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Nachhilfe

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"Ehm... weiß nicht, wenn du hilfsbereit meinst, ja, ich helfe gerne anderen. Ich finde, das ist selbstverständlich. Dafür sind wir doch da, einander helfen und uns unterstützen zu können. Mir macht der Unterricht mit Svenja nebenbei richtig Spaß. Sie mag ja eine große Klappe haben, aber da steckt eine ganze Menge hinter. Und sie will wirklich was tun, damit sie klarkommt."

"Ich kann mir falschen Stolz nicht leisten, also einverstanden. Hm. Auch sonst hat sie nicht übertrieben."

"Hm?"

"Das sage ich dir lieber nicht. Kann ich dir noch was anbieten, vielleicht ein Bier?"

"Oh, nee, danke, ich müsste dann langsam los. Wie gesagt, wir telefonieren dann, sobald klar ist, wie ich nächste Woche arbeite. Bei uns sind gerade zwei Kolleginnen ausgefallen, die aber hoffentlich nächste Woche wieder da sind."

Sie brachte mich noch bis zur Tür, und gab mir einen schnellen Kuss auf die Wange, bevor sie mich entließ. Na, das war doch mal ein interessanter Abend gewesen.

~~~

"Sag mal, was hast du Ramona eigentlich von mir erzählt?", sprach ich Elmira bei unser Rauchpause am Sonntagnachmittag an.

Wir waren wieder allein, was an Wochenenden aber normal im Spätdienst war. Am Nachmittag hatten wir zudem Unterstützung durch besuchende Angehörige unserer Bewohner. Sie lächelte fein.

"Nur Gutes. Dinge, die dir wahrscheinlich nicht einmal auffallen."

"Was meinst du?"

"Na, zum Beispiel, dass du immer sofort und ohne Zögern sofort auf die Bedürfnisse anderer anspringst, ohne Rücksicht auf dich selbst. Du hilfst, um des Helfens willen. Und da brauchst du nicht mit dem Kopf schütteln, ich unterstelle dir kein Helfer-Syndrom. Ich kenne und verstehe dich mittlerweile gut genug, um zu wissen, dass du das nicht tust, um einem bestimmten Selbstbild zu entsprechen, sondern dass du einfach so bist. Für dich eine Situation zu erkennen, und sofort zu handeln, ein und dieselbe Sache ist."

Hm. War das so? So sicher war ich mir da nicht.

"Aha."

"Was meinst du, warum dich hier alle lieben? Bewohner und die Kollegen? Obwohl du uns damit ganz schön unter Druck setzt. Was glaubst du, wie oft wir zu hören bekommen, der Thomas macht aber dies, oder Thomas macht das immer sofort... das ist keine Kritik, du sollst nur verstehen, dass es nicht wirklich normal ist, wie du das vielleicht empfindest, sondern etwas Außergewöhnliches."

"Das tut mir leid..."

"Komm, hör auf. Du bist wirklich... egal. Ich bin echt neugierig, was passieren wird."

"Hm?"

"Wenn du bestimmte Bedürfnisse wahrnimmst. Ich sag da jetzt nicht mehr zu. Mit Mittwoch klappt?"

"Ja, Emma und Andrea kommen ja wohl beide zurück, dann habe ich Mittwoch und Donnerstag meine beiden freien Tage. Und kann dann Donnerstag auch Svenja wieder Unterricht geben."

"Das klappt gut, habe ich gehört? Ramona ist fast vom Glauben abgefallen, dass Svenja schon jetzt nicht nur von dir schwärmt, sondern sich hinsetzt und Vokabeln paukt."

"Macht sie das? Das freut mich. Ja, nach anfänglichem Pessimismus, dass bei ihr Hopfen und Malz verloren ist, wobei das ihre eigene Einschätzung war, schien sie eigentlich richtig gut darauf anzusprechen."

"Sie ist eine Handvoll, oder?"

"Ehm... sie ist sehr direkt, manche mögen das als vorlaut empfinden. Ich finde es eigentlich eher lustig. Ich glaube aber, dass da mehr hinter steckt. Ist aber nicht meine Aufgabe, sie einzuschätzen oder zu analysieren. Nur ihr Englisch beizubringen."

"Da hast du völlig Recht. Wir sollten da nochmal drüber reden. Ich glaube wir müssen langsam wieder. Wir können uns am Mittwoch gern nochmal in Ruhe drüber unterhalten. Magst du Borsch?"

"Noch nie probiert, aber viel drüber gehört. Mach ruhig, ich freue mich drauf."

Elmira ließ sich allerdings auch nicht bei der köstlichen Suppe zu weiteren Erklärungen ihrer kryptischen Anspielungen hinreißen. Nur bei Svenja waren wir uns einig, dass ihr lautes Auftreten, sowohl verbal als auch optisch, eine Art Schutzfunktion hatte.

Ich war immer froh, wenn ich meine Eindrücke von Elmira bestätigt bekam, denn auch fachlich hielt ich große Stücke auf sie. Sie war von allen Kolleginnen, beispielsweise was dementiell veränderte Menschen anging, die am besten Bewanderte, eine kleine Koryphäe auf diesem Gebiet.

Und obwohl sie unter dem Regime in Russland früher nur Tests auswerten durfte, hatte sie natürlich Psychologie studiert.

"Was sagst du zu Ramona?", wollte sie dann aber doch noch wissen.

"Eine bewundernswerte Frau. Das alles durchzustehen, mit drei sicher nicht einfachen Kindern, den Job, den Haushalt..."

"Ja, sie ist immer sehr gestresst. Und nun schon vier Jahre allein... mit ihren Kindern."

"Hast du ihren Ehemann gekannt?"

"Natürlich. Nett und unscheinbar. Nach außen hin zumindest. Aber immer auf der Suche nach Frischfleisch. Zwei Affären, von denen sie wusste, hatte sie ihm noch verziehen. Als er dann trotz seiner Schwüre zur Besserung danach seine Sekretärin beglückte, und genialerweise davon Bilder und Videos auf seinem Handy speicherte, hat sie ihn rausgeschmissen. Geschieden sind sie seit knapp drei Jahren."

"Oje, das tut mir leid. Es wäre ihr zu wünschen, dass sie jemand findet, der sie zu würdigen weiß."

Sie schmunzelte nur und nickte.

Am nächsten Tag saß ich also wieder in Svenjas Zimmer und freute mich über ihren Fleiß. Das war sicher schon ein hervorragender Start. Wenn sie den Ehrgeiz, den sie zu entwickeln schien, konservieren konnte, brauchte ich mir über ihren Erfolg keine Gedanken zu machen.

Verblüfft war ich allerdings auch, dass sie diesmal weitestgehend auf Takelage verzichtet hatte. Eine enge Adidas-Trainingshose, ein weites T-Shirt, wo ihre jugendlichen Milchcontainer nur noch zu erahnen waren, und deutlich weniger Schminke. Dummerweise sah sie so erheblich attraktiver aus. Und ich starrte sie wohl öfter an.

"Was schaust du so?"

"Deine Verwandlung. Positiver Natur, wenn ich mal so sagen darf. Ich habe natürlich keine Ahnung, was momentan angesagt ist, oder wie ihr euch sonst kleidet, aber ich muss ehrlich sagen, du siehst so für meinen Geschmack deutlich besser aus."

"Hey, danke. Dachte mir, dass dir das gefällt. Und, kriegste jetzt Lust, in der Kinderabteilung zu shoppen?"

"Nein, soweit ist es dann doch nicht. Aber ein Kind bist du nicht, da ist die Übersetzung wieder mal etwas ungenau, manche Sachen, gerade Sprichwörter und Redewendungen und sowas, lassen sich nicht so gut übertragen. Wohl aber so wahnsinnig interessante Texte wie dieser hier. Magst du ihn mir mal vorlesen?"

"Oh, fuck."

"Versteh ich. Nebenbei, deine Aussprache ist schon sehr gut, daran brauchen wir nur ganz wenig zu schleifen. Mir geht es jetzt um Textverständnis. Einfach unterbrechen und fragen, wenn du eine Vokabel nicht kennst."

"K."

Ja, auch die beiden Stunden arbeitete sie konzentriert und eifrig mit. Es machte richtig Spaß, und vor allem kleine Gespräche, die wir zwischendurch hatten. Natürlich musste sie sich ihr schlimmes Wort des Tages abholen.

"Was heißt Wichser?"

"Wanker."

"Hey, das klingt geil... wanker. You are a fucking wanker."

"Sauber, das wird tatsächlich oft gern zusammen genutzt. Du kriegst schon ein gutes Gefühl für die Sprache. Hier würdest du allerdings die Kurzform nehmen: You're a fucking wanker. Beschimpfungen sollten kurz und knackig kommen."

"You're a fucking wanker."

"Perfekt. Es sei denn, du meinst es, und nennst mich so."

"No, totally not."

"Das ist nicht ganz falsch, aber besser wäre: No... oder nope, das wäre umgangssprachlicher, und dann: not at all."

Sie machte sich wieder fleißig Notizen. Und hatte wirklich nach den letzten Stunden gepaukt. Alle Sachen, die sie dort aufgeschrieben hatte, wusste sie diesmal. Beeindruckend. Wie die Kochkunst ihrer Mutter danach, die wieder etwas Leckeres auf den Tisch brachte. Der kleine Peterle wirkte diesmal deutlich fröhlicher und munterer. Sein Bruder Nils nicht.

Finster und verschlossen, kam mir in den Sinn. Vielleicht würde mir Ramona irgendwann mal etwas dazu von sich aus erzählen. Svenja war auf jeden Fall von allen drei Kindern an dem Abend am besten drauf. Auch, weil ich sie mehrmals im Beisein ihrer Mutter lobte, für ihr Engagement und die kleinen Fortschritte, die wir sicher schon erzielt hatten.

Wieder saßen wir nach dem Essen allein in der Küche und rauchten. Allerdings hatte sie mir diesmal gleich zum Essen ein Bier aufgeschwatzt, was ich noch austrinken musste. Sie sah deutlich entspannter aus, immer noch müde und abgekämpft, aber ihre Gesichtszüge wirkten weicher als beim letzten Mal.

"Ich kann kaum glauben, was mit Svenja gerade los ist. Was hast du mit ihr gemacht? Mach ihr bloß keine schönen Augen, die nimmt dich beim Wort, und versucht, dich ins Bett zu kriegen."

"Da mach dir mal keine Gedanken. Das haben wir zureichend geklärt. Ich hab's nicht so mit jungen Dingern, vor allem nicht, wenn sie noch nicht volljährig sind. Keine Gefahr."

"Nicht mal ein halbes Jahr, dann ist sie das. Aber sei vorsichtig, sie ist wirklich mit allen Wassern gewaschen."

"Ich glaube, da irrst du dich. Oder ich könnte mich täuschen. Nicht so wichtig. Auf jeden Fall hat sie wirklich gut gearbeitet, und mich schwer beeindruckt. Sie macht schon jetzt richtige Fortschritte. Ärgerlich, dass die nächste Klausur in zwei oder drei Wochen ist, da schlägt sich das wahrscheinlich noch nicht so sehr nieder. Wäre aber schön, wenn sie, neben positivem Feedback von mir, auch gleich ein erstes kleines Erfolgserlebnis hätte."

Sie nickte und lächelte mich an.

"Also stimmt das, du findest ältere Frauen attraktiv?"

Oh, oh. Elmira hatte ihr das natürlich aufs Brot geschmiert.

"Sagen wir mal so, ich finde richtige Frauen attraktiv, die wissen, wer sie sind, und was sie wollen. Das Alter spielt dabei keine Rolle. Ich war tatsächlich schon mit einer Frau in einer längeren Beziehung, die acht Jahre älter war als ich. Da war ich Anfang zwanzig. Man könnte sagen, ich habe von ihr Nachhilfe bekommen. Die ich sehr genossen habe, und die beiden eine Menge gebracht hat."

"Interessant. Svenja hat mir erzählt, dass du früher selbst Englisch-Nachhilfe bekommen hast? Stimmt das, oder hast du ihr das nur erzählt, damit sie sich mehr anstrengt?"

"Nee, das stimmt. Ich war ebenfalls eine faule Sau, hatte nur die Flausen im Kopf, die man halt so hat, als pubertierender Jugendlicher. Ich war etwas jünger als sie jetzt. Aber es hat mir wirklich was gebracht."

"Und jetzt gibst du Nachhilfe. Nur in Englisch, oder auch in den Dingen, die du von der Frau damals gelernt hast?"

"Ich sag ja, ich bevorzuge Frauen, die schon wissen, was sie tun. Was sie wollen. Ich mach da kein Geheimnis draus, Elmira finde ich total attraktiv. Das weiß sie natürlich."

"Und wie sie das weiß. Das geht ihr runter wie Öl. Du hast ihr die Schultern massiert, hat sie mir erzählt. Du hättest magische Hände."

"Ach, das ging in der Pause gar nicht richtig. Erst überm Kittel, und dann ohne Öl auf der Haut. Aber ja, das mache ich gerne. Habe ich von einem guten Freund und ebensolcher Freundin in England gelernt. Jetzt im Moment massiere ich ab und zu ein paar von unseren Bewohnerinnen, gerade die, die Verspannung wegen Bettlägerigkeit haben, natürlich nur zusätzlich zu normalen Mobilisierungs- und Lockerungsgeschichten."

"Da wünschte ich mir ja beinahe, bei euch im Heim zu liegen", gab sie schmunzelnd bekannt.

"Wieso, möchtest du mal massiert werden? Da brauchst du nicht so lange zu warten. Das Angebot hast du hiermit im Haus."

"Na, das wäre wirklich jetzt ein bisschen viel, dich darum zu bitten."

"Du brauchst nicht bitten. Nur ja sagen."

Ihr Schmunzeln vertiefte sich. Dann seufzte sie, und machte die nächste Zigarette an. Nachdem sie die andere vielleicht vor einer Minute ausgemacht hatte.

"Danke für das liebe Angebot. Aber mit den Kindern... ist das so eine Sache. Ich muss bald den Kleinen bettfertig machen... das ist nicht die beste Zeit, wenn du hier bist. Viel Zeit für mich selbst habe ich einfach nicht."

"Ich könnte kommen, wenn es mal besser passt."

"Du meinst das ernst?"

"Klar. Ist vielleicht nicht ganz einfach, einen Termin zu finden, mit unserer Schichtarbeit. Dieses Wochenende arbeitete ich nicht..."

"Da sind die Kinder bei ihrem Vater. Na ja, bis auf Svenja, die geht da nicht mehr hin. Alle zwei Wochen."

"Warum Svenja nicht?"

Sie seufzte wieder.

"Meine Schuld. Als sie sechzehn war, und ich meinte, sie könnte nun begreifen, was der Grund der Scheidung war, habe ich ihr erzählt, warum ich ihn damals rausgeschmissen hab. Er war fremdgegangen. Nicht nur einmal. Seitdem... will sie ihn nicht mehr sehen."

"Das ist natürlich schade. Aber es zeigt, wie sehr sie sich mit dir solidarisch fühlt, dich wirklich versteht. Sich in dich hineinversetzen kann."

"Sie war eh nie so besonders auf ihn fixiert. Peterle auch nicht. Für Nils war's am schlimmsten. Oder ist es immer noch. Sein Papa war und ist sein ein und alles. Manchmal glaube ich, er hasst mich dafür, dass ich die Scheidung wollte. Er weiß natürlich nicht, worum es damals ging. Ich glaube auch nicht, dass er es jetzt verstehen könnte."

"Ja, das wäre wahrscheinlich etwas früh. Nun gut, aber du hättest also am Wochenende Zeit? Wie wäre es mit Samstag?"

"Du willst das wirklich machen?"

"Ja. Ich glaube, das würde dir guttun, mal richtig zu entspannen. Mal was Schönes nur für dich selbst zu haben. Ich verspreche dir, dass du es nicht bereuen würdest."

Sie kaute eine Weile auf ihrer Unterlippe rum, aber sie schien sich mit der Idee langsam wirklich anzufreunden.

"Dann sag ich nicht nein. Oder sag ja. Aber du kommst oder bleibst zum Abendessen. Und ich koche uns was richtig Schönes. Einverstanden?"

"Deal. Was wäre dir lieber? Früher Abend, oder Nachmittag?"

"Sagen wir um sieben zum Essen? Danach geht Svenja sicher auf Achse, wie jeden Samstag."

"Wunderbar. Machen wir."

Ich erzählte Elmira am nächsten Morgen beim Frühdienst davon. Ihr einziger Kommentar war "sehr schön" und sie grinste sich den ganzen Tag einen, wenn sie mich sah. Na, es war kein Date. Ich wollte ihr behilflich sein, entspannen helfen, denn das konnte sie sicher nicht nur gut gebrauchen, sondern hatte sie sich redlich verdient.

Das schien auch Svenja so zu sehen, die mit uns noch beim Essen saß.

"Eh, mich musste dann auch mal massieren. Das ist bestimmt total geil, Alter."

"Svenja...", kam ihr Name mit drohendem Unterton aus dem Munde ihrer Mutter.

"So besonders verspannt wirkst du allerdings noch nicht. Ich glaube, deine Mutter wird da mehr von profitieren."

"Du hast keine Ahnung, wo ich überall verspannt bin. Und wo ich mich von dir massieren lassen würde", kam postwendend die Antwort. Und, um das noch zu toppen, drehte sie den Kopf von ihrer Mutter weg und sagte lautlos: "My cunt."

Oh Mädel, du bist echt eine Marke. Das Grinsen konnte ich mir nicht verkneifen.

"Nein, da ganz bestimmt nicht. Aber... gut, wenn du eine zusätzliche Motivation haben möchtest, falls du am Ende des Schuljahres auf fünf Punkte oder drüber kommst, massiere ich dir den Rücken."

"Oh, geil. Deal."

"Im Beisein deiner Mutter."

"Fuck. Spielverderber. Meinetwegen. Trotzdem geil. Ich streng mich an. Wirste sehen."

Ramona schüttelte nur den Kopf, enthielt sich aber jeden weiteren Kommentars. Wurde merklich unruhig, als das Essen beendet war. Das bemerkte auch ihre Tochter.

"Kannst es gar nicht erwarten, dass ich abzische, und mit Tom sturmfreie Bude hast, nicht wahr?"

"Nicht alle haben nur eins im Kopf, wie du", kam die schnippische Antwort.

"Oh, ich hab da noch viel mehr drin. Sonst würde es ja schnell langweilig werden. Nee, Muttchen, nun lass mal, ich gönn dir das. Und mach mich gleich vom Acker. Und wie lang darf ich wegbleiben, wo ich doch so ein liebes Mädchen bin?"

"Maximal zwölf. Und nimm dir ein Taxi, wenn deine Freunde wieder was getrunken haben."

"Um zwölf kommen da die meisten Leute erst. Ach bitte, bisschen länger? Tom, wie lange durftest du denn in meinem Alter weg?"

"Weiß nicht mehr so genau. Zwölf klingt aber fair."

"Seid ihr lahm. Bitte, bitte, bitte, liebste Mami?"

"Verflucht, ein Uhr, und keine Sekunde später, klar?"

"Du bist die Beste. Ich seh dich dann nächste Woche am Donnerstag, Tom. Du wirst staunen, wie sehr ich mich ins Zeug lege."

Ja, das konnte ich mir vorstellen. Was für eine verrückte kleine Nudel. Aber wirklich total süß. Sie ließ uns in der Küche allein, um sich ausgehfertig zu machen, während wir in Ruhe eine rauchten.

"Da siehst du, was ich hier alles durchstehen muss", meinte Ramona.

"Ich finde sie wirklich lustig. Klar, in deiner Position würde ich das wahrscheinlich differenziert sehen."

"Du weißt wirklich, sie zu motivieren. Junge, Junge. Guter Zug, dass du das mit in meinem Beisein hinzugefügt hast."

"Keine Bange, ich kann mich schon meiner Haut wehren."

"Sei dir da nicht so sicher, sie kommt ganz nach der Mutter", meinte sie mit einem undefinierbaren Blick.

Oh? Svenja schaute doch noch einmal kurz rein, um ihr Outfit zu präsentieren. Alter Schwede. Nix mehr mit nuttig. Weiße Jeans, weiße Turnschuhe, knappes Top, mit zwei Smilies, die aufgrund ihrer Oberweite sehr dreidimensional wirkten. Und gerade richtig geschminkt, um wie zwanzig auszusehen. Aber hallo.

Sie bekam Komplimente von beiden, aber meine schienen sie selbstverständlich deutlich mehr zu freuen. Dann waren wir allein.

"So... Wollen wir? Ohne entsprechenden Tisch würde das am besten am Boden gehen. Ich bräuchte mehrere Decken, Tücher habe ich mitgebracht. Der Teppich im Wohnzimmer vor dem Fernseher wäre nicht schlecht als Grundlage. Habt ihr da eine Stereoanlage mit USB, wo ich Musik von meinem Stick abspielen könnte?"

"Öh... ja, ich glaube, die kann das. Wenn du dich auskennst, ich wüsste jetzt nicht, wie das geht. Musik?"

"Ja, zur Entspannung, einfach Ambient. Hilft vielen, richtig zu relaxen. Habe ich nebenbei gemixt, ich war früher mal DJ, das ist ein Mitschnitt von einer Party, wo ich den Chill-out Raum gemacht habe. Sonst eher tanzbarere Sachen, aber zum Massieren passt das besser."

"Gut, Decken? Wie viele? Richtig weiche, oder mehr so Wolldecken? Wir haben einige zur Auswahl."

"Wolldecken sind prima, wenn du zwei hast, ich falte die dann noch. Und es kommen Tücher drüber, also mach dir keine Gedanken, das wird schon angenehm sein, so zu liegen. Wenn du Kerzen hast, kannst du die auch gerne anmachen. Verstehst du, die Atmosphäre macht's eben auch."

"Okay, ja, das klingt gut. Aber lass uns nochmal eine rauchen."

"Wenn du möchtest. Du bist ein bisschen nervös?"

"Nur ein bisschen. Aber ich freue mich richtig drauf."

"Sehr schön."

Sie besorgte dann alle geforderten Utensilien und ich bereitete soweit alles vor. Sie stand etwas unschlüssig vor den bereits mit Tüchern abgedeckten Decken.

"Ich kümmere mich um die Stereoanlage", erklärte ich, um ihr die Möglichkeit zu geben, sich unbeobachtet oben rum freizumachen und auf die Massagefläche zu legen. "Wie gesagt, es ist einfacher ohne Klamotten, besonders mit dem schönen Öl, das ich mitgebracht habe."

"Natürlich", gab sie zurück und zog sich ihr Sweatshirt über den Kopf.

Na, scheu war sie nicht. Dabei wollte ich ihr erst noch die Optionen geben.

"Wolltest du nur den Rücken, oder..."

"Ruhig alles", kam die sofortige Antwort. Während sie sich den BH öffnete. Okay, also den Rücken zugedreht, und die Stereoanlage an.

Die Kerzen hatten wir gemeinsam angezündet, es sah wirklich schön aus. Die Heizung war auf eine ausreichende Temperatur hochgedreht, die Tage waren zwar schon recht warm, aber es war abends und nachts letzthin wieder etwas kühl geworden.

Ich nahm noch das Öl vom Heizkörper, das ich dort zum Anwärmen draufgelegt hatte. Und drehte mich langsam um. Hossa. Nicht scheu war eventuell eine Untertreibung. Sie stand immer noch. Im Eva-Kostüm. Wobei diese sich vermutlich noch nicht vollrasiert hatte.

"Schöne Musik", meinte sie lächelnd. "Ich fühle mich gleich entspannter."