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Servas 01: Die Schule Teil 04

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»Du bist mit 19 in die Schule gekommen. Also beendest du sie mit 21 Jahren. Im Grunde genommen kannst du deinen Eigentümer jederzeit darum bitten. Aber frühestens nach 5 Jahren muss er deiner Bitte entsprechen. Und spätestens nach zehn Jahren musst du gefragt werden.« Miss Isabella machte eine kurze Pause und holte sich noch einen Kaffee.

»So, und jetzt wird es interessant. Ich habe diesen Punkt absichtlich bis zum Schluss aufgehoben. Danach ist für heute Vormittag der Unterricht erst mal beendet.« Sie suchte die Blicke der Schülerinnen »Eurem Eigentümer ist es verboten, euch zu sexuellen Handlungen, egal welcher Art, zu zwingen.«

Ein leises Raunen ging durch die Reihe der Schülerinnen.

»Dazu ist immer eure Zustimmung nötig. Aber mal ganz ehrlich, ich nehme an, ihr seid euch im Klaren darüber, daß es in den meisten Fällen genau darum geht.« Unter den Schülerinnen machte sich betretenes Schweigen breit. »Jemand der euch kauft, egal ob Mann oder Frau, kauft euch nicht um euch einfach nur anzusehen. Aber das ist euch sicher selbst schon klar.«

Die meisten Schülerinnen nickten wortlos. Ihnen war an zu sehen, daß dieses Thema ein mindestens leichtes Unwohlsein in ihnen hervor brachte. »Wenn ihr einmal eingewilligt habt« fuhr Miss Isabella fort »egal ob schriftlich, mündlich oder durch Handlung, wie es hier im Gesetz so schön steht, heißt das nicht, das dieses Einverständnis für alle Zeit gilt. Ihr könnt es jederzeit genau so widerrufen.«

Noch immer schwiegen die Frauen betreten. Alle hatten dieses Thema verdrängt welches nun plötzlich im Raum stand. Keine fühlte sich besonders wohl dabei darüber nachzudenken.

»Guckt nicht so aus der Wäsche als würdet ihr zum Schafott geführt. Natürlich ist das ein unangenehmes Thema für euch, das kann ich mir gut vorstellen. Ihr erinnert euch doch sicher noch an Jolanda aus dem Schwimmbad? Sah sie besonders unglücklich aus? Oder sah meine Mutter auf den Bildern besonders traurig aus?« Alle sahen sie nur groß an und schüttelten die Köpfe.

»Also, natürlich ist Sex ein Thema. Aber ich denke nicht, das ihr euch groß Sorgen machen müsst. Ihr habt genau so die Wahl wie eure Eigentümer. Wenn es passt, dann ist es in Ordnung und wenn nicht, dann passiert in den allermeisten Fällen auch nichts. Denkt immer daran, das ihr als Serva in der Gesellschaft nicht nur akzeptiert seid sondern man euch in vielen Fällen auch respektiert. Bei einigen Menschen sind Serva gesellschaftlich sogar höher angesehen als andere Frauen. Und das liegt ganz bestimmt nicht daran das ihr straffällig geworden seid sondern eher daran, das ihr die Schule durch gemacht habt und daher in vielen Fällen sogar eine gute Partie seid. Denkt mal darüber nach bis es Zeit zum Essen ist. Und jetzt raus mit euch. Wir treffen uns nach dem Mittagessen wieder hier.« Miss Isabella stand auf und ließ die Schülerinnen mit ihren Gedanken alleine.

»Hast du dir darüber schon mal Gedanken gemacht?« Mara sah von dem Pad auf, auf dem sie die Gesetze nach lasen die Miss Isabella ihnen genannt hatte. Es war noch eine gute Stunde Zeit bis zum Mittagessen und so hatten die Beiden sich im Garten auf eine Bank gesetzt um die letzten Sonnentage zu genießen.

»Über Sex?« Larissa schaute sie an. »Daß es irgend wann dazu kommen wird ist doch nichts neues, oder?«

»Ja, auch.« Mara sah nachdenklich aus. »Aber das ist einfach, man legt sich hin und wartet einfach ab.«

Larissa schaute sie groß an. »Sag mal, so wirklich Erfahrung hast du da noch nicht, oder?«

»Wie kommst du da drauf?« Mara wurde leicht rot im Gesicht und druckste herum. Sie schaute geradeaus und schüttelte den Kopf. Larissa kicherte leise doch Mara schaute weiter gerade aus und sagte: »Ich meine, viele Serva werden doch von Frauen gekauft, weißt du, was du da machen musst?«

Nun lachte Larissa laut. »Also ich werd dir das bestimmt nicht erklären. Warum fragst du da nicht Miss Isabella?«

»Was hat sie denn damit zu tun?« Mara wollte ganz sicher, nicht gerade ihre Lehrerin zu diesem Thema fragen.

»Sie ist immerhin verheiratet.« Sagte Larissa. »Und ihre Frau ist, ähm, ja, eine Frau eben.«

Mara starrte Larissa unverwandt an. »Miss Isabella? Mit einer Frau? Und woher willst du das denn wissen?«

Larissa lachte noch einmal. »Ich habe sie gefragt.«

Mara schaute wieder geradeaus und hing ihren Gedanken nach.

Sie saßen eine ganze Weile schweigend auf der Bank als eine Frau den Garten betrat. Sie trug einen weiten Rock und ein kurzärmeliges Shirt. Ihr Bein steckte in einem dicken Gipsverband und sie stützte sich beim Gehen auf eine Krücke. Ihr Arm steckte abgewinkelt in einem Gips und auch um ihren Hals konnte man einen dicken Verband sehen.

Zielstrebig ging diese Frau auf den Rosenstock in der Mitte des Gartens zu, stellte sich davor und blieb eine ganze Weile so stehen.

»Was haben Sie denn hier zu suchen?« Miss Isabellas Stimme schallte verärgert durch den Garten.

Die Frau drehte sich um und sagte, als Miss Isabella fast bei ihr war: »Hallo Isa. Lange nicht mehr gesehen.«

Miss Isabella blieb wie angewurzelt stehen und schaute zu der Frau. Sie ging auf sie zu und wollte sie umarmen. »Bitte vorsichtig.« Die Frau hob die Hand vor sich.

Miss Isabella hielt inne »Becky? Was ist denn mit dir passiert?«

»Wenn du zeit hast, erzähle ich dir das nachher, ist eine längere Geschichte. Ich hab mich gefragt, ob ich mir einen Ableger mit nehmen kann«, sagte die Frau und deutete auf den Rosenstock.

Miss Isabella schaute diesen an. »Ich glaube, das würde sie sehr freuen«, antwortete sie leise.

Wortlos holte die Frau eine kleine Schere aus ihrer Handtasche und schnitt einen langen Zweig von der Rose ab, entfernte sorgfältig einige Blätter bevor sie den Zweig vorsichtig in ein Tuch wickelte und ihn in die Handtasche steckte. »Danke Sarah«, sagte sie leise und deutete einen Knicks an.

Auch Miss Isabella knickste und die beiden Frauen gingen an Mara und Larissa vorbei zum Hauptgebäude. Als sie neben der Bank waren schaute die Frau die Beiden an und lächelte ihnen zu. Dann waren sie auch schon im Eingang verschwunden.

Mara schaute ihnen hinterher. Irgend etwas an dem Blick dieser Frau war seltsam gewesen. Es war als hätte sie mit ihren dunklen Augen direkt in Maras innerstes gesehen. Ein leiser Schauer fuhr ihren Rücken hinunter.

»Hey, alles in Ordnung mit dir?« Larissa tippte ihre Schulter an.

Mara atmete tief ein und schüttelte dieses seltsame Gefühl ab. »Was war das denn?« fragte sie.

»Was meinst du?« Larissa sah sie fragend an.

Mara schüttelte den Kopf. »Schon gut«, sagte sie und schaute wieder auf ihr Pad.

Als die Beiden zum Mittagessen mit ihren Tellern an einen fast leeren Tisch knieten, sah Mara an einem Nebentisch Miss Isabella, diese fremde Frau und die Schulleiterin. Die drei unterhielten sich angeregt. Die Frau sah mehrmals zu Mara die jedes Mal den Kopf zur Seite drehte. Sie fühlte sich ertappt weil sie die Frau so anstarrte.

»Mara, was ist denn los mit dir? Nimmt dich das Thema so mit?«, fragte Larissa und lachte. Sie schien das alles ziemlich leicht zu nehmen.

Nach dem Mittagessen trafen die Schülerinnen sich wieder in dem kleinen Zimmer wo Miss Isabella geduldig alle ihre Fragen beantwortete. Als nach einer ganzen Weile endlich alle Fragen beantwortet waren sagte Miss Isabella, die gerade ihre Kaffeetasse aufgefüllt hatte: »So, wenn jetzt keine Fragen mehr auftauchen dann mal ein wenig Geschichte.«

Ein leises Stöhnen ging durch die Reihe der Schülerinnen. »Stellt euch nicht so an. Das gehört auch dazu.« Sie tippte etwas auf ihrem Pad und einige Jahreszahlen erschienen an der Tafel. »Wenn ihr alle mit macht, haben wir das schnell durch und wir können für heute Feierabend machen, also packt euer Schulwissen aus, dann geht das auch schnell.«

Sie zeigte auf die erste Jahreszahl. »Das Jahr 2051, wer kann mir sagen, was da passiert ist?« Sie schaute in die Runde und mehrere Arme hoben sich. Mit ihrer Gerte deutete sie auf Lena.

»Da ist die große Seuche ausgebrochen«, sagte diese.

»Und was weißt du über die große Seuche Lena?«

»Da ist ein Virus ausgebrochen der mehr als die Hälfte aller Menschen getötet hat. Und sie wurde 75 Jahre später ausgerottet«, sagte Lena.

»Na ja, fast. Richtig ist, das von 10 Milliarden Menschen nach dem Ende der Seuche 2130 nur noch weniger als fünf Milliarden übrig waren. Und davon waren durch die Seuche nur noch ein Drittel Männer und zwei Drittel Frauen über geblieben. Aber der Virus hat nicht einen einzigen Menschen getötet. Er hat dafür gesorgt, daß ein Teil der Menschen unfruchtbar wurde. Und er ist schuld daran, das auch jetzt noch doppelt so viele Mädchen geboren werden wie Jungen.« dozierte Miss Isabella. Sie deutete auf die nächste Jahreszahl. »Was passierte 2150? Mandy?«

»Also da ist der Krieg ausgebrochen. Da sind fast eine Milliarde Menschen bei gestorben.«

»Richtig. Und wie wurde der Krieg beendet?« Miss Isabella deutete nun auf Frida.

»Der Krieg wurde 2162 beendet durch den Aufstand der Arbeiter«, antwortete diese.

»Richtig. Durch die dadurch ausgelöste Wirtschaftskrise verloren viele einflussreiche Menschen ihr Vermögen, viele Regierungen wurden gestürzt und ganze Staaten gingen Bankrott. Die Bürgerkriege die dadurch überall auf der Welt ausgebrochen waren wurden erst beendet als sich 2166 die ersten Staatenbünde gebildet haben. Im Jahr 2200 wurde die erste übergeordnete Regierung gewählt und die Grenzen zwischen den einzelnen Staaten sind gefallen. Seit dem gibt es nur noch ein paar wenige unabhängige Staaten wie Japan, Kanada und die Pazifikunion.«

Miss Isabella trank einen Schluck Kaffee und deutete auf Mara »Was war 2181?«

»Márvin Donant wurde Präsident?«, sagte diese abwesend.

Die anderen Schülerinnen lachten und auch Miss Isabella musste sich zusammen reißen um nicht ebenfalls los zu lachen. »Na ja«, sagte sie. »Zumindest nicht ganz falsch. Im Jahr 2180 hat man festgestellt, daß es zu viele Arbeiter gab, oder zu wenig Arbeit für die verbliebenen Menschen. Also wurden einige Vorschläge ausgearbeitet um diese Menschen nicht aus dem Sozialen System auszuschließen. Wer war denn dieser Márvin Donant?« Sie deutete auf Larissa die als einzige die Hand gehoben hatte.

»Der Mann war ein verrückter Schriftsteller, Verleger und Filmproduzent«, sagte Larissa und erntete einiges an Gelächter.

»Verrückt oder nicht, wer kann das so genau sagen?« fragte Miss Isabella. »Aber es stimmt, er war Autor und Verleger von Büchern die in der BDSM-Szene sehr erfolgreich waren und es auch immer noch sind. Aber die meisten seiner Ideen hat er von einem Autor aus der Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts übernommen, um nicht zu sagen, er hat einfach abgeschrieben, in dessen Werken Sklavinnen eine Hauptrolle spielten. Außerdem war er politisch sehr engagiert. Er hat den Vorschlag gemacht, einen Teil aller Frauen zu Sklavinnen zu machen und ihnen das Arbeiten zu verbieten. Er war der Meinung, das sei die natürliche Ordnung und daher nur konsequent, das nur Frauen zu Sklavinnen werden sollten. Als es zu einer Abstimmung über die Vorschläge kam, die gemacht wurden, waren am Ende alle ziemlich überrascht, daß ausgerechnet dieser Vorschlag von ungefähr der Hälfte aller Wählerinnen und Wähler befürwortet wurde. Wer kennt die Worte die Präsident Plissken damals an ihn richtete?«

Sie deutete auf Caro die sich gemeldet hatte. »Herzlichen Glückwunsch, Mister Donant, Sie haben die Welt 300 Jahre in die Vergangenheit katapultiert, machen Sie das Beste für deren Zukunft daraus.« Diesen Satz kannten die Meisten noch aus dem Schulunterricht.

»Genau das waren seine Worte. Ein Jahr später wurde das erste Gesetz über unfreie Bürgerinnen verabschiedet. Da das aber zu sperrig klingt und man das Wort Sklavin unbedingt vermeiden wollte, wurde das lateinische Wort Serva gewählt, was so viel wie Dienerin bedeutet, aber auch mit Sklavin übersetzt werden kann. 2183, also zwei Jahre nachdem dieses Gesetz verabschiedet wurde, vor jetzt 235 Jahren, entstand in Montreux in einem ehemaligen Spielcasino die erste Schule für Serva. Die ersten Schülerinnen waren ausnahmslos freiwillige die unter großem Jubel in die Schule einzogen.« Miss Isabella holte kurz Luft, trank ihren Kaffee aus und sagte dann »Ich glaube, das war genug für heute.« Sie beendete den Unterricht für diesen Tag und schickte die Schülerinnen nach draußen. Bis zum Abendessen waren noch einige Stunden Zeit, welche die Meisten nutzen, um weiter zu lesen. Frida, die wie so oft im Schneidersitz auf ihrem Bett hockte, hatte einen Napf neben sich stehen, aus dem sie Hundetrockenfutter knabberte, von dem sie mehrere Tüten, für alle gut zu sehen, auf ihrem Schrank stehen hatte.

Der Unterricht bestand von nun an hauptsächlich aus wiederholen des gelernten, Kochen, Haushaltsführung und dem Üben von den unterschiedlichsten Verhaltensweisen, zum Beispiel wie sich eine Serva gegenüber anderen zu verhalten hatte, wie sie Speisen und Getränke in den unterschiedlichsten Situationen zu servieren hatte, wie man Gäste Empfängt und so fort. Der Frühsport wurde ausgedehnt und nach dem Morgenlauf und dem stetigen Wiederholen der Haltungen, mussten die Schülerinnen jeden Morgen eine Stunde in der sogenannten Folterkammer verbringen. Diese war eigentlich nichts anderes, als ein gut mit Sportgeräten ausgestatteter Raum in dem sie zusammen mit drei anderen Gruppen verschiedene Fitnessübungen absolvieren mussten. Für jede Schülerin gab es einen eigenen Trainingsplan, der unter Aufsicht der vier Lehrerinnen genau eingehalten wurde. So verging die Zeit bis zum nächsten Frühjahr in einer immer besser eingespielten Routine die nur durch den gelegentlichen Küchendienst unterbrochen wurde. Die Unterrichtszeiten wurden stetig verlängert, bis diese erst zwei Stunden vor dem zu Bett gehen endeten.

- - -

»Lena, gleich kommt eine wichtige Besucherin. Bring sie bitte sofort in den Salon, sobald sie ankommt.«

»Ja, Miss«, sagte Lena und schrie gleich darauf laut auf, als Miss Isabellas Gerte, von der diese in der letzten Zeit immer häufiger Gebrauch machte, auf ihren Hintern klatschte.

»Es heißt Herrin, nicht Miss. Verstanden?« sagte Miss Isabella ruhig.

»Ja Mi.. Herrin.« Lena stand mit gesenktem Kopf im kleinen Saal und versuchte, Miss Isabellas Blick auszuweichen.

Auf dem Boden war mit buntem Klebeband der Grundriss eines Hauses abgebildet. Es gab eine Eingangshalle und mehrere Räume in denen einige Möbel standen. Während Lena in der Küche Tee zubereitete, klopfte es an die Tür des Saales, welche die Haustür darstellte. Sie ging zur Tür und öffnete diese. Miss Noell, eine Lehrerin, die an diesem Tag Miss Isabella assistierte, trat steif und mit hoch erhobenem Kopf ein. Noch während Lena die Tür schloss, verschluckte sie gerade noch ein lautes Lachen. Sie nahm Miss Noell den Mantel ab und hängte diesen an die Garderobe. Dann hielt sie es nicht mehr aus und brach in lautes Gelächter aus. Selbst Miss Isabella fiel es dieses Mal schwer, ernst zu bleiben. Noell hatte sich Heute selbst übertroffen, dachte sie. Doch sie ging schnell zu Lena und zog ihr die Gerte mehrmals über den Allerwertesten, bis sie endlich aufhörte zu lachen. Statt dessen hielt sie sich nun den Hintern, was ihr noch einen Schlag einbrachte, der dieses mal auch die Hände traf. Miss Noell, die sich das Ganze schweigend angesehen hatte, hob pikiert den Kopf und sah Lena, in deren Augen sich Tränen sammelten, mit missbilligendem Blick an.

»Und wenn der Präsident hier rein kommt, einen Minirock und Boxhandschuhe trägt und einen pinken Irokesenschnitt hat, über Gäste wird! nicht! gelacht! Hast du das verstanden?« brüllte Miss Isabella. Sie deutete auf Miss Noell, die in einem knallbunten, weiten Rock und einem pinken Oberteil da stand. An den Füßen trug sie unterschiedlich geringelte Socken und Holzschuhe. Ihre Haare hatte sie an den Seiten zu zwei abstehenden Zöpfen gebunden und sich beinahe wie ein Clown geschminkt. Zu alledem hatte sie sich auch noch falsche Hasenzähne in den Mund gesteckt. »Selbst wenn ein Gast so aussieht, hast du nicht über ihn zu lachen!«

Lena, die sich am liebsten in einer Ecke verkrochen hätte nickte und sagte schniefend: »Ja Herrin.«

»Gut, dann nochmal das Ganze! Und wehe, ich höre auch nur ein leises Kichern von dir«, sagte Miss Isabella nun wieder in einem ruhigen Ton. Miss Noell ging wieder nach draußen und Lena musste zurück in die Küche. Wieder ging sie auf ein Klopfen hin zur Tür, öffnete diese und ließ Miss Noell hinein. Sie nahm ihr den Mantel ab, hängte ihn an die Garderobe und sagte missmutig »Einen schönen guten Tag Miss, darf ich Sie gleich in den Salon führen?«

»Stop!« rief Miss Isabella. »Wer will denn eine Serva sehen die mit so einem Gesicht herum läuft? Du sollst lächeln Lena!« wieder bekam diese einen kräftigen Schlag mit der Gerte.

Es brauchte noch zwei weitere Versuche bis Miss Isabella zufrieden war. Lenas Hintern war nach dieser Übung feuerrot und wies einige ziemlich heftige Striemen auf, als sie von Miss Isabella zur Ärztin geschickt wurde. Auch Mara und Frieda, die als Letzte an der Reihe waren erging es nicht besser. An diesem Tag lagen alle Schülerinnen Bäuchlings auf ihren Betten und sahen Miss Isabella missmutig an, als diese nach dem Abendessen in den Schlafsaal kam um ihnen mit zu teilen, daß sie für den Rest des Tages und das gesamte Wochenende über frei hatten. Keine von ihnen machte Anstalten auf zu stehen. Sie beschloss, das zu übersehen und verließ den Schlafsaal.

Im Flur traf sie auf Ellen, die auf sie gewartet hatte. »Ich weiß nicht, wer schlimmer aussieht, du oder deine Schülerinnen«, sagte diese. Und musterte sie eingehend. »Aber heute hast du es mal wieder hart an die Grenze gebracht. Und auf die Hände hättest du sie wirklich nicht schlagen müssen.«

»Ich weiß Ellen, aber sie müssen einfach merken, daß es nicht immer leicht ist.«

»Da hast du vermutlich recht. Das kannst du besser beurteilen als ich. Kommst du nachher noch in mein Büro?«

»Danke Ellen, aber ich muss noch mit der Schulleiterin reden. Wir müssen noch einiges für Montag vorbereiten. Danach fahre ich nach Hause.«

»Dann wünsch ich dir ein schönes Wochenende.«

»Danke Ellen, das wünsch ich dir auch. Wir sehen uns am Montag.« Isabella ging langsam über den Hof zum Verwaltungsgebäude. Sie klopfte an die Tür der Schulleiterin und wartete. Nach einem »Herein!« trat sie ein und knickste.

»Setz dich Isabella.« Miss Wilhelmina deutete auf den runden Tisch in der Ecke. Isabella setzte sich auf einen der Stühle und nahm einige der Papiere die säuberlich geordnet auf dem Tisch lagen. Während dessen schenkte Miss Wilhelmina zwei Gläser Sherry ein, brachte sie an den Tisch und setzte sich zu ihr.

»Bist du bereit Isabella? Das kann etwas länger dauern.«

Isabella sah von den Papieren auf und nickte. »Wenn ich mir das hier so ansehen, kann ich ihnen nur zustimmen.«

»Ich hoffe, es wird nicht all zu kompliziert. Fangen wir einfach mal an. Am Besten hinten.« Miss Wilhelmina tippte auf die Blätter die Isabella bereits in den Händen hielt. »Nummer zehn, ich dachte an Peter.«

Isabella schaute die Schulleiterin groß an. »Ich hätte nie gedacht, daß sie so sadistisch sein könnten.«

Miss Wilhelmina lachte. »Übertreib es mal nicht. Aber Peter ist dagegen. Immerhin stehen seine Familie und die deiner Zehn in direkter Konkurrenz. Es wäre für alle Beteiligten sicher nicht sehr sinnvoll. Da muss ich ihm zustimmen. Also was machen wir mit ihr?«

»Ich würde sagen, wir legen sie mal beiseite und sehen nachher, wer noch bleibt.«

»Gut, dann deine Neun. Da gibt es die wenigsten Probleme. Sie kommt zu Julian«, sagte Miss Wilhelmina.

»Julian? Ist der neu?«

»Ja, Peter hat ihn mir neulich vorgestellt.«. Sie gab Isabella eine Akte.

Diese schaute kurz darauf. »Ich verstehe. Damit wäre das andere Problem mit Mara auch gleich gelöst.«

»Richtig. Deshalb ist es bei ihr leicht zu entscheiden.« Miss Wilhelmina nahm zwei Akten, klammerte sie zusammen und legte sie bei Seite. Dann die Acht.«