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Lisa 02

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„Wenn ich dir irgendwie helfen kann, sag Bescheid. Wir sind für dich da. Du hast ja auch deinen Abschluss. Vielleicht findest du irgendwas anderes?"

„Ach, mal schauen. Aber danke. Ich liebe Euch."

„MayEe kommt nachher noch vorbei."

„Grüß sie von mir. Ich bin dann weg."

Wir umarmten uns. Ich machte mich fertig und verschwand. Es war schon dunkel. Ich textete Charlotte.

„Kann ich vorbei kommen?"

Kurz darauf kam eine Antwort.

„Ja klar. Immer."

Kapitel 9 - Ein Wind zieht auf

Mein Leben hatte sich in den nächsten Wochen wieder etwas normalisiert. Die Jobs bei MayEe und bei Peter liefen weiter. Routine war da und es gab keine besonderen Vorkommnisse. Wer hätte gedacht, dass das Leben einer Nutte so langweilig sein könnte. Das Master Studium hatte noch nicht begonnen. Was gut war. Denn ich schlief nicht nur regelmäßig bei, sondern auch mit der Professorin. Das war so schön, wie quälend, weil ich ihr gegenüber einfach nicht ehrlich sein konnte. Sie wusste nichts von meinem Doppelleben. Sie dachte vielleicht ich bin lesbisch, bi, sexuell interessiert. Aber sie hatte keine Ahnung, dass ich mich für Sex bezahlen ließ. Je länger ich den Job machte, desto klarer wurde mir, dass ich niemals mehr Bonus-Leistungen anbieten würde. Eigentlich war es mir jetzt schon zu viel. Aber das Geld war ein guter Anreiz. Ich wollte nicht darauf verzichten und wir wurden gut behandelt.

MayEe und Semra waren ebenfalls zufrieden. Ihnen machte das alles noch weniger aus. MayEe sah alles aus der Perspektive der Geschäftsfrau. Semra war froh Geld zu haben, um ihre Familie und ihr eigenes Leben finanzieren zu können.

So vergingen die Wochen. Bis zu diesem einen Tag. Ein Tag, der einen weiteren Wendepunkt in meinem Leben darstellen sollte.

Ich war gerade mit meinem Kunden durch. Ein älterer, dicklicher, aber netter Mann, der mir seine letzte Ladung nach einem kurzen Fick auf den Po gespritzt hatte. Der Termin hatte in der Villa stattgefunden. Anschließend hatte ich geduscht. Dann war ich bereit zum Zurückfahren. Jan war mal wieder der Chauffeur. Nach unserem Abenteuer war er immer recht schweigsam gewesen, wenn wir uns gesehen hatten. Vielleicht war es ihm wirklich unangenehm. Heute empfing er mich noch vor der Tür nach draußen.

„Hallo Lisa."

„Tina heiße ich hier."

„Verzeihung. Tina. Wie gehts dir?"

„Danke. Kann nicht klagen."

„Ich muss mit dir reden."

„Bist du sicher? Die letzten Male war das nicht so erfolgreich."

„Ich weiß, bitte. Ich meine es ernst. Es ist wichtig."

Irgendwas lag in seiner Stimme, das nicht normal klang. Er klang besorgt. Ernsthaft besorgt. Was war los?

„Ok. Was gibts?"

„Nicht hier. Komm mit."

Er führte mich durch ein paar Gänge und Türen bis wir in ein schlichtes Zimmer kamen. So etwas wie eine Rumpelkammer.

„Willst du mich jetzt in der Besenkammer vernaschen? Du weißt was das kostet."

„Hör auf. Es ist nicht lustig. Ich muss dir was ernsthaftes erzählen."

In seinen Worten lag nicht der geringste Anflug von Humor. Eher Angst. Etwas stimmte nicht.

„Was ist denn los?"

„Du wolltest doch wissen was ich sonst noch so für Herrn Wegmann tue, oder?"

„Ja klar, aber..."

„Nun. Da gibt es eine Menge Sachen, die ich dir erzählen könnte. Keine schönen Sachen. Überhaupt nicht schön. Grausam."

„Grausam? Jan... was ist los? Warum sagst du sowas?"

„Keine Ahnung. Du bist klug. Vielleicht kennst du einen Ausweg?"

„Einen Ausweg? Was denn für einen Ausweg?"

„Einen Ausweg hieraus. Aus der Villa. Weg von hier. Weg von Herrn Wegmann."

„Aber warum denn?"

„Weil er böse ist. Abgrundtief böse. So böse, wie du es dir nicht mal erträumen könntest?"

„Jan, ist alles in Ordnung mit dir? Bist du sicher?"

„Nichts ist in Ordnung, Lisa. Hier passieren schreckliche Dinge. Ihr seid nur die saubere Spitze des Eisbergs. Darunter lauert die Hölle. Glaub mir."

„Langsam, langsam. Ich weiß nicht was du meinst. Böse? Hölle? Was genau..."

„Willst du das wirklich wissen?"

„Was weiß ich? Du hast doch damit angefangen und wie soll ich dir sonst helfen?"

„Ok. Du hast recht. Aber sag nicht, ich hätte dich nicht gewarnt."

Jan ging in die hintere Ecke des Raumes. Dort stand ein kleiner Tisch mit einem Computer. Er schaltete ihn ein.

„Es ist böse. Und er wird nicht damit aufhören. Er wird uns alle zerstören."

Ich hatte keine Ahnung was genau Jan meinte. War er durchgedreht? War Peter wirklich böse? Und was genau sollte das heissen? Wir wurden bislang immer nur gut behandelt.

Jan öffnete ein paar Ordner auf dem Computer. Dann startete er eine Videodatei. Man sah ein Verließ. Mädchen oder eher Abbilder von Mädchen, dreckig, ausgehungert. Eingesperrt wie im Mittelalter. Nackt. Was dann kam, kann ich nicht in Worte fassen. Die nächsten Szenen zeigten wie Männer diese Mädchen... benutzten. Vergewaltigten. Bis aufs äußerste drangsalierten. Mir wurde schlecht. Schlagen und Treten war da noch das harmloseste. Mir schossen Tränen in die Augen. Die Mädchen wurden auf das härteste sexuell und physisch misshandelt. Praktiken, die ich mir bislang noch nicht einmal hatte vorstellen können. Nichts wurde ausgelassen. Es gab keine Tabus. Die Augen der Mädchen waren ausdruckslos. Die Seelen gebrochen. Mir wurde übel.

„Jan, was... was ist das? Warum zeigst du mir das?"

„Das ist er, Lisa. Das ist Herr Wegmann. Darauf stützt sich sein Imperium. Dachtest du wirklich ihr drei Mädels fahrt hier die dicke Kohle ein? Ihr seid ein Cover. Ein schöner Schein. Alles easy, alles normal. Aber so geht es wirklich zu bei Herrn Wegmann."

„Woher weißt du das?"

„Weil ich selbst dabei war. Ich hab alles gesehen. Ich war dabei."

„Warum?"

„Weil ich sonst nicht mehr hier stehen würde."

„Was sind das für Mädchen? Wo sind sie?"

„Frag lieber nicht zu viel."

„Jan! Wer sind diese Mädchen und wo sind sie!"

„Diese Mädchen haben kein Leben. Keine Vergangenheit. Keine Zukunft. Und ihre Gegenwart würdest du nicht ertragen. Sie leben in der Hölle. Hier. Hier bei uns. In diesem Haus. Unten. Im Keller."

Ich war sprachlos. Meinte er das wirklich ernst? Peter? Hier in diesem Haus? Wo waren wir hier überhaupt? Wo war diese verdammte Villa? Was war sie? Ein Gefängnis? Ein Paradies für Vergewaltiger? Ich wollte es nicht wahrhaben. Aber irgendwoher musste das ganze Geld kommen. Nein. Wir konnten nicht die sein, die hier die Erträge reinbrachten. Oh Gott. Was für eine Vorstellung.

„Jan, zeig mir diese Mädchen."

„Bist du sicher?"

„Ja. Ich muss wissen ob das stimmt."

„Findest du dann eine Lösung?"

Ich schicke die verdammte Artillerie, um dieses Loch auszuheben, wenn da auch nur irgendwas dran war.

„Ja. Irgendwie finden wir eine Lösung."

Jan sah mir einen Moment lang ausdruckslos in die Augen. Dann schaltete er den Computer aus.

„Komm mit."

Wir verließen den Raum. Jan führte mich weiter durch das Haus. Dann gab er mir eine Decke.

„Hier, leg die um. Vor allem um den Kopf. Ich versuche alle Kameras für einen Moment auszuschalten, aber man weiß nie. Niemand sollte wissen, dass du da unten warst."

„Was ist mit dir?"

„Ich habe Zutritt."

Ich wollte gar nicht wissen, was genau das hieß.

Wir kamen an ein Treppenhaus. Jan tippte verschiedene Sicherheitscodes in ein Display. Dann ging er vor mir die Treppe herunter. Ich weiß nicht wo ich den Mut in dieser Situation hernahm. Ich dachte gar nicht darüber nach. Gefühlt war mein ganzer Körper unter Strom. Ich reagierte einfach. Dachte nicht über Konsequenzen oder sonst irgendwas nach. Als wir das Ende der Treppe erreicht hatten, öffnete sich eine große schwere Tür. Es roch nach Keller. Nach kaltem Stein. Nach Verlies. Wir traten ein. Ich hatte die Decke über den Kopf gelegt. Wir betraten einen Gang, der an beiden Seiten von vergitterten Zellen gesäumt war. Wie in einem Burgverlies. Aber ganz real. Und in den Zellen saßen Mädchen. Echte Mädchen oder was von ihnen noch übrig war. Allesamt nackt. Schmutzig. Teilweise verletzt. Alle schauten weg. Verkrochen sich. Sie sahen recht jung aus soweit ich sehen konnte. Es gab sie wirklich. Die Mädchen aus dem Video. Bedeutete das dann auch, dass der Rest des Videos auch wahr war? Ich wollte es mir nicht ausmalen. Was war das für ein Ort? War das die besagte Hölle?

„Hast du genug gesehen? Los, zurück. Wir dürfen nicht zu lange bleiben."

Am liebsten hätte ich mich auf der Stelle übergeben. Ein Vergewaltigungsverlies. Direkt unter der Villa. Alles da oben nur eine Ablenkung. Ein hübscher Schein. Hier waren die wahren Kunden. Vergewaltiger. Sadisten. Monster. Und wir? Was war mit uns und was sollte jetzt kommen? Ich hatte keine Ahnung.

Als wir wieder oben waren, drängte Jan mich direkt zur Limousine.

„Du musst hier weg. Du warst schon zu lange da. Es ist gefährlich."

Ich saß mit Augenbinde in der Limousine. Trotz allem bestand Jan darauf, dass ich sie aufbehielt.

„Verstehst du mich jetzt? Es ist böse. Es ist ein grausamer Ort."

„Warum hast du mir das gezeigt?"

„Weil ich dachte, du findest eine Lösung. Aber es gibt keine. Er wird uns fertig machen."

„Was ist mit der Polizei? Warum gehst du nicht zur Polizei?"

„Was sollen die denn machen, die halten mich doch für verrückt. Und bevor die etwas tun, hat Herr Wegmann mich schon beseitigt."

„Und wenn wir zusammen gehen? Nur du kennst die Details. Nur du weißt wo die Villa ist."

„Es würde nichts bringen. Glaub mir. Herr Wegmann weiß alles."

„Dann weiß er auch, dass du ihn an mich verraten hast?"

„Davon ist auszugehen. Tut mir leid."

Na super. Das waren ja grossartige Aussichten.

„Jan. Du musst mir helfen, wir können das nur zusammen machen."

„Ich kann nichts für dich tun."

„Warum hast du mir das dann überhaupt erzählt?" schrie ich ihn an.

Ich riss mir die Augenbinde von den Augen. Aber wir waren schon wieder in der Stadt.

„Sag mir wenigstens wo diese verdammte Villa ist."

„Das kann ich nicht tun. Dann bin ich tot."

„Herr Gott, Jan. Die Mädchen. Was soll aus denen werden? Die krepieren da! Wir können doch jetzt nicht einfach so tun als wäre nichts gewesen."

„Doch. Das geht. Das mache ich schon die ganze Zeit."

„Jan. Das ist nicht dein Ernst. Du ziehst mich hier mit rein und dann lässt du mich hängen?"

„Tut mir leid. Vielleicht warst du einfach zur falschen Zeit am falschen Ort."

„Ich glaub's nicht. Was für ein Feigling bist du?"

„Einer der überleben will!" schrie er jetzt zurück.

Ich brauchte Zeit. Zeit zum Nachdenken. Einen Ausweg zu finden.

„Jan. Wir können eine Lösung finden. Ob mit oder ohne Polizei. Gib mir deine Nummer. Ich denk drüber nach und melde mich bei dir."

Jan dachte nach. Lange. Als er mich abgesetzt hatte, diktierte er mir seine Handynummer.

„Jan. Ich melde mich. Hör mir zu. Wir werden dich brauchen. Ohne dich wird es nicht gehen. Bitte hilf mir."

Ich sah nur in ein leeres Gesicht. Anscheinend wollte er einfach seine inneren Qualen mit jemandem geteilt haben. Dankenswerterweise mit mir. Jetzt war die Kacke am dampfen. Was konnte ich tun?

Kapitel 10 - Pläne

In dieser Situation gab es nur eine Person, die mir helfen konnte. Eine Frau, so clever und tüchtig. Und einweihen musste ich sie eh. Als MayEe unser Apartment betrat, hatte ich Semra schon mitgeteilt, dass ich schlechte Nachrichten hatte. Die Details wollte ich aber beiden zusammen erzählen.

„Hallo ihr Süßen. Lisa, was ist denn los? So aufgeregt kenn ich dich gar nicht."

„MayEe, wir haben ein Problem. Und zwar ein riesiges. Ein ganz ernstes. Ganz, ganz ernst."

„Beruhige sich erstmal. Vieles ist im Endeffekt gar nicht so schlimm wie es auf den ersten Blick scheint."

„Das hier ist anders. Hört bitte zu. Bis zum Ende."

MayEe wusste wann ich es ernst meinte. Sie setzte sich zu uns aufs Sofa und ich begann zu erzählen. Von Jan, von dem was er mir gezeigt hatte, dem Verlies, dem Video. Alles bis ins kleinste Detail. Die Tränen kullerten mir über die Wangen. Auch Semra musste weinen. MayEe behielt ein eiskaltes, emotionsloses Gesicht. Ich erzählte von den Mädchen, die kaum noch welche waren und von Jan dem Feigling, der nichts unternehmen wollte. Als ich fertig war, fiel ich aufgelöst in Semras Arme.

„Na das ist eine schöne Scheisse", fluchte MayEe. „Und ich hab diesem Wichser sogar mal einen geblasen. Zuhälter ist halt doch Zuhälter."

„Was sollen wir jetzt machen? Polizei?"

„Was sollen wir denen erzählen? Wir wissen ja nicht mal wo die Villa ist."

„Wir könnten sie die nächste Limousine abfangen lassen."

„Ich kann mir nicht vorstellen, dass die sich auf solche Spielchen einlassen. Da könnte ja jeder kommen."

„Aber sollten wir es nicht wenigstens versuchen?"

„Nein, wir müssten erst wissen wo diese Villa ist. Und selbst dann, ohne Durchsuchungsbeschluss kann die Polizei da nicht viel machen. Nur wenn Gefahr im Verzug ist."

„Aber das ist es doch."

„Das können wir aber nicht beweisen."

„Dann brauchen wir einen Peilsender."

„Du schaust zu viel James Bond."

„Oder wir müssen ein Handy mit reinschleusen."

„Das wäre eine Idee, aber das könnte auch nach hinten losgehen."

„Aber irgendwas müssen wir doch tun."

„Die Frage ist ja auch, was tun wir, wenn wir den Standort der Villa haben? Wie geht es dann weiter?"

„Eins nach dem anderen." sagte ich. „Ich glaube ich hab eine Idee."

„Spuck's aus Süße."

„Jonas! Der kennt sich mit Informatik-Kram aus. Vielleicht kann er uns helfen."

„Meinst du echt? Willst du ihn da mit reinziehen?"

„Er weiss eh was wir da machen."

„Aber möchtest du ihn auch noch weiter mit reinziehen?"

„Mir fällt keine andere Möglichkeit ein."

„Also gut. Ich hab nichts dagegen. Frag ob er gleich Zeit hat."

Keine halbe Stunde später stand Jonas in unserer Wohnung. Er war etwas verwundert uns alle drei anzutreffen.

„Die Damen, hallo!" sagte er schüchtern.

„Jonas, es geht um was sehr, sehr ernstes. Wir brauchen deine Hilfe."

Noch einmal erzählte ich die Ereignisse der letzten Stunden. Jonas hörte ruhig zu.

„Krass." mehr brachte er dazu nicht raus.

Er sah geschockt und fertig aus. Aber er zweifelte nicht an meiner Geschichte. In seinem Kopf sah man die Gedanken durch die Gegend wirbeln. Er dachte nach.

„Wir brauchen also eine Möglichkeit den Standpunkt der Villa rauszufinden. Handys kontrollieren sie."

„Einfach hinterher fahren?" fragte Jonas.

„Na super. Noch so ein James Bond." stöhnte MayEe.

„Wir dachten eher an irgendeinen Peilsender."

„Hm. Ok. Also es gäbe da was. Das könnte vielleicht gehen. Sehr einfach. Kennt ihr air tags?"

„Nein." schüttelten wir alle den Kopf.

„Also wenn die keine iPhones besitzen, können wir sie damit tracken. Funktioniert sehr ordentlich und könnte ich schnell besorgen."

„Wie würde das gehen?"

„Die Dinger sehen aus wie große Münzen. Mit ner App kann man deren Standort tracken. Könnt ihr euch einfach in den Schuh stecken oder sonstwo hin. Das Handy könnte hier bleiben und damit der Standort ermittelt werden. Vorausgesetzt der Tag kommt da auch an..."

„Können sie den entdecken?"

„Theoretisch kann man alles entdecken. Am sichersten wäre es wahrscheinlich, wenn ihr den Tag bei der Ankunft irgendwo draußen fallen lasst. Dann ist die Bewegung definitiv vorbei und man kann euch nicht durchsuchen."

„Ok. Vorausgesetzt es klappt. Was machen wir dann?" fragte MayEe.

„Wir brauchen die Polizei. Da führt kein Weg dran vorbei." sagte ich. „Sobald wir unterwegs sind und der Standort der Villa getrackt ist, muss jemand die Polizei informieren und sie überzeugen, dass wir dort festgehalten werden. Dann wäre doch Gefahr im Verzug."

„Ich bin immer noch nicht sicher ob das klappt." sagte MayEe skeptisch. „Wer soll denn zur Villa und wer informiert die Polizei?"

„Ich geh auf jeden Fall zur Villa." sagte ich. „Schließlich hab ich euch da mit reingezogen."

„Ach Quatsch. Wir sind alle gleich weit mit drin. Keiner ist schuld. Jonas. Würdest du uns helfen und die Polizei informieren? Dich brauchen wir eh für das Tracking."

„Also... klar. Ich kann's zumindest versuchen. Ich kann mich auch mal umhören ob jemand nähere Kontakte zur Polizei hat. Sowas kann helfen."

„Das wäre super. Ihr Hacker schafft doch alles."

Jonas bedachte MayEe mit einem skeptischen Blick.

„Sorry, das war positiv gemeint."

„Ich werde Jan kontaktieren und fragen ob er uns für nächste Woche alle in die Villa ordern kann. Dann können wir drei Tags benutzen. Damit steigt die Wahrscheinlichkeit. Und wenn wir nicht alle an derselben Stelle ankommen, naja, dann wissen wir wenigstens, dass was faul ist." sagte ich.

„Na das klingt ja zuversichtlich. In dem Moment wären wir aber richtig in der Scheisse. Aber es stimmt. Drei Chancen sind höher als eine."

„Wann würde das denn stattfinden?" wollte Jonas wissen.

„Wenn es klappt in einer Woche. Dann ist unser nächster Arbeitstag."

„Ok, bis dahin habe ich die Tags."

„Super. Klingt doch alles ganz einfach." freute sich MayEe.

„Wir wissen aber noch immer nicht was passiert, wenn das mit der Polizei nicht klappt. Und unser Plan auffliegt."

„Daran möchte ich auch gar nicht denken. Aber warum sollten wir auffliegen? Außer Jan weiß keiner das wir was wissen. Wir müssen natürlich darauf vertrauen, dass das so bleibt."

„Und genau das ist meine Sorge. Wir können Jan nicht vertrauen." sagte ich.

„Wir haben keine andere Wahl."

„Vielleicht gibt es noch einen besseren Plan. Wir müssen es ja nicht heute entscheiden. Aber wir können mit den Vorbereitungen anfangen. Jonas, du kümmerst dich um die Tags, Lisa, du informierst Jan. Dann sehen wir weiter."

So verabredeten wir uns. Ich schrieb Jan eine SMS, dass er uns für nächste Woche allen ein Arrangement in der Villa organisieren sollte. Mehr nicht. Er antwortete irgendwann mitten in der Nacht.

„Ok."

Kapitel 11 - die Ruhe vor dem Sturm.

Es wurde eine schlimme Woche. Mich plagten Albträume von den eingesperrten, misshandelten Mädchen. Ich hatte Angst, dass alles auffliegt, dass wir auch im Verlies landeten. MayEe war mehrfach bei uns zu Besuch. Immer wieder besprachen wir, wie wir uns verhalten würden. Was wir machen und was wir nicht machen würden. Es klang alles wie aus einem schlechten Film. Drei naive Mädels gegen den Gangsterboss. Am liebsten wäre ich einfach zur Polizei gegangen. Aber es hätte wohl nichts genutzt. Für MayEe hatte die ganze Sache noch weitreichendere Konsequenzen.

„Wenn wir den Laden hochgehen lassen, dann ist die Lotus Oase auch am Ende. Wir wissen nicht wie viel er weiß, aber er kennt mein Geschäft. Ich werde es von daher verschwinden lassen."

Ich wusste nicht genau was sie damit meinte, aber sie hatte wohl recht. So wie ich sie kannte hatte sie sich lange auf solch eine Situation vorbereitet. Verschwinden lassen. Kann man ein Geschäft einfach verschwinden lassen? Wenn jemand das konnte, dann MayEe.

Die Tage zogen sich. Alles war vorbereitet. Jonas hatte die Tags besorgt und wir konnten sie testen. Sie funktionierten tatsächlich sehr gut. Unsere Zuversicht stieg, auch wenn es eigentlich keinen Grund dafür gab.

Unter der Woche besuchte ich nochmal Charlotte. Ich konnte ihr nicht sagen was wir vor hatten. Dafür war es zu spät. Zu viel war passiert. Trotzdem merkte sie, dass etwas nicht in Ordnung war.

„Was ist los, Lisa? Was bedrückt dich."

„Ach nichts, es läuft momentan nur nicht alles so nach Plan."

„Das scheint ganz schön an dir zu nagen. So kenne ich dich gar nicht. Kann ich dich aufmuntern?"

„Ja. Zieh dich aus." sagte ich und schaffte es sogar zu grinsen.

Ablenkung durch Sex. Das war die einzige Lösung. Mittlerweile nahm Charlotte mir meine kleinen Befehle nicht mehr übel. Im Gegenteil. Sie genoss es sich vor mir zu entblößen. Ich bedachte ihren nackten Körper mit gierigen Augen. Vielleicht wäre ab nächster Woche alles vorbei. Vielleicht gab es dann gar keine Lisa mehr? Vielleicht saß ich dann in irgendeinem Verlies und wurde vergewaltigt. Ich versuchte die trüben Gedanken zu vertreiben.