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Triathlon Plus

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Wir probierten unsere Strategie und Beobachtungspunkte aus, kriegten alles so hin, und beeilten uns, zum Ausgangspunkt zurückzufinden, dort, wo Sandra uns verlassen hatte. Die wenig später dorthin noch einmal zurückkehrte. Langsam kribbelte es auch bei uns beiden Zuschauern, als der Startschuss näher rückte.

Wir begleiteten Sandra noch ein Stück, bis wir nicht weiterdurften, nahmen sie beide noch einmal in den Arm und verfolgten den Start mit. Ich war überrascht, wie sehr Charly mitfieberte, es war tatsächlich das allererste Rennen, bei dem sie dabei war. Das Teilnehmerfeld wirklich groß, dementsprechend unmöglich wurde es, sie am Anfang in dem riesigen Feld zu erkennen.

Gegen Ende meinten wir sie aber in einer Spitzengruppe auszumachen, zwischen vierter und sechster Stelle, einige Körperlängen hinter der führenden Frau, die sich abgesetzt hatte. Sie hatte mir vorher erzählt, dass das Schwimmen ihre schwächste Disziplin war und sie froh war, wenn sie im vorderen Mittelfeld ankam. Na, da schlug sie sich doch schon viel besser als erwartet.

Dann kam ihre Paradedisziplin, das Radfahren. Sie verließ das Wasser als Siebte, war aber schneller auf dem Rad als die vor ihr Platzierte und schoss ein kleines Stück vor ihr als Sechste auf die Strecke, doch mit einigem Rückstand auf die Führenden. Unter unseren frenetischen Anfeuerungsrufen kam sie schon als Dritte nach der ersten Runde an den Wendepunkt.

Die ersten Beiden waren aber schon ein ganzes Stück weg. Umso überraschter waren wir, als sie kurz hinter der Führenden beim zweiten Mal ankam, beim dritten Mal als Erste mit einigem Vorsprung. Als sie nach der vierten Runde auf die Laufstrecke kam, hatte sie weit über eine Minute rausgefahren.

Damit hatte selbst ich nicht gerechnet, dass sie die gesamte Konkurrenz so in Grund und Boden fuhr, denn die Altersklassen starteten nicht getrennt, und sie war schon Seniorin 1. Eine Seniorin, die allen dort das Fürchten lehrte. Alter Schwede. Was für eine unglaubliche Energieleistung. Hoffentlich hatte sie nicht zu viel Körner gelassen.

Beim Laufen, hatte sie vorher verschmitzt grinsend gemeint, hätte sie die größten Fortschritte gemacht, aber würde wahrscheinlich trotzdem keine Sonne sehen. Das schien sich zu bewahrheiten, gegen Ende der zweiten Runde waren zwei deutlich jüngere Frauen zu ihr aufgelaufen, zogen vorbei. Na ja, ihre Altersklasse würde sie aber mit großer Wahrscheinlichkeit gewinnen, wenn sie nicht komplett einbrach.

Sie biss sich zunächst fest, das sahen wir noch, ließ nicht abreißen. Und erlebten dann den für uns unfassbaren Zieleinlauf. Sie hatte offenbar nur eine kurze Schwächephase gehabt. Während wir vor Begeisterung auf und ab hüpften, sahen wir sie mit einer halben Minute Vorsprung ins Ziel sprinten. Sie riss die Arme hoch, und blieb dann erst einmal völlig ausgepowert kurz hinter der Ziellinie stehen.

Es dauerte eine Weile, bis wir an sie rankamen, sie abwechselnd halb kaputtdrückten und in meinem Fall, mit Küssen überhäuften. Fotografierten und filmten die strahlende Siegerin bei der Siegerehrung mit unseren Handys, die dann noch einmal aufs Podium für den Sieg in ihrer Altersklasse musste.

Während sie sich duschen und umziehen ging, räumten wir das Rad in ihren Kombi, der genau die richtige Größe der Ladefläche für ihr Hobby hatte. Wir hatten im Verlauf des Rennens nur noch an Sandra gedacht, jetzt nutzten wir die kurze Zeit des Alleinseins, um noch Details abzusprechen und Nummern auszutauschen. Damit ich sie begleiten konnte, wenn sie ihren Termin beim Frauenarzt hatte.

Charly hatte tatsächlich ihren Führerschein schon mit siebzehn gemacht, und zu ihrem achtzehnten Geburtstag einen kleinen Smart bekommen. Sie bot an, die Rückfahrt zu übernehmen und Sandra stimmte nach kurzem Zögern zu. Vorher gingen wir aber in Kiel noch Fisch essen.

"Soll ich dich nachhause fahren?", fragte sie in den Rückspiegel blickend, als wir an der Autobahnausfahrt unserer Stadt angekommen waren.

Die ganze Fahrt über hatte ich ihre Mutter auf der Rückbank in meinem Arm gehalten, die doch einigermaßen platt wirkte. Glücklich, aber total erschöpft.

"Nein, das brauchst du nicht", beantwortet sie die Frage völlig überraschend für mich, als ich schon zur Antwort ansetzte. "Frank schläft heute bei uns."

Oh? Nie hatte es mir mehr gefallen, vor vollendete Tatsachen gestellt zu werden.

"Geil. Wir können uns ja vorher noch einen gemütlichen Abend machen, wenn ihr nicht gleich poppen wollt", kam die blitzschnelle Antwort ihrer Tochter, die keinerlei Probleme damit zu haben schien, auch nicht, den weiteren Verlauf des Abends zu antizipieren.

Ich kicherte lautlos und schaute meine Geliebte mit einiger Begeisterung an, die sich das Grinsen nicht verkneifen konnte, als sie ihr antwortete:

"Frechdachs. So was denkt sich ein wohlerzogenes Mädchen, aber spricht es nicht aus. Aber ja, wir können uns einen gemütlichen Abend machen. Na, wenn du das überhaupt willst", wendete sie sich an mich.

"Gemütlicher Abend, klingt wundervoll. Wie natürlich auch der krönende Abschluss."

"Oder auch krönender Abschuss", tönte es von vorn, wo unsere über beide Ohren grinsende Fahrerin unter Beweis stellte, dass sie von ihrer Mutter nicht nur ihr Aussehen geerbt hatte.

"Charly! Wie redest du denn über deine Mutter?", kam Sandras Replik mit gespielter Entrüstung.

"Auch Mütter brauchen Liebe und mehr", kam ein Anflug von Altklugheit.

"Siehst du, sowas möchte eine Mutter hören. Danke, mein liebes Kind. Und danke, dass du heute mit dabei warst. Das bedeutet mir unglaublich viel."

Das liebe Kind war für sie nicht wiederzuerkennen, wie Sandra mir mitteilte, als Charlotte in der Küche ein paar Schnittchen für uns schmierte, da wir trotz des Essens in Kiel doch schon wieder etwas Hunger hatten. Sie fragte doch kurz, warum sie geweint hatte.

"Es gab etwas, was raus musste. Mach dir keine Gedanken, früher oder später wird sie von sich aus auf dich zukommen, jetzt kann sie es noch nicht."

Sie runzelte zwar die Stirn, aber nickte dann zustimmend. Charly kam wenig später nicht nur Schnittchen und Beiwerk, sondern auch einer Flasche Sekt zurück.

"Auf deinen Sieg. Und dass heute nicht nur Sektkorken gepoppt werden!", kam ihr anzüglicher Trinkspruch.

Diesmal schaffte Sandra nicht mal mehr, die entrüstete Mutter zu spielen. Brach mit mir in schallendes Gelächter aus.

Später kam mir dann doch in den Sinn, dass ihr wohl nicht richtig bewusstwurde, dass sie ja höchstwahrscheinlich schwanger war. Alkohol, und zum Rauchen ging sie ebenfalls mehrmals raus. Nachholbedarf nach der langen Fahrt, wie sie meinte. In ihrer Situation hoffte ich natürlich mit ihr, dass es nicht so war.

Dass da doch ein Damoklesschwert über der folgenden, wirklich schönen und vertrauten Runde hing, bei der sich ihr Zutrauen zu mir auch körperlich äußerte. Sie sich tatsächlich wie ihre Mutter mehrmals bei mir anbuckte. Wir kniffelten, was Charlys Idee war, tranken den Sekt leer und lachten viel. Um kurz nach neun verabschiedete sie sich dann.

"Ich muss morgen ganz früh raus, Frühdienst", erklärte sie kurz. Und mit blitzenden Augen: "Meine Mutter braucht jetzt auch langsam mehr. Lasst es knallen, ihr zwei."

Gab uns beiden ein Küsschen auf die Wange und verschwand in ihrem Zimmer.

"Ist das so? Braucht die Mutter langsam mehr?", stieg ich auf ihren letzten Kommentar ein. "Wenn du allerdings zu kaputt bist, oder doch nur kuscheln möchtest..."

"Heute... will ich mehr. Alles. Komm", antwortete sie, war schon dabei verblüffend schnell aufgestanden, und zog an meiner Hand.

"Du wirkst erschreckend schnell regeneriert", wagte ich ihr forsches Tempo zum Schlafzimmer zu deuten.

"Es war ja nur eine schnelle Nummer heute. Das wird das jetzt hoffentlich nicht", gab sie bekannt, als sie die Schlafzimmertür sehr eilig hinter uns schloss. Das hoffte ich auch. So wild, wie sie an meinen Klamotten zerrte, um mich auszuziehen, bekam ich allerdings schon leichte Bedenken, weil sie an diesem Tag wohl wirklich im Tempo-Rausch war.

Aber kaum lagen wir nackt nebeneinander auf dem Bett, beruhigte sie sich sofort. Schaute mich zärtlich an, streichelte mein Gesicht. Fuhr mit der Hand über meine Brust, und setzte sich über die aktuelle Lage voll ins Bild.

"Schöner Mann. Gar nicht so kleiner Mann", kommentierte sie mit blitzenden Augen das ihr bislang noch unbekannte körperliche Attribut meiner Männlichkeit.

"Wunderschönste gleichgroße Frau, die noch lange nicht das Ende des Wachstums dort sieht, und so traumhaft zu mir passt, möchtest du...", kriegte ich noch heraus, bis sie den Rest des Satzes mit einem Kuss erstickte.

Der zwar sanft begann, aber schnell leidenschaftlicher wurde. Ihre Hand hatte sich derweil bei eben diesem Attribut eingefunden, und sorgte mit wenig Aufwand für die Vollendung des angesprochenen Wachstums. Beantwortete meine abgebrochene Frage damit, dass sie sich aus der Seitlage löste, und auf den Rücken legte.

Sofort die Beine öffnete, als ich Anstalten machte, der Einladung zu folgen. Mich zwischen diese legte, auf meinen Händen aufstützte, in ihre Augen schaute, als mein Glied gegen ihr Geschlecht drängte. Vorsichtig zum Eingang ihres Innern navigierte. Ihr tief in die Augen schaute, als ich ganz langsam, aber auch ganz leicht in sie eindrang.

Wobei Eindringen das falsche Wort ist, denn sie kam mir gleichzeitig entgegen, war die Verbindung von beiden herbeigeführt. Versuchte ich in ihrem Gesicht zu lesen, ob sie nach dem kurzen Verharren wie ich den ruhigen Beginn vorzog.

Spürte schnell, dass sie ganz anders, als viele meiner Partnerinnen zuvor nicht still empfing, sondern mitging, beteiligt war, unsere Bewegungen genauso steuerte, wie ich. Uns genau in dem intensiven, aber ruhigen Gleiten hielt, das sich so wundervoll anfühlte. So natürlich, so selbstverständlich, dass bald überhaupt keine Steuerung mehr im Spiel war.

Reinster, schönster Genuss, exquisiter Ausdruck unseres Gefühls war, schon erregend, aber irgendwie gleichzeitig jenseits davon. Öfter ein kurzes Verharren, wo ich so tief es irgend ging, in sie hineindrückte, mich hinabbeugte und sie spielerisch küsste. Ein stiller Genuss von beiden, nur leicht beschleunigter Atem.

Unsere Körper sich kennenlernen ließen, die Führung überließen, während wir uns verliebt und entzückt in die Augen sahen. Miterlebten, wie sich von selbst das Gefühl und unsere Bewegungen verstärkten, das Erleben nach und nach auf eine andere Ebene rückte.

Ausdrücklicher wurde, ein stetiges, aber weiterhin ruhiges Anschwellen, kein Umschwenken, sondern ein Erwachen der bislang nur als stummer Begleiter vorhandenen Leidenschaft. Ich richtete mich kurz auf, ergriff ihre Hände und verschränkte meine mit ihren, zog sie hinter ihren Kopf. Küsste sie erneut, diesmal weit weniger verspielt.

Spürte, wie die Wollust fühlbarer und dominanter wurde, unsere Körper nun nach stärkeren Empfindungen lechzten, sich höher in die Erregung schaukelten. Kleine Schauer der Verzückung uns durchliefen, die Vorboten des Eintritts in verändertes Erleben.

Wurde unser Kuss nun leidenschaftlicher, dringlicher, im Akkord mit unseren schnelleren Bewegungen, die nun wieder steuernde Impulse mal von ihr, mal von mir bekamen. Erste kleine Laute, die uns unwillkürlich entfuhren, bei beiden kurzes Stocken des Atems. Immer noch nur intensiv, längst nicht wild, oder völlig losgelöst.

Aber auf dem Weg dorthin, schwoll das als sanfte Brise begonnene Spiel, zum kräftigen Wind, nun Richtung Sturm an. Fühlte ich gleichzeitig, dass meine lange Abstinenz Gefühle dieser Intensität nicht lange zulassen würde. Meine kurze Hilflosigkeit wurde von ihrer Initiative aufgefangen, denn sie drückte mich mit meinen Händen in die Höhe, synchron mit einem Druck ihres rechten Schenkels.

Ich verstand sofort, und vollzog die halbe Rolle auf meinen Rücken, ohne dass wir diese innigste aller körperlichen Verbindungen unterbrechen mussten. Sie brachte ihren Oberkörper zum Stillstand, um nun mich zu küssen, während sie ihre Beine in die gewünschte Position brachte. Begann den zuvor im Wortspiel nur als Scherz prophezeiten Ritt auf meinem besten Stück.

Dem diese kurze Unterbrechung gutgetan hatte, um die mögliche vorzeitige Entladung zu verhindern. Das Ungewohnte ihrer Bewegungen, die allerdings schnell zur vorherigen Intensität zurückfanden, taten ein Übriges hinzu.

Auch hier war es keineswegs nur sie, die in Bewegung war, ein Wechselspiel aus Bewegung von unten und oben, nach kurzer Zeit erstaunlich gut aufeinander abgestimmt.

Und doch mit zunehmender Dringlichkeit, was dann doch mehr von ihr ausging, und aus gutem Grund. Noch unfähig, den Grad ihrer Erregung zu lesen, erlebte ich schon kurz nach den ersten wirklich deutlich als Stöhnen zu wertenden Lauten, ein Stakkato an diesen, die in einem leisen Aufschrei mit kurzzeitigem Stopp kulminierten.

So fasziniert ich auch von ihrem glücklichen, befreiten Lächeln war, sehnte ich mir nun die Wiederaufnahme herbei, denn kurz zuvor war auch bei mir die Erlösung in nicht allzu großer Entfernung erschienen.

Der ich mich nun zu gern und frei jeder Angst, sie unbefriedigt zu lassen, hingeben konnte. Das schien sie ähnlich zu empfinden, denn was vorher trotz aller Leidenschaft noch kontrolliert gewirkt hatte, ging nun in hitzige Wildheit über. Wo ich jetzt, was selten bei mir war, richtig heftig zu stöhnen begann, was in bald in einem Duett mündete, denn auch sie wurde jetzt richtig laut.

Einer der wenigen kurzen zusammenhängenden Gedanken, huschte kurz durch meinen Kopf, dass nämlich Charly im Nebenzimmer so unfreiwillig Zeugin der Erfüllung ihres frommen Wunsches für uns werden würde, wenn sie nicht schon schlief. Dann eskalierte das Empfinden so schnell und mitreißend, dass an Gedanken nicht mehr zu denken war. Kam sie tatsächlich noch einmal.

Las mich falsch und stoppte erneut kurz, obwohl ich so dicht dran war. Ich vollendete selbst mit vier, fünf heftigen Stößen von unten ihr Werk, und ergoss mich in kräftigen Schüben in sie hinein. Von ihrem glückseligen, und in seiner liebevollen Verzückung überirdisch wirkenden Lächeln begleitet.

Sie ließ sich auf meinen Körper absinken, gab mir einen kurzen Kuss und rieb dann ihr Gesicht an meinem. Ich meinte ihren Herzschlag neben meinem pochenden eigenen zwar nicht zu hören, aber zu fühlen. Es war überwältigend schön gewesen, für beide, aber dennoch nur eine Ahnung von dem, was uns beide als Erlebnis greifbar wurde, wenn wir uns feiner aufeinander eingestellt hatten.

"Ich liebe dich", hauchte sie mir in mein Ohr.

Was mich irgendwie mehr erschütterte und berührte als alles zuvor. Mir tatsächlich Tränen in die Augen trieb, bevor ich diesen schönsten Satz, den ein Mensch für einen anderen formulieren kann, für sie wiederholte.

~~~

Charlotte sah ich am Morgen tatsächlich noch kurz bevor sie die Wohnung verließ, denn auch wir wollten oder mussten schließlich unser Tagewerk beginnen. Ihr Daumenhoch zeigte dann, dass wir sie doch auf jeden Fall beim ersten Mal hörbar vom Vollzug unserer Pläne informiert hatten, denn es war von einem leicht süffisanten, aber auch recht liebevollen Lächeln begleitet.

Einen Spruch verkniff sie sich dann doch. Dabei hätte sie genügend Futter dafür gehabt, wenn sie noch länger wach gewesen wäre, im Vergleich zum ersten Mal, war es bei den beiden folgenden Malen richtig laut geworden.

Und spät, vor drei Uhr waren wir nicht eingeschlafen. An unserem "Wolkenfrühstück", wie Sandra das nannte, konnte sie aber leider, aber irgendwie auch Gott sei Dank, nicht teilnehmen. Passender hätte man das nicht bezeichnen können.

Der Moment des Erwachens am Morgen, sofort in die Augen des geliebten Menschen zu blicken, aus dem Glückstaumel der Nacht sofort in den nächsten, wenn auch qualitativ anderen, gespült zu werden, abzuheben, und frei in den Wolken zu schweben, egal wie übermüdet und erschöpft unsere Körper von der vorigen Nacht noch waren.

Uns voneinander zu trennen war jedoch an der Grenze zur Unmöglichkeit. Es kostete übermenschliche Kraft. Der Arbeitsbeginn mechanisch, als ob nur ein kleiner Teil von mir überhaupt beteiligt war. Der Rest, der deutlich wichtigere dabei, weiterhin bei ihr.

Gegen zehn Uhr klingelte dann mein Handy. Aber es war nicht sie, sondern ihre Tochter. Charly hatte den Termin gemacht, für Donnerstag um vier Uhr, ob ich das einrichten könnte. Das bestätigte ich natürlich sofort. Der Gedanke an sie und das mögliche folgende Drama, riss mich doch leicht aus diesem verzauberten Zustand, und zurück auf den Boden der Realität.

In ihrer Mittagspause rief mich dann meine Geliebte an. Und wir bewarfen uns gegenseitig mit so überdrehten und überzogenen Liebesschwüren und Komplimenten, dass wir uns am Ende jeder auf seiner Seite die Bäuche vor Lachen hielten. Am Abend, nach meiner Trainingsrunde, würden wir uns wiedersehen. Sie hatte einen mehr als nur wohlverdienten Ruhetag geplant.

Immerhin hatte sie beim letzten Mal in der Nacht die Reanimation und Exekution fast vollständig allein durchführen müssen. Und das nach dem Rennen. Triathlon Plus. Meine Bewunderung für sie stieg ins Grenzenlose. Meine Liebe auch.

Um zwei klingelte erneut das Handy.

"Hey", empfing mich erneut Charlys Stimme.

"Alles okay?", fragte ich verwundert, fast schon alarmiert.

"Mehr als das! Ich habe gerade meine Regel bekommen. Ich bin nicht schwanger."

Durchatmen. Das waren allerdings tolle Neuigkeiten.

"Das freut mich total für dich. Du bist sicher erleichtert."

"Ja. Aber so verrückt das jetzt klingen mag: Irgendwie auch ein bisschen enttäuscht. Egal. Den Termin sage ich trotzdem nicht ab. Ich lasse mir die Pille verschreiben."

"Das ist eine gute Idee. Möchtest du, dass ich mitkomme?"

"Nein, brauchst du nicht. Das kriege ich alleine hin. Ich will nur erstmal nicht wieder in so einen Schlamassel geraten. Auch wenn das vielleicht eine Weile dauern wird."

"Was meinst du damit?"

"Ich werde mich von Tobi trennen. Ich will mehr, das wurde mir klar, als ich euch zusammen erlebte. Nicht so einen Kindskopf, dem es nur um Party und Poppen geht. Verstehst du?"

"Ja, doch klar. Ich bin heute Abend bei euch. Vielleicht finden wir ja noch ein paar stille Minütchen zum Reden, okay?"

"Bestimmt. Ich wollte dir nur die Sache sofort erzählen. Sagst du Mama bitte trotzdem nichts davon? Das mache ich selbst. Bald, wenn wir beide den Kopf frei haben."

"Klar. Das musst du entscheiden. Ich freue mich wirklich, dass sich alles für dich zum Guten wendet. Und du weißt, dass du auf mich zählen kannst, wenn du Hilfe brauchst, egal mit was oder wem."

"Ja, das weiß ich. Danke dir nochmal. Bis später dann."

Das tat sie tatsächlich kurze Zeit später, mit ihrer Mutter zu reden. Überhaupt änderte sich das Verhältnis der Beiden total zum Positiven. Natürlich war es weiterhin nicht immer eitel Sonnenschein. Denn Charly entwickelte sich jetzt unglaublich schnell, zog aus dieser Erfahrung mehr als nur das Wissen, dass sie mir vertrauen konnte.

Auch, dass sie keine Angst haben musste, solche Situationen überstehen konnte, mit sich und ihren Problemen umgehen. Mit unserer Unterstützung, aber durchaus genauso gut allein. Von unserer Geschichte auch, dass es immer wieder neue Chancen gab, wenn man dranblieb.

Dass Fehler dazugehören, sie nicht immer schlimme Folgen haben, und manchmal korrigiert werden können. Sie trennte sie von ihrem Freund, aber ebenso von ihrem Arbeitgeber, fand ein Heim mit der AWO als Träger, wo sie ihre Ausbildung beenden konnte. Erstarkte als Persönlichkeit. Manchmal fast ein bisschen viel. Und dann knallte es auch zwischen den beiden. Das gehört dazu.

Wir wurden Freunde. Einen Vaterersatz brauchte sie nicht, wollte ich auch gar nicht sein. Sie fand darüber hinaus bald einen Freund, der ihren Vorstellungen entsprach. Ein Physikstudent, ohne große Klappe, aber durchaus mit Mutterwitz, erstaunlicher innerer Ruhe und vor allem der Reife, die sie längst hatte.