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Nordlichter - Teil 01

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„Ja, sie ist Captain auf dem A340/A330 und hat mir das geschenkt", erzählte ich.

„Aber nicht Stacy Johnson?", packte Magnus aus.

„Doch, woher kennst du sie?", fragte ich überrascht.

„Denk mal nach, Kumpel", schaute mich Magnus mitleidig an, weil ich das Offensichtliche nicht verstand.

„Ah, du bist mit ihr geflogen?", spekulierte ich wohl richtig.

„Sag mal, war Terence Hill auch so blöd wie du!?", sagte er lachend. Ich gab ihm das Bier und trank vom kalten Sprudel. „Ja, die war voll witzig. Wir hatten echt einen guten Draht. Aber sie sagte mir, dass sie geschieden sei und mal eine Pause bräuchte. Die hatte was. Hundertmal cooler wie Charlotte zum Beispiel. Sie hatte auch diesen tollen Humor. Die muss man einfach gernhaben", schwärmte er.

„Ja, muss man. Wenn sie nicht dein Instruktor ist", sagte ich.

„Kann sie wirklich so eine Bitch sein, wie alle sagen?", sprach Magnus erstaunt.

„Weiss nicht, ob alle das sagen. Aber wir hatten eine Simulator-Session, und sie hat mich gegrillt. Aber ansonsten ist sie eine unglaublich gute Instruktorin mit einem echt tollen Humor", schwärmte ich fast von ihr.

„Jedenfalls kannst du ihr meinen Dank für das iranische Bier ausrichten", sagte Magnus begeistert.

„Ist es den gut?", wollte ich wissen.

„Es ist alkoholfrei und kommt aus dem Iran. Das macht es unverwechselbar", gab mir Magnus einen Grundkurs in Diplomatie.

„Gebe ich gerne weiter", sagte ich. Er machte sich kurz darauf auf den Weg zu seiner weiteren Verpflichtung und ich machte für den Abend noch einige Besorgungen. Unbeabsichtigt kam ich an Stacys Wohnung vorbei und fasste angesichts des Gespräches mit Magnus Mut, bei ihr vorbeizuschauen.

„Guten Tag Sir, kann ich Ihnen behilflich sein?", wollte der Mann am Empfang wissen.

„Ja, ich wollte eine Kollegin von mir besuchen, Stacy Johnson", sagte ich.

„Ich rufe sie gleich an", sprach der Herr und ich wurde etwas nervös. Ist sie da? Wird sie wieder wütend? Es war eine scheiss Idee, war ich mir auf einmal sicher. „Wie ist ihr Name, Sir?", wollte der Herr im pinkfarbenen Hemd wissen. Ich überdachte für ein paar Sekunden meine Optionen.

„Philippe Dubois", log ich schamlos, um überhaupt in den Aufzug zu gelangen. Ich hörte über den Hörer leise ihre Stimme und ein kleines Aufjubeln, als er den Namen Dubois aussprach. Philipp war der Instruktor, mit dem ich mein Base-Training hatte und der ein sehr enger Freund von Stacy war. Ich nannte seinen Namen, weil sie mich sonst wohl abgewiesen hätte.

Ich wurde in den Lift gelassen und musste nicht mal den Knopf für ihre Etage drücken. Ich war unglaublich nervös und mein Herz pochte wie wild.

Die Lift-Tür öffnete sich und Stacys Eingang stand schon einladend offen.

„Komm rein", rief Stacy aus der Wohnung und war wohl in der Küche.

Ich legte meine Sachen beim Eingang ab und nahm eine Schachtel Pralinen als Entschuldigung in die Hand. Ich sah, dass Stacy etwas zubereitete und eine rote Flüssigkeit in einem grossen Topf blubberte. Ich stellte mich hinter sie und verdeckte ihre Augen.

„Du bist nicht Philippe", sagte sie ernst.

„Vielleicht eher ein Werner", sagte ich und hörte sie einen Lacher hauchen.

„Oh Gott", sagte sie zu sich selbst.

„Tut mir leid, ich ..."

„Ist schon gut. Du wolltest zu mir kommen und das war wohl die einzige Möglichkeit, dass du in meine Wohnung kommst. Wirklich clever, das muss man dir schon lassen", sagte Stacy etwas beeindruckt.

„Was wir schon mal wissen ist, dass ich nicht Philippe bin. Aber bist du die Stacy, die ich kenne?", fragte ich die kompakte Blondine.

„Wieso fragst du?", sprach die Britin perplex.

„Die Stacy, die ich kenne, würde niemals in der Küche stehen und was kochen", sprach ich mein Wissen über die Britin aus.

„Hast du mich denn nicht erkannt? Ich bin ihre Zwillingsschwester Clementine und bereite gerade einen Hexentrunk vor", sagte sie.

„Sehr britisch, zugegeben", sprach ich zu ihr in einem gekünstelten Oxford-Englisch und umarmte sie.

„Wouw, wouw! Warum umarmst du mich?", fragte sie vielleicht fast schon abwehrend.

„Es tut mir aufrichtig leid, dass ich dich enttäuscht habe. Ich habe dir versprochen, Sonja treu zu bleiben und habe es nicht gehalten. Ich war ein Idiot", sprach ich aus, was mir auf dem Herzen lag.

„Du bist ein Idiot, aber ein guter. Mir tut es leid, dass ich mich nicht im Griff hatte und dich so hemmungslos angekläfft habe. Ich war so enttäuscht von dir und ..."

„Stacy, du musst dich nicht entschuldigen. Ich habe es vergeigt und nicht du. Schau mal. Ich habe dir belgische Pralinen mitgebracht, als Wiedergutmachung dafür, dass ich mich vorhin so dreist als Belgier ausgegeben habe", sagte ich und überreichte ihr die Schokolade in Form von Meeresfrüchten.

„Ich hab den Austausch mit dir vermisst und dich natürlich auch", stimmte Stacy versöhnliche Töne an.

„Das hab ich auch und vor allem möchte ich mit dir mal fliegen können, ohne dass etwas zwischen uns steht. Und ich soll dir Grüsse ausrichten und zwar von Magnus", sagte ich.

„Magnus?", fragte Stacy.

„So ein bärtiger Kanadier, der bei uns Flugbegleiter ist", sagte ich, um die Brücke zu schlagen. Stacy lachte herzhaft.

„Verrückt, wie hast du den denn kennengelernt?", wollte sie wissen.

„Ich hatte einen Einsatz mit ihm und wir haben uns über eine gemeinsame Kollegin besser kennengelernt.

„So ein Fickmäuschen?", fragte mich Stacy wieder mal auf eine sehr direkte Art.

„Nein, alles andere als das", verteidigte ich Moe. „Eher wie eine Schwester", ergänzte ich.

„Sorry. Das mit Magnus war voll verrückt. Wir haben ein Wetttrinken mit einer Besatzung von Cathy Pacific angestachelt und sie unter Tisch und Bänke gesoffen", sagte sie sichtlich amüsiert.

„Dafür sind Kanadier und Briten prädestiniert", sagte ich etwas spöttisch und Stacy schaute mich grinsend an.

„Wenn du mutig bist, kannst du zum Essen bleiben. Ich habe, wie du gesehen hast, gekocht und zu zweit schmeckt es meist besser. Das ist zumindest meine Hoffnung. Und sonst habe ich noch belgisches Bier", sagte Stacy freundschaftlich.

„Na ja, das Fass mit belgisch Bier möchte ich nicht noch einmal aufmachen", sagte ich amüsiert und musste an jenen unvergesslichen Abend zurückdenken. „Ich würde gerne, hab aber noch Sachen, die ich in den Kühlschrank legen muss. Aber sehr gern ein andermal", sagte ich mit schwerem Herzen.

„Kein Ding", sagte Stacy und ich bewegte mich langsam Richtung Ausgang. „Ach Martin?", fuhr sie fort und ich drehte mich nochmals zu ihr um. „Tut mir aufrichtig leid wegen Sonja. Dass du ihr treu bleiben solltest, hätte nur dann funktioniert, wenn sie dir treu geblieben wäre. Du hast etwas Besseres verdient", sagte die Britin liebevoll. Ich umarmte sie und war dankbar für ihre einfühlsamen Worte.

Ich verliess ihre Wohnung und hatte noch tausend Sachen im Kopf. Ich richtete nur die Grüsse von Magnus aus und nicht sein Dankeschön für die Flasche Shams Extra Malt. Auch hätte ich mich gern mit ihr über das blöde Telefonat mit Sonja ausgetauscht, aber das wäre heute zu viel gewesen. Vielleicht war es gut so, wie es war. Und ausserdem besucht mich heute Abend eine bezaubernde Dänin, die mir Stunden zuvor fast den Verstand geraubt hatte.

Ich verstaute die Fruchtsäfte und Süssgetränke im Kühlschrank und legte die Knabbereien in den Küchenschrank. Auch hatte ich Eier für ein mögliches Rührei und Aufback-Croissants besorgt. Ich war vorbereitet.

„Hey Schätzchen. Ich kann schon kurz vor neun Uhr bei dir sein. Magst du mich an der Marina Metro Station abholen?", textete sie mich an. Ich freute mich, dass sie schon eine Stunde früher wie verabredet kommen konnte. Ich fragte mich, ob ihr Schätzchen schon als eine Art Kosenamen gedeutet werden konnte oder ob es eine harmlos verspielte Ansprache unter Freunden war. Jedenfalls bestätigte ich ihr, sie in einer Stunde dort abzuholen.

Als ich an der Station ankam, lotsten wir uns per Telefon zueinander und erblickten uns voller Freude. Sie wirkte in ihrer schönen Garderobe sehr gross und attraktiv, war wirklich unglaublich elegant angezogen und ein echter Blickfang, so wie sie auf ihr Smartphone drückte und es in ihrer Tasche verstaute.

„Hey, schön dich zu sehen", sagte sie lächelnd.

„Ja, tut gut dich zu sehen", erwiderte ich. Der Gedanke sie zu küssen ging mir durch den Kopf. Sie sah so aus, als ob sie den gleichen Geistesblitz gehabt hätte, doch wegen der Sitten in Dubai liessen wir es bleiben. Wir liefen sehr eng nebeneinander über die Autobahnüberführung in die Richtung meiner Wohnung. Es war eine schöne Abendstimmung und Charlotte erzählte mir irgendwie ganz viel. Ich hatte sie in ihrer Wohnung nicht so gesprächig erlebt und den Eindruck, als ob sie sich die Nervosität von der Seele reden würde. Gelegentlich blieben wir stehen und schauten uns flirtend an, während sie mir zufrieden über die neue Farbe des Zimmers und Einrichtungsideen erzählte. Sie fragte mich gelegentlich auch nach meiner Meinung, als ob ich mitbestimmen dürfte.

„Sag mal, hast du heut was zu Abend gegessen?", wollte ich wissen.

„Nein, ich glaube deswegen labere ich dir gerade die Ohren voll", sagte Charlotte witzig überdreht. Wir kamen an der Promenade an und sie erblickte den Cayan Tower und fand das wohl alles ziemlich spannend. „Nette Gegend. Hier bin ich viel zu selten", erzählte sie.

„Vielleicht wird es ja mal mehr", sagte ich.

„Man darf gespannt sein, was die Zukunft bereithält", sagte sie lächelnd. Nach ein paar Minuten wählte sie eines der vielen austauschbaren Restaurants an der Promenade aus und wir assen eine Kleinigkeit. Obwohl das Restaurant nicht weit weg von meiner Wohnung war, hatte ich es zuvor noch nicht aus Eigenantrieb besucht. Oft bin ich nur daran vorbeigerannt. Ich erfuhr während wir die Abendstimmung aufsogen, dass sie auch segelt und es in Dänemark beinahe etwas Selbstverständliches ist. Ich erzählte ihr, dass Segeln als „ene Kölsche jung" etwas Ausserordentliches und keineswegs alltägliches war, obwohl der Rhein durch die Stadt fliesst und ich nur durch meinen Opa an der Nordsee segeln durfte. Daraufhin wollte sie mehr über die Domstadt und mich erfahren.

Hätte ich es nicht besser gewusst, hätte ich ihren Blick glatt als verliebt eingeschätzt, verstärkt durch die Tatsache, dass plötzlich ihr nackter Fuss mich am Knie und an der Wade zu streicheln begann. Als mein Blick wohl verriet, dass ich sie spüre, wechselte ihr Grinsen in ein zufriedenes Strahlen. Ich streckte auf dem Tisch meine Hand aus und sah sie nach ihr greifen. Währenddessen lief im Hintergrund Live-Musik und der Song „Just the Two of Us" entfaltete seine magische Wirkung. Wir tranken langsam den Rotwein aus und ich wehrte mich fast mit Händen und Füssen gegen die Einladung Charlottes, das Abendessen zu übernehmen. Ich wollte nicht, dass sie mit dem verhältnismässig geringen Gehalt einer Flugbegleiterin mir das überteuerte Essen zahlt. So ehrlich hätte ich es auch niemals aussprechen können.

„Martin, nachdem du mir heute so lange beim Streichen geholfen hast, ist es das Mindeste", sprach Charlotte ernst.

„Charlie, glaub mir, ich habe das gern gemacht. Wäre auch den anderen beiden gegenüber nicht ganz so fair, wenn du mich einladen würdest. Ich spanne dich dann ein, wenn ich eines Tages deine Hilfe brauche", entgegnete ich ihr.

„Schau, ich muss heute Geld ausgeben. Ich habe das Gefühl, dass Moe was ahnt und vielleicht wie eine Mutti meine Ausgaben kontrolliert. So kann ich wenigstens sagen, dass ich wirklich aus war. Sagen wir mal, es ist zum Selbstschutz und nicht ganz so altruistisch, wie du vielleicht glaubst", sagte sie flirtend.

„Nur wenn ich das Frühstück übernehmen darf?", frage ich vielleicht etwas offensiv. Charlotte machte einen geraden Rücken und schaute etwas überrascht zu mir.

„Vielleicht. Aber nur wenn du das hier akzeptierst", willigte die Dänin beinahe ein.

„Abgemacht. Entschuldige, ich wollte dich damit nicht überfahren. Ich hab dich heut Abend nicht wegen ... also du weisst schon ... sehen wollen. Ich fand nur, dass es heute Vormittag viel zu schnell zu Ende ging", stellte ich klar.

„Ja, das tat es. Wir hatten echt Glück, dass sie uns nicht erwischt haben. Ging vom Timing her genau auf. Jetzt haben wir glücklicherweise mehr Zeit. Schauen wir mal, wohin der Abend uns führt", sagte Charlotte ganz unverkrampft den Satz zum zweiten Mal an diesem Abend. Ich glaube, sie fühlte sich in meiner Gegenwart wohl und die anfängliche Nervosität schien verflogen.

„Wollen wir uns noch etwas die Beine vertreten?", fragte ich sie und Charlotte schaute mich zustimmend an. Ich bezahlte und wir machten uns auf den Weg in Richtung nirgendwo.

„Oh nein, ich wollte dich doch einladen", sprach die Dänin Minuten später enttäuscht.

„Och, das tut mir leid. Ich hab das wirklich nicht absichtlich gemacht. Das lief irgendwie ganz unterbewusst ab. Echt, sorry", sprach ich peinlich berührt. Es lag mir fern sie zu kränken, ihr etwas auszuschlagen.

„Komm schon her. Hat aber auch etwas Süsses", sprach Charlotte und zog mich leicht zu sich und küsste mich. Dieser Kuss strahlte Dankbarkeit und Verlangen aus und machte Lust auf mehr. Nach fünf Sekunden war auch schon alles vorbei und liess mein Herz benommen von Sinnlichkeit zurück. Es pochte schneller wie sonst. Ich schaute in ihr Gesicht und ihre Augen. Mir lief das Wasser im Mund zusammen.

„Ich könnte noch Stunden mit dir hier spazieren. Erzähl mir mehr von dir", forderte ich sie auf.

„Ich auch. Tja, wo soll ich nur anfangen? Oh, ich fand es süss, dass du mich vorhin Charlie genannt hast. Nur Menschen, die mich ganz fest mögen, nennen mich Charlie. Ganz wenige. Ich mag es, wenn sie mich so nennen", sprach sie offen.

„Magst du es auch, wenn ich es sage?", wollte ich von ihr wissen.

„Vielleicht!?", sagte sie genau zwischen Aussage und Frage schwankend.

„Ist gut, wenn wir noch kleine Geheimnisse voreinander haben", sagte ich scherzend.

„Na ja, besonders wenn wir uns schon am ersten Tag so extrem nah gekommen sind. Das hatte ich noch nie. Na, vertraust du mir im Gegenzug ein Geheimnis von dir an?", forderte mich Charlotte heraus.

„Vielleicht eins, das mit dir zu tun hat?", fragte ich sie zurück. Sie formte nachdenklich blickend einen runden Mund, der sich Sekunden später in ein zauberhaftes Lächeln verwandelte.

„Warum nicht", sagte sie leise und schüchtern. Ich umarmte sie und zog sie zu mir und küsste sie, während ich meine Hand an ihr Gesicht hielt und mit dem Daumen zart über ihre Backe streichelte. Ich blickte aufmerksam in ihr Gesicht, als ich meines langsam zurückzog. Sie blickte verlegen zu Boden.

„Das war jetzt ein sehr schönes Geheimnis, ganz unerwartet", hauchte sie mir zu und blickte wieder in meine Augen.

„So schön wie deine Augen", sprach ich.

„Ich glaube, das wird langsam zu romantisch für die Strassen von Dubai", sagte sie etwas verlegen, aber heiter. „Wohnst du in der Nähe?", wollte sie wissen.

„Ja, in drei Minuten sind wir da, wenn wir weiter so schlendern. Ansonsten in etwas weniger als zwei Minuten", versuchte ich aus mir unerklärlichen Gründen so präzise wie möglich zu sein.

„Ich bin gespannt. Ich tippe auf eine jugendliche Einrichtung mit vielen Lego-Modellen", gab die Dänin ihre Einschätzung über meine Person preis. Sie hätte falscher nicht sein können. Ich musste lachen. „Ich hab wohl voll ins Schwarze getroffen, gell?", sagte sie selbstsicher. So liess ich sie in ihrem Glauben und widersprach nicht. Mit etwas Genugtuung öffnete ich wenig später die Tür zu meiner Wohnung und sah Charlotte staunen.

„Wow, also ... da brauchst du ja wirklich keine Möbel", sagte sie und ihr schwärmender Blick erinnerte mich an Stacy. Noch bevor ich antworten konnte, entdeckte sie ein Detail, das ihr eine weitere Aussage entlockte. „Wow, du hast einen Schallplattenspieler! Echt cool. Hast du was von Hendrix?", wollte sie wissen.

„Leider nein. Ich habe nur gerade mal zwei Platten. Ich muss aufstocken. Hendrix ist aber auch auf meiner „Short-List" sowie Pink Floyd und ..."

„Kauf dir auch was von Nena, die mag ich", unterbrach mich Charlotte mit einer Portion Stolz, eine deutsche Künstlerin zu kennen. Sie begann „99 Luftballons" mit einem herrlich dänischen Dialekt zu singen. Irgendwie süss. Ich küsste sie, als sie ins Stocken geriet und atmete ihren Duft ein. Sie umklammerte mich und intensivierte den Kuss mit ihrer Zunge. Als wir voneinander abliessen, wollte ich wissen, ob sie etwas trinken möchte.

„Sehr gerne. Nach dem Wein hab ich so einen unglaublichen Durst", sprach Charlotte erleichtert.

„Vielleicht Ginger-Ale oder einen Fruchtsaft?", versuchte ich sie zu einem „energiereichen" Drink zu überreden.

„Hast du vielleicht Sprudelwasser? Aber nur, wenn es dir keine Umstände bereitet", sprach die charmante Dänin. „Mit Eistee hättest du mich rumbekommen", sagte sie etwas neckisch.

„Ich freue mich über deine Vorliebe für Sprudelwasser. Kalt oder Zimmertemperatur?", wollte ich wissen.

„Du bist ein Goldschatz. Zimmertemperatur gerne. Ist mir am Abend am liebsten", bestellte sie ihr Wasser. Ich freute mich, ihr das Wasser in einem neu gekauften Glas zu servieren. „Oh, nettes Glas. Und sorry wegen dem Lego, ich lag falsch", erzählte sie in einem Atemzug.

„Schon gut", sagte ich und wollte mich zu ihr an den Esstisch setzen.

„Warte! Hast du Schwarztee und Zitronen?", wollte sie wissen.

„Ja, warum?", wollte ich in Erfahrung bringen.

„Dann können wir zusammen Eistee machen, was meinst du?", fragte mich Charlotte, während sie mich zufrieden anblickte.

„Klingt gut", sagte ich und sah, wie sie aufstand und zu mir in die Küche lief. Es war speziell, sie nach Stacy und Sonja in meiner Wohnung zu sehen. Eine weitere Frau, die der Wohnung Leben einhauchte. Sie streichelte mir über die Schulter.

„Wo hast du scharfe Messer?", wollte sie wissen, als sie nach der Zitrone griff. Ich öffnete die Schublade und suchte anschliessend nach dem Schwarztee und fand eine Packung, in der noch drei Beutel waren.

„Meinst du drei Beutel reichen?", wollte ich von ihr wissen.

„Manchmal braucht man Glück. Ich benötige genau drei. Hasst du auch noch Eis in der Wohnung?", wollte sie wissen. Ich öffnete das Fach mit Eis und hätte es auch mit dem Kühlschrank noch herstellen können.

„Cool, das passt. Oh, und wie sieht es mit Zucker aus?", fragte sie flirtend. Ich küsste sie und gab ihr den Behälter mit dem Zucker. „Ist so einfach und du weisst, was drin ist", fuhr sie fort.

„Du kaufst dir nie Süssgetränke, richtig?", fragte ich und bekam ein charmantes „Nein" als Antwort. Ich stellte mich hinter sie, während sie die Zitronen schnitt und küsste ihren Nacken. Sie kippte ihren Kopf leicht zur Seite, damit sich ihr blondes Haar nach rechts neigte, sodass ich einen noch besseren Winkel hatte. Sie akzeptierte bereitwillig meine Nähe, suchte sie sogar. Ich legte meine Hände auf ihre und machte jede Schneidebewegung mit. Sie lehnte sich zurück und schmiegte sich an meinen Körper.

„Da gibt es noch etwas, was ich dich fragen wollte", hauchte sie mir sinnlich zu.

„Ja", hauchte ich in ihr Ohr und küsste ihren Nacken ein weiteres Mal. Ich nahm einen tiefen Atemzug ihres lieblichen Duftes.

„Hast du noch einen Stieltopf, um den Tee aufzukochen?", grinste sie verlegen. „Mit einem Wasserkocher wäre es etwas einfacher gewesen", sagte die zauberhafte Frau weniger romantisch als zuvor.

Ich zog Charlotte etwas zurück und öffnete die Schublade mit den Töpfen. Sie nahm einen geeigneten Topf und schaltete die Herdplatte ein, drehte sich zu mir und blickte direkt in mein Gesicht und tief in meine Augen.

„Schön bist du hier, ich geniesse deine Nähe", sagte ich.

„Ja, und ich bin wieder so schrecklich aufgeregt. Schau mal", sagte die Dänin und streichelte sanft über ihren Arm. Ich sah, dass sie eine Gänsehaut hatte.

„Och Gott. Und ich spüre dafür meinen Herzschlag sogar in der Kehle", sagte ich und gab ihr einen Kuss.