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Marion: Roxys Geheimnis 15

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„Darf ich dir den abnehmen?"

Roxy drehte ihr den Rücken zu und Marion hielt den teuren Mantel fest, so dass Roxy geschmeidig rausschlüpfen konnte. Was sich dabei enthüllte, ließ Marions Puls sofort beschleunigen.

Roxys Kleid war am Rücken extrem tief ausgeschnitten. Fast ihre ganze Rückenpartie ließ es frei und zeigte das komplette Gemälde mit dem hübschen Mädchen und dem Adler. Nur der Querträger ihres schwarzen Spitzen-BHs spannte sich über die nackte Haut. Und zwar an ein einer so passenden Stelle, als ob er zu dem Körpergemälde gehören würde. Auch das dünne Bändchen, das das Kleid oben im Nacken zusammenhielt, fiel kaum auf.

Marion war sprachlos und fasziniert. Ihre Freundin schien den Moment auszukosten, denn sie hatte keinerlei Eile, aus dem Mantel zu schlüpfen. Vielmehr ließ sie sich Zeit, um Marions Neugierde, wie das teure Kleid im Ganzen aussehen würde, noch zu steigern.

Als Marion den Blick vom betörend frei gelegten Rücken nehmen konnte, stellte sie fest, dass das raffinierte Kleid zum Ausgleich die Schultern bedeckte, und enganliegende, elegante Ärmel bis hin zu den Handgelenken hatte.

Nachdem Roxys nach unten ausgestreckten Hände aus den Mantelärmeln geschlüpft waren, schwenkte Marion das Teil in einem eleganten Schwung zur Seite, um nun auch den Rest des Kleides bewundern zu können. Was sie sah, ließ ihr Herz nochmal höherschlagen.

Das dunkelgraue, geheimnisvoll funkelnde Kleidchen lag hauteng an und war nochmal deutlich kürzer als Marions schon recht gewagtes Teil. Es endete eine gute Handbreit unter dem Po und ließ bereits die Strumpfbänder, die Marion noch vom Vortag an Roxys Beinen kannte, schon erahnen.

Marion saugte den Anblick förmlich in sich auf. Sie schaute bewundernd von den schwarzen High-Heels über die in anthrazitfarbenes Nylon gehüllten Beine, das glitzernde Stück Stoff, das gerade so den Hintern verdeckte, weiter über den herrlich nackten und kunstvoll tätowierten Rücken bis hoch zu Roxys anziehenden Nacken, der durch die elegante Hochsteckfrisur ganz freigelegt war.

Jetzt bemerkte sie, dass Roxy zunächst ihren Kopf lächelnd zu ihr umdrehte, und dann den Körper folgen ließ. Schließlich konnte Marion nun auch die Vorderpartie des Kleides bewundern. Es war bis zum Hals hochgeschlossen, eine funkelnde Silberkette lag auf dem enganliegenden Stoff. So ganz ohne Dekolltee konnte man nicht erahnen, dass es auf der Rückseite so atemberaubend offen war.

Doch auch die Vorderseite hatte ein Extra zu bieten, das Marion Blicke magisch anzog. Unterhalb der Brustpartie war das Kleid geöffnet und legte Roxys flachen, tätowierten Bauch mit dem glitzernd gepiercten Nabel in der Mitte frei!

Dieses Kleid war unvergleichlich. Unheimlich elegant und doch so wahnsinnig sexy. Marion war hin und weg. Ihr Mund stand offen vor Überraschung und Faszination. Roxy genoss den Moment selbstsicher lächelnd, während sie sich model-like präsentierte.

Die subtile Art, wie Roxy ihr attraktives Becken und ihren wunderschönen, nackten Bauch in Szene setzte, ließ Marions Vorfreude auf die Nacht mit dieser Liebesgöttin noch einmal deutlich ansteigen. Beinahe unwiderstehlich spürte sie den Drang, das Abendessen ausfallen zu lassen und ihre Roxy jetzt gleich ins Schlafzimmer zu entführen.

Sie war fast schon dabei, vor ihr in die Hocke zu gehen, um den sexy Bauchnabel zu küssen, als sie sich gerade noch rechtzeitig zur Ordnung rief. Bevor sie aber etwas sagen konnte, musste sie schlucken, so trocken war ihr Hals, nachdem sich die Feuchtigkeit woanders in ihrem Körper zu sammeln begann...

„Mensch Roxy, du siehst absolut umwerfend aus. Das Kleid ist der absolute Wahnsinn! Du bist der absolute Wahnsinn!"

Roxy lächelte nur selbstsicher während Marion blitzartig ein Gedanke kam.

„Das Teil ist sicher ein sauteures Einzelstück, stimmts?"

Roxy nickte. „Ja, das ist auch geliehen. Ich hatte das diesen Sommer mal auf dem Laufsteg präsentiert."

Sie kam ganz nah an Marions Ohr und flüsterte: „Weißt du, das Ding ist eigentlich überhaupt nicht für das normale Leben gedacht. In der Öffentlichkeit könnte ich mich damit nicht zeigen. Es ist nämlich ziemlich anstrengend, immer die Körperspannung so zu halten, dass es passend und halbwegs sittsam sitzt."

Marion bekam schon ein schlechtes Gewissen, als Roxy weiterflüsterte: „Aber für dich nehme ich das heute Abend gerne auf mich. Ich gehe ja eh davon aus, dass ich es nicht allzu lange anhaben werde..."

Mit diesen Worten löste sich ihr Flüstermund wieder von Marions Ohr und sie schaute ihre reifere Geliebte mit verschwörerisch großen Augen an.

Marion musste erneut schlucken. Überrascht stellte sie fest, dass sie vor Verlegenheit rot anlief. Irgendwie dachte sie doch, sie wäre da jetzt schon drüber weg. Aber ihre Hexenmeisterin hatte mal wieder exakt erraten, was Marion gerade durch den Kopf ging. Nämlich, dass sie ihr am liebsten das Teil vom Leib reißen wollte, um sie überall zu streicheln und zu küssen.

Ihre junge Geliebte reagierte auf die Verlegenheit gewohnt einfühlsam, indem sie ihre weiche, warme Hand um Marions Wange legte und ihr einen zarten Kuss auf die Lippen gab. Sie verstand sofort. Es war doch selbstverständlich, dass sie Lust hatte, mit Roxy zu schlafen. Roxy wollte das doch auch und hatte genau diese Gedanken bei ihr herausgefordert. Aber vorher wollte sie noch einen romantischen Abend mit ihrer reiferen Geliebten verbringen.

Wie zur Bestätigung wandte sich Roxy den sachlicheren Dingen zu:

„Die Rosen sollten jetzt ins Wasser. Wo hast du denn deine Vasen?"

Damit riss sie Marion aus ihren widersprüchlichen Gedanken und brachte sie zurück in die wohlig-freudige Stimmung der verliebten Zweisamkeit und der Vorfreude auf ein romantisches Candle-Light-Dinner.

„Äh, ja. Im Wohnzimmerschrank. Unten rechts." Sie nahm die Rosen vom Garderobenschränkchen. „Aber das kann ich doch machen. Setz dich einfach so lange."

„Quatsch, Mari-Schatz! Ich bin doch nicht hier, um mich von dir bedienen zu lassen." Sie nahm Marion die Blumen ab. „Ich mach das. Geh du doch bitte schon mal in die Küche und richte alles her, bevor ich dir dort noch alles durcheinanderbringe."

„Alles schon geschehen. Fehlst nur noch du!" sprudelte Marion freudig, den Wunsch ihrer Göttin bereits vorab erfüllt zu haben."

„Hey, du bist echt der Hammer! Aber geh trotzdem schon mal vor, ich bin dann gleich bei dir." Roxy schaute kurz an sich herab. „Und ich hoffe, du hast eine Schürze für mich?"

„Klar, hab an alles gedacht" trällerte Marion und wollte schon losstöckeln, als Roxy sie nochmal zurückrief.

„Ich glaube, die unbequemen Schuhe sind in der Küche nicht nötig." Schon schlüpfte sie aus ihren und stand mit ihren süßen Füßchen auf dem kühl wirkenden Fliesenboden des Flurs. „Du hast ja auch in der Küche Fußbodenheizung. Und die heißen Dinger können wir dann zum Essen wieder anziehen."

„Gute Idee." Dankbar schlüpfte Marion aus den für zuhause schon sehr ungewohnten High Heels und nahm beide Paare in die Hände. „Ich nehm sie mit in den Essbereich, dann haben wir sie gleich griffbereit."

Fünfzehn Minuten später waren die beiden Traumfrauen eifrig damit beschäftigt, das Pesto zuzubereiten. Roxy rieb den Parmesan und Marion zerstieß das Basilikum in ihrem neuen Mörser, den ihr Doro zu Weihnachten geschenkt hatte. Das Salz, etwas Butter, eine winzige Knoblauchzehe und die Pinienkerne hatte sie schon zerstoßen.

Roxy stellte sich überraschend geschickt und geübt an. Einmal mehr war Marion fasziniert und fast schon wieder beschämt. Gab es denn irgendetwas, das dieses wundervolle Geschöpf nicht beherrschte?

Und trotzdem suchte Roxy immer wieder den bestätigenden Blick ihrer erfahrenen Freundin und fragte gelegentlich nach Tipps. Offensichtlich sah die Kleine in Marion die Küchenmeisterin und begab sich trotz ihrer erstaunlich guten Küchenerfahrung gern in die Rolle der Schülerin.

So machte es den beiden einen Riesenspaß, gemeinsam zu kochen. Sie gaben sich immer wieder gegenseitig Komplimente, neckten sich hin und wieder auf sehr nette Art und gaben sich bei Gelegenheit zärtliche Küsschen in den Nacken und auf die Wange. Beim Tomatenschneiden führte Marion Roxys zarten Hände, um ihr zu zeigen, wie sie das gelernt hatte.

Marion legte auch immer mal wieder ihre Hand auf Roxys Schultern und Rücken. Nicht nur, um ihr bewundernd zu bestätigen, wie toll sie das alles machte. Sie wollte ihre jungen Geliebte beim gemeinsamen Tun in ihrer Nähe spüren. Ihre zarte, warme Haut ertasten. Ihren jungen Körper.

Zwei, drei Mal ertappte sie sich, wie ihre Hand auch über Roxys festen Hintern strich. Die Süße quittierte es mit einem fröhlichen Seitenblick, ohne ihr Tun dabei zu unterbrechen. Dafür spürte sie schon mal Roxys nylonbestrumpften Zehen an ihren nackten Unterschenkeln, während sie nebeneinander vor der Anrichte standen, und alle Hände voll zu tun hatten.

Der leckere, mediterrane Duft regte den Appetit der beiden Frauen unheimlich an. Marion freute sich wie wahnsinnig auf das Dinner. Und auch auf das, was danach kommen sollte...

Die zwei waren jetzt in den letzten Zügen, als Roxy die Bruschetta aus dem Ofen holte, aufschnitt und mit Olivenöl, Salz und Kräutern beträufelte, während Marion sich um die Spaghetti kümmerte. Als das Wasser siedete und das Metallsieb mit der Pasta darin köchelte, stellte Marion die Eieruhr und nahm ihre Schürze ab.

„Zeit für den Aperitif. Ich hoffe, du trinkst einen Martini Bianco mit mir?" Sie hielt die Flasche und ein Glas hoch und schaute fragend zu Roxy, die ihr den Rücken zugekehrt hatte, während sie die fertigen Bruschetta-Scheiben in den Brotkorb schichtete.

„Klar doch!" sagte sie über die Schulter, während sie ihr Vorhaben zu Ende brachte.

Marion schenkte zwei Gläser ein, stellte sich dann ganz eng hinter ihre Freundin und hielt ihr ein Glas unter die Nase, während sie ihr einen Kuss in den verführerischen Nacken gab.

Roxy gluckste auf, drehte sich um und leckte sich ein paar Kräuterreste von den Fingerspitzen, bevor sie sie schnell an der Schürze trockenwischte und nach dem Martiniglas griff. Jetzt leckte sie sich noch die Lippen und wollte schon mit Marion anstoßen, als dieser noch etwas einfiel:

„Moment! Das ist jetzt der Auftakt zu unserem ersten gemeinsam gekochten Dinner. Das begießen wir nicht in der Küchenschürze, sondern in unserer teuren Abendgarderobe."

Die Kleine war kurz perplex, nickte dann aber freudig und nahm die Arme seitlich hoch, als Marion ihr Glas auf der Anrichte abstellte und um Roxys Hüften herumfasste, um den Knoten der Schürze in ihrem Rücken zu lösen. Dabei kamen sich die Gesichter der Verliebten so nahe, dass Marion nicht anders konnte, als die glänzenden Lippen der verführerischen Hexe zu küssen.

Ihre Lippen schmeckten noch leicht nach Olivenöl und frischen Kräutern von der Bruschetta. Sofort war ihr danach, dieses perfekte, faszinierende Wesen förmlich aufzufressen. Mit weit geöffnetem Mund küsste sie ihre junge Geliebte, die leidenschaftlich mitknutschte. Es war ihr erster verlangender Kuss an diesem Abend und Marion vergaß beinah, dass sie das Dinner erst noch vor sich hatten.

Als Roxy den Kuss löste, schaute Marion sie enttäuscht und fragend an.

„Du wolltest mir die Schürze abnehmen, Mari-Baby" lachte die Kleine fröhlich.

„Nicht nur die Schürze..." murmelte Marion mehr zu sich selbst. Doch Roxy hatte es natürlich gehört, denn als ihr hübsches Köpfchen auch aus der Schlaufe um den Hals schlüpfte, und Marion ihr das Ding abnahm sagte sie:

„Das muss noch warten, mein ungeduldiger, sexhungriger Engel! Erstmal wollen wir auf unser erstes Liebesdinner anstoßen. Und zwar stilecht und nicht barfuß."

Schon hatte die Kleine ihr Glas abgestellt und wand sich um Marion herum, um zu den High-Heels zu eilen, die am Übergang von offener Küche zum Essbereich bereitstanden. Marion drehte sich um, lehnte sich gegen die Anrichte und schaute dem fröhlichen Wirbelwind belustigt zu.

Grazil und leichtfüßig wie eine Elfe schnappte die Kleine die sexy Schuhe und war sofort wieder zurück. Sie ging halb hockend vor Marion auf die Knie und stellte die Pumps ab, um Marions Fesseln zu greifen und ihre nackten Füße in die aufregenden, schwarzen High Heels zu führen. Abschließend streichelte sie noch Marions nackte Unterschenkel.

Marion war so perplex und berührt, dass sie gar nicht schnell genug reagieren konnte, um ihrer Göttin die Ehrerbietung zu erwidern. In zwei wundersam simultanen, geschmeidigen Bewegungen hatte die Kleine in kniender Position ihre Heels über die schräg nach oben gestreckten Füßchen geschoben, und stand auch schon wieder vor Marion, um ihr nochmal einen leidenschaftlichen Kuss zu geben.

Als sie sich wieder löste, drückte sie der immer noch perplexen Marion ihr Martiniglas in die Hand und stieß mit ihrem sanft dagegen.

„Auf die schönste Frau der Welt. Danke, dass es dich gibt!"

Sofort schossen Marion die Tränen der Rührung in die Augen.

„Auf dich. Die hübscheste, klügste, verrückteste Frau im Universum! Danke dass es DICH gibt!"

Jetzt strahlte Roxys Gesicht und ihre Augen glänzten.

„Auf uns beide. Auf unsere Liebe."

Nochmal stießen die beiden Gläser leicht klingend aneinander. Die beiden schauten sich tief und ernst in die Augen, während sie alles auf einmal austranken. Dann stellten sie die Gläser ab und fielen sich in die Arme, um nochmal leidenschaftlich zu knutschen. Jetzt schmeckte ihre Roxy nach süß-herbem Martini Bianco...

Das schrille Scheppern der Eieruhr riss die beiden jäh aus dem hypnotisierenden Rhythmus ihrer spielenden Zungen. Sie lösten sich voneinander und schauten sich verliebt lächelnd an.

„Tja, dann gieß ich noch die Spaghetti ab. Gehst du schon mal mit deiner leckeren Bruschetta vor und zündest die Kerzen an, Liebes? Ich bringe dann gleich die Vorspeise."

Die letzte, unbewusste Anspannung, ihrer Roxy einen perfekten Abend zu bereiten, war nun auch abgefallen, als sich Marion mit der Caprese auf dem großen Teller auf den Weg zum Essbereich machte. Jetzt konnte sie den Abend zum ersten Mal völlig befreit genießen.

Als sie aufblickte und ihre Roxy da an der Festtafel sitzen sah, musste sie stehen bleiben, und den Anblick in sich aufsaugen.

Auf der sehr festlich gedeckten Tafel glitzerten die Gläser und das Besteckt im Schein des warmen Kerzenlichts. Der ganze Wohnbereich war romantisch abgedunkelt, nur erleuchtet von den elektrischen Birnchen, die der kitschig schöne Weihnachtsschmuck verbreitete. Durch die großen, bodentiefen Fenster fiel der Blick über die weihnachtlich beleuchtete Stadt.

Und mittendrin saß sie. Roxy. In ihrem glitzernden, teuren Abendkleid. Den Rücken durchgestreckt, die Ellbogen aufgestützt und die Hände unter dem Kinn zusammengelegt, lachte sie Marion erwartungsvoll an. Sie war wie eine Prinzessin aus dem Märchenreich. Wunderschön, geheimnisvoll, faszinierend. Oh Gott, wie sehr sie diese Frau liebte!

Nur zögernd konnte sie sich von dem umwerfenden Anblick lösen und die letzten Schritte bis zu ihrer gemeinsamen Dinnertafel machen, um den Vorspeisenteller in der Mitte abzustellen. Dabei fiel ihr auf, dass Roxy die Rosen an Marions Platz aufgestellt hatte. Und dass sie Rosenblütenblätter um ihren Teller verstreut hatte!

Wieder schossen ihr Tränen der Rührung in die Augen. Sie war so beschämt und dem Heulen nah. Ihre Roxy war so voller Aufmerksamkeiten, und sie konnte ihr nichts bieten. Nichts außer ihrer ganzen Liebe, ihrer ganzen Hingabe, ihrer Seele, ihrem Körper, ihrem Verstand. Heute Nacht würde sie ihre Meisterin anflehen, doch bitte komplett von ihr Besitz zu ergreifen, und sie endgültig in ihr Märchenreich der Liebe und Leidenschaft zu entführen. Sie war bereit, alles für sie zu opfern.

Sie lehnte sich über den Tisch um ihre Prinzessin zu küssen und ihr mit erstickter Stimme zuzuflüstern:

„Roxy, ich liebe dich so wahnsinnig. Ich will nie mehr ohne dich sein."

Roxy nahm ihr Gesicht in ihre warmen Hände und flüsterte zurück:

„Marion, du bist die Liebe meines Lebens. Ich will auch nie mehr ohne dich sein." Dabei kullerten auch ihr die Tränen über die Wangen. Marion küsste sie ihr weg.

Es war den beiden Verliebten auf wundersame Weise im selben Moment ein Bedürfnis, sich ihre ganze Liebe einzugestehen und zu versichern. Und auf genauso wundersame Weise waren beide danach unheimlich beschwingt und fröhlich. Nach so viel Sentimentalität wollten sie jetzt ihre romantische Zweisamkeit festlich begehen. Passend dazu ließ Marion gedämpft Schmuserock von Eros Ramazotti im Hintergrund spielen.

Zunächst öffnete Marion den Chianti und schenkte beiden ein, während Roxy das Caprese auf den Vorspeisentellern verteilte. Dann stießen sie nochmal mit den klingenden Weingläsern an, bevor sie mit Appetit zu essen begannen.

Während des Essens unterhielten sie sich angeregt über alle möglichen Themen. Roxy ließ sich amüsiert berichten, wie die Vorstandssitzung am Vormittag verlaufen war, und erzählte Marion im Gegenzug etwas von dem Stoff, den sie tagsüber gelernt hatte. Marion war ein wenig stolz, ihrer klugen, gebildeten Freundin ein Vorbild sein zu können. Sie hatte selbst schon ein paar Artikel für Fachzeitschriften geschrieben und kannte sich der Materie hervorragend aus.

Beim Hauptgang, dem Pesto, unterhielten sie sich über Lara. Marion gestand ihrer Geliebten, dass sie die fröhliche junge Frau wahnsinnig nett fand, und sie vollkommen verstehen konnte, dass die beiden so ein inniges Verhältnis hatten. Sie fragte ihre junge Geliebte auch subtil darüber aus, wie genau die beiden sich kennengerlernt hatten, und wie das mit dem „Flausen in den Kopf setzen" von statten ging.

Roxy erzählte recht freimütig:

„Naja, ich fand den Ballettunterricht extrem nervig und wollte einen richtigen Sport machen. Meine Eltern waren ziemlich geschockt, dass es ausgerechnet dieser ‚Kampflesbensport' sein musste." Das Wort „Kampflesben" setzte sie in mit den Fingern angedeutete Gänsefüßchen. Marion musste belustigt auflachen, ließ Roxy aber weitererzählen.

„Ich war damals noch ziemlich naiv und hatte keine Ahnung, was mein Vater mit dem Wort meinte, und bekniete die beiden so lange, bis sie mich bei der Mädchenmannschaft anmeldeten. Es war wirklich ein hartes Training. Die Mädels waren krass ehrgeizig, denn die erste Frauenmannschaft spielte ziemlich hochklassig, und alle wollten später auch mal dahin. Aber du weißt ja, ich kann auch sehr hartnäckig sein, wenn ich mir etwas in den Kopf gesetzt habe..."

Marion nickte heftig und erwiderte: „Oh ja, und ob!"

Roxy grinste frech zurück und fuhr unbeirrt fort:

„... und deshalb hab ich natürlich gegengehalten und mir einige Blessuren eingehandelt. Meine Eltern waren erneut geschockt und wollten mich da wieder rausnehmen, aber ich hatte mir den Respekt der Mädels erarbeitet und dachte nicht im Traum daran, das wieder aufzugeben. Tja, und dann nahm mich Lara irgendwann mal zur Seite und meinte, ich sei ja echt eine ziemlich coole Socke und kein so ein verhätscheltes Spießerkind, wie die anderen immer wieder behauptet hatten. Lara bot mir ihre Freundschaft an und ich war wahnsinnig stolz, denn sie war die Mannschaftskapitänin und alle anderen schauten zu ihr auf. Und so war auch ich plötzlich voll anerkannt im Team."

Marion nickte nur nachdenklich, während sie an den Sportunterricht zurückdachte, wo sie eher die Außenseiterin geblieben war. Neugierig und etwas frech fragte sie:

„Und Lara hat sich dann tatsächlich als Kampflesbe erwiesen und deinen Eltern die ganze gute Erziehung kaputt gemacht?"

Roxy lachte belustigt auf:

„Ja, so ungefähr. Sie kam aus schwierigen Verhältnissen. Ihren Vater kannte sie nie und ihre Mutter hing an der Flasche und war die meiste Zeit arbeitslos. Sie konnte sich keine guten Sportsachen leisten und auch die Ausflüge kaum bezahlen. Aber sie steckte das alles problemlos weg, und war auch zu stolz, um sich das von mir oder dem Verein sponsern zu lassen. Aber sie machte das halt auf ihre besondere, offene Art. Du hast sie ja kennengelernt, sie trägt ihr Herz auf der Zunge."