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Überfall

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„Meine, unsere Trauer ist nun endgültig vorbei. Jetzt endlich bin ich wirklich glücklich und frei."

Verstand Luise, was vor sich ging? Hatte sie wirklich ähnlich für ihren Bruder empfunden? Aber nie etwas in der Richtung zu tun gewagt? Die beiden Frauen sahen sich lange an, und nickten sich dann im stummen Einverständnis zu, bevor Luise uns die nächste Runde Kuchen aufdrückte.

Luise schaltete danach von sentimental zu lustig. Hatte eine Vielzahl von kuriosen und wirklich lustigen Begebenheiten, die ich nur zum Teil bereits kannte. Wir lachten viel und lange, da sie auch urkomisch erzählen konnte. Auch und insbesondere, wenn sie dabei berlinerte.

Wir verbrachten zwei wirklich nette Stunden mit ihr, und versprachen, das in baldiger Zukunft zu wiederholen. Abends beteiligten wir uns alle an den Vorbereitungen zum Kochen, das Kochen selbst wollte Nora sich nicht nehmen lassen.

„Sagt mal, hattet ihr auch den Eindruck, Luise hat mitbekommen, was zwischen euch läuft?", überraschte mit Nele einmal mehr.

„Ich schon irgendwie", erwiderte ich trotzdem sofort.

„Ja. Sie weiß es. Das habe ich deutlich gefühlt. Und sie ist froh für uns. Weil das, was wir jetzt leben, ihr immer verwehrt geblieben ist."

„Na, so wie ihr beide am Strahlen seid, ist es eigentlich kein Wunder. Da hatte sie wirklich recht, Mama, kein Schatten der Trauer mehr. Nur noch pures Glück. Und Liebe."

„Das lässt sich nicht gut verbergen. Ich freue mich auf den Tag, wo ich das auch bei dir sehen werde."

„Du wirst lachen, ich mich auch."

„Ein bisschen zufriedener als noch bei deiner Ankunft wirkst du allerdings auch", wagte ich zu bemerken.

„Ich freue mich halt für euch. Und fühle mich sauwohl hier. Kann Schniefke das Grün hier fressen?"

„Von den Mohrrüben? Natürlich, das liebt er. Gib es ihm ruhig."

„Später, ich dachte, ich lasse ihn erst noch ein bisschen laufen. Oder soll ich dir noch was helfen, Mama?"

„Nein, jetzt verschwindet ihr bitte beide hier aus der Küche, ich muss mich jetzt konzentrieren. Das Rezept ist nicht einfach, und ihr seid beide zu zart besaitet, um meine Flüche dabei ertragen zu können. Hopp!"

Während Nele sich mit Schniefke amüsierte, der sie ja vom ersten echten Kontakt an, nachdem er von ihr zunächst für eine Ratte gehalten wurde, ins Herz geschlossen hatte, machte ich mich an das Design für Neles-Geburtstagsgutschein.

„Wollen wir eigentlich was trinken gehen? Ich meine, immerhin gibt es um zwölf was zum Anstoßen."

„Ja, vorher raus, gerne, aber um zwölf wäre ich dann gerne schon zurück", erwiderte sie, während sie Schniefke auf ihrem Schoß streichelte, ohne aufzusehen.

„Aufgeregt?"

„Sollte ich das sein?", kam ihre blitzschnelle Replik, wo sie dann doch aufsah.

„Nun, es ist ein bedeutsamer Tag für dich. Ich erinnere mich daran auch noch. Den größten Teil zumindest. Wir waren damals dem Alkohol recht zugetan. Na, nicht nur dem."

„Mama hat das mal erwähnt, du warst in meinem Alter ganz schön wild, hm?"

„In ihren Augen sicher schon. So viel war das gar nicht, ich habe halt gekifft und ab und zu mal mit LSD experimentiert. Paar andere Sachen auch noch, aber hauptsächlich das."

„Kiffen tut doch jeder."

„Dass du da Erfahrungen hast, wundert mich nicht. Auch am Freitag, nicht?"

„Ja, wir haben noch eine Weile draußen gesessen, irgendwann ging halt was rum. Immerhin ist es Berlin."

„Immerhin ist es Berlin, genau. Es gibt noch ein paar andere schöne Kneipen, aber wenn es dir dort so gut gefallen hat, können wir meinetwegen auch da wieder hin."

„Sollten wir nachher zusammen entscheiden. Lässt du ihn eigentlich immer nur hier laufen?"

„Schniefke? Ja, wir haben ja leider keinen Garten oder sowas. So einfach mit in den Park nehmen, geht leider nicht, da müsste man richtig ein Stück absperren, sonst sehe ich ihn bei aller Liebe nie mehr wieder."

„Ja, die Freiheit geht in dem Fall wohl über alle Liebe."

„Meinst du, dein Vater ruft dich an, morgen, meine ich?"

„Ich glaube, er ist zu feige. Wahrscheinlich wird er texten, oder eine Karte verspätet schicken, oder so."

„Weiß er, wo ihr seid?"

„Ja, ich habe es ihm geschrieben. Keine Angst, er wird hier niemals auflaufen. Er trauert der Ehe bestimmt nicht hinterher."

„Aber euer Verhältnis war in Ordnung?"

„Normal, glaube ich. Er ist halt ein Kontrollfreak. Keine Meinung außer seiner eigenen ist gültig. Er hat mich nie schlecht, aber auch nie anders als ein Kind behandelt. Es hat ihm nicht gepasst, dass ich öfter Mamas Partei ergriffen habe, wenn es zu Streitigkeiten kam. Dann hat er oft tagelang nicht mit mir geredet. Er kann eigene Fehler nicht wirklich eingestehen, tut aber so, als würde er das tun. Trotz allem ist er aber mein Vater, und wird es immer bleiben."

„Nora hatte Befürchtungen ... na, dass du ihn ranziehen wolltest ..."

„Echt? Das hat sie wirklich geglaubt? Ja, das sollte sie und er auch. Vor allem er. Das war meine kleine Rache für das tolle Versprechen. Ich habe ihn damit ganz schön ins Schwitzen gebracht. Er war dem Gedanken sicher nicht abgeneigt."

Tsss, kleines Luder. Das konnte ich mir nur zu gut vorstellen. Wir unterhielten uns noch weiter ausführlich. Sie taute richtig auf, redete wie ein Wasserfall. Erzählte mir von Ibiza, Sachen, die ihre Mutter zum Teil nicht wissen durfte, wie sie mir eindringlich erklärte.

Bewies damit aber tatsächlich gleich, dass sie mir wirklich total vertraute. Erzählte aber auch, wie sehr sie unter den Spannungen und ständigen Streitigkeiten ihrer Eltern gelitten hatte. Mit Nora mitgelitten hatte, vor allem, aber nicht nur. Sie hatte eigentlich schon mit dem Gedanken gespielt, auszuziehen.

Wir merkten nicht einmal, wie die Zeit verging, und waren beide erstaunt, als wir zum Essen gerufen wurden. Nora konnte gut kochen, das wusste ich, aber hier hatte sie sich selbst übertroffen. Was zur Folge hatte, dass wir vollgefressen zunächst viel zu träge waren, um rauszugehen.

Zum Essen hatten wir eine gute Flasche Wein aufgemacht. Der Wein war nicht nur gut, sondern auch schwer, und gegen zehn hatten wir sie geleert und alle leicht einen am Segel. Was dazu führte, dass wir beschlossen, nicht noch rauszugehen.

Langsam konnte man trotz der allgemeinen Lockerheit der Atmosphäre Nele eine gewisse Spannung ansehen. Würde sie enttäuscht sein? Ein wenig, sicher. Na, dann hoffen wir mal, dass unsere beiden „Trostpflaster" das ausreichend kompensieren.

Nora und ich erinnerten uns einer alten Familientradition in unserer Familie und ich holte die Rommé-Karten raus. Nele kannte das Spiel aber nur dem Namen nach und hatte nach der ersten Partie dann prompt keine Lust mehr.

Sie verwickelte uns stattdessen in ein Gespräch über unsere Kindheit und Jugend, wir trugen einige Anekdoten vor und lachten viel dabei. Dann mussten wir unser erstes Mal für sie beschreiben. Oje. Immerhin machte Nora den Anfang.

„Es war also nicht wirklich, was ich erwartet hatte", schloss sie ihre Erzählung. „Kurz und alles andere als ein Vergnügen. Es hatte halt richtig weh getan."

„Man gut, dass mir das erspart bleibt. An Spielzeugen hat es mir nicht nur in dieser Wohnung nie gemangelt. Identische Aufbewahrungsorte bei euch beiden, übrigens, Verstecke würde ich das nicht mal nennen wollen."

„Du bist mir so eine Marke."

„Na los. Du jetzt. Hosen runter. Wie war dein erstes Mal?"

„Tja, wie war das. Erstmal, ich war tatsächlich schon neunzehn. Siehst du, man kann auch Geduld haben. Oder, ehrlicherweise wie in meinem Fall, vorher einfach kein Angebot. Wir waren zelten, zu dritt, drei Burschen halt. Auf dem Campingplatz haben wir dann zwei Mädels aus Düsseldorf kennengelernt. Die waren recht witzig."

„Älter? Jünger?"

„Ein bisschen älter, die eine war zweiundzwanzig und ihre Freundin sogar schon vierundzwanzig. Na, wir hatten eine Kiste Bier mit, und die Damen konnten weiß Gott bechern. Irgendwann ging dann die Knutscherei los. Ohne meine Beteiligung, war ja klar gewesen, dass einer leer ausgehen muss. Dabei hatte ich mit der Jüngeren schon den ganzen Abend tiefe Blicke ausgetauscht. Meine Kumpels hielten allerdings wenig von derlei Annäherungen. Und haben sich die Mädels einfach geschnappt."

„Torte war ziemlich schüchtern. Ich glaube, mit mir aufzuwachsen, hat ihm einen gehörigen Respekt vor Frauen eingeflößt."

„So könnte man das auch nennen. Nun, ich teilte mir zu allem Überfluss auch noch ein Zelt mit Jens, der andere Kumpel hatte ein Ein-Mann-Zelt. Ich beschloss also, Jens und Anja, das war die ältere der beiden, das Zelt für die Entwicklung ihrer amourösen Begegnung zunächst allein nutzen zu lassen. Setzte mich stattdessen alleine ans Lagerfeuer und haute mir eine heftige Tüte rein, um hinterher schlafen zu können."

„Weil du annahmst, dass sie länger miteinander beschäftigt wären", vermutete Nora.

„Genau. Ich hatte mich mit dem Bier zurückgehalten, da meine letzten zwei Begegnungen auf den Knien vor der Kloschüssel geendet hatten. Jens nicht, und es stellte sich heraus, dass er wohl zu betrunken war, um ihn hochzukriegen. Was Anja nicht gut aufnahm. Das war total peinlich, sie kam aus dem Zelt gestürmt, setzte sich neben mich und bekam die letzten Züge von meiner Tüte, während Jens mit seinem besoffenen Kopp ihr hinterherrief, sie solle sich einfach nur gedulden, er versuchte, ihn hart zu wichsen."

Nele und Nora amüsierten sich königlich über diese Geschichte, und kicherten vor sich hin. Ja, es war total bizarr gewesen.

„Anja schüttelte nur den Kopf, schaute mich merkwürdig an, und fragte dann, ob ich sie zu ihrem Zelt bringen könnte, was auf der anderen Seite des Zeltplatzes lag. Der Weg dahin war nicht beleuchtet, von einigen Zelten, in denen Licht brannte, einmal abgesehen. Verständlich also, und natürlich habe ich das gemacht. Breit, wie ich war, bin ich dann im Dunkeln über eine Befestigungsschnur gestolpert und lang hingeschlagen. Anja fand das enorm komisch, machte Sprüche, und wollte mir dann aufhelfen. Das klappte nicht so ganz, stattdessen lag sie plötzlich auf mir drauf. Na, und wo sie da doch schon mal lag, wollte sie probieren, wie das Küssen mit mir denn so wäre."

Ich pausierte unwillkürlich, weil die Szene vor meinem geistigen Auge sehr plastisch noch einmal ablief. Ich war völlig überwältigt davon gewesen, wie sich ihre Küsse von denen vorheriger Freundinnen unterschieden hatten.

„Ja, gut, das probierte sie ausgiebig und war mit dem Ergebnis wohl zureichend zufrieden. Wir standen auf und stellten beide fest, dass nicht nur wir das getan hatten. Sie hatte es plötzlich sehr eilig, wir rannten richtig zu ihrem Zelt. Kaum drinnen, zog sie sich ihr Höschen runter, sie trug so einen Jeansrock, und half mir dann ungeduldig, meine Hose aufzumachen. Sie ließ mir nicht mal Zeit sie mir ganz runterzuziehen, zog mich auf sich, und führte ihn gleich ein. Ich wusste irgendwie überhaupt nicht, wie mir geschah. Was wie zu machen war, verstand ich so halbwegs, und es fühlte sich nach kurzer Zeit richtig toll an. Gar nicht mal so viel später dann zu toll. Auch mein erstes Mal war ein kurzes Vergnügen."

Mutter und Tochter schmunzelten verständnisvoll.

„Die arme Anja sah ganz schön frustriert aus, aber wollte nichtsdestotrotz zumindest noch weiter knutschen. Bei der Gelegenheit fiel uns dann auf, dass es wohl selbst meinem Schwänzlein zu flink gewesen war. Er kam einfach nicht runter. Das nutzten wir dann dementsprechend, und das zweite Mal war dann schon deutlich mehr nach ihren Vorstellungen."

„Ende gut, alles gut", freute sich Nora. „Kam sie denn auch zum Abschluss?"

„Beim zweiten Mal noch nicht", gestand ich ein. „Erst beim dritten Mal. Beim vierten auch. Nicht vergessen, ich war neunzehn. Und hatte gerade den heiligen Gral entdeckt."

Das fanden die beiden enorm komisch und hielten sich die Bäuche vor Lachen. Es dauerte eine Weile, bevor sie sich einkriegten. Nora ging dann vorsorglich aufs Klo, weil das fast zu einem Unfall geführt hätte, wie sie angab.

„Na, dann hoffe ich mal, dass mein erstes Mal ein wenig länger dauert", sinnierte Nele.

„Ich drücke dir die Daumen."

„Nur mir?"

„Allen Beteiligten. Wie spät ist es?"

Das war jetzt fast ein bisschen fies, zugegeben.

„Zwanzig vor. Der Countdown läuft."

Och, Nele. Wo blieb denn Nora? Die hoffnungsvollen Blicke ihrer Tochter waren kaum zu ertragen. Sie verließ zu allem Überfluss noch den Sessel, und kam zu mir aufs Sofa. Schlang einen Arm um mich, schaute mir verträumt und tief in die Augen.

„Öhm ... alles okay?"

„Ja. Ich freue mich."

Warum, worauf, oder für wen, klärte sich dann nicht. Weil Nora aus dem Bad kam. Nur zu Stippvisite offenbar, denn sie war nackt.

„Ich habe mir gleich die Zähne geputzt. Ich geh' schon mal ins Bett", informierte sie uns, bevor sie wieder verschwand.

„Geh du ruhig als nächstes", schlug ich vor, so konnte ich ja den Gutschein und die Karte, die wir im Supermarkt noch mitgenommen hatten, an ihr vorbeischleusen.

Beides vertraute ich Nora an, die sich ausgiebig von mir streicheln und küssen ließ, bis ihre Tochter hinzukam. Irgendwie komisch fühlte ich mich schon. Ich würde mit Nora vor den Augen ihrer sicher leicht oder ziemlich frustrierten Tochter Sex haben.

War das wirklich so eine gute Idee, und nicht nur für uns, da wir uns zukünftig nicht mehr zurückhalten mussten? Auf der anderen Seite ... war der Gedanke auch wieder aufregend. Sie könnte ja ... die Inspiration nutzen, um sich selbst ...

Öhm ... nicht jetzt dran denken, wenn ich mit einem Ständer zurückkomme, ist das sicher missverständlich. Die beiden saßen mehr oder minder aufrecht im Bett, als ich zurückkehrte, Nele hatte ihren Kopf an ihre Mutter gelehnt, die ihr das Haar streichelte.

„Was macht der Countdown?"

„Drei Minuten. Hast du den Sekt vergessen?"

Oh, Schreck, hatte ich tatsächlich. Also in die Küche gerannt, eine Kaffeetasse mit dem heraus fliegenden Korken zerstört und blitzschnell die bereitgestellten Gläser gefüllt. Gerade noch rechtzeitig zurück, um die letzten fünfzehn Sekunden wie zu Silvester runterzuzählen.

Wir intonierten „Happy Birthday", wobei ich mich weitestgehend zurückhielt, denn Nora konnte im Gegensatz zu mir singen. Dann wurde das Geburtstagskind erst von ihrer Mutter, dann von mir geküsst, wobei der auf der Wange geplante Kuss auf ihre Lippen entführt wurde.

Und eine vorwitzige Zunge gerade noch so zurückweichend abgefangen werden konnte.

„Nicht so stürmisch, junge Frau", wehrte ich grinsend ab.

Nora reichte ihr stumm die Karte und den Umschlag mit dem Gutschein, der dort wegen seiner Größe nicht reingepasst hatte. Nele schaute sich erst die Karte an, dankte uns, und öffnete den Umschlag. Verblüfft schaute sie auf den Gutschein.

„Wow, Führerschein? Das ist ja ein heftiges Geschenk", schien sie sich zu freuen. „Danke. Von euch beiden, nehme ich an?"

Ich nickte bereits, als Nora das schon relativierte.

„Eigentlich von Torsten, denn an den Kosten kann ich mich derzeit nicht beteiligen."

Entsprechend stürmisch wurde mir dann nochmal gedankt, wobei sie sich diesmal mit einem Kuss auf meine Wange begnügte. Langsam schien nämlich gleichzeitig einzusinken, warum sie so ein großes Geschenk bekommen hatte.

Sie gab sich Mühe, ihre sicher vorhandene Enttäuschung nicht zu zeigen, drückte mich noch einmal und löste dann ihren um mich geschlungenen Arm.

„Darüber hinaus haben wir uns über deine anderen Wünsche unterhalten", setzte Nora mit einem feinen Lächeln an.

Sofort fokussierte sich Neles Aufmerksamkeit auf sie.

„Wir waren uns einig, dass es für uns kein Problem wäre, in deinem Beisein Sex zu haben."

Es blitzte richtig in Neles Augen. Wahrscheinlich freute sie sich darüber mehr als über die Führerscheinkosten. Das war auch an ihrer verbalen Reaktion ablesbar.

„Hey. Ihr seid wirklich lieb. Danke, danke, danke."

Und dann überraschte meine Schwester uns beide, als sie fortfuhr:

„Nun ist es ja schon ziemlich spät, und Torsten muss früh raus. Also wirst du das sicher erst morgen erleben."

Oh. Aha. Hm. Schade eigentlich. Okay ...

„Versteh schon, kein Thema", beeilte sich Nele zu sagen.

„Immerhin ist es dein erstes Mal. Diese Nacht gehört nur dir", schloss sie schmunzelnd und sah mich voller Liebe an. „Euch."

Nele erstarrte, sah ihre Mutter verwirrt und ungläubig an. Es ging mir ähnlich, denn ich hätte nicht gedacht, dass sie ihre Meinung so schnell ändern würde. Eigentlich hätte sie mir ja auch mal einen Ton sagen können. Ich kriegte irgendwie mental gerade nicht die Kurve.

Aber Nele, die nun vollends begriffen hatte, was ihre Mutter ihr da geschenkt hatte. Sekunden später umarmte sie ihre Mutter so stürmisch, dass die mit ihr umsank. Und war nun diejenige, die sich mit der Kuss-Freude ihrer Tochter auseinandersetzen musste.

Ich gehe mal davon aus, dass sie ihr einfach nur ein Schmatzerl verpassen wollte, um ihrer Begeisterung Ausdruck zu verleihen. Denn sie schien selbst überrascht, als da plötzlich ein richtig heftiger Zungenkuss draus wurde.

Nicht weniger ihre Mutter, die mit geweiteten Augen ihre Tochter anstarrte, als diese ihre Lippen nun löste. Sie starrten sich einige Sekunden nur an, dann kehrten Neles Lippen zu ihren zurück, und das Ganze wurde sehr viel zärtlicher wiederholt.

Also gut. Den Verlauf des Abends hatte wohl keiner vorausgesehen. Ich hatte seit drei Jahren nicht einen Tag bei der Arbeit gefehlt. Wir brauchten erst am dritten Tag eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung, sonst reichte die einfache Meldung.

„Wisst ihr was, ich schenke mir die Arbeit morgen mal", brach ich die atemlose Stille, die dem Ende ihres zweiten Kusses gefolgt war. „Achtzehn wird man nur einmal. Sich aller Möglichkeiten bewusst, ähnlich selten. Oder was meint ihr?"

„Ich weiß gerade nicht, was abgeht", gab Nele zu. „So wichtig ist das wahrscheinlich auch nicht."

„Was soll ich denn sagen?", lamentierte Nora.

Entschied sich dann, komplett aufs Sagen zu verzichten, und stattdessen ihre Tochter zu einem weiteren Kuss heranzuziehen. Der war nicht nur zärtlich, nicht so wild wie der erste, aber schon mit einigem Nachdruck vorgetragen.

Von Noras Händen zudem untermalt, die unablässig über den Rücken und dann das knackige Hinterteil ihrer schönen Tochter strichen. Hui. Jetzt wurde es richtig warm. Sollte ich sie einfach nur machen lassen?

Nein, schauen wir doch mal wie das ist, wenn ich mitmische. Ich legte mich neben die beiden und unterstützte Noras Streicheleinheiten, glitt dabei auch über ihre Hände. Sie lösten den Kuss und schauten mich gleichzeitig an.

Mein Lachen kam aus dem Nichts und erwies sich als enorm ansteckend.

„Wir sind schon eine ganz spezielle Familie", bemerkte Nora sehr richtig. „Machen wir das jetzt wirklich?"

„Ich wäre unbedingt dafür", wusste Nele zu berichten. „Und möglichst bald, ich ... ooh ..."

Ja, den Grund hatte ich vermutet und war mit einem Finger der Sache auf den feuchten Grund gegangen.

„Du möchtest, dass sich da jemand drum kümmert. Ich mach' ein bisschen Platz und du legst dich zwischen uns. Und wir kümmern uns beide, was meinst du, Schwesterherz?"

„Willst du das wirklich ... ich meine, dass ich dich anfasse und so?"

„Frag Torsten, der Gedanke löst einiges in mir aus."

„Ja, sie freut sich feucht auf dich. Nun komm schon, dir geht es doch wahrscheinlich nicht anders."

„Sagt mal, muss das mit Begleitkommentar laufen, oder küsst mich vielleicht langsam mal einer?", beschwerte sich Nele, die sich nun zwischen uns abgelegt hatte.

Da hatte sie natürlich recht, und da ich mich vorhin noch so edelmütig gewehrt hatte, schien es nur recht und billig, ihr zu zeigen, was ich außer Überraschung über Noras Einlenken noch von der Idee hielt, mit ihr zu schlafen. Wie sehr ich dem entgegensah.

Ein Zittern lief durch ihren Körper, als ihre Mutter nun auch ihrer Vorderseite ihre Aufwartung machte, ihre Brüste sanft streichelnd liebkoste, dann tiefer wanderte, mit ihren Fingerkuppen über ihren Bauch glitt. Ich küsste mich analog dazu ihren Hals hinab.

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