Swipe, um zu sehen, wer jetzt online ist!

Jugendliebe... Oder Auch Nicht!

Geschichte Info
Die unerfüllte, erste Liebe... oder vielleicht doch nicht?
23.4k Wörter
4.73
11.2k
8
Teile diese Geschichte

Schriftgröße

Standardschriftgröße

Schriftabstand

Standard-Schriftabstand

Schriftart Gesicht

Standardschriftfläche

Thema lesen

Standardthema (Weiß)
Du brauchst Login oder Anmelden um Ihre Anpassung in Ihrem Literotica-Profil zu speichern.
ÖFFENTLICHE BETA

Hinweis: Sie können die Schriftgröße und das Schriftbild ändern und den Dunkelmodus aktivieren, indem Sie im Story-Infofeld auf die Registerkarte "A" klicken.

Sie können während unseres laufenden öffentlichen Betatests vorübergehend zu einem Classic Literotica® Erlebnis zurückkehren. Bitte erwägen Sie, Feedback zu Problemen zu hinterlassen oder Verbesserungsvorschläge zu machen.

Klicke hier

Moin liebe Gemeinde,

hier nun meine nächste Geschichte und ich hoffe darauf, dass sie Euch gefällt. In diesem Sinne auch vielen Dank für Eure Kommentare, auch für die weniger positiven, denn diese waren alle sehr konstruktiv und ich bin bemüht, Eure Hinweise umzusetzen.

Und nun viel Spaß beim Lesen und kommt alle gut in das neue Jahr.

Vorgeplänkel

Tim war als dritter Sohn liebevoll und behütet aufgewachsen. Seine älteren Brüder waren nicht sonderlich schrecklich zu ihm, seine Eltern mussten zwar viel arbeiten aber sie waren immer für ihre Kinder da. Alles in allem hatte Tim rückblickend nichts auszusetzen. Auch im Freundeskreis lief alles bis zur Pubertät gut und gemächlich ab. Doch als die Hormone für eine Veränderung seines Körpers sorgten und die Gefühle irgendwie nicht mehr einzuordnen waren, war bei Tim eben nicht alles in den geregelten Bahnen verlaufen.

Tim war auf der Schule Anfang der 80er Jahre ein Außenseiter. Er war nicht unbeliebt und hatte auch mit anderen Schülern keinen Ärger oder Ähnliches. Er stand auf härtere Musik wie AC/DC, ZZ-Top oder Iron Maiden und kleidete sich dem entsprechend nicht wie seine Mitschüler, die fast allesamt versuchten, Depeche Mode oder Kim Wilde zu imitieren. Er fiel mit seinen langen Haaren auf, mit seinen engen Jeans, der Lederjacke und den Cowboystiefeln. Er war nett, er war zuvorkommend, freundlich und hilfsbereit aber eben anders und deshalb war er nicht auf Partys eingeladen und niemand wollte sich mit ihm verabreden.

Zu dieser Zeit war es Tim auch vollkommen egal, er war weder traurig noch verärgert darüber. Er wollte auch mit diesen, derzeit modischen Trends nichts zu tun haben, es gefiel ihm eben nicht. Seine Freizeit verbrachte er mit seinen Brüdern beim Schrauben an Motorrädern, trieb sehr viel Sport oder er blieb auch gerne einmal alleine.

Zusammenfassend war das alles für Tim und seinen Mitmenschen auch kein Problem. Die Probleme ergaben sich in dieser Zeit für ihn mit dem Umgang mit dem anderen Geschlecht. Natürlich merkte Tim, dass Damen begehrenswert waren, aber die Mädels in seinem Alter waren fast alle auf Madonna Trip und er war weder gewillt noch war es ihm möglich, eine solche Freundin zu finden, mit der er seine ersten Erfahrungen hätte machen können. Auch das machte ihm keine Sorgen, wie vielen seiner Mitschülern. Tim war Realist und was sich nicht ergab, ergibt sich später und die ersten sexuellen Erfahrungen waren für ihn weder dringlich noch sonderlich wichtig. Er machte sich einfach keine Gedanken darüber. Er war er und er fand sich in Ordnung und dem entsprechend zufrieden war er.

Was Tim allerdings sehr stark durcheinander brachte, oder besser wer, war Linda. Linda war zuerst sein heimlicher Schwarm gewesen und hatte seine Gefühle schon heftig rotieren lassen. Linda war eine der wenigen Mädels, die sich nicht dem fürchterlichen Modewahnsinn anschloss und sie war auch nicht so zickig oder aufgedreht wie die anderen in seinem Jahrgang. Sie war eine sehr ruhige Kameradin und verboten hübsch. Die Haare waren schulterlang und blond, eine sportliche aber sehr zierliche Figur und ein Lächeln, mit der sie die Welt beherrschen könnte.

Sie verabredeten sich auch das eine oder andere Mal zum gemeinsamen Lernen. Auch wenn Tim immer extrem nervös war, verhielt er sich ihr gegenüber immer und ohne Ausnahme wie ein Gentleman. Er machte keine Andeutungen irgendwelcher Art, auch wenn er die eine oder andere Bemerkung von Linda beim späteren Nachdenken schon als einen Annäherungsversuch deuten konnte. Tim war aber nun einmal ein Alleingänger und so hatte er keine wirklich engen Freunde, mit denen er sich drüber austauschen konnte. Und so fehlte ihm die dringliche, zweite Meinung und er traute sich nicht, etwas zu unternehmen, denn er war sich sehr unsicher.

Es knisterte zwischen den beiden immer wieder und bei jedem Mal etwas mehr. Aber weder Tim noch Linda konnten über den eigenen Schatten springen. Tim zumindest machte es verrückt. Die Gefühle, die er für Linda empfand, waren kaum beschreibbar aber er hatte nicht die geringste Ahnung, wie er ihr dieses gestehen könnte.

So blieb es bei den wenigen Treffen, bei welchen die beiden zwar alleine waren, dem bzw. der gegenüber zugeneigt aber ohne, dass etwas passierte. Irgendwie und irgendwann trafen sie sich nicht weiter nach der Schule, aber der Blickkontakt im Unterricht und in den Pausen war fast gegenwärtig. Jedes kleine Nicken von Linda, ihr Lachen oder auch mal ein Augenzwinkern machte Tim nahezu verrückt. Und so verging das letzte Jahr in der Schule, resignierend, was Linda betraf aber neugierig, was die Zukunft bringen würde.

Tim wollte nicht irgendetwas studieren, nach langen Unterhaltungen mit seinen Brüdern und seinen Eltern entschloss er sich, es seinem Großvater gleich zu tun und eine Karriere bei der Bundeswehr zu versuchen. Er bestand die Aufnahmeprüfung zur Offizierslaufbahn und konnte wenige Wochen nach der Abi-Abschlussfeier sein Soldatenleben beginnen. Und er hatte sich geschworen, auf der Feier Linda seine Liebe zu gestehen, auch wenn er bald die Stadt verlassen würde. Doch ein paar Tage vor der Feier hat es Tim mit einer schweren Sommergrippe dahingerafft und er konnte nicht an der Feier teilnehmen.

Totunglücklich über die verpasste Chance, Linda doch noch seine Gefühle zu gestehen, reiste er ab, in seinen neuen Lebensabschnitt. Er gewöhnte sich schnell an das Soldatenleben, die Lehrgänge bestand er ohne große Mühe und zu seiner großen Freude war er seefest. Auch mit Vorgesetzten und später auch mit den ihm untergebenen Soldaten kam er gut aus, so dass er seine berufliche Entscheidung nicht bereuen musste.

Der junge Seemann machte besonders während seiner Anfangszeit bei der Marine seine ersten Sexuellen Erfahrungen. Selbstredend waren seine ersten Versuche eine reine Katastrophe aber die regelmäßigen Versetzungen zu einem neuen Standort verhinderten, dass sich seine Unerfahrenheit herumsprechen konnte. Eine junge Greenpeace-Aktivistin, Doreen, mit der er witziger Weise eine Beziehung einging, war ein Bisschen alternativ eingestellt aber sexuell sehr aufgeschlossen. Doreen erkannte sehr schnell Tims Unerfahrenheit und hatte große Freude daran, ihm das eine oder andere beizubringen und auch seine Durchhaltekraft zu trainieren. Sie zeigte ihm ihre blanke Muschi und erklärte ihm im Detail die einzelnen Regionen und was er damit anstellen kann. Sie lies ihn fühlen und schmecken und erklärte ihm, wie sich dieses oder jenes anfühlte, was weniger gut und was sich sehr gut in welchem Moment anfühlte. Sie blies ihm den Schwanz, bis er sich in ihrem Mund ergoss, er leckte sie zu tollen Orgasmen und er fickte sie in vielen Stellungen. Auch brachte sie ihm bei, wie er sie, auch für sie stimulierend und gefühlvoll, in den Arsch ficken konnte.

Dank Doreen war er nun mittlerweile in der Lage, auf die Signale der Frauen entsprechend zu reagieren, empfand selber viel mehr Lust und Befriedigung und er entwickelte sich nach und nach zu einen einfallsreichen und ausdauernden Liebhaber. Und was für Doreen und sicher der gesamten Frauenwelt viel wichtiger war, sie lehrte ihm Respekt den Frauen und dem Sex mit diesen Frauen gegenüber. Allgemein lernte Tim eine Menge über Respekt anderen Menschen gegenüber von ihr.

Eigentlich sollte jeder nun meinen, dass das mit Doreen etwas Festeres werden könne, auch wenn sein Beruf nicht wirklich mit den Idealen einer Aktivistin gemein gingen. Für Tim fehlte ganz einfach das Gefühl, welches er bei der bloßen Anwesenheit Lindas empfand. Und für Doreen war die Beziehung mehr ein sexuelles Abenteuer, einen unerfahrenen aber tatsächlich auch sehr lieben und gut aussehenden jungen Mann die wunderbare Welt des Sex beizubringen. Und so beschlossen beide kurz vor Tims nächster Versetzung, in aller Freundschaft und mit größtem Respekt dem anderen und der gemeinsamen Zeit gegenüber, die Beziehung nicht weiter aufrecht zu erhalten.

Trotz der neuen Erfahrungen und trotz des intensiveren Erlebnisses beim Sex hielt sich der nun mittlerweile frisch beförderte Leutnant zur See mit dem Sex zurück. Er war kein Partymensch, er besuchte viel lieber die fremden Städte und Länder, die sie bei den Seefahrten anliefen. Er suchte und fand Kontakte zu den einheimischen Menschen, lernte über deren Kultur und Gepflogenheiten und besichtigte Sehenswürdigkeiten und auch mal das eine oder andere Museum. Für einen Offizier war es sowieso unschicklich, betrunken zu sein und er war mit seiner Art des Marinelebens nicht alleine. Einige seiner Offizierskollegen waren ebenso interessiert und so fanden sich in jedem Hafen einige Kameraden, mit denen er an Land ging. An Bord machte er Kraft- und Boxtraining und versuchte, sich mit Fachliteratur das Programmieren beizubringen oder las auch gerne einmal einen einfachen Roman.

So machte der junge Rocker eine nicht steile aber gute Karriere bei der Flotte, bis zum letzten Dienstgrad Kapitänleutnant, vielen auch als Kaleu bekannt. Zwei Jahre, bevor seine Dienstzeit endete, wurde er aus dem aktiven Dienst freigestellt und er machte über das Schulungsangebot der Bundeswehr mehrere Schulungen zur Ausbildung eines SAP-Programmierers. Durch entsprechende Vermittlungsagenturen, ehemalige Soldaten wurden mehr als gerne von der freien Wirtschaft angestellt, fand er auch zügig eine Anstellung mit entsprechenden Qualifizierungsangeboten und intensiven Mentoring für Berufsanfänger in seiner Heimatstadt.

Durch seine bescheidene Lebensführung, die nicht geringen Zulagen bei seinen Seefahrten, den so genannten Übergangsgebührnissen, zwei nicht zu unterschätzenden Erbschaften und nicht zuletzt durch seine Abfindung hatte Tim ein beträchtliches Vermögen angesammelt. Zudem verdiente Tim als Programmierer überdurchschnittlich gut. Er kaufte sich eine Penthauswohnung mit einer großen Terrasse und zwei Stellplätzen in der Tiefgarage. Da er als Programmierer nicht in Kundenkontakt stand, wurden mit seinen nun mittlerweile 36 Jahren die Haare wieder länger und er konnte seinen Rockerlook wieder aufleben lassen. Zur Arbeit fuhr er mit einem handelsüblichen VW Polo, für seine Freizeit konnte er preisgünstig eine Harley Davidson Springer-Softail ersteigern, die er mit seinen Brüdern komplett überholte und ein Bisschen umbaute.

Wer es nicht wusste, und das waren außer den wenigen Familienmitgliedern fast alle, der könnte meinen, dass Tim sich gar nicht verändert hatte. Er trug wie zum Ende der Schule enge Jeans, seine T-Shirts von AC/DC oder ZZ-Top, die Lederjacken und allerdings einfache Boots, die Cowboystiefel waren mittlerweile alles andere als zeitgemäß. Er war nach wie vor sehr sportlich, seine freundliche, hilfsbereite und zuvorkommende Art ist geblieben und nur, wer länger mit ihm sprach, dem konnte auffallen, dass sein Wortschatz und seine Rhetorik enorm verbessert war, gegenüber dem jungen Rocker zu Zeiten seines Abiturs. Und nicht zuletzt dank Doreen, trat Tim nun enorm selbstbewusst auf. Ließ er sich damals schon nicht durch Mode, Trends oder gesellschaftliche Zwänge beeinflussen, wusste er heute nun genau, was er wollte und was er nicht mochte. Tim gehörte nun zu den Menschen, welche einen Raum betraten und ohne Sprache oder Gestik hatte man Respekt vor ihm, und das trotz seinem, für einen Erwachsenen doch recht eigentümlichen Kleidungsstils.

Die Zeit verging, er konnte in seiner Firma gute Leistungen erzielen, die auch von entsprechender Stelle gewürdigt wurden. Er solle in nicht allzu ferner Zukunft ein Teilprojekt leiten, das war die erste kleine Stufe die Karriereleiter eines Programmierers hinauf. Sein 37. Geburtstag stand an. Er war im nächsten Lebensabschnitt angekommen. Erst die Schule, dann die Marine und nun zurück in seiner Heimat und im Zivilleben war der Anfang zu seiner vollen Zufriedenheit gemeistert.

Vorgeplänkel zu Ende, nun geht das los

So nutzte Tim seinen 37. Geburtstag als Chance, seiner Familie für die Ratschläge und die Unterstützung zu danken, in dem er seine Eltern, die Brüder und deren Familien sowie weitere Onkel und Tanten, ein paar seiner Arbeitskollegen und einige wenige Freunde zu einem Fest einlud. Er organisierte über einen Arbeitskollegen ein Vereinsheim, in welchem reichlich Platz vorhanden und die nächsten Anwohner weit weg waren, um ausgelassen feiern zu können. Er forderte von seinen Gästen lässige Freizeitkleidung, den so genannten leichten Biertrinkeranzug, denn es sollte ein vollkommen ungezwungenes Fest werden. Der Verein sorgte für Getränke, ein befreundetes Unternehmen würde das Grillen feinster Speisen inklusiv verschiedener Beilagen übernehmen. Ja, Tim lies sich sein 37. Geburtstag etwas kosten, aber er war zufrieden und glücklich über die Menschen, die daran teilnahmen. Perfekt wäre es gewesen, wenn er eine Freundin präsentieren könnte, aber nach wie vor stand er auf dem Standpunkt, was nicht ist, kann ja noch werden.

Am Tage seines Geburtstages schien die Sonne, es sollte ein warmer Sommertag werden, so dass die Feier auf dem Vereinsgelände auch im Freien stattfinden konnte. Er frühstückte mit seinen Brüdern, ohne deren Familie, eine Tradition unter den Dreien. Er ging anschließend noch eine Stunde laufen, machte sich frisch und fuhr mit dem Bus zum Vereinsheim, da er mit Sicherheit noch ein Büschen Alkohol zu sich nehmen wird, das haben ihm seine Brüder bereits versprochen. Der Wirt hatte alles sehr schön, großzügig und einladend vorbereitet. Eine lange Tischreihe mit ausreichend Platz und einige Stühle mehr als notwendig, damit sich das Geburtstagskind auch hier und da zu seinen Gästen setzen konnte. Etwas abseits begannen bereits zwei Köche vom Catering die Grills aufzubauen, an der Theke wurden die Getränke bereits in die Kühlschränke verstaut. Alles machte einen perfekten Eindruck und er freute sich riesig auf seine Gäste.

Die ersten trafen so nach und nach ein. Man stand bei einem Sekt beisammen, klönte über dieses und jenes, bis der Wirt darauf aufmerksam machte, dass die Herren am Grill so langsam fertig wurden. So wie das üblich ist, bat Tim seine Gäste Platz langsam zu nehmen und klopfte mit einem Besteck-Messer gegen sein Glas, um die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken.

„Liebe Familie, liebe Freunde und Kollegen, ich danke euch. Ich danke euch, dass ihr heute hier seid, um mit mir meinen Geburtstag zu feiern. Aber ich danke euch auch dafür, dass ich da bin, wo ich heute bin, das hätte ich ohne euch niemals schaffen können. Eure Ratschläge haben mir in vielen Situation geholfen, die richtigen Entscheidungen zu treffen. In problematischen Situationen habt ihr mich auf den Boden der Tatsachen zurück geholt. Und dafür meinen herzlichsten Dank. Das sind aber nur alles leere Worte, und daher wünsche ich euch erst einmal einen guten Appetit bei den leckeren Köstlichkeiten... und... leckeren Köstlichkeiten..." Tim traute seinen Augen nicht und vergas jedes weitere Wort. Mitten in seiner Rede erkannte er eine der Bedienungen, die mit einem Tablett Wein und Bier nach draußen kam, es war Linda. Seine Linda.

Tim vergaß seine Rede komplett. Er blickte nur auf seine Linda, dieses zauberhafte Lächeln und diese vollkommende Schönheit im Ganzen. Sein Bruder stieß in an und holte ihn erschrocken aus seinen Gedanken zurück.

„Liebe Gäste, ihr seht, ich habe irgendwie meinen Text vergessen. Aber ihr wisst schon, lasst euch das schmecken und vor allem ein Prost auf unser aller Wohl. Einen schön Abend uns allen!" Man prostete sich zu, wurde aber von einigen Gläsern, die zu Boden fielen und zerbrachen, aufgeschreckt.

Tim stellte sofort sein Glas ab und ging schnellen Schrittes zu Linda, die peinlich berührt begann, die Scherben aufzuheben. „Linda, du bist das wirklich. Warte, ich helfe dir."

„Tim, wie schön, dich endlich mal wieder zu sehen. Wo warst du denn die ganzen langen Jahre? Lass das, ich mache das schon weg."

„Nichts da, hol mal einen Eimer."

Linda lächelte mit diesem traumhaften Gesicht und rannte sofort los, einen Eimer zu holen. Beide hockten sie neben dem Scherben und sammelten alles vorsichtig ein.

„Tim, es ist deine Feier, deine Gäste warten auf dich."

„Schon gut. Aber versprich mir, dass wir uns später noch unterhalten."

„Versprochen und nun ab mit dir, ich mache das hier."

Linda konnte es nicht glauben. Sie hatte sich damals so fest vorgenommen, Tim auf der Abschlussfeier ihre Liebe zu offenbaren, aber er war nicht gekommen. Sie hatte vergeblich versucht, über seine Familie etwas zu erfahren, aber sie bekam immer die selbe Antwort: „Tim geht es gut aber er hat die Stadt verlassen." Sie fragte jeden, den sie mit Tim in Verbindung brachte, aber niemand wusste etwas genaueres. Und nun, wie aus heiterem Himmel, steht er da, wie früher mit seinen langen Haaren und dem Rocker-Outfit aber viel eleganter, irgendwie aufrechter, ja, selbstbewusst und einnehmend.

Tim sah sich noch dreimal um, um wirklich sicher zu gehen, dass er nicht, wie so oft, nur davon geträumt hatte, sie endlich wiederzusehen. Sie war nach wie vor eine Schönheit und das Lächeln, welches ihn in so zahllosen Träumen verfolgte, war immer noch so einnehmend. Jeder seiner männlichen Gäste und sogar auch einige der weiblichen, blickten entzückt auf, wenn sie von Linda bedient wurden und sie guckten auch hinter der zauberhaften Frau her. Der Hintern war auch wirklich zauberhaft und schön verpackt in der Jeans.

Das gegrillte Essen war ein Traum, die vom Catering waren wahre Meister in ihrem Fach. Bei dem herrlichen Sommerwetter konnten Tim und seine Gäste bis in die tiefe Nacht draußen feiern und jedes mal, wenn er Linda erblickte, schaute sie ihn wieder an, wie damals im letzten Schuljahr. Sie lächelte, und im Laufe des Abends zwinkerte sie ihm auch hin und wieder zu. Er musste besonders seiner Familie erklären, warum er während seiner Rede plötzlich seinen Faden verlor. Seine Mutter erkannte sofort, dass es sich bei der zauberhaften Frau um einen Schwarm von ihrem Tim handelte.

Die Stimmung war sehr gut, es wurde auch reichlich getrunken und getanzt. Irgendwann, als die beiden Bedienungen nicht mehr so oft rennen mussten, bat er Linda sich doch zu ihm zu setzen. „Ich muss hier arbeiten, ich kann mich doch nicht hier zu dir setzen." Tim stand auf, ging zum Wirt und erklärte ihm, dass diese Dame eine Freundin sei und ob das möglich wäre, dass sie mit ihm seinen Geburtstag feiern könne. Er würde ihm das Gehalt für sie natürlich ersetzen. Dagegen hatte der Wirt natürlich nichts auszusetzen. „Du hast soeben Feierabend. Aber keine Angst, du bekommst die volle Bezahlung. Ich möchte dich wirklich hier bei mir haben und ich will alles wissen, wie es dir ergangen ist. Was hast du die letzten Jahre gemacht?

Linda berichtete, dass sie nach der Schule ein Jurastudium abgeschossen hatte, sie arbeitet in der großen Kanzlei neben dem Gericht. „Den Job hier, heute Abend, habe ich nur aushilfsweise, die eigentliche Kellnerin, eine sehr gute Freundin von mir, ist krank geworden und ich bin kurzfristig eingesprungen. Ich sollte ihr eigentlich danken."

„Ja, mach das bitte, auch in meinen Namen. Ich freue mich wirklich riesig. Hast du etwas von den anderen aus dem Jahrgang gehört?"

Sie unterhielten sich eine längere Zeit über die Kameraden, bis Linda Tim darauf aufmerksam machte, dass er doch Gäste habe und diese soeben vernachlässige. „Stimmt, da hast du nicht unrecht. Aber laufe nicht weg und tue mir den Gefallen, feire noch ein Bisschen mit."

„Gut, ein Bisschen kann ich noch bleiben. Doreen schläft bei einer Freundin aber ich sollte morgen, wenn sie zurück kommt, keinen dicken Kopf haben."

„Deine Tochter heißt Doreen?" Tim lachte laut auf.

„Ja, wieso?"

„Ist eine längere Geschichte, vielleicht erzähle ich sie dir einmal."

Sie feierten bis um 3 Uhr in der Früh. Linda wie auch Tim waren beim Alkohol etwas zurückhaltend und konnten die letzten Gäste verabschieden. Der Gastgeber bedankte sich beim Wirt für die wirklich gelungene Feier und er würde am Dienstag wegen der Rechnung vorbeikommen.

123456...8