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No-LIMIT-Rooms 08

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Obwohl mir tausend Fragen durch den Kopf schossen, blieb ich die Fahrt über stumm. Stattdessen versuchte ich, mich zu orientieren, wo ich war und wo wir hinfuhren. Falls ich doch die Polizei um Hilfe bitten musste.

Offensichtlich verließen wir die Stadt und fuhren hinaus ins Umland. Die Wohnbebauung nahm ab, Fabriken säumten die Straße, bevor auch die weniger wurden. Nach etwa 30 Minuten verließen wir die Hauptstraße und fuhren eine eher schlechte Straße zu einem Birkenwäldchen. Dort, gleich hinter den ersten Bäumen, gelangten wir zu einem geschlossenen, gut 3 Meter hohen Metalltor. Vor dem Tor angekommen hupte der Fahrer dreimal kurz, und schon nach weniger als einer Minute öffnete sich das Tor automatisch. Als wir durchfuhren, sah ich, dass das Tor zu einem ebenso hohen Drahtzaun mit Stacheldraht obendrauf gehörte, welcher das Gelände offensichtlich sicherte. Was für eine Bar benötigte so einen Schutz? Nach etwa 200 Metern gelangten wir zu einem Backsteingebäude, mit großem Parkplatz davor.

Als wir auf den Parkplatz fuhren, bestätigten sich meine schlimmsten Befürchtungen, denn der Name der Bar lautete Milchbar. Ein riesiges Schild nackter Frauenbrüste, aus denen offensichtlich Milch in Gläser tropfte, machte nur zu deutlich, dass es hier um mehr als die üblichen Getränke ging.

„So", meinte der Fahrer, als er den Motor abgestellt hatte und sich zu mir umdrehte. Willkommen an Deinem neuen, alten Arbeitsplatz. Sei freundlich zu den Kunden, dann haben wir beide was davon. Ich fahre mehr Kunden, und Du bekommst mehr Trinkgelder. Los, aussteigen, Endstation!"

„Fahr mich bitte weg von hier, bitte! Ich habe Angst!", flehte ich den Fahrer an.

Doch der schüttelte nur seinen Kopf.

„Mädchen, ich soll Dich hier abliefern. Klär das mit Yuri, ich muss jetzt auch weiter arbeiten. Also raus!"

Als ich nicht sofort ausstieg, riss er seine Tür auf, kam zu meiner Tür, öffnete sie und zerrte mich und mein Baby hinaus. Dann warf er die Hintertür zu, setzte sich wieder hinters Steuer und fuhr davon, mich in einer Staubwolke hustend zurücklassend.

So gut es ging, versuchte ich, meine Tochter vor dem Staub abzuschirmen. Sie war gerade wieder wach geworden und gab einen leisen Protest von sich. Dann nieste sie und sah einen kurzen Moment lang überrascht aus, bevor sie zu schreien begann.

* * *

Die Milchbar

Mit dem schreienden Baby auf dem Arm stand ich verloren vor der Bar. Neugierig und ängstlich zugleich betrachtete ich das Gebäude. Ich forschte in meinen Erinnerungen, ob mir irgendetwas davon bekannt vorkam. Doch da war nichts. Auf dem Parkplatz standen drei Pkws, zwei schwarze Mercedes und ein vermutlich russisches Fabrikat, dunkelblau.

Der Haupteingang bestand aus einer schweren Doppeltür aus schwarz lackiertem Holz. Weitere Eingänge gab es auf der Vorderseite nicht. Links neben dem Eingang sah ich eine Reihe Fenster, rechts waren die Fensteröffnungen zugemauert, ich erkannte noch, wo die Fensterbänke waren. Das Stockwerk darüber hatte überall Fenster. Doch alle Fenster, die ich sah, auch die im ersten Stock, waren vergittert.

Einige Fenster im Obergeschoss waren geöffnet, irgendwo erklang Musik, über einige Gitter hingen Wäschestücke. Alles zusammen sah es mehr wie ein Gefängnis, denn wie eine Bar aus.

Noch während ich überlegte, ob ich zu Fuß in die Stadt zurücklaufen sollte, und wie ich wohl durch das Tor gelangen konnte, hörte ich einen Ruf aus einem der Fenster: „Nadia ist zurück!"

Sogleich erschienen mehrere Frauenköpfe in den offenen Fenstern. Eine junge Asiatin, vermutlich diejenige welche eben gerufen hatte, winkte aus einem der Fenster.

„Nadia, komm rauf! Lass Dein Baby nicht so lange in der Sonne! Aber komm hinten herum, vorne sind die Bosse und besprechen was."

„Ok!", antwortete ich etwas verwirrt.

Langsam umrundete ich das Gebäude. Auf der Rückseite fand ich zwei weitere Türen. Neben der ersten standen große Müllcontainer, die übel rochen. Ein Blick durch die Fenster offenbarte mir, dass hier eine große Küche war, in der ich aber niemanden sah. Die zweite Tür, etwa 5 Meter weiter, stand offen.

Auf dem mit Kies bedeckten Hinterhof waren Wäscheleinen gespannt, an denen zahlreiche Wäschestücke hingen. Überwiegend Handtücher, Frauenklamotten und Unterwäsche, vereinzelt Jeans und Bettwäsche. An der Wand neben der offenen Tür stand ein leerer Kinderwagen. Mit einem kurzen Blick erkannte ich, dass er zwar schon älter, aber innen sauber war. Bisher hatte ich mir noch überhaupt keine Gedanken gemacht, wo meine Tochter schlafen könnte.

Durch die offene Tür sah ich ein breites Treppenhaus. Zögernd trat ich ein. Die Betonstufen waren ausgetreten, die Wände mit einer lachsfarbenen Latexfarbe gestrichen. Überrascht nahm ich zur Kenntnis, dass mir die Art der Farbe sofort auffiel.

Von oben erklang die Musik, welche ich schon vorne gehört hatte. Vorsichtig ging ich nach oben. Mein Baby hatte sich wieder beruhigt und kuschelte sich an meine Brust.

Oben betrat ich einen breiten Flur, von welchen links und rechts Türen abgingen. Einige standen offen. Eine junge Frau, bestenfalls Anfang 20, kam gerade aus einem der Zimmer. Sie war offensichtlich hochschwanger. Sie trug Shorts, ein weites T-Shirt und rosa Badelatschen. Als sie mich sah, wurde ihr Blick freudig und sie watschelte mir entgegen.

„Nadia, Du bist zurück! Das ist toll!"

Sie sprach Russisch mit ganz leichtem Akzent, ihrem Aussehen nach war sie Europäerin. Um ihren Hals trug sie ein ca. 8-10 cm hohen Halsreif aus gebürstetem Metall, mit einem goldfarbenen Verschluss an der Vorderseite. Ein sehr ungewöhnliches Schmuckstück, aber nicht unkleidsam.

„Ähm, ja, hi!", antwortete ich verlegen, weil ich sie nicht erkannte.

Sie betrachtete mein Baby und verzog verzückt das Gesicht.

„Wie süß! Junge oder Mädchen?"

„Mädchen."

„Und wie heißt sie?"

„Ich habe noch keinen Namen für sie!"

Ihr Gesichtsausdruck wechselte von Verzückung zu Erstaunen.

„Weshalb nicht? Du wolltest doch eigentlich den Namen Deiner Großmutter nehmen, wenn es ein Mädchen wird."

Die Asiatin erschien im Flur und kam zu uns. Sofort fiel mir auch an ihr das Halsband auf. Es war identisch.

„Hallo Nadia, willkommen zurück! Alles gut verlaufen?"

„Hallo, äh, ja, nein. Ist schwer zu erklären."

„Stell Dir vor, Aigul, sie hat ihrer Tochter noch keinen Namen gegeben!", berichtete die Erste entrüstet.

Verblüfft sah mich die Aigul genannte an.

„Warum das denn nicht?"

„Weil ich mein Gedächtnis verloren habe!", erklärte ich seufzend.

Nach kurzer Überraschung führten mich die Frauen in einen kleinen Gemeinschaftsraum, wo sich weitere Frauen zu uns gesellten. Insgesamt waren wir zu acht im Raum. Außer der Ersten war keine weiter schwanger, zumindest sah ich keine Bäuche. Aber außer mir trugen alle diese Halsbänder, welche ich nun nicht mehr so modisch fand. Eher erschreckend.

Nachdem wir auf den Sofas an den Wänden Platz genommen hatten, berichtete ich kurz, dass ich bei meiner Geburt mein Gedächtnis verloren hatte, aber die laut Auskunft des Arztes nicht dauerhaft sein würde. Trotzdem bat ich sie, sich einmal kurz vorzustellen. Nach kurzer Verblüffung willigten alle ein.

Die Hochschwangere hieß Polina und kam aus Bulgarien. Aigul bedeutete auf Kirgisisch Mondblume sie kam entsprechend aus Kirgisien.

Die fünf anderen Frauen kamen ebenfalls aus dem Ausland. Mavi aus Aserbaidschan, Chinara aus Nigeria, Li-Ming aus Nordchina, Chau aus Vietnam, und Hala aus Syrien. Diese letzten vier Frauen sprachen nicht besonders gut Russisch und beteiligten sich nur wenig an unserer Unterhaltung.

„Und was ist das hier nun? Ein Bordell? Arbeiten wir als Nutten? Bin ich eine Nutte?", platzte ich mit den Fragen heraus, welche mir schon die ganze Zeit auf dem Herzen lagen.

Die Frauen sahen sich unangenehm berührt an. Schließlich antwortete Aigul: „Wir sind alles Nutten, ja. Auch Du! Aber das hier ist kein Puff. Nicht so richtig. Das hier ist besser als ein Puff!"

Geschockt sah ich sie an: Ich war eine Nutte?

„Was ist das hier dann?"

„Sie nennen es Fetisch-Bar. Die Männer hier stehen auf Muttermilch."

Ungläubig starrte ich in die Runde. Sollte das ein Scherz sein? Doch die Frauen wichen meinem Blick aus.

„Und was tun wir hier dann?"

„Das kann ich Dir erklären!"

Erschrocken blickten alle in die Richtung, aus der Yuris Stimme erklungen war. Er stand am Eingang und betrachtete unsere kleine Versammlung.

„Also ist es keine Show gewesen? Du kannst Dich wirklich an nichts erinnern? Dann komm mal mit, ich werde Dir alles zeigen und Dich aufklären."

Noch immer hielt ich meine Tochter im Arm, die wieder eingeschlafen war.

„Was ist mit meinem Baby?"

„Aigul, nimm Nadias Kind und kümmere Dich darum. Bring es ins Kinderzimmer. Ihr hattet doch alles vorbereitet?"

„Ja, Boss!", antwortete Aigul sofort und senkte ihren Kopf.

„Ihr anderen könnt noch putzen, wenn ihr Langeweile habt. Hier soll alles sauber sein. Ist das klar?" Yuris Befehl klang scharf.

Alle nickten und erhoben sich.

„Nadia, Du kommst mit mir!"

Ohne sich umzusehen, verließ Yuri den Raum. Aigul nahm mir schnell meine Tochter ab. Einen Moment lang hin- und hergerissen, zwischen meiner Tochter und meiner Neugier, stand ich unentschlossen da, bis Aigul mich drängte, ihm zu folgen.

So eilte ich in den Flur. An der Treppe, wo er auf mich wartete, holte ich ihn ein, dann ging er hinunter. Zugleich ängstlich als auch neugierig folgte ich ihm. Noch immer konnte ich mir nicht vorstellen, eine Nutte zu sein. Warum kannte ich überhaupt den Begriff? Woher wusste ich, was das war, hatte meine Sprache, konnte mich aber an überhaupt nichts Persönliches erinnern?

Unten angekommen, gingen wir rechts durch eine Brandschutztür, gelangten in einen weiteren Flur, wo es rechts anscheinend in die Küche ging, und links Büros waren. Yuri ging gleich durch die erste Bürotür, ich folgte zögernd.

Es war ein typisches Büro, mit Aktenschränken, Computer und Telefon. Nicht übermäßig groß, aber geräumig. Ein Ventilator sorgte für Luftzirkulation, abgesehen davon war es warm im Raum.

Absolut ungewöhnlich war ein Bild an der Wand. In einem Glasrahmen steckte ein, etwa DIN A2 große, blassrosa Leinwand, auf der in zartem Rot zwei Blumen zu erkennen waren. Aber die waren nicht gemalt, sondern getupft. So etwas hatte ich noch nie gesehen, und vor allem niemals in so einem Büro erwartet.

Yuri bemerkte meinen Blick, sagte jedoch nichts, sondern wartete ab, ob ich etwas dazu sagen würde. Ich beschloss, das Bild als unwichtig zu ignorieren. Seufzend schüttelte er seinen Kopf.

„Bitte, setz Dich doch", wies er mir den Stuhl vor seinem Schreibtisch zu, während er zu einem Kühlschrank ging.

„Möchtest Du was trinken? Eine Cola vielleicht?"

Zunächst wollte ich ablehnen, entschied mich dann aber anders.

„Ja, gerne, Danke!"

Er entnahm zwei Dosen und stellte eine vor mich hin, bevor er sich in seinen Bürosessel setzte und seine Dose öffnete. Dann trank er einen tiefen Schluck.

Ich tat es ihm nach.

„Was weißt Du über Buchhaltung?", begann er dann.

Ich durchforschte mein Gedächtnis. Endlich zuckte ich meine Schultern:

„Nichts, denke ich!"

Er schob mir zwei ausgedruckte Listen auf Russisch herüber.

Es waren Tabellen und Buchungsbelege, soweit erkannte ich. Was sie aber genau beuteten, begriff ich nicht.

Kopfschüttelnd schob ich sie zurück.

„Tut mir leid, aber das verstehe ich nicht."

Yuris Blick konnte ich nicht deuten. Er betrachtete mich nur eine Minute, bevor er schließlich den Kopf schüttelte.

„Du bist zurück und kannst arbeiten. Das ist gut. Aber schlecht ist, dass Du alles vergessen hast. Das ist ein Problem."

„Ich kann nicht als Nutte arbeiten. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass ich hier jemals als Nutte gearbeitet habe."

Yuris Blick wurde finster.

„Mädchen, Du bist, was Du bist. Letztlich müssen wir alle Dinge tun, die wir nicht wollen, um zu überleben."

„Weshalb bin ich hier?"

„Ah, die Frage! Alles zu erzählen würde jetzt zu lange dauern, aber Tatsache ist, dass Du nirgends anders hin kannst. Du gehörst mir!"

„Ich bin also eine Zwangsprostituierte, eine Sexsklavin?"

„Niet. Keine Sexsklavin. Du bist in Schuldknechtschaft. Du arbeitest Schulden bei mir ab. Und zufällig kannst Du das hier am besten und schnellsten."

„Was für Schulden?"

„Familienschulden! Die Deiner Schwester!"

Ich hatte eine Schwester?

„Warum ich und nicht sie?"

„Weil sie sich durch Flucht der Begleichung ihrer Schulden entzogen hatte. Sie hatte Dich geopfert."

"Hatte? Ist sie tot?"

Er sah mich an.

"Du hast wirklich keinerlei Erinnerung, wenn Du Dich nicht einmal mehr daran erinnerst."

Ich fühlte ein leichtes Bedauern, bei dem Gedanken, dass meine Schwester gestorben war, doch mehr auch nicht. Es war nichts Persönliches. Ohne Erinnerung war sie eine Fremde.

„Also hast Du mich entführt?"

Yuri hob beide Hände und öffnete sie nach vorne, in einer Geste, die ‚bitte sehr' bedeutete.

„Wann?"

„Vor sechs Monaten."

Langsam sammelte ich alle Informationen in meinem Kopf und sortierte sie. Trotzdem ergab das alles keinen Sinn.

„Was muss ich hier machen? Was ist meine Arbeit hier, abgesehen davon, mich von widerlichen Männern besteigen zu lassen?"

„Pass auf, was Du sagst!", warnte mich Yuri scharf. „Die Kunden, die hier herkommen, sind wichtige Leute aus Politik und Wirtschaft. Das hier ist kein Straßenstrich. Und alle Mädchen hier im Haus sind froh, hier arbeiten zu dürfen."

„Alles Sexsklavinnen, so wie ich, zweifellos", warf ich ein.

„Hör mir jetzt mal gut zu: ", Yuris Tonfall wurde lauter und noch schärfer. „Du hättest schon längst in Einzelteilen die Fische in der Ostsee füttern können. Oder, Du säßest jetzt in einem Gangbangpuff, wo du in 2 Jahren totgebumst wärst. Ich war sehr großzügig zu Dir, geradezu gutmütig. Das, was Deine Schwester sich geleistet hat, hätte gerechtfertigt, Dich ganz langsam in kleine Stücke zu schneiden! Und viele Andere in meiner Position hätten das auch sofort getan. Doch ich habe Dir eine Chance gegeben. Es ärgert mich, dass ich Dir jetzt alles neu beibringen muss."

Bei Yuris Worten war mir eiskalt geworden. Er hatte es ernst gemeint. Und so wie er jetzt vor mir saß, glaubte ich sofort, dass er zu solchen Taten fähig war. Warum war ich nicht geflüchtet, als ich es noch konnte?

„Nun, es ist, wie es ist. Vielleicht bekommst Du morgen Deine Erinnerung zurück, vielleicht niemals. So lange kann ich nicht warten: Fangen wir also von vorne an. Deine Schwester ist schuld daran, dass ein Freund von mir Tod ist und ein anderer in Deutschland im Knast sitzt. Außerdem hat meine Firma viel Geld durch sie verloren. Dieses Geld wirst Du noch erwirtschaften müssen, bevor ich Dich wieder freigeben kann."

"Freigeben? Du meinst, Du lässt mich unversehrt gehen, wenn ich die Schulden beglichen habe?"

Gleichgültig zuckte er mit den Achseln.

"Wenn Du es möchtest, sicher. Allerdings wirst Du kaum nach Deutschland zurück können. Dort wirst Du wegen Mordes von der Polizei gesucht."

"Mord?"

"Ja. Du hast eine Frau erschossen."

Diesmal war ich wirklich geschockt.

"Das glaube ich Dir nicht!"

Yuris Blick konnte ich nicht deuten, aber er machte mir Angst.

"Technisch gesehen, habe ich sie getötet. Doch Du hast sie mir ausgeliefert. Und Deine Fingerabdrücke sind auf der Mordwaffe."

Das musste ich erstmal verarbeiten.

"Warum?"

Yuri seufzte.

"Hast Du, neben Deinem Gedächtnis, auch Deinen Verstand verloren? Du musstest! Finde Dich damit ab, es gibt keinen Weg zurück!"

Trotzig sah ich ihn an. Er konnte mir viel erzählen.

„Wie gefällt Dir Deine Tochter? Liebst du sie?", unterbrach Yuri jäh meine Gedanken.

Nun war ich verwirrt. Was hatte das damit zu tun?

Als hätte Yuri meine Gedanken geahnt, antwortete er lächelnd: „Im Knast könntest Du nicht für Dein Kind da sein. Das Kind ist alles, was Dir von Deinem Verlobten geblieben ist. Übrigens ist es auch die Schuld Deiner Schwester, dass er tot ist. Wie auch immer: Hier kannst Du Dein Kind großziehen, hast Unterkunft, Verpflegung und musst Dich um nichts sorgen. Du könntest, möglicherweise, flüchten. Aber was dann? Dir sollte klar sein, dass Du natürlich nicht zur Polizei kannst, weil Du zum einen illegal hier in Russland bist und zum anderen international gesucht wirst."

Ich lehnte den Kopf zurück, fasste mich an die Stirn und versuchte, alles zu begreifen.

„Aber um auf Deine erste Frage von oben zurückzukommen: Das hier ist eine Unterhaltungsbar. Ihr Mädchen tanzt, serviert Speisen und Getränke, unterhaltet die Gäste und macht eine Show. Und ganz besonderen Gästen kommt Ihr auch mal näher. Aber selten mehr als ein Blowjob. Die meisten wollen nur, dass die Mädels ihnen ihre Milch ins Gesicht spritzen, während sie sich einen runter holen."

„Wie bitte?"

„Die Milch aus Deinen Titten, die spritzt Du ihnen ins Gesicht!"

„Das soll ja wohl ein Scherz sein?"

„Sehe ich aus, als ob ich Scherze mache? Das ist die Milchbar. Ihr Mädels seid Hucows."

„Was sind wir?"

„Hucows! Menschliche Milchkühe! Ihr werdet auf der Bühne öffentlich gemolken, Eure Milch serviert Ihr den Gästen. Oder, Ihr lasst sie eure Milch direkt aus euren Eutern nuckeln."

Deshalb gab es hier schwangere Mädels, das hatte mich vorhin zunächst verwirrt. Klar, um Milch zu produzieren, musste Frau ein Kind erwarten, oder geboren haben.

„Und wenn meine Milch versiegt, werde ich dann erneut geschwängert?"

„Quatsch. Mit entsprechenden Hormonen kannst du jahrelang Milch geben. Diese Bar ist noch recht neu. Du warst das erste Mädchen hier. Mit Dir hat alles angefangen, das ganze Konzept stammt sogar von Dir!"

Hatte ich eben noch geglaubt, nichts, was Yuri sagen würde, könnte mich noch weiter schockieren, wurde ich jetzt eines Besseren belehrt. Ich sollte nicht nur jemanden umgebracht haben, sondern auch die Idee gehabt haben, diesen Klub aufzubauen? War ich daran schuld, dass die anderen Mädchen da oben, hier arbeiten mussten? Mein Mund fühlte sich plötzlich trocken an und ich trank den letzten Schluck Cola aus der Dose.

„Verstehst Du nun mein Dilemma, Nadia? Du bist für die Mädels verantwortlich, hast die Buchführung gemacht. Jetzt kannst Du diese Aufgabe aber auf einmal nicht mehr erfüllen, weil Du Dich an nichts erinnerst. Und außerdem glaubst Du mir offensichtlich kein Wort."

Damit hatte er recht. Da ich nicht wusste, was ich antworten sollte, blickte ich ihn nur stumm an.

„Ich kann Dich nicht überzeugen, aber vielleicht kann sie es hier."

Bei diesen Worten drehte er den Monitor seines Computers zu mir herum, und startete ein Video. Die Aufnahmequalität war gut, wenn auch nicht besonders professionell. Besonders der Ton ließ zu wünschen übrig. Doch das war völlig nebensächlich, denn auf dem Video war ich zu sehen.

Die Frau in der Aufnahme war eindeutig ich selbst. Ein deutlicher Babybauch war noch nicht zu erkennen, also musste die Aufzeichnung mindestens vier Monate alt sein.

Ich stand in einem rosa farbenen Kleid, welches meine Brüste unbedeckt ließ, auf einer Bühne. Auf meinen Brustwarzen trug ich kleine, rosafarbene Herzchen, an denen jeweils eine kleine Schnur mit Quasten am Ende hingen. Stolz präsentierte ich mich, drehte mich etwas zur Seite, beugte mich vor, zeigte meine Brüste von allen Seiten. Als ich zu sprechen begann, hatte ich einen über deutlichen, deutschen Akzent, den ich anscheinend nun nicht mehr hatte.

„Guten Abend, meine Damen und Herren! Ich bin Nadia, und heiße Sie herzlich zu meiner Hucow-Show willkommen. Genießen Sie meine prachtvollen Euter, sehen Sie, wie ich gemolken werde, und nuckeln Sie, wenn Sie wünschen, selbst daran! Viel Vergnügen, Muh!"

Obwohl kein Applaus erklang, verbeugte ich mich, wie um ihn entgegenzunehmen.

Musik setzte ein, und die Show begann.

Als Erstes nahm mein jüngeres Ich die Schultern zurück, die Unterarme auf Schulterhöhe nach vorne und begann, die Brüste zu schwingen. Die Quasten begannen, sich wie kleine Propeller vor den Brustwarzen zu drehen. Erst eine Seite, dann beide Seiten, mal in die eine, dann wieder in die andere Richtung. Nach einigen Minuten war sie damit fertig, und verbeugte sich.