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Institut für Tiefenerziehung 03

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Erst als sie sich halbwegs beruhigt hatte, gab Mariah sie frei und suchte ihr prompt noch ein Taschentuch heraus. In diesem Moment kam Zora noch einmal zu den beiden, diesmal mit Butterfly zusammen. Diese folgte ihrer Herrin an kurzen Zügeln, die nun statt der langen Leinen an ihrem Halfter hingen.

»Magst du sie ein wenig führen?« fragte Zora und lächelte Mia aufmunternd zu. »Ich glaube, das tut euch jetzt beiden gut.«

»Ich kann das aber doch gar nicht«, sagte Mia kleinlaut, ließ sich aber dennoch die Zügel in die Hand geben.

»Das ist kein Problem«, versicherte ihr Zora, »Butterfly ist daran gewöhnt, sich von Ungeübten leiten zu lassen. Lass sie dir einfach nachlaufen und versuch, in der Mitte des Weges zu bleiben.«

Mia schaute Butterfly ins Gesicht und war erleichtert, dass diese sie freundlich ansah. Sie versuchte es mit einem kleinen Lächeln, das Butterfly wegen der Trense nur mit einem Zwinkern erwidern konnte. Dennoch fühlte Mia sich nun etwas wohler.

»Okay, ich versuche es«, erklärte sie sich bereit.

»Dann mal los«, forderte Zora sie auf, »aber pass bitte auf, dass du nicht zu stark am Zügel ziehst. Butterfly folgt dir auch so, und zu viel Zug tut ihr weh.«

Mia zögerte noch einen Moment, bis schließlich Mariah sie am Hintern fasste und sanft anschob. Als sie sich nun in Bewegung setzte, nahm auch Butterfly ihren eleganten Schritt wieder auf. Sie hatte nun nicht mehr so schwer zu ziehen, denn Zora ging mit den anderen zu Fuß. Sie ließen Mia und Butterfly den Vortritt, sodass die beiden die volle Breite des Wegs ausnutzen konnten.

Es war ein seltsames Gefühl, die fremde Frau wie ein Pferd am Zügel zu führen. Auf keinen Fall wollte sie Butterfly Schmerzen zufügen, und so konzentrierte sich Mia darauf, den Zug auf dem Lederband möglichst gleichmäßig zu halten, es weder durchhängen zu lassen noch daran zu reißen. Außerdem musste sie darauf achten, außerhalb der Reichweite von Butterflys Beinen zu bleiben und die Mitte des Weges zu halten.

Die Aufgabe erforderte ein wenig Aufmerksamkeit, aber sie übte vielleicht gerade deshalb eine beruhigende Wirkung auf Mia aus, die sich ganz langsam wieder entspannte. Sie war vorhin kurz in Panik geraten, aber Mariah hatte ihr beigestanden und keiner schien ihr böse zu sein, obwohl sie etwas falsch gemacht hatte. Selbst Butterfly hatte ihr offenbar vergeben und ließ sich bereitwillig von ihr leiten.

Auch der gleichmäßige Tritt des Ponys trug zur friedlichen Stimmung bei. Irgendwann bemerkte Mia, dass die anderen drei sich hinter ihr unterhielten, und meinte sogar, ihren Namen herausgehört zu haben. Die Stimmen waren aber ruhig und freundlich, und so entschied sie sich, nicht auf die Worte zu achten. Das Gespräch blieb ein Hintergrundgeräusch, ein Teil der Atmosphäre des Augenblicks.

* * *

Als ein leicht abschüssiges Wegstück sie endlich an den Waldrand führte, konnten sie den Reitplatz sehen, der sich unter ihnen erstreckte. Er erwies sich als eine ziemlich große, annähernd rechteckige Wiese, auf der verteilt zahlreiche Hindernisse in teils bunter Bemalung standen. An beiden Schmalseiten abgerundet erinnerte die Rasenfläche an einen Sportplatz, und wie ein solcher war sie von einer Rennbahn eingefasst.

Die andere Gruppe stand bereits zwischen den Barrikaden beisammen. Den Sulky und den großen Rucksack, den Eclipse getragen hatte, sowie das restliche Gepäck hatten sie abseits des Platzes auf einem angrenzenden Rasenstück abgelegt. Auch eine Decke lag dort ausgebreitet.

Zora rief Mia zu, dass sie selbst auf einen anderen Rasen wollten, auf der gegenüberliegenden Seite des Reitplatzes, und kurze Zeit darauf spürte Mia das weiche Gras der Wiese unter ihren blanken Fußsohlen. Es war eine angenehme Abwechslung zum Kies des Weges, der zuletzt begonnen hatte, unbequem zu werden.

Zora war unterdessen zu dem Lager der anderen Gruppe gelaufen und kam nun mit einer Decke und mehreren Taschen, die sie aus Eclipses Rucksack geholt hatte, zu Mia zurück. Sie führte diese zu der Stelle, an der sie lagern wollten, und gemeinsam mit ihnen kam dort auch Butterfly zum Stehen.

Schnell entledigte sich Zora hier des Gepäcks und ließ sich anschließend von Mia dabei helfen, Butterfly abzuschirren. Inis begrüßte derweilen ihre Erzieherin, die zu ihnen herübergekommen war, sobald sie die Neuankömmlinge gesehen hatte, und jetzt mit breitem Grinsen von ihrer Fahrt berichtete. Offensichtlich hatte sie es genossen, im Sulky gezogen zu werden.

Zora hatte Butterfly auch die Zügel abgenommen, die Trense jedoch an Ort und Stelle belassen, und begann nun, ihr aus einer großen Wasserflasche zu trinken zu geben. Wegen der Beißstange wurde dies eine ziemlich feuchte Angelegenheit, ein guter Teil des Wassers rann an Butterflys Mund vorbei, ihren Hals herab und über ihren kaum bekleideten Körper. Es schien ihr aber wenig auszumachen, im Gegenteil, sie streckte sich wohlig dabei. Mia konnte sich vorstellen, wie durstig das Pony nach der harten Arbeit des Ziehens war, sie hatte beim Abschirren sogar geglaubt, die Hitze zu spüren, die Butterfly abstrahlte.

Bei dem Gedanken wurde ihr bewusst, dass sie selbst auch Durst verspürte. Sie hatte natürlich keine Getränke mitgenommen und sich auch ansonsten nicht auf den Ausflug vorbereitet, sondern die Planung komplett ihrer Erzieherin überlassen. Offensichtlich wurde aber genau dies auch von ihr erwartet. Nun hoffte sie, dass Mariah auch an Wasser gedacht hatte, denn hier schien es weit und breit keine Möglichkeit zu geben, sich damit zu versorgen.

Mia zögerte noch einen Augenblick, denn es war ihr immer noch ein wenig unangenehm, wegen jedes noch so kleinen Bedürfnisses fragen zu müssen. Außerdem verspürte sie seit einiger Zeit bereits wieder einen leichten Druck auf der Blase, aber der Durst war stärker als diese Bedenken.

»Du, Mariah«, begann sie, »kann ich auch etwas zu trinken haben?«

»Klar«, meinte diese, »ich habe kalten Pfefferminztee für das Picknick mit«, und zog eine schlanke Thermosflasche aus dem Leinenbeutel hervor. Aus dem Außenfach der Wickeltasche nahm sie außerdem Mias Trinklernbecher und ihr eigenes, normales Gefäß, und schenkte beiden ein. Zuletzt schraubte sie den Deckel mit der Tülle wieder auf Mias Becher und hielt ihr diesen hin.

Diese griff etwas zögerlich danach und blickte sich dabei verstohlen um, aber niemand nahm von ihr Notiz. Inis und Jana unterhielten sich, Zora verstaute gerade die Wasserflasche wieder in einem Jutebeutel am Rande der Decke und Butterfly hatte zwischen ihren Scheuklappen ohnehin nur ein sehr eingeschränktes Gesichtsfeld. Also steckte Mia sich die Trinköffnung in den Mund und begann, gierig zu saugen. Der Tee war auch nach dem langen Fußmarsch noch wunderbar kühl und mit seiner ganz leichten Schärfe herrlich erfrischend.

»Soll ich euch mal zeigen, wie man ein Pony lenkt?« Zora stand neben Butterfly, sie hatte die Peitsche gegen eine kürzere Gerte vertauscht, die an der Spitze eine dreieckige Lasche aufwies.

»Sollten wir dann nicht besser Anastasia dazuholen?« fragte Inis zweifelnd, während Mia den fast leeren Becher hastig vom Mund absetzte und so in die Hand nahm, dass er für die anderen möglichst wenig zu sehen war.

»Das machen wir nachher«, erklärte Zora, »beim Therapiereiten. Jetzt aber«, fügte sie lächelnd hinzu, »ist erst einmal Springreiten dran.«

Als sie Augenblicke später alle auf dem kurzgeschnittenen Rasen des Reitplatzes standen, begann Zora zu erklären:

»Ich werde Butterfly gleich durch den Parcours hier leiten. Das klingt einfach, aber die Herausforderung liegt natürlich darin, sie präzise und anmutig über die Hindernisse zu führen, und zwar mit so wenig Hilfen wie möglich.«

»Hilfen?« fragte Jana nach.

»Ja, Hilfen«, bekräftigte Zora und berührte Butterfly mit der Gerte zwischen den Schulterblättern, bis diese sich durchstreckte und den Blick nach unten richtete.

»Was ich mit der Gerte oder der Peitsche an Signalen gebe, das sind Hilfen«, erklärte sie zufrieden.

Butterfly stand jetzt ganz still in vornehmer, aufrechter Haltung, aber mit leicht gesenktem Haupt. Zora zog eine Augenbinde aus der engen Hintertasche ihrer Reithose hervor und trat vor Butterfly, um ihr die Scheuklappen abzunehmen. Bei dieser Gelegenheit entfernte sie auch die Trense. Mia sah, wie das Pony für einen kurzen Moment am gesamten Körper eine Gänsehaut bekam, während es sich ansonsten regungslos die Augen verbinden ließ.

»Eigentlich gibt es noch viele weitere Hilfen«, fuhr Zora unterdessen fort. »Früher, bei biologischen Pferden, hat man ziemlich viel mit den Schenkeln gearbeitet, das Gewicht verlagert und so weiter. Aber das geht bei zweibeinigen Ponys natürlich nicht.«

»Bei Sleipnir wäre ich mir nicht so sicher...«, sinnierte Inis.

Zora lachte kurz auf. »Bring Alexander bloß nicht auf dumme Ideen!«

Sie kontrollierte noch einmal den Sitz der Augenbinde und dirigierte Butterfly anschließend mit der Gerte in die Startposition. »Aber«, fügte sie ernsthafter hinzu, »es geht bei vierbeinigen Ponys.«

Jana hatte ihr die ganze Zeit über an den Lippen gehangen. »Es gibt vierbeinige Ponys?« wollte sie nun wissen.

»Na klar, die laufen aber auf Händen und Knien und sind natürlich nicht so schnell wie die Zweibeiner.« Sie machte eine kurze Pause, um Butterflys Haltung mit mehreren dieser ›Hilfen‹ zu korrigieren, die sie mit der Gerte gab. Nach einigen Momenten nickte sie zufrieden. »Ich persönlich finde aufrecht gehende Ponys eleganter!«

»Und du leitest Butterfly allein mit der Gerte?« vergewisserte sich Mariah.

Zora berührte Butterfly mit der Gertenspitze am Rücken, kurz über dem Hüftgurt, woraufhin diese sich langsam mit ihren großen, weit nach oben ausholenden Schritten in Bewegung setzte.

»Jetzt ja«, gab sie zurück. »Man kann Hilfen natürlich auch mit den Zügeln geben, oder wie vorhin beim Fahren mit den langen Leinen. Bei biologischen Pferden gab es auch Wortkommandos, aber das ist hier natürlich witzlos, dafür sind menschliche Ponys einfach zu clever.«

Ein kurzes Lächeln von Butterfly gab ihr recht.

»Außerdem lässt sie sich mit der Gerte perfekt führen! Schaut mal!« forderte sie die anderen auf und dirigierte ihr Ponymädchen mit einer Hilfe seitlich an der Pobacke in eine gleichmäßige Kreisbahn, bis sie auf das erste Hindernis zusteuerte.

»Bei Vierbeinern kann man über den unmittelbaren Körperkontakt natürlich eine direktere Kontrolle ausüben, auch wenn man meist nicht wirklich auf ihnen sitzt«, erklärte Zora weiter, während sie fast beiläufig die Haltung ihres ›Zweibeiners‹ berichtigte. Sie hatte Butterfly dazu gebracht, den Kopf noch weiter zu senken und dabei auch etwas langsamer zu gehen, ließ sie nun aber deutlich beschleunigen.

Mia beobachtete fasziniert, mit wie viel Kraft, Spannung und Haltung die Frau mit den verbundenen Augen immer schneller vorwärts schritt und schließlich in einen leichten Lauf überging. Zora hatte aufgehört, zu sprechen, sie konzentrierte sich offenbar darauf, mit ihrem Pony Schritt zu halten. Erst kurz vor dem Hindernis, zwei schrägliegenden Stangen, die einander kreuzten, gab sie mit der Gerte das Signal zum Absprung, und Butterfly ging mit einem kontrollierten Satz über die Barriere, um sogleich im selben Tempo wie vor dem Sprung weiterzulaufen.

»Richtige Hindernisrennen kann man mit Vierbeinern aber nicht machen, oder?« hakte Jana noch einmal nach.

»Das würd' ich so nicht sagen«, gab Zora zurück. Sie hatte Butterfly wieder abgebremst und lenkte sie nun auf ein weiteres Hindernis zu, zwei Stangen, waagerecht übereinander. »Es kommt halt immer drauf an, was du willst. Klar, zweibeinige Ponys sind spektakulärer, aber manche wollen zum Beispiel die Hilfen gerne mit den Schenkeln geben, weil es sich für sie intimer anfühlt. Und über Hindernisse steigen können Ponys auch auf allen vieren.«

Sie schwieg wieder kurz, bis Butterfly auch die zweite Hürde genommen hatte. »Wenn du willst, kann ich euch das nachher mal kurz zeigen«, bot sie an.

»Gern!« rief Jana begeistert aus und begann ziemlich unverhohlen, Inis zu mustern, die den Blick etwas skeptisch erwiderte.

Mia war von Mariah unterdessen an die Hand genommen worden und schaute gebannt dabei zu, wie Butterfly nun ein Hindernis nach dem anderen klärte. Sie setzte über fast kniehohe Stangen, von denen manchmal mehrere auf einmal zu überwinden waren, und vollführte dazwischen eine Reihe enger Wendungen. Immer wieder musste sie abbremsen und auf kurzem Raum erneut beschleunigen.

Mia hatte den Eindruck, dass die verschiedenen Barrikaden nach und nach immer anspruchsvoller wurden, und staunte über Zora, die ihrem Pony in rascher Folge genaue Anweisungen allein mit der Gerte gab. Butterfly, die unter ihrer Augenbinde den Parcours nicht einmal sehen konnte, gehorchte jedem ihrer Kommandos sofort und wirkte dabei doch stolz, ja fast herrschaftlich.

Als sie endlich das letzte Hindernis übersprungen hatte, ließ sie sich von ihrer Herrin auf ein gemächliches Schritttempo abbremsen und auf Mia und die anderen zuführen, wo sie schließlich zum Stehen kam.

»Und, wie hat es euch gefallen?« wollte Zora von ihnen wissen. Die Frage war an alle gerichtet, aber Zora fixierte direkt Mia.

»Oh, total gut«, gab diese ehrlich zurück. »Es sieht... wunderschön aus.«

»Das freut mich«, lächelte Zora sie an. »Magst du mir dann vielleicht einen Gefallen tun und Butterfly abtrocknen? Ich wollte Jana und Inis noch zeigen, wie man vierbeinige Ponys führt, und dann wollen wir ja picknicken.«

Die Haut des Ponymädchens glänzte in der Tat schweißnass, an einzelnen Stellen liefen ihr richtige Rinnsale den Körper herab.

Mia sah von Butterfly kurz zu Mariah und antwortete erst, als diese ihr zunickte. »Ist das denn für Butterfly in Ordnung?«

»Da mach dir mal keine Sorgen«, beruhigte Zora sie, während sie sich mit ihrem Pferdchen an der Hand in Richtung ihres kleinen Lagerplatzes in Bewegung setzte, »wenn das nicht okay wäre, hätte ich dich nicht gefragt.«

An der Picknickdecke angekommen, suchte Zora ein braunes Handtuch aus ihrem Gepäck und drückte es Mia mit einem aufmunternden Lächeln in die Hand, um sich sofort danach zu Jana und Inis zu begeben. Butterfly stand wieder ganz still und gerade, immer noch mit verbundenen Augen, und schien zu warten.

Mia fiel auf, dass sie immer noch ihren Trinklernbecher mit sich herumtrug, also stellte sie ihn rasch auf der Decke ab. Dann trat sie vorsichtig an die andere Frau heran, deren Atem immer noch schneller als normal ging. Die drahtigen und doch weiblichen Formen des Ponys wurden durch die Reflexionen der Sonne auf der nassen Haut noch stärker hervorgehoben.

Auf einmal lief ein Frösteln über diesen schönen Körper. »Brrr, kannst du bitte bald anfangen?« forderte Butterfly Mia auf.

»Klar«, murmelte diese und begann vorsichtig, die Schulter der anderen Frau mit dem griffigen Handtuch abzutrocknen. Diese hob unaufgefordert den rechten Arm und ließ Mia sich von dort über den oberen Rücken bis zu ihrer Linken vorarbeiten. Butterfly hatte eine schöne, kräftig gebräunte Haut, die nur unter den Armen etwas heller war. Offenbar verbrachte sie viel Zeit im Sonnenlicht.

Als Mia einmal etwas stärker zudrückte, gab sie einen zufriedenen Laut von sich. »Oh ja, so ist besser!«

Also begann Mia, kräftiger zu reiben, während sie sich der Vorderseite zuwandte, was von Butterfly mit einem glücklichen Lächeln belohnt wurde. Selbst hier draußen, auf der Liegewiese bei leichtem Windzug, bemerkte sie den Duft ihres Gegenübers. Natürlich roch Butterfly anders als ein echtes Pferd, aber Mia wusste ohnehin nicht, wie Pferde riechen. Was sie registrierte, war eine Note von frischem Schweiß, etwas salzig, aber nicht herb und ohne jede Beimischung von Parfum oder Deo. Sie mochte diesen Duft, er hatte etwas Abenteuerliches.

»Soll ich dich da auch abtrocknen?« Mia war bei Butterflys Brüsten angelangt, der einzigen Körperstelle, die wirklich bedeckt war. Sie vermutete jedoch, dass der jetzt klatschnasse Stoff, der sich zwischen den Riemen hier spannte, die Brüste weniger verbergen als ihnen Halt geben sollte. Mia war sich jedenfalls recht sicher, dass Butterfly bei so viel Bewegung eine Art von BH benötigte.

»Nein, das bringt nichts, da ist der Stoff ohnehin völlig durchweicht«, gab Butterfly zurück. »Aber macht es dir etwas aus, mich vorsichtig zwischen den Beinen abzutupfen? Da läuft mir nämlich gerade ein Schweißtropfen lang«, erklärte sie entschuldigend.

Mia faltete das Handtuch etwas zusammen und ging leicht in die Knie, um es der Frau vor sich so sanft wie möglich gegen die Scham zu drücken.

»Fast wie Mariah bei mir«, schoss es ihr dabei durch den Kopf. Offenbar war Butterfly mit ihren Berührungen einverstanden, sie spreizte sogar leicht die Beine, sodass Mia besser an sie herankam. Diese kümmerte sich als Nächstes um das Hinterteil des Ponys, wobei sie amüsiert feststellte, dass sie mit der einen Hand den Schwanz anheben musste, um mit der anderen den Schweiß vom Po tupfen zu können.

»Oh ja, viel besser«, bedankte sich Butterfly bei Mia, als diese kurz darauf auch mit den Beinen fertig geworden war. »Magst du mir noch die Maske abnehmen?«

»Darf ich das denn?« fragte Mia etwas unsicher. Zora schien ja viel Wert auf die Kontrolle zu legen, die sie über Butterfly ausübte.

»Klar, es ist ja Pause, ich darf doch jetzt auch mit dir sprechen«, versicherte ihr Butterfly.

Also machte sich Mia an der Maske zu schaffen, und wenige Augenblicke später blinzelten ihr zwei freundlich blickende, braune Augen entgegen.

»Wo sind denn die anderen?« fragte Butterfly und sah sich suchend um.

Mia folgte ihrem Blick, denn auch sie hatte sich ganz auf das Abtrocknen konzentriert. Als Erstes entdeckte sie in einiger Entfernung die andere Gruppe, zu der Angela mit ihren beiden Mädchen und die beiden anderen Ponys sowie deren ›Halter‹ gehörten. Offenbar hatten sie bereits mit dem Picknick begonnen. Mariah dagegen saß in ihrer Nähe auf der Decke und hatte Mia und Butterfly ebenso im Blick wie Zora, Jana und Inis.

Letztere hatte anscheinend ihre Latzhose ausgezogen, das Kleidungsstück lag neben Mariah auf der Decke. Nur noch bekleidet mit ihrem Body und der dicken Windel, die sich deutlich darunter abzeichnete und an den Beinansätzen sogar unter den Bündchen hervorlugte, ruhte sie im Vierfüßlerstand auf der Wiese. Jana stand breitbeinig über ihr, während Zora sich vor den beiden aufgebaut hatte und etwas zu erklären schien.

Gerade schien sie fertig zu werden, woraufhin sich Jana und Inis in Bewegung setzten. Immer zwischen den Schenkeln ihrer Erzieherin, lief das Mädchen auf allen vieren durchs Gras.

Butterfly war offenbar ihrem Blick gefolgt. »Irgendwie süß, oder?« fragte sie nun.

Mia dachte kurz nach. Inis bot schon einen bizarren Anblick, wie sie auf Händen und Knien über den Rasen kroch und jedem ihren dick gewindelten Po präsentierte. Sie schien dies jedoch nicht einmal zu bemerken. Anders als bei Butterfly hatten ihre winzigen Schritte keine Ähnlichkeit mit den kraftvollen Bewegungen eines echten Pferdes. Auch wirkte ihr Gang noch etwas unbeholfen, aber sie war offenkundig bemüht, sich nicht umzusehen und von ihrer Erzieherin allein mit den Schenkeln leiten zu lassen.

»Schon irgendwie«, gab Mia zurück. »Waren die beiden schon immer so?«

»Kein Stück«, erklärte Butterfly amüsiert. »Im Gegenteil, als ich damals in der Gruppe gewohnt habe, hat sich Inis noch gegen so ziemlich alles gewehrt. Windeln waren besonders schlimm, und sogar vor den anderen aufs Töpfchen zu gehen, war ein Riesendrama!«

Nach kurzer Zeit fügte sie nachdenklich hinzu: »Sie hat sich unglaublich entwickelt in dem Jahr.«

»Ist dir das damals auch so schwer gefallen?« fragte Mia und hoffte im selben Moment, dass sie nicht schon wieder eine Grenze überschritten hatte. Immerhin hatte Butterfly aber von selbst ihre Zeit in der Bienchengruppe angesprochen.

»Eigentlich nicht«, antwortete Butterfly ruhig. »Ich schäme mich ja nicht so schnell, hast du bestimmt schon bemerkt.« Man hörte ihrer Stimme an, dass sie dabei leicht schmunzeln musste. »Bei mir war es eher mein Verhältnis zu Angela.«