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Servas 01: Die Schule Teil 05

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»Aber warum?«

»Warum? Weil wir alle sie sehr gerne haben. Sie müsste das alles hier nicht machen. Für sie würde es doch vollkommen ausreichen, wenn sie zwei oder drei Serva hätte. Den ganzen Rest könnte sie genau so gut von einem Reinigungsdienst machen lassen und von einem Landschaftsgärtner und so fort. Das Geld dazu hat sie nämlich. Sie verdient alleine mit dem Weingut genug um sich das leisten zu können. Sie tut das alles nicht für sich. Ihr ging es einmal ganz genau so, wie es dir im Moment geht. Auch sie hatte eine Freundin an der Schule bis sie versteigert wurde. Aber im Gegensatz zu dir hatte sie nie die Chance, sie wieder zu sehen. Deshalb hat sie uns allen eben diese Chance gegeben. Und deshalb will keine von uns es ihr unnötig schwer machen.«

»Ich verstehe«, sagte Kim. »Aber wie passt des mit den Keuschheitsgürteln denn dazu?«

Merles Gesichtsausdruck wurde wieder etwas weicher als er war, während sie Kim das alles erklärt hatte. »Ganz einfach, das macht einfach jemandem Spaß. In diesem Fall mir und ein bisschen auch Franziska und Luisa. Aber manchmal ist das auch einfach zur Strafe. Ich sag ja, wirklich schlimme Strafen gibt es hier kaum. Und mal ein paar Tage oder Wochen keusch zu sein, hat noch niemandem geschadet.« Sie sah Kims Gesichtsausdruck und lachte. »Aber die Baroness denkt sich schon mal kleine Gemeinheiten aus, ganz abseits von irgend welchen, manchmal einfach notwendigen, Strafen.«

»Und was hat sie von alle dem?«

»Zum Beispiel das jede Nacht eine, zwei oder auch mal mehr von uns bei ihr im Bett liegen. Oder auch unter den Tisch kommen, wenn gerade mal keine Gäste da sind.« Merle zwinkerte ihr zu.

»Sie befiehlt des einfach?«

»Anders herum würde es nicht klappen. Würde sie fragen bräuchte sie ein viel größeres Bett.«

Nun war es an Kim los zu lachen. »Ich verstehe. Würde sie des einfach fragen würdet ihr wahrscheinlich alle zu ihr kommen. Ich glaub, des kann ich sogar verstehen.«

»So in etwa.« Merle fiel in Kims Lachen mit ein.

»Warum denn nich einfach ein großes Zimmer mit einem riesigen Bett, in dem alle Platz haben?«

»So ein bisschen Anstand wollen wir auch noch halten.« Merle versuchte zwar ernst zu bleiben, was ihr aber nur schwerlich gelang. »Komm, wir wollen langsam mal nach unten gehen.«

Die Beiden gingen nach unten und verließen das Haus. Neben der Tür saßen Franziska und Luisa wieder auf ihren Säulen angekettet. Merle stellte sich zwischen die Beiden. »Ich habe eben eure Gürtel raus gelegt. Die dürft ihr die nächsten vier Wochen tragen«, sagte sie.

»Uff, gleich vier Wochen? Das ist ganz schön heftig«, sagte Luisa während Franziska grinsend zu Merle schaute. »Ist in Ordnung. Aber mach dich auf was gefasst.«

»Was meinte sie damit, du sollst dich auf was gefasst machen?«, fragte Kim, als Merle sie durch den Park führte.

Merle musste lachen. »Ich habe keine Ahnung, was sie vor hat. Aber ich fürchte, ich werde es noch merken. Vier Wochen können ganz schön lang werden.«

Sie gingen auf ein kleines, achteckiges Gebäude zu, welches in den Hang gebaut war. Zwei Auffahrten führten rechts und links davon in einem Bogen zur oberen Etage.

»Hier stand früher mal eine Kapelle. Die ist im 19ten Jahrhundert abgebrannt und dann wurde das sogenannte Belvedere gebaut. Das heißt so viel wie schöne Aussicht. Von hier hat man einen schönen Ausblick auf das Schloss und die Terrassen«, dozierte Merle und schloss die Eingangstür auf. Sie gingen hinein und sie verschloss die Tür wieder hinter sich. Kim machte große Augen als sie sich um sah. An der hinteren Wand stand ein großes X aus Holz. Wofür das war, konnte sie sich, nachdem sie das Kreuz im Keller gesehen hatte, gut vorstellen.

»Was passiert jetzt? Willst du mich hier dran binden?«, fragte sie etwas verängstigt.

Merle sah sie an und lachte. »Wenn du willst, gerne. Aber eigentlich wollte ich dir den Weinberg zeigen. Dazu müssen wir hier nach oben.« Sie deutete auf eine schmale Treppe im hinteren Bereich des Gebäudes. »Was meinst du? Möchtest du es mal ausprobieren?«

»Lieber nich«, sagte Kim und ging an dem Kreuz vorbei zu der Treppe.

»Du weißt ja nicht, was du verpasst. Der Ausblick ist wirklich toll. Man kann das ganze Schloss von da aus sehen.« Sie deutete auf das Kreuz. »Aber das musst du wissen.«

Kim schüttelte nur den Kopf, die Aussicht darauf, so wie Eva an diesem Kreuz zu hängen, begeisterte sie nicht gerade.

»Na, dann nicht.« Merle lachte. »Bis zum Herbst muss das alles noch weg. Beim Weinfest können die Besucher hier nämlich alles besichtigen. Sogar das Schloss und den Park.« Sie ging, gefolgt von Kim, die Treppe nach oben, in eine große Garage in der mehrere Elektrowagen standen. Die Meisten davon waren offensichtlich für die Bewirtschaftung der Weinberge bestimmt. Merle ging an den Wagen vorbei und öffnete die Tür im hinteren Bereich der Garage. Dort trat sie ins Freie. Kim folgte ihr und war froh, das Gebäude wieder zu verlassen.

Draußen befanden sich mehrere Leute die gerade einem Fremdenführer zu hörten. »Prima, Justus macht gerade eine Führung, da hängen wir uns einfach dran«, sagte Merle »Dann brauch ich nicht alles erzählen, er kann das viel besser als ich.«

Nachdem Justus der Gruppe etwas zum Belvedere gesagt und einige Fragen beantwortet hatte führte er die Gruppe einen schmalen Weg entlang der den Weinberg hinauf führte. Er erklärte den Unterschied zwischen verschiedenen Rebsorten und welche Weine wie gewonnen wurden. Nach einer viertel Stunde kamen sie an einem kleinen, runden Türmchen an. Dieses, so erklärte Justus war früher einmal eine Unterkunft für Erntehelfer gewesen und wurde nun als Ferienhaus vermietet.

»Von hier haben sie einen herrlichen Blick über das gesamte Anwesen«, erklärte Justus und deutete mit dem Arm einmal im Halbkreis herum. »Links können sie die moderne Kellerei sehen. Diese können Sie eben so besichtigen, wie die alte Kellerei rechts. Nur das Schloss mit den Terrassen davor und dem Park dahinter sind für die Öffentlichkeit nicht zugänglich.«

»Das kann ich mir denken«, sagte eine ältere Frau aus der Gruppe. »Wenn auch nur die Hälfte der Gerüchte stimmen, die man sich über die Baroness erzählt, dann will die natürlich nicht, das irgend jemand davon etwas mit bekommt.«

Merle kicherte leise vor sich hin. »Was für Gerüchte erzählt man sich denn über mich? Verzeihung, ich meine natürlich über die Baroness«, fragte sie lachend.

Die Frau sah sie bedeutungsvoll an. »Sie soll junge Serva kaufen, die man nie wieder sieht. Angeblich trinkt sie deren Blut und badet darin um sich ihre Jugend zu erhalten.«

Nun lachte Merle. »Also das kann ich nicht so bestätigen, ich wohne schon seit fast hundertzehn Jahren ... ähm ... natürlich seit zehn Jahren im Schloss und habe so etwas noch nie zu Gesicht bekommen.« Die Besucher schauten nun alle zu ihr, einige hatten ihre Anspielung verstanden und lachten.

Die Frau sah sie leicht verärgert an. »Sie sollten keine Witze darüber machen junge Frau. An den Meisten Gerüchten ist doch immer auch etwas Wahrheit dran.«

»Das, was sie da gerade erzählt haben, stammt aus den Geschichten über Elisabeth Báthory, die sogenannte Blutgräfin die im 16ten und 17ten Jahrhundert im damaligen Ungarn lebte. Aber hier findet so etwas ganz sicher nicht statt. Natürlich gibt es Dinge die auch hier besser hinter verschlossenen Türen gehalten werden, wie in jedem anderen Haus auch. Aber wenn Sie möchten, zweimal im Jahr, nämlich im Oktober zum Weinfest und im Sommer zum Sommerfest können Sie auch das Schloss und den Park besichtigen.«

»Sie scheinen sich mit dieser Geschichte ja gut auszukennen junge Frau. Ich nehme an, an den Tagen an denen man auch das Schloss besichtigen kann, wird es natürlich keine Hinweise darauf geben was dort tatsächlich passiert. Sonst würde es wohl viel öfter auch Führungen durch das Schloss geben.« erwiderte die Frau.

Merle sah sie ernst an. »Natürlich habe ich mich über diese Geschichte informiert. Wenn Sie möchten und Unterhaltung der etwas düsteren Art bevorzugen, es gibt genügend Bücher und Filme, in denen das Leben der Gräfin Báthory beschrieben wird. Wenn man andauernd solche Gerüchte über sich hört, fragt man sich natürlich wie diese entstanden sind und wo sie her kommen. Und ganz unter uns, Selbstverständlich wird das Schloss an den Tagen, an denen die Führungen statt finden, ganz besonders ordentlich und gründlich aufgeräumt und geputzt. Immerhin ist das kein Museum das nur für Besucher da ist, sondern es leben Menschen dort, die auch gerne mal nicht alles perfekt aufgeräumt hinterlassen. So etwas möchte man doch niemandem zeigen. Und ganz ehrlich, möchten Sie denn daß jeden Tag 60 bis 100 Leute durch ihr Wohnzimmer laufen und sich ansehen, wie Sie leben und wohnen? Möchten Sie, das diese Leute andauernd irgend welche sinnigen Kommentare abgeben wie 'Ach das ist ja ein besonders reizvoller Teppich' oder 'Sieh dir doch mal diese furchtbaren Gardinen an' oder vielleicht 'Schau dir mal diese Bilder an, das muss ja eine wirklich seltsame Familie sein die hier lebt.'? Ich möchte das jedenfalls nicht.«

Die Frau wollte noch etwas sagen, schloss aber schnell den Mund und hob empört den Kopf. Doch Merle war noch lange nicht fertig mit ihrer Erklärung. »Wissen Sie was? Es geschehen tatsächlich sehr sehr schreckliche Dinge dort.« Sie schaute sich um und sagte leise und in verschwörerischem Tonfall: »Wir sind mehrere Serva dort und wissen Sie was? Wir müssen dort tatsächlich alle arbeiten. Wir werden dazu gezwungen zu Putzen und auf zu räumen. Und wir müssen Gartenarbeit verrichten, stellen sie sich das einmal vor, einfach nur entsetzlich so etwas, finden Sie nicht auch? Und das Schlimmste ist, einige von uns müssen sogar Kochen und Essen zu bereiten, ganze drei mal am Tag, das ist doch einfach nur schrecklich, oder etwa nicht?« Sie schaute die Besucher an, die alle, bis auf diese Frau lachten. »Und ich muss sogar Freunden der Baroness das Anwesen zeigen. Das ist so eine schlimme Aufgabe, das ich mich hier mit ihr zusammen einfach an die Führung halte, damit mir diese schwere und aufreibende Aufgabe etwas erleichtert wird.«

Die Frau sah sie verärgert an. Merle ließ sich durch diesen Blick noch weiter anstacheln. »Wissen Sie was? Wir bekommen richtiges Essen, stellen Sie sich das einmal vor. Richtiges Essen mit Fleisch, Gemüse und frischem Obst. Wasser und Brot dürfen wir nicht mal anrühren. Und wir haben nicht mal Strohsäcke, sondern müssen in richtigen Betten mit weichen Matratzen und warmen Decken schlafen, wie soll das nur eine Serva aushalten? Und keine von uns ist geknebelt. Wir werden gezwungen miteinander zu reden und die Baroness zwingt uns dazu, zu duschen oder sogar zu baden. Jeden Tag«, sagte sie mit weinerlichem Tonfall und schüttelte sich demonstrativ »Ich bin ja so froh darüber das ich mich, wenn ich am Schreibtisch sitze, anketten darf. Denn sonst müsste ich den ganzen Tag frei herum laufen. Und nicht mal ausgepeitscht werden wir regelmäßig.« Sie drehte sich um und zog die Arme aus der Tunika so das alle ihren Rücken sehen konnten. »Sehen Sie das? Nicht ein einziger Striemen«, sagte sie gespielt weinerlich und schloss die Tunika bevor sie sich wieder um drehte.

»Wenn ich dann mal weiter machen darf?« fragte Justus, der sie amüsiert an sah.

Merle knickste vor ihm und sagte »Aber gerne doch.«

Justus verbeugte sich tief, viel zu tief vor einer Serva, wie Kim fand. Er setzte seine Erklärungen zu dem Anwesen, zur Kelterei und den Weinbergen fort. Dabei führte er die Gruppe langsam durch den Weinberg zurück nach unten.

»Da hast du aber gleich mit so ziemlich allen Klischees aufgeräumt«, sagte Kim leise zu Merle.

»Sowas macht mich wirklich wütend. Ich weiß nicht, woher diese Gerüchte kommen, sowas hört man bei fast jeder Führung mindestens einmal. Selbst in den Schulen bekommen wir das zu hören. Aber zu versuchen sie aus der Welt zu schaffen wird wohl nie gelingen. Denn jedes Mal, wenn man ein Gegenargument dazu bringt, ist das natürlich an den Haaren herbei gezogen. Ich fürchte, selbst wenn man jemanden einladen würde, mal selbst ein paar Tage oder sogar Wochen hier zu leben würde das nichts helfen, denn dann hätten wir natürlich vorher alle Beweise dafür gut versteckt«, sagte Merle und klang ein wenig traurig.

»Machen Sie sich nichts draus.« Einer der Gäste war zu den Beiden getreten Er hatte offenbar mit gehört was Merle gesagt hatte. »Ich lebe seit fünf Jahren mit einer Serva zusammen. Und die Nachbarn sind alle der Überzeugung ich hätte nichts besseres zu tun als sie den ganzen Tag lang zu schlagen und zu quälen. Ich kenne solche Gerüchte nur zu gut. Und sie zu entkräften wird nie funktionieren. Wir haben uns einfach damit abgefunden und machen uns einen Spaß daraus diese Gerüchte selbst zu nähren. Mittlerweile leben wir nach dem Motto: wenn es dir nicht gelingt, so etwas zu entkräften, dann sorge wenigstens dafür, das du selbst deinen Spaß daran hast, was die Leute so sagen. Und Sie«, er deutete auf Merle »haben das ja scheinbar ganz gut im Griff.«

Mittlerweile war die Gruppe und mit ihr auch Merle und Kim, auf dem Besucherparkplatz vor der Kellerei angekommen, wo Justus die Besucher verabschiedete.

»Eine Führung durch die Kellerei machen wir aber jetzt nicht noch mit«, sagte Merle zu Kim. »Ich kenne die schon fast auswendig und für dich dürfe das im Moment auch eher uninteressant sein.«

Kim nickte nur und sie gingen zurück zum Schloss. Am Eingang saßen Franziska und Luisa noch immer auf ihren Säulen.

»Na, wie sieht's aus Kim?« Merle deutete auf die Beiden.

»Tut mir leid, aber ich kann des nich. Ich hab jetzt schon ein schlechtes Gewissen. Wegen der Sache beim Essen mein ich«, sagte Kim bedauernd.

»Du meinst wegen deiner Freundin?«

Kim nickte.

»Ist schon in Ordnung Kim«, sagte Merle verständnisvoll. Sie wandte sich an die Beiden auf ihren Säulen: »Ihr könnt jetzt auch mal Feierabend machen«, sagte sie.

»Danke Merle«, sagten die Beiden, schlossen die Ketten auf und stiegen von den Säulen herunter. Beide knicksten vor Merle und gingen ins Haus.

Auch Merle ging, gefolgt von Kim ins Haus. Sie gingen nach oben in das Wohnzimmer wo die Meisten der Frauen bereits saßen und es sich, jede auf ihre Art und Weise, bequem gemacht hatten. Nur Antonia und Jana fehlten. Die Beiden, so erklärte Merle waren bei den Herrinnen, die sich noch immer im Wintergarten aufhielten. Merle setzte sich einfach auf Paulas Schoß, die in einem Sessel saß und lehnte sich bei ihr an. Kim nahm auf einem freien Sessel Platz und schaute Lotta zu die vor der Staffelei stand und malte. Sie trug noch immer eine Windel die von einer Gummihose gehalten wurde und den Eindruck machte, bereits ziemlich voll zu sein.

»Is des nich ziemlich unbequem?« Kim sah Merle an und deutete zu Lotta.

»Das fragst du sie am Besten selber«, sagte Merle. »Lotta, Kim wollte grad wissen ob deine Windel nicht unbequem ist«, sagte sie etwas lauter.

Lotta drehte sich um und schaute zu Kim. »Ich finde es nicht all zu unbequem«, sagte sie »Außerdem, man gewöhnt sich schnell dran. Dann fehlt einem was, wenn man sie nicht trägt.« sie grinste breit. »Außerdem muss man dann höllisch aufpassen. Wenn man sich einmal dran gewöhnt hat und sie dann mal nicht tragen darf, dann kann schnell mal was passieren«, meinte sie lachend.

Kurze Zeit später kamen Franziska und Luisa ins Zimmer. Beide trugen die Keuschheitsgürtel, die Merle ihnen vorhin heraus gelegt hatte. Die Beiden gingen auf alle Vieren und stolzierten wie Katzen im Zimmer herum. Luisa rieb ihren Kopf an Kims Beinen und legte sich dann auf ihre Füße. Franziska, die das mit bekommen hatte, sprang vom Sofa herunter auf dem sie es sich bequem gemacht hatte und ging ebenfalls zu Kim. Mit einem leichten Hieb versuchte sie Luisa weg zu scheuchen. Diese wollte sich das nicht gefallen lassen und verpasste Franziska ebenfalls einen leichten Hieb mit der Hand ins Gesicht. Schnell entspann sich eine richtige Kabbelei wie man sie auch unter echten Katzen sehen konnte.

»Schluss jetzt, ihr Beiden!«, rief Merle laut. Die Beiden standen auf, gingen zu ihr, sagten »Entschuldigung Merle.« und knicksten.

»Ja ja, schon gut. Hört einfach auf damit. Sonst gibt's Ärger«, sagte Merle. Sie stand auf, ging zu Kim und legte ihr eine Hand auf die Schulter. So laut, das alle im Raum es hören konnten sagte sie »Passt mal bitte auf, Kim möchte nicht spielen. Es ist ihr unangenehm, also werden wir sie in Ruhe lassen, so lange sie hier ist. Das gilt für alle.« Sie warf Mia einen strengen Blick zu. »Verstanden?«

Alle schauten zu Kim und nickten. »In Ordnung, Herrin«, sagte Mia mit einem leicht bedauernden Ausdruck im Gesicht.

»Werd mal nicht frech, Mia.« Merle lachte und wandte sich dann zu Franziska und Luisa die es sich auf der Rückenlehne der Couch gemütlich gemacht hatten. »Für euch Beide heißt das leider das ihr die nächsten vier Wochen die Gürtel an behalten werdet. Denn eigentlich hatte ich geplant, das Kim euch die Zeit verkürzen kann. Aber ich kann sie verstehen, es ist alles neu für sie. Also benehmt euch ihr gegenüber.«

»Heißt das, wir dürfen so lange sie hier ist, nicht spielen?« fragte Luisa.

»Damit hast du die nächsten Wochen ja sowieso keine Probleme, oder?« Einige der Frauen lachten. »Nein, das heißt es nicht. Nur lasst sie einfach raus.« Sie schaute auf die Uhr neben der Tür »Alina, Alessia, ich glaube, es wird Zeit, das Abendessen zuzubereiten.«

Die Beiden standen auf, knicksten tief vor Merle und gingen hinaus.

»Tut mir leid, ich will euch keine Umstände machen«, sagte Kim.

Lotta kam zu ihr, kniete sich vor ihr auf den Boden und nahm ihre Hände. »Ist doch in Ordnung, Mach dir keine Gedanken deswegen. Die Einzigen die damit Probleme haben werden sind Franziska und Luisa. Und die können es vertragen.«

Kim hatte die ganze Zugfahrt über nicht ein Wort gesagt, selbst jetzt wo sie wieder zu Hause waren redete sie nur das nötigste. Konstanze beobachtete sie wie sie ihre Arbeit erledigte. Sie tat dies gewissenhaft und still, doch hin und wieder konnte Konstanze ein Lächeln in ihrem Gesicht sehen. Nun saßen sie zusammen am Küchentisch und aßen gemeinsam zu Abend.

»Was denkst du Kim?« fragte Konstanze.

»Ich weiß nich so recht. Des is alles ziemlich seltsam gewesen. Aber irgend wie fand ich des schon toll wie sich alle verstanden haben und des die Baroness des alles so mit macht«, sagte Kim und dachte über die vergangenen drei Tage nach.

- - -

»Da vorne links«, sagte der Mann im Fond. Herr Julian und er schienen sich bereits länger zu kennen.

»Entschuldigung, Herr aber da darf ich nicht rein«, sagte Mara.

»Dann einfach grade aus und die nächste links. Irgend wie kommen wir schon da hin.«

Mara fragte sich, ob der Mann sie auf die Probe stellen wollte. Aber so doof konnte doch kein Mensch sein, um verkehrt herum in eine Einbahnstraße zu fahren. Seit über einer halben Stunde kutschierten sie diesen Mann bereits durch diese Gegend, in der sie sich überhaupt nicht auskannte. Endlich fand sie eine Straße in die sie einbiegen konnte. Sie hielt an der Ampel und wartete auf grün. Als diese um sprang fuhr sie weiter. »Da vorne wieder links? Dann kommen wir sicher irgend wo da raus wo sie hin wollten«, fragte sie.

»Danke, nicht nötig. Halten Sie bitte mal da rechts.« er zeigte auf die einzige freie Lücke in einer Reihe parkender Autos. Mara parkte in der engen Lücke ein in die das Auto gerade so herein passte. Sie tippte Julian an und deutete auf das Parkverbotsschild.

»Das passt schon, Sie steigen ja nicht aus. Unterschreiben Sie das hier bitte.« Er reichte ihr ein Papier und einen Stift nach vorne.

»Was ist das, Herr?« fragte Mara.

»Einfach unterschreiben«, erwiderte Julian.

Mara unterschrieb das Papier und der Mann reichte ihr eine Karte nach vorne. »Da hinten bitte auch unterschreiben«, sagte er. Wieder unterschrieb sie ohne wirklich zu wissen, was sie da gerade unterschrieb. Sie wollte ihm die Karte zurück geben.