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Tradition und Ehre

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Ich hatte Kimiko am Wochenende nur eine etwas längere Nachricht geschickt, in der ich beschrieb, was wir taten und dass sie mir fehlen würde. Sie antwortete mir, dass sie mich ebenfalls vermissen würde und dass sie derzeit viel zu lernen hätte, da in der nächsten Woche weitere Klausuren anstehen würden.

Obwohl ich mich sehr nach ihren lieben Zeilen sehnte und versuchte, bis zum späten Abend wach zu bleiben, schlief ich dennoch vor elf ein.

Samstag, 21. November 2021

Nach dem Frühstück mit meinen Eltern radelte ich in die Stadt, suchte ein Fotostudio auf und erkundigte mich, ob es möglich wäre, einen Großabzug von unserem gemeinsamen Foto anfertigen zu lassen. Da mein Smartphone eine relativ hohe Auflösung hat, meinte die Angestellte, dass eine Vergrößerung auf A3 kein Problem wäre. Mitte der Woche würde ich das Bild abholen können, versprach sie mir.

Wieder zu Hause, setzte ich mich an meinen Schreibtisch und begann den Schulstoff der letzten zwei Jahre zu wiederholen. In mir war während der langen Autofahrten der vergangenen Wochen ein Plan gereift: Unverbindlich hatte ich meinen Chef gefragt, ob die Möglichkeit bestehe, dass ich meine Lehrzeit verkürzen könnte. Er antwortete, dass dies grundsätzlich möglich wäre. Meine Noten sollten dafür ›gut‹ oder besser sein und der Gesellenprüfungsausschuss müsste dem zustimmen. So war mein Ziel, dass ich die Prüfung im April anstatt im September ablegen wollte. Obwohl mir in der Vergangenheit Lernen immer ein Gräuel war, fühlte ich mich motiviert und kam gut voran. Ich erstellte mir außerdem einen Plan, wann ich was nachholen wollte. Gegen elf Uhr abends hatte ich mir, ganz entgegen meiner sonstigen Gewohnheit, einen schwarzen Tee aufgegossen und machte es mir auf meinem Bett bequem. Ich nahm mein Telefon und schrieb: »Guten Abend, Kimiko!«

Sofort erhielt ich ihre Antwort. Sie musste sie schon vorbereitet haben: »Guten Abend, Max! Es ist schön von dir zu hören. Wie geht es dir?«

»Mir geht es großartig. Ich habe mich so auf dich gefreut.«

»Ich habe dich ebenfalls vermisst. Die zwei Wochen sind lang gewesen.«

»Wie fühlst du dich?«, erkundigte ich mich.

»Wie oft, ein wenig müde. Ansonsten gut.«

»Sind deine Tage immer noch so anstrengend?«

»Ja. Das wird sich bis zum Abi nicht ändern«, bestätigte sie.

»Für mich wird es auch anstrengender werden.«

»Warum das?«

»Weil ich beschlossen habe, meine Gesellenprüfung schon im April abzulegen.«

»Kannst du das einfach machen?«, fragte sie.

»Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Lehrzeit zu verkürzen. Wenn man ein Abi hat, die Noten mindestens gut oder besser sind, zum Beispiel«, erklärte ich.

»Das heißt, dass du dann früher anfangen könntest, zu arbeiten?«

»Genau.«

»Cool!«

»Weißt du schon, was du später einmal machen möchtest?«, fragte ich.

»Ich würde gerne studieren.«

»Mit deinen guten Noten geht das doch bestimmt.«

»Ja, das stimmt. Aber ich weiß nicht, ob mein zukünftiger Mann dem zustimmen wird.«

Da war es wieder, das Schwert des Damokles! Lange Zeit hatte keiner von uns über das Thema ihrer Zwangshochzeit gesprochen. Jetzt war es wieder da. Ich war so sauer auf ihre Eltern. Wie konnte man so etwas einem jungen Mädchen, der eigenen Tochter antun?

»Bist du noch da?«, fragte sie mich.

»Ja. Ich habe gerade an etwas denken müssen.«

»An was?«

»Dass du einen Mann heiraten sollst, den du nicht kennst.«

»Ja.«

»Und den du nicht liebst.«

»Ja.«

»Spielt das für deine Eltern keine Rolle?«

»Sie sagen, dass die Zuneigung sich später einstellen wird.«

»Glaubst du das?«

»Ich weiß es nicht.«

»Der Gedanke tut mir weh!«

»Ich weiß, mir auch.«

»Gibt es keinen Ausweg?«

»Ich weiß keinen.«

»Ich möchte dich in den Arm nehmen und festhalten!!«, hätte ich am liebsten geschrien. Es war so ungerecht! So schrieb ich ihr nur meinen Wunsch.

»Tu es! Ich brauche das jetzt.«

»Du liegst in meinen Armen und bettest deinen Kopf auf meine Brust.«

»Ich genieße die Ruhe und mein Kopf hebt sich mit deinem Atem.«

»Kannst du deine Haare einmal öffnen?«

»Ich habe sie schon offen.«

»Ich hätte mir denken können, dass du im Bett keinen Pferdeschwanz trägst. Ich habe dich noch nie mit offenen Haaren gesehen. Beschreib bitte, wie sie aussehen.«

»Gerne. Sie fallen leicht gewellt und sind etwas länger als schulterlang«, schrieb sie.

»Deine tiefschwarzen Haare gefallen mir. So etwas habe ich nicht.«

»Was hast du nicht?«

»So eine schöne Haarfarbe.«

»Was hast du gegen deine Haarfarbe?«

»Weißt du, wie man sie bei uns auch nennt?«

»?«

»Straßenköterblond.«

»Was ist das denn für ein Wort? Ich kenne es nicht.«

»Du kannst dir aber vorstellen, was es bedeutet.«

»Ja. Aber das trifft nicht auf dich zu. Deine sind mittelbraun.«

»Deine Haare sind schöner.«

»Das ist Quatsch!«, widersprach sie. »Alle Asiaten haben schwarze Haare und ob Haare blond, rot oder braun sind, spielt keine Rolle. Das, was drunter ist, da kommt es drauf an!«

»Du hast recht.«

»Was trägst du im Moment?«

»Ein weißes T-Shirt und eine Jogginghose.«

»Welche Farbe?«

»Grau.«

»Stoff?«

»Baumwolle«, vermutete ich.

»Gut. Die aus Ballonseide mag ich nicht.«

»Was trägst du im Moment?«

»Ein Nachthemd«, schrieb sie ohne zu zögern zurück.

»Farbe?«

»Weiß mit einem schwarzen Snoopy drauf.«

»Süß!«

»Ich mag es auch.«

»Ich halte dich noch immer im Arm.«

»Ich weiß.«

»Ich streiche dir deine Haare aus dem Gesicht«, schrieb ich.

»Ich sehe dich ... besser.«

»Ich gebe dir einen Kuss auf die Stirn, auf die Wange links, rechts.«

»Ich strahle dich an.«

»Ich gebe dir einen Kuss. Ich nehme meine Lippen nicht mehr weg.«

»Ich schließe die Augen und lasse mich von deinem Kuss wegtragen.«

»Ich halte dich fester mit meinen Armen.«

»Unsere Zungen spielen miteinander«, führte sie unsere Fantasie fort.

Ich würde ihr gerne schreiben, dass ich gerne über ihren Rücken streicheln und meine Hände bis zu ihrem Po wandern lassen würde. Ich traute mich jedoch nicht. Das wäre ein Schritt weiter gewesen und ich wusste nicht, ob wir schon so weit waren. Meine Erregung drückte gegen meine Hose. Jedoch verspürte ich keine Neigung, mich zu streicheln oder drücken. Ich brauchte meine beiden Hände unbedingt zum Tippen.

»Kimiko?«

»Ja.«

»Es gibt etwas, dass ich dir sagen möchte.«

»Sag es!«

»Ich«

»Ja?«

»Ich liebe dich!«

»Ich weiß«, antwortete sie.

Ich hatte mit vielen Antworten gerechnet. Nur nicht mit dieser. Wie konnte ich da drauf antworten? Ich überlegte eine Weile, bis ich schrieb: »Ich hoffe, du wirst jetzt nicht in Karbonit eingefroren und ich muss dich nicht aus den Klauen eines dicken schwabbeligen Gauners befreien?«

Stille. Es kamen keine Nachrichten mehr von ihr. Ich frage mich, ob ich etwas Falsches geschrieben hätte. Ich wartete noch ein wenig, bis ich fragte: »Bist du noch da?«

»J«

»a«

»Ich hoffe, ich habe nichts Falsches geschrieben! Wenn, dann tut es mir leid.«

»Nein. Alles gut. Ich musste laut lachen. Ich habe in mein Kopfkissen reingelacht, damit mich niemand hört.«

»Warum musstest du so lachen?«, erkundigte ich mich.

»Weil ich bei meiner Antwort überhaupt nicht an den Film gedacht habe! Du aber diese Verbindung gezogen hast.«

»Also kennst du den Film?«, fragte ich.

»Natürlich! ›Das Imperium schlägt zurück‹ ist nach wie vor der Beste aus der gesamten Reihe.«

»Ich bin ganz deiner Meinung. Bei dem Film stimmt einfach alles. -- Alles hier zu verstehen, ist nicht einfach, ohne dich zu sehen. -- Woher weißt du, dass ich dich liebe?«

»So, wie du mich trägst, wie du mir Halt gibst, so wie du für mich da bist. Das kann nur jemand tun, der mich liebt.«

»Ich halte dich wieder fester in meinen Arm.«

»Ich schlinge meine Arme um deinen Rücken und presse meinen Kopf seitlich geneigt an deine Brust.«

Wir verharrten eine Weile still. Nach einer Weile schrieb sie: »Ich brauche dich.«

»Ich bin da für dich.«

»Halt mich!«

»Ich lass dich nicht los.«

»Ich.«

»Ja?«

»Ich kann heute nicht mehr. Es tut zu weh, dass du nicht wirklich da bist«, gestandt sie.

»Hier ist ein Gutenachtkuss. Schlaf trotz allem gut und träum schön!«

»Ich danke dir. Nächste Woche geht es mir bestimmt wieder besser. Träum von mir, wie es mir besser geht!«

»Mach ich.«

»Ja, ich denke daran, das Telefon wegzutun.«

»!«

»Augen zu.«

»Augen zu.«

Das war ein heftiger Schluss, dachte ich!

Verdammt!

Gab es nichts, was ich tun konnte? Nicht, solange sie in direktem Einfluss ihrer Eltern stand! Aber ich sah nicht, wie ich sie dem im Moment entreißen konnte.

Mittwoch, 24. November 2021

Ich holte das Bild ab und freute mich riesig, denn der Abzug war außergewöhnlich schön geworden. Anzu hatte einen Moment eingefangen, in dem wir beide ein sehr glückliches Gesicht gemacht hatten, obwohl wir uns zu dem Zeitpunkt erst seit zwei Stunden kannten. Es kam mir vor, als hätte Kimikos Schwester ein Bild aus der Zukunft festgehalten. Aber gab es für uns eine Zukunft?

Ich entschied mich, es über mein Bett zu hängen. Natürlich fiel das meiner Mutter sofort auf und sie fragte, wer mit mir auf dem Bild sei. Ich erzählte ihr, dass das ein Mädchen wäre, welches ich kennengelernt hätte. Als meine Mutter meinte, dass sie bildschön sei, wollte ich ihr nicht widersprechen. Sie sagte, dass sie sich für mich freuen würde, dass ich ein so nettes Mädchen kennengelernt hätte und dass sie immer bei uns zu Hause willkommen wäre. Ich nickte ihr zu, dass ich die Einladung schätzen würde. Ich erwähnte nicht, dass dies in nächster Zeit leider nicht passieren würde.

Ich hielt mich an meinen Plan zum Wiederholen des Schulstoffs und arbeitete jeden Abend eine Stunde. Wenn Kimiko und ich zur gleichen Zeit am Schreibtisch saßen, fixierten wir uns für einen Moment und grüßten uns aus der Ferne mit einem gegenseitigen Kopfnicken. Ich vermied alles, was ihre Eltern, die in diesem Moment zufällig aus einem anderen Fenster hätten schauen können, auf mich aufmerksam machen könnte.

Freitag, 26. November 2021

Heute war ich bei weitem nicht mehr so nervös, wie beim ersten Mal. Ich ging ruhiger und sicherer in unsere Unterhaltung. Um elf Uhr erhielt ich die erste Nachricht: »Guten Abend, Max.«

»Guten Abend, Kimiko. Wie geht es dir?«

»Müde, wie üblich nach einer langen Woche. Aber glücklich. Ich habe mich auf unser Gespräch gefreut.«

»Das geht mir ebenso. Jeder Freitagabend ist für mich der schönste Abschluss einer Woche, den ich mir vorstellen kann.«

»Und der Samstag ist der glückliche Start in eine neue Woche.«

»Genau!«

»Du bist mir seit gestern etwas näher als vorher«, erzählte ich ihr.

»Wie das? Hast du Euer Haus verschoben?«

»Nicht ganz. Ich habe das Bild abgeholt.«

»Was für ein Bild?«

»Das Bild, das Anzu von uns beiden gemacht hat. Ich habe einen großen Abzug anfertigen lassen. Jetzt hängt es über meinem Bett.«

»Ich freue mich sehr für dich. Ich hätte ebenfalls gerne eine Kopie davon.«

»Du wirst lachen«, schrieb ich, »die Mitarbeiterin in dem Fotogeschäft hatte mich gefragt, ob die Frau neben mir auf dem Bild, ebenfalls einen Abzug haben möchte.«

»Ist das Bild so offensichtlich?«

»Es zeigt zwei sehr glückliche Menschen.«

»Das war ich in dem Moment wirklich«, bestätigte sie.

»Und jetzt lächelst du mich an.«

»Ab und zu dich aus der Ferne zu sehen, ist ein kleiner Trost.«

»Komm in meine Arme.«

»Ich warte nur darauf, dass du deine Arme um mich legst.«

»Es tut gut, dich zu halten.«

»Ich wüsste nicht, wie ich die Woche durchhalten könnte, wenn du nicht da wärst«, offenbarte sie mir.

»Ich drücke dich fester und geben dir einen Kuss.«

»Deine Lippen fühlen sich so weich und liebevoll an.«

»Ich versinke in dem Kuss.«

»Wir sinken zusammen.«

Ich zögerte mit meiner nächsten Nachricht. Ich hatte immer noch Hemmungen zu schreiben, was ich am liebsten tun würde. Zum einen befürchtete ich, dass es in unserer Situation unpassend wäre. Zum anderen hatte ich Angst, dass ich zu ordinär oder primitiv wirken würde.

»Bist du noch da«, fragte sie.

»Ja.«

»Ist was?«

»Ja.«

»Was?«

»Ich weiß nicht, ob ich es schreiben soll. Ich habe Angst, dass du es falsch aufnimmst«, gestand ich.

»Wenn du es nicht schreibst, wirst du es nicht erfahren.«

»Ich würde dich so gerne streicheln.«

»Was ist schlimm daran, das zu schreiben und es zu tun?«

»Ich spreche nicht davon, dir übers Haar zu streicheln«, fühlte ich vorsichtig vor.

»Das denke ich mir, denn sonst würdest du nicht zögern. Wo willst du mich streicheln?«

»Na gut. Bitte stoppe mich, wenn es dir unangenehm wird.«

»Ich vertraue dir!«

»Du stehst im Nachthemd vor mir, ich habe dich im Arm und streichle dir über den Rücken.«

»Oh, das ist schön!«

»Meine Hand wandert von deiner Schulter über deinen Rücken bis zu deiner Hüfte«, wagte ich zu schreiben.

»Ich lege meinen Kopf auf deine Brust und genieße die Empfindung, die du bei mir hervorrufst.«

»Meine Hand wandert wieder nach oben, streift sanft über den Stoff und geht wieder abwärts. -- Diesmal ein wenig weiter.«

»Ich spüre, wie sie den Bund des Höschens berührt, welches ich unter meinem Nachthemd trage«, führte sie meinen Gedanken fort.

»Meine Hand führt die gleiche Bewegung aus wie zuvor und unten überschreitet sie die Grenze dieses Bündchens und folgt den Rundungen deines Pos.«

Es entstand eine längere Pause. Die App zeigte mir an, dass sie in diesem Moment an keiner Antwort schrieb. War ich zu weit gegangen? Hatte sie mir mit der Nennung des Bündchens sagen wollen, dass dies eine Grenze wäre, die ich nicht überschreiten sollte? Mein Herz schlug mit einem Mal kräftiger! Hatte ich einen Fehler begangen? Ich schrieb daher: »Es tut mir, leid, das hätte ich nicht tun dürfen.«

»Was? Du hast nichts Falsches getan. Ich habe das Telefon zur Seite legen müssen.«

»War jemand reingekommen?«

»Nein. Hier schlafen alle. Ich habe meine Bettdecke umklammern müssen, da das Gefühl, welches du bei mir ausgelöst hast, so überwältigend schön war.«

In diesem Moment fiel mir erneut ein Stein von meinem Herzen. Sie wollte mir so nah sein, wie ich ihr nah sein wollte. Ich musste lernen, ihr mehr zu vertrauen!

»Ich verstehe«, schrieb ich. »Bitte lass mich wissen, wenn du den Eindruck hast, dass zu starke Emotionen zu einer Belastung werden.«

»Oh, Max! Nichts mit dir belastet mich. Ich liebe dich! Die Emotionen, die du bei mir entfachst, sind mein derzeitiges Lebenselixier!!«

»Ich drücke dich an mich. Eine Hand auf der Höhe deiner Schulterblätter, die andere Hand auf deinem Po. Ich zerspringe vor Glück.«

»Lass uns zusammen zerspringen!«

»Es ist zwar noch nicht so spät heute und wir könnten noch lange weiter schreiben. Aber ich finde, das ist ein schöner Gedanke, die Augen zu schließen und einzuschlafen.«

»Ich stimme dir zu. Schlaf gut und träum schön, mein Max!«

»Süße Träume, meine liebe Kimiko!

Einen Moment noch wach bleiben und das Telefon wegpacken!«

»!«

»Augen zu.«

»Augen zu.«

Samstag, 27. November 2021

Während ich an meinem Schreibtisch saß und weiter lernte, sah ich Kimiko mit ihren Geschwistern auf den Spielplatz kommen. Ich überlegte, ob ich kurz zu ihnen hinunter gehen sollte. Ich entschied mich schweren Herzens dagegen. Ich wollte es für sie nicht noch schwerer machen. Die momentane Situation war zwar unschön, aber stabil. Sie sah zu meinem Fenster hoch, als sie vorbeiging, und ich nickte ihr zu, obwohl ich nicht wusste, ob sie mich auf Grund der Reflexionen des Himmels in der Scheibe überhaupt sah.

Am Abend schrieb ich heute die erste Nachricht: »Guten Abend, Kimiko!«

»Guten Abend, Max! Hattest du eine gute Nacht?«

»Ja, ich habe himmlisch geschlafen. Obwohl ich nicht von dir geträumt habe.«

»Das ist in Ordnung. Ich habe auch noch nicht von dir geträumt. Zumindest kann ich mich nicht daran erinnern.«

»Und, wie war dein Tag?«, erkundigte ich mich.

»Ich war mit den Kleinen auf dem Spielplatz und es war mal wieder nett. Es hatte heute ja mal nicht geregnet.«

»Ich habe euch gesehen. Ich wäre gerne runtergekommen. Ich habe mich aber dagegen entschieden. Ich hatte Angst vor dem, was dann passieren könnte.«

»Ich verstehe dich. Die Kinder und ich hätten es auch schön gefunden.«

»Mal was anderes. Du hast mal gesagt, dass du gerne Klaviermusik hörst.«

»Richtig. Warum?«

»Was, konkret, hörst du gerne?«

»Da gibt es eine Menge! Sonaten von Chopin und Skrjabin gehören derzeit zu meinen Favoriten. Warum fragst du?«

»Ich wollte mir einmal etwas herunterladen und ebenfalls anhören. Ich möchte mehr von dem erfahren, was du magst.«

»Das ist ein lieber Gedanke. Nimm dir aber Zeit, ein Stück anzuhören. Man benötigt dafür mehr Ruhe und Zeit als bei Popmusik.«

»Danke für den Hinweis. Wie kommt es, dass du gerne Klaviermusik hörst?«

»Wir haben in der Wohnung ein Klavier und ich spiele, seit dem ich fünf bin.«

»Wow.«

»Gibt es etwas, wofür du dich begeisterst?«

»Ich sehe gerne Filme«, erzählte ich.

»Was für Filme? Im Kino oder wo?«

»Wenig Romanzen, kein Bollywood, sonst alles. Auch viele alte Filme. Im Kino nur die Aktuellen. Das meiste sehe ich über einen Streaming-Kanal.«

»Jetzt verstehe ich deine Vorliebe für den Mülleimer. Wie nennt man so etwas noch?«

»Toter Briefkasten.«

»Richtig. -- Max?«

»Ja.«

»Kannst du mich jetzt in den Arm nehmen.«

»Liebend gerne.«

»Es hat mir gefallen, wie du mich gestern gestreichelt hast«, gestand sie.

»Ich fand es auch sehr schön.«

»Ich habe noch länger im Bett wach gelegen und mich an die Berührung erinnert.«

»Meine Hand streichelt wieder über deinen Rücken.«

»Gibst du mir deine andere Hand?«, fragte sie mich.

»Gerne. Nimm sie!«

»Ich führe sie nach oben und ...«

Sie unterbrach ihr Schreiben und wartete einen Moment.

»... und lege sie auf meine Brust. Ich drücke deine große Hand sanft dorthin.«

»Mein Herz schlägt mir zum Hals. Sie fühlt sich ...?« Ich wusste nicht, wie sich das anfühlte. »Bitte hilf mir!«

»Unter meinem Nachthemd trage ich keinen BH. Meine Brust ist nicht so groß. Sie fühlt sich fest unter deiner Hand an. Ich spüre, wie der Stoff meines Nachthemds über die Haut streift. Ich schließe die Augen und genieße die Gefühle, die deine Berührung bei mir auslöst.«

Mein Herz klopfte weiterhin! Meine Hand lag zwar nicht auf ihrer nackten Brust. Dennoch war ich überrascht, wie offen sie mir gegenüber war. Ich nahm mir vor, ihr gegenüber ebenso offen zu sein: »Ich wünsche mir, dass ich mir dies vorstellen könnte. Es ist von dem bisher Erlebten das Allerschwierigste. Ich habe noch nie eine Frau an ihrer Brust berührt.«

»Ich verstehe dich. Meine Brust fühlt sich vom Gewebe her nicht viel anders an als mein Po, würde ich sagen. Bei größeren Brüsten wäre das vermutlich anders. Aber die habe ich ja nicht.«

»Solltest du auch nicht haben. Das, was sich unter dem schwarzen T-Shirt auf dem Spielplatz abgezeichnet hat, passt so wunderbar zu dir«, schrieb ich ihr.

»Die Berührung einer Brust hat einen bestimmten Zauber inne.«

»Ich weiß. Für dich wie für mich.«

»Meine Nippel haben sich ein wenig unter deiner Berührung aufgestellt und ein neuer Schauder ist mir über den Rücken gelaufen.«

»Du machst auch etwas mit mir.«

»Was? Beschreib es mir!«

»Wenn du dich an mich drückst, solltest du es spüren.«

»Weiter!«

»Durch den Stoff meiner Hose müsstest du mein Begehren spüren.«

»Begehren wonach?«

»Mein Begehren nach dir.«

»Beschreib es mir genauer.«

»Ich habe eine Erektion und die drückt seitlich der Länge nach gegen den Stoff meiner Hose.«

»So wie dir vor einem Moment, fällt es mir schwer, mir dies vorzustellen. Ich habe noch nie eine Erektion mit der Hand berührt. Ist das in etwa so, wie eine Banane anzufassen?«

»Nein. Mit Schale wäre es zu hart und ohne zu weich. Am besten beschreibt es vielleicht ein kräftiger Finger einer großen Hand ohne Gelenke. Dann noch ein wenig länger und dicker«, versuchte ich mein steifes Geschlecht zu beschreiben.

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