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Malcom McBannister

Geschichte Info
Sein gefährlichster Fall.
17k Wörter
4.49
21.6k
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Geschichte hat keine Tags

Teil 1 der 2 teiligen Serie

Aktualisiert 06/07/2023
Erstellt 05/28/2015
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swriter
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Copyright by swriter Mai 2015

London, 1884

Die Frau mit dem aufwendig gefertigten Kleid stieg aus der Kutsche und studierte die Fassade des Gebäudes, dem sie zugewandt stand. Hierhin hatte sie der Grund ihrer Reise geführt, und die Person, wegen der sie den langen Weg auf sich genommen hatte, hatte ihr Büro jenseits dieser grauen Mauern. Sie bezahlte den Kutscher, richtete ihre Kopfbedeckung, die ihr langes, zu einem Knoten geflochtenes Haar bedeckte, und trat sicheren Schrittes auf den Eingang des mehrstöckigen Gebäudes zu. Links und rechts neben der Tür waren Messing-Schilder angebracht. Auf einem entdeckte die entschlossen wirkende Dame den Namen des Mannes, den sie aufzusuchen gedachte. In schwungvollen Schriftzügen prangten zwei Zeilen auf dem Schild: Malcom McBannister -- Privatdetektiv.

Eine Stunde zuvor:

Malcom schwitzte. Der Schweiß stand ihm auf der Stirn. Ein Schweißtropfen rollte in diesem Augenblick die linke Schläfe hinab und blieb für einen Moment an seinem Kinn hängen, bevor der Tropfen der Schwerkraft folgend nach unten fiel. Er landete auf nackter Haut. Die Haut einer schönen und jungen, ebenfalls erschöpft wirkenden, Frau. Malcom blickte in die stahlgrauen Augen seiner Geliebten, in deren holde Weiblichkeit er unaufhaltsam seinen strammen Phallus trieb. Sarah bedachte ihren Liebhaber mit einem lustvollen Blick und krallte gleichzeitig ihre Fingernägel in seinen Rücken. Ihre Schenkel waren um seine Taille gelegt und zogen ihn eng an dem warmen und weichen Körper. Dieser war begehrenswert, ohne Makel und zog Malcom in seinen Bann. Nicht zum ersten Mal genoss er die Nähe zu der jungen Frau, und es fiel ihm schwer, sich ein aufregenderes und befriedigenderes Liebesspiel als das mit Sarah vorzustellen.

Kurz zuvor hatten sie über einen abgeschlossenen Fall philosophiert, als Sarah begonnen hatte, ihm schöne Augen zu machen. Sie hatte ihre weiblichen Reize ausgespielt, ihre Bluse für ihn geöffnet, ein nacktes Bein aufblitzen lassen. Wie so oft in der Vergangenheit hatte er sich locken lassen und war ihr kurz darauf verfallen. Sarah hatte sich auf seinen Schreibtisch gesetzt, ihre Beine auseinander gespreizt und ihren Rock gelüftet. Darunter waren keine weiteren Kleidungsstücke auszumachen gewesen. Malcom hatte sich nicht lange bitten lassen und den Kopf zwischen die warmen Schenkel geschoben. Begierig hatte er sich in Richtung verführerisch duftender Weiblichkeit vorgearbeitet und voller Inbrunst die klaffenden Schamlippen geküsst. Sie hatte seine Zunge gefordert und er war bereit gewesen, diese zum Einsatz zu bringen. Mit hingebungsvollen Leckbewegungen hatte er Sarah bedient, bis sie vor sich hin gewimmert hatte und sich ihm entziehen musste. Wenig später war sie vom Schreibtisch gerutscht und vor ihm auf die Knie gegangen. Malcoms Hose war rasch geöffnet worden, der zuckende Stab wurde schnell aus seinem Stoffgefängnis befreit. Sie blies ausgezeichnet und hatte genau gewusst, wie und wo sie ihren Liebhaber reizen musste.

Es hatte nicht lange gedauert, bis Malcom die Freuden der Erlösung auf sich zueilen spüren konnte und er sich zurückziehen musste. Er half seiner Partnerin auf die Beine und befreite seinen Schreibtisch von störendem Inventar. Dann schob er die schlanke junge Frau auf die Tischplatte und tauchte erneut in ihren Schoß ein. Sie wand sich unter seinen Bemühungen und stöhnte ihre Lust in die Welt hinaus. Schließlich hielt Malcom das Warten nicht mehr aus und richtete sich auf. Er trat dicht an den Schreibtisch und ergriff die Schenkel seiner Geliebten, zog den leichten Körper zu sich heran und dirigierte seinen Luststab zwischen die feucht glänzenden Schamlippen. Als sein Schwanz tief und schmatzend in die nasse Spalte glitt, schrie Sarah lustvoll auf und warf den Kopf in den Nacken.

Malcom beugte sich über sie und bedeckte beide Brüste mit zarten und doch fordernden Küssen. Beide Nippel ragten spitz Richtung Zimmerdecke und luden zum Spielen ein. Sie tauschten einen innigen Zungenkuss aus, sie biss ihm leicht in die Unterlippe, während er stetig zustieß und sie beide in eine tiefe Ekstase abdriften ließ. Das schweißtreibende Spiel nahm seinen Lauf, und beide Liebenden hatten nur noch ein Ziel vor Augen: Die pure Lust erleben und genießen. Malcom erhöhte das Tempo seiner Stöße, wurde wilder und fordernder. Sarah ließ sich gehen und artikulierte ihr Vergnügen ungehemmt. Gemeinsam bogen sie auf die Straße der Erlösung ein und verloren sich alsbald in ihrer Lust. Er kam in ihr und entlud sich schubweise in der warmen Liebesspalte, die sich so vortrefflich um seinen zuckenden Prügel schmiegte. Hinterher blieben sie eine Weile erschöpft aber befriedigt über dem Schreibtisch gebeugt und sahen einander an.

Malcom erinnerte sich, wie Sarah in sein Leben getreten war. Vor einem Jahr hatte sie plötzlich vor seiner Bürotür gestanden. Zuerst hatte er sie für eine Auftraggeberin gehalten, die sich seine Dienste sichern wollte. Als Privatdetektiv führte er seit einigen Jahren eine erfolgreiche Detektei und hatte sich einen Ruf erarbeitet, der zahlreiche und glücklicherweise auch gut betuchte Auftraggeber anzog. Er hatte ein geregeltes Auskommen, löste zahlreiche Fälle und ging ganz in dem Bestreben auf, jedes noch so verzwickte Geheimnis aufzudecken. Er hatte stets alleine gearbeitet und keinen Gedanken an einen Partner verschwendet. Schon gar nicht an einen Weiblichen. Zu seiner Überraschung hatte sich ihm die 21-Jährige mit dem bildhübschen Gesicht und den langen dunklen Haaren nicht als Auftraggeberin, sondern als interessierte Hobbydetektivin vorgestellt. Malcom hatte zunächst angenommen, dass sie mit ihm scherzte, doch im weiteren Verlauf ihres Gesprächs erfuhr er, dass Sarah sich in den Kopf gesetzt hatte, mit dem großen Malcom McBannister arbeiten zu wollen. Sie konnte keine Referenzen aufweisen und hatte keinerlei Erfahrungen auf dem Gebiet der Verbrechensaufklärung. Dennoch hatte Malcom vom ersten Moment an eine gewisse Aufgewecktheit erkannt, einen klugen Blick, der das Detail aus einer Masse an Hinweisen zu entdecken vermochte.

Anfangs hatte er ihren Wunsch abschlägig beschieden, doch davon hatte sich Sarah nicht abhalten lassen. Sie kam wieder und bat um eine Chance, ihre Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Sie bedrängte den Detektiv so lange, bis dieser schließlich nachgab und ihr eine knifflige Aufgabe stellte. Er war der festen Überzeugung, dass sie diese würde nicht lösen können, doch zu seiner großen Überraschung stellte sich die junge Frau als geschickt und gewieft heraus und gab die unerwartete, aber korrekte Antwort auf die Problemstellung. Malcom war beeindruckt und entschied sich spontan, Sarah eine Chance zu geben. Zunächst als Sekretärin und Mädchen für alles, die Besorgungen machte und das Detektivbüro sauber halten musste. Sarah beschwerte sich nie und erledige ihre Aufgaben zur vollsten Zufriedenheit des 35-Jährigen. Malcom McBannister erkannte das Talent, das in ihr schlummerte, und bezog Sarah schon bald in anstehende Fälle ein, die sie fortan gemeinsam lösten.

Im Laufe der Zeit wuchs sein Interesse an den weiblichen Reizen seiner jungen Mitarbeiterin. Sarah war zwar noch jung an Jahren, schien aber erfahren zu sein und wusste, was sie wollte. Sie hatte ihm von Anfang an schöne Augen gemacht. Anfangs hatte Malcom angenommen, sie setzte ihre verführerischen Blicke ein, um mit ihm arbeiten zu dürfen. Später glaubte er zu wissen, dass sie von seiner Ausstrahlung, seiner Selbstsicherheit und natürlich auch von seinem Charme und seinem guten Aussehen beeindruckt war und Gefallen an ihrem Arbeitgeber gefunden hatte. Eines Abends waren sie zusammengekommen. Sie war nicht unerfahren gewesen und hatte Malcom mit einem Liebesspiel überrascht, das er ihr nicht zugetraut hatte. Beide hatten Gefallen an ihrer Zweisamkeit gefunden, und schon bald bildeten sie nicht mehr nur beruflich ein Team. Sie liebten sich regelmäßig, ohne jedoch ein echtes Liebespaar zu sein. In der Gesellschaft galten sie als Detektiv und seine Assistentin, doch privat kamen sie sich wie Eheleute nahe. Malcom und Sarah waren übereingekommen, sich nicht aneinander binden zu wollen. Beiden wurde zugestanden, sich anderweitig zu orientieren, sollte sich die Gelegenheit ergeben. Malcom hatte anfangs Sorgen gehabt, ob er damit klarkommen würde, dass Sarah die Nähe anderer Männer suchte. Im Nachhinein hatte er dem Arrangement sehr viel abgewinnen können, da natürlich auch er etliche Gelegenheiten ergreifen konnte, einer schönen Frau näherzukommen. Nach ihrem Liebesspiel hatten sie sich frisch gemacht und ihre Kleidung gerichtet. Gerade rechtzeitig hatten sie sich salonfähig gemacht, als es an der Tür zum Detektivbüro klopfte.

Malcom bat den unerwarteten Gast herein, während Sarah sich dezent zurückzog und es sich auf einem alten Stuhl in einer Ecke des Raumes gemütlich machte. Molly Hollister betrat die Detektei und sah sich aufmerksam um. Ihr Blick blieb an dem den gut aussehenden Detektiv hängen, der sich hinter seinem Schreibtisch erhoben hatte und sie freundlich anlächelte. Malcom musterte die Frau neugierig und stellte sogleich fest, wie attraktiv sie war. Hohe Wangenknochen, strahlend blaue Augen, und unter dem Kleid erahnte der Detektiv einen formvollendeten schönen Körper, dessen Reiz viel zu sehr von der Oberbekleidung kaschiert wurde. Ein ausladender Vorbau und ein einladendes Dekolleté unterstrichen die Attraktivität der jungen Frau aufs Ausdrücklichste. Malcom McBannister ging um den Schreibtisch herum und begrüßte die Frau. Molly Hollister streckte ihm die Hand entgegen und erlaubte einen schicklichen Handkuss. Sie warf Sarah ein freundliches Lächeln zu. Beide Frauen beäugten sich skeptisch und mit kritischen Blicken. Beiden war die Attraktivität der jeweils anderen bewusst geworden, und Malcom spürte sogleich die Spannung, die in der Luft lag.

Molly Hollister stellte sich vor und nahm auf einem bequemen Stuhl Platz. Der Detektiv begab sich hinter seinen Schreibtisch und bat Sarah, der Dame eine Erfrischung anzubieten. Nach einleitenden Worten und eingehender Vorstellung ihrer Personen kam die Besucherin auf den Grund ihres Erscheinens zu sprechen.

„Ihr Ruf eilt Ihnen voraus, Mr. McBannister ... Ich denke, Sie sind der Mann, den ich gesucht habe."

„Ich freue mich sehr, dass man gut über mich spricht", blieb Malcom sachlich und blickte seinen Gast aufmunternd an.

„Ich bin in einer familiären Angelegenheit hier und erhoffe mir, dass Sie sich dem Problem annehmen werden, das ich Ihnen nun vortragen werde."

„Ich werde mir gerne anhören, was Sie zu berichten haben", erklärte Malcom und hörte weiter zu.

„Mein Bruder ist Roger Hollister ... Vielmehr war er es. Er ist tot."

„Das tut mir aufrichtig leid", sprach Malcom sein Beileid aus. „Darf ich fragen, wie er gestorben ist?"

Molly legte eine bedeutungsschwangere Pause ein. „Er wurde Opfer eines Vampirs."

Sarah japste auf, während Malcom sich bemühte, souverän zu wirken. Er setzte ein freundliches Lächeln auf und meinte: „Entschuldigen Sie, wenn meine Assistentin und ich etwas besonders reagieren. Sagten Sie tatsächlich Vampir?"

„Ich weiß, dass es sich unglaublich anhört", gestand Molly Hollister ein. „Wahrscheinlich würde ich es selber nicht glauben, wenn ich nicht so nahe bei den Geschehnissen wäre ... Tatsache ist, dass Roger eines unnatürlichen Todes gestorben ist und einige Indizien deuten darauf hin, dass hier kein Mensch am Werke war."

„Wären Sie so freundlich, uns Einzelheiten über den Fall zu berichten?"

Molly räusperte sich und rutschte unruhig auf ihrem Stuhl herum. „Mein Bruder lebte auf dem Lande und besaß ein großes Stück Land mit einem standesgemäßen Anwesen. Vor wenigen Wochen hat er sich eine Frau genommen."

Malcom erkannte im Blick der trauernden Schwester, dass diese mit der Heirat ihres Bruders nicht einverstanden gewesen war. „Eine Heirat, die Sie nicht gebilligt haben?"

„Mein Bruder war alt genug und er hat sich natürlich nichts von seiner kleinen Schwester sagen lassen", erklärte Molly resigniert. „Aber ja ... Ich war gegen die Heirat."

„Glauben Sie, dass die Witwe etwas mit seinem Tod zu tun hat?"

„Das sollen Sie für mich herausfinden, Mr. McBannister."

„Berichten Sie mir bitte über den Verdacht, es handele sich um einen Vampirangriff", forderte der Detektiv sie auf.

Die Schwester des Opfers sammelte sich und ließ ihren Blick im Raum schweifen. Sarah hing an ihren Lippen, Malcom nickte ihr aufmunternd zu. „Ich lebe nicht im Haus meines Bruders, habe ihn aber regelmäßig besucht. Man hat mich über seinen Tod frühzeitig in Kenntnis gesetzt und ich habe mich natürlich bemüht, die Einzelheiten der Tat in Erfahrung zu bringen. Man hat meinen Bruder im Morgengrauen aufgefunden. Sein Körper war bereits kalt ... Offenbar war er in der Nacht von uns gegangen."

„Wurde ein Arzt hinzugezogen?"

„Selbstverständlich ... Er hat den Totenschein ausgestellt."

„Welche Todesursache hat der Arzt festgestellt?", fragte Malcom neugierig und sah, dass Molly Hollister zögerte.

„Seinem Körper war das Blut entzogen worden. Die Leiche meines Bruders war blass, beinahe weiß. Er sah schrecklich aus."

„Irgendwelche offensichtlichen Verletzungen?", mischte sich Sarah ein. Sie hatte sich von ihrem Platz erhoben und sich zu den anderen gesellt. Malcom verzichtete darauf, sie zu maßregeln und wartete gespannt auf Mollys Antwort.

„Es gab keine Schnitt- oder Schusswunden", erklärte Molly. „Auch wurde am Tatort kein Blut gefunden."

„Und das lässt Sie vermuten, dass es sich um die Tat eines Vampirs handeln könnte?", fragte Sarah nach.

„Das und die Tatsache, dass man Bissspuren gefunden hat."

„Die auf einen Vampir hindeuten?", hakte nun Malcom nach.

„Es handelt sich um die typischen Male, wie man sie aus Büchern kennt, in denen die Taten von Vampiren beschrieben stehen", meinte die Befragte.

„Am Hals?"

Molly zögerte. „Nein ... Die Bissspuren befanden sich ausschließlich am Penis meines Bruders."

Der Detektiv und seine Assistentin ließen die Aussage auf sich wirken. Anschließend vertieften sie das Gespräch mit ihrer Auftraggeberin, denn Malcoms Interesse war schlagartig geweckt worden. Auch wenn er nicht zwangsläufig an Vampire glaubte und noch keinem begegnet war, war er doch so aufgeschlossen und offen für Neues, dass er nichts rundheraus ausschloss und bereit war, sich auch den ungewöhnlichen oder übersinnlichen Dingen des Lebens zu stellen. Malcom McBannister versicherte Molly Hollister, dass er sich des Falls annehmen würde und alles daransetzen würde, den Tod ihres Bruders aufzuklären. Nachdem sich ihre Auftraggeberin zurückgezogen hatte, diskutierten Malcom und Sarah lange über ihren neuen Fall, und Sarah machte keinen Hehl daraus, dass sie der Erklärung für den Tod des Mannes mehr als skeptisch gegenüberstand. Sie war ein Mensch, der rationalen Gedanken nachhing und nicht für Spirituelles oder Übersinnliches empfänglich war. Sie vermutete vielmehr eine rein rationale Erklärung für das Dahinscheiden von Roger Hollister und sie sprach aus, dass sie in erster Linie dessen Witwe im Verdacht hatte. Malcom riet ihr, keine voreiligen Schlüsse zu ziehen. Gemeinsam beschlossen sie, bereits am nächsten Morgen die Reise zum Anwesen des Verstorbenen anzutreten. Momentan arbeiteten sie an keinen anderen Fällen, die nicht warten konnten. Malcom war sogar Feuer und Flamme, sich dieser mysteriöse Angelegenheit annehmen zu können.

Am nächsten Morgen bestiegen sie gemeinsam mit Molly Hollister eine Kutsche, die sie zum Bahnhof fuhr. Ihre Auftraggeberin hatte in einem guten Hotel in der Stadt die Nacht verbracht und wirkte ausgeruht, und dennoch angespannt. Sie freute sich, dass man ihrem Ruf so schnell gefolgt war und sich umgehend der ungelösten Angelegenheit annehmen wollte. Auch an diesem Tag sah die Schwester des Verstorbenen unverschämt gut aus und Sarah blieben die neugierigen und teilweise lüsternen Blicke ihres Arbeitgebers nicht verborgen. Malcom war ein Mann mit gewissen Bedürfnissen, und Sarah wusste, dass er eine günstige Gelegenheit nur selten ausschlug, einer schönen Frau näherzukommen. Sarah hatte sich damit arrangiert, dass der Detektiv sich anderweitig umsah. Immerhin ermöglichte dieses Arrangement auch ihr, bei passender Gelegenheit von Früchten verbotener Bäume zu kosten. Während der Zugfahrt hielt sich Sarah vornehm zurück und überließ Molly und Malcom ihrem vertrautem Gespräch. Molly Hollister setzte den Detektiv über alles in Kenntnis, was sie wusste und was hilfreich für die Lösung des Falls sein mochte. Unter anderem erhielt Malcom wichtige Informationen über die Witwe des Verstorbenen. Der Detektiv wusste nur zu gut, dass nicht selten der Ehepartner zum Kreise der Verdächtigen zählte.

Als sie das Ziel ihrer Reise erreicht hatten, wurden die drei von Bediensteten in Empfang genommen. Molly, die aufgrund ihres Verwandtschaftsverhältnis zum Verstorbenen einen gewissen Einfluss auf das Anwesen und sein Personal hatte, hatte bereits vor ihrer Abreise verfügt, dass Gästezimmer hergerichtet werden sollten. Malcom wurde ein angenehm eingerichtetes Zimmer zugewiesen. Für Sarah wurde eine kleinere Kammer bereitgestellt, was kein Problem für die 21-Jährige darstellte. Molly würde nicht in dem Anwesen nächtigen und übernahm vor ihrer Abreise die Aufgabe, die Detektive der Witwe Roger Hollisters vorzustellen. Nina Hollister war eine eindrucksvolle Person. Sie strahlte eine unglaubliche Jugend und Schönheit aus, was den Detektiven sogleich auffiel. Malcom verstand sofort, warum sich ein Mann zu der attraktiven Frau hingezogen fühlen würde. Darüber hinaus wirkte sie distinguiert, gebildet und trat souverän auf. Molly hatte durchblicken lassen, dass ihre Schwägerin nicht einverstanden war, dass der Tod des Verstorbenen durch Detektive aus London aufgeklärt werden sollte. Sie vertraute voll und ganz dem Constable, der sich im Rahmen seiner Möglichkeiten bemühte, Licht in das Verbrechen zu bringen. Malcom nahm sich vor, sowohl mit dem Arzt, als auch mit dem Constable zu sprechen, doch zunächst wollte er das Gespräch mit der Witwe vorantreiben.

Nina Hollister bat die Detektive in einen Salon, wo ihnen Tee serviert wurde. Sarah hielt sich bedeckt und beäugte die beiden Gesprächspartner aufmerksam und zurückhaltend. Nachdem Malcom der Witwe sein Beileid ausgesprochen hatte, schob er das Gespräch an und begann, Nina zu befragen.

„Sie waren noch nicht lange mit Ihrem Mann verheiratet?"

„Das stimmt. Wir haben uns erst vor drei Monaten vermählt."

„Seit wann kannten Sie den Verstorbenen?"

„Wir haben uns unmittelbar ineinander verliebt, als wir einander vorgestellt wurden", gab Nina Auskunft. „Manchmal braucht man nicht lange, um sich sicher zu sein, den Mann fürs Leben gefunden zu haben."

Sarah runzelte die Stirn. Malcom sah zu ihr herüber und ahnte, welcher Kommentar ihr auf der Zunge lag. Auch ihm war der Gedanke in den Sinn gekommen, dass die Liebenden nicht lange etwas voneinander gehabt hatten. Der Verstorbene war nur wenige Jahre älter als seine Frau gewesen. Es lag nicht auf der Hand, dass der Heirat andere Gründe zugrunde lagen als die Liebe zwischen zwei Menschen.

„Uns wurde berichtet, dass Sie Ihren Gatten gefunden haben?"

„Ja, das war schrecklich."

„Das kann ich gut nachvollziehen", räumte der Detektiv ein. „Wo wurde Ihr Gatte aufgefunden?"

Nina Hollister machte einen schweren Atemzug und wirkte, als müsse sie sich zuvor sammeln, bevor sie die Frage beantworten konnte. Dann sah sie Malcom tief in die Augen und erklärte: „Roger hat in der Bibliothek gelegen ... Am Boden."

„Haben Sie sogleich erkannt, was geschehen war?"

„Ich war natürlich verwundert, dass er am Boden gelegen hatte."

„Wann haben Sie Roger entdeckt?", hakte Malcom nach.

„In den frühen Morgenstunden."

„Also war Ihr Gatte ein Frühaufsteher?"

„Nein, nicht unbedingt", stellte Nina fest. „Oftmals hat mein Gatte die Nacht zum Tage gemacht und hat stundenlang in der Bibliothek gesessen ... Gerne unternahm er auch lange Nachtwanderungen."

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