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No-LIMIT-Rooms 08

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Elegant bewegte sie sich zu einem kleinen Tischchen mit Requisiten und nahm zwei Kerzen auf, die sie mit einem Feuerzeug entzündete.

Theatralisch nahm sie die in die Hand und hielt sie hoch über sich, bevor sie die langsam kippte und Wachs auf ihre Brüste tropfen ließ. Dabei lächelte sie ununterbrochen, als würde sie keine Schmerzen verspüren.

Vor dem Bildschirm rieb ich mir unwillkürlich an meinen prallen, mit Milch gefüllten Brüsten und versuchte mir vorzustellen, wie sich das wohl anfühlte. Doch noch immer war nichts in meiner Erinnerung. Diese Frau dort, in der Aufzeichnung, war eine völlige Fremde für mich.

Mein jüngeres Ich hörte inzwischen auf, mit dem Wachs zu tropfen, und steckte die Kerzen in zwei Kerzenleuchter, die etwa brusthoch waren. Dann stellte sie sich einen Meter daneben. Langsam löste sie das erste Quasten-Herzchen von ihrer rechten Brustwarze, hielt es hoch, wedelte ein wenig damit herum, bevor sie nach vorne zur Bühne ging und das Ding mit einem Kuss versehen, in den Zuschauerraum warf. Sie trat zurück ins Rampenlicht und wiederholte das Ganze mit dem anderen Herzchen.

Nun stellte sie sich mit den Brüsten in Richtung der Kerzen, drehte den Kopf zu den unsichtbaren Zuschauern, lächelte und kniff das rechte Auge zu. Dann drehte sie den Kopf in Richtung Kerzen, nahm ihre linke Brust mit beiden Händen hoch, den Kopf etwas zurück, als wollte sie zielen, und drückte dann die Hände kräftig zusammen, wobei sie die Brust quetschte. Dünne Milchfäden spritzten nach vorne. Und zu meiner Verblüffung erlosch die linke Kerze. Das Gleiche wiederholte sie nun mit der rechten Brust und der rechten Kerze.

Beifall heischend drehte sie sich nach vorn und verbeugte sich mit weit ausgestreckten Händen und einem Knicks.

Als Nächstes eilte sie in die Ecke der Bühne, und holte einen hüfthohen, schräg gebauten Tisch hervor, den sie mit der niedrigeren Seite zum Zuschauerraum aufstellte. Auf dem Tisch lag ein großes Blatt rosafarbenes Papier ausgebreitet. Jung Nadia stellte sich hinter den Tisch, breitete die Arme aus und beugte sich vornüber, bis die Brustwarzen das Papier berührten. Dann nahm sie ihre Hände auf den Rücken und drückte ihre Brüste immer wieder auf das Papier, zog sie darüber und drückte sie an anderer Stelle drauf.

Nach etwa zwei Minuten richtete sie sich auf, nahm das Papier, was offensichtlich festgeklemmt gewesen war hoch, und präsentierte es. Auf dem Papier war eine Zeichnung zu sehen. Zwei rote Blumen, gemalt mit Milch.

Unwillkürlich wendete ich meinen Blick weg vom Monitor, hin zum Bild an der Wand. Hatte ich das mit meinen Brüsten gemacht? Fragend sah ich Yuri an, der nun lächelte.

„Dein erstes Werk. Wird vielleicht mal Millionen Wert, wer weiß? Du hast die Technik inzwischen verfeinert. Aber das hier", nickend deutete er auf das Bild, „ist was ganz Besonderes. Damit hast Du mich überzeugt! Obwohl Du natürlich betrogen hast."

„Betrogen?"

Yuri begann aus vollem Hals zu lachen.

„Ja, die Show war ein Fake! Glaubst Du wirklich, Du hättest im vierten Monat so viel Milch aus Deinen Titten quetschen können, um damit Kerzen auszuschießen? Das ist ne Show! Aber Du hast sie entwickelt."

Noch einen Moment lang ungläubig Yuri anstarrend, fiel mein Blick wieder zurück auf den Monitor. Er hatte die Aufnahme gestoppt, als er bemerkt hatte, wie ich zum Bild schaute, nun ließ er die Aufnahme weiter laufen.

Als Requisite nahm Jung Nadia jetzt zwei kleine Milchpumpen, setzte sie an ihre Brüste und schaltete sie an. Sofort füllten sich die Behälter mit Milch. Ihr Gesicht wurde langsam rot und der Gesichtsausdruck wechselte von freundlich lächelnd, zu erregt. Sie fing an zu stöhnen und schien einen Orgasmus auf der Bühne zu haben. Dann sank sie zusammen und kniete, schwer atmend, mit vorgebeugtem Oberkörper noch etwa eine Minute bewegungslos, bevor sie die Pumpen ausschaltete und abzog.

Langsam richtete sie sich auf und hielt dann stolz die vollen Gläschen hoch, verbeugte sich zum Abschied, bevor sie so tat, als ob sie die Bühne verließ.

Doch dann stellte sie einfach die Gläschen zurück auf den Tisch und wandte sich an die unsichtbaren Zuschauer.

„War das so in Ordnung?"

Diesmal klang Beifallklatschen, allerdings nicht von viel mehr als drei oder vier Personen.

Yuris Stimme erklang im Video: „Gut gemacht, Nadia, das kannst Du so bringen. Nun schauen wir mal, was die anderen Mädchen so drauf haben."

Das Video endete.

Gespannt sah Yuri mich an.

„Was?", fragte ich nervös.

„Keine Erinnerung, nichts?"

„Nada. Völlige Leere."

„Das ist schlecht! Dann muss Dir alles erneut beigebracht werden. Los, zieh Dich aus."

Erschrocken sah ich ihn an.

„Ist nicht das erste Mal, dass ich Dich nackt sehe, und sogar mehr. Aber ich will sehen, wie Dein Körper jetzt aussieht. Ob Du wenigstens brauchbar aussiehst." Sein Tonfall war bestimmt, aber nicht drohend.

Ja, natürlich hatte er mich schon nackt gesehen. Zumindest oben ohne, wie das Video ja bewies. Würde er mich jetzt vergewaltigen? Wenn ich mich weigern würde, was geschähe dann? Dieser Mann war zu Gewalt fähig. Zögernd stand ich auf und begann mich langsam zu entkleiden.

„Geht es auch etwas schneller? Ich habe noch mehr zu tun!", forderte er ungeduldig.

Ich schloss meine Augen und zog auch meine Unterwäsche aus. Nackt stand ich im Raum.

„Sieh mich an! Nicht die Augen schließen", befahl er.

Mein Blick wurde trotzig, als ich ihm in die Augen blickte.

„Nicht zu forsch, sonst setzt es Schläge! Sinnlich!"

Etwas viel verlangt, oder? Ich versuchte mich, an meinen Ausdruck im Video zu erinnern. Ein Lächeln umspielte meine Lippen.

„Besser. Nun mach Deine Beine etwa auseinander."

Trotz der Wärme war mir kalt, und ich zitterte etwas. Das war so erniedrigend für mich. Trotzdem tat ich wie geheißen. Was hätte mir Widerstand jetzt gebracht?

„In Ordnung, dreh Dich, aber langsam!"

Kurz darauf: „Gut, zieh Dich wieder an."

Erleichtert schlüpfte ich in meine Klamotten. Zumindest hatte er mich jetzt nicht zum Sex gezwungen.

„Du wirst bedienen. Dein Bauch sieht schrecklich aus. Das will kein Mann sehen. Deine Euter sind gut, die kannst du zeigen. Und Milch hast Du ja reichlich. Wende Dich an Aigul. Sie ist Deine beste Freundin und wird Dir das Wichtigste beibringen, bis Deine Erinnerung, hoffentlich bald, wieder einsetzt. Ich gebe Dir drei Tage zum Lernen frei. Danach arbeitest Du wieder voll, ist das klar?"

Ich schluckte schwer. Nur drei Tage? Würde das reichen, einen Fluchtweg zu finden?

„Ja, in Ordnung."

„Gut, komm mal hier her." Bei diesen Worten stand er auf.

Aus einem Regal entnahm er so etwas wie ein Halsband. Es bestand aus Stahl, war gut eine Handbreit hoch, und hatte ein Scharnier sowie einen metallenen Verschluss. Es schien das Gleiche zu sein, wie es die anderen Frauen oben trugen.

„Dein Halsreif. Der kennzeichnet Dich als mein Eigentum und beschützt Dich gleichzeitig."

„Beschützt? Wie, wovor?"

„Wenn Du mal ausgehst. Dir wird keiner was antun, oder Deine Handtasche klauen!"

„Ich darf hier auch mal raus?"

„Selbstverständlich. Solange Du Dich benimmst, und keine Dummheiten machst. Nimm mal Deine Haare hoch, damit ich es Dir anlegen kann."

Etwas misstrauisch tat ich wie geheißen.

Das Metall fühlte sich zunächst kalt an. Als Yuri den Ring vorne schloss, bemerkte ich, wie knapp er um meinen Hals saß. Allerdings behinderte er nicht meine Atmung. Der Verschluss klickte ein, und Yuri hielt ein kleines Gerät hoch, was aussah wie ein kleines Funkgerät.

„Das hier ist der Kontroller. Nur damit kann es geöffnet werden. Wenn du versuchst, es unberechtigt zu entfernen, passiert das hier."

Ein stechender Schmerz durchzuckte meinen Hals und ließ mich schreiend auf den Boden sinken.

„Das war die mildeste Stufe. Wenn Du es zu öffnen versuchst, nun, lass es lieber!"

Verdammt. Er hatte mich reingelegt. Warum war ich nur so naiv gewesen?

Keuchend vor Schmerzen saß ich noch immer am Boden und sah finster zu ihm hoch.

„Und ich kann es per Handy auslösen, egal wo Du bist. Außerdem natürlich auch orten. Ich weiß gerne, wo mein Eigentum gerade ist. Wenn Du irgendwo hingehst, wo Du nicht sein solltest, bekomme ich eine Alarmmeldung. Also, sei gewarnt! Und noch etwas: Das Teil wird per Induktion geladen. Einmal am Tag musst Du es aufladen. Aber das ist einfach. Oben sind Geräte an den Sesseln. Du musst nur eine halbe Stunde da drin still sitzen. Kannst dabei Fernsehen, oder was Lesen, ganz Dir überlassen. Aber wenn Du es vergisst, und der Energielevel wird zu gering, dann löst es auch einen Alarm aus. Und bevor der Akku zu schwach wird, bekommst Du die volle Ladung ab. Also jeden Tag brav laden, ist das klar?"

Ich antwortete nicht augenblicklich, was ich sofort bereute. Ein weiterer Stromschlag durchzuckte meinen Hals.

„Aua! Ja! Klar, mache ich! Aufhören! Bitte!"

Die Schmerzen verebbten so schnell, wie sie begonnen hatten. Ein leichtes Pulsieren meiner gereizten Nerven klang jedoch nach.

„Gut. Wenn Du ein artiges Mädchen bist, wirst Du das nie wieder spüren. Nun geh nach oben und lass Dir von Aigul alles erklären. Bis später."

Ohne sich weiter um mich zu kümmern, setzte er sich wieder auf seinen Sessel am Schreibtisch und begann dort irgendetwas am PC zu machen.

Erschöpft erhob ich mich und ging etwas ängstlich zum Ausgang, immer damit rechnend, erneut einen Stromschlag zu erhalten. Doch nichts geschah. Kaum war ich hinter der Tür im Treppenhaus, ließ ich mich auf den Boden sinken und begann hemmungslos zu heulen.

Melkstube

Es war Aigul, welche mich so im Flur vorfand. Wie lange ich da gesessen und geheult hatte, konnte ich nicht sagen.

Aigul sagte kein Wort, sondern hockte sich nur neben mich und ergriff zunächst meine Hände. Dann umarmte sie mich und streichelte meinen Rücken.

Nach einigen Minuten begann ich mich zu beruhigen und sie half mir hoch.

„Komm, Marja wartet."

„Marja?", schluchzte ich verständnislos.

„Deine Tochter. Du wolltest sie nach Deiner Großmutter nennen. Oder soll es jetzt ein anderer Name werden? Vielleicht der Deiner Schwester Laura?"

„Nein, ich weiß es nicht. Warum kann ich mich so an gar nichts erinnern?"

„Die anderen Mädchen beneiden Dich, Nadia. Und ich auch. Wir wären froh, könnten wir alles vergessen, was uns angetan wurde."

Die Bitterkeit in Aiguls Stimme durchdrang mein Selbstmitleid wie ein scharfes Messer.

„Verzeih. Ich jammere schon, dabei habe ich noch nicht einmal Schlimmes erlebt."

Nun wurde ihr Tonfall wieder sanft, und sie streichelte mir übers Haar: „Doch, das hast Du. Und deswegen willst Du Dich auch nicht mehr erinnern. Aber nun komm. Wir müssen Dich melken. Deine Tochter hat Hunger!"

Aigul führte mich nach oben, aber nicht nach rechts, wo wir vorhin gewesen waren, sondern nach links. Vom Flur gingen einige Türen ab. Irgendwo vor uns erklang Musik, aber nicht laut.

Die Zimmertüren, welche wir passierten, öffneten sich zu spartanisch eingerichteten Zimmern, die kaum mehr als Bett, Schrank, Tisch und Stuhl enthielten. Doch sah ich keine Bewohner.

Als wir weiter gingen, vernahm ich neben der lauter werdenden Musik, auch ein eigenartiges, elektrisches summen.

Auf der linken Seite war eine offene Tür, aus welcher die Geräusche drangen. Dorthin führte Aigul mich jetzt.

In der Türöffnung stehen bleibend, überblickte ich den Raum. Er erinnerte mich frappierend an ein Krankenzimmer, obwohl hier keine Betten standen. Aber die gynäkologischen Stühle hätte ich auf keinen Fall hier erwartet. Es waren 6 an der Zahl und bis auf einen, waren alle besetzt.

Ein Radio spielte Musik, doch das lauteste Geräusch, war das von elektrischen Pumpen. Alle Frauen, die hier auf den Stühlen saßen, waren barbusig, und hatten Milchpumpen angelegt.

„Das ist unsere Melkstube! Das Beste, was Russland uns zu bieten hat!", erklärte Aigul sarkastisch.

Verwirrt ließ ich mich hineinführen. Die anderen Mädels sahen mich neugierig an, sagten jedoch nichts.

Neben dem freien Stuhl war ein Ständer, an welchen Milchpumpen hingen. Dazu gab es einen Tisch, auf denen kleine Gläschen standen.

Aigul dirigierte mich zu einem Waschbecken.

„Mach mal bitte Deinen Oberkörper frei. Die Sachen leg einfach hier in das Regal."

Inzwischen nahm sie von einer Ablage einen sauberen Waschlappen, befeuchtete den, gab etwas Seife aus einem Spender drauf und reichte ihn mir, sobald ich oben ohne stand.

Die Prozedur musste mir nicht erklärt werden. Das hatte ich die letzten Tage schon im Krankenhaus gemacht. Erst mit etwas Seife, dann mit viel klaren Wasser gründlich reinigen. So hielt die Milch länger, hatte mir die Schwester erklärt.

Als meine Brüste sauber waren, setzte ich mich auf den freien Stuhl, während Aigul mir half, die Pumpen zu befestigen.

Sobald sie richtig saßen, schaltete sie die an.

Wieder durchfuhr mich Erregung und erneut begann ich mich dafür zu schämen.

„Wie ich sehe, wirst Du noch immer erregt, wenn Du abgepumpt wirst. Zumindest Dein Körper erinnert sich", lächelte Aigul mich an. Auch die anderen Mädchen begannen zu grinsen.

Mit hochrotem Kopf blickte ich von einer zur anderen. Doch es war weder Abscheu noch Häme in ihren Blicken, sondern erfrischende Heiterkeit.

Aigul legte ihre zarten Hände auf meine Brüste und sah mir in die Augen.

„Du selbst hast uns allen erklärt, dass eine Frau sich nicht zu schämen braucht, so von Gott ausgestattet zu sein. Und Lust dabei zu empfinden ist natürlich und nichts, wofür wir uns zu schämen hätten. Männer dürfen immer Lust empfinden, warum nicht auch wir Frauen?"

Völlig überraschend gab sie mir einen Kuss auf den Mund, der mich wie paralysiert erstarren ließ. Ich war eine Lesbe?

Nach zwei, drei Sekunden, in welchen ich ihren Kuss nicht erwiderte, zog sie sich mit offensichtlich enttäuschtem Blick zurück.

„Schade. Du bist immer noch nicht lesbisch geworden!"

Wie auf ein Stichwort begannen alle Frauen im Zimmer zu lachen.

Mavi fing sich als Erste: „Ich hatte es Dir gesagt. Sie wird trotzdem nicht Deine Geliebte, auch wenn sie zehnmal ihr Gedächtnis verloren hat. Du schuldest mir was!"

„Was, Ihr habt gewettet, dass ich jetzt lesbisch wäre, weil ich mein Gedächtnis verloren habe?"

Meine Entrüstung schlug voll durch.

„Haltet Ihr das für einen Witz?"

Betroffen senkten alle ihren Blick.

„Nicht böse sein, bitte. Du selbst hast immer gesagt, wir brauchen Humor, um das Leben meistern zu können!", begann sich Aigul zu entschuldigen.

Diese verdammte Leere in meinem Kopf. Sie konnte mir sonst etwas erzählen, was ich angeblich gesagt oder getan hatte, ohne dass ich das Gegenteil beweisen konnte.

„Angenommen, ich hätte jetzt Deinen Kuss erwidert. Und später wäre mir eingefallen, dass ich doch nicht lesbisch bin, meinst Du nicht, ich wäre dann sauer gewesen?"

Aigul strahlte absolute Gewissheit aus: „Nein, denn wenn Du jemals mit mir zusammen gewesen wärst, niemals wieder hätte dich ein Mann erregt, oder dieses billige Plastik hier." Dabei deutete sie auf die Pumpen.

„Aber da Du offensichtlich Plastik Deiner besten Freundin vorziehst, bin ich sehr enttäuscht von Dir! Nun los, lass es Dir von den Pumpen besorgen. Oder soll ich Dir noch Deinen Vibrator holen?"

Mit offenem Mund starrte ich sie an, völlig perplex und unfähig zu antworten. Sie hatte es tatsächlich fertig gebracht, dass ich mich ein wenig schuldig fühlte und mich zugleich tief in Verlegenheit gebracht.

Doch Aigul drehte sich nur wortlos um und verließ das Zimmer.

„Na toll", machte Mavi mir einen Vorwurf. „Jetzt hast Du sie sauer gemacht. Und dabei ist sie gerade mit Kochen für uns dran!"

Wie aufs Stichwort verzogen die anderen Frauen ihr Gesicht.

Mavi ließ sich auf ihren Stuhl zurücksinken, von dem sie sich etwas aufgerichtet hatte, um alles besser sehen zu können.

„Nun gut, ich wollte eh eine Diät machen. Und vielleicht kann ich auch unten vom Buffet was stibitzen."

Irgendwie war die Stimmung im Raum nun gedrückt. Es kamen keine Gespräche mehr zustande. Gedankenversunken döste ich auf meinem Stuhl, als es plötzlich stiller im Raum wurde. Nach und nach wurden die Milchpumpen abgeschaltet, und die Frauen standen auf. Auch meine Brust fühlte sich schon ziemlich leer an.

„Was geschieht jetzt?"

Mavi kam zu mir herüber und half mir.

„Wir frieren die Milch jetzt ein, zumindest die, welche nicht für unsere Kinder bestimmt ist. In knapp 2 Stunden melken wir uns wieder."

„Was geschieht mit der ganzen Milch?"

„Der größte Teil wird in der Bar gebraucht."

„Wofür?"

„Alles Mögliche. Natürlich in Kaffee, aber auch in Cocktails."

„Cocktails mit Muttermilch?" Ungläubig starrte ich sie an.

„Wir haben jede Menge auf der Karte. Und die hast Du sogar geschrieben!"

„Was geschieht mit der Milch, die nicht in der Bar benötigt wird?"

„Wird so verkauft."

„Wer kauft denn Muttermilch?"

„Mütter? Im Krankenhaus ist immer Bedarf. Die zahlen gut für den Liter. Aber es gibt auch Gäste, die welche mit nach Hause nehmen. Wir bekommen etwas Taschengeld davon."

Nun wurde mir klar, warum mir im Krankenhaus so viel abgemolken wurde. Die hatten das praktisch als Geschenk von mir erhalten.

„Wie viel Milch produzieren wir denn hier?"

„So um die 20 Liter am Tag, bleiben für die Bar. Den Rest bekommen die Kinder."

Meine Tochter fiel mir wieder ein.

„Wo ist denn Marja jetzt?"

„Im Kinderbereich, zwei Türen weiter. Dort können die den ganzen Tag spielen. Eine von uns passt immer auf sie auf, außer, wenn sie schlafen."

„Und wie viele Kinder leben hier?"

„Jetzt sind es Acht. Sechs Einzelkinder und meine Zwillinge."

„Oh, du hast Zwillinge? Wie alt?"

„Fast zwei Jahre, beides Mädchen."

„Und der Vater?"

Mavi schüttelte den Kopf und ihr Gesicht wurde finster. Verdammt, ich hätte mir eine Ohrfeige geben können. Wir waren Nutten, warum hatte ich nach dem Vater gefragt?

„Sorry, dumme Frage. Ich hatte einen Moment vergessen, was D ... Wir sind." Gerade noch rechtzeitig verbesserte ich mich.

„Wie alt bist Du?"

„19, bald 20."

So jung? Verdammt.

„Und seit wann ... lebst Du in Russland?" Die Pause verdeutlichte, was ich wirklich meinte.

„Ich kam als 12-Jährige hier her. Mein Onkel hat mich verkauft."

Mein Gesicht muss Entsetzen gezeigt haben, denn Mavi legte zur Beruhigung ihre Hand auf meinen Arm.

„Alles gut, ich bin jetzt hier, dank Dir. Wir haben Dir alle viel zu verdanken, Nadia!"

„Weshalb?"

„Weil Du uns ausgewählt hast, hier zu arbeiten!"

„Ja, das hast Du. Und noch mehr! Es tut mir leid, was ich eben gesagt habe, Nadia. Ich hatte es nicht so gemeint!"

Ich drehte mich zur Sprecherin um: Aigul war, von mir unbemerkt, wieder in den Raum getreten.

„Schon gut. Ich bin nur völlig verwirrt."

„Das ist mir klar. Aber nun komm. Wir müssen die Milch einfrieren und das Fläschchen für Marja fertigmachen. Sie hat schon wieder Hunger. Mavi, geh schon mal rüber, nimm Nadias Fläschchen auch mit."

Mavi nickte und tat wie geheißen.

Aigul trat vor mich hin: „Alles gut zwischen uns?"

Verwirrt antwortete ich: „Ja, natürlich!"

Erleichterung machte sich auf ihrem Gesicht breit.

„Auch wenn Du es vergessen hast, Du bist meine beste Freundin! Es war dumm von mir, Dich eben so zu überfallen. Es ist halt nur so, dass ich Dich auch so sehr liebe!"

Bei diesem Geständnis musste ich schlucken. Wie sollte ich damit umgehen?

„Du musst nichts sagen. Du wusstest es früher. Und bevor Du es jetzt von einer anderen erfährst, wollte ich es Dir gleich wieder sagen. Mir ist auch klar, dass es nie was zwischen uns wird, weil Du nicht auf Frauen stehst. Also, mach Dir keinen Kopf."

Ich nickte, zum Zeichen, dass ich verstanden hatte.

„Nun komm, ich zeige Dir jetzt alles."

Mit diesen Worten ergriff sie meine Hand und führte mich hinaus.

Im Nebenzimmer befand sich die Küche. Sie war sehr geräumig und enthielt auch eine Tiefkühltruhe, wo die anderen Mädchen gerade ihre in Beutel abgefüllte Milch verstauten. Mavi war gerade dabei, ihre abzufüllen, als wir eintraten.