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Krieg und Liebe: Die Plantage

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Elisabeths Selbstdarstellung hatte natürlich den gewünschten Effekt auf Jomos Männlichkeit gehabt. Er streifte zunächst sein Hemd und dann sein Shorts-ähnliche Hose ab, dann stand er in der gewünschten vollen, muskulär-durchtrainierten Pracht vor Elisabeth, die angesichts seiner halbsteifen Männlichkeit bereits heftig ein- und ausatmete. „Mein Gott, wie groß wird der denn noch?"

„Noch ein bisschen mehr", kommentierte Gerhild, die bereits halbnackt hinter Jomo getreten war und seinen Penis mit einer Hand langsam massierte. „Aber Du wirst sehen, er kann mit seiner prächtigen Herrlichkeit sehr gut und einfühlsam umgehen. Entspann Dich und lass Dich verwöhnen." Mit diesen Worten bettete Gerhild ihren Gast ins Zentrum ihres Bettes, legte ihr noch ein Kissen unter den Kopf und setzte sich neben sie. „Lass Jomo einfach machen."

Elisabeth hatte bereits ihre Beine angewinkelt und weit nach außen geklappt, so dass ihre Pussy rosa schimmernd offen da lag, die äußeren Schamlippen hatten sich bereits in geiler Erwartung geöffnet und gaben den Eingang in ihr privates Heiligtum frei. Anscheinend erwartete sie nun in bester europäisch-ehelicher Haltung, dass sich Jomo auf sie fallen ließ und direkt in sie eindrang. Diese Erwartung würde enttäuscht, denn der attraktive Afrikaner mit dem wirklich prächtigen Penis hockte sich erst einmal zwischen ihre geöffneten Beine und begann, sie mit beiden Händen, auf die er zuvor ein wohlriechendes Öl geträufelt hatte, zu massieren, langsam, aber gezielt aus allen Richtungen in Richtung ihres Lustzentrums, ohne dieses anfangs überhaupt zu berühren. Elisabeth, die eine solche Behandlung noch nie in ihrem Leben erfahren hatte, atmete bereits wie eine schwer schnaufende Dampflokomotive und wurde bereits unruhig. Dann zuckte sie etwas zusammen und starrte mit weit aufgerissenen Augen Gerhild an, die begonnen hatte, ihre Brüste zu massieren und ihre immer steifer werdenden Nippel zu zwicken und in die Höhe zuziehen. „Was machst Du?" fragte sie leise und irritiert.

„Ich öffne Dir die Tür zur perfekten Lust", lächelte Gerhild sie an, „Mit dem heutigen Abend öffnet sich Dir wirklich eine neue Welt."

Elisabeth stöhnte auf. „Das tut so gut. Macht bitte weiter." Dann schloss sie wieder ihre Augen.

Mit kenntnisreichem Blick konnte Gerhild aus der Vogelperspektive sehen, dass Jomo und sie ihre abendliche Geliebte bereits pitschnass gemacht hatten. Zudem war Elisabeths Körper durch die abendliche Wärme, die Miniportion Kokain und durch das gemeinsame Vorspiel spürbar angeheizt. Sie schwitzte von Kopf bis Fuß und glänzte richtig.

„Ich glaube, sie ist bereit für Dich", schaute Gerhild den afrikanischen Liebhaber an." Gib ihr Deine Männlichkeit. Aber langsam, damit sie sich an Deine Größe gewöhnen kann."

Jomo folgte Gerhilds Anweisungen mustergültig. Er zog Gerhild näher an sich heran, legte seine Oberschenkel unter ihre und zog seine pralle Schwanzspitze einige Male von oben bis unten durch die nasse und weiche, hellrosa leuchtende Pussy. Elisabeth zuckte und ruckte bereits in Erwartung eines schnell vorwärtsdringenden Penis, sie wollte endlich diesen aus ihrer Sicht riesigen Prügel in ihr spüren. Aber Jomo folgte genau Gerhilds Anweisungen, wohl wissend, dass diese genau wusste, wie man zu höchsten Lustgefühlen kommen konnte. Immerhin hatte er das oft genug bei den beiden Herrscherinnen der Plantage praktizierten können. Er brauchte einige Vorstöße und einige Zeit bis er sein Prachtstück vollständig in Elisabeths Lustkanal versenkt hatte. Diese hatte mittlerweile ihre Augen weit aufgerissen und hechelte regelrecht, aber begleitete die langsamen Vorstöße Jomos mit tiefem Stöhnen, unterbrochen von kurzem, lautem Lachen. Manchmal murmelte sie leise einzelne Worte, wie „unglaublich", „herrlich", „ich bin so voll". Und sie begann, den Vorstößen Jomos mit ihrem Unterleib immer mehr entgegen zu kommen. Ihr afrikanischer Liebhaber steigerte langsam sein Tempo als Elisabeth zum ersten Mal kam. Ihre Bauchdecke straffte sich knallhart, sie hob ihr Becken weiter an, so dass ihr Po beinahe vom Bett abhob, dann explodierte sie mit einem lauten, lang anhaltenden Schrei, während sich ihr Kopf schnell und heftig von rechts nach links warf.

Mit all seiner Erfahrung ließ Jomo die Orgasmuswelle über Elisabeth hereinbrechen, verlangsamte etwas sein Tempo, zog aber seinen jetzt knallharten Penis nicht aus ihr heraus. Als sich Elisabeth wieder entspannte, erhöhte er wieder das Tempo. Im Laufe des Abends kam Elisabeth auf diese Weise insgesamt vier Mal, bevor auch Jomo zu seinem ehrlich erarbeiteten Orgasmus kommen durfte. Elisabeth hatte Gerhild vorher erklärt, das sie in ihrer sicheren Phase sei, so dass Jomo die Genehmigung hatte, seine Sahne mit aller Kraft tief in die junge Frau hinein zu pumpen. Genauso machte er es, was Elisabeth zur fünften Explosion führte. Anschließend brach sie fix und fertig zusammen, atmete wie eine Sportlerin im Ziel heftig hechelnd, unterbrochen von tiefen Seufzern und grummeligem Stöhnen. Sie brauchte einige Zeit, bis sie wieder in der irdischen Realität angekommen war. Ihre Augen suchten nach Gerhild, dann brach ganz tief von innen kommend eine Frage aus ihr heraus. „Ich habe so etwas noch nie erlebt. Ist das immer so?"

Gerhild strich ihr mit einer Hand über die schweißnasse Stirn. „Wenn man es richtig macht: ja, meine Liebe. Und es gibt viele unterschiedliche Möglichkeiten, diese Lust auszukosten und weiter zu steigern."

„Noch mehr?" Elisabeths Frage klang beinahe entsetzt. „Ich hätte vor diesem Abend nie geglaubt, dass mein Körper überhaupt solche Gefühle aushalten könnte. Und ich habe keine Schmerzen, nein, ich habe reine Lust verspürt."

Gerhild lächelte. Dann hat Jomo es heute richtig gemacht. Sie schaute ihren trainierten afrikanischen Liebhaber an. „Danke, mein Guter. Das war sehr, sehr gut."

Jomo wusste, dass diese Worte seiner Chefin ihre Anweisung zum Rückzug waren. Er streichelte noch einmal Elisabeths Bauch und Brüste, dann erhob er sich vom Bett. „Es war mir ein ausgesprochenes Vergnügen. Danke." Mit diesen Worten verließ er das Schlafzimmer und ging zu seinem eigenen Bett im Dienstbotentrakt des Farmhauses.

Gerhild hielt Elisabeth noch einige Zeit im Arm und unterhielt sich leise mit ihr. Schließlich schlief diese ein, von den Erlebnissen des Abends total erschöpft. Gerhild deckte sie noch mit der dünnen Leinendecke zu, schloss das Moskitonetz hinter sich und ging in ihr eigenes Schlafzimmer. Der Abend hatte auch sie so aufgegeilt, dass sie ihrer eigenen Pussy die geforderte Entspannung eigenhändig verpasste. Dann kehrte auch bei ihr die Nachtruhe ein.

Spätsommer und Herbst 1914 waren in Deutsch-Ostafrika im Allgemeinen und am Tanganjikasee im Besonderen durch mehrere Ereignisse gekennzeichnet: während in Europa die Anfangserfolge der deutschen Armeen im Westfeldzug in einem Stellungskrieg geendet waren und der Krieg mit dem russischen Kaiserreich mit der Tannenberg-Schlacht sich vorerst erfolgreich entwickelte, musste Österreich-Ungarn gleich an mehreren Fronten verlustreiche Niederlagen einstecken. In der ostafrikanischen Kolonie hatte jedoch trotz der vollständig blockierten Verbindung zum Heimatland die Schutztruppe unter der Führung von Lettow-Vorbeck den Krieg in die britischen und belgischen Nachbarkolonien hineingetragen und einige aggressive wie offensiv erfolgreiche Operationen durchgeführt. Darüber berichtete die Deutsch-Ostafrikanische Zeitung mit einigem Propaganda-Stolz, immerhin war die militärische Lage in Ostafrika deutlich besser als in den anderen drei deutsch-afrikanischen Kolonien und in den bereits mehr oder weniger vollständig eroberten Kolonien Asiens und der Südsee.

Auch die Lage am Tanganjikasee entwickelte sich zu Gunsten der Deutschen. In Kigoma ging die Montage des in Einzelteilen angelieferten

Dampfschiffes SMS Goetzen dem Ende zu, der Stapellauf sollte Anfang des neuen Jahres erfolgen. In der deutschen Bevölkerung entlang des tausend Kilometer langen Ostufers war es durch die monatlichen Zusammenkünfte im Bahnhofsrestaurant ein offenes Geheimnis, dass die Goetzen nach ihrem Stapellauf mit zusätzlichen Kanonen ausgerüstet werden sollte, um die Uferregionen gegen britische und belgische Angriffe zu schützen.

Die Brennholzversorgung eines neben der Mittelbahn zweiten großen Festbrennstoffverbrauchers hielt Gerhild mit ihrer Plantage gut beschäftigt und füllte ihre Kassenbestände nachhaltig. Gräfin Gerhild von Cleve entwickelte sich durch den kaufmännischen Erfolg ihrer Plantage mehr und mehr zu einer vermögenden Frau. Sie konnte mühelos die fehlende Einnahmen aus dem Besucher- und Safarigeschäft kompensieren, welches wegen des Krieges vollständig zum Erliegen gekommen war. Trotz der guten Geldeinnahmen und ihres ständig wachsenden Bankkontostandes war Gerhild vorsichtig geworden. Sie tauschte bei den arabischen Händlern in Kigoma systematisch Rupien in Gold und brachte dies in ein sicheres Versteck auf ihrer Plantage.

„Sicher ist sicher", erläuterte sie ihrer Schwester. „Es ist Krieg und da schielen unsere Regierenden immer auf Privatvermögen zur Finanzierung ihrer Kriegsausgaben. Aber ich habe mir zur Regel gemacht, dass ich für jede Rupie, die ich unserer Regierung als Kriegsanleihe zur Verfügung stelle, eine Rupie in Gold umtausche und sicher deponiere. Man weiß nie." Rose nahm Gerhilds Vorsicht verwundert zur Kenntnis, hatte sie sich selbst nie Gedanken über Geld und Sicherheit gemacht.

Die Zeit bis zum Weihnachtsfest 1914 verfloss auf der Plantage in ruhiger, friedlicher Weise. Die vier weißen Frauen kompensierten die fehlenden Männer mit ihren afrikanischen Liebhabern, wobei Elisabeth sich als gelehrige und duldsame Schülerin der erotischen Künste von Gerhild und den von dieser ausgebildeten Männern und Frauen erwies.

„Du hast mir wirklich das Tor zu einer vollkommen neuen Welt aufgestoßen", gestand sie eines Abends ihrer Gastgeberin als ihre afrikanischen Liebhaber sich bereits in ihre Quartiere zurückgezogen hatten und die beiden Frauen noch allein auf Gerhilds Bett lagen. „Ich weiß gar nicht, wie ich Dir dafür danken soll."

„Ich brauche keinen Dank, meine Liebe. Meine größte Befriedigung ist es, einer weiteren Frau das Gefühl für selbstbestimmte Lust und Glück vermittelt zu haben. Ich bin da wie eine Lehrerin, die sich durch den Erfolg ihrer Schüler und Schülerinnen in ihrem Tun bestätigt fühlt." Gerhild dachte eine Weile ruhig nach und ergänzte dann: „Das gilt im Übrigen unabhängig von der Hautfarbe. Du bist mir in dieser Hinsicht genauso lieb und teuer wie beispielsweise Una, die Lebensgefährtin unseres verehrten Eisenbahndirektors in Kigoma. Eigentlich ist mir die weibliche Solidarität unter uns Frauen wichtiger als die von vielen weißen Männern propagierte Rassenzugehörigkeit. Auch wenn sich das sehr revolutionär und wenig zeitgemäß anhört."

Elisabeth schloss Gerhilds Worte in ihr Gedächtnis ein. Sie sollte noch erfahren, dass Gerhild revolutionäre Gedanken für ihr Leben und ihr Überleben sehr wichtig werden sollten.

Zum ersten Kriegsweihnachten 1914 kehrte Karl Bräunlingen für kurze Zeit zu seiner Ehefrau auf die Plantage zurück. „Wir haben hervorragende Fortschritte in der Waffen- und Munitionsversorgung unserer Schutztruppe gemacht", berichtete er gleich am ersten Abend. „Ich habe in Daressalam eine durch den Krieg still liegende Werft mit ihren Werkstätten in einen Waffen- und Munitionsbetrieb umgestaltet. Unsere Spezialität ist das Umrüsten von Marinegeschützen auf den landgestützten Artillerieinsatz. Diese Geschütze bringen von ihren Schiffen genügend eigene Munition mit und verbrauchen nicht die ohnehin zu knappe Munition der bestehenden Landartillerie."

Die wohlwollenden und bewundernden Kommentare der vier Frauen taten ihm sichtlich gut. Er sonnte sich in ihrem verbalen Applaus. In der Tat war der Erfolg der improvisierten Maschinenfabrik Bräunlingen für Oberstleutnant von Lettow-Vorbeck von herausragender Bedeutung. Abgeschnitten von jeglichem Nachschub aus der Heimat musste er mit dem Material und den Soldaten auskommen, die er hatte. Verstärkung gab es nicht.

Der Weihnachtsbesuch Karls hatte für seine Ehefrau unmittelbare Folgen. Drei Tage nach dem Weihnachtsfest packte sie auf Wunsch ihres Ehemannes ihr Reisegepäck zusammen und übersiedelte zu ihm nach Daressalam, um in der Hauptstadt an der Seite Ihres Mannes zu leben. Die sechs Wochen zuvor erfolgreiche Schlacht zwischen der deutschen Schutztruppe und zahlenmäßig weit überlegenen britischen-indischen Einheiten, die versucht hatten, in der nördlich von Daressalam liegenden Hafenstadt Tanga an Land zu gehen und von dort ihren Eroberungsfeldzug zu starten, hatte bei der deutschen Bevölkerung ein Gefühl von überlegener Sicherheit ausgelöst.

Mit dem improvisierten Stapellauf der SMS Goetzen, die unmittelbar danach mit Bordkanonen des im Rufiji-Delta festsitzenden Kreuzers Königsberg zum Hilfskreuzer aufgerüstet wurde und damit die unangetastete Marinehoheit über den Tanganjikasee übernahm, erhöhte sich das Sicherheitsgefühl entlang des deutschen Seeufers weiter. Ein Angriff kleiner britischer oder belgischer Boote konnte für die vorhersehbare Zukunft ausgeschlossen werden. Natürlich hatten die drei Damen der von Cleve'schen Plantage an dem gesellschaftlichen Großereignis des Stapellaufs mit der gesamten deutschen Bevölkerung der Region teilgenommen, obwohl das Ereignis mitten in der Hauptregenzeit stattfand. Entsprechend schwierig und matschverschmiert war die Kutschfahrt von der Plantage in die Stadt und zurück verlaufen. Insbesondere Baronesse von Schmetternitz war durch einen unglücklichen Zufall vollkommen durchnässt zurückgekehrt und zitterte trotz der tropisch hohen ‚Wintertemperaturen' sicht- und fühlbar. An den darauffolgenden Tagen bekam sie langsam steigendes Fieber, auf das sie mit Schüttelfrost reagierte und welches auch durch die klassischen Hausmittel wie Wadenwickel nur unzureichend absenkbar war. Drei Tage später bekamen Gerhild und ihre Schwester den Verdacht, dass sich ihr Gast bei dem Ausflug in die deutlich tiefer gelegene Stadt eine auf der hoch gelegenen Plantage wesentlich seltener auftretende Malaria-Infektion eingefangen haben konnte.

Dem widersprach die Baronesse mit matter Stimme. „Ich habe doch rechtzeitig vor der Fahrt meine Chinin-Tabletten genommen, um mich gegen Malaria zu schützen. Das hat mir bisher immer geholfen."

Gerhild war sehr besorgt und schaute sich am darauffolgenden Morgen diskret den Nachttopf der Baronesse an. Ihr Urin war dunkel-schwarz-rot. „Schwarzwasserfieber", war ihre klare Diagnose, die sie gegenüber ihrer Schwester ansprach. „Da helfen keine Hausmittel mehr. Wir brauchen medizinisch geschulte Hilfe."

„Schicken wir jemand in die Stadt, um den Arzt zu holen?"

Gerhild schüttelte den Kopf. „Das dauert vermutlich zu lange, bis sich Dr. Gebhardt freimachen und hierher kommen kann. Und die Baronesse ist mit ihrem Fieber aus meiner Sicht nicht mehr transportfähig." Sie dachte kurz nach. „Die beste Möglichkeit ist wohl der holländische Missionar in der Missionsstation bei Bitale. Ich weiß, dass er auch Arzt ist. Aber ich bin ihm erst einmal begegnet. Bin halt kein aktives Kirchenmitglied."

„Wen schicken wir zu ihm?"

„Ich schreibe einen kleinen Brief, den ich Tatum mitgebe. Der kann ihn dann auch gleich hierher führen."

Pastor Dr. Willem van der Merwe kam bereits am Nachmittag ins Farmhaus. Gerhild und Rose begrüßten ihn besonders freundlich und führten ihn direkt zu ihrem kranken Gast. Nach kurzer Untersuchung bestätigte der Missionar und Arzt die Diagnose. „Die Baronesse hat Schwarzwasserfieber, was, wie sie vielleicht wissen, eine besondere Malariaerkrankung ist. Das Problem ist, dass es eigentlich eine körperliche Abwehrreaktion auf zu viel Chinin zur eigentlichen Malariabekämpfung ist." Er wirkte sehr nachdenklich. „Ich habe einen kleinen Bestand eines Medikamentes, das möglicherweise helfen kann. Ich muss damit sehr vorsichtig umgehen, den die Wahrscheinlichkeit, dass wir in den kommenden Monaten irgendeinen Medikamentennachschub bekommen können, ist ja wohl sehr klein." Er zuckte mit seinen Schultern. „Ich habe seit Ausbruch der Krieges praktisch keinen Kontakt mehr mit unserem Mutterhaus in den Niederlanden. Sozusagen - mitgefangen, mitgehangen - auch wenn das Königreich der Niederlande in diesem Krieg unverändert neutral ist." Er überreichte Gerhild mit einigen Anweisungen ein braunes Glas mit einem hellen Pulver. „Ich hoffe, es hilft. Denn sonst kann der Baronesse nur noch Gott helfen."

Gerhild entlohnte den Missionar und Arzt mit einer großzügigen Bezahlung. Es erwies sich aber, dass die Medizin nicht im erhofften Maß bei ihrem Gast anschlug. Zwei Wochen später starb Baronesse Katharina von Schmetternitz fern ihrer österreichischen Heimat. Mit ihrer Beerdigung wurde zugleich der kleine Friedhof der Plantage um einen separaten Teil für verstorbene Weiße erweitert. Dort stand bis zu diesem Tag nur ein Gedenkstein für Graf von Cleve, dessen Leichnam unauffindbar gewesen war.

Damit wurde das Leben der beiden Schwestern auf ihrer Plantage noch eintöniger. Neue Gäste waren für die Dauer des Krieges trotz der merkwürdigen Normalität des Alltaglebens nicht zu erwarten. Es blieben nur die gelegentlichen Kontakte zu den ortansässigen Deutschen in Kigoma.

Im April 1915 erreichte mit dem Blockadebrecher ‚Rubens' zum ersten Mal ein Versorgungsschiff aus Deutschland die Kolonie, welches primär Munition und Waffen für die Schutztruppe als auch Kohle für den im Rufiji-Delta versteckt liegenden Kreuzer Königsberg geladen hatte. Obwohl das Schiff bei der Annäherung an den Hafen von Tanga unter Beschuss der Royal Navy geriet, konnte die Besatzung es in unmittelbarer Ufernähe der Mansabucht auf Grund setzen; zudem gelang es, das britische Kriegsschiff so zu täuschen, dass es annahm, den Blockadebrecher zerstört zu haben. Mit Ausnahme der 1.500 Tonnen Kohle, die für die Königsberg bestimmt waren, konnte der wesentliche Teil der Ladung an Land gebracht werden. Selbst die teilweise feucht gewordene Munition konnte in Daressalam getrocknet und wiederverwendbar gemacht werden, womit Karl Bräunlingens Betrieb wochenlang beschäftigt war.

Gerhild und Rose erfuhren von diesen Vorkommnissen und von den Nachrichten über die festgefahrene Kriegsfront in Europa aus erster Hand, nachdem Elisabeth Bräunlingen Ende Mai mit der Bahn zu Besuch gekommen war.

„Das Leben in Daressalam macht mich krank", hatte die Industriellengattin in einem Brief an Gerhild geschrieben. „Die Schwüle und Hitze sind ungleich schwerer zu ertragen als bei Euch im Hochland, Wind gibt es meist in Verbindung mit den häufigen Gewittern und die bringen wahrhaftig keine Abkühlung."

Gerhild und Rose hatten sie daraufhin auf die Plantage eingeladen, damit sie sich dort in der wesentlich trockeneren Jahreszeit ein wenig erholen konnte.

Zusammen mit den Neuigkeiten, die insbesondere die zwangsweise an Land verbliebenen Seeleute der ‚Rubens' mitgebracht hatten, erzählte Elisabeth bereits am ersten Abendessen, dass sie noch zwei weitere Hauptgründe hätte, auf die von Cleve'sche Plantage zurückzukehren.

„Wir haben in Daressalam praktisch keinen Schutz vor den Kriegsschiffen der Royal Navy. Die erscheinen von Zeit zu Zeit in unserer Hafenbucht, beschießen und zerstören, was ihnen als Ziel kriegswichtig erscheint und verschwinden dann wieder vollkommen unbehelligt. Zwar ist ihr Landungsversuch bei Tanga erfolgreich zurückgeschlagen worden. Aber in Daressalam wird heftig darüber spekuliert, wann und wo sie den nächsten Landungsversuch unternehmen werden. Unser Gouverneur schafft es zwar immer wieder, die Menschen zu beruhigen. Aber man trägt ein ständiges Unwohlsein mit sich herum."

„Kann ich gut nachvollziehen. Da ist es bei uns sicherlich sicherer."

„Denke ich auch."

„Gesundheit und Sicherheit findest Du hier. Können wir noch mehr für Dich tun? Wir haben jetzt so selten Gäste, dass wir uns wirklich über Deinen Besuch freuen."