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Sommerferien bei Tante Clara

Geschichte Info
Als Jungfrau fährt Mareike zu ihrer Tante in den Urlaub...
115.7k Wörter
37.9k
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Vorwort des Autors:

Es hat wirklich lange gedauert, bis ich mich endlich dazu durchringen konnte, diese Geschichte fortzusetzen, die bereits als mehrteilige Serie unter dem Titel "Ferienschule im Schwarzwalt" hier veröffentlicht ist. Zu viele andere Projekte haben mich hiervon abgehalten, zum Teil im privaten, zum Teil im beruflichen Bereich. Wann immer sich im letzten Jahr die Gelegenheit bot, habe ich an dieser Geschichte gefeilt, habe einzelne Passagen gelöscht, andere hinzugefügt, Formulierungen geändert, die mir beim neuerlichen Lesen nicht mehr gefallen haben, alte Schreibfehler korrigiert und wahrscheinlich auch neue begangen. Schließlich habe ich es doch geschafft, die Geschichte, die inzwischen tatsächlich den Umfang eines richtigen Buches angenommen hat, mit einem Ende abzuschließen, welches der Phantasie der Leserinnen und Leser freien Lauf lässt.

"Sommerferien bei Tante Clara" ist übrigens der Originaltitel der Geschichte. Die Umbenennung in "Ferienschule..." erfolgte lediglich, weil das verfügbare Textfenster nicht genug Buchstaben erlaubte, um den Titel und die Nummer der Episode hier unterzubringen. Dies hat nun in der Endfassung zum Glück geklappt!

Ich wünsche Euch / Ihnen viel Spaß beim Lesen und danke allen Leserinnen und Lesern, die sich am Ende tatsächlich die Mühe machen und mir ein persönliches Feedback hinterlassen. Jede Kritik ist mir willkommen, auch wenn sie für mich nicht schmeichelhaft ausfallen sollte. Natürlich freue ich mich noch mehr über positive Kommentare!

- PROLOG -

Eigentlich hatte sie nur einen Stapel Wäsche im elterlichen Kleiderschrank wegsortieren wollen, als sie das kleine Fach hinter den sorgfältig gefalteten Hemden ihres Vaters entdeckte. Neugierig zog sie den Deckel beiseite und fand dahinter ein gutes Dutzend Taschenbücher, deren Einbände teilweise recht abgegriffen waren. Die Titel verrieten, dass es sich durchweg um erotische Romane handeln musste. Ganz offensichtlich wollten ihre Eltern diese Romane vor ihr und ihrem jüngeren Bruder geheim halten. Warum sonst sollten sie dieses Versteck im hintersten Winkel ihres Kleiderschrankes im Schlafzimmer gewählt haben, wo doch das Bücherregal im Wohnzimmer noch reichlich Platz geboten hätte?

Mareike nahm die Bücher eines nach dem anderen aus dem Fach und überflog die Inhaltsbeschreibungen auf den Rückseiten der Einbände. Eines der Bücher erweckte hierbei ihre besondere Aufmerksamkeit. Es war der erste Teil einer Trilogie der französischen Autorin Emmanuelle Arsan. „Emmanuelle -- oder die Schule der Lust" las sie auf dem Cover, welches zwei einander leidenschaftlich küssende Frauen zeigte. Eine der beiden Frauen lehnte mit dem Rücken an einer Leiter, das Shirt bis über beide Brüste hochgeschoben, während sich die Hand der anderen Frau unter den Bund ihres Rockes geschoben hatte.

Noch nie hatte Mareike jegliches Interesse an Erotik oder Sex gezeigt. Der Anblick der beiden Frauen auf dem Buchcover löste jedoch etwas in ihr aus, was sie sich selbst nicht erklären konnte.

Die einzige Erfahrung, die Mareike selbst in sexuellen Dingen gemacht hatte, wenn man dies denn überhaupt als solche bezeichnen konnte, lagen gerade mal eine Woche zurück. Jan, einer der Jungs aus ihrem Tanzkurs, hatte ihr ohne jede Vorwarnung seine Hand unter ihre Bluse geschoben und sie an der Brust berührt. Eigentlich hatte sie sich in Jans Gegenwart immer wohl gefühlt und sich, wenn sie es sich ehrlich engestand, sogar in ihn verliebt. Seine tiefblauen Augen und sein gewinnendes Lächeln übten eine Anziehungskraft auf sie aus, der sie sich nicht zu entziehen vermochte. Mit seinem plumpen Griff unter ihre Bluse setzte er jedoch der beginnenden Romanze ein abruptes Ende, denn dies ging Mareike nicht nur zu weit, sondern vor allem viel zu schnell. Genauso schnell, wie die Liebe aufgekeimt war, war sie auch schon wieder beendet!

Ganz anders, als Jans plumper Vorstoß, strahlte das Bild auf dem Buchcover eine geradezu unbekümmerte Leidenschaft der beiden Frauen aus. Obgleich Mareike dem Gendanken an zwei sich liebenden Frauen noch nie etwas abgewinnen konnte, spürte sie eine Magie, die vom Anblick der beiden ausging. Fasziniert nahm sie das Buch an sich und verschwand damit in ihrem Zimmer, nachdem sie zuvor das Geheimfach ihrer Eltern sorgfältig wieder verschlossen und die Hemden ihres Vaters genauso arrangiert hatte, wie sie sie vorgefunden hatte. Morgen früh würde sie mit dem ICE zu ihrer Tante Clara in den Schwarzwald fahren, die Frage nach einer passenden Reiselektüre war also geklärt!

Ihren großen Rucksack hatte Mareike bereits gepackt und für die frühmorgendliche Fahrt zum Hauptbahnhof nach Frankfurt bereitgestellt. Als sie das Buch im Außenfach des Rucksackes verstauen wollte, siegte jedoch die Neugier über die Geduld und so nahm sie es wieder heraus, legte sich damit aufs Bett und begann zu lesen.

Mareike machte sich keinerlei Gedanken darüber, wie spät es bereits war, denn sie war, ehe sie es sich versah, in diese für sie völlig neue Welt der Erotik eingetaucht, so dass sie jegliches Gefühl für Zeit und Raum verloren hatte. Sie wusste nicht, wie lange sie sich schon in den Roman vertieft hatte. Die Buchstaben tanzten bereits vor ihren Augen und es fiel ihr immer schwerer, sich auf den Text zu konzentrieren. Im Gegensatz zu den zahllosen Büchern, die sie bereits gelesen hatte, wirkte dieser Roman auf sie wie eine Droge, die innerhalb kürzester Zeit abhängig machte. Die sinnlichen Worte der Autorin und die unverblümt detaillierten Beschreibungen der erotischen Szenen fesselten sie ungemein und machten es ihr unmöglich, das Buch beiseite zu legen und das Licht zu löschen. Fasziniert fühlte sie mit der Protagonistin mit und spürte zum ersten Mal in ihrem jugendlichen Leben dieses unbestimmte Verlangen in ihrem Schoß, welches sie feucht werden und sich nach Berührung sehnen ließ. Es war bereits spät in der Nacht, als die Buchstaben vollends vor ihren Augen verschwammen und ihr das Buch aus der Hand und sie selbst in einen tiefen Schlaf fiel.

SOMMERFERIEN BEI TANTE CLARA

Der erste Tag

Das Schuljahr war gerade zu Ende und Mareike freute sich auf die Ferienwochen, die sie wieder bei ihrer Tante Clara im Schwarzwald verbringen würde. Im biologischen Sinn war Clara strenggenommen eigentlich gar nicht ihre Tante. Vielmehr war sie die Tochter der zweiten Ehefrau von Mareikes Großvater mütterlicherseits und wurde von dieser quasi mit in die Ehe gebracht. Mareikes Großvater hatte Clara direkt nach der Hochzeit adoptiert und wie seine eigene Tochter großgezogen. Von Mareikes Mutter wurde die um dreizehn Jahre jüngere Clara sofort als ihre kleine Schwester akzeptiert und ins Herz geschlossen. Als dann schließlich Mareike das Licht der Welt erblickte, war Clara erst zwölf und so betrachtete Mareike sie eher als eine große Schwester, obwohl sie im juristischen Sinne durch die Adoption tatsächlich ihre Tante war.

Nachdem ihr Vater vor acht Jahren einen neuen Job in der Finanzmetropole Frankfurt annahm und die Familie deswegen vom Schwarzwald nach Kronberg in den Taunus umziehen musste, war Mareike unheimlich traurig. Da Clara in Hinterzarten im Schwarzwald blieb, wo sie als Physiotherapeutin arbeitete, vermisste Mareike ihre Tante jeden Tag. Umso mehr freute sie sich auf die zwei Wochen, die sie jedes Jahr in den Sommerferien bei ihrer Tante verbringen durfte. Dieses Mal würden es wohl die letzten großen Ferien sein, denn das Abitur stand vor der Tür und wer wusste schon, was danach kommen würde!

Pünktlich auf die Minute lief der ICE um 10:15 Uhr in Freiburg auf dem Hauptbahnhof ein. Mareike stand ganz vorn an der Tür, den großen Rucksack auf dem Rücken und das hastig zusammengepackte Frühstückspaket ihrer Mutter unter dem Arm, als sie Clara bereits winkend am Bahnsteig erblickte. Wie schon so oft zuvor, fiel ihr erneut auf, wie wunderschön Clara doch war! Ihr Vater sagte einmal, mit ihrem langen brünetten Haar und ihren tiefblauen Augen sei sie Brook Shields wie aus dem Gesicht geschnitten. Und tatsächlich glaubte Mareike jedes Mal, Clara vor sich zu sehen, wenn sie sich die „Blaue Lagune" auf DVD ansah. In ihrem tief ausgeschnittenen Sommerkleid kam Claras sportlich durchtrainierte Figur besonders gut zur Geltung und zog die Blicke vieler Männer und nicht weniger Frauen auf sich.

„Komm Kleines, lass dich mal anschauen" begrüßte Clara Mareike und nahm sie zur Begrüßung freudestrahlend in den Arm. „Du bist ja schon größer als ich! Wenn das so weitergeht, muss ich mir Schuhe mit höheren Absätzen kaufen!"

Die beiden lachten vergnügt und die Freude über das Wiedersehen sprudelte geradezu so aus ihnen heraus. Mareike konnte es kaum abwarten, Clara von ihrer ersten Fahrstunde erzählen, bei der sie am Tag zuvor gleich fünfmal den Motor abgewürgt hatte.

„Dazu passend muss ich dir auch etwas erzählen" erwiderte Clara und zog ihre Nichte an der Hand in Richtung Bahnhofsausgang. „Du glaubst nämlich gar nicht, was ich gestern nach langem Warten endlich bekommen habe!" sagte sie triumphierend, ohne ihre Andeutung näher zu erläutern.

„Na komm, erzähl schon und spann mich nicht so auf die Folter" drängelte Mareike, doch Clara lächelte nur geheimnisvoll und zog sie zielstrebig zum Parkscheinautomaten, zahlte und entnahm dem grauen Kasten das Ticket. So sehr Mareike auch bohrte, gelang es ihr nicht, Clara ihr Geheimnis zu entlocken.

Dichtgedrängt standen die Autos im Parkhaus und Mareike hielt nach links und rechts Ausschau nach Claras silberblauen Smart. Doch so sehr sie den Hals auch reckte, konnte sie den kleinen Flitzer nicht finden. „Traraaa!" rief Clara triumphierend, drückte die Fernbedienung ihres Autoschlüssels und entriegelte die Zentralverriegelung eines nagelneuen, weißen Fiesta der wie geleckt zwischen zwei gesichtslosen Mittelklasse-Kombis abgestellt war.

„Gehört der etwa dir? Wie geil ist das denn?" entfuhr es Mareike und sie kam aus dem Staunen überhaupt nicht mehr raus.

„Seit gestern!" erwiderte Clara nicht ohne Stolz, während sie die Heckklappe öffnete und Mareikes Rucksack in einen für eine ehemalige Smartfahrerin geradezu gigantischen Kofferraum wuchtete.

Nachdem beide gemeinsam eine Runde um das neue Auto gedreht und es in allen Details begutachtet und bewundert hatten, stiegen sie in den zweitürigen Wagen ein und machten es sich in den anthrazitfarbenen Sesseln bequem.

„Gib mir mal dein Handy!" forderte Clara ihre Nichte auf. Mit geübter Routine navigierte sie sich durch die Menüs des Smartphones und hatte es in Windeseile über die Bluetooth-Schnittstelle mit dem Auto verbunden. „So, und jetzt schickst du deiner Mama eine SMS, dass du gut angekommen bist." Mareike kam ihrer Aufforderung nach und kaum hatten sie das Parkhaus verlassen, als auch schon eine Frauenstimme aus den Lautsprechern eine empfangene SMS ankündigte.

Clara drückte einen Knopf am Lenkrad und bat darum, die SMS vorgelesen zu bekommen. Die Frauenstimme wiederholte den Befehl und aus den Lautsprechern ertönte die Antwort von Mareikes Mutter auf die soeben empfangene SMS. Mareike und Clara amüsierten sich köstlich über die monotone Computerstimme, die so gar nicht zu der fröhlichen Botschaft von Mareikes Mutter passen wollte und weil Mareike hieran solch einen Spaß hatte, wurde eine um die andere weitere SMS verschickt um sich jedes Mal vor Lachen über die vorgelesenen Antworten auszuschütten. So verging die Fahrt über die Landstraße wie im Flug und die Beiden kamen in Hinterzarten an, ehe sie es sich versehen hatten.

Clara bog nach links in den Querweg vom Windeckweg ab und Mareikes Herz klopfte sofort einige Takte schneller, als sie am Ende des Weges das Haus ihrer Großeltern erkannte. Hier hatte sie viele Jahre ihrer unbeschwerten Kindheit verbracht. Alles war genau noch so, wie sie es vom letzten Jahr in Erinnerung hatte. Die Kiesauffahrt zum Haus, das Areal mit dem alten Baumbestand, die hohen Hecken, die das Grundstück umgaben und die große Wiese mit der alten Kinderschaukel, die Mareikes Großvater ihr zum ersten Geburtstag gebaut hatte, ließen in ihr sofort wieder das Gefühl von Heimat aufkommen, das sie in Kronberg so stark vermisste.

Als sie die aus dem klimatisierten Auto ausstiegen, schlug ihnen die Gluthitze der sommerlichen Mittagssonne erbarmungslos entgegen. Hastig schnappten sie das Gepäck aus dem Kofferraum und flohen in den schützenden Schatten des Hauses. Die alten Dielen knarrten vernehmlich unter ihren Füßen, als Mareike die Tür ins Schloss fallen ließ. Sofort nahm sie wieder den vertrauten Duft aus frischer Landluft und altem Holz war, den sie seit ihrer frühesten Kindheit mit diesem Haus verband.

Clara bewohnte das große Haus ganz allein, seitdem ihre Eltern, Mareikes Großeltern, vor fünf Jahren in ein Wohnstift im Zentrum der Stadt umgezogen waren. Von ihrem Gehalt als Physiotherapeutin hätte sich Clara dieses Haus nie leisten können aber Mareikes Großeltern überließen es ihr mietfrei, so dass sie hier ein unbeschwertes Leben ohne finanzielle Not führen konnte.

Mareike wollte gerade die Treppe hinaufsteigen und ihren Rucksack in die Dachkammer schleppen, in der sie die letzten Jahre über während der Ferien gewohnt hatte, als Clara sie zurückhielt.

„Du kannst jetzt gern bei mir in meinem neuen Schlafzimmer schlafen. Ich habe es im Frühjahr renoviert, nachdem es die letzten Jahre leer gestanden hat. Jetzt ist es dort viel gemütlicher als in der muffigen Kammer unter dem Dach."

Clara öffnete die Tür und ließ Mareike den Vortritt. Die Sonne schien hell in das geräumige Zimmer und gab den Blick auf den riesigen Balkon frei, an dessen Brüstung die Geranien in voller Pracht blühten. So hatte sie den Balkon noch aus der Zeit in Erinnerung, als dies noch das Schlafzimmer ihrer Großeltern gewesen ist. Jetzt sah hier allerdings alles viel freundlicher und anheimelnder aus. Die Wände und die Decke waren mit hellen Holzpaneelen vertäfelt. Die schweren Dachbalken, die sich über ihrem Kopf über die gesamte Breite des Raumes zogen, waren jetzt freigelegt, was dem Raum ein rustikales Ambiente verlieh und ihn viel größer erscheinen ließ. An der Wand hing ein großes Ölgemälde, welches schemenhaft einen erotischen Akt darstellte, der die Phantasie des Betrachters anregte, ohne konkrete Details zu offenbaren. Der absolute Blickfang war jedoch ein geradezu gigantisches Himmelbett, welches beinahe zwei Drittel des ganzen Raumes einnahm. Noch nie hatte Mareike ein derartig großes Bett gesehen.

„Mensch, da könnte ja locker eine ganze Familie drin schlafen!" rief Mareike begeistert aus und ließ sich rückwärts auf die große Liegefläche fallen.

Clara öffnete die Tür zum Balkon, zog Mareike an beiden Händen wieder nach oben und führte sie hinaus in ein prächtiges Paradies, das sie sich hier geschaffen hatte. Auf der von der Sonne beschienen Hälfte des Balkons standen zwei gemütliche Liegestühle, beschattet von einem überdimensionalen, knallroten Coca-Cola-Sonnenschirm. Die andere Hälfte wurde fast vollständig von einer Art Kinderschwimmbecken eingenommen, in welchem das Wasser kniehoch eingelassen war.

„Zwar kein richtiger Swimmingpool, bei diesem heißen Sommerwetter aber einfach nur herrlich!" schwärmte Clara. „Und am Abend, wenn die Sonne untergeht, brauche ich nur diesen Hahn aufzudrehen und der gesamte Garten wird mit dem Inhalt automatisch bewässert!"

Clara zeigte ihrer Nichte den in einer Ecke des Beckens installierten Ablauf, der über einen kurzen Schlauch zu einer Kupferleitung führte, die entlang des Regenfallrohres nach unten zum Garten führte.

„Das hat mir Holger im Frühjahr alles installiert." erklärte sie stolz.

„Wer ist den Holger?" erkundigte sich Mareike neugierig.

„Holger ist mein Freund. Du wirst ihn nächste Woche kennenlernen. Er ist Ingenieur und arbeitet für eine große Ölgesellschaft. Meistens treibt er sich auf irgendwelchen Bohrinseln in der Nordsee herum und ist dann oft für mehrere Wochen unterwegs aber am Mittwoch kommt er vorbei und bleibt dann ein paar Tage. Auf jeden Fall kannst du bis dahin gern bei mir im Bett schlafen und es dir hier gemütlich machen!"

Mareike gefiel die Aussicht, das riesige Bett mit ihrer „großen Schwester" zu teilen und sie malte sich schon aus, wie viel Spaß sie haben würden, wenn sie sich bis spätnachts von ihren Erlebnissen des zurückliegenden Jahres erzählen würden. Sie nahm ihren Rucksack und fing an, ihre ganzen Klamotten, Bücher und sonstigen Kram in den kleinen Schrank einzuräumen, den Clara ihr zugewiesen hatte. Die beiden Wochen würden herrlich werden!

„Was hältst du davon, wenn ich uns beiden einen schönen Salat und danach einen Eiskaffee mache und wir uns anschließend zum Relaxen in den Pool legen?"

„Au ja, das wäre jetzt genau nach meinem Geschmack, aber Relaxen ist Old-School, das sagt heute niemand mehr. Heute heißt das Chillen!"

Lachend nahm Clara die Belehrung entgegen. „Okay, dann lass' uns nach dem Salat eine Runde im Pool CHILLEN!"

Während Mareike weiter ihre Sachen in den Schrank einsortierte, verschwand Clara nach unten in die Küche, wo sie den Salat zubereitete, gekrönt von einigen saftigen Tomaten und frischen Kräutern aus dem eigenen Garten. Den frisch aufgebrühten Kaffee stellte sie zum Abkühlen in den Kühlschrank und auch die Sahne war schnell geschlagen. Clara amüsierte sich köstlich darüber, wie Mareike den Salat herunter schlang, als sei sie völlig ausgehungert. Als erstes fischte sie sich die Käse- und Putenbruststreifen herunter, dann kamen die Tomaten und zum Schluss der Rest.

„Na, noch immer auf dem Trennkost-Trip?" spottete Clara, die sich schon immer über Mareikes Art der Nahrungsaufnahme amüsiert hatte.

„Bei mir kommt halt das Beste immer am Anfang, damit nichts davon verloren geht, wenn ich meine Portion nicht schaffe" erklärte Mareike.

Beide fühlten sich herrlich entspannt unter dem großen Sonnenschirm, der ihnen angenehmen Schatten spendete und die Mittagshitze einigermaßen erträglich machte. Die Sonne war inzwischen ein Stück weiter gewandert und hatte mit ihren heißen Strahlen schon den Rand des Pools erreicht, wo sie den von ihr beschienenen Wasserstreifen zum Funkeln brachte. Als schließlich die Eiskaffees gelehrt waren, hatte die Sonne bereits ein Drittel des Schwimmbeckens erobert.

Clara räumte das Geschirr ab und forderte Mareike auf, sich schon mal für den Pool umzuziehen. Schnell hatte sie das Geschirr in die Spülmaschine geräumt, die Maschine eingeschaltet und die Reste vom Salatputzen beseitigt. Aus dem Bad schnappte sie sich die Flasche mit der nach Mandeln duftenden Sonnenmilch. Oben angekommen fand sie Mareike auf dem Fußboden kauernd zwischen ihren Klamotten, die sie alle wieder aus dem Schrank gerissen hatte.

„Ich finde meinen Bikini nicht, den ich mir extra für den Urlaub neu gekauft hatte!" jammerte Mareike, während sie verzweifelt den Kleiderstapel durchforstete.

„Das macht doch nichts, dann baden wir eben nackt" erwiderte Clara, streifte sich ihr Sommerkleid von den Schultern und ließ es achtlos zu Boden gleiten. Im nächsten Augenblick glitt schon ihr String an ihren Beinen herab und sie stand völlig nackt und mit einem fröhlichen Lachen im Gesicht vor Mareike.

Wie elektrisiert starrte Mareike ihre Tante an. Dass Clara eine bildschöne Frau ist, war ihr nicht neu. Jetzt, da sie völlig nackt vor ihr stand, wurde ihr dies jedoch geradezu körperlich bewusst. Ein ihr bislang unbekanntes Gefühl breitete sich in ihrem Schoß aus und sie verspürte ein unbändiges Verlangen, Clara zu berühren. Was sie jedoch am meisten faszinierte, war Claras völlig glattrasierte Scham, die ihren Blick magisch anzog.

Clara, der die Veränderung in Mareikes Verhalten nicht entgangen war, löste die förmlich spürbare Spannung mit einem herzhaften Lachen auf. „Na, du schaust ja drein, als hättest du noch nie eine nackte Frau gesehen!" scherzte sie gutgelaunt.

„Doch, aber noch keine, die auch nur annähernd so schön ist, wie du" erwiderte Mareike, und schaute beschämt zu Boden, weil sie sich ertappt fühlte.