteil seiner Maske zu sein schien.

Die Hände waren bei allen in Handschuhen in der Form von Hufen verborgen und um die Handgelenke spannten sich breite Manschetten. Die Füße steckten in kräftig wirkenden, mit zottigem Pelz besetzten Stiefeln und waren darin ziemlich steil nach unten gestreckt. Dort, wo sich die Zehen und Fußballen befinden mussten, endete das Schuhwerk in lebensecht aussehenden Hufen.

Auf ihren Rückseiten hingen den dreien lange und buschige Schwänze von den Hüften bis zu den Waden herab, bei dem brauen und dem schwarzen Pony in der Farbe des Catsuits. Bei der fast nackten Frau, die sich gerade zu den Neuankömmlingen umdrehte, war er schneeweiß. Sie zeigte tatsächlich viel Haut, sogar ihr Schritt war unbekleidet, und nur die Brüste waren durch Stoffstücke, die sich zwischen den Riemen ihres Geschirrs spannten, bedeckt.

Ihre Bewegung blieb nicht unbemerkt, und die Person neben ihr wandte sich nun ebenfalls zu Mia und den anderen um.

»Oh, da seid ihr ja!« rief sie fröhlich und kam ihnen entgegen.

»Hallo Zora!« wurde sie von Jana begrüßt, die nun an Inis und Mia vorbeizog und die fremde Frau umarmte.

Jedenfalls ging Mia davon aus, dass es sich um eine Frau handelte, ganz sicher war sie sich nicht. Zora trug eng anliegende Reithosen, im Schritt und an den Innenschenkeln offenbar verstärkt, mit hohen Stiefeln und einem Polohemd in Altrosa. Das Auffälligste an ihr war ihre sauber rasierte Glatze. Mia ertappte sich dabei, wie sie die Erscheinung rasch nach Geschlechtsmerkmalen absuchte, aber weder zwischen den Beinen noch im Brustbereich war etwas Eindeutiges zu erkennen.

»Dann sind wir vollzählig, oder?« wollte Zora wissen.

»Ja, sind wir, wir haben sogar unseren Neuzugang dabei«, gab ihr Jana zur Antwort und winkte die anderen heran. »Nur Denise fehlt, aber das weißt du ja. Ich würde vorschlagen, wir machen eine kleine Vorstellungsrunde, die meisten hier kennen sich ja noch nicht«, fügte sie hinzu.

»Gute Idee«, pflichtete Zora ihr bei, »es wird auch echt Zeit, das zu ändern.«

Mittlerweile hatten ihnen auch die anderen ihre Aufmerksamkeit zugewandt und formten jetzt eine Art offenen Kreis, an den sie herantraten. Nur beiläufig fiel Mia dabei auf, dass der Catsuit des braunen Ponys im Schritt offen war. Lediglich beim Hengst waren die Geschlechtsteile verdeckt, sie zeichneten sich aber deutlich unter dem stramm sitzenden Stoff ab.

Jana und Zora übernahmen es, alle miteinander bekannt zu machen. Zora stellte dabei immer zuerst die ›Reiter‹ vor, danach das zugehörige Pferd. Richtig begrüßt wurden Mia und die anderen nur von den Ersteren, während die Ponys ihnen nur zunickten. Offenbar durften oder wollten sie nicht sprechen.

Neben dem Hengst stand ein junger Mann namens Alexander, vielleicht ein oder zwei Jahre älter als Mia, fast einen Kopf kleiner als sie und dabei noch recht zierlich, aber sehr drahtig. Er trug lässige Freizeitkleidung und einen modischen Haarschnitt und machte einen freundlichen, fröhlichen Eindruck. Sein Ross wirkte neben ihm geradezu mächtig und hieß Sleipnir.

»Hört aber auch auf eine Menge Spitznamen«, fügte Alexander grinsend hinzu.

Das braune Pony hieß Eclipse. Unter dem Halfter war das Gesicht einer Frau um die dreißig Jahre erkennbar, die insgesamt eine Kleinigkeit rundlicher und weniger durchtrainiert als ihre beiden Artgenossen wirkte. Sie trug ihre langen, rotbraunen Haare oben auf dem Hinterkopf zu einem Pferdeschwanz zusammengefasst, der gut zu ihrer Grundfarbe passte.

Ihre Halterin hieß Amanda und war schon älter -- Mia schätzte sie auf mindestens fünfzig Jahre -- doch immer noch attraktiv. Sie hatte graues, aber ausgesprochen gesundes Haar, das ihr, von einigen dünnen, geflochtenen Zöpfen abgesehen, offen bis zur Taille hinabhing. Ihre bunte Leinenkleidung und ihr einfacher Holzschmuck gaben ihr etwas Esoterisches.

»Und das hier ist Butterfly«, stellte Zora zuletzt ihr eigenes, halbnacktes Pony vor.

Butterfly war, wie auch ihre Halterin, etwas größer als Mia und vielleicht ein paar Jahre älter, Mitte zwanzig. Als ihr Name fiel, hob sie leicht den Kopf und ließ stolz ihre Augen aufblitzen. Ihre dunkelbraunen Haare trug sie an den Seiten abrasiert, aber lang auf dem Scheitel und straff im Nacken zusammengefasst, sodass es fast aussah, als hätte sie eine richtige Mähne. Die Farbe passte freilich nicht ganz zu ihrem weißen Schweif.

»Butterfly also, ja?« fragte Inis nach, der ein schwer zu deutendes Lächeln auf den Lippen lag, während sie das Pony musterte. »Ein schöner Name, finde ich!«