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Servas 04: Fügungen Teil 02

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»Du kannst einem echt Mut machen«, sagte Mara.

Sie begann damit, die Suppe vorzubereiten und legte sich schon mal alle Zutaten für diese zurecht. Auch für das Fleisch und die Beilagen suchte sie alles zusammen. In einem Glas mischte sie mehrere Sorten Pfeffer, schüttelte diese leicht durch und roch immer wieder daran, bis sie mit der Mischung zufrieden war. Während dessen schickte sie Frida in die Halle um das Gepäck der Gäste schon mal in die Gästezimmer zu bringen.

Als es dann an der Zeit war, fing sie damit an, die Suppe zuzubereiten. Sie bereitete eine Brühe zu, gab Sahne und mehrere Eigelb in eine Schüssel in die sie auch eine ordentliche Portion Parmesan rieb und alles verrührte. Mit etwas Salz und Muskat würzte sie diese Mischung und rührte alles in die Brühe ein.

Sie stellte den Ofen an und legte die Kartoffeln die sie mit Hilfe eines Esslöffels als Maß in Fächer geschnitten hatte, gab den Spargel in einen Topf mit kochendem Wasser und bereitete eine einfache Soße zu.

Sie bat Frida, die inzwischen wieder zurück war, ihr beim Tischdecken zu helfen, wobei sie selbst peinlich genau darauf achtete, daß wirklich jedes Glas und jede Gabel genau dort lagen wo sie liegen sollten und richtete alles mit Hilfe eines hölzernen Kochlöffels, den sie als Maß verwendete, so genau es ging aus. Den Tisch dekorierte sie mit einigen Kräutern aus den Töpfen in der Küche und faltete die Servietten zu Schwänen, wie sie es in der Schule gelernt hatte.

Pünktlich um 18 Uhr ging sie ins Wohnzimmer und teilte dort mit, daß das Essen bereit sei.

Nachdem alle Platz genommen hatten, servierte sie mit Frida die Suppe. Diese blieb im Esszimmer und servierte Getränke, während Mara in die Küche ging um das Fleisch anzubraten. Sie hatte es bereits vor einer halben Stunde aus dem Kühlschrank genommen und gesalzen, so daß sie es nun nur noch in die Pfanne geben musste.

Auch diese hatte sie schon einmal auf eine warme Herdplatte gestellt und legte nun das erste Stück Fleisch hinein, nachdem sie Butterschmalz in dieser geschmolzen hatte.

Das Fleisch legte sie auf eine Platte im Ofen den sie ebenfalls schon angestellt hatte, bevor sie ins Wohnzimmer gegangen waren.

Genau fünf Minuten nach dem ersten Stück Fleisch, legte sie das zweite Stück in die Pfanne und weitere 5 Minuten später das zweite Stück.

Nun hatte sie genau zehn Minuten Zeit, um das Fleisch heraus zu holen. Sie nahm den Spargel aus dem Topf, wickelte immer eine gute Hand voll mit Speck zu einem Bündel und legte diese auf die Teller, die sie in heißem Wasser vorgewärmt und dann abgetrocknet hatte.

Zusammen mit dem Fleisch holte sie die Kartoffeln aus dem Ofen und gab beides auf die Teller, die sie wieder in den Ofen stellte, diesen aber offen ließ.

Als sie damit fertig war, ging sie zurück ins Esszimmer. Dort hatten alle bereits die Suppe aufgegessen. Keine Mine verriet ihr, ob es den Dreien geschmeckt hatte oder nicht und danach zu fragen, kam für sie nicht in Frage.

Zusammen mit Frida räumte sie die Teller ab und brachte sie in die Küche.

Die Teller mit dem Hauptgericht dekorierte sie so gut es ging mit etwas Soße und würzte das Fleisch mit der Pfeffermischung aus der Mühle. Sie gab Frida dann die beiden Teller für die Gäste, während sie selbst den für Miss Wilhelmina ins Esszimmer brachte, die sie dann servierten. Sie hoffte inständig, daß Frida die beiden Teller nicht vertauscht hatte. Am liebsten hätte sie diese den Gästen selbst aufgetischt um sicher zu gehen, daß hierbei nicht schief ging. Doch sie selbst musste Miss Wilhelmina servieren. Den Gästen die Teller zu servieren war einfach Fridas Aufgabe.

Nachdem sie geknickst hatte und gerade in die Küche gehen wollte, hörte sie hinter sich »Oh, ich glaube, dann haben wir Beiden die falschen Teller« und dann ein Geräusch, welches darauf schließen ließ, daß zwei Teller vertauscht wurden. Vor Schreck fasste sie neben die Türklinke und lief vor die geschlossene Tür. Es dauerte einige Sekunden, bis sie die Klinke endlich in der Hand hatte und in die Küche gehen konnte. Während sie diese schloss, schaute sie zu den Gästen und stellte fest, daß diese trotzdem recht entspannt waren und sogar lachten. Sie sah auch, daß Miss Wilhelmina einen wohl leicht verärgerten Blick in Fridas Richtung warf. Fridas Reaktion konnte sie allerdings nicht mehr sehen, da diese noch neben dem Sideboard stand, wo die Getränke untergebracht waren und sie außerdem nicht zu lange hin sehen wollte.

Mit zitternden Händen trank sie einen Schluck Wasser und holte dann die Creme Brulee aus dem Kühlschrank. Sie gab Zucker in eine kleine Schüssel und stellte diesen zusammen mit den Souffletformen und einem kleinen Gasbrenner auf ein Tablett.

Um sich zu beruhigen, trank sie noch ein Glas Wasser und konnte dann nur warten, bis Frida mit den leeren Tellern herein kam.

»Entspann dich, es hat allen geschmeckt«, sagte Frida, nachdem die Tür hinter ihr zugefallen war. »Jetzt kannst du es nur noch mit der Nachspeise versauen.«

»Du kannst einem ja wirklich Mut machen«, sagte Mara. Sie nahm das Tablett und brachte es ins Esszimmer, wo sie es auf das Sideboard stellte. So daß alle es sehen konnten, gab sie einzeln den Zucker auf die Creme und karamellisierte diesen mit dem Gasbrenner. Erst als alle drei Schalen fertig waren, servierte sie diese. Zuerst Miss Wilhelmina, dann den Gästen.

Nach dem Abendessen musste sie im Wohnzimmer den Gästen Getränke servieren. Aus den Unterhaltungen hörte sie heraus, daß der Mann tatsächlich wie von ihr befürchtet, der Koch aus dem Restaurant in Straßburg war.

Als es dann Zeit war, daß die Gäste zu Bett gingen, verabschiedete Miss Wilhelmina diese und Mara brachte sie in ihre Zimmer. Miss Wilhelmina bat sie, danach noch einmal ins Wohnzimmer zu kommen.

»Du gefällst mir. Du bist ordentlich und höflich. Wenn du möchtest, besuch mich doch nachher, so in etwa einer Stunde«, sagte die Frau, als sie diese in ihr Zimmer brachte und kam ihr näher als es angemessen war.

Mara war klar, was die Frau meinte und das war ihr ziemlich unangenehm. »Es tut mir leid, aber das möchte ich nicht. Außerdem wird meine Herrin auch etwas dagegen haben«, antwortete Mara so höflich es ging und trat einen Schritt zurück.

»Warum sollte Wilhelmina etwas dagegen haben? Du bist doch gar nicht ihre Serva.«

»Ich meine nicht Miss Wilhelmina sondern meine Herrin«, sagte Mara. Sie ging zur Tür, knickste und wünschte der Frau eine gute Nacht.

»Ich war bisher der Meinung, daß du bei diesem Wettbewerb ziemlich gut dastehst. Aber ich müsste meine Meinung darüber wohl noch einmal überdenken«, sagte die Frau, als Mara bereits wieder auf dem Flur stand.

Mara drehte sich um und sagte: »Wenn Sie der Meinung sind, das tun zu müssen, dann ist das Ihre Entscheidung. Mir ist dieser Wettbewerb nicht all zu wichtig. Ich wünsche Ihnen eine gute Nacht.«

Sie schloss lauter ans nötig die Tür und ging in Richtung Wohnzimmer. In diesem Moment war sie froh, daß sie ihren Keuschheitsgürtel trug.

Bevor sie das Wohnzimmer betrat, schloss sie die Augen und atmete tief durch um sich zu beruhigen. Dann klopfte sie an und ging ohne zu warten ins Wohnzimmer, was ihr einen kritischen Blick von Miss Wilhelmina einbrachte, den sie aber einfach ignorierte.

»Mara, ich möchte daß du das letzte Stück Fleisch morgen als Aufschnitt servierst«, sagte Miss Wilhelmina.

»Es tut mir leid, aber ich werde morgen kein Frühstück servieren«, sagte Mara. »Für mich ist dieser Wettbewerb beendet. Ich wünsche Ihnen eine gute Nacht Miss.«

Ohne eine Antwort abzuwarten, verließ Mara das Zimmer und ging in die Halle. Dort drehte sie sich noch einmal um und ging zurück in die Küche, wo Frida gerade dabei war, das Geschirr zu spülen.

»Komm, wir gehen«, sagte sie zu Frida, fasste sie am Arm und zog sie mit nach draußen. In der Halle lief ihnen Miss Wilhelmina über den Weg und wollte etwas sagen, doch Mara zog Frida einfach mit sich, bis sie das Zentrum verließen.

»Kannst du mir mal verraten, was das alles soll?«, fragte Frida ziemlich verwundert, als Mara sie in eines der Elektroautos schob, dann selbst einstieg und los fuhr.

»Der Wettbewerb ist beendet. Du kannst Miss Isabella sagen, daß sie gewonnen hat. Aber ich lasse mich nicht erpressen«, sagte Mara. Frida sah ihr deutlich an, wie wütend sie war.

»Was? Miss Wilhelmina hat versucht, dich zu erpressen?«, fragte Frida noch immer ziemlich erstaunt.

Mara schaute sie an und trat fest auf die Bremse. »Nein, nicht Miss Wilhelmina sondern diese andere Frau. Und sowas will Lehrerin sein? Ich gehe morgen zu Helen und frage sie, was ich machen soll. Wenn die sowas auch bei ihren Schülerinnen macht, dann ist sie vieles, aber ganz bestimmt keine gute Lehrerin.«

Obwohl die Elektrowagen nicht all zu schnell waren, gab es einen heftigen Ruck, der beide in die Sitze drückte, als Mara wütend Gas gab und weiter fuhr. In den Kurven neigte sich der Wagen bedenklich zur Seite.

»Ähm, Mara, ich denke, es ist trotzdem besser, das Licht anzumachen«, sagte Frida, die sich an der Tür fest klammerte.

Mara schaute sie kurz an, fuhr langsamer und schaltete das Licht ein.

Sie setzte Frida zu Hause ab und fuhr weiter.

- - -

Mara war viel zu wütend um sich darüber zu wundern, daß die Haustür sich auch ohne ihr Comm einfach öffnen ließ. Anstatt nach oben zu gehen, setzte Mara sich in der Halle auf die Treppe und starrte zur Haustür. Sie versuchte, sich darüber klar zu werden, was eben passiert war.

Im Haus war alles still. Wahrscheinlich lagen Herrin Rebecca und Saphira schon in ihren Betten und schliefen tief und fest. Ein Blick auf die Uhr verriet ihr, daß sie das wohl auch besser machen sollte, immerhin war es schon weit nach Mitternacht. Zwar musste sie morgen nicht in den Laden, da Herrin Rebecca sie dort bis zum Ende der Woche abgemeldet hatte, doch Miss Isabella würde den Morgenlauf ganz sicher nicht ausfallen lassen.

Doch dann fiel ihr ein, daß sie morgen Früh ja normalerweise gar nicht hier wäre sondern noch im Zentrum bei diesem bescheuerten Wettbewerb.

Sollte Miss Isabella den ruhig gewinnen, das war ihr gerade vollkommen egal. Was ihr nicht egal war, war dieser Erpressungsversuch. Wie konnte sie so etwas nur tun? Sie hatte aus den Unterhaltungen heraus gehört, daß diese Frau Lehrerin war und fragte sich, ob sie das auch mit ihren Schülerinnen machte. Sie müsste morgen wirklich ganz dringend zu Helen gehen und sie fragen, was sie nun machen sollte.

Doch jetzt sollte sie vielleicht wirklich ins Bett gehen. Zwar würde Herrin Rebecca sicher sehr erstaunt sein, daß sie schon hier wäre aber sie würde sie sicher verstehen.

Allerdings fühlte sie sich noch gar nicht müde. Das Einzige, was sie im Moment fühlte, war Wut. Schlafen würde sie so ganz sicher nicht können. Sie stand auf und wanderte in der Halle hin und her. Jedes Mal wenn sie an der Tür zur Kellertreppe vorbei kam, war sie versucht, hinunter zu gehen. Doch Herrin Rebecca hatte ihr ausdrücklich verboten in den Fitnessraum zu gehen, ohne ihr Bescheid zu sagen.

Doch als sie das vierte Mal an der Tür vorbei kam, gab sie dem Impuls herunter zu gehen nach. Sie wusste, daß sie dafür bestraft werden würde, doch im Moment war ihr sogar das egal. Im Keller angekommen, ließ sie die Tunika fallen und ging zum Laufband.

Je länger sie lief, desto kräftiger und schneller wurden ihre Schritte und in jeden Schritt legte sie ihre ganze Wut über diese Frau und ihren Versuch, sie zu erpressen.

Hatte diese Frau damit nicht sogar Erfolg gehabt, hatte sie nicht genau das erreicht, was sie wollte. Mara lief immer schneller und die Anzeige sagte ihr, daß sie bereits in einem bedenklichen Leistungsbereich angekommen war. Diese Frau hatte erreicht, was sie wollte, als sie selbst einfach weg gegangen war. Genau das war es doch, was diese Frau erreichen wollte, entweder sie würde zu ihr ins Zimmer kommen oder den Wettbewerb verlieren. Und genau das würde jetzt eintreten. Diese Frau hatte vielleicht nicht das erreicht, was sie wollte aber ihr Erpressungsversuch war trotzdem erfolgreich gewesen.

Sie stieß einen lauten, langgezogenen Schrei aus und lief etwas langsamer. Ihr Blick verengte sich und vor ihrem geistigen Auge formte sich das Bild dieser Frau.

Mara hörte nicht, daß die Glocke an der Haustür läutete und sie bekam auch nicht mit, daß mehrere Leute die Treppe herunter kamen, ebenso wenig wie sie mit bekam, daß diese den Raum betraten. Auch daß Herrin Rebecca sagte »Sie sollte eigentlich gar nicht hier unten sein, ohne daß ich Bescheid weiß«, bekam sie nicht mit. Sie sah nur, daß sich das Bild in ihrem Geist veränderte und die Gestalt das Gesicht von Frida annahm, die auf einmal vor ihr stand. Doch dann hörte sie die Stimme dieser Frau wie sie sagte »Mara, lass dir bitte...«

Weiter kam sie nicht denn Mara blieb vor Schreck mitten im Laufen abrupt stehen und wurde von dem Band welches natürlich noch mit vollem Tempo weiter lief, nach hinten befördert. Aus einem Reflex heraus nahm sie die Arme zurück und spürte, wie ihr linker Ellenbogen etwas weiches traf, während sie fiel. Sie schlug nicht so unsanft wie erwartet auf den Boden sondern fiel auf irgend etwas weiches, was ihren Fall abfing. Sie vernahm einen lauten Schmerzenslaut als sie sich abrollte und mit dem Kopf irgend wo gegen stieß.

»Mara!«, hörte sie Herrin Rebeccas entsetzte Stimme.

Als sie nach oben schaute, sah sie Herrin Rebecca vor sich stehen, die sich entsetzt die Hand vor den Mund hielt. Neben ihr standen Miss Wilhelmina, Miss Isabella und Frida, die sie ebenfalls entsetzt ansahen.

»Meine Güte, Wencke, ist alles in Ordnung mit dir?«, fragte Miss Wilhelmina und kam auf sie zu. Doch diese kümmerte sich nicht um sie sondern um jemanden, der hinter ihr zu liegen schien, während Herrin Rebecca und Miss Isabella ebenfalls her kamen und ihr auf halfen.

Es dauerte einen langen Augenblick, bis Mara begriff, was hier los war. Sie sah diese Frau auf dem Boden liegen und im Gesicht bluten. Miss Wilhelmina war über die Frau gebeugt und versuchte, ihr auf zu helfen. Herrin Rebecca und Miss Isabella hielten Mara fest, halfen ihr ebenfalls auf die Beine und schienen ihren Kopf zu untersuchen.

Frida kam mit der Tunika zu ihr und half ihr, diese anzuziehen, dann brachten Herrin Rebecca und Frida sie aus dem Raum, nach oben in den kleinen Salon, wo sie sie auf das Sofa setzten. Kurz darauf klingelte es an der Tür und aus der Halle waren Stimmen zu hören.

»Was ist passiert«?, fragte Mara verwirrt und schaute zu Herrin Rebecca und Frida, die vor ihr standen.

»Du hast diese Frau umgeworfen und ihr deinen Ellenbogen aufs Brustbein gerammt. Und anscheinend hast du sie mit deinem Kopf auch noch im Gesicht getroffen«, sagte Frida mit einem leisen Kichern.

»Frida, bitte!«, sagte Herrin Rebecca, worauf hin diese versuchte ein ernstes Gesicht zu machen.

»Was?«, rief Mara aus. »Ich habe gar nicht bemerkt, daß sie hinter mir stand.«

»Du hast sie anscheinend ziemlich heftig getroffen. Sie sah ganz schön schlimm aus«, sagte Rebecca.

»Aber das wollte ich doch nicht«, sagte Mara leise.

»Verdient hat sie es aber«, sagte Frida.

Wieder sagte Herrin Rebecca: »Frida, bitte!«

Frida schaute zu Herrin Rebecca. »Wieso denn? Erst wollte sie, daß Mara noch zu ihr ins Zimmer kommt und dann hat sie sie erpresst. Da ist es doch nur gerecht, wenn Mara sie umwirft, auch wenn sie es gar nicht wollte.«

»Sie wollte was?«, rief Herrin Rebecca laut aus.

»Sie wollte, daß Mara zu ihr ins Zimmer kommt. Und ich glaube nicht, daß sie mit ihr Karten spielen wollte«, sagte Frida. »Das geschieht ihr vollkommen Recht.«

Herrin Rebecca schaute zu Mara. »Stimmt das? Wollte sie wirklich daß du zu ihr ins Zimmer kommst?«

Mara nickte lediglich als Antwort.

»Na die kann was erleben. Wenn ich mit der fertig bin, dann kann sie nicht noch einmal aufstehen«, sagte Herrin Rebecca wütend und verließ den Salon.

»Der hast du's aber gegeben. Die ist umgefallen wie ein Baum.« Frida grinste zufrieden, als sie dies sagte und mit passenden Bewegungen untermalte.

»Aber das wollte ich doch gar nicht«, sagte Mara betreten.

»Also ich muss schon sagen, du hast Wencke ganz schön zugesetzt«, sagte Miss Wilhelmina, die gerade herein kam. »Bleibt sitzen«, fügte sie hinzu, als Mara und Frida aufstehen und knicksen wollten. »Frida, kennst du dich hier aus?«

Frida nickte auf diese Frage hin, während Miss Wilhelmina sich in einen der Sessel setzte.

»Gut, dann geh bitte in die Küche und mach Tee für uns alle. Also für sechs Leute. Die Nachtruhe ist sowieso schon gestört, also können wir das auch gleich alles aufklären.«

»Ja, Miss«, sagte Frida, stand auf, knickste und verließ den kleinen Salon.

Kurz darauf kam Herrin Rebecca herein, machte Mara ein Zeichen, sitzen zu bleiben und setzte sich neben sie. Als dann diese Frau herein kam, rutschte Mara etwas näher zu Herrin Rebecca. Die Frau hatte einen dicken Verband um den Kopf und auch unter ihrer Bluse, deren Knöpfe noch offen waren, blitzte ein Verband hervor. »Also du hast einen ganz schön harten Kopf, das muss man dir ja lassen«, sagte sie und setzte sich in einen Sessel.

Miss Isabella setzte sich auf die andere Seite neben Mara auf das Sofa und schaute vorwurfsvoll zu Miss Wilhelmina.

»Entschuldigung, das wollte ich doch gar nicht«, sagte Mara zum wiederholten Male. »Ich hab mich einfach erschreckt, als ich Sie gehört habe.«

»Ich mache dir da überhaupt keine Vorwürfe. Ich bin ja selbst Schuld«, sagte die Frau zu Maras erstaunen. Ihr rechtes Auge war geschwollen und rot und auch ihre Lippe war auf der rechten Seite dick geschwollen.

»Ich glaube, ich muss dir einiges Erklären«, sagte Miss Wilhelmina nun zu Mara. »Das ist im Grunde genommen alles meine Schuld.«

»Ich denke, es ist besser, wir warten noch auf Frida, sonst gibt es spätestens am Wochenende hier die wildesten Gerüchte«, warf Miss Isabella ein.

Die Anwesenden nickten und warteten, bis Frida mit dem Tee zurück kam, den sie allen servierte. Der Frau stellte sie die Tasse allerdings fest auf den Tisch, so daß diese bedenklich auf der Untertasse klapperte und etwas Tee heraus schwappte. Dies brachte ihr einen kritischen Blick ihrer Herrin ein.

Sie kniete sich neben Miss Isabella und schaute in die Runde.

»Also«, fing nun Miss Wilhelmina an »Da ist wohl einiges schief gegangen. Zuerst einmal: das alles war ein Test. Wärest du wirklich zu Miss Wencke ins Zimmer gegangen, es wäre nicht viel passiert, außer daß ihr vielleicht ein paar Runden Poker gespielt hättet. Es ging darum, zu sehen, wie du reagierst. Ehrlich gesagt, ich hätte ahnen müssen, daß das etwas übertrieben war. Bestanden habt ihr ihn allerdings beide nicht. Die angemessene Reaktion wäre gewesen, mir Bescheid zu sagen. Denn sollte so etwas wirklich einmal vorkommen, hat eine Serva normalerweise nicht die Option einfach weg zu gehen, so wie du das getan hast oder wie du Isabella es tun wolltest. Ihr Beiden seid frei und könnt tun was ihr wollt, aber die meisten anderen Serva können das nicht.

Aber das ist im Moment nicht der Punkt. Dieser Test hat zu dem Wettbewerb gehört und ich muss nochmals zugeben, daß ich damit wohl etwas übertrieben habe. Das tut mir wirklich leid. Und auch daß es soweit gekommen ist Wencke, tut mir leid.«

»Also ich finde nicht, daß die Beiden den Test nicht bestanden haben«, warf Miss Wencke ein. »Im Gegenteil, beide haben im Rahmen ihrer Möglichkeiten gehandelt. Und da es nun mal die Möglichkeit gab, einfach zu gehen, finde ich das vollkommen legitim. Das Einzige, was nicht so glücklich gelaufen ist, ist daß Mara vielleicht Wilhelminas Antwort hätte abwarten sollen, aber angesichts der Situation finde ich es auch vollkommen verständlich, daß sie so reagiert hat und gegangen ist. Und alles was weiter passiert ist, ist eigentlich alleine meine eigene Schuld. Dich Mara trifft daran keine Schuld.« Sie sprach zwar etwas undeutlich, aber da sie sehr besonnen sprach, konnte man sie dennoch gut verstehen. »Und ich möchte mich bei dir auch dafür entschuldigen was passiert ist. Ich hätte wissen müssen, daß dieser Test übertrieben war und spätestens als ich Isabellas Reaktion gesehen habe, hätte ich ahnen können, daß du eben so reagierst wie sie.«