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No-LIMIT-Rooms 01

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Fenster hatte der Raum natürlich keine. Lüftungsgitter in der abgehängten Decke sorgten für Wärme und Frischluft. Direkt neben der Tür befand sich ein offener Schrank mit Badetüchern und Bademänteln in verschiedenen Größen. Die Sessel und Sofa waren offensichtlich mit Echtleder bespannt und sahen gemütlich aus.

„Auch für diesen Raum gibt es Regeln, so wie für alles hier im Haus", eröffnete Rebecca, während sie eine Ecke mit zwei gegenüber stehenden Sesseln ansteuerte. „Hier wird leise gesprochen, vor dem Eintreten wird angeklopft und wenn man unbekleidet oder in Fetischkleidung ist, wird sich ein Bademantel übergezogen. In den Räumen nebenan sind auch Duschen. Benutzte Handtücher und Bademäntel kommen in den Wäscheaufzug, den zeige ich dir noch."

Verblüfft setzte ich mich. „Wie viele Menschen arbeiten und leben hier?"

„Insgesamt?" Rebecca zuckte mit den Achseln. „Etwa 400. Du hast die andere Seite des Gebäudes ja noch nicht gesehen. Zur anderen Straßenseite liegen die Praxen und Geschäfte. Wenn du aber Mieter meinst: Wir haben knapp 70 belegte Apartments."

„So viele? Und die Mieter arbeiten alle hier unten?"

Rebecca sah mich einen Moment lang verblüfft an, dann lachte sie auf. „Hier unten arbeiten nicht alle Mieterinnen, das hatte ich dir ja schon gesagt. Einige wenige Mieterinnen sind Callgirls, die hier nur wohnen und nichts mit den Shows zu tun haben. Deswegen auch die strikte Vorgabe, dass Prostitution im Haus untersagt ist. Die hohe Zahl der Beschäftigten setzt sich aus Helfern, Gaststars, Aufnahmetechnikern, den Producern, den Regisseuren und weiteren Personal, wie IT-Fachleuten, Reinigungspersonal und Security zusammen. Da zähle ich alle zusammen, auch welche, die nur stundenweise hier arbeiten. Wir haben alleine zwei festangestellte Elektriker, die nichts anderes Zutun haben, als die Studioelektrik zu warten, oder die Beleuchtung zu installieren."

Ich schwenkte die Arme. „Und wo sind die alle? Die passen doch kaum alle in diesen Keller, den ich hier gerade gesehen habe?"

Rebecca hob beschwichtigend die Hände. „Du wirst alles erfahren und auch kennenlernen." Sie schaute auf ihre Uhr. „Studio 11 dürfte gleich fertig sein, das mit der schwarzen Tür gleich beim Aufzug."

Ich wiederholte mit Nachdruck meine Frage: „Wofür eigene Ärzte?"

Rebecca ließ sich in den Sessel zurücksinken. „Du hast Filme und Bilder von uns gesehen."

Das war eine Feststellung, keine Frage.

„Bloodplay und Nadelspiele hast du selbst schon praktiziert."

Wieder eine Feststellung.

„Deine Session im Club Hydra war extrem intensiv."

Ich zog die Luft ein. „Woher..."

„Wir wissen ALLES über dich! Du bist eine echte Masochistin! Du schauspielerst nicht, obwohl du das natürlich auch kannst. Und du genießt Schmerzen! Und mindestens ein Mal bist du auch schon zu weit gegangen."

Unvermittelt griff sie nach meinem linken Arm, schob mit einer schnellen Bewegung meinen Blusenärmel zurück und deutete auf die Operationsnarbe.

„Für solche Fälle haben wir hier eigene Ärzte. Manchmal sind es wirklich Unfälle in den regulären Shows, manchmal eben... NO LIMIT! Die Shows, wo die Kunden online abstimmen und bezahlen, was mit dir gemacht wird!"

Erschrocken zog ich den Arm zurück und schob meine Bluse wieder über die Narbe. „Das sind also echte Foltershows, die No-LIMIT? Kein Fake?"

Mir fiel die eine Szene ein, wo ein Mädchen ein Branding erhielt. Das war auf der No-LIMIT Seite gewesen. Mich schauderte. Aufgebracht wandte ich ein: „No limit gibt es nicht freiwillig. No limit is human trafficking, not bdsm, not save, sane and consensual!" Ich verfiel ins Englisch der Webseite.

Rebecca lehnte sich zurück und legte den Kopf schief. „Alles hat seinen Preis, steht auf unserer Webseite, aber, im Gegensatz zu den Crack Girls, die alles für den nächsten Schuss mit sich machen lassen, die Zwangsprostituierten oder 24/7 lifetime Slaves, haben bei uns die Darsteller die freie Entscheidung. Ihr legt fest, was gemacht werden darf, ihr legt den Preis fest. Drogenjunkies werden bei uns nicht geduldet. Daher gibt es auch keinen Zwang durch Geldbeschaffung, na ja, zumindest nicht übermäßig. Alles geschieht freiwillig, im Rahmen des jeweiligen Vertrages. No-LIMIT Shows sind für spezielle, vermögende Kunden. VIP's die unseren Service zu schätzen wissen. Das hat seinen Preis. Ein Peitschenhieb ist da zwar schon für einen Euro zu haben, der zweite kosten jedoch schon zwei, der dritte drei Euro. Und alle müssen mitbieten. Die Kunden möchten 100 harte, blutige Peitschenhiebe auf deine Titten? Dann zahlen sie ein kleines Vermögen dafür! Nicht anders als im Camchat: Du legst den Preis fest. Umso gefährlicher es für dich wird, desto teurer. Im Preis sind deine Wiederherstellungskosten voll inbegriffen, aber natürlich kann es Unfälle geben. Und wir haben Ärzte an der Hand, die keine Fragen stellen, die gut sind und von uns bezahlt werden."

Ich schluckte. „Was bleibt mir effektiv von dem Euro, für den blutigen Striemen auf meiner Brust?"

Rebecca wedelte mit der Hand. „Das war ein Beispiel. Aber ja, bleiben wir dabei. Von dem Euro bekommst du fünf Cent -- zu Anfang! Auch das legen wir vor einer Session fest."

Laut lachte ich auf. „Das ist nicht dein Ernst, oder? Fünf Cent?"

„Wir haben Minimum 50 Zuschauer bei einer Session, jeder zahlt. Das sind dann 2,50 € für den ersten Hieb, 5€ für den Zweiten und so weiter", erläuterte Rebecca. Du hast dir selbst schon hundert Hiebe für weniger als 100 € Gewinn verpasst."

Ich überlegte und rechnete einen Moment lang nach. „Und wenn nicht nach hundert Hieben Schluss ist? Wenn der oder die Kunden weiter bieten? Bis 1000? 10.000?"

Rebecca lächelte. „Das kommt nicht vor. Die Mindestzahl von 50 Bietern darf nicht unterschritten werden. Umso teurer es wird, desto mehr steigen aus. 50 Millionäre, die gemeinsam live sehen wollen, wie deine Titten unter der Peitsche zerfetzt werden? Sehr unwahrscheinlich. Außerdem ist spätestens Schluss, wenn du ohnmächtig wirst, das ist das biologische Limit. Bei allem. Gerade auch beim Breathplay, dann springen die Helfer herbei und die Session ist beendet. Ein Arzt sieht nach dir, du wirst aufgepäppelt und gehst wieder in die Fragestunde danach mit deinen Kunden. Kunden die es übertreiben kannst du blocken. Niemand kennt dich, niemand weiß, wo du wohnst, und zusätzlich haben wir hier eine hauseigene Security."

„Was kann ich hier, realistisch betrachtet, verdienen?"

Rebeccas Lächeln wurde sehr breit. „No limit!"

„Ernsthaft, ich will Summen hören!"

Rebecca sah mich mit ihren grauen, unergründlichen Augen direkt an. „100.000 € pro Session hatten wir schon. Danach liegst du aber mit Sicherheit einige Zeit im Krankenhaus und brauchst längere Zeit Pause, bevor du wieder vor die Kamera kannst! Aber die Gesundheitskosten übernimmt in diesem Fall natürlich die Firma."

Das musste ich zunächst mal verdauen. Das konnte doch nicht stimmen, oder?

Unvermutet erhob sich Rebecca aus dem Sessel. „Der Raum sollte jetzt frei sein. Ich nehme an, der wird nach deinem Geschmack sein."

Doch plötzlich hielt sie inne.

„Aber wo bleiben nur meine Manieren? Da führe ich dich stundenlang durch das Haus und biete einer hochgeschätzten zukünftigen Geschäftspartnerin nicht mal etwas zu trinken an. Was möchtest du, Champagner, Wein...?"

Ich war noch in Gedanken versunken und völlig überrumpelt. Etwas verwirrt antwortete ich: „Nur ein Glas Wasser, Danke!", dabei dankbar lächelnd.

„Bleib sitzen, ich hole uns was", antwortete Rebecca und ging zur Küche. Ich hörte Schranktüren klappen und Gläser klirren. „Mit oder ohne Kohlensäure?"

„Ohne.", krächzte ich, wiederholte dann deutlicher: „Ohne, bitte."

„Kommt sofort"

Schon kam sie mit zwei Gläsern mit Wasser an, stellte sie vor mir auf den Tisch und setzte sich abermals. Ich trank das erfrischende, kühle Nass, und versuchte gleichzeitig zu sortieren, was ich in den letzten Minuten alles erfahren hatte. Mir schwindelte es im Kopf.

Überrascht blickte ich auf das leere Glas in meiner Hand.

„Noch etwas?", erkundigte sich Rebecca.

Ich winkte ab. „Nein, Danke! Später vielleicht."

„In Ordnung, dann zeig mir meine Arbeitsstätte", nickte ich ihr zu und erhob mich aus dem Sessel.

Sofort war auch Rebecca auf den Beinen. Sie schnappte sich die Gläser und brachte sie zurück in die Küche. Ich wartete inzwischen an der Tür. Sie öffnete sie für mich und ich schritt in meine neue Zukunft.

3 Der Sturz

Ich stand, aufrecht, gefesselt. Die Arme schmerzhaft seitlich hoch über meinen Kopf gestreckt. Die Beine weit auseinander. Mein Kopf war irgendwie wie in Watte gepackt. Immer wieder zerrte ich vergeblich an den Fesseln. Keine Ledermanschetten, drang es mir langsam ins Bewusstsein. Härter, unnachgiebiger. Ketten klirrten keine, wenn ich versuchte mich zu befreien. Kein Schwingen von Seilen. Starre Schellen, wie fest geschraubt. Um meine Mitte spürte ich einen festen Druck, der mich aufrecht hielt, verhinderte dass ich zusammensackte. Wie eine stählerne Klammer. Ein leichter Luftzug drang an meine Haut. War ich nackt? Grelles Licht blendet mich, als ich langsam die Augen öffnete. Ich befand mich scheinbar in einer stählernen Kammer. Am Hals verspürte ich einen Stich. Schwärze...

~...~

Ruckartig riss ich meine Augen auf und blickte mich verwirrt um. Ich saß in einem Ledersessel, mein Kopf schmerzte. Vor mir stand eine schwarzhaarige Frau, in einem eleganten Kleid und extrem hochhackigen Schuhen, leicht zu mir vornübergebeugt und schaute mir ins Gesicht. In ihrer Stimme schwang Besorgnis. „Johanna, Johanna, alles gut, wie geht es dir?"

Wer war Johanna?

Eine andere Stimme erklang neben mir, dunkler, männlich. „Gib ihr etwas Zeit, Rebecca. Sie hat sich beim Sturz den Kopf angeschlagen."

Mein Kopf dröhnte. „Was ist passiert? W..., wo bin ich?"

Die Frau antwortete. „Im Aufenthaltsraum. Du bist beim Hinausgehen plötzlich gestolpert und hast dir den Kopf angeschlagen. Ich habe gleich Doktor Meier verständigt. Du hast wohl eine Gehirnerschütterung. Bleib sitzen, es wird gleich eine Trage gebracht, und wir bringen dich in die Klinik."

„N., nicht ... Klinik.", brachte ich heraus. Ich tastete an meinen Schädel und fühlte etwas Feuchtes, Klebriges. Benebelt betrachtete ich meine roten Finger. Ich hörte weitere Stimmen näher kommen, ein rollendes Geräusch. Hände ergriffen mich und ich wurde hochgehoben, auf etwas Weiches gelegt. Mit halb geöffneten Augen betrachtete ich, wie die Lampen über mir ihre Bahnen zogen. Pochen im Schädel. Stimmengemurmel, Aufzugtür, stählerne Kammer, stählerne Klammer ...

„NEIN!" plötzlich saß ich aufrecht im Bett. Helles Sonnenlicht fiel auf ein weißes Laken. Typische Krankenhausbettwäsche, in einem typischen Krankenhausbett. Ich trug einen Patientenkittel. Also war es wohl auch ein Krankenhauszimmer.

Ein Pochen im Schädel erklärte mir den Grund für meine Verwirrtheit. Nachwirkungen von Narkosemittel kannte ich. Meine Hand ertastete eine Binde am Kopf, als ich mich dort kratzen wollte, weil es juckte. Warum hatte ich einen Kopfverband? Langsam ließ ich mich zurücksinken, nur um mich so schneller wieder aufzurichten, was mein Kopf mit erneut ansteigenden Schmerzen sogleich bestrafte. Mein Arm! Im Sonnenlicht leuchtete die rote Linie auf der Innenseite des Unterarms. Hässlich, verheilt, alt. Nein, deswegen war ich nicht hier. Die Schrauben waren lange raus. Ein Lichtstrahl traf auf ein blankes Metallstück am Bett und blendete mich. Die Erinnerung kam schlagartig zurück.

„Johanna! Wie schön, du bist wach."

Blinzelnd blickte ich in Richtung Zimmertür. Vorsichtig trat die schwarzhaarige Frau näher. „Wie geht es dir heute? Wir haben uns Sorgen um dich gemacht." Ein Glas und eine Wasserflasche standen auf dem Nachttisch. Tapsig griff ich danach, aber die Frau war schneller. „Lass mich dir helfen. Sie schenkte etwas Wasser ein, und reichte mir das Glas. Etwas ließ mich zögern. Hartnäckig lauerte etwas in meiner Erinnerung. Mein Durst siegte. Schluckweise trank ich das ganze Glas aus und reichte das leere Glas zurück. „Noch etwas?" Sie blickte mich besorgt an.

Gerade noch rechtzeitig unterdrückte ich den Impuls meinen schmerzenden Kopf zu schütteln, und antwortete heiser: „Nein, Danke."

„Weißt du, wer ich bin?"

Ja, langsam kam die Erinnerung zurück. „ Du bist Rebecca. Meine...," Was eigentlich?

„Genau, Rebecca, deine Geschäftspartnerin. Du bist der Star, und ich hol dich hier raus. Sobald du wieder fit bist."

War das eine Anspielung auf schlechte TV-Schauspieler, oder einfach nur ein lahmer Versuch zu scherzen? Verwirrt blickte ich sie an: „Geschäftspartnerin? Hatte ich denn schon irgendetwas unterschrieben?"

„Nicht unterschrieben, aber die letzten Worte vor deinem ... Missgeschick."

Das Zögern beim Versuch, die richtigen Worte zu finden, fiel mir trotz der Kopfschmerzen auf. Adrenalin durchströmte meinen Körper. Was war passiert?

„... waren, ich zitiere: „Zeige mir meinen Arbeitsplatz. Damit haben wir quasi einen mündlichen Vertrag geschlossen, und du bist in den Genuss der kostenlosen Krankenfürsorge unserer Firma gekommen. Zum Glück, denn wie wir feststellen mussten, war dein Krankenversicherungsschutz abgelaufen."

Theater, oder das Durchleuchten war doch nicht so gründlich, schoss es mir durch den Kopf.

„Dein Mietvertrag auch." Sie blickte mich an. „Du bist pleite." Sie stellte ihre Handtasche zur Seite, blickte sich um und, und zog sich einen Stuhl heran. „Möchtest du mir sagen, was passiert ist? Wir waren etwas verblüfft, denn deinen Umsätzen nach, dürfte das nicht sein. Du pflegst keinen extravaganten Lebensstil, keine Drogen -- das haben wir hier natürlich noch mal überprüft. Du bist übrigens auch nicht schwanger, wie dich vermutlich freuen wird zu hören!"

Ich legte den Kopf schief und sah sie an. Mein finsterer Blick verwandelte sich augenblicklich in ein schmerzverzerrtes Gesicht. Autsch.

„Deine Handtasche." Erklärte Rebecca, als sei es das selbst verständlichste von der Welt. „Ich habe nach deiner Gesundheitskarte geschaut, und dabei den Test gefunden. Dir muss klar sein, dass Schwangerschaft und eine Arbeit hier sich ausschließen. Wir mussten sichergehen."

Ich öffnete den Mund, um ihr zu erklären, dass es nicht mein Test gewesen war. Gerade noch rechtzeitig biss ich mir auf die Zunge. Verdammte Kopfschmerzen und Benommenheit. Ich musste besser aufpassen. „Wie lange?"

„Oh, es ist Samstag Mittag, seit gestern liegst du jetzt hier."

Verdammt, gestern Nachmittag hätte ich mich noch mit meinem Vermieter treffen sollen. Bestimmt hatte der meine Klamotten jetzt vor die Tür gestellt.

„Ich war so frei und habe deine Sachen abholen und in dein Apartment bringen lassen. Jenes, welches dir so gut gefallen hat. In spätestens einer Woche kannst du zu arbeiten anfangen. Also, warum bist du pleite?"

Ohne nachzudenken gab ich die für so eine Frage vorbereitete Erklärung ab: „Kevin, mein Ex, hat mich in die Scheiße geritten!" Nahe genug an der echten Wahrheit, um auch glaubhaft herübergebracht werden zu können.

Sie blickte mich einen Moment an, nickte dann: „Verstehe. Nun gut. Du wirst bei uns hart arbeiten, viel Geld verdienen und bist in Nullkommanix deine Probleme los."

Das bezweifelte ich ernsthaft.

Sie stand auf. „Bis bald. Kuriere dich gut, du wirst die Erholung brauchen!"

Das klang schon für mich schon fast wie eine Drohung. Und sie hallte noch in meinen Ohren, als Rebecca schon längst weg war.

4 Einstand

Zwei Tage später wurde ich aus der Klinik entlassen, eine Privatklinik, sehr exklusiv, sehr teuer. Als Privatpatient bekam ich die Rechnung bei der Entlassung gleich mit, zusammen mit einer kleinen Schachtel natürlich teuer, berechneter Schmerztabletten. Die Firma holte mich ab. In Gedanken nannte ich sie jetzt nur noch „die Firma". Ob es auch ein Kellerstudio auf den Grand Caimans gab? Oder lagerten da nur die brisanten, geheimen Akten?

Am Empfang gab ich die Rechnung zu Händen Rebeccas ab, schließlich hatte Rebecca gesagt, dass die Firma sie übernehmen würde. Im Gegenzug wurde mir eine Schlüsselkarte ausgehändigt. Mein Apartment hatte die Nummer 417.

Barfuß betrat ich den Aufzug nach oben, meine Schuhe in der Hand haltend. Der Absatz einer meiner Manolo-Imitate war abgebrochen. Verdammte China-Ware. Das erklärte natürlich meinen Unfall und Rebeccas Zögern bei dem Wort „Missgeschick".

Das Apartment ging nach Westen, das passte mir gut, ich hasste die Morgensonne. Meine Sachen waren überraschenderweise vollständig und hingen ordentlich gereinigt und gebügelt im Schrank. Meine Toys waren ordentlich in den Schubladen verstaut, genau wie meine Unterwäsche. Ich zweifelte keinen Augenblick daran, dass mir alles minutiös in Rechnung gestellt würde. Es musste dringend wieder Geld hereinkommen. Ich warf meinen Laptop an und checkte den Kontostand. Verdammt. Pleite war noch schön ausgedrückt. Pokernde Hunde und Kevin. Arschloch, Arschloch, Arschl... Ich bemerkte, dass mir die Tränen über mein Gesicht liefen. Der Arsch hat jetzt ein Loch..., ich fing hysterisch zu Lachen an, dann weinte ich wieder.

Nein, ich habe kein Drogenproblem, aber im Moment wünschte ich, ich hätte eins. Ich brauchte länger als gewöhnlich, um mich zurechtzumachen. Jenny Pain würde wieder ihre Show abziehen, die Toys lagen bereit, heute Nacht würde es wehtun, mehr als sonst, aber das war mir nur allzu willkommen. Ich wollte den Schmerz. Nicht aus Lust, heute nicht.

Gerade als ich die Cam startete, klopfte es. Vor der Tür stand Rebecca. Ihre Manolos waren echt und das Klacken ihrer Absätze klang dominant auf dem Parkett meiner Wohnung als sie wortlos hereinstolzierte. Sie warf einen Blick auf meine Toys, wissend, abschätzend, dann auf mich, prüfend, musternd, wertend. Sie nickte zufrieden. „Du bist bereit zu arbeiten, das ist gut. Hier ist dein schriftlicher Vertrag", ein Stapel Papiere, zusammen geklammert von einer extra großen Metallklammer.

„Was ist das, die lose Blatt Sammlung von „Krieg und Frieden"?"

Sie blickte mich finster an. „Unterschreibe einfach. Ist besser für dich!"

Ich fischte den Vertrag vom Tisch und setzte mich, mit gekreuzten Beinen, mitten zwischen meine Toys, auf mein Bett. Dann fing ich an zu lesen. Vertieft kratzte ich mich an meinem linken Handrücken. Mich hatte im Krankenhaus wohl eine Mücke erwischt.

„Vertrag zwischen Rheingau-Immobilien und Johanna Blauert über Nutzung des Apartments 417... Service, Nebenkosten, Mietdauer, Kündigungsfristen, Versäumnisse, bla, bla, bla." „Das ist kein Arbeitsvertrag", rief ich aus.

„Habe ich auch nicht behauptet."

„Und ich kann mir als einfaches Camgirl das Apartment überhaupt nicht leisten."

„Schwer, aber nicht unmöglich.", stimmte Rebecca zu.

„Und wie war das mit Firmenmitarbeiterin, als Star?"

Rebecca begann aus vollem Hals zu lachen. „Erwartest du ernsthaft einen schriftlichen Vertrag über den ‚Keller'?"

Ich konnte tatsächlich die Anführungsstriche hören, so wie Rebecca Keller aussprach.

„Du unterschreibst jetzt den Mietvertrag, rückwirkend datiert auf den Tag deines Unfalls, dann packst du deine Toys in eine Tasche, wirfst dir einen Bademantel über und meldest dich im Studio 11. Dein Arbeitsvertrag steckt in deinem linken Handrücken. Im Krankenhaus haben wir dir dort gleich den Hauschip verpasst, mit dem du hier Türen öffnen kannst. Anfangsprovision fünf Prozent, wie allgemein üblich als Model. Das Script kannst du im Studio noch einmal mit der Producerin durchgehen. Nichts wildes: Einige Peitschenhiebe, Klammern, Bondage. Anregungen und Verbesserungswünsche kannst du vor Ort machen. Limit rules, das heißt, die Kunden dürfen eingeschränkt eingreifen und Foltern kaufen. Es darf also auch etwas improvisiert werden. Es werden keine VIP-Kunden erwartet, mach trotzdem eine gute Show und du bekommst einen Trailer. Läuft der gut, gibt es beim nächsten Mal sechs Prozent. Bei eigener Show startest du mit zehn, Krankenversorgung ist kostenlos, restaurierende Schönheitsoperationen, wenn durch die Arbeit notwendig geworden, auch. Steuerfrei, bar auf die Hand. Du hast hiermit ab sofort einen Darstellervertrag bei den No-LIMIT-Rooms Deutschland. Und du steigst sogar gleich als Model ein. Herzlichen Glückwunsch!"

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