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Servas 04: Fügungen Teil 02

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»Sie... Sie sind mir nicht böse deswegen?«, fragte Mara.

»Nein, überhaupt nicht. Einerseits hätte ich dich wohl nicht so von hinten ansprechen sollen und andererseits hätte ich wohl auch besser gar nicht hinter dir stehen sollen«, sagte Miss Wencke.

»Ich finde, wir sollten jetzt alle schlafen gehen und uns morgen noch einmal zusammen setzen«, sagte Miss Wilhelmina nachdem eine Weile lang niemand etwas gesagt hatte. »Wir haben alle etwas Schlaf nötig. Ich schlage vor, wir schlafen alle morgen früh aus und treffen uns gegen elf wieder hier. Dann können wir auch darüber reden, was uns so aufgefallen ist. Auch wenn der Wettbewerb ja jetzt abgebrochen ist, denke ich, daß er allen Beteiligten und damit meine ich nicht nur euch Beiden«, sie sah zu Isabella und Mara »einige neue Erkenntnisse bringen kann.«

Alle stimmten ihr zu und standen auf. Frida brachte noch das Geschirr in die Küche zurück und ging dann mit Miss Isabella nach Hause. Auch Miss Wilhelmina und Miss Wencke verabschiedeten sich und gingen.

Als Mara mit Herrin Rebecca alleine in der Halle stand, lehnte Mara sich bei ihrer Herrin an. »Können wir bitte in den Keller gehen?«, fragte sie leise.

Rebecca streichelte ihr über die Wange. »Nein, heute nicht. Erstens sollten wir jetzt beide ins Bett gehen um zumindest noch etwas zu schlafen und zweitens finde ich es ein wenig bedenklich, daß das für dich anscheinend der Weg ist, den du bevorzugt wählst um Stress abzubauen. Aber darüber sollten wir später noch mal reden.«

»Ja, meine Herrin«, sagte Mara und ging mit ihr ins Schlafzimmer, wo sie sofort ins Bett gingen. Mara kuschelte sich bei Rebecca an und schlief fast sofort ein.

-

»Du hast Recht Rebecca. Ja, ich hätte das vorher mit dir absprechen sollen. Und ja, dieser Test war wahrscheinlich wirklich etwas übertrieben. Ich kann mich nur zum Wiederholten Mal bei dir Rebecca und vor allem bei dir Mara, dafür entschuldigen was passiert ist«, sagte Miss Wilhelmina nachdem Rebecca einen langen Monolog darüber gehalten hatte, wie wenig sie von diesem Test hielt und dabei Miss Wilhelmina immer wider Vorwürfe gemacht hatte. Aber auch Isabella hatte sie große Vorwürfe gemacht, daß sie ihr nichts von diesem Test erzählt hatte, nachdem der Wettbewerb für sie geendet hatte und Miss Wencke war dabei ebenfalls nicht all zu gut weg gekommen, das sie dabei überhaupt mit gemacht hatte.

»Was ist? Hast du denn gar nichts dazu zu sagen?«, wandte Rebecca sich an Isabella.

Isabella war erstaunlich ruhig geblieben, als Rebecca ihrem Unmut Luft gemacht hatte. »Doch, das habe ich Rebecca. Aber es wird dir nicht gefallen. Ja, du hast einerseits vollkommen Recht damit, daß Miss Wilhelmina und ich dir hätten sagen sollen, was auf Mara zukommen wird. Aber ich kann dir nicht zustimmen, daß dieser Test generell so schlecht ist. Dabei denke ich jetzt nicht nur an Mara, sondern auch an alle anderen Schülerinnen. Dieser Test hat mir gezeigt, was so alles auf eine Serva zukommen kann und was in der Schule nur unzureichend angesprochen wird. Daß die meisten Herrschaften mehr wollen, das dürfte jeder Schülerin bewusst sein. Aber was ist denn in einem Fall wie diesem, wenn ein Gast sowas will und auch vor Erpressung nicht zurück schreckt? Was soll denn eine Serva dann machen? Nicht jede hat so eine Herrin wie Mara, Larissa und hoffentlich auch Frida, die so gut auf sie aufpasst. Vielleicht sollte man die Frauen wirklich schon in der Schule mit so etwas konfrontieren. Schaden kann es jedenfalls nicht.«

Eine ganze Weile herrschte Schweigen, bis Miss Wilhelmina sagte: »Ich glaube, darüber sollten wir tatsächlich mal nachdenken. Aber nicht jetzt und nicht hier.«

»Was sagst du eigentlich dazu? Du hast dazu bis jetzt noch gar nichts gesagt«, wandte Miss Isabella sich nun an Mara.

Diese wurde ob der Aufmerksamkeit, die alle nun auf sie richteten rot und schaute die Anderen verlegen an.

»Ich weiß nicht«, begann sie. »ich war wirklich wütend und daß ich Sie umgeworfen und verletzt habe, das tut mir leid«, wandte sie sich an Miss Wencke. »Aber vielleicht wäre es wirklich nicht schlecht gewesen, wenn so was in der Schule angesprochen worden wäre. Ich wusste erst gar nicht, was ich machen sollte. Und was ist denn, wenn die Herrschaft nichts macht? Was passiert denn dann?«

Wieder herrschte eine kurze Stille, die von Miss Wilhelmina unterbrochen wurde. »Ich verstehe, was du meinst. Wir sollten uns tatsächlich mal zusammen setzen und darüber sprechen, was man in der Schule machen kann.«

»Ich denke, dieses Thema ist damit erledigt. Für mich steht jedenfalls fest, daß ich so etwas nicht noch einmal zustimmen werde, ohne genau zu wissen, was passieren wird«, schloss Rebecca ab und die Anderen nickten zustimmend.

»Gut, es ist balde Mittag. Ich würde vorschlagen, daß wir alle ins Zentrum gehen und etwas essen. Die Küche dort soll ja einmalig sein. Angeblich kann man dort bestellen, was man will«, sagte Miss Wencke. Auch hier kam nur zustimmendes Nicken.

Lediglich Herr Schäfer, der einzige Mann unter den Anwesenden, räusperte sich und hob die Hand. »Entschuldigung, wenn es um das Thema Serva und deren Ausbildung geht, kann ich nicht vielleicht nicht viel mitreden. Aber ich hätte dennoch eine Bitte.«

Die Frauen sahen den Mann fragend an und Rebecca forderte ihn mit einem Nicken auf, fortzufahren.

»Als Koch esse ich selbst lieber einfache Gerichte, aber gestern habe ich ein ausgezeichnetes Steak essen dürfen. Es war auf den Punkt gegart und hervorragend gewürzt. Auch die Kartoffeln waren ausgezeichnet.« Daß er Isabellas Essen offenbar nicht all zu gut gefunden hatte, verschwieg er höflicherweise. »Mich würde es daher brennend interessieren, wie Sie das Herrentoast zubereiten«, wandte er sich an Mara.

Mara schaute ihn ehrlich verwundert an. »Herrentoast?«, fragte sie.

»Für heute Mittag stand Herrentoast auf dem Programm. Es sollte eine klare Suppe mit Eierstich geben und ein Dessert mit Apfel«, erklärte Miss Wilhelmina.

Mara nickte verstehend. »Wenn Herrin Rebecca nichts dagegen hat, kann ich das machen«, sagte sie und schaute zu Rebecca.

»Meinetwegen. Vielleicht sollte Isabella ja mal zuschauen, damit sie auch was lernt«, sagte Rebecca, die sich wieder etwas beruhigt hatte und schaute mit einem Grinsen zu Isabella.

»Lass mal gut sein. Das werde ich sowieso wieder vergessen«, sagte Isabella. »Frida, du kannst Mara in der Küche helfen.«

»Ja, Herrin«, sagte Frida, die bisher neben Isabella gekniet hatte, stand auf und knickste. Sie folgte Mara in die Küche und auch Larissa folgte ihr ohne Aufforderung, um ihr zu helfen.

Die Drei schauten sich kurz an und begannen zu lachen. »Wie in der Schule«, sagte Larissa.

»Dazu fehlt aber noch Mandy«, sagte Frida.

»Die ist aber leider nicht hier. Also müssen wir das alleine machen«, sagte Mara. Sie nahm einen Zettel und schrieb sich einige Stichpunkte auf. Nebenbei tippte sie eine größere Bestellung auf einem Pad ein.

»Was soll es denn als Nachtisch geben?«, wollte Larissa wissen.

»Ich dachte an Apfelrosen. Die gehen schnell und sind trotzdem lecker.«

»Die müssen aber auch gebacken werden«, wandte Frida ein.

»Wir haben ja zwei Öfen. Aber zuerst müssen wir die Suppe machen. Frida, machst du bitte den Eierstich? Und Larissa, kannst du den Tisch decken?«

Die Beiden nickten und Larissa ging gleich ins Esszimmer, wo sie begann, den Tisch zu decken.

Frida schaute grinsend zu Mara. »Der Wettbewerb ist doch vorbei. Dann können wir hier doch mal so richtig angeben.«

Mara schaute nachdenklich zu Frida und nickte dann langsam. »Du hast Recht«, sagte sie und kramte in einer Schublade herum, bis sie gefunden hatte, wonach sie suchte. »Dann fang du mal an.« Sie gab Frida die flachen Pralinenformen. Diese nickte verstehend und holte Eier aus dem Kühlschrank. Sie schlug sechs Eier in eine Schüssel, gab Milch und Salz dazu und rieb etwas Muskat mit hinein. Dann verrührte sie alles und ließ sich von Mara eine große Auflaufform geben in die sie etwas Wasser hinein gab. Diese stellte sie auf den Herd, so daß sie über mehreren Platten stand und schaltete diesen an.

Die Eierstichmasse gab sie in die Pralinenformen und holte getrocknetes Basilikum aus dem Gewürzregal.

»Warte«, sagte Mara, nahm ihr das Basilikum ab und reichte ihr den Behälter mit der getrockneten Minze.

»Was wird das denn?«, wollte Frida wissen.

»Es soll doch was mit Apfel geben. Also können wir auch in jeden Gang etwas mit Apfel machen«, erklärte Mara, während sie eine Zwiebel, einen Apfel und weitere Zutaten holte, die sie in kleine Stücke Schnitt. Als sie damit fertig war, gab sie zuerst die Zwiebeln in den Topf und dünstete diese an. Danach gab sie nach und nach die restlichen Zutaten in den Topf und goss alles mit Wasser auf, als das Gemüse an geschwitzt war. Den Topf ließ sie auf dem Herd stehen, schälte vier große Äpfel und schnitt diese in Scheiben.

Aus dem Transportschacht holte sie die Kiste mit den bestellten Zutaten und legte den Blätterteig gleich auf der Arbeitsplatte aus.

Frida hatte während dessen die Formen mit der Eierstichmasse gründlich mit Folie abgedeckt und in die Auflaufform gegeben. Nun gab sie die Apfelscheiben die Mara geschnitten hatte, in einen großen Topf mit Wasser und Mara gab eine ordentliche Menge Zitronensaft hinzu.

Mara ging ins Esszimmer zu Larissa und half dieser den Tisch zu decken. Da Herrin Rebecca nichts gegenteiliges gesagt hatte, deckten sie den Tisch für acht Personen. So mussten sie und Frida eben zwischendurch aufstehen um zu servieren, aber das war ja nichts ungewöhnliches. Wäre Saphira hier gewesen, hätte diese servieren können, aber gerade heute hatte Herrin Rebecca ihr frei gegeben um sich mit einigen Bekannten zu treffen, die hier auf dem Gelände wohnten.

Während Larissa deckte und Mara mit einem Lineal alles kontrollierte, ging Mara noch einmal in die Küche. Kurz darauf kam sie mit einigen Schnittblumen und mehreren Stängeln Minze zurück, die sie als Dekoration auf dem Tisch auslegte. Außerdem holte sie aus einem Schrank mehrere grüne Äpfel aus Keramik, die sie ebenfalls auf dem Tisch verteilte.

»Was hältst du von Cidre?«, fragte Frida, die gerade herein kam.

»Ich glaube, das wäre etwas übertrieben. Den sollten wir höchstens nach dem Essen servieren«, wandte Mara ein.

Sie ging zusammen mit Frida zurück in die Küche und nahm die Suppe vom Herd. Die Apfelscheiben hatte Frida bereits aus dem Wasser geholt und in eine Schüssel gegeben.

Mara gab Frida eine Schale mit Champignons die diese putzte und in dünne Scheiben schnitt.

Sie selbst schnitt den Blätterteig in Streifen, legte die Apfelscheiben auf diese und bestrich alles mit Aprikosengelee. Dann faltete sie die Blätterteigstreifen um und rollte diese zusammen, so daß die Apfelscheiben wie Rosen oben heraus ragten. Diese Rosen legte sie in zwei Muffinformen, die sie vorher mit Butter bestrichen und mit Paniermehl bestäubt hatte, damit nichts anbacken konnte.

Die Formen stellte sie erst einmal bei Seite.

Nun machte Mara sich an den Hauptgang, während Frida die Suppe durch ein Tuch in eine Terrine laufen ließ. Mara briet dünne Schweinefilets an und gab, als sie das Fleisch aus der Pfanne genommen hatte, die Pilze in die Pfanne.

Als alles soweit fertig war, bereitete sie eine Béchamelsoße zu. Während dessen toastete Frida die Toastscheiben und bestrich sie mit Butter. Mara nahm die restlichen Apfelscheiben, schnitt sie in schmale Streifen und legte sie zusammen mit den Champignons auf das Brot. Auf jedes Toast gab sie eine Scheibe Fleisch und auf dieses dann die Soße und streute geriebenen Käse oben auf.

Sie gab die fertigen Toasts in den Ofen und gab dann die herz-, stern-, kreis- und tropfenförmigen Eierstichstücke in die beiden Suppenterrinen hinein, die sie und Larissa auf den Tisch brachten.

Sie vergewisserte sich, daß alles soweit fertig war und ging in den Salon um zum Essen zu rufen.

Erst nachdem sich alle gesetzt hatten, nahmen auch Mara, und Frida Platz. Larissa hatte sich bereit erklärt, die Getränke zu servieren und fragte alle nach ihren Wünschen. Als endlich alle Gläser gefüllt waren, setzte sich auch Larissa.

Die Suppe schien allen gut zu schmecken, wie Mara erleichtert feststellte. Sie hatte einen leichten Apfelgeschmack, der aber nicht zu stark war, wie sie fand.

Nachdem die Suppe gegessen war, gingen Mara und Frida in die Küche um die Apfelrosen in den Ofen zu stellen und das Toast zu holen, welches sie auf silbernen Tabletts, die sie vorher im Ofen vorgewärmt hatten, auf den Tisch brachten.

Nach dem Toast brachten Mara und Frida auch die Apfelrosen auf den Tisch und Larissa servierte jedem ein Glas Cidre.

»Also wenn wir die Teile unbeachtet lassen, die Mara nicht mitgemacht hat, ist sie für mich ganz klar die Gewinnerin dieses Wettbewerbes«, sagte Miss Wencke, nachdem der Tisch abgeräumt war. »Der Tisch sah beide male fast perfekt aus und die Zimmer waren sehr schön hergerichtet.«

»Dem kann ich mich nur anschließen. Und das Essen war einfach köstlich, auch wenn die Kombination der Suppe und des Toasts mit dem Apfel etwas ungewöhnlich war«, sagte Herr Schäfer. »Aber die Idee mit Äpfeln als durchgängigem Thema war meiner Meinung nach sehr gut.«

Alle schauten nun zu Miss Wilhelmina und erwarteten eine Entscheidung von ihr.

»Ich fand es ein wenig unangemessen, daß ihr am Tisch gesessen und nebenbei serviert habt. So etwas kann man im familiären oder im Freundeskreis machen, aber nicht, wenn es gilt, Gäste zu bewirten. Aber ansonsten kann ich mich Wencke und Herrn Schäfer nur anschließen«, sagte sie.

»Wäre Saphira hier gewesen, hätte sie servieren können. Aber dann hätte ich trotzdem noch aufstehen müssen um alles rechtzeitig aus dem Ofen zu holen«, erklärte Mara.

»Wo ist sie eigentlich?«, wollte Miss Wilhelmina wissen.

»Sie besucht eine alte Bekannte, die hier auf dem Gelände wohnt«, erklärte Rebecca.

»Schade. Ich hätte mich gerne mit ihr unterhalten«, sagte Miss Wilhelmina.

»Sie kommt heute Nachmittag zurück. Wenn Sie so lange warten, werden Sie sie sicher treffen.«

Isabella war bei diesem Thema etwas zurückhaltend und schwieg lieber. Nachdem Rebecca geendet hatte, stand sie auf und ging zu Mara. Diese stand ebenfalls auf und Isabella reichte ihr die Hand. »Auch wenn der Wettbewerb ja wohl abgebrochen worden ist, herzlichen Glückwunsch. Du warst einfach besser als ich«, sagte sie und reichte Mara die Hand.

»Vielen Dank, Miss«, erwiderte Mara und knickste höflich.

»Ich denke, damit ist es entschieden, Mara ist die bessere Serva von euch beiden«, sagte Miss Wilhelmina grinsend. »Ich werde Emylia Bescheid geben, dann kann sie sich darum kümmern, die Wettgewinne auszuzahlen.«

- - -

»Soll ich euch Beiden lieber alleine lassen?«, fragte Claudia. Sie saß auf dem Sofa und hatte einen Fuß auf dem Knie liegen, während sie eine Flasche Bier in der Hand hielt und die Sarai und Yanna beobachtete, wie sie sich immer wieder bedeutungsvolle Blicke zu warfen.

»Ich finde es schön, daß wir uns endlich mal wieder sehen. Bleib bitte«, sagte Yanna. Die Sarai oder besser Saphira, ihre ehemalige Herrin nickte ebenfalls zustimmend.

»Meinetwegen«, sagte Claudia. Sie winkte Yanna mit der leeren Bierflasche und stellte sie auf den Boden vor sich. »Du solltest wirklich mal ins Lager fahren und dir passende Möbel besorgen. Sieht ja schlimm aus mit drei Verschiedenen Sesseln und dieser Couch«, sagte sie, als Yanna mit einer neuen Flasche aus der Küchenecke zurück kam.

»Und wo von bitte soll ich das bezahlen? Ich komme doch im Moment gerade noch so über die Runden und bis ich mein erstes Geld bekomme, muss ich sowieso noch ziemlich sparsam leben«, wandte Yanna ein.

»Ähm, hat dir das niemand erklärt?«, fragte Claudia erstaunt. »Solange du nicht gerade Trüffel oder Filet erwartest, kannst du in der Kantine und in den Versorgungsstationen essen, was du willst. Zumindest die Menüs sind kostenlos. Und wenn du denen im Lager erklärst, daß du im Moment kein Geld hast, es gibt irgendwo im Bergwerk ein riesiges Lager voll mit gebrauchten Möbeln, da hast du nahezu freie Auswahl und die bringen dir sogar alles bis nach oben und bauen es auf. Die Einzige Bedingung ist, daß du sie wieder abholen lässt, wenn du dir selber was neues kaufst«, erklärte sie, öffnete die Flasche und trank einen großen Schluck.

»Danke, das werd ich mal versuchen«, sagte Yanna. Obwohl sie es früher gewesen war, die Claudia Anweisungen erteilt hatte, hatte sie gerade das Gefühl, ihr eher untergeordnet zu sein. Ihre Haltung, wie sie sprach, ihre ganze Art forderte das gerade zu heraus.

Yanna versuchte, dieses Gefühl abzuschütteln und warf einen Blick zu Saphira. Den neuen Namen, den ihre ehemalige Herrin nun trug, hatte sie ohne zu zögern akzeptiert, ebenso wie sie es akzeptiert hatte, daß diese nun nicht mehr ihre Herrin und sie nicht mehr ihre Sklavin war.

Saphira erwiderte den Blick, den Yanna ihr zu warf mit einem eher schüchternen Lächeln.

'Was passiert hier gerade?', fragte sich Yanna. Die schon fast unterwürfige Haltung Saphiras ihr aber auch Claudia gegenüber war ihr bereits aufgefallen, als sie sich im Zentrum getroffen hatten, wo sie sich zum Essen verabredet hatten. Den Mut, sie darauf anzusprechen, gerade jetzt wo Claudia in der Nähe war, hatte sie allerdings nicht.

Der Blick, den die Beiden austauschten, die Gedanken die Yanna durch den Kopf schossen, all das dauerte nur wenige Sekunden. Es blieb die leise Ahnung, daß gerade irgend etwas passiert war. Irgend etwas hatte sich geändert. Saphira lächelte noch immer etwas schüchtern. War da gerade irgend etwas aufgekommen? Etwas vollkommen neues? Yanna schauderte leicht. War das etwas neues oder war das schon immer da gewesen? Aus irgend einem Grund hatte sie gerade das Bedürfnis, Saphira in die Arme zu nehmen, so wie diese es früher immer bei ihr getan hatte, wenn sie sich mal wieder Sorgen machte oder unter Stress gestanden hatte.

»Hey, sprichst du nicht mehr mit uns?« fragte Claudia und riss Yanna damit aus ihren Gedanken.

Claudia und Saphira waren noch am Lachen über das, worüber sie sich gerade unterhalten hatten.

»Entschuldigt bitte, ich habe nachgedacht«, sagte Yanna etwas verlegen. Sie hatte tatsächlich nicht mitbekommen, worum es gerade ging.

»Ich habe dich gefragt, ob du Saphira zu ihrer Herrin zurück bringen kannst. Sie darf nämlich nicht alleine hier herum laufen und ich habe heute Spätschicht.« Wieder lachten die Beiden herzhaft.

»Was ist denn so lustig daran?«, wollte Yanna wissen.

»Wenn ich früher irgend wo hin gehen wollte, hast du auch immer auf mich aufgepasst. Da hat sich anscheinend nichts geändert.« Saphira kicherte, als sie das sagte.

»Wann musst du denn zurück sein?«, fragte Yanna, nachdem Claudia gegangen war.

»In etwa zwei Stunden. Aber wenn du mich los werden willst, kannst du mich auch gleich zurück bringen«, antwortete Saphira.

»Warum sollte ich dich los werden wollen?«, fragte Yanna erstaunt. Es dauerte einen Moment, bis sie merkte, daß Saphira nur einen Scherz gemacht hatte.

»Ich weiß nicht. Vielleicht ist es dir ja unangenehm, mit mir alleine zu sein.«

»Nein, im Gegenteil. Ich bin froh, dich wieder zu sehen«, sagt Yanna. Sie schaute Saphira an, ließ sich von ihrem Sessel auf den Boden gleiten und ging vor Saphira auf die Knie.

»Nein!«, rief Saphira aus. »Bitte, tu das nicht. Ich bin nicht mehr deine Herrin und du nicht mehr meine Sklavin.« Sie rutschte ebenfalls von ihrem Sessel und kniete nun Yanna gegenüber. »Bitte Yanna, wenn hier jemand knien muss, dann bin ich das. Ich habe viel zu lange ein Leben gelebt, das mir nicht zustand. Jetzt ist es an der Zeit, daß ich meine Zeit als Serva verbringe, damit ich endlich wieder frei sein kann. Und damit meine ich, richtig frei. Die Sarai war nie frei, aber ich möchte das Alles hinter mir lassen. Ich bin aus dem Schatten den ich mir selbst geschaffen habe heraus getreten und muss meine Strafe für das, was ich getan habe, nicht nur als Sarai sondern auch für das, was ich getan habe, bevor ich in die Schule gekommen bin akzeptieren.«