Swipe, um zu sehen, wer jetzt online ist!

Servas: Helen

ÖFFENTLICHE BETA

Hinweis: Sie können die Schriftgröße und das Schriftbild ändern und den Dunkelmodus aktivieren, indem Sie im Story-Infofeld auf die Registerkarte "A" klicken.

Sie können während unseres laufenden öffentlichen Betatests vorübergehend zu einem Classic Literotica® Erlebnis zurückkehren. Bitte erwägen Sie, Feedback zu Problemen zu hinterlassen oder Verbesserungsvorschläge zu machen.

Klicke hier

Sie saß gerade zu Hause vor dem Fernseher und schaute sich die Nachrichten an, als sie IHN sah.

Er führte einen Arbeiteraufstand in Italien an, der außer Kontrolle zu geraten schien.

Einige Tage später sah sie ihn erneut in den Nachrichten. Dieses Mal war es in Ungarn, wo er mehrere hundert Arbeiter zu einem immer größer werdenden Aufstand anführte.

Auch in der Schweiz, in Dänemark und in den Niederlanden führte er im Abstand weniger Tage die entführten Arbeiter an, die mit Gewalt aus den Lagern ausgebrochen waren und sich alle anscheinend auf ein Ziel zubewegten.

In den Nachrichten wurde Den Haag als Ziel angegeben, doch sie glaubte nicht daran. Vielmehr vermutete sie, daß Brüssel das Ziel dieser Märsche die mit gekaperten Autos, Bussen, Treckern und LKWs stattfanden, war. Wie sie darauf kam, wusste sie nicht, doch es stellte sich letztendlich als richtig heraus.

Ein weiteres Jahr später, die Aufstände waren längst beendet und die Friedensverhandlungen in vollem Gang, tauchte er erneut in den Nachrichten auf. Dies war das letzte Mal, daß sie ihn sah. Denn in dem Bericht über die Verhandlungen, die dieses Mal in Antwerpen stattfanden, führte er erneut einige hundert Arbeiter an, die auf den Verhandlungsort zu marschierten.

Eine Spezialeinheit der Amerikaner sah ihren Präsidenten gefährdet und schoss wild in die Menge. In dem Bericht hieß es, daß der Anführer der Arbeiter bei dieser Schießerei getötet wurde.

Einige Wochen später erhielt er posthum eine Ehrenmedaille und wurde mit allen Ehren in seiner Heimatstadt beigesetzt.

Die Amerikaner gerieten durch diese sinnlose Aktion unter starken Druck und ihre überzogenen Forderungen konnten sie danach kaum noch durchsetzen.

- - -

Ein Jahr später wurde ihr bewusst, wie sehr sie sich verändert hatte.

Nein, ihr wurde bewusst, daß sie sich eben nicht verändert hatte.

»Sagen Sie, wieso sehen sie noch genau so aus, wie auf dem Bild in Ihrer Personalakte? Nach dreizehn Jahren sollte man doch erwarten, daß sie sich zumindest etwas verändert hätten«, sagte ihr Chef.

Sie schaute sich das Bild, welches er ihr zeigte, eingehend an und musste feststellen, daß sie abgesehen von ihren nun wesentlich längeren Haaren, noch genau so aussah, wie an dem Tag an dem sie hier angefangen hatte, zu arbeiten.

Sollte es tatsächlich so sein, daß sie nicht älter wurde?

Sie schaute sich weitere Bilder an die Freunde von ihr aufgenommen hatten und stellte fest, daß es stimmte. Sie wurde einfach nicht älter.

Eine Woche später kündigte sie ihre Arbeit, hob ihre Ersparnisse von ihrem Konto ab und verließ die Stadt.

Dies musste sie im Laufe der Jahre immer wieder tun, um nicht aufzufallen.

Mittlerweile waren seit ihrer Veränderung 30 Jahre vergangen, seit er sie gebissen und zu dem gemacht hatte, was sie heute war.

Sie fragte sich, was diese Veränderung bewirkt hatte. War sie doch zu einer Vampirin geworden?

So sehr sie auch überlegte, eine Antwort darauf fand sie nicht. Es gab nur eine Person, die ihr all ihre Fragen hätte beantworten können, doch diese Person war nun schon seit fast 20 Jahren tot.

»Ich gehe einen Krieg beenden«, hatte er gesagt, als er sie verlassen hatte. Und genau das hatte er auch getan. Das Opfer, welches er dafür gebracht hatte, war das größte Opfer, was ein Mensch wohl in der Lage war zu bringen.

Doch. es gab noch eine Möglichkeit, eine Antwort zu finden.

Das Buch, welches sie vor 30 Jahren in dem Hügel in der Heide zurück gelassen hatte.

Sie wollte eigentlich nichts damit zu tun haben, doch dies schien ihr die einzige Möglichkeit noch Antworten zu bekommen.

Also machte sie sich auf den Weg in die Heide. Es dauerte nicht lange und sie hatte den Parkplatz gefunden, auf dem sie damals gehalten hatten. Von hier aus war sie damals alleine und halb nackt zu Fuß in den nächsten Ort gegangen, wo sie eine Polizeistreife gefunden hatte und den Beamten erzählte, daß sie aus der vor ein paar Tagen zerstörten Stadt geflohen war, bevor diese in einem Feuersturm verbrannte. Die Beamten hatten sie damals in das Auffanglager gebracht, wo sie medizinisch untersucht worden war und wo man ihr geholfen hatte, ein neues Leben aufzubauen, welches sie bereits wieder hinter sich lassen musste.

Mit einem Rucksack in dem sie etwas zu Essen und zu trinken bei sich trug und mit einem Klappspaten bewaffnet, ging sie zu dem künstlichen Hügel. Doch als sie den Busch sah, der mittlerweile zu einem riesigen Gestrüpp heran gewachsen war, traute sie ihren Augen nicht.

Die Öffnung im Boden war nicht mehr mit Erde und Balken bedeckt, sondern mit einer schweren Stahltür, deren Rahmen fest im Boden einbetoniert war.

Auf der Tür befand sich ein Schild, auf dem die Adresse eines Institutes für Altertumsforschung stand.

Sie musste nicht lange überlegen und fuhr zurück in den nächsten Ort. Dort suchte sie ein Internetcafé auf und gab die Adresse dieses Institutes ein. Sie fand recht schnell etwas zu dem Hügel. Anscheinend vermutete man, daß dieser Hügel früher eine Opferstätte gewesen war, da sich in diesem ein steinerner Opferaltar befand. Angeblich hatte vor dem Krieg jemand diesen Hügel als Unterschlupf missbraucht. Sie fand Bilder des Raumes den sie kaum wiedererkannte. Alles was auf ihre und seine Anwesenheit hindeutete, war verschwunden. Nur der steinerne Tisch befand sich noch darin.

Enttäuscht suchte sie nach Hinweisen auf das Buch, welche sie zu ihrer Erleichterung auch fand. Dieses Buch wurde von den Archäologen als Fälschung angesehen und lagerte irgend wo in den Archiven des Institutes.

Sie kaufte von dem Besitzer des Cafés einen Speicherstick und kopierte die Bilder des Raumes und des Buches auf diesen. Auch alle Informationen, die sie dort fand, kopierte sie auf den Stick.

Als sie am nächsten Tag in dem Institut anrief und sich als Wissenschaftlerin ausgab, erfuhr sie, daß das Buch aus dem Archiv verschwunden war. Damit hatte sich vorerst jede Hoffnung in Luft aufgelöst, irgend etwas über sich und über das, was sie nun war, heraus zu finden.

- - -

Weitere zwei Jahre später verfolgte sie im Fernsehen eine Debatte der neuen Weltregierung über die wenn auch geringe, aber doch vorhandene Arbeitslosigkeit auf der Welt.

Ein Mann, der sich als Márvin Donant vorstellte, trug, wie vor ihm schon einige Andere, in einer längeren Rede seine Ideen vor um dieser Arbeitslosigkeit Herr zu werden. Seine Idee war so abwegig und verrückt, daß sie darüber lachen musste. Er schlug allen Ernstes vor, einen Teil aller Frauen zu Sklavinnen zu machen. Als Kandidatinnen schlug er Freiwillige vor und Frauen, die sich strafbar gemacht hatten und so dem Gefängnis entgehen könnten.

Die Vorgehensweise, die er vorschlug, war dabei sehr detailliert ausgearbeitet und beinhaltete eine zweijährige Ausbildung dieser Frauen. Er nannte sie nicht Sklavinnen, sondern, da dieses Wort eher negativ belegt war, sondern Serva.

Als einen Monat später über die Vorschläge abgestimmt wurde, erhielt der Vorschlag dieses Mannes überraschenderweise die meisten Stimmen aus der wahlberechtigten Bevölkerung.

Präsident Plissken, ein eher besonnener und ruhiger Mann, trat zu diesem Márvin Donant und beglückwünschte ihn mit den Worten: »Herzlichen Glückwunsch Mister Donant, Sie haben die Welt 300 Jahre in die Vergangenheit katapultiert, machen Sie das Beste für deren Zukunft daraus.«

Es dauerte ganze zwei Jahre, bis alle Gesetze die diese zukünftigen Sklavinnen betrafen, ausgearbeitet und verabschiedet waren.

Dann gab es einen Aufruf an alle Frauen die in dem passenden Alter, unverheiratet und ungebunden sowie gesund waren, sich freiwillig als Serva zu melden.

Sie überlegte nicht all zu lange. Es war schon wieder zehn Jahre her, daß sie an einem Ort geblieben war und einige Leute stellten bereits wieder Fragen zu ihrem Aussehen, welches sich in den vergangenen Jahren nicht ein bisschen verändert hatte.

Also meldete sie sich als Kandidatin für diese Schule. Was sollte ihr schon passieren?

Sie war etwas überrascht, daß sie unter den Jenigen war, die für eine erste Auswahl nach Montreux bestellt wurden, es waren immerhin gut einhundert Frauen, die sich gemeldet hatten.

Nach einer eher langen und auch langweiligen Fragerunde rechnete sie damit, wieder nach Hause geschickt zu werden. Doch als die Kommission, die die ersten Serva auswählen sollte, unter ihnen auch Márvin Donant persönlich, zurück kam, reichte man ihr und weiteren neunzehn Frauen einen Umschlag in dem stand, daß sie sich in drei Wochen, an einem Montag um zehn Uhr in Montreux in der neu gegründeten Schule für Serva melden sollte.

Sie war die Einzige der zwanzig Frauen, die nicht laut jubelte, sondern sich eher verhalten freute.

Nun hatte sie noch drei Wochen Zeit, ihr bisheriges Leben zum wiederholten Male regelrecht auszulöschen.

Nach den drei Wochen traf sie in der Schule, einem umgebauten Spielcasino, zusammen mit den anderen Kandidatinnen ein.

Sie standen in einer Reihe und mussten dann die offizielle Anmeldung ausfüllen. Eigentlich mussten sie nur die Fragen beantworten, die ihnen die Frau, welche für die Anmeldung zuständig war, vorlas und diese trug die Antworten dann in den Fragebogen ein.

Zwar hatte sie ihren Ausweis, eine sehr gut gemachte Fälschung, auf der ausnahmsweise mal der Name stand, der auch in ihrer fast 60 Jahre alten Geburtsurkunde stand, bereits abgeben müssen, doch die Frau fragte noch mal alle Daten ab. »Wie ist denn dein Name?«, fragte sie.

»Ich heiße Helen.«

Bitte bewerte dies Geschichte
Der Autor würde sich über dein Feedback freuen.
  • KOMMENTARE
Anonymous
Our Comments Policy is available in the Lit FAQ
Posten als:
Anonym
2 Kommentare
AnonymousAnonymvor mehr als 2 Jahren

Interessante Einführung. Spannend geschrieben. Last uns sehen wohin die "Reise " geht

JackthewolfJackthewolfvor mehr als 2 Jahren

Bin mal gespannt, der alte Snake ist also Präsident?

Teile diese Geschichte

ÄHNLICHE Geschichten

Die Reportage. Teil 01 Eine Reportage mit unerwarteten Einblicken.
Grober Sand Eine junge Soldatin entflieht der Gefangenschaft. Oder?
Pauline, das Vorwort zur Geschichte Teil 00 Pauline, ein Vorwort zur Geschichte, Teil 0.
Das Geschenk für meinen Mann Ein Geschenk wird zu einer großen Überraschung.
Zur Domina gemacht Teil 01 Anna trifft auf Laval, Schicksalhafte Entscheidung.
Mehr Geschichten