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Jana - Episode 01

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Wir fuhren auf dem See hinaus, die Sonne strahlte am blauen Himmel, und das Wasser glitzerte. Jörn und Frank schienen wirklich gute Laune zu haben, und Vincent wirkte begeistert von der Aussicht auf das Gras. Ich konnte nicht anders, als mich von der fröhlichen Stimmung anstecken zu lassen, obwohl ich immer noch besorgt war.

Während wir auf dem See trieben, fingen die beiden Jungs an, Gras zu rauchen, und boten Vincent und mir auch etwas an. Ich lehnte höflich ab, aber Vincent griff sofort zu und nahm einen tiefen Zug. Ich beobachtete ihn besorgt, während er den Rauch ausstieß und ein breites Grinsen aufsetzte.

Die Stimmung wurde lockerer, und die Jungs begannen, über alles Mögliche zu plaudern. Dann ging es um Mädchen und ich verdrehte mehrfach die Augen.

Konnte es sein, dass die drei vergessen hatten, dass ich anwesend war? Vincent erzählte dann von Anna und die beiden Jungs, die aus Hamburg kamen glaubten ihm erst kein Wort.

„Fünf Euro?", lachte Jörn schließlich auf und Frank lachte amüsiert: „Wie dumm ist die, ich hätte von denen das zehnfache verlangt."

Ich prustete aus: „Sicher ... dass zahlt aber wohl niemand."

Alle drei sahen ich an, als wären sie überrascht, dass ich wirklich noch hier war. Dann zuckte Frank mit den Schultern und nickte mir zu: „Ich würde es zahlen ... wenn ich deine Anfassen könnte."

Jörn kicherte und Vincent blickte etwas verstört drein. Ich selbst hielt es für einen schlechten Scherz, denn es reihte sich nahtlos in das recht lustige, aber auch niveaulose Gespräch von eben ein.

Dann bemerkte Frank den Blick von Vincent und klopfte ihm beruhigend auf die Schulter: „Ruhig bleiben, das war ein Spaß, ich fass deine Freundin schon nicht an. Aber sie ist süß, halt sie dir aufjedenfall warm."

„Meine Schwester.", korrigierte Vincent und Frank und Jörn warfen mir plötzlich einen ganz anderen Blick zu. Vincent wirkte ebenfalls unbehaglich und versuchte, die Stimmung wieder aufzulockern: "Lasst uns wieder zurückfahren, bevor es dunkel wird. Das Boot muss bis zum Abend wieder in der Garage sein."

Die beiden Jungs stimmten zu, und wir steuerten das Schlauchboot zurück zum Ufer. Die Fahrt verlief schweigend, und ich konnte nicht aufhören, über die merkwürdige Wendung nachzudenken, die unser Ausflug genommen hatte. Es fühlte sich an, als hätte sich eine unsichtbare Barriere zwischen uns und den beiden Jungs aufgebaut, und ich konnte es kaum erwarten, wieder zu Hause zu sein.

Frank begrüßte am Ufer seine Familie, die uns halfen das Boot aus dem Wasser zu ziehen. Der Junge aus dem Norden hatte eine Schwester so etwa in Vincents Alter die sehr Still und unscheinbar, aber irgendwie niedlich wirkte. Wir blieben dann doch noch und lernten auch die Familie von Jörn kennen.

Die Väter trugen dann mit den Jungs das Schlauchboot wieder hoch und ich blieb noch bei Veronica, der Schwester von Frank, die echt nett war. Schließlich brach ich auch auf, als die Sonne schon unterging und verabredete mich für den nächsten Tag wieder mit Veronica.

Auf dem Weg nach oben kamen mir die Jungs und ihre Väter entgegen, alle bestens gelaunt. Ich grüßte und ging weiter, als ich instinktiv jemanden hinter mir spürte. Ich drehte mich herum und sah Frank an, der keinen Meter hinter mir ging: „Hey?"

Er rieb sich verlegen den Nacken und schien nach den richtigen Worten zu suchen: "Entschuldige wegen vorhin. Ich habe echt einen blöden Witz gemacht. Das war respektlos, und ich hätte das nicht sagen sollen."

„Schon okay ..."

Es sah mich aufmerksam von oben bis unten an, ehe er fragte: „Wir sind jetzt noch 2 Wochen hier, sehen wir uns vielleicht morgen wieder?"

„Vermutlich, ich mach was mit Veronica."

„Cool!", lächelte er mir zu und schien sich wirklich darüber zu freuen. Ich sah ihm amüsiert zu, wie er grinsend den Weg zu den anderen rannte, um sie einzuholen.

Ich hatte den ganzen Tag am See verbracht und bis auf die Brote, die wir dabeihatten, nichts gegessen. So freute ich mich auf ein herzhaftes Abendessen zu Hause. Mein Magen knurrte vor Vorfreude auf etwas Warmes und Deftiges. Außerdem fieberte ich schon dem Moment entgegen, als ich mein Handy wieder in die Hand nehmen konnte, um eventuelle Nachrichten von Julia zu lesen.

Mama hatte Nudelauflauf gemacht und Vincent und ich verschlangen diesen fast komplett allein. Mein Vater musste sich anstrengen noch was abzubekommen. Julia hatte mir ganze 6 Nachrichten geschrieben:

1. "Hey, Süße! Bist du am See? Nimm dein Handy doch einmal mit! Niemand lässt das Teil zu Hause."

2. "Ich vermisse dich schon jetzt."

3. "Ich vermisse dich immer noch."

4. "Hast du Lust, heute Abend noch zu telefonieren?"

5. "Ich kann es kaum erwarten, dich gleich anzurufen."

6. "Ich liebe dich, Jana. Bis bald!"

Aber es war auch eine längere Nachricht von Niels dabei, die ich öffnete:

"Hey Jana,

ich mache mir Sorgen, wie es dir nach unserem Treffen geht. Ich hoffe, du fühlst dich nicht unwohl wegen dem was passiert ist. Es war nicht meine Absicht, dich in irgendeiner Weise zu bedrängen. Ich denke oft an dich und hoffe, dass es dir gut geht.

Wenn du möchtest, komm mal vorbei und wir sprechen darüber. Du sollst wissen, dass du immer offen mit mir reden kannst.

Alles Liebe,

Niels"

Ich seufzte und fand es irgendwie witzig, dass er sich darüber mehr sorgen machte als ich. Tatsächlich hatte ich nicht oft an gestern nachgedacht, auch da alles in meiner Erinnerung so verschwommen war. Ich löschte die Nachricht besser und schrieb ihm zurück: „Hey Niels, alles gut bei mir. Ich habe viel um die Ohren und war den ganzen Tag am See. Morgen bin ich da auch. Du musst dir keine Sorgen machen. LG Jana."

Es war Abend, und ich saß alleine am Hang, den Blick auf den See gerichtet, während ich mein Handy in der Hand hielt und mit Julia schrieb. Sie schien aufgeregt zu sein und steckte mich mit ihrer Stimmung an. Wir vermieden jedoch vorerst das Hauptthema und tauschten stattdessen Geschichten über unseren Tag aus.

Ich erzählte ihr von Anna, und Julia schien genauso überrascht und seltsam berührt von der Geschichte zu sein wie ich. Obwohl sie Anna offenbar besser kannte, schien sie nicht sonderlich überrascht zu sein, solche Dinge von ihr zu hören.

„Hey ... Jana?", hörte ich eine Stimme hinter mir und drehte mich überrascht um. Frank stand dort, mit Händen in den Hosentaschen und sah zu mir herüber. Ich fühlte mich ein wenig verlegen, als ich antwortete: "Hey, Frank."

Er trat näher, zeigte auf die Stelle neben mir im Gras und fragte: „Ist hier noch frei?"

Ich nickte und er setzte sich neben mich. Sein leichtes Parfüm kam mir in die Nase und ich fragte mich, ob er das immer trug, oder er gehofft hatte mich hier zu sehen. Unwillkürlich pochte mein Herz schneller, als ich weiter darüber nachdachte.

„Was machst du hier draußen?", erkundigte er sich währen der die Schuhe wie ich auszog und die Beine neben mir den Hang herunterbaumeln ließ.

„Ist mein Lieblingsplatz. Ich bin oft hier.", antwortete ich ehrlich. „Und du? Wolltest du zu Vincent? Ist vielleicht was spät."

„Nein ... eigentlich weiß ich gar nicht was ich wollte. Ich habe nur gehofft, dass ich dich vielleicht noch mal sehe."

Ich sah ihn irritiert an als er fragte: „Sag mal ... sorry, hast du einen Freund?"

Ganz schön direkt! Gefiel mir irgendwie, aber es war auch ganz schön dreist mich das einfach 50 Meter vor unserem Garten zu fragen, in dem mein Vater sicher noch saß und las.

Ich dachte einen Moment nach, ehe ich antwortete: „Nein, aber wenn du schon so direkt fragst, ich habe auch kein Interesse an einem Urlaubsflirt. Das hat nichts mit dir zu tun, aber ich sehe da gerade keine Zukunft drin. Außerdem ... treffe ich mich mit jemandem und ... das will ich nicht gefährden.", sprach ich die Halbwahrheit aus.

„Oh ... wie schade.", lächelte er und blickte dann wieder über den See. Ich folgte seinem Blick und ich lächelte versonnen: „Ich kann dir Anna vorstellen, wenn du magst."

Franks Gesicht hellte sich auf, und er lachte offen. "Anna klingt nach Spaß. Aber ne lass mal, die ist mir zu billig."

Ich lachte auf: „Na dann such dir eine, die es für 50 Euro macht."

„Naja, wenn ich eh nicht bei dir landen kann ...", erklärte er locker und hielt mir plötzlich 50 Euro hin.

Im ersten Moment dachte ich, er würde einen Witz machen, aber er legte das Geld einfach zwischen uns und flüsterte: „Ich find dich richtig krass sexy ... und ja, ich würd es zahlen um dich anfassen zu dürfen."

Ich blickte stumm auf die 50 Euro. Wenn ich Frank vorher noch irgendwie nett fand, hatte er das alles mit dieser einen Aktion verspielt -- und ich sah ihm an, dass ihm das klar war.

„Dein Ernst?", fragte ich, nur um nochmal auszuschließen, dass er einen blöden Witz machte.

„Sicher ... "

Ich hob die Hand, zeigte ihm meinen Mittelfinger und stand auf, ohne ihn oder das Geld noch mal zu würdigen und ging zurück zum Haus. Er folgte mir nicht und ich sah ihn auch an dem Abend nicht noch mal. Julia schrieb ich davon nichts -- zu sehr hatte es mich beschämt, dass mir Frank Geld geben wollte ... wie Anna.

In dieser Nacht konnte ich wieder erst spät einschlafen und schrieb noch lange mit Julia. Vincent kam aber immer wieder bei mir rein und so blieb es beim einfachen Schreiben mit ihr. Ich erzählte auch Vincent nichts von der Aktion von Frank und zu meinem eigenen Erstaunen, fragte ich mich den Rest des Abends ehe ich einschlief, was wohl gewesen wäre ... wenn ...

Dienstagmorgen erwachte ich wieder durch Vincent. Diesmal trug ich jedoch meinen Pyjama, und so war es okay, dass er ins Zimmer kam. Ich sprach mit meinem Bruder über unsere Pläne für heute. Ich hatte nicht viel Lust, Frank zu sehen, aber auf Veronica freute ich mich.

"Ich denke, ich werde heute mit Jörn und Frank zum See gehen. Die haben da eine Idee für ein neues Wasserspiel.", gähnte er und grinste breit.

"Klingt cool"

"Was ist mit dir?", fragte er und sah mich neugierig an.

"Ich treffe mich später mit Veronica. Ich wollte ihr das Café und die Eisdiele zeigen. Außerdem den Räuberpfad."

„Ja, das ist eine Super Idee.", nickte er und sah mich lange an, ehe er fragte: „Ich glaub Frank mag dich."

„Ich weiß, hat er mir gesteckt ... aber ich habe ihm klar gemacht, dass er sich das aus dem Kopf schlagen kann.", stellte ich klar.

„Wirklich? Wann das?", erkundigte sich Vincent und ich erzählte ihm von dem Treffen am Hang, aber ließ das Angebot von Frank unerwähnt.

Der Tag mit Veronica war wie eine angenehme Brise an diesem heißen Sommertag. Wir trafen uns am Strand und ich zeigte ihr das Dorf. Wir plauderten ausgiebig über alles Mögliche. Veronica war eine Träumerin, aber auf eine erfrischende Art und Weise. Sie hatte eine naive Vorstellung von der Welt und sehr darauf bedacht, nichts zu sagen was aneckte. Sie hatte nicht viel übrig für ihren Bruder und Jörn, die sie als oberflächlich und unhöflich empfand.

Veronica bestellten uns zwei Eisbecher, die Sie bezahlte und wir genossen gemütliche Atmosphäre des Cafés. Veronica plauderte über ihre neuesten Träume und Ideen, und ich hörte ihr gespannt zu. Obwohl unsere Interessen oft unterschiedlich waren, fanden wir gemeinsame Nenner. Veronica war ein großer Fan von Horrorfilmen, und ich konnte mich mehr für authentische Literatur begeistern. Wir lachten über unsere gegensätzlichen Vorlieben und versprachen uns, dem anderen Filmgenre eine Chance zu geben.

Der Nachmittag verging wie im Flug, und als die Sonne langsam unterging, beschlossen wir, noch einen Spaziergang zum Strand zu machen. Am Campingplatz führte sie mich zu ihrer Familie und natürlich war auch Frank da, der mich freundlich begrüßte, als wäre nie was passiert. Genau genommen war ja bis auf das unmoralische Angebot nix passiert.

Ihre Eltern luden uns zum Essen ein und bei dem Anblick von Garnelen, Forelle und Steaks mussten wir nicht lange überlegen. Da ich nie mein Handy mitnahm, rief Vincent zu Hause an und gab Bescheid. Es wurde ein richtig, richtig lustiger Abend mit den zwei Familien.

Selbst Frank erwies sich als witzig und unterhaltsam. Nach unserem kleinen Vorfall gestern schien er sich bemüht zu haben, einen besseren Eindruck zu hinterlassen. Ich konnte nicht umhin, bei einigen seiner Witze zu lachen.

Die Eltern hatten den ganzen Abend über Wein und Bier getrunken, und schließlich boten sie auch uns etwas an. Vincent und ich warfen uns einen skeptischen Blick zu, doch dann griff ich nach einem Bier und zuckte nur mit den Schultern. Es schien niemanden zu stören, und ich dachte mir, warum also nicht? Wir waren schließlich im Urlaub, und ein Bier würde uns nicht gleich ins Verderben stürzen.

Im Gegensatz zum Scotch letztens mit Niels war das auch wirklich harmlos. Doch die Stimmung wurde deutlich lockerer und wir fingen uns alle man den ein oder anderen Spruch ein. Auch Veronica warf ihr Harmoniebedürfnis über Bord und gab ihrem Bruder ordentlich Konter -- was vor allem ihre Eltern zu freuen schien.

Jörn, Frank brachten uns noch nach Hause und ich verabschiedete mich von Veronica, mit dem Versprechen ihr morgen den Räuberpfad zu den Bergen zu zeigen. Dann machten wir uns auf den Weg und während Vincent und Jörg deutlich schneller waren, fielen Frank und ich immer mehr zurück. Dann nahm er plötzlich meine Hand und ich entzog sie ihm nicht. Zwar hatte ich immer noch kein Interesse, aber musste auch zugeben, dass es eben nett war und sich das hier auch angenehm anfühlte.

Dann jedoch blieb Frank plötzlich stehen und drehte mich zu sich um. Sein Blick war erwartungsvoll und er näherte sich mir vorsichtig. Ich trat einen Schritt zurück und schüttelte den Kopf. "Frank, ich habe dir gestern schon gesagt, dass ich kein Interesse habe. Lass uns einfach Freunde sein, okay?"

„Das werden aber schwere zwei Wochen für mich...", erklärte er und seufzte schwer. Ich ließ seine Hand los und wandte mich um. Frank ging die nächsten Meter stumm neben mir her.

„Wie, diesmal bietest du mir kein Geld an?", sagte ich sarkastisch.

„Würde das was bringen?"

Ich sah ihn an, lächelte ironisch und antwortete nicht auf die Frage.

Ich bemerkte wie Frank in seiner Tasche rumwühlte, dann zog er offenbar den selben 50 Euroschein hervor den er mir gestern hingehalten hatte: „Ich bin so verzweifelt, ich würde es zumindest versuchen."

Ich blieb stehen und drehte mich ihm zu, betrachtete den Geldschein einen Moment: „Und ... was willst du dafür haben?"

Frank blickte mich fast schon schüchtern an und sprach dann vorsichtig: „Es ging darum, deine Brüste anzufassen."

Ich nickte, schüttelte dann den Kopf: „Du darfst mich dafür küssen ... mehr nicht."

„Okay!", sprudelte es sofort aus ihm heraus.

„Einen Kuss!", stellte ich klar und Frank sah mich mit großen Augen an: „Für 50 Euro, nur einen Kuss?"

Ich zuckte mit den Schultern: „Wie du willst."

"Eine Minute küssen.", schlug er vor, und ich konnte das schnelle Klopfen meines Herzens hören.

"15 Sekunden", sagte ich schließlich und biss mir auf die Lippe, während ich auf seine Reaktion wartete.

"Okay!" Frank wirkte genauso aufgeregt wie ich.

Dann ging alles sehr schnell. Er reichte mir den Geldschein, den ich in meiner Tasche verstaute. Unsere Blicke trafen sich, und ich spürte, wie sich eine gewisse Spannung zwischen uns aufbaute.

Frank näherte sich langsam, und unsere Lippen trafen aufeinander. Es war ein sanfter Kuss, behutsam und zärtlich. Meine Augen schlossen sich, und ich versuchte, mich auf den Moment einzulassen. Doch obwohl es angenehm war, spürte ich keine aufkeimende Leidenschaft oder Erregung. Auch nicht, als ich die Lippen leicht öffnete und Franks Zunge auf meine traf. Für mich war es in Ordnung, aber mehr auch nicht.

Wir küssten uns etwa 15 Sekunden lang, bevor wir uns vorsichtig voneinander lösten. Frank lächelte mich an, und ich erwiderte das Lächeln höflich, aber nicht echt. Tief in mir fühlte ich eine Mischung aus Erleichterung und Verwirrung. Frank sah mir wohl an, dass es mich nicht umgehauen hate und sah betreten zu Boden.

„Ich geh dann jetzt, die letzten paar Meter schaff ich wohl allein.", erklärte ich und ihm war klar, dass das kein Vorschlag von mir war.

Auf dem Weg den Pfad hoch, steckte ich die Hand in die Tasche und fühlte den Geldschein zwischen meinen Fingern. Doch trotz meiner Unsicherheit spürte ich auch eine gewisse Aufregung und Neugier in mir. Ich betete nur, dass Frank das niemals meinem Bruder erzählen würde.

Im Bett betrachtete ich den Geldschein lange und lächelte beim Gedanken an Anna, wie viele Typen sie dafür an ihren dicken Brüsten hatte ertragen müssen. Die halbe Nacht schrieb ich mit Julia und diesmal war ich selbst zu aufgedreht und die fotosession von vorletzter Nacht wiederholte sich, bis ich um halb 3 irgendwann erschöpft einschlief.

Vincent versuchte mich zu wecken, aber ich hatte die Tür in der Nacht abgeschlossen und so klopfte er nur ein paar Mal, ehe er aufgab. Als ich gegen 11 Uhr aus dem Bett kroch, war er schon lange am Strand bei den Jungs. Ich brauchte lange um in Schwung zu kommen und war erst am Mittag dort, wo Veronica schon auf mich wartete.

Frank, Jörn und meinen Bruder sah ich nicht und so schlenderten wir in Richtung Räuberpfad, den ich ihr eh noch zeigen wollte. Veronica redete ohne unterlass und ich hörte nur halb hin. Ich dachte an Julia, die Fotos und Videos von ihr gestern Nacht. Die Art wie sie sich ihren Finger eingeführt hatte und dabei immer wieder meinen Namen ins Handy geflüstert hatte.

„ ... würde er aber nicht machen, oder?", fragte Veronica neugierig.

Ich sah sie an, nickte dann und lächelte verlegen.

„Kann es sein, dass du mir gar nicht zugehört hast?", frage sie verletzt und ich seufzte entschuldigend: „Sorry, aber ich habe kaum ein Auge zubekommen heute Nacht."

„Wieso?"

Ich lächelte versonnen und flunkerte ein wenig: „Hab mit meinem Schwarm geschrieben."

Veronica nickte und sah mich neidisch an. Dann sprachen wir über Jungs und wie blöd sie manchmal sein konnten. Ich stimmte ihr voll zu und hätte gerne gewusst, wie sie reagiert hätte, wenn sie wüsste, dass mein Schwarm ein Mädchen war. Dann betrachtete ich Veronica in ihrem Outfit plötzlich aus einer anderen Perspektive. Veronica hatte schwarze, schulterlange Haare, die in der Sonne glänzten, wenn sie sich bewegte. Ihre braunen Augen hatten diesen wachen Glanz. Obwohl sie eher schmächtig war, hatte sie eine erstaunlich nette Oberweite für ihre Körpergröße, die ihre weiblichen Reize subtil betonte. Ein kleiner Leberfleck, der sich verführerisch an der Seite ihres Halses befand, verlieh ihrem Gesicht einen Hauch von Individualität und einen gewissen Reiz. Veronica hatte eine Ausstrahlung, die schwer zu übersehen war, und ich konnte nicht leugnen, dass ich mich von ihrer Anwesenheit angezogen fühlte. Es war seltsam, wie ich begann, sie auf eine ganz andere Art und Weise zu betrachten.

„Noch kein Freund?", schloss ich aus ihrer Reaktion.

Sie schüttelte wehmütig den Kopf.

„Oder ... Freundin?", fragte ich vorsichtiger. Veronica sah auf, lachte und schüttelte wieder den Kopf.

„Mein Bruder ist ganz nett ...", erwähnte ich nebenbei und Veronica warf mir einen Blick zu den ich nicht einordnen konnte. Daher fragte ich einfach: „Interesse?"

„Weiß nicht ...", flüsterte sie und anhand ihrer Reaktion nun, war klar, dass sie Interesse hatte. Ich lächelte verschmitzt und zwinkerte ihr zu: „Soll ich mal fragen, wie er dich findet?"

„Ich weiß nicht."

„Ich glaub du unterschätzt dich gewaltig.", erklärte ich und betraten den Räuberpfad, wo früher laut der Legende Schmuggler über den Pass ihre Waren nach Bayern abseits der Zollrouten brachten.

Es gab da oben eine Hängebrücke, die erst vor einem Jahr neu gebaut worden war. Außerdem eine Grillhütte und eine der schönsten Aussichten die es überhaupt gab. Mit einem Fernglas konnte man über den See bis zu unserem Haus sehen.

"Vielleicht hast du recht", antwortete Veronica, als wir den Räuberpfad betraten, einen beschwerlichen Bergpfad, der sich serpentinenartig den Berg hinaufwand. Die Sonne brannte erbarmungslos vom wolkenlosen Himmel herab, und bald begannen wir zu schwitzen. Zum Glück hatte ich einen Thermorucksack dabei mit eiskaltem Wasser. Es war nicht mein erster Aufstieg.