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Alle Kommentare zu 'Proterogania 01'

von _Faith_

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  • 18 Kommentare
Bleeding_HeartBleeding_Heartvor etwa 6 Jahren
Subjektiv verwirrt, objektiv fasziniert

Was soll ich sagen - einfallsreich ist es auf jeden Fall! Die Idee finde ich sehr gut, das Setting überzeugt und die Protagonistin wirkt glaubhaft. Generell würde ich sagen, dass die Grundidee sehr gut ausgearbeitet wurde.

Einziges Problem, das ich sehe, ist die etwas zu kurz kommende Beschreibung der offensichtlich vorhandenen Bisexualität der Person(en). Wenn nämlich die Spezies der Proteroganier sich tatsächlich fortpflanzt, indem jedes Individuum weiblich geboren wird und sich dann zu einem männlichen Exemplar umformt, so muss entweder eine sexuelle Umorientierung stattfinden oder eine generelle Bisexualität vorliegen. Hätte man in meinen Augen etwas stärker betonen können, aber das ist eher eine Kleinigkeit.

Subjektiv bin ich, muss ich gestehen, verwirrt - ob mir der Text gefällt, kann ich ehrlich gesagt nämlich nicht genau sagen. Das Thema ist zweifelsohne interessant und sorgt auch für eine gewisse Abwechslung, vergleicht man es mit den meist sehr einfach gestrickten Mustern der Geschichten dieser Seite, allerdings fehlt einem natürlich gewissermaßen auch der Bezug dazu.

Sicherlich, man kann die Depression, die Isolierung der Protagonistin (bzw. des werdenden Protagonisten) und die Verwirrung und Hilflosigkeit auf die eigene Person übertragen, aber die konkrete Situation dürfte für die Meisten wohl unvorstellbar sein, jedenfalls im erhöht empathischen Sinne.

Alles in allem aber eine gute Sache - ich freue mich auf Kapitel 02 und gebe 5 Sterne!

Mit kollegialen Grüßen,

Heart

GesaGesavor etwa 6 Jahren
Kreative Idee

Fünf wohl verdiente Punkte für die Idee der Geschichte und für die Idee dieser Welt. Das alleine verdient schon Lob.

Kritikpunkt ist jedoch die Kürze der Geschichte, wie bereits im ersten Kommentar angeklungen. Eine ausführlichere Beschreibung der Charaktere und ihrer Welt hätte die Geschichte noch viel besser gemacht.

Eine langsamere Entwicklung hätte außerdem die Personen glaubhafter gemacht. So ist der Wechsel etwas abrupt und daher nicht einfach nachvollziehbar.

_Faith__Faith_vor etwa 6 JahrenAutor
Danke @ Bleeding_Heart und Gesa

Mir ist ein kleiner Stein vom Herzen gefallen, als ich sah, dass überhaupt jemand kommentiert hat, da ich mir nicht sicher war, ob ich mit der Handlung auf Interesse stoße. Es ist grausam, wenn man kein Feedback bekommt – schlimmer als wohlgemeinte Kritik.

Die Charakterentwicklung und die Beschreibung dieser Welt ist im ersten Kapitel nicht abgeschlossen und geht im Folgenden noch auf die sexuellen Besonderheiten dieser Spezies ein. Wobei ich keine wissenschaftlich, vollständige Abhandlung beabsichtige. Es wird Widersprüche geben, wie sie in jedem hinreichend komplexem System auftreten. (Man muss ja nur mal eine beliebige Tageszeitung aufschlagen um zu wissen was ich meine).

LG

_Faith_

AnonymousAnonymvor etwa 6 Jahren

Du bist sehr kreativ und vielseitig. Ich mag die große Bandbreite Deiner Geschichten.

Die Handlung hat mich sehr überrascht und mir gefallen. Danke.

AnonymousAnonymvor etwa 6 Jahren
Romanform wäre besser ...

... aber dann wäre die Geschichte nicht hier.

Die Idee ist definitiv verstörend, aber nichtsdestotrotz ist die daraus entwickelte Geschichte absolut lesenswert. Nur die Kategorisierung "Anal" passt ja nun so gar nicht, da wäre "Schwule" ja fast noch passender gewesen.

Dass die Entwicklung von das Protagonist (Formulierung ist Absicht) etwas kurz gekommen ist, haben schon andere bemängelt. Vermutlich ist das der Zielplattform "Literotica" geschuldet. Ich würde mir eine überarbeitete Fassung wünschen, mit dem Ziel einer Novelle oder eines Romans, in der die doch offensichtlich psychisch sehr belastende Metamorphose von Frau zu Mann viel mehr Raum bekäme. Viele Aspekte dieses Wandels wurden noch gar nicht angesprochen, so zum Beispiel, das Ariu sich vermutlich noch immer von attraktiven Männern angezogen fühlen dürfte: unser Sexualverhalten ist nicht nur hormongesteuert, ein Teil ist erlernt, und dieser Teil ändert sich nicht einfach nur dadurch, dass frau jetzt einen Penis hat. Klar, die Proteroganier sind keine Menschen, aber wie in anderen guten SF-Geschichten stehen sie als Gleichnis für die menschliche Gesellschaft. Natürlich würde bei so einer Langform die Akzeptanz dafür auf Literotica leiden, aber es gäbe - wie schon gesagt - wahrscheinlich eine richtig gute SF-Geschichte mit erotischen Einschlag.

Ich freue mich auf die Fortsetzung!!

_Faith__Faith_vor etwa 6 JahrenAutor
@Anonymous bez. Romanforum

Danke für deinen Kommentar.

Wie in meinem Kommentar vom 21.02.2018 erwähnt, ist die Charakterentwicklung noch nicht abgeschlossen und: ja, die Erzählweise ist der Plattform geschuldet. Ich wollte das erste Kapitel nicht mit Erzähltext überfrachten. Es ist immer ein Balanceakt (und die grundlegende Aufgabe eines Schreibers von Erotikgeschichten); Handlung, Beschreibung und Erotik so zu dosieren, dass es möglichst vielen schmeckt. Im Idealfall passiert natürlich alles gleichzeitig, aber ich kann die Charaktere nicht jede Handlung kopulierend durchleben lassen. :-)

Das ich das „falsche“ Genre gewählt habe, ist bezeichnend für die meisten meiner Geschichten, da ich immer über den Rand male. Den Genrevorschlag „Schwul“ kann ich allerdings überhaupt nicht nachvollziehen und das Universalgenre „nicht festgelegt“ macht aus der besten Geschichte einen Ladenhüter. Manchmal wünsche ich mir, es würde überhaupt keine Genres geben und den Tags würde mehr Bedeutung beigemessen werden.

LG

_Faith_

AnonymousAnonymvor etwa 6 Jahren
Es gibt die Kategorie: SF

Mein Vorredner hat mich auf die Idee gebracht: Es gibt einen guten SF-Roman mit einem vergleichbaren Thema! Ursula K. Le Guin "Winterplanet" Wikipedia (https://de.wikipedia.org/wiki/Die_linke_Hand_der_Dunkelheit) liefert dazu sogar eine Inhaltsangabe. Ist natürlich <u>kein</u> Porno...

Auden JamesAuden Jamesvor etwa 6 Jahren
Geschlechtertausch der Zukunft

Die Frage nach der richtigen Kategorisierung des vorliegenden Texts haben meine Vorkommentatoren bereits aufgeworfen, und neben den genannten Kategorien „Schwule“ und „Sci-Fi & Phantasie“ käme, denke ich, vor allem auch die ganz am Ende der langen Liste in Frage, namentlich: „Transsexuelle & Crossdresser/Transvestite“, schließlich handelt es sich ja bei allen Figuren in der vorliegenden Zukunftswelt um (natürliche) Transsexuelle.

Dieses Thema, der Geschlechtertausch, ist nun wiederum für Faith-Leser ein alter Hut („Caros Lektion“), und ich kann – leider! – nicht erkennen, wo diesem alten Hut neue Facetten abzugewinnen oder den Inhalt bemerkenswert aufzupolieren dem Autor gelungen wäre. Die Tragik des geschlechtlichen Dimorphismus wird von Faith gleichwohl auf subtile Weise zugespitzt, da alle Männer nun (körperlich) transmutierte Frauen sind, was – wie sollte es angesichts des Duos von Autor & Thema anders sein? – natürlich nur zu Melancholie (vgl. Umai, Chef [den der Verlust seiner Weiblichkeit offensichtlich auch um seinen Namen gebrach hat]) und Todessehnsucht (vgl. die freiwilligen Massenmeldungen zum Militär & der konsequente Männerunterschuß) führen kann, sobald die – logisch – männliche Wutphase (vgl. Arius Angepißtheit gegenüber ihren Töchtern) und noch-weibliche Trauerphase (vgl. Arius Isolation) überwunden sind. Kurzum: „same old, same old“ – das alte Lied (oder doch eher: Leid?).

Wie dem auch sei, der Text leistet sich auch im Kleinen noch einige Lapsus, die die thematische Abgedroschenheit fast schon wieder vergessen machen:

Gleich zu Beginn, im zweiten Absatz begegnen dem geneigten Leser zwei offenkundige Zeit- bzw. Grammatikfehler. Erst heißt es: „im 122. Stock des Habitats hätten sie einen ungetrübten Ausblick auf den südwestlichen Himmel“, dann: „würde sich ihm der Blick in seinen Wohnbereich offenbaren“, was beide Male nicht paßt, da der Text ansonsten, wie auch in den umschließenden Sätzen, im Präteritum steht, weshalb jene konjunktivischen Formulierungen nicht ohne ihre entsprechenden Hilfsverben auskommen können. Im ersten Fall hätte also am Ende ein „gehabt“ stehen müssen; und im zweiten Fall hätte es „offenbart haben“ heißen müssen. Ferner finden sich nachlässige OGI-Schusseleien, wie z. B.: „tränen verschleiertem Blick“, „nieten besetzte Lackleder BHs“, „mit Öl durchdrängt“. Auch zeigen sich, wie ich finde, des öfteren Stilunsicherheiten, so bspw. in der folgenden Formulierung: „weil sich die Wärme und Enge ihres Arsches für ihn irre gut anfühlte“, wo das „irre gut“ einfach nicht zum ansonsten neutralen Ton des Erzählers paßt.

Von diesen Kleinigkeiten abgesehen, habe ich an mehreren Stellen – vorsichtig formuliert – Probleme der Logik des Texts bzw. den Aussagen des Erzählers zu folgen.

Der erste offensichtliche Verstoß gegen jede Logik findet sich gegen Ende der einleitenden Arschfickszene: „Ariu erlebte einen klitoralen Orgasmus ungeahnten Ausmaßes, der maßgeblich durch Umais Bewegungen in ihrem Anus hervorgerufen wurde.“ Ein klitoraler Orgasmus im Arsch? Klar.

Dann hält Ariu ihren Töchtern auf Seite zwei eine kurze Rede wider das weibliche Selbstverständnis als „Gebärmaschine“ und behauptet, daß weibliche Wesen, die sich noch vor dem achtzehnten Lebensjahr für eine Schwangerschaft (und damit das Gebären) entschieden, kein „selbstbestimmtes Leben“ führen könnten, weil sie durch die Schwangerschaft „dauerhaft geschwächt und verbraucht“ würden. Nun, diese Aussage ist, wie ich finde, auf so vielen Ebenen falsch, daß ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll! Vielleicht genügt es aber auch schon, wenn ich darauf verweise, daß die Entscheidung f ü r eine Schwangerschaft als solche wohl ohne Frage bereits ein Ausdruck von Selbstbestimmung sein dürfte; und ferner die weibliche Selbstbestimmung – nach Logik von Arius Aussage – für jedes weibliche Wesen nach einer Schwangerschaft ohnehin passé wäre, weil eine (biologische) Mutter ja „dauerhaft geschwächt und verbraucht“ worden sei, ergo auch sie selbst als Mutter dreier Töchter kein selbstbestimmtes Leben mehr führen könnte. Wieso dann aber diese Paränese auf die Selbstbestimmung, wenn Ariu gar nicht mehr über sich selbst bestimmen kann?

Auch die zentrale Textstelle, welche die Transmutation der Frauen zu Männern reflektiert, ergibt für mich nur schwerlich Sinn. Sie sei aufgrund ihrer Bedeutung für den Text als solchen aber in ihrer Gesamtheit zitiert:

„Ariu wusste aus ihrer eigenen Jungendzeit, dass es nicht einfach war, als ahnungslose Jungfrau einen Mann ins Bett zu bekommen, denn alle Männer waren ehemals Frauen gewesen. Mit diesem Lebenshintergrund waren sie in ihrer maskulinen Lebensphase nicht erpicht darauf, Pionierarbeit bei unerfahrenen Mädchen zu leisten, denn das kannten sie aus ihrer eigenen Jugend nur allzu gut. Jung, aber gut eingeritten und mit einem entsprechend verruchten Ruf, das waren Attribute, nach denen die Männer suchten.“

Wieso sollten die Männer, die ehemals Frauen waren, ausgerechnet aus dem Grund nicht darauf „erpicht“ sein, unerfahrene Noch-Frauen zu ficken, weil sie ehedem selbst unerfahrene Noch-Frauen waren? Will ein schwuler Mann, weil er ehedem selbst unberührt war, keinen anderen unberührten Mann anrühren? Und wie sollten jene transmutierten Männer überhaupt „nur allzu gut“ die Rolle des Deflorators kennen, wenn sie selbst ehedem gar nicht dessen Rolle ausübten? Weiß eine heterosexuelle Frau etwa „nur allzu gut“, wie es sich für den Mann, der sie deflorierte, anfühlte, sie zu deflorieren? Alle diese Fragen laufen ins Leere, natürlich, denn sie sind der Unsinnigkeit des Texts geschuldet, der sie hervorruft, genauso wie der Schlußsatz der oben zitierten Textstelle, der die Realitäten tausender Jahre menschlicher Zivilisationsgeschichte ad absurdum führt, in denen nämlich gerade n i c h t „gut eingeritten[e] und mit einem entsprechend verruchten Ruf“ versehene junge Frauen (vulgo = Huren), sondern Jungfrauen, d. h. also unberührte Mädchen mit einem entsprechend hervorragenden Ruf, von Männern gesucht worden sind!

Ansonsten, und damit schlage ich zum Schluß den Bogen vom Kleinen zurück zum Großen, ist vor allem der erzählerische Aufbau des Texts zu bemängeln, weil dieser im Grunde nur aus drei Bestandteilen besteht: „info dumps“ (gesamter zweiter Textabschnitt und dritter ab: „Bis zum vierzehnten Lebensjahr waren die Mütter die unmittelbarsten Bezugspersonen für ihre Kinder ...“), Routine-Sexszenen (Eingangs- und Schlußszene), Beschreibungen der Zukunft, die von Beschreibungen der Gegenwart nicht zu unterscheiden sind (BH-Kauf, Werbe-Agentur-Arbeit). Das daraus am Ende kein besonders lesenswerter Text entstehen kann, das, denke ich, liegt auf der Hand! Die Informationshalden bringen den Erzählfluß zum Erliegen oder wirken wie narrative Stolpersteine; die lustlos geschriebenen Sexszenen vermögen niemanden zu begeistern und wurden, wie einer meiner Vorkommentatoren bereits anmerkte, wohl nur in den Text hineingeschrieben, weil das für einen LIT-Text aus Sicht des Autors wohl so sein müsse; die gegenwärtigen Zukunftsbeschreibungen untergraben die gesamte Prämisse des Texts, der ja vorgeblich auf einem fernen, fremden Planeten unter „Proteroganiern“ spielt, die von einer gewissen, derzeit dominanten irdischen Lebensform aber sonderbarerweise so gut wie nicht zu unterscheiden sind.

–AJ

Auden JamesAuden Jamesvor etwa 6 Jahren
∴ { ◊ • 1 ½ STERNE • ◊ }

.

_Faith__Faith_vor etwa 6 JahrenAutor
@Auden

Lieber AJ

Im letzten Satz Deines Kommentars, scheint ein Anflug von Kritik zu sein, dass die Proteroganier den Menschen zu ähnlich sind, während Du im restlichen Text alle beschriebenen Abweichungen von der menschlichen „Norm“ bemängelst. Wenn Jungfrauen bei dieser Spezies nicht hoch im Kurs stehen, dann ist das so. [Punkt]

Allerdings kann man nicht von der Gesamtheit einer Kultur auf den Einzelnen schließen. Es mag durchaus Proteroganier geben, die auf Jungfrauen versessen sind. Aber mal ehrlich: welcher menschliche Mann entscheidet sich für die unerfahrene Jungfrau, wenn er die Nacht auch mit einer, kaum älteren Dame verbringen könnte, die mehr als den Grundschritt tanzen kann?

Ein klitoraler Orgasmus ist durch Analsex möglich, da die Klitoris weitaus größer ist, als das was man augenscheinlich (von vorne) sieht und das eigentliche Organ, gerade durch den Anus besonders gut stimuliert werden kann. Ich wage mal, die Behauptung aufzustellen, dass anale Höhepunkte bei der Frau, in den meisten Fällen durch die klitorale Stimulation von hinten erfolgen. bei meinen Proteroganiern ist das jedenfalls so.

Bezüglich der Schwangerschaft von Minderjährigen, ist es nicht von der Hand zu weisen, dass eine Heranwachsende, die z.B. mit vierzehn, jährlich ein Kind bekommt, mit dem Erreichen des Erwachsenenalters bereits einiges geleistet hat, wodurch ihr Körper diese Energie nicht in sein eigenes Wachstum investieren konnte. Weiterhin halten Schwangerschaften und damit einhergehenden Kinder, eine Mutter davon ab, sich um ihre eigene (Aus)Bildung zu kümmern.

Sie sind demnach für den Rest ihres Lebens körperlich und bezüglich ihres Bildungshintergrundes im Nachteil, was ihre Optionen für ein Selbstbestimmtes Leben deutlich schmälert. Was ist an dieser Schlussfolgerung falsch?

Vielleicht hast Du Dich einfach an meinem Repertoire sattgelesen. Abgesehen von „Tatjanas Fetisch“ fabriziere ich, in Deinen Augen, ja einen Flop nach dem anderen.

LG

_Faith_

Auden JamesAuden Jamesvor etwa 6 Jahren
@ Autor: Normen, Flops und Fabrikate

Lieber Faith,

mein letzter Satz bezog sich nicht nur auf die (vorgeblich) außerirdische Spezies der „Proteroganier“ als solcher, sondern vor allem auch auf die Beschreibungen ihrer alltäglichen Kultur (vgl. BH-Kauf, Werbe-Agentur-Arbeit), die letztlich das unstimmige Bild von allzumenschlichen Unmenschen erzeugen, wenn Du verstehst, was ich meine (Du schilderst im Grunde allzumenschliche Wesen, weshalb deren Abweichungen von der, wie du sagst, „menschlichen Norm“ nur um so störender ins Auge fallen). Dein Argument, daß wenn Du X für deine Erdichtung T behauptest, egal wie widersinnig X an und für sich (sowie im Abgleich mit seinen wirklichen Vorbilder) auch sein mag, das dann eben einfach so sei – Punkt, aus, Ende –, ist überaus billig, wie Dir selbst, denke ich, klar sein dürfte, weil du auf diese Weise (gültige) Kritik schlechtweg ignorierst bzw. Dich derselben stur verweigerst. Dadurch, daß man die Augen verschließt, wird das, was man nicht sehen will, nicht einfach verschwinden!

Das mit dem klitoralen Orgasmus durch anale Stimulation: geschenkt. Es wäre müßig, wenn wir beide hier über Begrifflichkeiten stritten, die an und für sich bereits fachwissenschaftlich strittig sind (Behauptung unterschiedlicher Orgasmustypen). Was allerdings die Präferenzen der Männer bezüglich der „Erfahrenheit“ (so übersetze ich deine Tanzschrittmetapher einmal) ihrer weiblichen Geschlechtspartner anbelangt, so weiß ich ehrlich nicht, wie Du an dieser Stelle eine rhetorische Frage stellen kannst, wenn einer der Eingriffe der plastischen Chirurgie mit dem stärksten Nachfragewachstum in den letzten Jahren die Hymenorrhaphie ist (in Deutschland etabliert von „Vagina-Picasso“ Prof. h. c. Dr. Gress) und weltweit in verschiedensten Ländern und Kulturen jungfräuliche Mädchen seit jeher höchste Wertschätzung (im vollem Sinnumfang des Wortes) genießen!

Zur Selbstbestimmung: Und selbst wenn, wie Du annimmst, eine Heranwachsende durch Schwangerschaft eine gewisse „Energie“ nicht in ihr eigenes Wachstum investieren könnte, so bleibt ihr dennoch, wie gesagt, die selbstbestimmte Entscheidung f ü r die Schwangerschaft, denn auch die Entscheidung f ü r das Kind und g e g e n die (akademische) Karriere kann grundsätzlich eine selbstbestimmte sein (wie alle Entscheidungen, die wir selbst zu bestimmen vermögen). Deine Schlußfolgerung ist insofern „falsch“, als sie den Begriff der „Selbstbestimmung“ a priori auf ein einziges Lebensmodell einschränkt (und seine handlungstheoretischen Grundlagen ignoriert) und mittels dieses eingeschränkten Begriffs dann alle anderen, die logisch-semantisch unbeschränkter und der vielfältigen Lebenswirklichkeit damit angemessener sind, zu disqualifizieren sucht. Das ist schlechterdings ein so unlauteres wie ungültiges Verfahren!

Daß Du in meinen Augen einen „Flop“ nach dem anderen fabrizierest, ist eine bloße Unterstellung von Dir, deren Stoßrichtung ich ehrlich gesagt nicht verstehe, wirkt sie auf mich doch mehr wie die selbstmitleidige Geste eines sich nicht genug geliebt fühlenden Autors, für den ich Dich eigentlich nicht halte. Sollte ich das vielleicht tun?

MfG

Auden James

_Faith__Faith_vor etwa 6 JahrenAutor
Objektivität

Lieber Auden,

bei der Beschreibung der Kultur habe ich bewusst bekannte Bezeichnungen (BH, usw.) gewählt. Ich hätte alles anders nennen können, um dem weltlichen Leser dann durch noch mehr Erklärtext wieder einen Bezug zu dem geben zu müssen, was er versteht. Die Proteroganier reden und schreiben auch nicht auf Deutsch, ich habe mir erlaubt, dass für die Zielgruppe zu übersetzen. Persönlich finde ich Si/Fi und Fantasytexte albern, wenn sie mit Kunstbegriffen für alltägliches eine scheinbare Fremde erzeugen wollen.

Da ich eine fiktive Welt beschreibe, die nicht unsere Kultur wiederspiegelt, darf ich sehr wohl ein X zu einem T machen, wie Du es so schön genannt hast. Genau das ist es, was die Fiktion von der Realität unterscheidet. Dein Jungfrauenkult, den ich weder im Text, noch jetzt auf Hymen reduzieren will, hat nicht einmal für diese Welt in seiner Gesamtheit Bestand. Diesem Thema wird, wie Du selbst erwähnst, in unterschiedlichen Ländern und Kulturen unterschiedlich viel Bedeutung beigemessen. Das der Bedarf an Restauration dieses Häutchens in Deutschland steigt, liegt vermutlich nicht an den alteingesessenen Bewohnern dieses Landes und spiegelt für mich eine verlogene Pseudomoral wieder.

Mich stört es einfach, dass du in einem fiktiven Text Dinge kritisierst, die nicht einmal auf dieser Welt fiktiv sind. Muss eine Handlung immer der statistischen Mehrheit entsprechen, um von dir akzeptiert zu werden?

Wenn Selbstbestimmtheit für Dich bedeutet, dass Kinder machen können was sie wollen, bevor ihre Vernunft mit der körperlichen Entwicklung gleichgezogen hat, sind Altersschutzgesetze natürlich ein gravierender Einschnitt.

Diese oben genannten Punkte verteidige ich so vehement, weil ich der Meinung bin, dass Dir dabei die Objektivität verloren gegangen ist und Du Deine Sicht auf die Welt auf meinen fiktiven Text projizierst. Meine Fiktion muss Dir nicht gefallen, aber versuche doch bitte, sie deswegen nicht als Falsch oder Fehlerhaft zu deklarieren. Bei Deinen Anmerkungen zu den OGI – Fehlern und den Stilunsicherheiten, gibt es nichts zu diskutieren.

Das was du als selbstmitleidige Geste interpretierst, meine ich ohne Trotz, denn jeder Künstler hat ein beschränktes Repertoire, egal ob er singt, tanzt, schreibt, oder sich der Welt sonst irgendwie mitteilt, tut er das aus seinem subjektiven Blickwinkel. Du hast nicht zum ersten Mal angemerkt, dass ich Routine-Sex beschreibe und mich in meiner Themenwahl wiederhole. Ich versuche zwar immer neue Facetten zu finden, unterliege aber leider den üblichen Beschränkungen eines Individuums. Wenn Du meiner Texte müde geworden bist, musst Du das nicht jedes Mal aufs Neue ausführen. Ich kenne es als Konsument selbst, dass man sich an einem Autor sattgelesen hat oder sich die neue CD der ehemaligen Lieblingsband genau so anhört, wie das vorherige Album.

LG

_Faith_

Auden JamesAuden Jamesvor etwa 6 Jahren
@ Autor: Wahn & Wirklichkeit

Lieber Faith,

ich weiß nicht, weswegen Du Dich so ins Zeug legst, die Banalitäten und Unstimmigkeiten des vorliegenden Texts resp. Deiner Replik zu verteidigen, aber irgendeinen Grund wirst Du dafür schon haben; und ja, jene Banalitäten und Unstimmigkeiten sind banal und unstimmig im o b j e k t i v e n Sinne, d. h. also an den Dingen, so wie sie sind, gemessen (vgl. Alltagskultur, Jungfrauenkult etc.).

Was Dein Anwurf an mich soll, daß ich meine Sicht auf die Welt auf Deinen Text projizieren würde, weiß ich nicht, denn zum einen haben wir alle notwendigerweise unsere je eigene Sicht auf Welt, was – zugegeben – trivial ist, und zum anderen verstehe ich nicht, was genau Du mit der unterstellten Projektion meiner eigenen Sicht auf Deinen Text meinst. Einfach den logischen Fehlschluß, daß was mir nicht gefalle, falsch sein müsse? Nun, ich wüßte nicht, wo mir dieser in meinem Kommentar zum vorliegenden Text unterlaufen wäre.

Das mit dem X und T habe ich wohl nicht hinreichend ausgeführt, denn Deine Aufnahme desselben unterliegt einem Mißverständnis: Es ging nicht darum, aus einem X ein T zu machen, sondern X stand für eine beliebige Behauptung, die innerhalb einer Fiktion T vorgeblich wahr sei, aber durch Widersprüche zu den Hintergrundannahmen der Fiktion, die freilich wiederum aus der Realität übernommen sein können (aber natürlich nicht müssen), unstimmig oder widersinnig wird. Diese Formalisierung sollte lediglich einsichtiger machen, wieso das Manöver eines Autors, den Fall einer solchen Unstimmigkeit mit „Ist eben so: Punkt, aus, Ende“ zu beantworten, unlauter und billig ist und keine Lösung des Widerspruchproblems liefert.

Der Sinn Deines Satzes: „Mich stört es einfach, dass du in einem fiktiven Text Dinge kritisierst, die nicht einmal auf dieser Welt fiktiv sind“, erschließt sich mir leider nicht. Will der Satz sagen, daß ein fiktiver Text nicht in Bezug zur Realität gesetzt werden dürfe?

Zum Punkt der Selbstbestimmung habe ich, denke ich, soweit als nötig alles gesagt. Was Du nun machst, die Bezugsperson begrifflich immer weiter zu verjüngen (von allgemein „Minderjährigen“ über „Heranwachsende“ hin zu nun ausgesprochenen „Kindern“), verschiebt unmerklich den Sachzusammenhang, an dem sich meine Textkritik entspann, womit Deine neuerlichen Ausführungen allerdings auch ihre Relevanz für meine Kritik verlieren: Die Frage nach dem Sinn von Altersschutzgesetzen ist für diese völlig unerheblich!

Zum Schluß ein Wort zur Beschreibung der Kultur: Du hast nicht bloß „bekannte Bezeichnungen“ gewählt (die ein Autor – aber das nur nebenbei – auch wählen könnte, um damit absichtlich etwas Unbekanntes zu bezeichnen [Stichwort: Verfremdungseffekt]), sondern alltägliche Praktiken aus der (realen) Gegenwart eins zu eins übernommen. In einem Wort: Du hast Dir nichts Neues für deine vorgeblichen fremde Spezies ausgedacht, sondern einfallslos das übernommen, was Dir (und dem geneigten Leser) aus dem gegenwärtigen Alltag nur allzuvertraut ist: BHs, Projektarbeit etc. Wenn Du mich fragen würdest, was du natürlich nicht getan hast, ich bin aber so frei und gebe dir trotzdessen eine Antwort, so bestünde die Lösung nicht darin, dasselbe einfach in grün zu sagen (also unbekannte Bezeichnungen für Bekanntes zu wählen [was, nebenbei bemerkt, lediglich Irritation und nicht Verfremdung bewirkte]), sondern entweder gar nichts zu sagen, wo Dir ohnehin nur Altvertrautes einfiele, oder eben Deinen kreativen Geist, über den Du ja ohne Zweifel verfügst, anzustrengen und dir etwas wahrhaft Neues, Unbekanntes und Fremdartiges auszudenken!

Und daß „Erklärtext“, um deine Begrifflichkeit aufzugreifen, nicht unbedingt notwendig ist – auch nicht bei unbekannten Dingen –, ist von William Gibson („Neuromancer“) hinlänglich bewiesen worden. Das notwendige Mehr an Exposition, das Du, wenn Texte kreativer gestaltet würden, wie den Geist aus der Flasche heraufbeschwörst, entpuppt sich also wie besagter Geist als bloße Mär ohne tatsächliche Entsprechung.

Kollegiale Grüße

Auden James

Hans858Hans858vor etwa 6 Jahren

Nicht zu vergessen, dass 1 1/2 Sterne von AJ schon fast 6 normale sind...

Mir hat´s gefallen, weil es eine Geschichte ist und nicht eine EHWG...

Gruss

Hans

silverdryversilverdryvervor etwa 6 Jahren
Einfach nur geil

... super geschrieben

HartMannHartMannvor etwa 6 Jahren
Hervorragend

gut und flüssig geschrieben, eine ganze Welt entworfen, tolle Sexszenen, was will man mehr. Ich habe Deine Welt genossen.

Ach ja, und _Faith_, Standard-Auden-James-Disclaimer:

nicht auf seine Kommentare eingehen, bringt nichts. Seine Bemerkungen sind sinnloses pseudo-Literaturkritiker-Gefasel, jedes Eingehen darauf bewirkt eine Schwall neuer Kommentare, die genauso Auden-James-ig sind. Lass es und freu Dich an den Kommentaren der anderen.

kater001kater001vor etwa 6 Jahren
Der Anfang ...

... war sehr gut, insbesondere die Beschreibung der Gesellschaft, in der "ewige Treue" auch offiziell die Ausnahme darstellt (und nicht wie bei den meisten Kulturen auf der Erde inoffiziell) war vielversprechend. Ab dem Part, in dem der Begriff "Wechseljahre" quasi neu definiert wurde, bin ich ausgestiegen - sorry.

Dreamliner61Dreamliner61vor 12 Monaten

Genial wie kmmer!

Danke für die schöne Geschichte und die vielen Querbezüge.

Anonymous
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