Sexualkunde Einmal Anders 03

Vanessa war die ganze Zeit still geblieben und hatte sie gemustert.

„Das... ist sicher in Ordnung. Wenn der Sex mit anderen schöner für dich ist, dann kann ich dagegen nichts einwenden. Ich bin diejenige, die sich entschuldigen muss. Ich habe so getan, als hätte ich ein Anrecht auf dich. Es ist nur... ich habe mich so gefreut, dass du mich wirklich als Partnerin haben wolltest. Ich fürchtete schon, dass ich ständig blau machen müsste, oder sonst was. Aber durch dich... war meine Aufregung weg und es... war sogar sehr schön.", gestand sie.

Vicky nickte und die nächsten Sekunden schwiegen sich die beiden Mädchen an.

„Was... unternehmen wir jetzt?", fragte Vanessa unsicher.

Vicky tief Luft und sah ihre Partnerin in die Augen.

„Ich... würde gern etwas ausprobieren. Es gefällt dir vielleicht nicht und du hasst mich noch mehr, doch ich muss es einfach.", sagte sie schließlich.

Vanessa wirkte erstaunt.

„Nein, ich hasse dich doch nicht. Ich habe nur..."

Weiter kam sie nicht. Vicky trat noch weiter nach vorne, bis sie Vanessas Gesicht ganz nah war. Dann schloss sie die Augen und presste ihre Lippen auf die des Mädchens.

Erst erwartete sie aufgrund des dick aufgetragenen Lippenstifts ein seltsames Gefühl zu verspüren, doch dies war nicht der Fall. Wenn, wenn war dieser Moment einfach nur schön.

Und dann erwiderte Vanessa die Geste. Ihre Lippen spielten miteinander und sogen gegenseitig den Geschmack auf. Erst nach einem Moment lösten sie sich wieder voneinander.

Vanessa war rot geworden, ein Tön, der so gar nicht zu ihrem schwarzen Make-up vereinbar war.

„Tut mir leid. War das ok?", fragte Vicky verzagt.

Doch Vanessa nickte hastig.

„Ja, war es. Auch wenn ich nicht denke, dass diese Praktik in unserem Kurs etwas zu suchen hat.", gestand sie.

Vicky rang sich ein Lächeln ab.

„Ich habe das nicht wegen des Kurses gemacht. Ich möchte dich unbedingt als Partnerin behalten. Aber... ich würde auch gerne mehr über dich erfahren. Mit dir reden, egal ob wir jetzt gemeinsame Themen haben oder nicht. Und Dinge mit dir unternehmen. Auch außerhalb der Schule.", offenbarte sie.

Vanessa schien Probleme zu haben, ihr diese Dinge zuzusichern.

„Weißt du... ich bin nicht gut in so was. Schon meine letzte Beziehung hielt nur kurz und du wärst schnell von mir angeödet.", verriet sie.

Vicky verdrehte daraufhin die Augen.

„Das können wir jetzt doch noch nicht wissen, oder? Der Sexualkunde-Unterricht ist dazu da, unsere Erfahrungen in dem Bereich immer weiter zu formen. Aber Sex ist nicht der einzige Bestandteil einer Beziehung. Kannst du mir den Gefallen tun und es wenigstens versuchen? Vielleicht wird es eine Katastrophe, aber zumindest im Moment fühlt es sich nicht danach an.", sagte sie entschlossen.

Vanessa stimmte ihr nach kurzem Zögern schließlich zu und bat sie in die Wohnung. Vicky sah sich rasch um, die Einrichtung unterschied sich nicht groß von der Ihrigen.

„Meine Eltern besuchen meine Großmutter, ich kann sie dir also nicht vorstellen.", erklärte Vanessa.

Es war nicht so, dass Vicky darauf spekuliert hätte, eigentlich hatte sie nicht einmal erwartet, soweit zu kommen.

„Dann... kannst du mir wenigstens dein Zimmer zeigen, oder?", fragte sie mit einer unschuldigen Miene.

Vanessa musterte sie kurz und nickte dann.

„Ja, ich könnte dir meine Musik-Sammlung zeigen. Oder die Bücher, die ich gerade lese. Ich weiß ja nicht, wonach dir gerade ist.", meinte sie und führte Vicky zu ihrem Heiligtum.

Diese grinste und ließ sich von dem Mädchen in dessen Zimmer führen.

„Ich denke, da wird uns schon etwas einfallen.", flüsterte sie ihrer neuen Freundin zu.

Epilog

Vicky hatte Vanessa ein Versprechen abnehmen müssen. Sie würde sich definitiv nur auf einen festen Partner festlegen, solange der Sexualkunde-Unterricht noch andauerte. Würde Vanessa wieder einmal von einem Ansturm Bazillen niedergestreckt, würde sich auch Vicky eine Ausrede einfallen lassen. Bei Mädchen war dies zum Glück wesentlich einfacher und Herr Rosenberg würde nichts groß dazu sagen. Natürlich galt dies auch im Umkehrschluss, niemals hätte Vicky ihre Freundin im Stich gelassen.

Am nächsten Donnerstag stellten die beiden klar, dass wieder feste Partner waren und inzwischen sogar miteinander ausgingen. Auch wenn sie inzwischen einigermaßen miteinander reden konnten, der Anschluss an Vickys Freundinnen klappte noch nicht so reibungslos. Azra besaß immer noch Vorbehalte gegen Vanessa und Sophie hielt sich wie so oft zurück. Dennoch akzeptierten sie, dass das Mädchen, trotz seiner Eigenheiten nun einen festen Bestandteil in Vickys Leben darstellte. Sofort als sie die Sporthalle betraten, hatten sie sich an den Händen gehalten und auf eine Matte niedergelassen. Zusätzlich hatten sie sich vorgenommen, Marie und Emily zu übertrumpfen, oder wenigstens zu beweisen, dass auch sie sexuell einiges auf dem Kasten hatten. Auch Sophie und Elias verstanden sich besser, vor allem als das Mädchen ihre dominante Seite an sich entdeckte. Auch Marlec und Johanna waren ein festes Paar, genau wie noch jemand. Es hatte sich herausgestellt, dass Lars Kerstin während ihrer Bettlägerigkeit oft besucht und die beiden zusammen gekommen waren. So ergab es sich, dass Azra diesmal nicht auf ihn zurückgreifen konnte. Mit anderen Worten, sie zog diese Stunde den Schwarzen Peter. Auch Alex hatte keine andere Partnerin mehr gefunden, nachdem er es sich mit zu vielen verscherzt hatte. Zwar unternahm er Versuchungen, Vicky doch noch zu überreden, sich an seine Seite zu gesellen, aber natürlich ohne Erfolg.

Wie zuletzt sie, wehrte sich Azra erst, doch ihr Lehrer konnte sie schlussendlich dennoch überreden. Allerdings erwies sich Vickys Freundin als die perfekte Partnerin für Alex, da sie sich nichts gefallen ließ. Sie bestand sogar darauf, beim Sex oben zu sein, was Alexs Stolz zu schaffen machte. Vicky und Vanessa war so etwas allerdings egal. Sie genossen es regelrecht, die je andere zärtlich zu lecken und sich gegenseitig zu fingern. Auch nachdem Herr Rosenberg ihnen aufzeigte, wie sie sich durch das gegenseitige Reiben ihrer Muschis noch mehr stimulieren konnten, konnten sich beide auf ihr neues, gemeinsames Lieblings-Fach einigen.

Und natürlich durfte nach jedem Orgasmus der Kuss nicht fehlen, den ihr Lehrer für fehl am platze hielt, die Mädchen ihn sich aber nicht nehmen ließen. Nach dem Unterricht, als sich Vicky geduscht und angekleidet hatte, verließ sie mit ihren Freundinnen die Umkleide.

Diesmal wartete Vanessa jedoch bereits auf sie und lächelte sie an. Azra und Sophie seufzten und ließen den beiden ihren Freiraum.

Vicky ergriff Vanessas Hand und verließ die Schule, ohne sie ein einziges Mal loszulassen.

„Hast du einen Vorschlag, was wir heute noch unternehmen wollen?", wollte das Goth-Mädchen wissen.

Vicky ließ ihre Gedanken spielen und nickte dann.

„Meine Mutter und mein Stiefvater haben heute ihr 2-jähriges und werden erst spät in der Nacht zurückkommen. Wenn du willst... kann ich dir diesmal mein Zimmer zeigen. Ich wüsste auch schon was wie dort anstellen könnten.", sagte sie verführerisch.

Vanessa seufzte.

„Wir haben doch vorhin erst... ach, du bist einfach unersättlich.", meinte sie, auch wenn es nicht wirklich nach einer Beschwerde klang.

Vicky zuckte nur mit den Schultern.

„Tja, warum uns das Beste für den Kurs aufsparen. Wie heißt es noch gleich? Nicht für die Schule, für das Leben lernen wir.", erklärte sie ihr.

Dann folgte ein Kuss zwischen den beiden Mädchen, welche ihre gemeinsame Zeit einfach nur genossen.

Was auch immer diese für sie bereithalten mochte.