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Servas 02: Neuanfang Teil 06

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»Jaja, sie machen nur ihre Arbeit. Dann sollen sie die gefälligst auch richtig machen und mich endlich entlasten. Ich habe keine große Lust ins Gefängnis zu gehen oder die nächsten zwanzig Jahre irgend jemandem als Serva zu dienen. Und was soll aus der Firma werden, wenn ich weg bin? Was soll hier aus dem Gelände werden? Ich habe das Ganze hier aufgebaut um anderen zu helfen und nicht um sie zu versklaven.« Emylia setzte sich auf einen der Besucherstühle und lehnte sich zurück. Sie sah müde aus und fühlte sich auch so.

Sie schüttelte den Kopf, stand auf und verließ das Büro.

»Wo gehst du hin?«, wollte Linda wissen.

»Ich fliege nach Ibiza und mache Urlaub.« Der Sarkasmus in Emylias Stimme war nicht zu überhören. »Wo soll ich schon hin. Ich gehe spazieren. Ich darf ja das Gelände nicht verlassen. Sag meine Termine ab. Wenn jemand fragt, sag meinetwegen, daß ich krank bin. Von mir aus auch einfach, daß ich keine Lust habe. Lass dir was einfallen.« Sie zog ihre Jacke über und verließ das Büro.

Ohne ein wirkliches Ziel wanderte sie über das Gelände. Sie lief durch den Nieselregen ohne wirklich darauf zu achten, wohin sie ging. Nach über einer Stunde stand sie auf einmal auf dem Hof der Schule. Unter einem der breiten Vordächer standen einige Schülerinnen und unterhielten sich angeregt. Aus einem Eingang kam eine Schülerin heraus die ziemlich niedergeschlagen aussah. Sie fühlte sich selbst so wie diese junge Frau aussah. Ohne lange nach zu denken, ging sie zu dem Eingang, aus dem diese Frau heraus gekommen war, ging die wenigen Stufen nach oben, durch den kurzen Flur und klopfte an eine Tür. 'Miss Isabella, Schulleiterin' stand auf dem Schild neben der Tür.

Von drinne ertönte ein energisches »Herein.«

Emylia betrat das Büro und aus einem Reflex heraus knickste sie vor Isabella.

»Meine Fresse, Emylia. Wie siehst du denn aus?«

»Frag nicht. Im Moment würde ich am liebsten einfach alles kurz und klein schlagen.«

»Was ist denn passiert?«, wollte Isabella wissen. Sie öffnete Schublade eines Aktenschrankes, holte eine Flasche und zwei Gläser heraus und füllte diese. »Komm, trink einen Schluck und erzähl, was los ist. Ich nehme an, das hängt mit dem Polizeiaufgebot zusammen, daß das ganze Wochenende hier alles auseinandergenommen hat.«

Emylia nahm einen Schluck und begann zu erzählen.

»Und weil eben alles aus meinem Büro gekommen ist, haben sie mich unter Verdacht, etwas damit zu tun zu haben. Ich habe keine Ahnung, wie die das angestellt haben«, schloss Emylia nach einer Weile ihre Erzählung ab.

Isabella hatte die Füße auf die ausgezogene Schreibtischschublade gelegt und schaute zu Emylia. Diese saß nun vor ihrem Schreibtisch, wie sie selbst im letzten Jahr oft bei Miss Wilhelmina gesessen hatte. Sie nahm ihr Glas und trank einen Schluck.

»Du, mir ist da grad was eingefallen. Eigentlich wollte ich das ja nicht, aber dafür ist es wohl in Ordnung.« Sie tippte auf ihr Comm und sagte »Maja«.

Nach einem Moment meldete diese sich.

»Maja, in meinem Schreibtisch in der untersten Schublade liegt dein kleines Spielzeug. Das nimmst du jetzt und kommst in die Schule in mein Büro. Aber pack das Teil ein. Das muss nicht jeder sehen.«

»Ja, Herrin«, antwortete Maja. Sie schien erstaunt über Isabellas Anliegen »Ich bin in ein paar Minuten bei Ihnen.«

Tatsächlich klopfte es nur zehn Minuten später an der Tür und Maja kam mit einer Tasche unterm Arm herein. Isabella deutete auf den runden Tisch in der Ecke. Maja kniete sich vor diesen und schaute ihre Herrin erwartungsvoll an. Isabella erklärte ihr, was sie vor hatte.

»Meinst du, das schaffst du damit?«, fragte sie und deutete auf Majas tragbaren Computer.

»Das würde gehen, aber im Moment ist diese Kiste hier so nützlich wie ein Backstein. Das Konto von dem die Verbindungen im Datennetz bezahlt worden ist, ist mittlerweile leer. Dazu müsste ich erst wieder Geld darauf haben. Und ich glaube nicht, daß Sie möchten, daß ich das irgendwo besorge«, erklärte Maja.

»Verdammt. Ich dachte, das würde gehen«, sagte Isabella enttäuscht.

»Wie viel Geld fehlt dir denn?«, mischte sich Emylia ein.

»Das müssten so ungefähr 10000 Dollar sein«, sagte Maja. Sie schaltete den Computer ein und rief die Nachrichten ab. »Ganz genau 11327 Dollar«, sagte sie als sie die Zahlen im Kopf addiert hatte.

»Wie lange dauert es, wenn das Geld auf dem Konto ist, bis du loslegen kannst?«, wollte Emylia wissen.

»Zehn Minuten, vielleicht eine viertel Stunde«, schätzte Maja.

Emylia holte ein Comm aus ihrer Hosentasche und suchte einen Kontakt heraus. Es dauerte etwas, bis sich am anderen Ende jemand meldete. Sie sprach kurz mit jemandem und wandte sich dann an Maja »Was ist das für ein Konto?«

»Das Konto ist von der Flutopferhilfe Sahara.« Sie nannte Emylia die recht einprägsame Kontonummer.

Emylia lachte, als sie ihrem Gesprächspartner den Empfänger und die Kontonummer nannte. Dann beendete sie das Gespräch.

Eine halbe Stunde später konnte Maja ihren Computer tatsächlich wieder mit dem Datennetz verbinden.

»Mit wem hast du eben gesprochen, der mal einfach so fast 12000 Dollar spendet?«, fragte Isabella.

»Das möchte ich dir gar nicht verraten. Manche Geheimnisse sollten einfach geheim bleiben«, antwortete Emylia. »Maja, dann kannst du los legen, oder?«

»Ich brauche noch die Zugangsdaten für das Netz von MarEmy. Ich hoffe nur, daß ich nichts illegales mache. Ich habe keine Lust, deswegen noch länger Serva bleiben zu müssen oder sogar Herrin Isabella da mit rein zu ziehen.«

»Ach? Du bist nicht gerne meine Serva?«, fragte Isabella gespielt beleidigt.

Maja schaute sie ernst an. »Doch Herrin. Sehr gerne sogar und ich möchte das auch bleiben, wenn meine Zeit um ist. Aber das möchte ich selbst entscheiden. Ich möchte, wenn es an der Zeit ist, von ihnen gefragt werden und sagen können, das ich ihre Serva bleiben möchte.« Maja begann nun hochkonzentriert damit auf dem Computer herum zu tippen, während Isabella sie sprachlos ansah.

Maja zeigte Emylia einige Protokolle. Und je mehr Emylia zu sehen bekam, desto wütender wurde sie. Eine gute Stunde später hatte sie einige hundert Verbindungsprotokolle auf eine Speicherkarte kopiert und reichte diese Emylia.

»Na, der werd ich die Hammelbeine lang ziehen«, sagte Emylia. »Wer weiß, wie lange die das schon gemacht hat.«

»Ich würde damit noch warten«, sagte Maja nachdenklich »Vielleicht verrät sie sich ja selber. Ich glaube nämlich nicht, daß diese Protokolle wirklich so beweiskräftig sind. Außerdem bin ich mir nicht sicher, ob die reichen werden um sie zu überführen. Ich habe aber vorsichtshalber ein kleines Programm geschrieben. Das sammelt alle Verbindungen aus ihrem Büro, filtert sie und speichert alles was relevant ist in einer versteckten Datei in einer öffentlich zugänglichen Datenbank ab. Damit kann man später sehen, mit wem sie noch so alles spricht.«

Wesentlich besser gelaunt als vorher verließ Emylia Isabellas Büro. Auch Maja packte ihren Computer zusammen und wollte gehen.

»Warte«, sagte Isabella und kniete sich neben Maja. »Was du vorhin gesagt hast,«

»Herrin, ich habe das gesagt und ich meine das auch so.«

Isabella nahm Maja in die Arme und die Beiden küssten sich lange und leidenschaftlich.

»Was ist mit Frida?«, fragte Isabella nachdenklich, nachdem sie sich voneinander gelöst hatten.

»Was soll mit ihr sein? Ihr geht es ganz genau so. Aber sie weiß auch, daß das bei ihr nicht so einfach geht. Sie hat immerhin eine Verpflichtung, die es ihr unmöglich macht, auf Dauer ihre Serva zu bleiben«, sagte Maja vollkommen sachlich.

Isabella schluckte. »Woher weißt du das so genau?«

»Wir reden miteinander. Obwohl, eigentlich rede ich ja eher. Sie ist immer noch viel zu schüchtern um von selbst aus sich heraus zu kommen.«

»Ja, das ist sie. Aber eigentlich meinte ich das auch gar nicht.«

»Was meinten Sie denn Herrin?«

»Bist du denn gar nicht eifersüchtig? Ich meine, immerhin bist du meine Frau und wir sind seit fast zehn Jahren zusammen. Und dann kommt plötzlich Frida dazu und drängt sich in unsere Beziehung hinein.«

»Herein drängen? Sehen Sie das so Herrin? Ich sehe das nicht so, immerhin war es ja unsere Entscheidung. Und daß da mehr ist, als daß sie nur Ihre Serva wird, war doch schon abzusehen als sie in ihrem Probemonat bei uns war. Und nein, ich bin nicht eifersüchtig. Es ist schön, so wie es ist.«

Maja knickste, ging hinaus und ließ Isabella nachdenklich in ihrem Büro zurück.

- - -

Rebecca war am Morgen wie gewohnt aufgestanden und ins Bad gegangen. Erst als sie unter der Dusche stand, war sie wach genug daß ihr wieder einfiel, daß Alice ja im zweiten Zimmer schlief. Sie machte sich fertig und wollte diese dann wecken, doch zu ihrem Schreck lag Alice nicht in ihrem Bett. Das Nachthemd, welches sie ihr gestern Abend noch aufs Bett gelegt hatte, war nicht mehr dort. Auch die Decke und das Kopfkissen fehlten. Erst als sie die Vorhänge öffnete und das fahle Licht des diesigen Morgens in das Zimmer schien, entdeckte sie sie in der Ecke zwischen Kleiderschrank und Wand auf dem Boden liegen. Sie hatte sich die Decke unter gelegt und sich mit einer der Wolldecken aus dem Wohnzimmer zugedeckt.

Rebecca hatte sich zu ihr gekniet und sie an der Schulter wach gerüttelt. Sofort war Alice aufgesprungen und hatte sich noch weiter in die Ecke verkrochen. Es dauerte einige Sekunden, bis sie wach genug war um zu bemerken, daß es Rebecca und nicht ihre frühere Mistress war, die sie geweckt hatte.

Rebecca hatte ihr nach er Morgentoilette gesagt, sie sollte die Tunika von gestern noch einmal anziehen. Zusammen waren sie nach unten gegangen, wo sie das Frühstück zubereiteten. Wieder wunderte Rebecca sich, wie lieblos Alice den Tisch deckte und das Essen vorbereitete.

»Dann mach es doch alleine«, hatte Alice ihr an den Kopf geworfen, als Rebecca sie darauf ansprach.

Etwas verärgert brachte Rebecca den Tisch in Ordnung, ließ die Platte mit dem Aufschnitt und die Schälchen mit der Marmelade jedoch so, wie Alice sie angerichtet hatte. Als es an der Zeit war, stellte sie sich neben die Tür zur Halle. Alice tat es ihr gleich und so warteten sie auf Andrea. Diese kam pünktlich ins Esszimmer und setzte sich. Rebecca knickste und wünschte ihr einen schönen guten Morgen, bevor sie sich selbst setzte. Alice wollte sich erst neben den Tisch knien, doch Andrea wies sie an, sich zu ihnen zu setzen, was Alice etwas verschüchtert auch tat.

Nach dem Frühstück war Rebecca noch einmal nach oben gegangen und hatte etwas aus ihrem Zimmer geholt, bevor sie sich auf den Weg machten zum Verwaltungsgebäude, wo Alice registriert werden sollte und auch neue Kleider bekam.

Zuerst gingen sie zu Helen, die Alice registrierte und ihre Akten ein sah. Alice war von Helens Auftreten ziemlich eingeschüchtert und versuchte sich hinter Rebecca zu verstecken.

»Ich war das letzte Wochenende in London. Da hab ich dich gesehen«, sagte Rebecca zu Helen, nachdem diese die notwendigen Formalitäten erledigt hatte.

»In London? Da war ich noch nie«, sagte Helen.

Rebecca rief auf ihrem Comm die Bilder aus dem Wachsfigurenkabinett auf und zeigte ihr diese.

»Sie sieht mir wohl tatsächlich etwas ähnlich«, sagte Helen als sie die Gruppe der allerersten Serva sah. »Aber das wundert mich auch nicht besonders. Immerhin war sie meine Urururundsoweitergroßmutter.«

»Dann bist du also die Ururenkelin einer Berühmtheit«, sagte Rebecca grinsend.

Lachend bestätigte Helen das. »Aber davon hab ich selber nichts. Ich musste genau wie alle anderen auch in die Schule gehen um Serva zu werden. Mir ist deswegen nichts geschenkt worden.«

»Das hätte mich auch sehr gewundert«, sagte Rebecca. »Ich hab hier was für dich.« Sie holte einen Bildband aus ihrer Tasche den sie Helen gab. »Als kleines Souvenir aus London. Ich war mir nicht sicher, ob du eine Schneekugel mit dem Big Ben oder eine Miniatur der Towerbridge so toll finden würdest. Ich fand es passend, weil die Wachsfiguren auch darin abgebildet sind.«

»Vielen Dank, Rebecca, das ist echt lieb von dir.« Helen freute sich sichtlich über dieses Mitbringsel. Die Beiden unterhielten sich noch eine Weile und auch Alices Situation bei Andreas Bruder kam dabei zur Sprache.

Als Nächstes stand ein Besuch bei der Ärztin an. Helen hatte sie bereits angekündigt und so mussten die Beiden nicht lange warten sondern wurden von einer Schwester gleich in ein Untersuchungszimmer gebracht. Kurze Zeit später kam auch schon die Ärztin herein, es war die Selbe, die auch bei Rebeccas Aufnahme die Untersuchung durchgeführt hatte.

»Soll ich draußen warten?«, fragte Rebecca und wollte gehen.

»Ich denke, es ist besser, Sie bleiben hier, wenn das alles stimmt, was Helen und Andrea mir so erzählt haben«, sagte die Ärztin.

»So, du bist also Alice?«, fragte die Ärztin.

Alice nickte nur eingeschüchtert. Die Ärztin ging zu ihr und schaute sie sich von allen Seiten an. Dann musste sie sich ausziehen und zuerst auf eine Waage stellen. Dann wurde sie gemessen. Die Ärztin schaute sie nun etwas genauer an und schüttelte mit dem Kopf.

»Du hast starkes Untergewicht. Du musst mehr essen. Stell dich bitte mal gerade hin.«

Sie betrachtete Alice nun eingehend. Sie fasste sie mal hier mal da an und bewegte ihr die Arme und beobachtete sie dabei genau.

»Seit wann tut dir der Arm weh?«, fragte sie schließlich.

Alice senkte den Blick »Seit Sonntag, Miss«, sagte sie leise. Anscheinend war sie von der Ärztin ziemlich eingeschüchtert.

Sie musste sich an die Wand stellen und die Ärztin zog einen Scanner der an einer schweren Schiene befestigt war heran. Diesen platzierte sie vor Alices Arm und schaltete ihn ein. Auf einem großen Bildschirm konnte Rebecca Alices Knochen sehen. Die Ärztin vergrößerte eine Stelle am linken Unterarm und schaute sie sich genauer an.

»Das hab ich mir fast gedacht. Ich hoffe, die Person die das gemacht hat, wurde angezeigt?«, fragte sie Rebecca.

»Soweit ich weiß nicht. Aber ich glaube, sie wird ihre Strafe dafür bekommen«, antwortete diese.

»Das will ich schwer hoffen. Ihre Elle ist angebrochen. Ich muss den Arm ruhigstellen.« Die Ärztin deutete auf eine Liege. »Setz dich bitte da drauf Alice«, sagte sie und holte einige Schachteln aus einem Schrank. Dann holte sie eine große Schüssel aus Stahl und füllte diese mit warmen Wasser. Das alles stellte sie neben Alice auf die Liege die sich misstrauisch alles mit an sah. Sie begann damit, Alice Arm von der Mitte des Oberarmes bis zum Handgelenk einzucremen. Dann folgte ein Schlauch aus Mull den sie ihr über den Arm stülpte. Darüber kam eine Lage Watte und ein grobmaschiges Gewebe aus einem schwarzen Material. Dann folgten einige Lagen Gipsbinden. Den Gips strich sie sorgfältig glatt.

»Möchtest du lieber weiß, rosa, grün oder schwarz?«, fragte sie Alice und hielt ihr mehrere Rollen hin.

»Ich weiß nicht«, sagte Alice schüchtern.

»Ich würde weiß vorschlagen«, sagte Rebecca.

Doch Alice deutete auf die blaue Rolle.

»Blau also«, sagte die Ärztin und wickelte eine Lage des leuchtend blauen Bandes über den Gips. Nun war Alices linker Arm abgewinkelt fixiert, so daß sie ihn nicht mehr bewegen konnte. Zum Abschluss wurde ihr Arm noch in eine Tuchschlinge gesteckt, die sie um den Hals bekam.

»Wie lange muss der denn dran bleiben?«, wollte Rebecca wissen.

»Ich denke, mindestens drei Wochen. Aber ich will sie jede Woche einmal sehen.«

»So lange? Warum denn dann den schweren Gips?«, hakte Rebecca nach.

»Ganz einfach, Kunststoff ist zu leicht, den vergisst man manchmal schon und das könnte schmerzhaft werden. Nicht nur für Alice sondern auch für andere«, sagte die Ärztin und zwinkerte Alice zu.

»So, jetzt wird es sicher etwas unangenehm. Aber Rebecca hat das auch schon hinter sich und sie hat es auch überlebt«, erklärte die Ärztin, nachdem sie alles bei Seite geräumt und sich die Hände gewaschen hatte. »Setz dich bitte mal auf den Stuhl da drüben.«

Alice ging zu dem Stuhl und setzte sich hinein. Ihren rechten Arm legte sie in die Schale, hob ihre Beine und legte diese ebenfalls in die für diese bestimmten Schalen, so daß sie breitbeinig da saß.

Sie wurde nun genau untersucht, abgehorcht und abgetastet. Selbst die Fußsohlen schaute sich die Ärztin genau an und rollte sogar mit einem Rad mit vielen spitzen Stacheln über diese.

Als sie Alice Blut abnehmen wollte und mit der Spritze zu ihr kam, schrie diese auf. »Nein, bitte nicht«, sagte sie zitternd.

»Das muss leider sein. Ich verspreche dir auch, daß du kaum was merkst.« Sie setzte sich auf ihren Hocker und rollte zu Alices rechter Seite.

Rebecca ging ebenfalls zu ihr und fasste sie an der Schulter. »Keine angst, Das tut wirklich nicht weh.«

Die Ärztin sprühte eine Flüssigkeit auf Alices Arm und nickte Rebecca kurz zu. Diese verstand und sagte. »Ich bin doch bei dir. Komm, gib mir deine Hand.«

»Aber du hasst mich«, sagte Alice kleinlaut.

»Das stimmt doch gar nicht. Ich war nur ziemlich sauer wegen den Scherben und wie du dich benommen hast. Und wenn du dich vernünftig benimmst, dann ist doch alles in Ordnung. Aber wieso hast du das mit den Tellern überhaupt gemacht?«

Alice sah sie an und sagte leise »Ich hab gedacht, daß du genauso arrogant bist wie die anderen Freien in der Schule. Die haben immer wieder dafür gesorgt, daß ich ins Loch gekommen bin.«

»Ins Loch?«, fragte Rebecca.

»Ja. Auf dem Hof in der Schule gab es ein Loch. Das war ganz klein, da konnte man kaum drinne sitzen und oben drauf war ein Gitter. Und im Sommer war das da immer heiß und im Winter kalt. Und alle sind da drüber gelaufen morgens beim Laufen«, erzählte Alice.

»Und das gab es in der Schule? Wo um alles in der Welt war das?«, mischte die Ärztin sich ein.

»In Edinburgh«, sagte Alice.

»Also da werde ich wohl mal mit Helen drüber reden müssen.« Die Ärztin sah recht verärgert aus bei Alices Beschreibung.

»So, das war's schon.« Die Ärztin klebte gerade ein Pflaster auf Alices Arm. Diese schaute erstaunt erst auf ihren Arm und dann zu der Ärztin. »Ich hab doch gesagt, daß du kaum was davon merkst. Ich mache sowas schließlich nicht das erste Mal. Wir sind aber auch fast fertig. Dein Verhütungsimplantat ist erst vor ein paar Monaten erneuert worden, das hat also noch eine Weile Zeit«, sagte die Ärztin und wandte sich dann an Rebecca. »Sie ist stark untergewichtig. Sie muss zunehmen, und zwar mindestens zehn Kilo. Ich werde einen Ernährungsplan zusammen stellen, den werde ich eurer Herrin dann schicken. Außerdem muss sie immer warm angezogen sein. Also nicht nur eine Tunika sondern am Besten noch warme Unterwäsche und auf jeden Fall geschlossene Schuhe, gerade jetzt im Winter. Und den Morgenlauf lasst bitte mal langsam angehen. Höchstens zwanzig Minuten laufen. Aber erst, wenn der Gipsverband ab ist. Ach so, bevor ich es vergesse, wegen Samstag, das geht in Ordnung. Aber dabei bitte keine zu lange Tunika anziehen. Das gilt auch für Sie Rebecca.«

»Was soll denn am Samstag sein?«, fragte Rebecca erstaunt.

»Ich dachte, da wolltet ihr mit Trish den Feuerlauf machen. Da werden wohl ziemlich viele dabei sein, die sich das ansehen wollen.«

»Wie geht das denn? Den Samstag hab ich doch erst am Montag Abend angesprochen.«

»Tja. Anscheinend hat eure Herrin das gleich mit Trish abgesprochen. Und sowas macht hier schnell die Runde.« Die Ärztin lachte als sie zu Rebecca schaute und deren verdutztes Gesicht sah. »Da werden Sie wohl nicht mehr drum herum kommen.«

Nach dem Besuch bei der Ärztin folgte Alice Rebecca zur Ausgabe, wie diese den Raum nannte. Dort saß eine ziemlich kräftige Frau hinter einem Tresen die sie freundlich begrüßte. Überhaupt waren bisher alle hier ziemlich freundlich zu ihr gewesen, sogar Helen, die seltsame Frau mit der bleichen, fast weißen Haut und den pechschwarzen Haaren hatte sie freundlich begrüßt, obwohl sie selbst am liebsten gar nicht erst in deren Büro gegangen war. Und die Ärztin war auch sehr freundlich zu ihr gewesen. Alice fragte sich jedoch, wo der Haken war. Auch Master Gordon und die Mistress waren am Anfang nett und freundlich zu ihr gewesen. Doch mit der Zeit hatte die Mistress sie immer öfter beschuldigt, mit dem Master ins Bett gehen zu wollen, obwohl das gar nicht stimmte. Und irgend wann hatte sie angefangen sie immer fester zu schlagen und zu treten und sie schließlich oftmals wegen Kleinigkeiten ausgepeitscht und sie dann die ganze Nacht über an der Stange hängen lassen.

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