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Servas 05: Finale Teil 06

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»Hey, das geht euch nix an. Ihr beiden werdet noch früh genug sehen, was wir geplant haben«, sagte Frida und drehte das Pad so, daß sie es nicht mehr sehen konnten.

Die Beiden schauten sie schmollend an. »Nur mal kurz schauen«, sagte Mara.

»Nö«, sagte Frida und schaltete den Bildschirm des Pads nun aus.

»Ist das alles schon sicher?«, fragte Isabella.

»Na, dann viel Spaß dabei«, sagte sie und nickte anerkennend, als Frida ihr bestätigte, daß die Planung schon abgeschlossen und alles gebucht war.

»Gut, dann ist im Moment ja erst mal alles geklärt«, meinte Isabella. »Dann können wir das hier also für heute beenden und wir sehen uns in vier Wochen bei Emylia wieder.«

Bevor Emylia noch etwas sagen konnte, stimmten die Anderen zu.

»Also so haben wir aber nicht gewettet«, sagte Emylia.

»Zu spät«, sagte Isabella grinsend.

Alle machten sich fertig zum Gehen und verabschiedeten sich schließlich. Nur Isabella blieb, nachdem die Anderen gegangen waren noch da.

»Lasst uns bitte mal in den kleinen Salon gehen«, sagte Isabella, nachdem alle gegangen waren.

»Silke, würdest du bitte mal den Tisch abräumen und die Küche wieder sauber machen? Wir rufen dich gleich«, sagte sie zu Silke.

Diese schaute Mara fragend an und als Mara schließlich nickte, begann sie, den Tisch abzuräumen.

»Eigentlich finde ich, daß sie dabei sein sollte, schließlich geht es ja um sie«, sagte Rebecca, als sie im kleinen Salon saßen.

»Ja, aber ich finde es äußerst unhöflich, über jemanden zu reden, wenn er oder sie dabei ist. Und außerdem denke ich, daß ihr Beiden das erst mal unter euch abklären solltet«, erklärte Isabella.

»Also ich denke, ändern lässt es sich ja sowieso nicht mehr«, ergriff Rebecca das Wort. »Zurück zur Schule können wir sie auf keinen Fall schicken. Dann würde dieser Mann, der auf sie geboten hatte, sie ja bekommen. Und nach allem, was sie erzählt hat, ist das für mich keine Option.«

»Aber zufrieden bist du damit auch nicht«, stellte Isabella fest.

»Ehrlich gesagt nicht. Zumindest nicht so kurz vor unserer Hochzeit.«

Mara senkte den Kopf und sagte leise: »Es tut mir leid Herrin. Aber ich wusste wirklich nicht, was ich machen sollte.«

Rebecca zog Mara zu sich heran und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. »Je länger ich darüber nachdenke, desto mehr bin ich der Meinung, daß du kaum etwas falsch gemacht hast. Ja, du hättest vielleicht Helen Bescheid sagen können, damit sie es dann Isabella sagt und der Typ ausgeschlossen wird. Aber ich weiß auch nicht, wie ich in diesem Moment an deiner Stelle gehandelt hätte. Jetzt ist Silke nun mal hier und wir müssen sehen, daß wir das irgend wie regeln.«

»Du magst sie nicht, oder?«, fragte Mara.

»Das stimmt doch nicht Mara. Silke ist ein lieber und netter Mensch. Und ich bin mir sicher, daß wir gut miteinander auskommen werden. Aber ich frage mich, wie es für sie ist. Und ich denke, daß sie auch einiges an Zuwendung brauchen wird. Außerdem wird sie wohl einiges lernen müssen, was sie in der Schule nicht gelernt hat, was für dich und mich aber selbstverständlich ist. Immerhin ist sie Serva geworden, weil sie nicht mal wusste, daß man für Lebensmittel bezahlen muss. Ich vermute, daß sie in dieser Hinsicht auch noch viele andere Dinge nicht weiß. Ich glaube zwar, daß wir mit der Zeit einen Weg finden, wie wir drei miteinander auskommen und daß sie auch lernen wird, wie sie sich zu verhalten hat. Aber abgesehen davon, daß du sie ohne meine Erlaubnis gekauft hast, ist der Zeitpunkt einfach ziemlich ungünstig. In nicht einmal drei Monaten heiraten wir und dann fliegen wir drei Wochen nach.... Dann sind wir drei Wochen auf Hochzeitsreise. Und normalerweise wären wir beiden dann die meiste Zeit über ganz alleine. Und da würde ich mich nicht gerne zurückhalten müssen, weil wir sie mit nehmen müssen. Ich denke, dir wird es ebenso gehen. Aber hier lassen können wir sie auch nicht. Wäre sie schon länger bei uns, wäre es sicher kein Problem, sie so lange in die Schule zu schicken. Aber nach so kurzer Zeit wäre das für sie nicht gut. Wie wärst du dir denn vorgekommen, wenn Julia dich nach drei Monaten in die Schule geschickt hätte, weil sie in Urlaub gefahren wäre?«

Mara sah Rebecca betrübt an. »Nicht so gut, glaube ich. Das ist alles meine Schuld«, sagte sie und schluckte. »Wie wäre es denn, wenn du mit ihr weg fährst? Dann bleibe ich so lange hier.«

Rebecca musste husten und sah Mara an. »Sag mal, geht's noch? Das ist immerhin unsere Hochzeitsreise. Ich finde es ja gut von dir, daß du das so selbstlos vorschlägst, aber das ist doch nun mal wirklich nicht Sinn und Zweck der Sache. Dir hat doch jemand was auf den Kopf gegeben«, sagte sie verärgert. »Bevor ich das mache, sage ich die Hochzeitsreise lieber ganz ab.«

Mara schaute betreten auf den Boden und eine Träne lief ihre Wange herunter.

»Rebecca, bleib bitte mal ruhig«, sagte Isabella und wandte sich dann an Mara die nun vor sich hin weinte. »Wie würdest du das denn machen?«, fragte sie diese.

Mara schniefte laut und wischte sich die Tränen am Ärmel ihrer Tunika ab. »Ich weiß nicht, Miss.«

»Komm schon, irgend eine Idee musst du doch haben. Du bist zwar eine Serva und solltest tun, was deine Herrin dir sagt, aber eine Vorstellung wie man das lösen könnte, wirst du doch auch haben, oder?«

Mara nickte, schwieg aber.

Rebecca atmete mehrmals tief ein und wieder aus. »Nun sag schon. Noch blöder als die Idee, daß du zu Hause bleibst, kann es gar nicht sein.«

»Ich würde noch ein Zimmer buchen und sie mit nehmen«, flüsterte sie und wagte es nicht, Rebecca oder Isabella anzusehen. Daher sah sie auch nicht, daß Isabella und Rebecca sich kurz ansahen und Isabella leicht nickte.

»Das ist auch die einzig sinnvolle Möglichkeit«, sagte Rebecca.

»Gut, dann sage ich.. ähm, ich sage Bescheid, daß ihr noch ein Zimmer braucht und buche noch einen Platz im Flieger«, sagte Isabella.

»Aber das geht doch nicht. Das kostet doch viel zu viel«, sagte Mara leise.

Nun musste Rebecca lachen. »Also das ist doch wohl das geringste Problem. Das kostet weniger, als du innerhalb von zehn Minuten auf der Versteigerung ausgegeben hast. Und wenn wir die Hochzeit so, wie sie geplant ist komplett bezahlen müssten, dann würde das in diesen Kosten auch unter gehen.«

»Was? So teuer ist das?«, fragte Mara und Rebecca merkte, daß sie gerade etwas Falsches gesagt hatte.

»Was denkst du denn, was alleine die Saalmiete und die Bewirtung kosten würden? Und die Unterbringung der Gäste und so? Das macht doch den größten Teil der Kosten aus, aber dafür müssen wir hier auf Horizons so gut wie gar nichts zahlen. Und das Essen, die Deko und unsere Kleider müssen sowieso bezahlt werden«, erklärte sie ruhig.

»Aber das musst du doch trotzdem alles bezahlen«, sagte Mara.

»Ja. Und? Das mache ich für dich mein Schatz. Weil ich dich liebe und weil ich möchte, daß wir eine schöne Hochzeit haben, an die wir noch lange zurück denken können. Aber darüber haben wir schon einmal gesprochen. Und das, was ich damals gesagt habe, das gilt heute noch genau so.« Rebecca drehte sich zu Mara und legte ihre Hände auf deren Wangen. Sie drehte Maras Kopf zu sich und schaute ihr in die Augen. »Ich bewundere dich ehrlich dafür, daß du dir darüber solche Gedanken machst und daß du so bescheiden bist, aber ich möchte auch nicht, daß du dir deswegen Sorgen machen musst. Für dich mache ich das nämlich mehr als nur gerne.«

»Da das ja jetzt geklärt ist, sollten wir vielleicht auch mal mit Silke reden«, sagte Isabella, nachdem Rebecca und Mara sich eine Weile in die Augen gesehen hatten.

»Richtig«, sagte Rebecca. »Geh bitte in die Küche und mach uns Tee und kommt dann beide her.«

»Ja, meine Herrin«, sagte Mara leise. Sie schaute Rebecca noch einmal verliebt an und stand dann auf. Sie knickste und ging dann in die Küche um Tee zuzubereiten.

Zusammen mit Silke kam Mara zurück in den kleinen Salon, wo sie zuerst den Tee servierten. Auf ein Zeichen Rebeccas hin, setzte Mara sich. Silke hingegen blieb neben dem Tisch stehen und wartete.

Erst als Mara ihr sagte, sie solle sich setzen, kniete sie sich, wo sie war, vor den Tisch.

»Silke, setzt dich bitte«, sagte Rebecca und deutete auf den freien Sessel.

Silke stand auf und setzte sich auf die vorderste Kante des Sessels und sah sich etwas verschüchtert um.

»Also, wir haben gerade über dich gesprochen. Wie du weißt, heiraten wir in nicht mal drei Monaten. Und danach fliegen wir für drei Wochen weg und wir können dich ja kaum drei Wochen lang alleine hier lassen, ganz davon abgesehen, daß das auch nicht erlaubt ist«, sagte Rebecca und schaute Silke ernst an.

Diese erwiderte den Blick und sagte dann traurig: »Ich verstehe. Dann packe ich am besten gleich meine Sachen« und wollte aufstehen.

»Sitzen bleiben«, sagte Rebecca. »Wieso müssen eigentlich immer alle gleich das Schlimmste annehmen? Liegt das irgend wie an der Schule?«, fragte Rebecca und schaute zu Isabella, die mit den Schultern zuckte. »Schau mich nicht so an, an mir liegt das bestimmt nicht.«

»Du brauchst deine Sachen ganz sicher nicht zu packen. Wir haben beschlossen, daß du mitkommen wirst. Also wirst du deine Sachen doch noch packen müssen, aber erst für die Hochzeitsreise. Isabella wird den Flug buchen und dafür sorgen, daß du im Hotel ein Zimmer bekommst. Und dabei wird sie darauf achten, daß du auch wirklich ein eigenes Zimmer bekommst und nicht nur ein extra Bett in unser Zimmer gestellt wird«, sagte Rebecca und schaute Isabella eindringlich an.

Diese grinste breit. »Wäre sicher lustig gewesen«, sagte sie.

»Genau deshalb habe ich das noch mal erwähnt«, sagte Rebecca und wandte sich dann wieder an Silke: »Da Mara dich gekauft hat, wird sie auch für dich verantwortlich sein und du wirst tun, was sie dir sagt. Aber wenn ich dir etwas sage, gilt das natürlich genau so, immerhin bin ich Maras Herrin. Wenn es irgend welche Probleme damit gibt, dann fragst du bitte nach. Wenn du etwas anstellst, wird es an Mara sein, dich zu bestrafen, da werde ich mich heraus halten.«

Maras Kinnlade klappte herunter und sie sah Rebecca entsetzt an. »Aber das kann ich doch nicht, Herrin.«

»Das habe ich bei dir auch lernen müssen, warum solltest du das nicht auch schaffen?«, fragte Rebecca. Dann fuhr sie zu Silke gewandt fort: »Morgen werdet ihr in die Verwaltung gehen, da wird Mara dich anmelden und du bekommst ein Comm, damit du ins Haus kommst, wenn du raus gehst. Vorher bitte ich dich, das Haus nicht alleine zu verlassen. Im Lauf der nächsten Wochen wird Mara dafür sorgen, daß du etwas zum Anziehen bekommst. Und darüber möchte ich keine Diskussion. Auch wenn du in der Schule sicher genug Tuniken bekommen hast, brauchst du trotzdem ein paar andere Sachen zum Anziehen. Mara weiß ja ungefähr, was du so alles brauchst.

Alles Andere wird Mara dir erklären werden, wenn es an der Zeit ist. Sie wird dir auch sagen, was du zu tun hast und dir deine Aufgaben geben. Aber wenn du irgend welche Probleme hast, egal, was es ist, kannst du auch zu mir kommen. So, das war's erst mal von mir.

Nein, eins habe ich noch. Du brauchst weder mich noch Mara zu siezen. Das passt einfach nicht, finde ich. Aber auch wenn Mara deine Herrin ist, möchte ich trotzdem, daß du mich auch mit Herrin anredest. Wie du Mara ansprichst, das macht bitte unter euch aus. Hast du so weit irgend welche Fragen?«

Silke schaute zu Mara und dann zu Rebecca. »Nein, Herrin, im Moment nicht, glaube ich.«

»Das wird noch kommen. Aber jetzt erst mal herzlich willkommen hier Silke.«

»Vielen Dank, Herrin Rebecca«, sagte Silke. Sie sah noch immer ziemlich verschüchtert aus, wie sie auf der Kante des Sessels saß.

»Was soll Silke denn für Sachen zum Anziehen bekommen?«, fragte Mara noch immer etwas ratlos.

»Alles, was sie so braucht. Ich denke, ungefähr das, was du auch so an Sachen hast. Aber am Anfang erst mal nur die wichtigsten Sachen. Der Rest kommt dann nach und nach«, sagte Rebecca.

»Alles?«, fragte Mara verwundert.

»Natürlich alles. Was bringt es denn, wenn sie nur die Hälfte an Kleidern hat?«, fragte Rebecca.

»Ja, Herrin, ich verstehe. Muss sie auch alles anziehen?«, wollte Mara noch wissen.

Darauf hin sah Rebecca sie etwas erstaunt an. »Was bringt es denn, ihr etwas zu kaufen, wenn sie es dann nicht anzieht?«

»Auch Felle und Geschirre und so?«, fragte Mara verwundert.

Rebecca sah sie an und begann, zu kichern. »Cherrys Ausrüstung ist noch hier, aber ich denke nicht, daß wir die brauchen werden«, sagte sie.

»Dann ist das ja auch erst mal geklärt. Aber wenn du irgend welche Probleme hast, kannst du auch jederzeit zu mir oder wenn dir das lieber ist, zu Miss Noemi kommen.« Isabella prostete Silke mit der Teetasse zu und trank einen Schluck.

»So, dann macht ihr mal die Küche fertig und dann zeigst du Silke noch mal das Haus. Aber passt auf dem Dachboden etwas auf, da steht nämlich ein Haufen Zeug rum, was noch von Andrea ist. Vielleicht sollte das alles mal sortiert werden«, sagte Rebecca.

»Wir haben einen Dachboden?«, fragte Mara verwundert.

»Wusstest du das nicht? Was denkst du denn, wofür die große Luke in der Decke im Flur vor dem Wäschezimmer ist? Aber am besten, den lasst ihr einfach aus. Das sollten wir uns lieber mal irgendwann zusammen ansehen, nicht daß sich da oben noch jemand verletzt.«

»Ja, Herrin«, sagte Mara. Sie stand auf und winkte Silke, mit zu kommen. Die Beiden knicksten vor Rebecca und gingen dann in die Küche.

Als sie in der Küche waren, atmete Mara erleichtert auf. Grinsend sah sie Silke an. »Ich weiß zwar noch nicht, wie das in Zukunft alles funktionieren soll, aber das werden wir wohl schon irgendwie hin bekommen.« Sie ging zu Silke und umarmte sie fest. »Herzlich willkommen«, sagte sie.

»Vielen Dank, Herrin«, sagte Silke, worauf hin Mara das Gesicht ein wenig verzog. »Vielen Dank, daß Sie... daß du mich gekauft hast. Als ich gesehen habe, daß dieser Lukas auch da war, habe ich solche Angst gehabt, daß ich ihn doch noch heiraten muss.«

»Komm, lass und hier Ordnung machen, dann zeige ich dir das Haus«, sagte Mara nach einer Weile und ließ Silke los. Darauf hin begannen sie zusammen, die Küche und das Esszimmer aufzuräumen.

Anschließend zeigte Mara Silke das Haus. Oben bei den Gästezimmern fingen sie an und als sie in Rebeccas und Maras Ankleidezimmer waren, fragte Silke: »Wie soll ich Sie... dich denn nun eigentlich anreden?«

»Am besten einfach mit meinem Namen«, sagte Mara.

»Aber das geht doch nicht. Du bist doch meine Herrin.«

»Wieso denn nicht? Wir sind schließlich beide Serva. Da ist es doch egal, daß ich deine Herrin bin.«

»Ja Her... Ja Mara«, sagte Silke verlegend grinsend.

Schließlich kamen sie im Keller an und Mara zeigte Silke alle Räume, die sie ihr vor einem Jahr schon einmal gezeigt hatte, wobei sie auch den Fitnessraum, das Schwimmbad und das Spielzimmer nicht ausließ. Dort betrachtete Silke eingehend die Spielgeräte. »Vor einem Jahr das war seltsam. Ich habe darüber noch ziemlich lange nachdenken müssen. Ob wir das noch mal machen können?«, fragte sie leise.

»Lieber nicht, ohne Herrin Rebecca zu fragen«, meinte Mara.

Sie gingen wieder nach oben, wo sie das Mittagessen zubereiteten.

Nach dem Essen gingen sie in den großen Salon, wo Mara sich zu Rebecca auf das Sofa setzte. Diese schaute einen Film an und Mara hatte ihren Korb mit dem Stickzeug aus dem Schrank geholt und arbeitete, angelehnt an Rebecca, weiter an ihrem Wandbild, während Silke schüchtern auf der vordersten Kante eines Sessels saß.

Rebecca tippte Mara an und deutete zu Silke.

Mara schaute zu dieser und sagte: »Silke, du kannst dich ruhig bequem hin setzen. Wenn du möchtest, kannst du dir auch eine Decke holen und dich zudecken. Das ist wirklich bequem. Und im Kaminzimmer kannst du dir auch gerne ein Buch holen und lesen.«

»Vielen Dank«, sagte Silke. Sie stand auf und ging in Richtung der Tür zum Kaminzimmer. Bevor sie dieses betrat, sah sie noch einmal zu Mara, so als würde sie um Erlaubnis bitten. Mara nickte ihr aufmunternd zu und sie ging in das Kaminzimmer.

»Wie es Kira jetzt wohl geht?«, fragte Mara leise, als sie Silke hinterher schaute und seufzte leise.

Rebecca richtete sich etwas auf und kraulte Maras Arm. »Ich denke, das kannst du dir besser vorstellen, als ich«, sagte sie. »Immerhin bin ich nur für den Probemonat versteigert worden. Erinner dich dran, wie es dir gegangen ist, als du zu Johanna gekommen bist. So ähnlich dürfte es Kira im Moment auch gehen. Und Silke mit Sicherheit auch.«

Mara sah zu ihr auf und nickte verstehend, während sie versuchte, sich daran zu erinnern, wie sie sich in den ersten Tagen bei Johanna gefühlt hatte.

Nach einer Weile kam Silke mit einem Buch in der Hand wieder zurück und holte sich eine Decke aus dem Schrank, den Mara ihr gezeigt hatte. Sie kuschelte sich in die Decke ein und begann zu lesen.

- - -

Kira verabschiedete sich von Biggi, die sie bereits zwei Tage, nachdem Herrin Vanessa sie ersteigert hatte, bei ihrem morgendlichen Dauerlauf kennengelernt hatte. Sie ging zum Bäcker, um Brötchen zu kaufen und lief dann die letzten hundert Meter zurück. Am Briefkasten leuchtete die Lampe, die mitteilte, daß sich Post darin befand. Auch hier war das recht ungewöhnlich, da die meisten Dinge per Nachricht übers Netz erledigt wurden. Wahrscheinlich handelte es sich aber wieder um irgend welche Pläne, die Herrin Vanessa für ihre Arbeit benötigte.

Kira öffnete den Briefkasten mit ihrem Fingerabdruck und holte den Umschlag heraus. Für die üblichen Briefe oder Päckchen war dieser Umschlag viel zu klein. Handelte es sich etwa tatsächlich um einen echten Brief? Wenn jemand sich die Mühe machte, einen Brief zu schreiben, konnte es sich nur um etwas sehr Wichtiges oder etwas sehr Persönliches handeln. Kira nahm diesen Brief, lief die 43 Stufen in den zweiten Stock und betrat die Wohnung. Den Brief und die Brötchen legte sie auf den Küchentisch, dann ging sie duschen und sich anziehen.

Anschließend ging sie wieder in die Küche, um das Frühstück vorzubereiten. Sie kochte sich eine Tasse Kaffee und bereitete die Maschine vor, um frischen Kaffee kochen zu können, wenn Herrin Vanessa aufstand.

Sie hätte gerne schon weiter aufgeräumt, doch Herrin Vanessa konnte recht unleidlich werden, wenn sie zu früh geweckt wurde, was Kira einmal erlebt hatte. Seit dem wartete sie leise in der Küche auf ihre Herrin, bis diese aufstand.

Sie nahm sich ein Pad und las die neusten Nachrichten. Als sie diese gelesen hatte, schaute sie auf die Uhr. Bis Herrin Vanessa aufstand, dauerte es noch mindestens eine ganze Stunde.

Eigentlich hätte sie mit Biggi noch einen Kaffee trinken können, doch heute musste diese zum Zahnarzt und hatte deshalb keine Zeit gehabt.

Sie kicherte leise, als sie daran dachte, wie sie Biggi kennengelernt hatte. Diese war ebenfalls Serva und wie auch Kira sollte sie ihren Morgenlauf so fortsetzen, wie in der Schule. Wie Kira mittlerweile wusste, war das eine Empfehlung, die jede Herrschaft von der Schule bekam.

Sie war, als sie gerade einmal vier Tage hier gewesen war, morgens durch eine schmale Gasse gelaufen und im Dunkeln an einer Ecke mit Biggi zusammen gestoßen. Diese hatte sich so erschreckt, daß sie laut aufgeschrien hatte und es hatte einige Zeit gedauert, bis sie sich wieder beruhigt hatte. Auf den Schreck waren sie zusammen einen Kaffee trinken gegangen und Kira wäre beinahe zu spät nach Hause gekommen.

Es war noch reichlich Zeit, bis Herrin Vanessa aufstehen würde, also begann Kira, eine Partie Go gegen den Computer zu spielen.

Schließlich hörte sie die Tür des Schlafzimmers und sie schaltete die Kaffeemaschine und den Eierkocher an. Gerade, als Herrin Vanessa im Bademantel aus dem Bad kam, stellte Kira den frischen Kaffee und das weich gekochte Ei auf den Tisch.

»Guten Morgen, Kira«, sagte Herrin Vanessa.

Kira erwiderte den Gruß und knickste. Sie setzte sich, nachdem ihre Herrin Platz genommen hatte und schnitt dieser eines der Brötchen auf, welches sie auf deren Teller legte.