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Überfall

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Oh, was ist das denn alles für ein Zeug? Hey, Campingkocher. Ich bin auf der richtigen Spur. Das ist ... der Schlafsack. Ja, den werde ich wohl auch brauchen. Ach, ich muss ihnen noch sagen, dass da ein zweites Deckbett ist, was sie sich beziehen können.

Das ist ... nee, die Isomatte. Ah, da, das muss die Luftmatratze sein. War die nicht irgendwie undicht? Egal, und wo ist der verdammte Blasebalg?

„Kann ich dir irgendwas helfen, halber Onkel?"

„Öhm ... ja, du könntest Sachen annehmen. Das ist lieb. Hier, ein Schlafsack ..."

„Hab ihn."

„Hier kommt die Luftmatratze."

„Okay."

„Ja, nur wo ist der verdammte Blasebalg? Ich falle immer halb in Ohnmacht, wenn ich versuche, das Ding so aufzupusten."

„Ich helf dir gern beim ... Aufpusten."

Sie hat sich „Blasen" verkniffen. Oho. Suche abbrechen? Suche abbrechen. Sonst müsste ich da jetzt komplett rein krauchen. Ist sicher in der hintersten Ecke. Lassen wir das. Und runter mit mir.

„Du brauchst die Leiter nicht halten, Nele, das ist lieb, aber unnötig."

Und eng. Ich hätte mir auch mein T-Shirt anziehen sollen. Du dir vielleicht eins, was ein bisschen länger ist. Weia.

„Deine Mutter im Bad?"

„Im Moment sitzt sie noch kopfschüttelnd auf dem Bett. Aber sie wollte gleich rein, ja."

„Kannst du sie bitte mit Sprüchen verschonen?"

„Mach' ich. Mmh, du hast richtig Muckis, lieber Onkel."

„Es ist nichts weiter passiert. Damit du's weißt."

„Ich hab nicht gefragt, oder?"

„Ja, was mich irgendwie mehr irritiert ... egal. Gut. Hier passt sie hin. Ich probiere es zunächst allein. Mal sehen, wie weit ich komme."

„Ich schaue still zu."

„Ach, im Kleiderschrank unten, in der rechten Tür ist ein zweites Deckbett, zwar etwas dicker, aber das könnt ihr euch beziehen, nebenbei."

Bäh, scheiß Kunststoffgeschmack. Und pusten. Und pusten.

„Vielleicht ist das unnötig. Ich schlafe hier, wenn du mit Mama im Bett schlafen möchtest."

Phht. Das wäre ... im Moment sicher nicht, was sie wollte. Oder? Aber verdammt edelmütig von der ... uff ... mir halb ihre Pussy präsentierenden Nichte. So solltest du nicht in so einem kurzen T-Shirt vor mir sitzen, Kind. Augen aufs Ziel.

„Das ist lieb von dir, Nele. Aber ... ich sag' mal nein danke. Ich muss morgen auch echt früh raus. Und wir sind beide ... ganz schön verwirrt."

„Verstehe. Das Angebot steht, auch für die Zukunft."

„Danke."

Keine Sprüche? Nicht herausfordern, weiter pusten. Oh, mein Gott. Nichts würde ich lieber tun, als das Angebot anzunehmen. Mit Nora zu schlafen. Und nicht nur im Bett. Ist das alles ... irre. Mir wird wohl nicht nur von der Pusterei blümerant.

„Soll ich dich ablösen?"

„Du bist ein Schatz. Ich ... kriege gerade irgendwie nicht wirklich viel Luft."

Oh, fuck! Musst du mir zur Strafe deinen blanken Hans dabei präsentieren? Jemine. Und Mumu. Uff. Komm, Torte, nicht hinzugucken hast du mit Nora schließlich lange genug trainiert.

„Das Bad ist jetzt frei. Oh, du hilfst deinem Onkel?"

Ja und nein.

„Sie steckt voller großzügiger Angebote."

Na, den mitleidigen Blick habe ich nur halb verdient.

„Ich habe ihm angeboten, dass ich hier schlafe. Und er bei dir im Bett", kam die sie verblüffende Antwort.

„Oh", war alles, was sie als Antwort zustande bekam.

Ja, ne? Da kommen wir ins Grübeln.

„Er sagt, er will nicht. Weil er ja morgen arbeiten muss."

Aufatmen von meiner lieben Schwester. Pusten von ihrer Tochter. Wow, die hat kräftige Lungen, und das Ding gleich voll.

„Ich hab's Nele schon gesagt, im Kleiderschrank rechts unten ist ein zweites Deckbett, wenn ich mich recht entsinne auch ein zweites Kopfkissen. Die Bettwäsche ist im zweiten Fach drüber. Wenn du so nett wärst, das selbst zu beziehen?"

„Ja, natürlich. Danke."

„Voller kriege ich sie nicht. Okay. Ich geh' mir dann die Zähne putzen."

„Danke dir, Nele. Du bist ... echt lieb. Schlaf schön."

„Gern. Merk es dir. Ach so, die beiden Dildos, die ich benutzt habe, wasche ich selbstverständlich auch noch ab. Gute Nacht", gab sie mir dann doch noch einen auf dem Weg hinaus mit.

Nora rollte mit den Augen, musste dann aber doch grinsen.

„Das war der einzige Spruch, den ich bekommen habe. Sie hat mir auch versprochen, dich mit solchen zu verschonen."

„Es geschehen noch Zeichen und Wunder."

„Du kannst dir nicht vorstellen, wie schwer es mir fiel, ihr Angebot auszuschlagen."

„Du hast wieder meine volle Bewunderung für deine Selbstkontrolle."

„Wenn du allerdings ..."

„Bitte stell mir die Frage nicht. Du könntest sonst eine ehrliche Antwort bekommen. Ich sag' lieber noch einmal danke für alles, und gute Nacht."

„Gute Nacht, Nora. Schlaf schön."

Oh, dieser Blick. Das wird bei uns beiden wohl noch einen Moment dauern.

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Feierabend. Nie habe ich ihm mehr entgegengesehen. Nie hatte ich es eiliger, nachhause zu kommen. Nie hatten mich dort größere Herausforderungen erwartet. Nie mehr Ungewissheit. Nie mehr Herzklopfen.

„Hallo, Schwesterlein. Oh ... du hast Herrn Schniefke schon draußen. Und im Arm. Vorsicht, alter Rammler, sonst klopfe ich diesmal die ganze Nacht. Wo ist denn das liebe Töchterchen?"

„Einkaufen. Was hast du mit ihr gemacht? Sie ist nicht wiederzuerkennen."

Oh? Erst einmal ein Küsschen. Okay, einfach brüderlich auf die Wange. Wollen ja den Hasen nicht eifersüchtig machen.

„Absolut nichts. Also war ihr spätabendlicher Auftritt symptomatisch für heute?"

„Sie ist total lieb und zahm, rücksichtsvoll, hat fast keine Sprüche gemacht. Mich nicht einmal auf die Sache angesprochen. Bis ich ihr selbst davon erzählt habe. Ich bin total fassungslos."

„Vielleicht wird sie doch richtig erwachsen. Und möchte dir zeigen, dass sie außer Sprüchen mehr draufhat, nämlich dich und deine Gefühle zu respektieren, und nachvollziehen zu können."

„Vielleicht denkt sie aber auch nur, dass es ihr so viel leichter fallen wird, dich mit ihren Wünschen zu konfrontieren, wenn wir ... wenn es so weitergeht, wie es angefangen hat."

„Oh ... du kennst sie besser als ich. Aber mich kennst du gut genug, um zu wissen, dass ... was schaust du mich so an?"

„Ja. Das habe ich geglaubt, dich zu kennen. Lass uns da später noch mal drüber reden. Sie wird bald zurückkommen."

„Ah, dann springe ich lieber jetzt schnell unter die Dusche. Heute Morgen war ich ... ein wenig zu paddelig."

„Geh nur, ich amüsiere mich mit dem zweiten Herrn im Haus. Der ist ja total schmusig. Na, es sollte mich nicht wundern."

„Das ist doch hoffentlich keine Kritik?"

„Im Gegenteil. Habe ich das mit den Absperrungen richtiggemacht?"

„Perfekt. Viel Spaß, ihr zwei."

Na, das war doch alles vielversprechend. Ein zurückhaltender Teenager, eine Schwester, die alles andere als von Zweifeln und Schuldgefühlen beladen wirkt ... im Gegenteil, zufrieden und im Vergleich zum gestrigen Auftreten total verwandelt wirkt.

Jetzt nur noch frisch machen. Und dann in das hoffentlich spannend-entspannende Wochenende. Hm, rasieren? Zumindest stutzen wäre dringend nötig. Ach, wech damit. So ... sieht das doch alles ... hm, einladender aus. Perfekt.

„Hallo Torsten. Schön ... dich zu sehen. Mmh. Entschuldige bitte, aber ich war kurz davor mich einzulullen."

„Nele. Schon zurück."

„Ich hab eingekauft, wir kochen was Schönes für dich. Verwöhnen dich von hinten bis vorne, haben wir beschlossen. Schon fertig", gab meine Nichte bekannt und spülte.

Ich hätte ja das Handtuch schnell um mich wickeln können. Irgendwas sagte mir aber, dass sie sich früher oder später sowieso den gewünschten Anblick holen würde. Wir eine ganze Zeit miteinander auf engstem Raum verbringen würden. Also machen wir halt einen auf natürlich.

Natürlich schaute sie sich alles ganz genau an. Ließ sich im Zuge sehr viel Zeit mit dem Hochziehen ihres Höschens und ihrer Jeans.

„Zufrieden?", musste ich dann doch einen Spruch dazu machen.

„Sehr. Ich mag, was ich sehe. Darf ich? Nur die Hände waschen, bitte."

„Klar", antwortete ich und machte am Waschbecken Platz, weil ich mich gewohnheitsmäßig dort aufgebaut hatte und rubbelte mir weiter die Haare trocken.

Sie ließ sich beim Händewaschen ein bisschen viel Zeit, aber gut.

„Ist was?"

„Deine Frisur. Kämm mal durch, und ich zeig' dir was."

Hm? Soll ich nicht doch vorher schnell was anziehen? Was hat sie vor? Kramt in wahrscheinlich ihrem Kulturbeutel. Aha. Gel?

„Darf ich?"

„Von mir aus."

Jetzt verteilte sie eine erbsengroße Menge des klaren Gels auf ihren Händen und strich damit durch mein nasses Haar. Fing dann an, meinen Mittelscheitel umzustylen. Das wirkte sehr professionell und sie wirklich nur darauf fixiert. Probierte, war noch nicht ganz zufrieden, machte etwas anders.

Alles sehr unschuldig. Ja, wenn ich nicht nackt und sie nur wenige Zentimeter vor mir gewesen wäre. Wie mir mit Wellen von ... nicht unbedingt Unwohlseins bewusst wurde.

„So, schau", verkündete sie das Ende ihrer Bemühungen.

Sie trat hinter mich und ließ mich das Ergebnis bewundern. Das sah gar nicht mal schlecht aus.

„Hm. Ungewohnt ... aber interessant."

„Du siehst gleich ein paar Jahre jünger aus."

Und sie im Spiegel hinter mir wie Nora in dem Alter. Nur hatte die nie hinter mir gestanden, als ich nackt im Bad stand. Und mich nicht beiläufig dabei von hinten umarmt. Hoppla.

„Findest du? Nun ... ja, sieht witzig aus. Ich lasse es so. Für heute zumindest. Danke dir."

„Wenn es trocken ist, kannst du nochmal mit den Händen durch, dass es nicht ganz so verklebt wirkt. Aber wirklich, steht dir."

Wenn du mir noch länger so dicht auf der Pelle sitzt, nicht nur die Haare. Sie kostete das aus. Ich ... auch. Scheiße.

„Schöner Mann. Gut ... dann helfe ich jetzt Mama mit dem Kochen. Du wirst dich ja leider wohl anziehen wollen."

„Es wäre opportun."

Oh, fuck, sie hatte nicht nur Sprüche drauf. Der Blick ging durch und durch. Und ihr fiel schon auf, dass sich nicht nur meine Haare jetzt anders anließen. Es war nicht der Kamm leicht geschwollen. Befriedigt grinsend verließ sie das Bad.

Abschütteln. Anziehen. Rüber in die Küche.

Wo meine Hilfe kategorisch abgelehnt wurde. Die beiden saßen einträchtig zusammen und schnippelten irgendwelches Gemüse. Nora schien von der neuen Frisur auch angetan. Okay, also hatte ich jetzt eine neue Frisur.

So nach und nach erzählten Nora und Nele Geschichten über Michail. Der mir immer unsympathischer wurde. Bei beiden gewann ich den Eindruck, sie mussten sich die Sachen von der Seele reden.

Von Nele kam weiterhin kein Spruch, weder wegen Nora und mir, noch irgendwelche nur an mich gerichteten Sachen. Ein rundum friedliches Essen also. Es war total lecker, was die beiden da zauberten. Und wundervoll zu sehen, wie sehr Nora aufgeblüht war.

Im Vergleich zu dem Häufchen Elend, das gestern noch permanent um ihre Fassung kämpfen musste. Die wundersame Wandlung Neles raubte ihr die trotzdem oft genug.

„Was machen wir heute noch?", erkundigte sich Nele.

„Oh ... weiß nicht, hast du irgendwelche besonderen Wünsche, Nora?"

Ah. Ja. Die hab ich auch.

„Du willst sicher das Berliner Nachtleben erkunden, ich verstehe das schon", meinte Nora seufzend. „Aber alleine würde ich dich hier nicht losziehen sehen wollen."

„Und du möchtest am liebsten zu Hause bleiben", stellte Nele ohne Vorwurf in der Stimme fest.

„Wenn ich ehrlich bin, schon. Auf jeden Fall nicht richtig auf Strecke."

„Es gäbe als Kompromissvorschlag einige nette Kneipen hier im Kiez, zwei davon nur die Straße runter. Eine davon hat auch viel junges Gemüse und die dazu passende Musik. Ist aber tatsächlich eine von denen, wo ich selbst gern mal abhänge."

„Kneipe? Klar. Gern. Mama?"

„Wenn es nur die Straße runter ist ... wenn's uns alten Leuten zu viel wird, und du dann noch länger dableiben möchtest ..."

„Ja, los, dann trinkt wenigstens eine Runde mit mir, und dann könnt ihr euch gerne absetzen."

Boah. Immer noch ein Muster an Beherrschung. Da tanzten doch bestimmt Sprüche Can Can auf ihrer Zunge. Wir stimmten zu, machten uns stadtfein und suchten die vorgeschlagene Lokalität auf. Es war ja noch recht früh, aber doch schon gut gefüllt.

Sogar ein Live-DJ war am Start, so Ambient-Zeugs, sehr angenehm zum Trinken, nicht so aufdringlich. Einige Touris da, und man sehe und staune, es dauerte keine volle Bierlänge und das Sorgenkind unterhielt sich angeregt mit zwei spanischen Frauen, die neben uns saßen.

Eigentlich hätten wir da schon den Flieger machen können, aber der Laden gefiel sogar Nora. Und die war eigentlich immer ziemlich wählerisch gewesen. Während Nele mittlerweile halb am Tisch der Spanierinnen saß, unterhielten wir uns über alles Mögliche, ohne dass irgendwas davon im Gedächtnis blieb.

Nach außen hin, beide entspannt, aber innerlich wurden wir immer unruhiger. Tranken dann relativ schnell unsere Gläser leer, und gaben unseren Abzug bekannt. Nele entließ uns ohne Spruch, mit einem vom Nora kredenzten Fünfziger bestens für die nächsten Stunden gerüstet.

„Soll ich uns noch ein Bier bringen?"

„Nee, lass mal, für mich nicht", wehrte Nora ab. „Nette Kneipe. Schön, dass sie gleich Leute gefunden hat, mit denen sie sich gut versteht."

„Ja, du bist für heute aller Sorgen um dein Kind entbunden."

„Und trotzdem nicht allein. Das ist schön", gurrte sie und schmiegte sich bei mir an.

Ich streichelte kurz ihr Gesicht, hob dann ihr Kinn an und küsste sie auf die Lippen.

„Ja, das ist schön. Dich hier bei mir zu haben. Dir geht es sichtlich besser. Das freut mich wirklich."

„Wir sollten reden", kam dann der Satz, den ich am allerwenigsten hören wollte.

„Okay."

„Ich weiß nicht, was das ist, was gerade zwischen uns passiert. Ob das normal ist, weil wir beide im Grunde lange einsam waren. Ich eben in meiner schrecklichen Ehe, du hier in deinem Single-Kloster. Ob wir einfach froh sind, dass jemand da ist, den wir lieben, vertrauen. Von dem wir wissen, dass sich diese Gefühle nie ändern werden, egal, was passiert."

„Stimmt sicher alles irgendwie. Was ist schon normal? Normal sind wir nie gewesen, glaube ich."

„Richtig. Aber alles, was bis jetzt geschehen ist ... ist halt nur ein bisschen über dem Bekannten. Sicher, was wir beide irgendwie brauchen und wollen und ... was grinst du so?"

„Wozu brauchst du Rechtfertigungen, für das, was du fühlst?"

„Ich muss mich mit dem, was ich tue, wohlfühlen."

„Das machte gestern schon den Eindruck, als ob das so war."

„Das war so, ja. Ich meine nur, vielleicht belassen wir es erst einmal auf dieser Ebene, verstehst du? Lassen es ganz langsam angehen, den Kopf ruhig dabei an ... ge ... schaltet ..."

„Sorry, ich wollte dich nicht ablenken. Dein Schenkel ist sicher auf einer anderen Ebene. War nur so verführerisch, weil du im Rock immer für mich das Signal zur Flucht war, nachdem du mich ... hm ... zurechtgewiesen hattest. Wenn du wüsstest, wie schwer das war, dich nicht mehr anzuschauen."

„Ich hätte nicht gedacht, dass du es schaffst. Zumindest im ersten halben Jahr hätte ich sofort gemerkt, wenn du schwach geworden wärst, glaube ich. Allein schon, weil ich keine Unterwäsche trug. Du hättest mehr als einen Moment hingeguckt."

„Du bist ja drauf. Warst drauf, was auch immer. Dir hat mir wehzutun offenbar zu viel Spaß gemacht."

„Nein, ich hätte wohl gar nichts gemacht. Na, dir irgendeine letzte eindringliche Warnung gegeben vielleicht. War dann beinahe enttäuscht, dass du durchgehalten hast. Irgendwie ... war es ja auch schmeichelhaft. Du hast mir nicht nur untern Rock geschaut. Und auf die Titten. Davor, meine ich."

„Allerdings. Du warst für mich ein Gesamtkunstwerk. Bist es immer noch."

„Hast du ... an mich gedacht ... wenn du ... ja, das habe ich vermutet. Ganz ehrlich, das hat mich irgendwie wütend gemacht. Dass du ... wie soll ich das sagen ... na, so über mich verfügen kannst. Mich für deine Lust missbrauchen."

„In meinem Kopf, wohlgemerkt."

„Ich weiß, das klingt jetzt lächerlich, aber so habe ich empfunden."

„Nicht lächerlich. Aber ich wäre nie auf die Idee gekommen, dass du über meine ruhelosen Augen hinaus gedacht hast. Ja, das musste sicher eigenartig für dich sein, der Gedanke. Ich habe ehrlich gesagt gar nicht viel drüber nachgedacht, wie du dich dabei fühlen musstest. Das tut mir auch leid."

„Ich habe viel von der Wut darüber, wie mich Männer, auch und sogar meine Freunde, behandelt haben, auf dich projiziert. Das weiß ich jetzt, aber das wusste ich damals nicht."

„Verstehe. Mir hat die Lektion, Frauen nicht nur als Lustobjekte zu betrachten, sicher auch gutgetan, davon mal ganz ab."

„Ja, du bist ein wunderbarer Mann geworden. Einfühlsam, zärtlich, respektvoll ..."

„Der kleine geile Teenager lebt aber auch in mir weiter, da mache ich weder dir noch mir etwas vor."

„Ehrlich. Mit anderen Worten, du hast alle Eigenschaften, die ich mir von einem Partner wünsche."

Ah. Langsam verstand ich, worauf sie hinauswollte.

„Du meinst, wenn wir uns aneinander abreagieren, wäre das vielleicht vage in Ordnung und zu rechtfertigen, aber du hast Angst, dass es für dich, mich oder beide schnell darüber hinausgehen könnte."

„Du nicht?"

„Ich weiß nicht. Du durchdenkst diese Sachen schneller als ich. Ich lasse mich eigentlich immer von meinen Gefühlen leiten, überwältigen, und sehe im Nachhinein erst, womit genau ich da umgehen muss."

„Ja, aber gerade bei diesen Sachen sollte man vorsichtig sein, oder wenigstens mit offenen Augen und bewusst darauf zugehen."

„Da hast du wohl recht."

„Natürlich. Ich habe immer recht, vergessen?"

„Wie könnte ich das jemals. Also halten wir fest: Ja, wir könnten miteinander schlafen. Wir wissen beide, dass wir die Linie auch gestern Abend notfalls schon hätten überqueren können. Aber es würde mit großer Wahrscheinlichkeit nicht nur Sex werden."

„Genau. Das sollte uns klar sein."

„Ja. Das sollte es. Wollen wir vielleicht ins Schlafzimmer? So irre bequem ist das Sofa leider nicht."

„Wollen wir das wirklich?"

„Ich kann nur für mich sprechen. Ich will."

Ah. Reden beendet. Schöner als mit diesem Kuss hätte sie ihre Antwort nicht geben können. Oh, mein Gott. Das fühlt sich anders an. Sie ... lässt sich jetzt voll drauf ein. Puh. Komm, lass uns rübergehen. Nimm meine Hand.

Wir zogen uns gegenseitig im Stehen aus. Blieben minutenlang eng umschlungen und in einem nicht enden wollenden Kuss stehen, bis mir wirklich die Knie weich wurden. Aber nur die, in der ganzen Zeit presste mein heißes, hartes Glied gegen ihren weichen Bauch.

Wir mussten beide lachen, als wir gleichzeitig nach dem Lösen des Kusses tief durchatmeten. Dann erreichten wir endlich das Bett. Nora, nackt, mit mir auf dem Bett. Diesmal nicht in meinem Kopf. Diesmal in voller Pracht. Wir saßen auf der Bettkante, küssten uns weiter.

Ich stöhnte auf, als sie mir an den Schwanz griff. Sie beendete den Kuss und sah sich eigenartig fasziniert den Gefangenen in ihrer weichen Hand an. Der wirklich extrem hart war, pochte und pulsierte.

In dem Augenblick, wo ich dachte, dass unser erstes Mal bestimmt ein kurzes Vergnügen werden würde, fing sie an, die Hand zu bewegen. Oh ... Nora ... das ... wird ... oh. Ihr beruhigender Blick informierte mich, dass sie ganz genau wusste, wohin das binnen kürzester Zeit führen würde.

Dass es das war, was sie jetzt für gut und richtig hielt. Dass sie mir zuallererst neben aller aufgestauter Lust auch Angst und Unsicherheit auf diesem Wege nehmen wollte. Und dies mit wenigen, gar nicht mal schnellen, aber kräftigen Schwüngen tat.

Schub um Schub spritzte auf ihren Körper, eine dickflüssige Erinnerung daran, wie lange es tatsächlich her war, dass ich selbst mal Hand angelegt hatte. Boah, war das viel. War es sonst vielleicht auch, aber in der eigenen Hand oder im Taschentuch sah das doch ganz anders aus.

Ja, ein solches war jetzt nicht in Reichweite. Aber mein T-Shirt konnte ich gerade noch so mit den Zehen bei ausgestrecktem Bein erreichen und heranziehen. Schnell säuberte ich Bauch und Brust meiner schönen Schwester, die das alles geduldig über sich ergehen ließ.

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