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Strafe 04: Straflager

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Man führte sie die wenigen Schritte hinüber zur Kommandantur wo sie sich in der Halle des Eingangsbereichs nackt in Reihe aufzustellen hatten. Ein Leutnant nahm ihre Meldungen entgegen, die nun zu lauten hatte: „Sir! Muller 6 -24 under execution, Sir!" - Seine Stimme zitterte und brach sich sogar ein wenig (er sprach mittlerweile in der Landessprache).

Die Nummer Eins wurde abgeführt.

Der lange Gang durch die Katakomben zum Vollstreckungsraum dauerte ungefähr fünf Minuten. Meldung, nochmalige Ausrufung des zu vollstreckenden Strafmaßes und die Belehrung ebenfalls fünf Minuten. Nochmal so viel Zeit nahm das sorgfältige Festmachen des Körpers des Sträflings an dem A-förmigen Holzgerüst in Anspruch. Und schließlich wurde die Strafe in einem gleichmäßigen Rhythmus von zwei Schlägen pro Minute exekutiert. Bei den allen vier Delinquenten bevorstehenden 24 Schlägen waren dies also zwölf Minuten reine Exekutionszeit. Die Lösung aus den Fesseln und die abschließende Meldung dauerten wieder fünf Minuten, ebenso der Gang des Wächters durch die Katakomben zur Abholung des nächsten Vollstreckungskandidaten. Alles in allem dauerte die Prozedur für jeden Einzelnen, sofern nichts Unvorhergesehenes dazwischen kam, also zwischen 35 und 40 Minuten.

Er hatte also weit über eine Stunde zu warten, bis er an der Reihe war. Der Hase sogar fast zwei Stunden!

Ihre Nerven waren zum Zerreißen gespannt. Ihre Angst war förmlich zu riechen. Sie lauschten in die Stille des Gebäudes hinein, ob von der Vollstreckung der anderen irgendetwas zu hören war. Hin und wieder meinte er, einen gedämpften Schrei zu hören, worauf er heftig zusammenzuckte. Er konnte sich aber auch getäuscht haben.

Der Hase nahm es in Kauf, dass er dafür bestraft wurde, dass er seinem Leidensgenossen Muller zuflüsterte: „Wenn wir das beide überleben, möchte ich, dass wir Freunde werden!" Er antwortete nur flüsternd „OK".

Dass sie beide für das Sprechen während des Stillstehens -- zudem noch während der Exekution ihrer Prügelstrafe -- mit drei Tagen Arrest (und noch einmal anderthalb Wochen Strafverlängerung) bestraft wurden, sollte sie nur noch stärker zusammenschweißen.

Die Zeit des Wartens wurde ihnen immer unerträglicher. Doch der Einschlag rückte immer näher: Die Nummer Zwei war bereits abgeholt worden. Sie waren nur froh, dass ihre Vorgänger nach der Vollstreckung nicht an ihnen vorbei geführt wurden.

*

„Muller!"

Er nahm Haltung an und rief „Sir! Muller 6 - 24 under execution, Sir!"

Der Wächter legte ihm die Hände auf die Schultern und leitete ihn durch die Gänge der Kommandantur. Der Weg schien ihm beinahe endlos zu sein. Am Ende eines langen Flures gelangten sie schließlich an einer weit geöffneten schweren Stahltüre an, hinter der sich der von Neonlicht gleißend erleuchtete Vollstreckungsraum befand.

Es kam ihm ein Schwall drückend-feuchter Schwüle und heftigen Schweiß- und Angstgeruchs entgegen. Auch ihm schoss sogleich der Angstschweiß aus den Poren, der ihm in Perlen auf der Stirn stand. Die Stahltür fiel quietschend und laut scheppernd hinter ihm ins Schloss.

Am Ende des großen fensterlosen Raumes stach ihm sofort das A-Gestell ins Auge. Rechterhand waren Tische aufgestellt, an denen der leitende Disziplinarbeamte, der ärztliche Betreuer und der Protokollant saßen. Linkerhand stand der Vollstreckungsbeamte breitbeinig aufgestellt, den Rohrstock mit beiden Händen fest umfasst. An verschiedenen Stellen im Raum verteilt standen fünf, sechs Wärter, die entweder eine genau festgelegte Funktion hatten oder für den Notfall bereitstanden.

„Meldung!"

„Sir! Muller 6 - 24 under execution, Sir!" - Seine Stimme brach sich jetzt vollends.

Der leitende Disziplinarbeamte im Range eines Hauptmanns rief das Strafmaß von 24 Hieben mit dem leichten Lager-Rohrstock (im Gegensatz zum noch schmerzhafteren schweren Rattan, wie er in den Gefängnissen verwendet wurde) auf das entblößte Gesäß aus. Dann klärte der Captain ihn in offiziöser Form über die bevorstehende Prozedur auf, wovon er in seiner adrenalingepuschten Trance aber schon nichts mehr mitbekam. Er wurde eindringlich gefragt, ob er bereit sei, was er mit heiserer Stimme bejahte.

„Fixing!", rief der Disziplinarbeamte aus (das englische Vokabular stammte offensichtlich noch aus der Kolonialzeit).

Er wurde von zwei Sergeants an das Holzgestell geführt, an das er an Hand- und Fußgelenken mit Lederriemen festgemacht wurde. Seine Taille wurde mit einem breiten Ledergürtel fixiert, der zugleich die Grenze der Schlagzone bis unterhalb der Hüftknochen markierte.

Man rüttelte nochmals an dem Gestell und an seinem festgeschnallten Körper, bevor es um ihn herum beängstigend still wurde.

Er atmete so tief ein und aus, wie er nur konnte.

Noch einmal wurde er beruhigend und beinahe aufmunternd auf seinen Rücken getätschelt. Seine Wahrnehmung war in diesem Moment auf einmal wieder so klar, dass er sogar wahrnahm, dass die Person, die ihn berührte, Gummihandschuhe trug.

„Rready forr executien!", rief der Disziplinarbeamte in seinem gebrochenen Englisch, um sicher zu gehen, dass Muller als Ausländer das Kommando auch verstand.

Der Vollstreckungsbeamte ließ den Rohrstock mehrere Male zischend durch die Luft sausen und stellte sich schließlich breitbeinig in Position.

Sein Unterleib versuchte unwillkürlich dem bevorstehenden ersten Hieb auszuweichen, doch er konnte sich unter seinen Fesseln kaum ein, zwei Zentimeter rühren.

Sein Puls raste!

Der Captain rief: „Rotan! - Erster Schlag!"

Der Rohrstock sauste pfeifend durch die Luft und traf zischend auf seinem Hinterteil auf. Es durchströmte ihn ein brennend heißes Gefühl, dass sich über seinen ganzen Körper ausbreitete. Er stöhnte sofort nach dem Treffer, doch der eigentliche Schmerz kam erst jetzt. Er atmete heftig.

Bevor er richtig fassen konnte, was passiert war, kam bereits der zweite Befehl:

„Rotan! - Zweiter Schlag!".

-- Swusch...

Wieder durchfuhr ihn ein brennend scharfer Schmerz.

„Oh Gott", dachte er. „Das werde ich nicht überleben!"

„Rotan! - Dritter Schlag!"

-- Swusch...

Sein Hinterteil zuckte heftig unter dem furchtbaren Treffer.

„Rotan! - Vierter Schlag!"

-- Swusch...

Er schrie auf Deutsch: „Oh Gott! Ich sterbe!"

„Rotan! - Fünfter Schlag!"

-- Swusch...

Der Schmerz breitete sich mittlerweile bis in die letzte Faser seines Körpers aus.

„Rotan! - Sechster Schlag!"

-- Swusch...

Nein, jetzt erst hatte der Schmerz sein Innerstes erreicht: Er schlug direkt in seinem Gehirn ein!

„Rotan! - Siebter Schlag!"

-- Swusch...

„Oh Gott, oh Gott, oh Gott! Er war ja selbst von der Hälfte der Schläge noch so weit entfernt!

„Rotan! - Achter Schlag!"

-- Swusch...

Erst jetzt stellte er sich allmählich auf Geschwindigkeit und Wirkung der Hiebe ein.

„Rotan! - Neunter Schlag!"

-- Swusch...

Er stöhnte nun in gleichbleibender Intensität und schien den Rhythmus der Schläge mitzugehen.

„Rotan! - Zehnter Schlag!"

-- Swusch...

„Rotan! - Elfter Schlag!"

-- Swusch...

„Rotan! - Zwölfter Schlag!"

-- Swusch...

„A-a-aaaaaah!"

Seine Haut begann nun richtiggehend aufzuplatzen!

Er brauchte wieder drei bis vier Schläge, bis er sich innerlich auf den neuen, noch brutaleren Schmerz eingestellt hatte.

„Rotan! - Dreizehnter Schlag!"

-- Swusch...

„Aua, aua, aua, aua, aua, auaaaaaaaah!"

„Rotan! - Vierzehnter Schlag!"

-- Swusch...

„Uhuhuhuhuuuuuuh!", wimmerte er nun.

„Rotan! - Fünfzehnter Schlag!"

-- Swusch...

Seine Hinterbacken zuckten jetzt wie wild, sein ganzer Körper schüttelte sich.

„Stopp executien!", rief der Officer.

Der Arzt trat an ihn heran und begutachtete seinen Zustand. Er nickte.

Der Sergeant zog nochmals den Ledergürtel fest, bevor auch der dem Captain ein nickendes Zeichen gab.

„Continue executien!"

Der Vollstreckungsbeamte hatte sich zwischenzeitlich einen frischen Rohrstock aus dem Behälter herausgenommen, den er nochmals kurz durch die Luft surren ließ.

„Rotan! - Sechzehnter Schlag!"

-- Swusch...

Noch einmal schrie er seinen unbändigen Schmerz aus voller Kehle heraus.

„Rotan! - Siebzehnter Schlag!"

-- Swusch...

„Arrrgh!" - Er hatte sich geschworen, sich für die letzten acht Hiebe das Schreien endlich zu verbeißen.

„Rotan! - Achtzehnter Schlag!"

-- Swusch...

„Arrrgh!"

„Rotan! - Neunzehnter Schlag!"

-- Swusch...

„Arrrgh!"

„Rotan! - Zwanzigster Schlag!"

-- Swusch...

„Arrrgh!"

Obwohl sich der Rohrstock bei jedem Hieb tiefer in sein Fleisch schnitt und die Schmerzen immer höllischer wurden, blieb er weiter tapfer.

„Rotan! - Einundzwanzigster Schlag!"

-- Swusch...

„Arrrgh!"

„Rotan! - Zweiundzwanzigster Schlag!"

-- Swusch...

„A-a-arrrgh!"

Der Hieb saß besonders tief!

„Rotan! - Dreiundzwanzigster Schlag!"

-- Swusch...

„Arrrgh!"

„Rotan! - Letzter Schlag!"

-- Swusch...

„Mmmmmpf..."

„Executien complitid! - Unfasten!"

Oh, oh, oh, oh, oh, oh - er hatte es überstanden! Aber wie? - Es war ihm durch Mark und Bein gegangen und er war innerlich zutiefst erschüttert.

„Vell done!", lobte ihn der Sergeant, der seine Fesseln löste.

Er stand auf seinen eigenen Füßen, doch seine Knie waren wie Pudding. Sein Kopf war hochrot, seine Gesichtszüge völlig aufgelöst. Sein ganzer Körper bebte und war mit dicken Schweißperlen überzogen, als käme er geradewegs aus der Sauna.

Der Vollstreckungsbeamte reichte ihm die Hand und nickte ihm anerkennend zu. Er versuchte sich an einem völlig missratenen Lächeln.

Der Arzt überzeugte sich davon, dass er selbständig gehen konnte.

Der Captain nahm seine neue Meldung ab, die er mit leiser, brüchiger Stimme vortrug: „S-sir! Muller 6 - 24 executed, S-sir!"

*

Man ließ ihn auf der Krankenstation in den Spiegel schauen. Er fiel beinahe in Ohnmacht von dem Massaker, das er an seinem Hintern sehen musste: Er sah leuchtend rote, tief in sein Fleisch geschnittene Striemen, die, einer am andern, akkurat nebeneinander gesetzt waren. An seinem linken Oberschenkel rann eine dünnflüssige hellrote Blutspur hinunter. Er war schockiert von dem Ergebnis seiner Prügelstrafe.

Zitternd legte er sich neben die anderen beiden Delinquenten, deren malträtierte Hintern kaum besser aussahen als seiner, auf eine Matte. Seine Wunden wurden vorsichtig mit einer Tinktur betupft, was nochmals äußerst schmerzhaft war.

Alle drei versteckten ihre Gesichter unter ihren Armen, um bloß nicht ihre Schmerzen und Tränen offen zu zeigen.

Er dämmerte eine Zeitlang vor sich hin, bis er daran erwachte, dass der Hase jammernd neben ihm abgelegt wurde. Er blinzelte zu ihm hinüber, doch war der zu sehr mit sich selbst beschäftigt, um ihn überhaupt wahrzunehmen. Erst nach einer ganzen Weile gelang es ihnen, Blickkontakt aufzunehmen. Dem sonst so selbstsicher auftretenden Hasen lief eine dicke Träne über die Wangen. Wenn er hätte aufstehen können, wäre er zu ihm hinübergegangen und hätte ihn gestreichelt und getröstet.

Nach einer Weile fragte er ihn leise: „Warum eigentlich Hase? Hat das was zu bedeuten?"

Der Angesprochene antwortete mit zittriger Stimme: „Das ist hier der Spitznamen für alle, die aus meinem Land kommen."

Er hatte gar nicht gewusst, dass der Hase auch Ausländer war.

Obwohl es allerstrengstens verboten war, tauschten sie ihre richtigen Vornamen aus, nahmen diese aber, solange sie hier eingesperrt waren, nicht ein einziges Mal in den Mund.

„Ich heiße eigentlich Mike!" und er ergänzte nach einer kurzen Pause: „In Wirklichkeit heiße ich anders -- aber das ist jetzt zu kompliziert..."

„Ich heiße Ralf."

*

Nach Ablauf der anderthalbwöchigen Überwachung auf der Krankenstation wurden Mike und er direkt in die Arrestzellen verbracht, wo sie ihre drei Tage absitzen mussten.

Sie waren während der folgenden drei Wochen durchgängig zum Strafexerzieren eingeteilt.

*

Dann geschah etwas völlig Unvorhergesehenes.

Die Regierung des Landes wurde gestürzt. Man sprach von einem Militärputsch.

Das Leben im Straflager ging zunächst unverändert weiter. Doch es schienen immer weniger Wärter im Camp zu verbleiben. Wurden sie für Einsätze gegen Protestierer abgezogen? -- Man hörte jetzt immer öfter von bürgerkriegsähnlichen Zuständen.

Die Lage schien auch für sie allmählich brenzliger zu werden: Aus dem nahen Gefängnis waren Schüsse zu hören. Hatte es womöglich Tote gegeben?

Anfangs der folgenden Woche fuhr schließlich eine Lastwagenkolonne vor, um sie abzutransportieren. Die einen waren fest entschlossen, die Mitfahrt zu verweigern, da man ja nicht wissen konnte, was mit einem passieren würde. Womöglich hielt man sie unterwegs für Militärs und man würde sie angreifen. Oder man geriet jetzt unter Rebellen und würde vom Militär angegriffen. Die anderen sahen es als das einzig Richtige an, hier so schnell wie möglich zu verschwinden. Und zu diesen gehörten auch er und Mike. Am Ende blieb ihnen sowieso keine andere Wahl, denn man zwang sie mit vorgehaltener Waffe aufzusitzen. Die Lagerbesatzung hatte sich unterdessen vorsorglich aus dem Staub gemacht.

Es stellte sich heraus, dass man an eine Eliteeinheit geraten war, die im Auftrag einflussreicher Familien ihre missratenen Söhne, Neffen und Enkel aus dem Lager herausholen und außer Landes bringen sollten. Man fuhr sie tatsächlich bis zur Landesgrenze, die sie zu Fuß überquerten. Auf der anderen Seite wartete bereits Mikes Vater und rief ihnen entgegen: „Willkommen zu Hause!"

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