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Sabine 06: Thorsten und Liana

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Nach ihrem Auftritt revanchierte sich Sonya bei ihr. Sie ließ Liana eine ganze Weile zittern, bis sie ihr den lange herausgezögerten Orgasmus schenkte. Danach duschten sie und versorgten Sonyas Striemen, so dass die am nächsten Tag wieder weitgehend unsichtbar waren. Den Rest der Nacht verbrachten sie mit gegenseitigem Streicheln und Kuscheln. Seit sie mit Thorsten zusammen war, war das zwar nicht der erste Sex, den sie mit Sonya hatte, jedoch die erste Nacht, die sie mit jemand anderem als ihm verbrachte.

Sonya war ihre Vertraute, oder das, was dem am nächsten kam. Sie erzählte ihr von Thorsten, und natürlich redeten sie auch über den Dreier mit Masie. Liana dämmerte in den Schlaf, und im halbwachen Zustand zwischen Wach- und Traumwelt sah sie plötzlich, was ihr die ganze Zeit ungreifbar an der ganzen Sache schien. Während Masie sie mit ihrer teuflisch geschickten Zunge fast ins Delirium leckte, nahm Thorsten sie von hinten und brachte sie innerhalb kürzester Zeit zum Orgasmus. Mindestens zwei mal an diesem Abend nur in dieser Position. Die beiden harmonierten viel zu gut! Sie schnellte hoch wie eine Federpuppe und sah Sonya mit großen Augen an.

Nachdem sie ihre Erinnerungen und Gedanken sortiert hatte redeten sie darüber.

„Vielleicht ist ihre Beziehung noch nicht so lange her?" vermutete Sonya.

„Das glaube ich nicht, das hätte ich doch sehen müssen. Da war nichts, gar keine Sehnsucht, oder Eifersucht oder so. Wirklich!" entgegnete Liana. „Masie war im Gegenteil sogar recht nett und sie schien sich für uns - oder zumindest Thorsten - zu freuen." Sie holte sich nochmal das Bild vor Augen. „Es sah so ehrlich aus."

„Hmm. Könnte er mit ihr noch eine Affäre haben?"

„Ohne, dass sie irgendwie eifersüchtig auf mich wäre? Oder zumindest versuchen würde, Thorsten für sich einzunehmen? Sie hat mich im Bett fast liebevoll behandelt und auch dafür gesorgt, dass sie uns nicht störte. Ich glaube nicht, dass ich das könnte. Sicher nicht." Liana hatte die Stirn gerunzelt, als sie antwortete.

„Das alles passt nicht zusammen. Meinst du, er wird es dir erklären, wenn du ihn fragst?" fragte Sonya.

„Keine Ahnung. Ich werde ihn dazu bringen, es mir zu verraten."

„Soll ich dazu kommen? Als Aufpasserin? Nicht für dich, für euch beide." Sonya kannte Liana lange genug, um zu wissen, dass sie da ein gefährliches Terrain beschritt.

„Nein, ich werde mich beherrschen."

Liana war jetzt ziemlich aufgekratzt. Eigentlich hatte sie bisher keinerlei Grund, Thorsten ein falsches Spiel mit ihr zu unterstellen. Oder Masie. Es war nur dieses eine Erlebnis, und selbst da war sie sich nicht ganz sicher. Immerhin war sie in ihrer Lust halb weggetreten gewesen. Sonya setzte sich hinter sie, nahm sie in den Arm und versuchte sie zu beruhigen. Es funktionierte nur halb.

Am folgenden Tag konnte sie es kaum erwarten zu Thorsten zu kommen. Dort fesselte sie ihn und begann ein äußerst erregendes Spiel. Zum ersten Mal nahm sie seinen Anus in ihr Spiel mit auf. Er keuchte lustvoll auf, als sie ihm einen Buttplug einsetzte. Sie trieb ihn in seiner Erregung soweit, dass er zitterte und zog alle Register, ihn so lange vor der Klippe zu halten, bis er ihr vor Lust und Gier alles verspräche. Dann fragte sie ihn, ob er schon oft mit Masie geschlafen hatte.

„Zu oft, als dass ich es zählen könnte" stöhnte er, während ihre Fingernägel langsam über seine Eichel schabten und so verhinderten, dass seine Erregung nachließ.

„Hast du mit ihr geschlafen, seit wir zusammen sind?"

„Ja"

„Wann?"

„Anfang Juni und an dem Abend, als wir zu dritt waren." er stöhnte auf, als ihre Finger vom Plug nach vorne wanderten und seine Hoden umschlossen.

Wieso hatte er das zugegeben...? „Liebst du mich?"

„JA" so schnell, wie er es sagte, kam es sicher aus seinem Innersten.

Liana schluckte. Die nächste Frage... sie war sich nicht sicher, ob sie die stellen wollte. Dann: „Liebst du Masie auch?"

„Oooaaaahhhh... anders"

Liana erstarrte einen Moment. Ihre Hand an seinen Eiern zitterte leicht. Ihre Gedanken rasten. Jeder andere hätte spätestens hier gelogen. Wieso tat er es nicht auch? Wollte er ihr wehtun? Nein, sicher nicht!

Leise fragte sie ihn „könnte... würde Masie dich mir wegnehmen?"

Die Fragen brachte ihn ein wenig `runter. Er sah sie an. In seinen Augen war nichts Falsches. „Nein, das würde sie niemals!" sagte er schon fast wieder ruhig. „Im Gegenteil, sie mag dich wirklich."

Tränen standen in ihren Augen. „Erklär es mir. Bitte."

„Wir sind wie Geschwister, nur... anders."

Liana starrte ihn an. „Aber..."

„Es hat rein gar nichts mit dir zu tun, beziehungsweise andersrum, wenn sie jemanden hat." Er sah sie an, und seine Erregung ließ nach. „Wir sind einander Vertraute und Familie, aber wir sind kein Paar. Es ist nicht einfach zu beschreiben. Wir kennen uns seit dem Kindergarten, und wir schlafen miteinander, seit es geht. Es ist wie ein Reflex... wir wissen alles voneinander."

„Warum seid ihr dann kein Paar?"

„Es funktioniert nicht. Sie ist ein Teil von mir, wie mein Bruder, und genausowenig könnte ich mit ihr zusammenleben wie mit ihm."

Sie glaubte es ihm, irgendwie, aber sie musste es einfach wissen und nahm sein Handy. Er gab ihr seine Pin, ohne dass sie fragen musste.

„Hallo Masie." Lianas Stimme zitterte leicht. „Stimmt es?"

Masie seufzte, als sie Lianas Stimme hörte. „Ja. Und auch, dass er dich aus tiefstem Herzen liebt..."

Liana legte auf. Ihre Gedanken rasten in ihrem Kopf. Das ergab keinen Sinn. Oder doch, aber nur, wenn das alles stimmte.

„Jetzt weißt du ziemlich alles von mir, was wichtig ist." sagte Thorsten.

‚Aber du so wenig von mir.' dachte sie. ‚Eigentlich bin ich auch nicht besser.'

„Was wird nun passieren?" fragte sie ihn. Und sich selbst.

„Das hängt ganz an dir." antwortete er.

Sie hatte ein schlechtes Gewissen und fühlte gleichzeitig Trauer und Wut. Und Liebe. Anscheinend doch, Sonya hatte recht behalten. Sie schrie laut auf und trommelte auf seine Brust. Dann beugte sie sich hinunter und küsste ihn, legte sich dabei auf ihn und wollte ihn spüren. Und auch nicht.

In ihr breitete sich wieder dieses berechnende Gefühl aus. Sie zwang sich dazu, ruhig zu bleiben, aber es gelang ihr nicht ganz. Sie brauchte ein Ventil dafür, und das war Thorsten. Seine Erektion kam ein klein wenig zurück, und sie fokussierte sich darauf. Und auf den Gedanken an Eloise, und was passierte, wenn sie die Beherrschung verlöre.

Mit einer Mischung aus klinischer Berechnung und verletzter Liebe bescherte sie ihm einen langsamen und auch ein wenig schmerzhaften Orgasmus.

Und Thorsten? Er hatte fast erwartet, dass sie sich direkt umdreht und geht. Aber das tat sie nicht, sie blieb. Was sie mit ihm tat war furchtbar und wunderbar zugleich, und er würde es hinnehmen, wenn es ihr half. Das war der einzige Gedanke, der ihm dabei im Kopf war. Und Liebe.

Nachdem er gekommen war, befreite sie seinen Penis wieder und brachte ihn mit sanfter Massage mit Mund und Händen wieder in Laune.

Dann, als sie seine Erektion wieder spürte, nahm sie sich, was sie jetzt brauchte. Sie ritt ihn und brachte sich mit einer Hand an ihrem Kitzler zum Orgasmus, ihre Narben pulsierten dabei, körperliche wie seelische. Schwitzend beugte sie sich zu ihm hinunter und sah ihm in die Augen. Trotz all dem, was sie eben getan hatte, hatte sich sein Blick nicht verändert. Liebe? Vertrauen? Sie löste seine Fesseln, aber als er sie in den Arm nehmen wollte, schüttelte sie den Kopf. Seit dem Telefonat hatten sie kein Wort geredet, sie konnte es nicht. ‚Mann, ich bin auch ganz schön kaputt...' dachte sie bei sich.

Sie zog sich an und verließ seine Wohnung. Als sie zurück blickte sah sie Trauer in seinen Augen. „Ich muss nachdenken." An der Tür hielt sie kurz inne und sagte, leise „Ich liebe dich..." Sie war noch im Aufzug, als ein „ich dich auch" von ihm per Messenger kam.

Auf dem Nachhauseweg grübelte sie nach. Zum Glück war der Bus fast leer. Wer war sie, ihm Vorwürfe zu machen? Sie hätte an seiner Stelle auch nichts gesagt. Verdammt! Sie hatte ihm so viel von sich nicht offenbart aus Angst, dass er zu schnell verschwunden wäre. Und nun ist sie selbst geflüchtet. Sie schrie auf, schlug auf den Sitz vor sich und legte ihren Kopf nach vorne auf die Lehne.

Zuhause kam sie auch nicht zur Ruhe. Aber wenigstens konnte sie wieder rationaler denken. Jetzt verstand sie auch Sabines Worte. Sie wühlte in ihren Erinnerungen. Er hatte zwar nicht alles erzählt, sie aber auch nicht angelogen. Sie fühlte sich schlecht. Und sie brachte es nicht fertig, ihn jetzt, in diesem Moment, bei sich zu haben, auch wenn er ihr fehlte. Sonya war gerade als Model unterwegs, fiel ihr ein, als sie sie anrufen wollte. Sie schickte ihr eine kurze Sprachnachricht und legte sich aufs Bett. Das Adrenalin ging immer noch in Schüben durch sie, wie ihre Gedanken kreisten. Sie war auch sauer auf sich selbst.

Etwas später war sie im Hofgut und powerte sich dort im Fitnessraum fast vier Stunden lang aus. Sie musste ihre Energie loswerden und konnte nichts auf sich spüren, die Kleider brannten ihr auf der Haut. Dort war der einzige Ort, an dem sie völlig nackt trainieren konnte. Einer der Anwesenden war unsensibel genug, sie anzumachen. Sie nahm ihn an den Eiern, drückte ihm ihre Fingernägel in das dünne Gewebe und drückte zu, bis er mit schmerzverzerrtem Gesicht vor ihr auf die Knie fiel. Sie ging mit ihm in die Hocke ohne ihren Griff auch nur ein wenig zu lockern.

„Du Wurm wagst es, mich zu belästigen?"

„ich.. du..."

„Sprich mich mit Miss Clara an! Entschuldige dich, und dann geh mir aus den Augen!" Ihre Stimme war kalt wie Eis. Anschließend trainierte sie weiter, irgendwie hatte sie nun recht viel Freiraum um sich. Nicht, dass um diese Zeit viele andere Gäste da waren. Als sie später auf ihr Smartphone sah, las sie Thorstens Nachrichten. Sie schrieb ihm „ich muss nachdenken".

Thorsten ging es auch nicht besser. Er überlegte, wie er es hätte besser machen können. Er hätte sie anlügen können, aber das wollte er nicht. Masie aufgeben kam nicht infrage. Es blieb nur abwarten und versuchen, Liana nicht zu nerven. Er schrieb ihr, dass er sie liebt und es gerne erklären würde. Oder es zumindest versuchen.

Masie meldete sich, dann telefonierten sie. Mit ihr zu reden half ihm. Mittendrin kam Lianas Antwort, immerhin kein Ende. Noch. Er schrieb Liana abends ein „Gute Nacht" und Morgens einen Kuss. Sie antwortete irgendwann auch mit einem Kuss-Emoji.

Am nächsten Abend war Sonya bei Liana und hörte erstmal zu. Sie war mit Liana bestimmt nicht so vertraut wie Masie und Thorsten miteinander. Aber nach den Jahren genug, um zu wissen, wie es in ihr aussah, und als ihre Freundin - und noch etwas mehr - war sie nicht nur immer für sie da, sondern konnte auch unverblümt mit ihr reden.

„Fahr hin und rede mit ihm. Und dann mit beiden. Vielleicht weißt du dann weiter." riet sie ihr. „Du sagst selbst, dass du ihm glaubst. Kannst du ihm auch vertrauen?"

„Ich weiß nicht, ob ich mir vertrauen kann. Thorsten hat mich nicht angelogen, und ich glaube ihm auch alles, zumindest, was ich bisher weiß. Aber kann ich damit umgehen, dass Masie immer irgendwo in seinem Kopf ist und ich weiß, dass sie immer wieder Sex haben werden?" Liana sah ihre Freundin zweifelnd an.

„Auch wenn es dir nicht gefällt, aber du bist, auch was das angeht, nicht besser oder schlechter."

„Ich gehe aber mit niemandem ins Bett, der mir was bedeutet, während ich mit Thorsten zusammen bin!" Liana sagte es ziemlich aggressiv. Dann sah sie Sonyas hochgezogene Augenbraue und hörte die Worte schon, bevor Sonya sie aussprechen konnte. „Oh scheiße!" Sie schlug die Hände vors Gesicht und heulte los.

Sonya nahm Liana in die Arme. Sie hatte Liebeskummer, ein starkes Ohnmachtsgefühl, und nun auch noch Selbstvorwürfe, oder Selbstzweifel. Sie blieb über Nacht und lenkte sie ein wenig ab. Es half, aber es gärte trotzdem in Liana. Sie konnte nur nicht sagen, gegen wen es sich richtete. Gegen Masie und sich selbst in gleichem Maße, und vielleicht war sie auch ein wenig sauer auf Thorsten. Auf jeden Fall war sie froh, als der nächste Tag vorbei war und sie sich im Fitnessstudio wieder abreagieren konnte.

Währenddessen war Thorsten bei Masie, die gerade bei Sabine war und auf die Kids aufpasste. Auch er hatte Liebeskummer, aber wenigstens war er soweit mit sich selbst klar, dass er Masies Anwesenheit einigermaßen genießen konnte. Der Vorteil einer so langen und tiefen Beziehung war auch, dass man sich vom andern aus jedem Tief ziehen lassen konnte. Und außerdem waren die Kinder eine willkommene Ablenkung. Als er seine allabendliche Nachricht an Liana aufnahm, waren die beiden im Hintergrund zu hören, als ihn zum Spielen riefen. Er schrieb ihr, dass er gerade auf Sabines Kinder aufpasste.

Sonya hörte die Nachricht mit Liana an und meinte nur „Kinder sind wie Seismografen. Sie scheinen ihn zu mögen, also kann er nicht wirklich falsch sein." Aber davon wusste Thorsten natürlich nichts.

Nachdem sie die beiden im Bett hatten und sie endlich schliefen, hatten Masie und er einen sehr gefühlvollen und intensiven Sex, bei dem er sich mehr als einmal vorstellte, es sei Liana, mit der er gerade schlief.

„Wie oft hast du an sie gedacht?" fragte Masie, als sie nebeneinander lagen und ihr Schweiß trocknete.

„Weiß nicht, einige Male schon." Thorsten drehte sich zu ihr „...oft...". Er strich Masie über die Wange. „Ich vermisse sie." Dann küsste er sie. ‚Mann, ist das verrückt' dachte er bei sich. Wie bei einem Lied von den Ärzten, dass ihm mal sein Bruder bei so einer Gelegenheit vorgespielt hatte. „Ich weiß nicht, ob es Liebe ist, wenn man an eine denkt und eine andere küsst".

Er seufzte und rollte sich auf die Seite. Masie schmiegte sich an seinen Rücken und legte ihre Arme um ihn.

6. Vertrauen

Es ließ Masie keine Ruhe. Thorsten war zwar nicht am Boden zerstört, aber gut ging es ihm auch nicht. Er hatte die Hoffnung, dass Liana die eine wäre, die damit klar käme, hatte sie ja selbst ein paar anscheinend fragwürdige Passagen in ihrem Leben. Sie redete mit Sabine darüber, nachdem Thorsten am Morgen die Kinder in die Schule brachte und dann auf die Arbeit ging.

„Vielleicht solltest du mal mit ihr reden?" meinte Sabine. „Ihr könnt das auch hier machen, neutral und ungestört. Ich bin ja jetzt drei Tage unterwegs, und die Kids sind bei Oma und Opa." Masie dachte darüber nach. Dann schrieb sie Thorsten an und fragte nach Lianas Kontaktdaten.

Liana starrte auf ihr Handy. Masie hatte sie angerufen und um ein Treffen gebeten. Auf ‚neutralem Grund', bei Sabine. Naja, ob das so neutral wäre? Aber immerhin nicht bei einer von ihnen oder Thorsten zuhause. Was sollte sie mit Masie bereden? Sie rief Sonya an.

„Wie stehst du zu Masie? Ich meine, wenn es Thorsten nicht gäbe, würdest du ein Date mit ihr dann auch ablehnen?" kam es aus dem Telefon.

„Dann gäbe es die Frage gar nicht!" meinte Liana trotzig. Sie atmete tief durch. „Ach, eigentlich war sie bisher ganz nett, und ich denke mittlerweile auch, dass sie ehrlich zu mir ist. Auf der anderen Seite ist es eine Konkurrenzsituation, zumindest fühlt es sich so an, und ich bin nicht gerade gut auf sie zu sprechen."

„Auch wenn es hart klingt: es ist keine Konkurrenzsituation, wenn er sich niemals gegen sie entscheiden wird." Lianas Blick versuchte, ein Loch in ihr Phone zu brennen. „Ich meine, sieh es so: Wäre ich an ihrer Stelle und fände die Neue meines besten Was-Auch-Immer nur so lala oder schlimmer, ich hätte keine solche Nummer mit dir durchgezogen wie sie."

„Sag mal, wessen Freundin bist du eigentlich?" fragte Liana halb im Spaß, halb verärgert. Sonya schalt sie ja zu Recht.

„Deine natürlich! Ich will nur, dass du drüber nachdenkst. Hör' auf dein Herz und mach dir ein Bild! Du hast genug schlimmen Mist erlebt."

Liana schickte Masie ein OK für den nächsten Vormittag und Masie ihr Sabines Adresse. Liana schickte die weiter zu Sonya, damit sie wusste, wo sie ist. Eigentlich hatte sie keine Bedenken, aber ihr war wohler, wenn jemand Bescheid wusste.

„Wer ist in Gefahr, du oder sie?" fragte Sonya.

„Keiner, wenn du so fragst. Ich liebe Thorsten, und ich hasse sie nicht."

Am nächsten Morgen stand Liana vor der Tür. Es war ein schönes großes Haus mit viel Garten. Ihr Herz klopfte. Sie riss sich zusammen und klingelte.

Masie begrüßte sie freundlich und ein wenig unsicher. Sie saßen sich auf der Couch gegenüber, die Stimmung war verständlicherweise etwas angespannt. Masie hatte sich an eine Ecke gesetzt und ihr die andere angeboten. Sie wollte Offenheit signalisieren und nichts zwischen sich haben. Liana erkannte das und setzte sich an den angebotenen Platz. Inzwischen hatte sie die Situation schon fast akzeptiert und es ging nur noch darum, ob sie miteinander klar kämen. Beziehungsweise sie. Bei dem Gedanken daran verspannte sie sich wieder mehr.

Der Anfang war ein wenig holprig. Masie redete nicht lange herum und gab Liana eine Kurzfassung von sich und Thorsten, die seiner entsprach. Sie erzählte aber auch davon, wie er sich einmal von ihr trennte und wie es ihm dabei ging. Und ihr. Das war Liana neu. Sie hätte nicht gedacht, dass Masie sich so offen gab. Dann fragte Masie sie nach ihren Gefühlen. Es fiel ihr schwer, mit ihr darüber zu sprechen, aber sie versuchte es.

„Ich habe mich direkt in ihn verliebt, auch wenn ich ein paar Tage brauchte, um es zu merken. Und dann, als ich dachte, dass es funktionieren könnte, ist herausgekommen, dass Du immer an erster Stelle bei ihm stehen wirst. Wie soll ich mich da fühlen? Das hat mir fast das Herz `rausgerissen!" Ihre Stimme bebte.

Masie sah, wie Liana sich wand. Nach dem was Thorsten ihr erzählte, gab es ein großes dunkles Loch in ihrer Vergangenheit. Und ihre Reaktion, als sie die Art der Freundschaft mit Masie herausbekam, war unerwartet. Sie gab ihm Lust und Schmerz, er war immer noch hin- und hergerissen davon. Und danach egoistischer Sex. Masie war sich sicher, dass Liana ihre wahren Gefühle zumindest teilweise unterdrückte, und fasste den Entschluss, sie dazu zu bringen, aus sich herauszugehen und das alles los zu werden, sie anzuschreien oder was auch immer. Sie hoffte dass Liana, wäre der angestaute Frust erst einmal verraucht, vielleicht damit klar kommen können. Dass das vielleicht auch in die Hose gehen könnte war ihr klar, das nahm sie in Kauf. Für Thorsten.

Das Gespräch nahm eine Richtung ein, mit der sie Liana langsam aber sicher in Richtung Aggression trieb. Masie wollte, dass sie von sich aus anfing.

Liana bebte vor Ohnmacht und unterdrücktem Frust und bildete das auf Masie ab. „Ich muss gleich gehen, sonst... ich habe Angst, meine Beherrschung zu verlieren und den ganzen Frust an dir abzulassen!"

„Würde es dir helfen? Wenn ja, dann tu es! Ich bin hier, und wenn du dich danach besser fühlst... oder hast du Angst vor mir?"

„Du weiß nicht, was du da sagst."

Masie stellte sich vor Liana und sah spöttisch auf sie hinab. Bevor sich noch etwas sagen konnte, schoss Liana in die Höhe und wollte sie greifen. Sie hielt gerade noch inne, ihre Hand zitterte. „Du hast Glück, dass ich mich beherrschen kann." Die Aussicht, alles an der Person auszulassen, die für ihr momentanes Unglück verantwortlich ist, oder ihr das Gefühl gab, es zu sein, war gerade sehr verlockend.

„Und was wäre, wenn nicht? Traust du dich nicht?" knurrte Masie.

„Dann... dann..." sie stieß einen Schrei aus, packte Masie, drückte sie zu Boden und hielt sie unten. Masie war total überrascht und konnte sich nicht dagegen wehren. „Ich würde dich brechen und zu meiner gefügigen kleinen Lecksklavin machen!" stieß Liana aus.

Sie funkelten sich an, Masie absolut überrascht, und Liana über sich selbst erschrocken. Schnell ließ sie locker und stieg von Masie. Wortlos setzte sie sich auf den Boden, den Blick gesenkt. Sie zitterte, das Adrenalin wollte Action und das zu unterdrücken war nicht einfach, körperlich und mental. Es war physisch schmerzhaft, hier zu stoppen. Irgendwas brach, sie bebte und ein paar Tränen rannen ihre Wangen hinab.

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