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Überfall

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„Ich verzichte bis auf mein Lebensende gerne auf weitere Hoden-Quetschungen."

„Das war etwas rabiat, das stimmt. Tut mir leid. Es war sicher normal für einen pubertierenden Jungen. Na, vielleicht nicht in dem Ausmaß."

„Öhm ... nun. Ich will mich nicht rechtfertigen, aber ... deine Kleidung ... lud förmlich dazu ein."

„Ja, ich habe gern gezeigt, was ich hatte. Ich sah mal ansehnlich aus."

„Das tust du immer noch."

„Danke für die charmante Lüge. Der Lack ist ab. Das habe ich ja ... vor Augen geführt bekommen, dass alle anderen attraktiver als ich sind."

„Das stimmt nicht, und das ist sowas von jenseits von quer, was dein Männe da abgezogen hat ... Soll ich ihn besuchen und ein paar auf die Fresse dafür geben?"

„Verdient hätte er es sicher. Lass mal. Du hilfst mir viel mehr damit, dass du jetzt für mich da bist."

Boah, was ging denn im Schlafzimmer ab?

„Für uns da bist. Nele! Mach gefälligst die Scheiß Pornos aus! Oder wenigstens leiser", fügte sie kraftlos hinzu.

„Autsch. Sie ist wirklich ... auf das Thema fixiert."

„Tut dir selbst einen Gefallen, und schau dir nie ihren Browser-Verlauf an."

„So schlimm?"

„Es kommt nicht von ungefähr, dass sie es für völlig normal hält, dich anzubaggern."

Oh? Oh ... ojemine. Na ja, die hatten was. Standen ja auch meiner Wichsvorlagen-Liste relativ weit oben. Oh, fuck, war das vielleicht gar nicht ihr Laptop, sondern meiner? Nee, puh, der ist in der Tasche neben dem Schreibtisch.

„Ja. Das Internet. Hat so seine Tücken. Kindererziehung ist dadurch nicht leichter geworden, nehme ich an."

„Es schlaucht. Alles schlauchte. Der scheiß Job, von dem ich Krampfadern bekommen habe, vom ganzen Tag in der Bäckerei stehen, die Ehe, die mir außer Kummer und Frustration nichts mehr gegeben hatte, meine geliebte Tochter, die mich einfach nur noch fertigmacht. Ich fühle mich ... so leer ... ausgebrannt. Habe alles von mir gegeben, alles investiert ... und jetzt bin ich nur noch ein Wrack von einer Frau, und steh völlig mit leeren Händen da."

„Och, Nora ... komm. Das liegt hinter dir. Du hast ganz recht, hier in Berlin kannst du ein neues Leben beginnen. Nochmal ... nein, nicht von vorne anfangen, aber dir ein eigenes Leben einrichten. Mal an dich denken, dir was Schönes gönnen. Und wenn das Trauma überwunden ist, vielleicht auch wieder jemanden finden ..."

„Schau mich doch an ... so wie ich aussehe?"

„Ach, jetzt darf ich? Ich hänge an meinen Eiern, weißt du?"

Jetzt musste sie doch lachen. Ein trauriges Lachen, aber immerhin.

„Na, vielleicht nicht überall. Übrigens ... kein Schlüssel im Bad?"

„Oh, ja, Mist, den gab es schon beim Einzug nicht. Und hat mich nie gestört. Herr Schniefke ist da sehr gut erzogen und klopft an."

„Spinner. Der ist wirklich süß, nebenbei. Mir ist das egal, ich mache mir mehr Sorgen um dich. Dass du nicht mehr in Ruhe duschen können wirst und so."

„Vertrau einfach auf meinen Charakter und meine legendäre Selbstbeherrschung, die mich auch mit solchen Situationen umgehen lässt."

„Na, bis Montag hast du noch relative Schonzeit. Sie wird nur daran arbeiten wollen, das bis dahin unter Dach und Fach zu bringen."

„Eigentlich ist das ja auch von ihr eine bewundernswerte Selbstbeherrschung. Ernsthaft, hättest du das gebracht, wenn Papa das zur Auflage gemacht hätte?"

„Nein, natürlich nicht, deshalb habe ich auch nicht versucht, Michail diese bekloppte Idee auszureden. Na, der Urlaub hat schlappe zweieinhalbtausend Euro gekostet, dafür sollte sie schon ein bisschen leiden dürfen. Jetzt rächt sie sich halt wohl auf ihre Art dafür, dass es trotzdem doch ein wenig überzogen war, was er da von ihr verlangte."

„Verstehe. Wenn man sie wie ein schreckliches Kind behandelt, ist sie das denn auch, solange das geht."

„So in etwa. Also drei Viertel Theater. Um das letzte Viertel mache ich mir halt berechtigte Sorgen."

„Das wird schon. Möchtest du vielleicht ein Bier? Hätte ich eigentlich auch zum Essen anbieten können."

„Ja. Nimmst du immer noch Drogen?"

„Was? Nö. Auch nichts aus früheren Tagen im Schlafzimmer versteckt. Was an Peinlichkeiten gefunden werden konnte, hat sie schon entdeckt."

„Deine Dildo-Sammlung."

„Ich hol' uns lieber das Bier. Wein habe ich auch noch, aber das hat einen Grund, warum der da schon zwei Jahre steht."

„Bier passt. Na, ich hatte gehofft, du könntest mich stoned kriegen, um ehrlich zu sein."

„Eh, Nora, du bist ja drauf. Nein, schon seitdem ich damals mit Edda zusammengekommen bin, nicht mehr. Wir können uns sinnvoll betrinken."

„Immer her damit."

„Bitta scheen, die Dame. Komm, zieh deine Schuhe aus und mach's dir gemütlich. Du bist bis auf Weiteres zu Hause."

„Das ist schön, dass du das sagst. Eigentlich ist die Wohnung wirklich hübsch. Geschmack hast du immer noch."

„Ja, ich fühle mich hier wohl. Ich hoffe, das gelingt euch auch hier."

Für den Moment schien das so zu sein. Sie legte sich auf das Sofa, was eben bei einem Zweisitzer so möglich war, legte den Kopf auf meinen Schoss und musste die Beine anziehen.

„Ja, so ist das schön."

„Warte, ich gebe dir ein Kissen für den Kopf."

„Nein, ich brauche deine Wärme. Du kannst mich auch ruhig wieder streicheln. Halt mal mein Bier eben."

„Öhm ... du machst es dir richtig bequem."

„Die scheiß Bluse ist eng. Irgendwie ist alles eingelaufen."

„Ah, und ich dachte schon, du wolltest wieder meine Selbstbeherrschung prüfen, oder für vergangene Grausamkeiten kompensieren."

„Vergangene ... ach so. Na meinetwegen darfst du mir diesmal in den Ausschnitt gucken. Das hat auch schon länger keiner mehr getan."

„Na, ich kann gerade noch so an mich halten. Was nicht heißen soll, dass du nicht immer noch eine unglaublich schöne Frau bist, Schwesterlein."

„Ja, auch mit Worten streicheln. Du bist lieb. Du hast mich lieb. Wenigstens einer auf dieser Welt. Mama und Papa fehlen mir so. Dir auch?"

„Ich denke nicht so oft an sie, aber manchmal schon, ja. Stimmt was nicht?"

„Mein Nacken. Total verspannt, der Rücken irgendwie auch. Sorry, ich wollte da auf deinem Schoss nicht so einen Alarm machen."

„Setz dich auf und ich massiere dich."

„Echt? Das kannst du?"

„Edda empfand das so."

„Na, dann nur zu gern."

Sie setzte sich auf und knöpfte ihre Bluse komplett auf. Zog sie rasch aus. Ihre Hände griffen nach hinten an ihren BH.

„Öhm ... für Schultern und Hals kannst du den eigentlich anlassen. Oder gehen die Verspannungen tiefer?"

„Doch ein ganzes Stück auf der rechten Seite."

„Dann macht es Sinn. Ja ... stimmt, das ist alles total verhärtet. Armes Ding. Ich hab kein Öl im Haus, das ginge sonst damit besser. Kannst du die Haare nach vorn machen? Ja, so ist das gut. Schultern etwas lockerer lassen, ziehe mal deine Hände bis zum Ende der Oberschenkel hoch. Ja, so."

„Oh, das machst du gut."

„Danke. Tatsächlich hauptsächlich rechts, wirklich heftige Knoten. Das kann jetzt ein bisschen wehtun, da ist mit Zärtlichkeit nichts zu machen."

„Mach ruhig. Was ich da vorhin hören musste, war doch hoffentlich nicht dein Ernst?"

„Was meinst du?"

„Na, dass du schon mit der Liebe abgeschlossen hast. Du bist sechsunddreißig. Au."

„Das war jetzt nicht, um dich zu strafen. Ja, die Stelle ist besonders schlimm. Abgeschlossen vielleicht nicht, aber auch nicht auf der Suche. Ich kann es mir einfach nicht mehr vorstellen. Mir fehlt eigentlich auch nichts. Herr Schniefke und ich führen ein sehr harmonisches Leben."

„Na, aber zumindest für dein körperliches Wohlbefinden sorgst du manchmal, beziehungsweise lässt sorgen?"

„Ich sorge lieber selbst. Na, das klingt jetzt auch falsch. Ich habe keine Lust auf bezahlten Sex, oder sowas. Und so der Aufreißer-Typ bin ich nie gewesen."

„Mmh ... das wird richtig warm. Das fühlt sich jetzt schon besser an. Na, es gibt hier in Berlin doch hoffentlich andere Möglichkeiten."

„Sicher. Aber ich habe mich mit meinem Single-Dasein gut arrangiert. Sei doch froh, wenn hier noch eine Freundin rumlungern würde, wäre das jetzt wahrscheinlich ein Problem, euch hier aufzunehmen."

„Ja, zwei Frauen sollten mehr als genug für dich sein."

„Vor allem solche. Die Schultern etwas lockerer lassen. So, genau. Oh, der Nacken hat es auch in sich. Der ganze Stress und Ärger und alles nehme ich an?"

„Ja, wird so sein. Was meinst du, solche?"

„Na, solche vom Typ Augenschmaus."

„Was Nele angeht, ja, warte ab, bis du sie nackt siehst, und das wirst du, verlass dich drauf. Ob du willst, oder nicht. Aber wie unförmig ich geworden bin, siehst du ja."

„Machst du Witze? Du siehst immer noch top aus."

„Wie aufgedunsen. Im Vergleich zu früher. Darum passt mir auch nichts mehr richtig. Die Titten hängen auch langsam."

„Da mir ausgesprochen viel an meinen Familienjuwelen liegt, habe ich da selbstverständlich keinen Blick für. Aber aufgedunsen finde ich nicht. Du bist schön, Nora."

„Und du kein geiler Teenager mehr. Ich tu' dir schon nichts mehr. Wow, ich kann den Hals wieder normal bewegen. Du bist ein Zauberer. Hast magische Hände."

„Noch nicht fertig. Siehst du hier? Von da geht viel aus. Wenn ich das weich kriege, kann ich den Knotennestern bei deinem Schulterblatt auf den Leib rücken. Es stimmte aber, was Nele gesagt hat? Du warst länger nicht mehr intim mit Michail?"

„Das ist so. Das sind die ersten männlichen Hände auf meinem Körper seit ... hm ... drei Jahren vielleicht."

„Das ist ... lang. Und weibliche? Soll ja unter verheirateten Frauen jetzt Mode sein."

„Du erzählst ja Sachen. Nein, natürlich nicht. Mal abgesehen von meiner Frauenärztin."

„Es ging von dir aus, dass ihr nicht mehr miteinander geschlafen habt."

„Ja, das ist so. Nachdem ich von seinen ersten zwei Affären erfahren hatte, wollte ich mich von ihm für eine Weile nicht mehr anfassen lassen. Das setzte sich dann einfach so fort."

„Verstehe. Aber nicht, warum du dich nicht früher von ihm getrennt hast. Das Vertrauen war doch kaputt, oder?"

„Ich verstehe es selbst nicht. Warum ich mir das selbst angetan habe. Ich habe mir nicht mal Illusionen gemacht, dass es irgendwann besser werden konnte. Mich einfach daran gewöhnt, alles zu ertragen, weißt du?"

„Ach, Nora, du tust mir echt leid. Und mir auch, dass ich es ohne Öl jetzt nicht besser hinkriege. Ganz weg kriege ich die Dinger nicht. Fühlt es sich wenigstens besser an?"

Sie rotierte ihre Schultern und rollte ihren Kopf.

„Das ist sagenhaft. So gut hat sich das seit Wochen nicht mehr angefühlt. Du bist ein Schatz. Schade."

„Schade?"

„Dass damit die Anwesenheit von Männerhänden auf meinem Körper schon wieder beendet ist."

„Ich kann dich noch etwas nach massieren. Na, halt nicht zielorientiert. Eher so."

Also schon in Richtung verwöhnen. Was sie offenbar brauchte. Nanu? Nora still? Habe ich versehentlich den Aus-Knopf gefunden, den ich mein Leben lang gesucht hatte?

„Das okay?", fragte ich vorsichtig nach.

„Mmh. Das ist es. Hör bitte nicht auf."

„Nur kurz einen Schluck trinken, mein Mund ist irgendwie trocken."

Und mir wurde ziemlich warm. Mit Massage hatte das nur noch wenig zu tun.

„Gibst du mir meins auch? Eh! Das ist kalt. Danke. Jetzt lieber wieder deine warmen, weichen Finger da."

Okay. Tiefer Schluck. Dann durchatmen. Und machen wir eben den Vorschlag.

„Ich kann dich auch einfach nur streicheln. Und muss mich nicht zwangsläufig auf den Rücken beschränken."

„Das würdest du tun?"

„Wenn du das möchtest. Es ist natürlich ..."

„Ja. Mach ruhig."

Ob das mal so eine gute Idee war ... aber warum soll ich nicht zärtlich sein. Ist ja noch nicht wirklich sexuell. Hörst du Schwanz? Das ist nicht dein Einsatz. Leg dich wieder hin. Verdammte In ... nee, das Wort passt jetzt gar nicht gut.

Warum fühlt sie sich auch so verdammt gut an? Ja, die Hüften waren mal schmaler, die Arme irgendwie auch, stimmt schon. Oh, sie kriegt eine Gänsehaut an den Armen.

„Okay so?"

„So schön, dass ich gleich heule. Nicht aufhören bitte."

Als ob ich das könnte. Huch, das war doch schon der Brustansatz. Den wollten wir aussparen. Keine gute Idee, die Augen zu schließen.

„Da wird aber jemand mutig", meldete sich Nora prompt.

„Das war ein Versehen, verzeih."

„Hab ich mich beschwert?"

„Würdest du das, wenn ich noch mutiger werde?"

„Da habe ich gerade keine Antwort drauf. Das ist rational nicht zu entscheiden."

Stimmt, was wir hier tun, ist absolut irrational. Fühlt sich ganz natürlich an, bis hierher. Und hierhin? Oh ... kein Protest. Uff. Ich streichele die Titten meiner Schwester. Eigentlich sollten wir jetzt beide in Panik ausbrechen. Fuck, das fühlt sich viel zu gut an.

Wohl für beide. Vorsichtig entfernen, Schultern, Haare. Da sind wir wieder auf sicherem Terrain. Oh, kommt jetzt doch das Donnerwetter? Sie dreht mir den Kopf ganz langsam zu.

„Kann ich ... mich wieder hinlegen?"

„Oh ... natürlich. Dann sehe ich aber ..."

Deine Titten. Wow. Und dass du genauso verunsichert bist wie ich.

„Jetzt darfst du."

„Soll ... ich ... weitermachen?"

„Es fühlt sich nicht falsch an, für dich, meine ich?"

„Es fühlt sich fast ein bisschen zu gut an", entschied ich mich für absolute Ehrlichkeit.

„Dann geht es dir wie mir."

Sie schloss die Augen, als ich ihr Gesicht streichelte, entspannte sich. Könnte ich ja auch machen. Nein, ich will sehen, was ich tue. Oh, Nora. Du bist wirklich schön. Und fühlst dich so gottverdammt gut an. Und diese herrlichen Dinger ... Huch?

„Entschuldigt, ich wollte euch nicht stören. Ich wollte mir eigentlich nur was zu Trinken holen. Oh, Bier? Darf ich auch eins?"

„Das ist nicht ... wonach es aussieht", kriegte ich mühsam raus.

„Wie, ist das so eine alkoholfreie Scheiße?"

„Nein, was er damit sagen will, ist, dass er mich massiert hat. Meinen Rücken und meinen Hals, den ich endlich wieder drehen kann", wurde sie von ihrer Mutter nach einem tiefen Seufzer belehrt.

„Schön. Und jetzt sind deine Titten dran. Noch besser. Darf ich jetzt ein Bier, oder nicht?"

„Von mir aus. Nora, das okay?"

Die erhob sich schwerfällig und nickte. Suchte nach ihrem BH.

„Hey, hört bloß nicht wegen mir auf. Wo finde ich das Bier?"

„Kühlschrank. In der Tür."

„Echt, Mama, ich würde mich scheiße fühlen, wenn ich jetzt euren magischen Moment zerstöre. Ich nehm mir das Bier und verpisse mich wieder. Weitermachen!"

Na, das war ja echt ein Herzchen. Auch Nora musste schmunzeln. Brauchte jetzt auch erst einmal einen Schluck aus ihrer Pulle. Nicht nur sie. Boah. Wir sahen uns erst an, als die Schlafzimmertür klappte. Tja, erwischt. Nicht nur von ihr, jetzt auch von uns selbst.

„Sie hatte völlig recht. Es war ein magischer Moment", wagte ich mich aus der Beklemmung.

„Vielleicht ist es besser, dass sie uns da rausgerissen hat."

„Vielleicht. Vielleicht auch nicht."

„Sag doch nicht solche Sachen. Ich war drauf und dran dich zu küssen."

„Oh, Gott. Dann wäre die Welt untergegangen."

„Mindestens. Ich zieh' mich besser wieder an."

„Wenn du das möchtest."

„Nein, weil ich das nicht möchte."

„Verstehe. Dich beschäftigen jetzt wie mich die Fragen, was zum Teufel ist da gerade passiert, und warum fühlte sich das so gottverdammt genial an?"

„Exakt."

„Und du möchtest nicht wissen, wie sich ein Weltuntergang anfühlt?"

„Doch, und genau das macht mir ein bisschen Angst, okay?"

„Ja. Mir auch. Küss mich."

„Wir können doch nicht ... ja, Mist, wir können. Aber wollen wir?"

„Das ist rational nicht zu entscheiden."

Ja, das fühlte sich so an, als ob wir das beide wollten. Aber sowas von. Oh mein Gott. Dass ein Weltuntergang so schön sein kann. Der sollte niemals enden. Hossa. So schön war das Küssen nicht einmal mit Edda. Och, nicht aufhören ...

„Was ist das Geräusch?"

„Du hörst noch Geräusche? Beeindruckend. Das ist ... Schniefkes Wasserflasche. Verdammt, die wird leer sein, wollte ich vorhin auffüllen."

„Dann tu das jetzt besser."

„Ja, dann tu' ich das besser."

„Ich glaube, dazu müsstest du zunächst deine Hände von meinen Brüsten lösen."

„Das ist schwieriger als du denkst."

„Wirklich klappen tut das mit dem Denken gerade nicht. Man gut."

Wie wahr. Seufz. Der arme Kerl versuchte tatsächlich verzweifelt noch einen Tropfen rauszubekommen. Also gut.

„Warte, Schniefke, ich bin gleich bei dir. Versprichst du mir, dass sie hier auf mich bis zu meiner Rückkehr warten?"

„Versprochen. Beeil dich aber, sonst könnte das Denken wieder einsetzen."

Das stand zu befürchten. Oh ... wann hatte sie mir mein T-Shirt ausgezogen? Wie lange hatten wir da überhaupt gelegen? Mist, die tropft schon wieder, muss endlich mal eine neue holen, sonst steht irgendwann sein Käfig unter Wasser.

Nochmal probieren, mehr Luft ... das wird gehen. Oh, zehn Uhr. Hui, das hätte ich nun nicht gedacht. Vor allem, weil ich das die ganze Zeit wirklich ohnehin nicht getan hatte. Da hast du Schniefke, und hier noch ein Salatblatt. Lass es dir gutgehen.

„Hey."

„Selber Hey."

„Der Hausgenosse ist versorgt. Jetzt kann ich mich wieder ausschließlich dir widmen."

„Torte ..."

„Ja, Nora-Schatz?"

„Vielleicht brechen wir das hier ab?"

„Vielleicht auch nicht? Du hast doch wohl hoffentlich nicht mit dem Denken angefangen?"

„Partiell. Ich habe mich dunkel erinnert, dass ich irgendjemand im Schlepptau hatte, als ich hier heute eintraf."

„Oh. Das könnte stimmen."

„Wie spät mag es sein?"

„Kurz nach zehn. Sie hängen überhaupt nicht, du übertreibst immer ganz schrecklich."

„Vielleicht war es Trauer, weil sich niemand um sie kümmerte."

„Jetzt wirken sie froh. Darf ich sie küssen?"

„Besser nicht. Ich glaube, ich sollte mich um mein Töchterchen kümmern und langsam ins Bett. Musst du morgen nicht arbeiten?"

„Was ist heute für ein Wochentag?"

„Ich habe nicht die mindeste Ahnung. Vielleicht fällt es mir ein, wenn du aufhörst, meine Nippel zu reiben."

„Och."

„Donnerstag."

„Verdammt."

„Ich glaube, ich packe sie jetzt lieber weg. Musst du früh raus?"

„Fünf. Oh, ich muss noch nach der Luftmatratze suchen. Hoffentlich ist die nicht im Keller, der ist ein einziges Chaos. Sie könnte auch auf dem Zwischenboden sein."

„Zwischenboden?"

„Ja, ich habe im Flur einen eingezogen, um mehr Platz für Sachen zu schaffen, die ich eigentlich ohnehin wegschmeißen sollte. Es scheint dir besser zu gehen."

„Ach was. Sagen wir, es ist so. Zumindest bis einsickert, dass ich gerade stundenlang mit meinem Bruder geknutscht habe."

„Der dich schrecklich lieb hat."

„Oh, Torte ..."

„Kannst du mich das bitte nicht mehr nennen? Es bringt Erinnerungen zurück. Zum Teil sehr schmerzhafte."

„Ich war wirklich fies manchmal, ich weiß. Auch sonst bestimmt nicht einfach im Umgang, das ist mir schon klar."

„Vergeben und vergessen. Das war gerade sehr heilsam."

„Es war wundervoll. Ich küsse dich jetzt nicht mehr, sonst kommen wir hier nie mehr von dem Sofa runter."

„Du bist grausam, aber hast wohl leider recht. Langsam müssten wir zudem das Licht anmachen."

„Ja. Lass uns jetzt vernünftig sein. Gibst du mir meine Bluse? Du bügelst sie gerade mit deinem Hinterteil."

„Upps. Tut mir leid."

„Mir nicht. Mir tut nichts leid. Das war alles so in Ordnung, habe ich gerade beschlossen."

„Ein weiser Beschluss. Ich schließe mich an. Keinen BH?"

„Ich ziehe doch eh gleich ein Nachthemd an. Ich will nur nicht Nele blank gegenübertreten. Ich kriege bestimmt sowieso Sprüche bis zum Einschlafen, die dir die Haare zu Berge stehen lassen würden."

„Vielleicht nicht nur die."

„Das versuche ich jetzt zu überhören. Hilfst du mir hoch? Meine Knie fühlen sich etwas weich an."

„Du fühlst dich richtig gut an."

„Zu gut, Torsten, bitte. Lass uns das für heute beenden. Ich muss mich um mein Kind kümmern."

Na, das stimmte wohl leider. Und ich mich um meine Schlafgelegenheit. Oh, Mann. Trennen sich eben hier unsere Wege. So. Leiter. Zwischenboden. Besonders stabil fühlten sich meine Knie allerdings auch nicht an.

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