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Lara

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Für mehrere ewige Sekunden starrte ich sie nur ungläubig an. Immer wieder versank wie in einem Strudel mein Blick auf ihren entblößten Brüsten und den so zarten Nippeln; unter ihrem gestreckten Kinn und ihrem mich stur fixierenden und befehlenden Blick.

Wie im Traum stand ich auf, rückte meinen Stuhl zurück und wieder vorsichtig geräuschvermeidend heran und verließ die Küche richtung meinem Zimmer. Ihre Augen folgten mir und eine ganze Weile noch lagen die meinen in den ihren, prallten dort ab wie an einer Wand aus Gräue.

»Vergiss die Kette nicht.« kommentierte sie meinen Abgang.

*

Und was soll ich verheimlichen? Ich tat wie geheißen. Gelenkt von einer stachelnden Erektion nach dem Anblick ihrer baren Busen und ihres schmalen, auf einmal so edlen Gesichtes, und... Noch nie war irgendwer so überzeugend gewesen.

Ich zog meinen Oberkörper aus und schloss das schwere Halsband um meinen Nacken; die Vorhängeschlösser hatten noch offengestanden und die Schlüssel bewahrte sie. Auch die Kette war noch darangeschnallt. Recht so. Dann zog ich meine Hose und Unterhose aus, wobei ich mich wie selbstverständlich, als entkleidete ich regelmäßig derart, auf Hände und Knie sinken ließ. Den Bund meiner Unterhose nahm ich zwischen meine Zähne, ließ die Kette mitschleifen und streckte meinen durchhängenden Rücken indem ich loskrabbelte. Zurück zur Küche, zurück zu ihr.

Abstrus. Mir ging in dem Moment kein Gedanke durch den Kopf. Viel später erst erinnerte ich mich geradezu mit Anerkennung daran: Es war ein gelungener Putsch gewesen. Sie hatte die Herrenrolle ergriffen, sich entschieden. Und unter diese erstarkte Macht hatte ich mich eben gefügt, als sein mein Platz zu ihren Füßen der natürlichste Ort für jemanden, den man nachts betäubte und seinen Körper als Kissen für seine nässende Vagina benutzte. Schläge nicht ausgeschlossen. Schläge wie Liebkosungen.

Sie hatte inzwischen ihr blankweißes T-Shirt aus dem fallengelassenen Pullover gefummelt und über den wieder angelegten BH gestreift, ihre Brüste stachen deutlich aus dem dünnen Plan hervor. Dafür hatte sie ihre Jeans ausgezogen und wie selbstverständlich prangte also ihr passend blasslilaner Tanga unter der Tischkante hervor, für mich also etwas oberhalb meiner neuen Augenhöhe.

Tatsächlich fiel mir aber erst jetzt auf, dass sie einen Schuh trug, nur einen, und es war, als fügte sich damit alles zusammen; einen der beiden schwarzen High-Heels, die sie am Vorabend schon sehr früh ausgezogen hatte. Aber an diesem Morgen eben nur einer, der andere Fuß hatte eine normale verknautschte Mädchensocke. Also stand ihr linker Knöchel ungewöhnlich weit, aber doch sehr elegant, in die Höhe.

Sie bemaß die Ausführung ihrer Anordnung mit einem Nicken, was mich kurz stolz machte und die Spitze meiner hinabzeigenden Erektion vollführten einen Hüpfer, den sie nicht sah.

»Gut.« sagte sie knapp. »Unter den Tisch. Ich beende nun mein Frühstück.«

Ich freute mich, ihrer Scham so nahe zu sein, nur einen Oberschenkel weit entfernt, und bildete mir ein, ihren Duft zu schnüffeln. Nur tief in meinem Hinterkopf tobten wie ein eingesperrter Tiger unter dem Pochen meiner Wollust herabgestufte Gedanken wie Selbstwert und Stolz und überhaupt ein hilfloser Anklang von Falschheit und dass mein Mitspielen die Krankhaftigkeit ihrer Situation nur noch zuspitzte.

Und halbnackt wie sie war aß sie oben ihr Müsli; das einzige, was ich davon mitbekam, war ab und an das Kreuzen und Entkreuzen ihrer Oberschenkel. Deren Knie hielt sie denn aber mädchenhaft zusammen.

Irgendwann hörte ich es dann in Endgültigkeit klappern, der Müslilöffel in die leere Schale. Außerdem wurden ihre Hacken unruhig, der lange Stiletto und die verwaschene gräuliche Socke, an der Schmutz hing.

Endlich fragte sie erwartungsvoll von oben: »Hast Du meinen Schuh schon geküsst?«

Ich traute mich nicht mehr als ein dumpfes: »Hm-Hm.«

»Dann hol das bitte nach.«

Ich richtete mein Hinterteil so aus, das ich gerade vor ihren Beinen saß, stieß dabei aus Versehen gegen meinen ehemaligen Stuhl, der lautstark schrappte. Meine Unterhose ließ ich auf den Boden fallen, ich würde sie gleich wieder davon aufklauben. Oben hätte ich jetzt ihre verhüllte Muschi betrachten können, aber ich konzentrierte mich darauf, mit feierlicher Bedeutsamkeit einen Kuss auf die schmal zulaufende Lackspitze ihres High-Heels zu setzen, so fest, dass sie es auf ihren schlanken Frauenzehen spüren musste, die sich dicht unter der Deckelung der Spitze zusammendrängten.

Die Zehen glänzten und rochen schwitzig, aber ich fühlte mich nicht mehr in der Position noch zwischen verschiedener ihrer Körpersekrete unterscheiden zu müssen.

Ich wartete auf das leise Prusten ihres Lächelns, aber hörte nichts. Als ihre Hand unter den Tisch reichte, um meine Kette zu fassen und sie mich auf ihrer Seite aufstehend unter dem Tisch hervorleitete, wirkten ihre Augen vielmehr noch etwas trauriger als zuvor, aber in einer bisher unbekannten Gefasstheit, vollständig über die Emotion abgeklärt, mit der sie meinen so erbärmlich verwandelten Anblick überstrich.

Sie nahm meine Kette kürzer, sodass sie mein Halsband ein wenig nach oben riss (eine Richtung, in der ich ihr nicht folgen konnte) und befahl lakonisch:

»Folge meinem Arsch

Und es fiel mir nicht schwer diesen beiden wohlrunden Polen zu hinterherzujuckeln, vor mir entblößt und schnittig gerahmt und gedrückt von ihrem String. Ihre Hüfte und ihre rechte Backe sprangen gelenkig auf und ab, in Rucken, die ihrer Laufbewegung auf nur einem hohen Stöckelabsatz entsprachen. In dieser Schwingung eine so feste Hügelform -- am liebsten hätte ich hinaufgefasst und hineingegriffen, aber es scheiterte ja bereits schon am ersteren. Meine Hände benötigte ich zum Kriechen, denn sie, die hypnotische Geistin hinter ihrem Arsch, zog mich straff hinter sich nach, über ihren kalten kalkweißen Fliesenboden.

Am Klo angekommen, denn in jene enge düstere Kammer bugsierte sie mich, legte sie meine Kette um den Sitzpfeiler der Kloschüssel und schloss sie mittels eines der Vorhängeschlösser, das auf dem Spülkasten bereitlag. Dann nahm sie, indem sie vorher kurz ihren Zeigefinger vor ihre Lippen hielt, mir meine Unterhose aus den Zähnen, nur um sie zu knüllen und plötzlich mit einem Rammstoß mir in meine Mundhöhle hineinpressen, dass ich kurz aufnölte, wofür ich einen misstrauischen Blick erntete. Sie nahm ein Seil zur Hand und band es um meinen Kopf und verknotete es in meinem geöffneten Mund, sodass es als Knebel fungierte und der Knoten zusätzlich den Stoffball in meinen Mund festdrückte. Auf einmal klapperten von irgendwo her, einer dunklen Ecke, ihre Handschellen hervor; mit einem sicheren, aber umsichtigen Griff fixierte sie damit meine Handgelenke hinter meinem Rücken.

»Wie im Mittelalter.« schmunzelte sie, aber ihre Augen verharrten in Resignation. Beinahe streifte ihre Hand meine Wange.

Sie stand auf, fußte hoch über mir, der ich, unfähig mich zu bewegen oder zu äußern, an ihre Kloschüssel gekettet war. Der Raum bestand auch aus nichts weiter, weswegen sie notgedrungen schon in der Tür stand, die Klinke bereits in der Hand.

Sie wandte sich zu mir zurück; wenn ihr stilles Mitleiden, welches nicht zu ihrer Herrinnenrolle passen mochte, nicht alles überschattete, hätte ich es für Unsicherheit gehalten.

»Alles okay?« fragte sie stockend und mit kehlig verschnürter Stimme und einem letzten, etwas hilflosen Blick auf ihren Gefangenen hinab. »Ja? -- Gut, dann lass uns auf den Abend warten.«

Und damit knallte sie die Tür ins Schloss, das zweimal knarschte in die Schwärze. Wenn es einen Lichtschalter gab, dann lag er nur für sie erreichbar. Ich hörte sie davonstampfen, wollte noch verspätet protestieren, aber der Knebel erstickte es.

Ich sah förmlich den Kampf, den sie dort draußen im Hellen auf ihrem Gesicht mit sich ausfocht, als drängte dieses so junge Tohuwabohu aus widerstreitender Lust und Vertrauen und allerlei Mädchenkram mit dem fahlen Flurschein durch die Ritzen meiner Kerkertür. Und ich konnte ihr nicht mehr helfen. Ihre zitternde Schulter, auf die ich freundschaftlich meine Hand hätte legen können, war seit eben für mich tabu.

*

Zuerst ist es noch nichtmal ein Kribbeln. Eine bloße Anwandlung der Gedanken: Man könnte doch wieder... und dann, mit den hereinplauzenden Phantasien kommt das Kribbeln. Vielleicht ist der Computer oder das Handy schon an und zur Hand, es sei denn, man hätte noch einen Playboy zu Hause, aber das ist nicht dasselbe. Vielleicht legt man Wert auf einen Privatsphäre-Browser; Vielleicht verlässt man sich vorerst auch nur auf die eigene Einbildungskraft?

-- Wie auch immer: Man kommt dahin. Es ist in uns und es ist im Internet, die Weiten der Pornographie.

Mittlerweile ist es unter der Unterhose eng geworden, der Penis geschwollen, und wenn nicht, dann holen wir es nach, greifen hinunter, reiben und schließen; Aber es ist nicht unsere Hand, es ist ihre:

Dem leichten Mädchen, das unseren Bildschirm bedeckt. Ihr Blick mit den langen Wimpern ist brünftig, vernebelt und ihre Lippen rot. Weit spannen sich die fließenden Kurven ihres Aphroditenkörpers, pralle, deftige Brüste, eine züchtige rasierte Scheide, ausladender Arsch.

Vielleicht geht es hier auch gar nicht darum, sondern um ihre Füße, oder ihre Achseln, oder einfach nur ihre Stimme, die uns Sachen sagt, die uns vor Erregung erschaudern lassen.

Und auf einmal würden wir, oder tun es gar vor dem Bildschirm, uns vor ihr in den Dreck schmeißen, den Boden lecken, auf dem sie gelaufen ist, uns oder unseren Penis ewig von ihr einsperren lassen, ihr die Kontrolle unseres Seins hingeben, die erbärmlichsten Dinge tun, die unsere Phantasie imstande ist zu produzieren. Uns zum Hund, zum Baby, zum anderen Geschlecht degradieren und demütigen lassen; und all das mit dieser einen, pochenden, gewaltigen Erektion; ein Kompass in ihre warm umschließende und so fordernde Hand.

Vielleicht überlegen wir nun, was wir tun könnten, um diese Erfahrung besser auszuleben. Es wäre doch toll, jetzt real uns vor ihr und uns selbst zu demütigen: Damenwäsche überzustreifen, ein Hundehalsband, eine Windel, einen Analplug, oder es reichen uns auch schlicht Fußfesseln oder ein Gummiknebel. Vielleicht wollen wir uns auch nicht demütigen, sondern tatsächlich eine Frau darstellen mit all den fülligen Körperformen, die uns so geil machen, oder wirklich lieber ein Hund oder Kleinkind sein -- Wir können viele Spielarten verfolgen.

Wir suchen in Internetshops umher, es gibt diese Dinge in breitem Angebot und wir vergleichen Preise, packen Artikel in Warenkörbe und all das versteift unseren Schwanz nur noch mehr, da wir die Vorstellung real machen wollen!

Wir kehren noch einmal zurück zu ihr, und plötzlich haben wir die Sachen gar nicht mehr gebraucht, denn wie aus einem Kaleidoskop prangen uns ihre Brüste und Arsch und Scheide und Mandelaugen entgegen; und mit einem heißen Schaudern spritzt es aus uns heraus. Vibrierend, unhaltbar, stöhnend, erschlaffend. Wir sind Fetisch. Sind Wollust und Willkür.

Und nun? Die Willkür allein verbleibt. Vor uns das bespritzte Hand- oder Taschentuch, die Kloschüssel oder gleich die Duschwanne. Kein zugesautes Gesicht eines scharfen Teens, keine verklebten Haarsträhnen, über beschneite Lippen leckende Zünglein oder auch eine zugesiffte Möse, beschleimte ranke Oberschenkel, oder sonstige Vorhöfe der femininen Lust.

Wir sind allein. Und wir schämen uns. Und wenn wir uns schon zu sehr daran gewöhnt haben, dann erinnern wir uns immerhin an die ersten Male, wo wir noch vor Enttäuschung und Scham errötet sind, als Junge, als Jungfrau, als Loner.

Vielleicht müssen wir uns jetzt waschen, wenigstens die Hände. Und während der warme Wasserstrahl über unsere schwer atmende Haut fließt, sind wir froh, dass wir nichts im Internet bestellt haben. Und auch in kein Ladengeschäft gegangen, nicht einmal zum Drogeriemarkt. Was das gekostet hätte. Noch dazu die Gefahr der Entdeckung, nicht nur durch die Personendaten und die Post, nein, man hat es ja herumliegen, das dreckige, eklige Zeugs, Zeugnisse eigener Armseligkeit.

Wie hat man sich nur solcherart hineinsteigern können in das? Ich bin doch ein ganzer Mann, ich mag Frauen gleichwertig und kann mir nichts schöneres vorstellen, als einen vertraulichen Arm in dem meinen und einen grinsenden Blick im Park, einen gehauchten Kuss, zu dem sie sich leicht auf die Zehenspitzen hebt -- --

Ich verstehe mich selbst nicht mehr. Wann habe ich mich so verruchen lassen -- Das Internet, ja. War ich immer so? Als Kind? Zugegeben, die ein oder andere Anwandlung, aber in den Ausmaßen? Und ich kann es nicht kontrollieren, es entzieht sich meinem Zugriff! Kaum haben sich meine verdammten Eier nachgefüllt verwandle ich mich wieder in ihn. Einen Lüstling, Perversling, einen abgründigen Wurm. Würde ich mich in den Arsch ficken lassen?

Ich rüttelte an meinen Fesseln. Ich wollte raus. So verworren sich meine Gedanken in der Dunkelheit der Toilettenkammer. In der Wohnung war es seit geraumer Zeit sehr still, zumindest drang nichts durch meine Tür. Und mir war fast, als hätte ich vor längeren Minuten schon das Gehen der Wohnungstür gehört, was mich ein wenig ängstigte; neben dem Frösteln aufgrund eines Luftzugs, von dem ich mir nicht sicher sein konnte, ob ich ihn mir nur einbildete oder nicht. Viel dagegen tun konnte ich nicht. Und die Zeit ließ sich schlechthin nicht einschätzen.

»Es ist seltsam mit uns Menschen.« dachte ich, in Dunkelheit und Einsamkeit allein zurückgeworfen auf mich selbst. »So willkürlich -- Einspritzen von Blut und Speichel, Hormonausschüttung -- Und schon verwandeln wir uns in eine andere Person, jenseits unserer bisherigen Ziele und Pläne, unseren Vorstellungen davon, wie es sich lohnt, einen stillen Nachmittag zu verleben. Ein Wandel, eine Willkür, stärker als wir und doch wir selbst, da tief in uns. Und der Sexualtrieb ist da nur die Spitze des Eisbergs. Nein, wir erleben es täglich unbemerkter, wie ein Gespräch, eine Musik, ein Sonnenstrahl uns auf einmal in neue Horizonte hebt, während ein missmutiger Blick, ein aufröhrendes Motorrad neben uns, eine Pfütze einen weiteren Tag von unserer Sonnenuhr streicht. Wandelbar. Und Subjektiv. -- Lara

Ihr Name schloss diesen Gedankengang und umfing ihn, ein Inbegriff und wie Geschenkpapier.

-- -- Mein Blutpenis hatte sich verkrümelt, die Fesseln zwängten mich ein, der Knebel zog die Feuchte aus meinem Mund und ich fror. Meine Wollust hatte mich im Stich gelassen. Zur Hilflosigkeit hatte ich mich ausgeliefert der Gnade einer instabilen Post-Teenagerin, die Gefallen daran fand, mich meiner Würde zu berauben.

Jetzt, in der Nüchternheit der Stille, wo all die Einwände, die ich vorher noch so stolz zu den Füßen meiner Herrin im Hinterkopf versperrte, nun in meine Ratio drangen, sich als Gedanken zu den meinen machten; fand ich auf einmal keinerlei Verständnis mehr dafür, gedemütigt und eingesperrt zu werden, Schuhe zu küssen, oder Halsbänder anzulegen; nein, nicht einmal ihr Arsch oder ihr (zugegeben sehr feiner) Busen glänzten noch in den selben Goldfassaden wie vorhin.

Ich schreckte auf, wie Gollum -- In der Küche ging der Wasserhahn. Ich hörte das Knistern von Plastik und Stühlerücken. Nach einer kurzen Weile erschien ein Schatten in der Fußritze und das Schloss knarschte.

Mit Häuptlingsmiene huschte sie herein: Ernst, gefasst und kühl. Sie hockte sich vor mich, schaltete nicht einmal das Licht an und setzte ein Tablett auf den Boden ab. Darauf waren ein Fladenbrot und mehrere Apfelkanten drapiert, daneben ein volles Wasserglas.

Etwas zu hastig hob sie bereits die Hand zum Knoten des Knebels an meinem aufgesperrten Mund, zögerte aber dann und zischte: »Du sagst kein Wort. Sonst mach ich dich -- also, was immer ich heute Abend mit dir vorhaben werde, passiert hier drin. Und du bleibst ans Klo gefesselt.« Eilig fügte sie hinzu: »Und ich schlage dich, jawoll.«

Das klang alles nicht sehr glaubwürdig. Trotzdem hielt ich meine Klappe, als der feuchte Lappen, der heute morgen mein noch intimes Gehänge verdeckt hatte, mir nun aus dem Mund rutschte. Hunger und Demütigung ließen mich gehorchen. Sie wartete zurückhaltend, bis ich meine Unterhose herausgewürgt hatte und neigte dann das Wasserglas an meine Lippen; kippte unbarmherzig, sodass ich gierig schlucken musste wie ein saufendes Schwein. Dann stopfte sie mir das Fladenbrot in großen Stücken in meine Mundklappe -- ich meinte aber, mehr unangenehm berührte Hast, als den Willen zur demütigen Fütterung in ihren fahrigen Bewegungen zu lesen.

Schließlich die Apfelstückchen, in schneller Folge, eins nach dem anderen. Ich sah meine Wärterin kaum vor dem grellen Schein des Flurlichts, nicht dass ich mich getraut hätte, ihrem Blick zu begegnen; und so öffnete ich nur stumm den Mund und schloss ihn wieder, wann immer ihre Finger ein Stück Nahrung darin platziert hatten.

Ich sah ihr die Erleichterung an, als sie mit spitzen Fingern das feuchten Knäul vom Fliesenboden aufgrabbelte und mir zurück auf meine Kehle stopfte, bevor ich es mir mit dem Protestieren nochmal anders überlegen konnte. Rein fühlte sich definitiv ekliger an als raus. Mein Speichel hatte sich darin abgekühlt, noch dazu auf den Fliesen vor dem Klo... Mein Gesichtverziehen spiegelte sich eins zu eins auf dem ihrigen.

Sie knotete das Knebelseil mit ruckartigen Zügen wieder fest, dass es mir strammer vorkam als beim ersten Mal und schnellte dann hoch, um mich, und den Ekel über meine feuchten Lippen an ihren Fingernägeln, am Boden zurückzulassen.

Wollte sie jetzt einfach wieder abhauen? Ich hatte den ganzen Morgen als ihr Gefangener verbracht, es musste nun sicherlich Mittagszeit sein! Wollte sie mich den ganzen Tag hier halten? Bis zum Abend warten --. Ein vorübergehendes Spielchen, nichts weiter. Die Unwissenheit war die eigentliche Grausamkeit: Ich konnte nichts unternehmen, mich mit keiner Hoffnung vertrösten, nur in der Dämmerung sitzen und auf ihre Gnade hoffen. Sie hastete schon wieder in den Türspalt, aber nun tölte ich doch lautstark in meinen Knebel. So konnte sie mich nicht behandeln -- ihren Freund?!

Sie hielt inne. In einer weichen Bewegung wandte sie sich um. Aus Ihren Augen sprühte das Mitleid. Sie räusperte sich gefasst und sagte, ganz entgegen der gerührten Botschaft ihres Blicks: »Ich kann dich nicht nachts vergewaltigen und dann am Tag so tun, als wäre nichts geschehen.« Kurz stockte sie, als wollte sie noch etwas hinzufügen. Dann huschte sie endgültig hinaus aus der Schwärze vor dem Türrahmen.

Was hatte sie noch beim Frühstück gemurmelt? Sie müsse sich entscheiden -- Und wie wäre es mit gar nicht vergewaltigen?!, sandte ich ihr trotzig hinterher.

Dass sie mit ihrer Entscheidung selbst nicht ganz koscher war sollte sie mir später am Tag nochmals in aller Eindrücklichkeit ihres leidenden Gefühls zur Schau stellen...

*

Mittlerweile musste es später Nachmittag sein. Der Schein durch die Bodenritze dämmerte langsam fort. Meine ziehenden Muskeln quälten mich. Ich musste widerwillig ihr Kalkül anerkennen, mich gerade an der Toilette festzuketten. So ergab sich keinen Anlass, aus dem sie ihrem Gefangenen über den Tag zu erlauben gezwungen wäre, sich die Beine zu vertreten.

Auch ohne erotischen Kontext drängte es sich auf, mich mit vorgezäumten Pferden oder angeketteten Hunden zu vergleichen, daraus schloss ich, dass sich mein momentanes Dasein nicht von dem eines Tieres unterschied -- eines Haustieres wohlgemerkt und eines in Unwürde gehaltenen. Ein Gedankensprung, der schwerer fällt, als man glaubt. Mit dem einzigen Unterschied meiner zunehmend aufreibenderen Gedanken. Fast meinte ich zu spüren, wie sie meinen Kopf von innen wundscheuerten.