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Servas 04: Fügungen Teil 02

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Erst nach einer Ewigkeit lösten sie ihre Umarmung und wischten sich ihre Freudentränen ab.

Yanna kniete sich vor die Sarai. »Ich freue mich, Sie wieder zu sehen meine Herrin«, sagte sie mit belegter Stimme.

»Bitte nenn mich nicht so. Ich bin nicht mehr deine Herrin. Ich bin nur die einfache Serva, die ich seit 15 Jahren schon hätte sein sollen«, sagte die Sarai und nahm Yannas Hände. Sie zog sie auf und kniete sich nun selbst vor ihre ehemalige Dienerin.

»Nein, bitte tun Sie das nicht. Sie werden immer meine Herrin sein.« Yanna war es mehr als nur unangenehm, daß die Sarai so vor ihr kniete.

»Du selbst warst es, die mir dieses Halsband angelegt hat Yanna. Die Sarai existiert nicht mehr. Sie ist in ihrem Haus in Berlin verbrannt. Ich bin Saphira, eine einfache Serva, die ihrer Herrschaft dient.«

- - -

Während Rebecca nur sehr wenig zu der Unterhaltung beitrug, unterhielten Mara und Noira sich sehr gut miteinander. Noira war recht neugierig als es um das Thema Schule ging, denn Rebecca hatte ihr offenbar nur sehr wenig darüber erzählt. Als es dann an der Zeit war, beschlossen die Drei zum Mittagessen ins Zentrum zu gehen, da weder Mara noch Rebecca irgend etwas vorbereitet hatten.

In der Einfahrt stand ein großer Sportwagen, Noiras Auto.

»Ein schönes Auto«, sagte Rebecca als sie den Wagen sah.

»Nicht wahr? Es macht einfach Spaß damit zu fahren«, sagte Noira.

»Aber mehr als zwei Leute passen da nicht rein, das wäre mir zu unpraktisch«, gab Rebecca zurück und erntete einen schiefen Blick von ihrer Mutter.

»Wie ich dich kenne hast du entweder etwas praktisches oder etwas was nicht viel kostet«, sagte Noira ruhig.

»Praktisch ist es schon, aber klein? Nein, klein ist es sicher nicht«, antwortete Rebecca.

Mara nickte. Sie fuhr mit dem doch sehr großen Auto immerhin zweimal in der Woche zum theoretischen Unterricht in die Stadt.

Während sie mit der Bahn zum Zentrum fuhren, sprachen zum ersten Mal an diesem Tag Rebecca und ihre Mutter über das selbe Thema. Auch wenn Mara früher oftmals abschätzen musste, ob ein Auto es wert war, geklaut zu werden, hatten die Beiden ganz offenbar mehr Ahnung von diesem Thema.

Als sie dann endlich in der Kantine an einem kleinen, hübsch gedeckten Tisch saßen, gab es zu diesem Thema allerdings nicht mehr viel zu sagen.

»Was macht die Firma?«, fragte Rebecca daher.

»Na, als ob dich das interessiert«, sagte Noira mit einem säuerlichen Tonfall.

Mara merkte, daß Rebecca hier anscheinend das falsche Thema aufgegriffen hatte.

»Du weißt genau, warum ich die Firma seit dem Unfall nicht mehr betreten habe«, gab Rebecca angesäuert zurück.

Noira schloss kurz die Augen. Als sie diese wieder öffnete, hatte sich ihr Gesichtsausdruck geändert. Sie schien nun nicht mehr ganz so verärgert wie eben noch. »Entschuldige. Aber ich bin nicht die Einzige, die es begrüßen würde, wenn du dich mal wieder blicken lässt. Und irgend wann wirst du darum auch nicht herum kommen. Ich bin nicht mehr die Jüngste und irgend wann werde ich mich auch aus dem Geschäft zurück ziehen wollen.

Oder soll ich damit warten, bis meine Enkelkinder alt genug sind, die Firma zu übernehmen?«

Rebecca schaute sie verärgert an, doch bevor sie etwas sagen konnte, kam eine Bedienung und fragte sie, nach ihren Wünschen.

Es dauerte etwas, bis alle Drei bestellt hatten. Kurz darauf brachte die Bedienung dann aber schon die Getränke und den Salat, der zu Maras Bestellung gehörte.

Mara machte allerdings keine Anstalten, mit dem Essen zu beginnen.

Rebecca schaute zu ihr und verdrehte die Augen. Sie nahm sich eine kleine Tomate von Maras Teller und steckte sich diese in den Mund.

»Danke, Herrin«, sagte Mara lächelnd und begann, den Salat zu essen.

Noira schaute die Beiden fragend an, sagte aber nichts dazu. Satt dessen sagte sie »Wo wir schon mal dabei sind, kann ich mir denn bei Euch überhaupt Hoffnung auf Enkelkinder machen?«

Mara, die gerade eine Gabel voll Salatblätter im Mund hatte, verschluckte sich und musste husten, während Rebecca, die noch genüsslich auf der Cherrytomate herum kaute, der Saft eben dieser Tomate aus dem Mundwinkel lief.

Sie kaute die Tomate und schluckte sie in viel zu großen Stücken herunter, was sie ebenfalls zum Husten brachte.

Nachdem sie einen Schluck getrunken hatte, sagte sie »Mama! Das ist nun wirklich ein Thema, das nicht hier her gehört.«

»Wenn ich nicht damit anfange, dann werde ich wahrscheinlich ewig darauf warten können«, sagte Noira trocken, während Mara es vermied, den Blick von ihrem Salatteller zu nehmen.

»Und irgend wann wird es einfach soweit sein, daß ich mich aus dem Geschäft zurück ziehe. Ich bin der Meinung, daß ich mir das langsam mal verdient habe. Immerhin hast du es ja vorgezogen nach dem Tot deines Vaters Liefermädchen zu spielen und was machst du jetzt? Obwohl du dich, nachdem du von deiner Großtante die Destille geerbt hast, einfach aus dem Berufsleben hättest zurück ziehen können, arbeitest du als Designerin und designst..«, sie sprach dieses Wort eher abfällig aus »Was designst du überhaupt? Das hast du mir auch noch nie verraten.«

Rebecca schluckte die Bemerkung die sie über die Meinung ihrer Mutter über ihre Arbeit machen wollte herunter und schaute sich auf dem Tisch um.

Mara war schneller und reichte ihr das Pad, auf dem normalerweise einige Gerichte angepriesen wurden, welche die Küche gerade besonders schnell, preiswert oder gesund zubereiten konnte, welches bisher noch neben Maras Teller gelegen hatte.

»Danke«, sagte Rebecca und tippte auf dem Pad herum, bis sie den Katalog der Firma gefunden hatte. Dort suchte sie die entsprechenden Seiten heraus und reichte ihrer Mutter das Pad.

»Diese Serie habe ich zum Beispiel entworfen«, sagte sie.

Noira schaute sich die Katalogeinträge eingehend an, während ihr Gesicht ein immer dunkleres Rot annahm.

»Sag nur, es ist gerade dir peinlich, daß deine Tochter Dildos, Vibratoren und andere Sexspielzeuge entwirft«, sagte Rebecca trocken.

»Bei denen hier schon irgend wie«, sagte Noira und räusperte sich. Sie legte das Pad auf den Tisch und trank einen Schluck.

Mara, der im Gegensatz zu Rebecca, gerade bewusst wurde, warum Noira auf einmal so rot wurde, konnte sich ein leises Kichern nicht verkneifen.

Rebecca schaute Mara nur verständnislos an und lehnte sich in ihrem Stuhl etwas zurück.

Bevor Noira etwas sagen konnte, kam die Bedienung mit dem Essen.

Durch die Nahrungsaufnahme kam im Moment auch keine weitere Unterhaltung mehr zu Stande. Doch als sie aufgegessen hatten, sagte Noira: »Ich glaube, es ist besser, wenn ich wieder fahre.«

Rebecca schaute sie missmutig an und nickte lediglich. Sie hasste es, wenn ihre Mutter ihre Berufswahl in Frage stellte, wie sie es bisher schon des Öfteren getan hatte oder überhaupt ihre Entscheidungen. Immerhin war sie eine erwachsene Frau. Dennoch war sie etwas verärgert darüber, daß diese nun einfach wieder fahren wollte.

Schweigend fuhren sie zurück und ohne noch einmal herein zu kommen, verabschiedete sich Noira, von Mara wesentlich herzlicher als von Rebecca. Dann setzte sie sich in ihr Auto und fuhr davon.

Mara bemerkte, daß Rebecca gerade schlecht gelaunt war und beschloss, sie in Ruhe zu lassen. Da es gerade einmal früher Nachmittag war, es aber mal wieder nichts für sie zu tun gab, ging Mara wieder in den Salon, wo sie ihr Buch nahm, sich aufs Sofa legte und weiter las.

Sie wollte aufstehen, als Rebecca kurz darauf ebenfalls herein kam, doch diese winkte ab, ließ sich in einen Sessel fallen und streckte die Beine aus.

Über den Rand ihres Buches hinweg schaute Mara immer wieder zu Rebecca. So hatte sie sie noch nicht erlebt. Anscheinend machte der Besuch Ihrer Mutter Rebecca noch immer zu schaffen.

»Was ist? Darf ich mich nicht auch mal ärgern?«, fragte Rebecca, als Mara gerade wieder einmal zu ihr schaute.

»Entschuldigung, Herrin«, sagte Mara und las weiter.

»Das macht sie jedes Mal wenn wir uns sehen. Und ich wette, in den nächsten Wochen fragt sie mich immer wieder, ob ich nicht zurück kommen will um endlich die Firma zu übernehmen«, sagte Rebecca unvermittelt.

Mara schaute auf und legte ihr Buch bei Seite. »Was ist das für eine Firma?«, fragte sie.

»Die Firma baut Maschinen. Meistens Einzelstücke in allen Größen. Von Schuhkartongröße bis zur Größe eines Einfamilienhauses ist da alles bei«, erklärte Rebecca leicht unwillig.

Doch Mara ließ nicht locker. »Und du solltest die Firma übernehmen? Was solltest du denn da machen?«

Nun seufzte Rebecca leise. »Die passende Bezeichnung wäre wohl Geschäftsführerin. Aber ich habe vom Maschinenbau so gut wie überhaupt keine Ahnung.«

Mara setzte sich nun im Schneidersitz auf das Sofa, was ihr einen kritischen Blick von Rebecca einbrachte, den sie aber ignorierte. »Aber wie man Whisky macht, weißt du ganz genau?«

»Was hat das denn jetzt damit zu tun?«, fragte Rebecca etwas verwirrt.

»Du hast auch eine Destille in der Whisky gemacht wird.«

»Das ist doch etwas ganz anderes. Die finanziellen Dinge erledigt überwiegend Mr. Rogers und für alles Andere ist der Produktionsleiter zuständig. Ich muss nur ab und zu mal Entscheidungen treffen wie zum Beispiel ob die Produktion noch erweitert werden soll, weil die Nachfrage gestiegen ist und sowas.«

»Und was macht deine Mutter in ihrer Firma?«

Rebecca runzelte die Stirn. »Eigentlich genau das Selbe.« Sie setzte sich nun aufrecht in ihren Sessel und musterte Mara eingehend. »Aber das ist vollkommen egal. Nach dem Unfall damals habe ich mir geschworen, nie wieder einen Fuß in diese Firma zu setzen.«

An Rebeccas Gesichtsausdruck erkannte Mara, daß dies ein schwieriges Thema für Rebecca sein musste. Dennoch fragte sie: »Was ist denn damals passiert?«

Rebecca versteifte sich merklich. Mehrere Minuten lang starrte sie ins Leere, so daß Mara bereits befürchtete, etwas falsches gefragt zu haben.

Doch dann begann sie leise zu reden. »Es war kurz nachdem ich aus der Schule gekommen bin. Ich war zusammen mit meinem Bruder und meinem Vater an der Ostsee, um unser Boot zu holen. Ein ziemlich großes Teil, ein Kajütboot, zwanzig Meter mit vier Kajüten. Wir wollten eine Woche später ans Mittelmeer fahren und dort Urlaub machen.

Das Boot mit samt dem Laster haben wir auf dem Gelände der Firma abgestellt und wollten eigentlich schon nach Hause fahren, als mein Vater noch mal in die Firma gerufen worden ist. Es gab irgend welche Probleme mit einer Maschine. Mein Bruder und ich sind mitgegangen, weil wir nicht draußen warten wollten. Ich fand das alles eigentlich ziemlich langweilig und habe mich etwas abseits aufgehalten, als es passiert ist. Ein großes Maschinenteil das gerade an einem Kran hing hat sich gelöst und ist umgekippt.

Mein Vater und mein Bruder haben beide versucht, mich weg zu stoßen und das gerade noch geschafft, sonst wäre das Teil auf mich gefallen.«

Rebecca stockte und Mara sah daß sie Tränen in den Augen hatte. Es war offensichtlich, wie schwer es Rebecca fiel, darüber zu sprechen.

Noch leiser als zuvor sprach sie weiter. »Ich bin dabei über einen Stapel Eisenteile gefallen und habe mir dabei ein Bein gebrochen und bin mit dem Kopf irgend wo angeschlagen. Aber das Teil hat sich vom Kran gelöst und ist auf die Beiden gefallen.«

Mara wusste nicht, wie sie sich verhalten sollte. Sie musste schlucken und stand schließlich auf, um zu Rebecca zu gehen. Sie setzte sich auf die Lehne des Sessels, obwohl Rebecca ihr das schon mehrmals verboten hatte und nahm ihre Hand.

»Ich bin eine Woche später im Krankenhaus aufgewacht. Und auf der Beerdigung meines Vaters habe ich meinen Bruder dann das letzte Mal gesehen. Er ist danach einfach weg gefahren und hat sich nie mehr gemeldet.«

Mara hatte ihren Arm um Rebecca gelegt und streichelte ihren Rücken, während sie mit der Anderen noch immer Rebeccas Hand hielt. Es dauerte eine ganze Weile, bis Rebecca sich räusperte und sagte: »Meine Mutter und ich haben alles versucht um ihn zu finden, aber das haben wir irgendwann aufgegeben.«

Sie wischte sich mit dem Ärmel ihrer Bluse übers Gesicht und lehnte sich wieder in den Sessel. Sie schaute Mara, die nicht wusste, was sie sagen sollte, eine Weile an und zuckte mit den Schultern. »Und seit dem war ich nicht mehr in der Firma. Und ich will auch gar nicht mehr da hin«, sagte sie nun mit ruhiger Stimme. Dann stand sie auf und ging zu der kleinen Bar, die in einem der Schränke eingebaut war. Sie füllte zwei Gläser mit Wasser, gab eines davon Mara und setzte sich wieder.

Erst als sie ihr Glas geleert hatte, sagte sie: »Wie oft habe ich dir schon gesagt, daß du dich nicht auf die Lehne setzen sollst?« und grinste schon wieder leicht.

Mara starrte sie verwirrt an. »Entschuldigung«, sagte sie leise und wollte aufstehen, doch Rebecca zog sie auf ihren Schoß und nahm sie in die Arme.

»Na ja, deshalb will ich mit der Firma am liebsten überhaupt nichts mehr zu tun haben«, erklärte Rebecca.

»Und wieso verstehst du dich nicht mit deiner Mutter?«, wollte Mara nun wissen.

»Sie hat es mir nicht verziehen, daß ich danach auch weg gegangen bin um zu studieren. Ich habe Design studiert, weil man das in der Firma so gar nicht brauchen kann. Das hat sie mir damals ziemlich übel genommen.«

»So böse kann sie dir aber nicht mehr sein. Immerhin ruft sie ja selber jeden Sonntag an und heute ist sie extra her gekommen«, sagte Mara nachdenklich.

»Nein, wahrscheinlich nicht. Aber sie schafft es eben immer wieder so richtig tief ins Fettnäpfchen zu treten. Aber ich glaube nicht, daß sie heute wegen mir hier war, sondern eher um dich kennen zu lernen.«

»Mich?«, fragte Mara erstaunt.

Rebecca zuckte mit den Schultern. »So ist sie eben. Mach dich schon mal drauf gefasst, daß sie dich auch ab und zu anrufen wird.«

»Wieso denn mich?«

»Sie ist einfach neugierig und will daß es mir gut geht.« Wieder grinste Rebecca und zog Mara zu sich um sie fest zu umarmen. »So wie ich will, daß es dir gut geht.«

Mara lehnte sich bei ihr an und schloss die Augen.

-

Saphira war noch immer sehr aufgewühlt von der unerwarteten Begegnung mit Yanna. Erst durch ihr Wiedersehen wurde ihr bewusst, wie sehr sie sie doch vermisst hatte. Und nun sollte Yanna sogar hier arbeiten. Sie freute sich, daß sie sie nun öfter würde sehen können, wenn Rebecca ihr das erlaubte. Am Besten würde sie sie gleich morgen fragen, ob das irgend wie möglich wäre.

Zwar hätte sie sich gerne noch länger mit Yanna unterhalten aber Emylia hatte sie, nachdem die erste Wiedersehensfreude vorbei war, dann eine ganze Weile in Beschlag genommen um mit ihr darüber zu reden, was sie denn arbeiten könnte. Die Beiden waren übereingekommen, daß Yanna in der Produktion wohl am Besten aufgehoben wäre und ihr eine entsprechende Stelle angeboten. Dann hatte Emylia eine Wohnung für Yanna gesucht. In einem der Wohnblocks in der Nähe der Fabrik hatte sie eine kleine Zweizimmerwohnung gefunden. Sie hatte jemanden vom Service gerufen um Yanna die Wohnung zu zeigen. Die Frau vom Service war dann auch viel zu schnell erschienen und Yanna war mit ihr gegangen.

Zwar hatten sie, nachdem Yanna gegangen war, noch weiter Karten gespielt aber Saphira war viel zu unkonzentriert und hatte alle folgenden Partien haushoch verloren.

Als es dann an der Zeit war, hatte sie sich von Emylia und ihrer Familie verabschiedet und saß nun in der Magnetbahn die sie wieder zu Rebeccas Haus brachte.

Sie betrat die Halle und suchte dann nach Rebecca, um sich zurück zu melden. Weder im kleinen, noch im großen Salon fand sie diese und auch Mara war nicht dort. Auch im Kaminzimmer waren die Beiden nicht. Aber als sie durch den Flur in Richtung Küche ging, hörte sie aus dem Tür zum Esszimmer ein Geräusch.

Sie klopfte und öffnete die Tür. »Herrin, ich bin wieder...« weiter kam sie nicht. Denn das Bild, welches sich ihr bot, ließ sie stocken. Mit dem Oberkörper lag Mara bäuchlings auf dem Esstisch, während ihre Unterschenkel auf zwei Stühlen ruhten. Mit mehreren Seilen war sie unbeweglich auf dem Tisch fixiert und Rebecca stand mit einer Peitsche neben dem Tisch und ließ diese in einem langsamen aber stetigen Rhythmus auf Maras Rücken niederfahren, was dieser ein lautes Stöhnen entlockte. Es war sehr deutlich zu hören, daß dieses Stöhnen nicht durch die Schmerzen verursacht wurde, die die Peitsche hervor rief sondern einzig und alleine von ungebändigter Lust.

Leise und ohne noch etwas zu sagen, ging Saphira rückwärts durch die Tür und schloss diese hinter sich wieder.

Maras Gesicht war ihr zugewandt aber es hatte den Eindruck gemacht, daß sie sie überhaupt nicht wahrgenommen hatte. Zwar war ihr Blick sehr abwesend aber sie hatte deutlich sehen können, wie sehr Mara es genossen hatte.

So wie es aussah, würden die Beiden heute ihre Dienste nicht mehr benötigen. Sie verließ den Flur und ging nach oben in ihr Zimmer. Sie machte sich im Bad noch etwas frisch und legte sich dann in ihr Bett.

Als sie die Augen schloss, sah sie das Bild, welches sie eben im Esszimmer ungewollt gesehen hatte, wieder vor sich und stellte fest, daß die Erinnerung an diesen Anblick sie sehr erregte. Doch langsam, zuerst unmerklich veränderte sich das Bild in ihrer Vorstellung. Statt Mara lag sie selbst dort auf dem Esstisch und es war nicht Rebecca, die die Peitsche schwang sondern jemand anderes.

Es war Yanna, die sie mit einem Rohrstock schlug, so wie sie es an dem Tag getan hatte, als aus der Sarai Saphira wurde. Und je länger sie dieses Bild vor sich sah, desto erregter wurde sie. Ihre Hand wanderte langsam ihren Körper hinunter und fand balde ihr Ziel. Doch dieses war mit massivem Stahl verschlossen. Frustriert nahm sie die Hand wieder nach oben. Zwar konnte sie die Innenseite ihrer Beine streicheln und mit der anderen Hand gleichzeitig auch ihre Brüste, aber mehr war ihr nicht möglich. Und das reichte einfach nicht, sich die ersehnte Erlösung zu verschaffen.

Sie öffnete die Augen um dieses Bild los zu werden und sich wieder abzuregen. Doch in der Dunkelheit ihres Zimmers erschien dieses Bild ihr immer wieder. Also stand sie auf um Licht zu machen. Da sie kein Comm besaß, musste sie dies am Schalter neben der Tür machen. Doch als sie aufgestanden war, bemerkte sie ein grünes Leuchten aus dem Schlüsselkasten, in dem der Schlüssel zu ihrem Keuschheitsgürtel aufbewahrt war.

Sie brauchte nicht lange nachzudenken. Schnell hatte sie den Schlüssel in der Hand und ging zurück zum Bett.

Wieder ging ihre Hand auf Wanderschaft und wieder sah sie ein Bild vor sich. Sie selbst saß auf ihrem Stuhl, der auch gut als Thron hätte durchgehen können. Yanna kniete vor ihr und hatte den Kopf in ihrem Schoß liegen.

Alleine bei dem Gedanken daran steigerte sich ihre Erregung immer mehr. Doch wieder kam ihr etwas anderes in den Sinn. Sie stellte sich vor, wie es wäre, wenn sie selbst Diejenige wäre, die von Yanna an den Haaren auf die Knie gezwungen würde, den Kopf tief in Yannas Schoß und die Zunge tief zwischen Yannas Schamlippen vergraben, während Yanna immer fester an ihren Haaren zieht bis sie kommt.

Bei der Vorstellung so von Yanna benutzt zu werden übermannte sie ein heftiger Höhepunkt, den sie laut heraus stöhnte. So wie sie war, noch immer zwei Finger in ihrer Scheide steckend, schlief sie fast sofort ein.

-

Eine Woche später:

»Los aufstehen, faule Bande. Oder denkt ihr, am Wochenende gibt es keinen Frühsport?«, rief Miss Noemi in den Saal, obwohl alle schon fertig vor ihren Betten standen, die Hände im Nacken verschränkt und warteten, daß es endlich los ging.

Doch als sie sich die Reihe der Frauen ansah, stutzte sie. Sie schaute noch einmal genau hin und ging dann zum ersten Bett. Sie ging in die Hocke und tippte die Schlafende leicht an die Schulter.

»Willst du nicht mal langsam aufwachen?«, fragte sie mit sanfter Stimme.

»Nur noch ein paar Minuten«, murmelte Kati und drehte sich unter ihrer Decke zu Miss Noemi herum. Diese grinste breit, so daß man ihre strahlend weißen Zähne, die einen starken Kontrast zu ihrer ebenholzfarbenen Haut bildeten, sehen konnte.