Swipe, um zu sehen, wer jetzt online ist!

Thao 12

ÖFFENTLICHE BETA

Hinweis: Sie können die Schriftgröße und das Schriftbild ändern und den Dunkelmodus aktivieren, indem Sie im Story-Infofeld auf die Registerkarte "A" klicken.

Sie können während unseres laufenden öffentlichen Betatests vorübergehend zu einem Classic Literotica® Erlebnis zurückkehren. Bitte erwägen Sie, Feedback zu Problemen zu hinterlassen oder Verbesserungsvorschläge zu machen.

Klicke hier

„Ich find mich nicht besonders hübsch. Und manchmal denke ich an die ersten Tage mit dir zurück. Da hast du mir gesagt, dass du das genauso siehst."

Thaos Miene wurde ernst. Sie konnte das nicht leugnen.

„Ich weiß nicht, ob du mir das glauben willst, aber in dem Moment habe ich einfach versucht, dich klein zu halten. Ich wollte mich selber damit größer wirken lassen, verstehst du? Ich dachte, das hätte ich dir schon einmal erklärt."

Karl drehte sich zu ihr um.

„Du findest mich nicht hässlich?"

Thao schüttelte ihren Kopf.

„Nein! Du bist für mich der schönste Kerl auf Erden."

Es lag kein Spott in ihrer Stimme. Karl glaubte ihr. Sie stand auf und richtete sein Gesicht wieder ein.

„Gib mir noch fünf Minuten! Dann bin ich soweit."

Karl war noch nicht fertig.

„Machst du aus diesem Grund die Leute immer nieder?"

Thao seufzte.

„Beweg dich nicht, Karl! Und hör jetzt auf mit dem Scheiß!"

Karl dachte an die letzten Wochen. Ihm gegenüber war sie so schnell aufgetaut und wenn er an seine Eltern dachte oder die Familie von Amelie ..., so unnahbar war Thao nicht, wie sie sich immer gegeben hatte.

„Das ist echt anstrengend mit dir."

Thao warf ihm über den Block hinweg einen missmutigen Blick zu.

„Warum denn? Ich bewege mich doch gar nicht."

Das Punkermädchen strich sich ihre Haare aus der Stirn und atmete geräuschvoll aus.

„Ich sehe dir das an, wenn du über mich nachdenkst."

Karl runzelte die Stirn.

„Du bist ja blöd."

Thao musterte ihn kritisch.

„Hast du über mich nachgedacht oder nicht?"

Karl grinste.

„Ja, stimmt."

Sie stand auf und gab ihm einen Klaps auf den Hinterkopf.

„So! Und jetzt bleib noch zwei, drei Minuten sitzen und denk an etwas Schönes."

Karl lachte.

„Wären deine Brüste okay?"

Thao seufzte.

„Oh Mann, habe ich einen bescheuerten Freund."

„So fertig!"

Sie grinste zu ihm hinüber und presste die Zeichnung an ihre Brust.

„Komm, lass mich sehen!"

Er kam zu ihr und versuchte, das Bild von ihrem Körper wegzuziehen.

„Und wenn es dir nicht gefällt?"

Karl versuchte, einen Blick darauf zu werfen.

„Vorsicht! Du machst es noch kaputt."

Endlich ließ sie locker und gab ihm den Zeichenblock. Karl war wie gelähmt. So würde er sich niemals sehen. Er konnte sich erkennen, und dennoch schien es ein anderer Junge zu sein.

„Was ist mit meinen Pickeln?"

Thao konnte ihr Grinsen nicht unterdrücken.

„So viele hast du doch gar nicht mehr. Und irgendwann kommst auch du mal aus der Pubertät. Gefällt es dir denn?"

Karl nickte.

„Aber ich wirke doch gar nicht so."

Thao strich ihm durch sein Gesicht.

„Du wirkst auf dich nicht so, aber auf mich schon."

Sie sah auf das Blatt hinunter. Seine Augen sahen weit geöffnet vor sich hin und seine Gesichtszüge wirkten entspannt und nachdenklich. Sie würde es rahmen und neben das Bild ihres Vaters stellen.

„Wie lange hast du gebraucht, bis du so gut zeichnen konntest?"

Thao überlegte.

„Ein wenig mehr als ein Jahr. Ich glaube, ein wenig Talent hatte ich schon vorher. Aber wie es geht, hat mir dann Heinrich gezeigt."

Sie steckte den Block in ihre Tasche und stand auf.

„Gehen wir jetzt zu mir?"

Karl nickte, kam vor ihr nun ebenfalls zum Stehen und packte seine Schulsachen zusammen.

„Hast du alles?"

Er blickte sich um und nickte.

„Ja, wir können."

37. Bei Thao

„Guten Tag, Frau Passow! Geht es Ihnen gut?"

Die alte Frau sah durch den schmalen Türspalt ihrer Wohnungstür und nickte zögerlich. Thao lächelte der alten Frau zu. Sie hatte, glaubte das Mädchen, noch nie etwas zu ihr gesagt.

„Ist meine Mama zu Hause?"

Die alte Frau schüttelte den Kopf. Thaos Gesicht verfinsterte sich.

„Danke!"

Die Rentnerin verzog das Gesicht zu einer seltsamen, nicht zu interpretierenden Grimasse und schloss die Tür. Karl kam diese Frau mehr als nur seltsam vor.

„Kann das sein, dass die nicht mehr alle beisammen hat?"

Thao wusste es selbst nicht, hatte sich diese Frage aber auch schon öfters gestellt. Sie zuckte mit ihren Schultern und schloss die Wohnungstür auf.

Es war irgendwie komisch. Man konnte eine leere Wohnung riechen. Sie spürte sofort, dass niemand zu Hause war. Sie legten in ihrem Zimmer die Klamotten ab und gingen ins Wohnzimmer, um zu sehen, ob Thaos Mutter in der Zwischenzeit zu Hause gewesen war.

Tatsächlich lag unter einem Tischgesteck ein Zettel. Thao zog ihn hervor, nahm sich einen Stuhl und las die wenigen Zeilen, die darauf in Handschrift geschrieben standen. Es gab anscheinend nichts an der Botschaft, was ihr die Sorgen genommen hätte.

„Ist alles okay mit Deiner Mama?"

Das Mädchen starrte auf den Zettel und antwortete nicht gleich.

„Sie hat eingekauft und war gestern kurz da. Sie ist aber schon wieder bei ihm."

Sie zog einen Fünfzig-Euroschein, der an das Papier geklebt war, ab und legte ihn auf den Tisch.

„Sag schon, Thao! Was ist los?"

Sie sah ihn nachdenklich an. Anscheinend wusste sie es selbst nicht. Er kam zu ihr und drückte sie an sich.

„Wenn du sie so vermisst, dann rufen wir sie jetzt an, okay? Sie soll dann gefälligst herkommen."

Sie sah zu ihm hoch und nickte.

„Komm! Ich hole dir das Telefon, einverstanden?"

Das Mädchen wählte die Handynummer ihrer Mutter. Es klingelte, doch niemand nahm ab. Thao sah fragend zu Karl hoch. Der konnte ihre aufkommende Sorge förmlich spüren.

„Komm! Probiere es noch einmal!"

Sie drückte die Wahlwiederholung und ließ das Handy ihrer Mutter so lange klingeln, bis die „Nicht-erreichbar-Ansage" kam.

Thao lehnte ihren Kopf gegen Karls Bauch. Zum Glück war er jetzt bei ihr. Früher wäre sie zur Brücke gefahren, doch jetzt wartete dort niemand mehr auf sie.

„Wir haben doch seine Adresse!"

Karl sah auf sein Mädchen hinunter.

„Wir sagen meiner Mutter Bescheid und fahren dann mit ihr zu ihm."

Thao sah erschrocken zu ihm hoch.

„Damit deine Eltern erfahren, dass meine Alte ne kaputte Perverse ist?"

Sie schüttelte den Kopf.

„Dann sag Xena Bescheid! Die hat es doch angeboten."

Dem Mädchen lief eine Träne über die Wange, sie wischte sie weg.

„Kann ich nicht, Karl. Ich melde mich bei der fast nur noch, wenn ich irgendwas will."

Das Telefon klingelte. Beide schraken zusammen.

„Ja?"

Thao war erleichtert.

„Ich habe mir Sorgen gemacht."

Sie sah zu Karl auf. Er lächelte und legte seine Hand auf ihre Schulter.

„Kommst du die Tage? Bitte!"

Die Stimme ihrer Mutter klang aus der Ohrmuschel.

„Gleich?"

An Thao schien jegliche Spannung abzufallen.

„Okay! Ja!"

Sie legte auf.

„Sie kommt heute noch?"

Thao nickte, presste weiter ihre Stirn gegen seinen strammen Bauch und schloss für diesen Moment ihre Augen.

„Danke!"

Er strich ihr durch die Haare.

„Wofür?"

Thao sah zu ihm hoch.

„Dass du für mich da bist."

Er gab ihr einen Kuss.

„Du doch für mich auch."

38. Gemeinsames Abendessen

„Hallo, mein Schatz!"

Thao umarmte ihre Mutter.

„Lass mich erst einmal reinkommen!"

Sie gab ihrem Mädchen einen Kuss und legte ihre Tasche und den Mantel ab. Ihre Tochter beobachtete jede ihrer Bewegungen. Sie suchte nach einem Zeichen, dass ihr verriet, wie übel Rüdiger ihr wieder zugesetzt hatte.

„Hast du dir solche Sorgen gemacht?"

Thao umarmte sie nochmals.

„Komm! Ich koche uns was, währenddessen können wir uns unterhalten."

Thao warf einen Blick auf ihr Zimmer. Anne schien den Grund dafür zu erraten.

„Ist Karl da?"

Das Mädchen nickte.

„Ich kann ihn nach Hause schicken, wenn es dir lieber ist. Er hat es angeboten."

Anne schüttelte den Kopf.

„Lass ihn hier. Ich mag ihn."

Sie küsste Thao auf die Wange und setzte sich zusammen mit ihrer Tochter auf die Couch im Wohnzimmer.

„Wie läuft es bei dir, mein Schatz? Ist alles in Ordnung?"

Thao lehnte sich zurück.

„Alles gut. Ich war bei Karl."

Anne lächelte.

„Wo auch sonst. Du magst ihn sehr, richtig?"

Das Mädchen grinste.

„Ein bisschen schon."

Sie sah ihre Mutter an, die ihre Frage bereits zu ahnen schien.

„Was ist mit Rüdiger?"

Anne schien vor dieser einen Frage Angst gehabt zu haben.

„Was soll mit ihm sein? Auch wir verbringen viel Zeit miteinander."

Thao gab sich damit zufrieden. Etwas anderes brannte ihr viel mehr unter den Nägeln. Durfte sie ihre Mutter sofort fragen? Vielleicht würde es sofort alles wieder zwischen ihnen zerstören. Nein! Es war der falsche Zeitpunkt dafür.

„Komm! Ich krabble dich ein bisschen."

Thao beuge sich nach vorne und spürte die Hand ihrer Mutter in ihrem Genick, das Kraulen deren Fingernägel auf ihrer Haut. Das hatte ihre Mutter manchmal gemacht, als sie noch sehr, sehr klein gewesen war. Thao lächelte. Wie schön war die Welt, als diese noch so leicht zu überblicken war.

„Wollen wir zusammen Essen machen?"

Thao raffte sich auf.

„Können wir machen."

„Was ist mit Karl? Willst du ihn nicht rufen?"

Das Mädchen schüttelte den Kopf.

„Ich sag ihm Bescheid. Er soll lieber mal ein wenig pauken, der Fauli."

Anne sah ihrem Mädchen lächelnd hinterher. Es war so süß, sie verliebt zu sehen. Sie war so anders und das erste Mal seit vielen Jahren war der Umgang mit ihr leicht und unbeschwert. Sie stöhnte verhalten. Für einen kurzen Moment sah sie müde, überanstrengt und kaputt aus. Ihre Wangenknochen arbeiteten, sie musste ihre Schmerzen irgendwie kaschieren. Sie atmete tief durch und öffnete den Kühlschrank.

„Bin wieder da! Was soll ich machen?"

Thaos Mutter holte Möhren, Gurken, Kohlrabi und Radieschen aus dem Gemüsefach.

„Ich mache Salat und du die kalte Platte, einverstanden?"

Das Mädchen nickte.

„Wollen wir den Wein aufmachen?"

Anne breitete gerade das Gemüse auf dem Küchentisch aus und machte sich ans Schälen.

„Ihr müsst doch morgen in die Schule, oder nicht?"

Thao verdrehte ihre Augen.

„Sind doch nur eineinhalb Gläser für jeden. Das kriegen wir gerade noch so verbacken über Nacht."

Das Mädchen dachte an die Abrechnungen.

„Mama? Wie machst du das mit der Lektur? Musst du nicht arbeiten?"

Anne hielt mit dem Schälen inne. Thaos Herz zog sich zusammen. Selbst wenn sie jetzt eine Antwort für sie hatte, die plausibel schien, sie war nicht beiläufig gewesen.

„Rüdiger hat einen Rechner. Von ihm aus mache ich immer wieder mal was."

Thao dachte an die vielen Stunden, die ihre Mutter in ein Buch investieren musste.

„Immer wieder? Hast du im Moment so wenig Aufträge?"

„Es geht so gerade, Süße. Musst dir keine Sorgen machen. Für solche Zeiten habe ich was angespart."

Thao legte ein paar Salamischeiben auf die Platte, sie sollten eigentlich den Mund eines Smiley darstellen, das lächelte. Ihre Mutter log sie an. Sie hatte jetzt die Gewissheit. Sie waren pleite und Rüdiger nutzte das aus. An uneigennützige Hilfe glaubte sie schon lang nicht mehr. Das Mädchen spürte die alte Aggression in sich aufsteigen, Karl musste her, sonst rastete sie aus.

„Ich muss mal aufs Klo."

Thao ging tatsächlich auf die Toilette. Ihre Gedanken rasten. Ihre Mutter musste weg von diesem Mann, koste es, was es wolle.

Sie dachte an ihr Sparbuch und ihr Girokonto. Da waren vielleicht 1.000 Euro drauf. Das reichte nicht einmal für einen Monat. Sie musste an die E-Mails denken ..., vielleicht waren ja schon neue Aufträge da? Sie konnte das für sich verneinen. Ihre Mutter hatte bestimmt gestern nachgesehen. War das der Grund, warum sie regelmäßig nach Hause kam? Thao spülte und wusch sich die Hände. Nein! Sie wollte nach ihrem Kind sehen. Das machen Mütter so, selbst ihre. Sie dachte an die Frau in der Küche. Das entspannte Verhältnis zwischen ihnen in der letzten Zeit war für sie beide ein Gewinn gewesen. Mehr als es sich Thao hätte träumen lassen.

„Karl? Kommst du mit in die Küche?"

Der Junge saß tatsächlich an ihrem Schreibtisch und las.

„Aber ich bin noch nicht fertig mit lernen, Mama."

Thao grinste.

„Komm schon! Sag meiner Mutter Hallo!"

Karl stand auf und kam zu ihr.

„Zahlst du mit Küssen?"

Thao gab ihm stattdessen eine Backpfeife.

„Komm schon!"

Der Junge kniff ihr in den Po.

„Dass du mich immer schlagen musst."

Die jungen Leute kamen lachend in die Küche.

„Hallo Anne!"

Thaos Mutter stand auf und umarmte den Jungen.

„Schön, dass du da bist, Karl! Hunger mitgebracht?"

Karl grinste.

„Ja. Lernen strengt an. Vor allem, wenn man eine Freundin hat, die auch ohne auskommt."

Thao sah ihn gespielt empört an.

„Kann ich was dafür, dass du doof bist?"

Karl boxte ihr auf den Oberarm.

„Aua! Du Schläger. Da haben wir es wieder. Mamiiii!!!! Karl ist gemein zu mir."

Anne lachte, sie genoss es zu sehen, wie die beiden miteinander umgingen.

„Magst du den Wein aufmachen, Karl? Dann kann er noch ein wenig atmen."

Ihre Tochter grinste.

„Karaffieren, Mutter! Es heißt karaffieren!"

Anne seufzte.

„Und das tust du dir freiwillig, an mein Junge?"

Karl nickte.

„Ja. Sie hat so hübsche Augen."

Anne lächelte und sah dem Jungen dabei zu, wie er den Korkenzieher in die Flasche hinein drehte und die beiden Bügel nach unten klappte. Sie wollte gerade das Gemüse schneiden, als sich ihr Blick mit dem ihrer Tochter kreuzte. Es lag etwas darin, was ihr nicht gefallen wollte.

„Geht es dir gut, Schatz?"

Thao sah sie nachdenklich an.

„Ja. Ich denke schon."

Sie rang sich ein Lächeln ab.

„Und Karl? Benimmt sich mein Töchterchen auch anständig? Oder muss ich mich schämen?"

Karl sah Thao an und lachte.

„Sie ist ganz die Dame von Welt, die sie zeigt. Einzigartig im Stil und sicher wie auch gewandt in ihrem Auftreten."

Anne schüttelte sich vor Lachen.

„Na kommt! Wir wollen essen."

Thao beobachtete ihre Mutter genau. Entspannt dasitzen, war etwas anderes. Sie mied die Rückenlehne, als ob diese mit Nadeln gespickt wäre.

„Hat Thao eigentlich ein Abendkleid? Ich finde, sie sollte sich am Freitag für die Party etwas fein machen."

Das Punkermädchen blies die Wangen auf.

„Spinnst wohl, du Freak? Ziehe doch du dir eins an!"

Karl kicherte und nahm einen Schluck Wein.

„Kommt, Kinder! Greift zu!"

Anne schien Hunger zu haben. Sie lud sich eine Portion Salat auf ihren Teller.

„Was ist das denn für ne Party?"

Karl erzählte ihr davon.

„Wird ziemlich groß. Fünf Klassen insgesamt und dann gibt es ja da noch die blinden Passagiere. Also Leute, die eigentlich nicht dabei sein dürften."

Karl dachte an ihre gemeinsamen Freunde.

„Kommt Amelie eigentlich? Wir könnten doch auch Xena fragen."

Thao dachte an den vergangenen Samstag.

„Diese Woche auch? Oh Mann, ich bekomme noch nen Leberschaden. Und Xena? Die kommt sich doch dort wie ne Oma vor. Ich glaube, das lassen wir lieber."

„Passt auf Euch auf, Kinder! Auf solchen Parties sind bestimmt auch Drogen im Spiel."

Thao sah sie mürrisch an. Was laberst du da? Du kannst ja nicht einmal auf dich selbst aufpassen. Sie ließ diesen Gedanken unausgesprochen, doch er brannte ihr regelrecht auf der Zunge. Es fiel ihr zusehends schwerer, die Stimmung zu halten.

„Wollt Ihr denn gar nichts mehr?"

Anne sah enttäuscht auf das viele Essen, das übrig geblieben war. Karl erbarmte sich und nahm noch einen Teller vom Salat. Das Gespräch aber plätscherte nur noch träge vor sich hin. Vor allem Thao schien kein Interesse mehr daran zu haben.

„Bist du morgen da?", fragte Thao beim Abräumen ihre Mutter.

„Ich weiß noch nicht, Süße. Mal sehen. Ja?"

Die Tochter konnte sich die Feststellung nicht verkneifen.

„Also nein."

Sie kam sich einsam vor in diesen Moment. Anne musterte sie von der Seite.

„Stimmt etwas nicht? Ich merke doch, dass dich etwas beschäftigt."

Thao schmiss das Geschirr unsortiert in die Spülmaschine.

„Ach, was weißt du schon!?!"

Sie ging ohne ein weiteres Wort in ihr Zimmer. Karl sah ihr erstaunt hinterher. Er wusste nicht, womit Anne ihre Tochter so provoziert haben sollte.

„Geh ihr nach, Karl! Ich mach das schon."

Der Junge sah sie traurig an.

„Du, es tut mir leid. Ich rede mit ihr, okay?"

Thaos Mutter schüttelte den Kopf.

„Sie hat schon recht, Karl. Ich kümmere mich zu wenig um sie. Aber sie lässt es auch kaum zu, verstehst du?"

Sie dachte an die vergangenen Jahre.

„Ich kann dir gar nicht genug danken, mein Junge. Zumindest darf ich hier und da eine Stunde mit ihr verbringen, ohne angeschrien und beschimpft zu werden. Du tust ihr gut, das spüre ich."

Karl stand hilflos in der Küche. Unschlüssig, ob er Anne alleinlassen durfte oder ob Thao ihn in diesen Moment brauchte.

„Geh schon! Wirklich, Karl. Alles gut!"

„Gute Nacht!"

Annes Mutter winkte ihm müde zu.

„Gute Nacht! Gib ihr einen Kuss von mir! Sag ihr das aber nicht!"

Karl lächelte.

„Mache ich."

Anne seufzte. Sie hatte Angst. Um sich und Thao.

Bitte bewerte dies Geschichte
Der Autor würde sich über dein Feedback freuen.
  • KOMMENTARE
Anonymous
Our Comments Policy is available in the Lit FAQ
Posten als:
Anonym
2 Kommentare
Sena78Sena78vor mehr als 4 JahrenAutor
Der kommt...

danke für dein liebes Feedback. Freut mich sehr, wenn sich jemand diese Mühe macht.

Lieben Gruß

Sena

AnonymousAnonymvor mehr als 4 Jahren
Nach wie vor grandios, aber...

... ich würde gerne noch über den angekündigten Rollentausch von Karl und Thao lesen :)

Teile diese Geschichte

Geschichte SCHLAGWÖRTER

LESEN SIE MEHR VON DIESER REIHE

Thao 13 Nächster Teil
Thao 11 Vorheriger Teil
Thao Serieninfo

ÄHNLICHE Geschichten

Zwischen Lust und Liebe Ein Escort-Girl wird für eine Woche gebucht.
Hangover Erwachen nach dem Hangover.
Meine neue Nachbarin. Teil 01 Eine neue Nachbarschaft.
Das Geheimnis Meine Affäre mit meiner Japanischen Nachbarin.
Eine Füllung, Bitte Nina wird unerwartet von ihrem Zahnarzt geschwängert ...
Mehr Geschichten