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Thao II - Teil 12

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„Nicht gut, Mama. Ich habe Ella richtig wehgetan. Ich dachte, es wäre bei ihr einfacher, weil sie eigentlich ein Mensch ist, der mit allem sehr gefasst umgeht."

„Und dieses Mal war es nicht so?"

Er schüttelte den Kopf.

„Nein. Sie war tief verletzt und hat mich aus der Wohnung geworfen. Ich habe es hingenommen, kann sie ja auch verstehen."

„Karl, ... ich weiß ehrlich gesagt nicht, was ich ..."

Die kleine Frau beugte sich zu ihrem Sohn und schloss ihn in die Arme.

„Ich denke ununterbrochen an Thao, Mama. Jeden Tag, jede Woche, jeden Monat. Ich dachte, es würde besser werden, aber dem war nicht so. Egal, wie sehr sich Ella auch bemühte ... sie ist nicht blöd und hat alles versucht, um mir über Thao hinwegzuhelfen."

Katja hörte ihrem Jungen schweigend zu, hielt ihn währenddessen unentwegt an ihren Körper gedrückt. Auch sie dachte in diesem Moment an das hübsche Punkermädchen, das sie zum ersten Mal im Flur vor seinem Zimmer hatte stehen sehen. Sie hatte damals mit ihrem Anblick ziemlich zu kämpfen gehabt.

„All die Dinge, derentwegen wir gestritten hatten, waren sofort weg, in dem Augenblick, als ich sie aufgegeben hatte. Ich habe einfach nicht mehr daran gedacht, selbst wenn ich es versucht habe. Kaum dass ich Thao aus meinen Leben verbannt hatte, wollte ich auch schon wieder zu ihr zurück. Aber ich dachte, das ist bei Trennungen so. Das Vertraute, die Gewohnheit, man muss sich doch erst einmal voneinander lösen. Und Ella war ja lieb zu mir ..."

„Karl, ihr habt einfach zusammengehört. Ihr habt immer gesagt, dass ihr Pech und Schwefel seid. Weißt du noch, wie ihr darüber gezankt habt, wer was ist? Weihnachten vor drei Jahren war das, glaube ich."

Katja lächelte.

„Ihr seid, jeder für sich, ganz besondere Menschen. Und gerade weil ihr so verschieden wart, schien auch alles irgendwie ineinander zu greifen."

„Es war oft nicht leicht mit ihr, weißt du."

Seine Mutter winkte ab.

„Das sagst du mir? Was haben dein Vater und ich alles durch? Du kannst dich sicher dran erinnern, warst ja oft genug das Opfer, wenn wir uns gegenseitig gemartert haben. Karl! Liebe ist auch Kampf und man muss die Schlachten schlagen, um den Krieg zu gewinnen. So drückt sich zumindest dein Vater immer aus."

Ihr Sohn lachte. Der Vergleich hatte etwas, dann aber wurde er abrupt wieder nachdenklich.

„Dann habe ich den Krieg wohl schon verloren."

Katja strich ihm über den Kopf und zupfte seinen Hemdkragen gerade.

„Nur wenn du dich geschlagen gibst. Du hast sie dir schon einmal zurückgeholt, warum sollte es dir nicht noch ein weiteres Mal gelingen?"

Karl glaubte nicht daran. Die jetzige Situation war eine völlig andere als die damalige. Er hatte immer noch Thaos Gesicht vor Augen, in dem Moment, als er sich ihr erklärt hatte, schien sie ihm wie paralysiert zu sein. Starr hatte sie vor sich hingestarrt, nichts mehr gesagt, sich nicht mehr bewegt. Er hatte sich damals Sorgen um sie gemacht und Aneliese gebeten, nach ihr zu sehen. In diesem einen Moment damals war er sich nicht sicher gewesen, ob sie sich nicht vielleicht sogar was antun könnte. Und trotzdem war er gegangen und hatte sie alleine gelassen.

„Ich weiß nicht, ich glaube nicht daran."

Katja musterte ihren Jungen von der Seite. Er fühlte sich schuldig, obwohl auch Thao natürlich ihren Teil zur damaligen Trennung beigetragen haben wird. Vielleicht hatte er auch einfach nur Angst, von ihr zurückgewiesen zu werden? Oder dass sie bereits einen neuen Partner gefunden haben könnte? Wie gerne würde sie ihm in seiner Lage helfen.

„Wie geht es jetzt weiter für dich?"

Karl warf ihr einen flüchtigen Blick zu.

„Ich habe mir zwei Wochen freigenommen. Ich will zurück zu euch und mir dann hier eine Wohnung suchen. Das heißt, wenn euch das recht ist."

Katja schüttelte ungläubig den Kopf.

„Junge, das hier ist dein Zuhause."

Schweigend saßen die beiden noch eine Weile nebeneinander, jeder für sich in Gedanken bei der jungen Frau, die dem einen Partnerin wie Freundin, der anderen beinahe eine Tochter gewesen war.

„Kämpfe um sie, Karl! Ich glaube, wenn du das nicht machst, wirst du es dein Leben lang bereuen."

Der junge Mann reagierte nicht auf ihre Worte. Nicht, dass er sie nicht gehört hatte, nein, er wusste nicht, ob er es noch durfte.

Überstunden

Charlotte ließ ihren Blick über den Bildschirm wandern, kontrollierte die Serverauslastung und schaltete weitere Cluster zusammen, um den Rechenbedarf einer Versandfirma zu befriedigen. Ausgerechnet heute war das automatische Steuerungsprogramm während eines Updates ausgefallen und Gerd sowie zwei seiner Kollegen suchten mittlerweile seit mehreren Stunden vergeblich nach der Ursache.

Die junge Frau betete zu Gott, dass es nun nicht mehr lange dauern würde, bis die Männer endlich Erfolg hatten. Den verschiedenartigen Bedürfnissen der vielen Kunden gerecht zu werden, bedeutete für sie nichts als reinen Stress. Kaum dass sie einen Engpass beseitigt hatte, fehlten die verwendeten Ressourcen an anderer Stelle. Wenigstens waren bisher noch keine Beschwerden eingegangen, sie hatten dieses Problem also scheinbar zumindest insoweit im Griff, als die Kunden bislang nichts davon mitbekommen hatten.

„Wir haben es gleich, Charlottchen!"

Unter den aufmerksamen Blicken seiner Kollegen ließ Gerd seine Finger förmlich über die Tastatur fliegen. Stress und Anspannung standen ihm genauso ins Gesicht geschrieben wie ihr, auch wenn er versuchte, nach außen hin ruhig zu wirken, sah man ihm doch die außergewöhnliche Belastung an. Wenn er es nicht schaffte, den Schaden in der nächsten Stunde zu beheben, müsste man die Entwicklerfirma damit beauftragen und Charlotte wäre auf die Mithilfe anderer Kollegen angewiesen, um die Hardware des Unternehmens zu steuern. Dies wiederum würde bedeuteten, dass die zur Hilfeleistung herangezogenen Mitarbeiter ihrer eigenen Arbeit nicht mehr nachgehen würden. Eine Negativstafette ohne absehbares Ende.

Charlotte war am Verzweifeln. Seit beinahe zwei Stunden hatte sie schon Feierabend und noch immer war kein Ende in Sicht. Draußen dunkelte es bereits und auf ihrem Handy waren zwischenzeitlich zahlreiche Nachrichten ihres Freundes eingegangen. Sie hatte ihm nur mit wenigen Worten der Beruhigung geantwortet, zu mehr hatte die Zeit nicht gereicht. Hektisch wanderten ihre Augen über die sechs Monitore, die man vor ihr aufgebaut hatte, auf der Suche nach orange und rot angezeigten Werten.

Eine weitere halbe Stunde später schien Gerd sichtlich gelöster. Gebannt blickte er auf seinen Monitor.

„Gut. Probieren wir es."

Charlotte erschienen diese Worte wie ein erlösender Zauberspruch. Gerd schien weitergekommen zu sein, endlich!

„Wir haben es geschafft, Gerd! Es arbeitet wieder!", jubelten die Kollegen erleichtert.

Die ersten erhoben sich bereits aus ihren Sesseln und griffen nach ihren Sakkos, Jacken und Mänteln.

„Ihr könnt jetzt gehen, den Rest schaffe ich auch allein."

Charlotte schob den Stuhl nach hinten und lehnte sich zurück, die müden Arme hingen seitlich herab. Sie hatte nun wirklich keinen Nerv mehr.

„Was war denn das bitte?"

Gerd sah sie zunächst fragend an, lächelte dann aber.

„Ein kleiner Gau? Wir haben es doch hinbekommen, Charlottchen. Vielleicht bekommen wir ja auch ein paar dankende Worte vom Chef? Oder Vorwürfe wegen den Überstunden? Man weiß es ja nie bei ihm."

Er reichte Charlotte die Hand, um ihr aufzuhelfen.

„Komm! Feierabend! Ich hab jetzt wirklich keine Lust mehr."

Charlotte ließ sich hochziehen und umarmte ihren Kollegen erleichtert. Sie wollte jetzt nur noch nach Hause.

„Hat Xena dir gar nicht geschrieben?"

Gerd holte hektisch sein Smartphone aus der Hosentasche und warf einen Blick auf das Display. Tatsächlich hatte sie nachgefragt, wo er denn bliebe, abgesehen davon hatte er keine weiteren Nachrichten empfangen. Er vergaß in diesem Moment Charlotte und rief umgehend zu Hause an.

„Gerd?!? Schön, dass du dich auch mal meldest."

Ihre Stimme klang wie ein einziger Vorwurf.

„Süße, es tut mir so leid. Aber wir hatten hier wirklich ein sehr ernstes Problem. Ich erzähle es dir, wenn ich zu Hause bin, ja? Entschuldige bitte. Hast dir große Sorgen gemacht?"

„Ich habe angerufen, einer deiner Kollegen hat mir schon erzählt, dass du im Stress bist. Dennoch wäre es schön gewesen, wenn du mir Bescheid gegeben hättest."

„Sorry, tut mir leid. Ich bin fix und alle, war wirklich ein Scheißtag heute."

„Komm jetzt einfach nach Hause."

Xenas Stimme klang nüchtern und hart, eigentlich hatte er Mitleid und Verständnis von ihr erhofft. Frustriert legte er auf. Grundsätzlich entsprach es nicht Xenas Art, ihm eine Szene nach solch einer Situation zu machen.

„Ist alles gut bei euch?"

Gerd blickte seine Kollegin mit abgespannter Miene an.

„Ich weiß es nicht. Sie scheint ziemlich sauer zu sein."

Charlotte versuchte sich in Gerds Partnerin hineinzuversetzen. Wer wusste schon, wie deren Tag verlaufen war und dann auch noch die Sorge um Gerd? Es hätte ihm ja auch etwas zugestoßen sein können. Sie konnte Xena durchaus verstehen.

„Ihr seid wahrscheinlich beide nur abgespannt. Macht euch zusammen einen schönen Abend und geht früh ins Bett."

Gerd nickte, das schien ihm ein guter Plan zu sein. So verabschiedete er sich von seinen Kollegen, brachte Charlotte noch zu deren Auto und fuhr selbst, so schnell es ihm möglich war, nach Hause.

Seltsam. Alles war dunkel. Nur bei Margarete brannte Licht in den Fenstern. War Xena mit der Kleinen vielleicht drüben? Er stellte seinen Wagen in der Scheune ab und eilte zum Haus. Dort steckte er den Schlüssel ins Schloss, stellte aber überrascht fest, dass sich die Tür nicht aufsperren ließ. Steckte auf der Innenseite etwa ein Schlüssel? Wie konnte das sein? Warum sollte Xena überhaupt die Tür absperren, das taten sie doch sonst auch nicht, zumindest nicht um diese Zeit.

Frustriert drückte er den Klingelknopf. Es dauerte eine Weile, bis das Flurlicht anging, Xena schien sich also Zeit zu lassen. War sie wirklich so sauer auf ihn? Aber warum eigentlich? Er hatte sich ihr doch erklärt und auch früher schon waren ungeplante Überstunden bei ihm angefallen.

Das Schloss wurde aufgesperrt, dann öffnete sich die Tür einen Spalt weit. Gerd musste sie sich selbst öffnen, während Xena bereits den halben Flur durchquert hatte und auf das Wohnzimmer zuhielt. Kein Kuss, keine Umarmung ... nichts. Dafür war sie ziemlich seltsam gekleidet für diese Tageszeit, außer einem schwarzen Negligé und schwarzer Unterwäsche trug sie nichts. Selbst auf irgendwelches Schuhwerk, Strümpfe oder Socken hatte sie verzichtet und lief barfuß durchs Haus.

Wenigstens Attila begrüßte ihn freudig, sprang schwanzwedelnd an ihm hoch und ließ sich streicheln. Dann aber lief er wieder seinem Frauchen hinterher, wahrscheinlich würde er es sich wieder auf seiner Decke gemütlich machen.

„Ist alles in Ordnung?", fragte er, blieb in der Wohnzimmertür stehen und blickte zu ihr hinüber. Sie lag ausgestreckt auf der Couch, den Blick auf den Fernseher gerichtet.

„Zieh dich aus und geh duschen, danach komm wieder her!"

Gerd blickte sie fragend an. Er war müde, fertig von den Anstrengungen des Tages und sie ließ ausgerechnet jetzt die Domina heraushängen?

„Xena, ich ..."

„Tu, was ich dir gesagt habe, wenn du es schon nicht für nötig hältst, mich angemessen zu begrüßen!"

Gerds Gedanken rasten. Er war fix und fertig, hatte immer noch seine Arbeit im Kopf und wollte jetzt nur noch ausspannen. Warum ausgerechnet jetzt? Und wo war die Kleine? Er wollte sie fragen, unterließ es dann aber doch. Niemals würde sie ihr Spiel mit ihm treiben, wenn Lisa in der Nähe wäre.

Xena wandte ihren Blick vom Fernseher ab und richtete ihn auf Gerd, der immer noch ziemlich ratlos in der Tür stand. Ihre blauen Augen blitzten zwischen ihren stark schattierten Lidern hervor und schienen ihn regelrecht festzunageln.

„Sag mal, hast du mich nicht verstanden?"

Gerd schien verwirrt, unentschlossen ging er in Gedanken seine Optionen durch. Sollte er sich ihr verweigern und damit ihr Rollenspiel gefährden, oder trotz seiner Müdigkeit ihren Befehlen Folge leisten? Xena aber stand jetzt auf, kam in schnellen Schritten auf ihn zu und schlug ihm eine heftige Ohrfeige ins Gesicht, so hart, dass er Sterne sah.

„Geh! Sofort!"

Ungläubig blickte er sie an, spürte die Wut in ihm aufsteigen, welche immer mehr Besitz von ihm ergriff. Xena stand als pure Sünde vor ihm, doch hatte er in diesem Moment kein Auge dafür. Er wusste überhaupt nicht, wie er mit der Situation umgehen sollte, reagierte verwirrt und gereizt auf sie.

„Spreiz deine Beine! Sofort!"

Gerd wurde bleich, Xena meinte es ernst. Jetzt und hier stand die Domina vor ihm und würde ihn zwingen oder ihre Rolle ihm gegenüber endgültig aufgeben.

Also spreizte er seine Beine, wohl wissend, was jetzt kommen würde. Doch Xena trat nicht zu, wie er es befürchtet hatte, sondern drückte nur ihren Oberschenkel gegen seine Hoden, was aber dennoch ein nahe am Schmerz liegendes Empfinden auslöste.

„Tu jetzt, was ich dir gesagt habe!"

Ihr Blick bekam in diesem Moment einen seltsamen Ausdruck, wirkte nicht mehr ganz so böse und herrisch, sondern kam eher einer Aufforderung gleich.

Er zeigte sich schließlich einverstanden und ging nach oben, schließlich ließ sie ihm keine andere Wahl. Sie musste sich zu diesen Spielen überwinden, also war es jetzt an ihm, es ihr gleichzutun.

Gerd beeilte sich unter der Dusche und kam nach wenigen Minuten nackt wieder die Treppe herunter. Xena sah immer noch fern, die einzige Veränderung stellte die kurze Gerte da, die plötzlich auf dem Kaffeetisch vor der Couch lag.

Ungläubig blickte er auf das Schlaginstrument. Wollte sie ihn wirklich zu Hause damit züchtigen? Unsicher näherte er sich ihr, umrundete die Couch und ging vor ihr auf die Knie, sorgsam darauf bedacht, dass er ihr nicht die Sicht auf den Fernseher raubte.

Xena würdigte ihn keines Blickes, blickte weiterhin auf das Gerät und spielte mit der Fernbedienung. Gerd aber hatte Mühe, den Anblick zu verarbeiten, den sie ihm bot. Ihr tiefer Ausschnitt mit den kräftigen Brüsten, ihr markantes Gesicht mit den stark betonten Wangenknochen, den dunklen Lippen, die schwarz schattierten Augen. Dazu ihre so unglaublich langen Beine, die beinahe die Hälfte der langen Couch für sich einnahmen.

„Mach mir etwas zu essen!"

Gerd senkte den Blick. In dem Moment, als er sich mit seiner Situation endlich arrangieren konnte, zerstörte sie ihm diese Akzeptanz wieder. Er musste sich dazu zwingen, ruhig zu bleiben, und durfte nicht an den harten Arbeitstag denken, der hinter ihm lag.

In jenem Augenblick, da sie sich ihm wütend zuwenden wollte, stand er auf und ging schweigend an der Couch vorbei in die Küche. Er konnte gut kochen, doch für ein aufwendiges Mahl fehlten ihm sowohl die Zeit als auch die Lust. Also belegte er einige Brote, die er in Häppchen schnitt sorgfältig dekorierte, um ihnen ein appetitlicheres Aussehen zu verleihen. Noch ein letzter prüfender Blick, dann schlichtete er die Kanapees auf einen Teller und stellte diesen auf ein Tablett. Er musste sich auch jetzt wieder zwingen, nicht aus seiner Rolle auszubrechen, zumal auch er Hunger verspürte.

Xena blickte prüfend aufs Tablett, fuhr ihn aber wirsch an, als er es auf dem Tisch vor ihr abstellen wollte.

„Habe ich dir das befohlen?"

Wieder klatschte ihre Hand in sein Gesicht, so heftig, dass er die Unterlage beinahe fallen gelassen hätte.

„Biete mir davon an!"

Gerd riss sich zusammen, in diesem Augenblick musste er all seine Willenskraft aufbringen, dieses Spiel aufrechtzuerhalten. Ob sie es vielleicht genau darauf anlegte? Damit wieder Normalität zwischen ihnen einkehren konnte? Jetzt war er jedenfalls nur wütend auf sie, nichts passte an ihrem Spiel, weder die Situation noch der Ort. Mit versteinerter Miene hielt er das Tablett, während sie ab und an nach einem Häppchen griff und weiterhin in aller Seelenruhe fernsah.

In diesem Moment schien es ihm, als würde sie keinerlei Gedanken an ihn verschwenden. Dennoch wusste er, dass das nicht stimmte. Er kannte Xena gut genug, um zu wissen, was in ihr vorging. Vielleicht war das ja auch ihr gemeinsames Problem. Sie waren einander einfach zu vertraut, zu eng und innig miteinander verbunden, um solch eine Distanz zueinander aufzubauen.

„Gut, ich bin satt. Stell das Tablett ab und massiere mir die Füße."

Gerd seufzte, sie hatte gerade einmal vier von den kleinen Broten gegessen. Auch hierbei führte sie ihn vor und er konnte ob dessen nichts als Wut empfinden, anstatt Spannung und Lust. Was stimmte nur mit ihm nicht? Er wünschte sie sich als Domina, so, wie sie sich ihm gerade eben präsentierte, und dennoch vermochte er es nicht zu genießen?

Er schob den Tisch etwas zurück, um mehr Platz zu bekommen, kniete sich wieder hin und begann ihre Füße zu massieren. Sie waren für ihre ansehnliche Körpergröße auffallend klein, beinahe zierlich.

„Gib mir die Gerte!"

Verwirrt blickte er die Domina an. Hatte er etwas falschgemacht? Bisher hatte er seine Rolle doch hingenommen. Unsicher reichte er ihr das Teil, massierte sie dann weiter am rechten Fuß, ohne die Peitsche aus den Augen zu lassen. Xena aber sah weiterhin fern, zappte mit der Fernbedienung durch die Programme und rekelte sich wohlig in den Kissen.

Eines musste er ihr anerkennend zugestehen, den Kontrast ihrer gegensätzlichen Situation verstand sie mit solchen Gesten noch einmal deutlich zu unterstreichen.

Gerd zuckte zusammen, als sie die Gerte hob und diese in seine Richtung bewegte. Anstatt ihn damit zu prügeln, tippte sie lediglich auf ihren linken Fuß, als Zeichen, dass er seine Bemühungen dort fortsetzen sollte. Erleichtert kam er ihrem Wunsch nach, gab sich alle Mühe und war froh, dass sie sich bisher an nichts zu stören schien.

„Küss sie! Aber sanft."

Gerd hatte kein Problem damit, wie oft war ihm ihr Körper schon eine Spielwiese gewesen, an der er sich hatte erfreuen dürfen? Also bedeckte er ihre Füße mit seinen Küssen, drückte seine Lippen vorsichtig auf ihre Fußrücken und Sohlen, selbst die Zehen ließ er nicht aus.

Da! Sie beobachtete ihn und lächelte. Auch sie schien jetzt langsam lockerer zu werden.

„Zieh mir das Höschen aus und verwöhn mich auch dort!"

Ihre Stimme klang beiläufig, in der Art, als ob er ihr ein Glas Wasser holen sollte. Vorsichtig glitten seine Hände unter ihr Negligé, seine Finger glitten unter den Saum des schwarzen Spitzenslips und zogen ihn vorsichtig von ihren Hüften. Das schmale Dreieck ihrer Scham tauchte vor ihm auf, dann auch die durch ihr blondes Schamhaar hindurchscheinende Spalte.

Xena hob ihr linkes Bein und legte es auf die Rückenlehne der Couch, befahl ihm, sich auf die Couch zu legen und dirigierte seinen Kopf so, dass er ihr bestmöglich dienen konnte. Dann sah sie weiter fern, während Gerd ihre Schamlippen zu küssen begann, sie vorsichtig mit seinen Fingern auseinanderzog und seine Zunge durch ihr rosafarbenes Fleisch gleiten ließ.

Gerd kannte sie gut genug, um zu wissen, wie sehr sie seine Liebkosungen erregten, doch behielt sie dieses Mal die Fassung, wechselte noch einmal das Programm und demonstrierte ihm damit ihre Gleichgültigkeit.

Er hielt kurz damit inne, sie zu stimulieren, blickte über ihren Venushügel hinweg in ihr Gesicht. Gerd fühlte sich jetzt herausgefordert und würde alles daran setzen, sie zum Explodieren zu bringen. Also drang er mit seiner Zunge noch tiefer in ihr Geschlecht ein, umfasste ihre kräftigen Oberschenkel und begann mit seinen Händen ihre großen Brüste zu massieren.

Xena biss sich auf die Lippen, immer stärker stieg die Lust in ihr an, immer intensiver das Gefühl in ihrem Schoß. Gerd kannte sich aus, sie selbst hatte ihm immer wieder gezeigt, wo und wie es ihr gefiel. Hatte er in der Anfangszeit noch deutliche Defizite bei ihrer oralen Befriedigung aufgewiesen, hatte er schnell gelernt, ihr auch auf diese Weise Erfüllung zu schenken. Und in diesem Moment stellte er sein Können aufs Neue eindrücklich unter Beweis. Immer mehr verlor ihr eigentliches Vorhaben an Bedeutung, verdrängt durch die intensive Geilheit, die mehr und mehr Besitz von ihr ergriff und sie regelrecht überrollte.