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Urlaub in Südfrankreich

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Die Rückfahrt war ebenso langweilig. Cocktails für den Jaco, Viola ließ sich von Peter Knoten zeigen, Uschi sonnte sich und Lisa war unter Deck und hörte Musik. Ich machte nichts, oder hing viel mehr meinen Gedanken nach: Lisa.

Abends gingen wir ins Dorf in der Nähe des Campingplatzes und aßen in einem kleinen Restaurant. Lisa war am Wohnmobil geblieben und ich hätte es besser auch getan. Peter und Johannes Carl dominierten alles, schimpften über die faulen Franzosen, die faulen Deutschen, die dummen Österreicher und fühlten sich gemeinsam als Herrenmenschen. Uschi und Viola pflichteten ihnen wunschgemäß bei. Auf Bemerkungen meinerseits, dass manche Menschen auch schlechtere Bedingungen hätten und Österreicher nicht dumm wären, wurde ich als weltfremder Linker abgetan und mild belächelt. Ich erkannte meine Viola nicht wieder, sie wusste doch von ihren Eltern, dass es oft an den Bedingungen lag. Peter und Johannes Carl hatten beide nur geerbt und Uschi günstig geheiratet. Ich ging dann allein zum Vorzelt. Lisa schlief wahrscheinlich schon und allein Rex leistete mir bei einer Dose Bier Gesellschaft.

16. Dies und das

Die Tage verrannen, ich ging oft allein baden oder nahm Rex mit zum Hundestrand. Uschi achtete darauf, dass mein Einfluss auf Lisa möglichst klein blieb. Sie hatte sie einfach zu einem Segelkurs angemeldet. Es gab zwar richtig Zoff und Lisa war sauer, aber sie gab dann doch klein bei. Die ersten beiden Tage war sie noch da, dann machte der Kurs eine Ausfahrt und sie war dann für ungefähr eine Woche weg. Ich hielt mich an Rex und spielte viel Beach-Volleyball mit ein paar Jungs und Mädels, die ich abends bei einem (oder zwei oder drei) Flaschenbier kennengelernt hatte. Viola ging lieber mit den anderen zum Boot und fuhr mit ihnen langweilige Inseln ab. Ich ging auch noch einmal mit, aber es war einfach nur langweilig, nicht mal Lisa war als optischer Stimmungsaufheller dabei. Sie waren auch ganz froh, dass ich nicht mehr mitkommen wollte, so konnte Rex bei mir bleiben und sie waren ihn los. Ich fand Unterhaltung bei der alten Nachbarin, die mir jeden Tag ihre Scheide zeigte. Ich fand es faszinierend, dass sich ihre Scheide einfach so von selbst öffnete und mir den Blick auf das Loch gestattete. Meine Erektion war dann immer wunderbar und ich wichste mehrfach zu ihren dicken Schenkeln mit dem offenen Loch. Die High-Society machte auch mal einen dreitägigen Ausflug und ich konnte sogar dann mal in einem richtigen Bett schlafen.

So vergingen meine Tage eigentlich ganz nett. Und oft war mit eine Pommes mit einem Hacksteak an dem Kiosk lieber als mit den hohen Herrschaften in einem wichtigen Restaurant zu speisen. Außerdem musste ich nicht wie Klein-Willi hinten in der Mitte auf dem Notsitz Platz nehmen. Peter fuhr hin, neben sich Jaco und hinten Viola und Uschi. Da sich die zwei Herren regelmäßig betranken, fuhr Viola oder Uschi zurück. Langweilig.

Zu Beginn der dritten Woche kam Lisa mit dem Segelschein zurück und sie war sogar stolz darauf. Alle brannten wieder darauf mit dem Boot rauszufahren und Lisa bei ihren neuerworbenen Künsten zu begaffen.

Ich hatte zwar schon versucht Viola zum Bleiben zu überreden, damit ich mal wieder echten Sex hatte und nicht nur die sinnlose Wichserei zur offenen Fotze einer älteren Dame. Nein, echten Sex mit Reinstecken in eine warme, feuchte und halbwegs enge Vagina. Viola wieder zu ficken und so wieder zueinander zu kommen. Aber sie wollte immer nur segeln, wichtig sein, dazugehören. Außerdem fuchste es mich noch, dass ich bei unserem letzten Sex nicht abspritzen konnte, ich fühlte mich wie ein Looser.

„Wir gehen nochmal drei Tage raus", sagte sie.

„Komm, lass uns doch mal was gemeinsam machen", antwortete ich.

„Gemeinsam, Du bist es doch immer, der etwas anderes macht. Deine seltsamen Saufkumpanen, Du passt Dich nicht an. Du spielst immer den Außenseiter, Martin, gemeinsam, ne du bist es!"

„Ok, ich passe eben nicht so gut zu den anderen."

„Du strengst Dich auch nicht an", unterbrach sie mich.

„Bleib doch bitte bei mir, wir können was gemeinsam machen, nur wir."

„Nein, ich gehe segeln. Was Du machst, ist mir egal. Ich gehe segeln. Es ist das letzte Segeln und das erste Mal bei Lisa", sagte sie hart.

Ich blieb da und Rex bei mir.

17. Der letzte Segeltörn

Viola und Peter hatten wieder das Boot hergerichtet. Viola blieb auf dem Boot und Peter holte die anderen. Viola hatte sich nicht einmal von mir verabschiedet. Ich war echt sauer auf sie. So blieb ich eben bei Rex.

Kaum waren sie weg, da schaute ich auch schon zu Gisela, meiner alten Fotzenkuh von nebenan. Sie wusch noch ab und da war es nicht mehr lang hin, dass sie mir wieder die Möse samt offenstehenden Loch zeigen würde. Es dauerte noch eine halbe Stunde und ich konnte meinen Samen dank Gisela wieder ins Taschentuch spritzen. Rex schnüffelte wieder am Schritt als ich aus dem Wohnmobil ins Vorzelt trat. Ich ging zum Hundestrand und Rex freute sich. Ich aß am Kiosk eine Pizza und ging am frühen Abend wieder zurück zum Wohnmobil. Ich wunderte mich, dass das Vorzelt offen war. Ich ging zum Vorzelt und hörte Viola und Peter drinnen im Wohnmobil. Ich war erstaunt und ging rein. Sie packten gerade eine Tasche.

„Was ist los?", fragte ich.

Beide erschraken zu Tode.

„Du hast mich erschreckt!" herrschte mich Viola an.

„Ja, ihr mich auch! Ich dachte ihr seid auf dem Boot."

„Joca ist vom Boot gestürzt und schwer verletzt im Krankenhaus", sagte Peter vorwurfsvoll, als könnte ich ahnen, dass was passiert ist.

„Schlimm?"

„Ja, sehr schlimm."

Dann erzählte Peter mir, während Viola weiter ein paar persönliche Dinge für Joca packte, dass Joca noch im Hafen mit dem Rücken auf die Reling und dann ins Hafenbecken gefallen war. Er hatte im Hafenbecken unglücklich einen Poller oder so ein Ding jedenfalls mit dem Rücken getroffen, dass er bewusstlos war. Ein anderer Segler hatte ihn dann gerettet und der Notarzt hatte ihn wegen der schweren Rückenverletzung in Krankenhaus gebracht. Peter hatte Uschi und Lisa hingebracht. Er ist jetzt mit Viola hergekommen und sie holen nur das Nötigste. Mehr wüssten sie jetzt auch noch nicht.

Ich bot an, dass ich mit ins Krankenhaus kommen könnte. Aber Viola bügelte mich nur ab, dass Hunde nicht willkommen sind und ich auf Rex aufpassen sollte. Außerdem würde sich Uschi eher über meinen Besuch aufregen. Ich fand Viola fies.

Ich wartete bis spät in die Nacht. Uschi und Lisa hatten verheulte Augen. Peter erzählte mir, dass das Rückenmark anschwoll und eine Lähmung nicht ausgeschlossen werden konnte. Johannes Carl wäre jetzt in einem künstlichen Koma. Peter hat schon herumtelefoniert, ob ein Transport nach Deutschland in eine Spezialklinik möglich wäre. Laut den Ärzten wäre aber eine Verlegung nicht möglich. Frühestens in drei oder gar vier Wochen, aber eigentlich konnten sie noch gar nichts sagen.

18. Entscheidung

Am nächsten Tag fuhren die vier wieder ins Krankenhaus und ich schaute nach Rex. Gisela und ihr Mann Robert kamen rüber, da sie den Unfall mitbekommen hatten. Ich unterhielt mich mit den beiden. Sie waren ganz nett und ich musste auf aufpassen, dass ich nicht einem Pawlowschen Reflex unterlag und bei Giselas Anblick einen Steifen bekam. Aber so überbrückte ich die Zeit mit den beiden bis Viola und Peter wieder kamen.

„Also", begann Viola und wurde von Peter schon unterbrochen.

„Johannes Carl geht es nicht gut. Er bleibt vorerst im Koma. An einen Transport ist die nächsten vier Wochen nicht zu denken. Aber am Montag muss Uschi und Viola wieder an der Schule sein."

„Und Peter hat ein paar wichtige Treffen mit Kunden. Da haben wir gedacht", fuhr Viola schnell fort: „Das Uschi, Peter und ich wieder mit dem BMW nach Deutschland fahren und dort alles für den Rückflug organisieren. Lisa bleibt als unsere Kontaktperson hier."

„Und ich?"

„Ich habe vorgeschlagen, dass Du Lisa unterstützt. Sie ist doch erst 19 und Du kannst auch das Wohnmobil fahren, Rex kann eh im BMW schlecht mit und Du hast keine Verpflichtungen."

„Äh", ich war sprachlos.

„D'accord?!", sagte Peter: „Ich finde das klingt doch vernünftig."

„Martin macht das, stimmt doch?", stimmte Viola bei.

In meinem Gehirn ratterte es. Ich hier allein mit Hund, Lisa und einem Invaliden. Ich hatte keine Lust. Aber im Prinzip klang es logisch. Lisa hatte Abitur, nichts zu tun und ich hatte zwar zu tun, aber es war leicht verschiebbar.

„Ich finde das klingt vernünftig", sagte Gisela. Robert nickte nur. „Und ich koche euch beiden auch mal was Leckeres", fügte Gisela hinzu. Robert nickte wieder und grummelte ein „Ja, machen wir."

„Also großartig, dann wäre das geklärt", sagte Viola.

Ich hatte wie immer keine Chance.

Viola und Peter fuhren wieder ins Krankenhaus. Sie kamen spät, sehr spät wieder. Sie waren noch im Restaurant gewesen und hatten mir Reste mitgebracht, Rex und ich teilten uns die Abfälle redlich.

19. Abfahrt

Uschi, Viola und Peter fuhren zwei Tage später am Freitag nach Deutschland zurück. Lisa heulte als ihre Mutter ging. Viola verabschiedete sich von mir. Ich hätte mir noch ein wenig Zweisamkeit erhofft, aber es war einfach nicht die Zeit dazu, da sie noch Joca besuchen wollten.

Lisa blieb verheult bei mir stehen.

„Hey, Lisa, wir bekommen alles hin. Wir besuchen Deinen Vater jeden Tag mit dem Roller. Und ich verspreche Dir, alles wird wieder gut!", ich nahm sie in den Arm.

„Versprochen?"

„Versprochen!"

Ich räumte mein Zeug ins Wohnmobil. Dann ging ich mit Lisa und Rex ein wenig spazieren. Zu Beginn ging sie schweigend neben mir her.

„Ich bin dir echt dankbar, dass Du da gegenblieben bist. Am Anfang wollte sich Peter noch opfern und mit mir allein dableiben. Ich fand die Vorstellung zum Fürchten. Viola war aber ganz versessen darauf, dass Peter mitging."

„Jaja, ich weiß, ich bin der, der keinen Job hat und genügend Zeit. Die anderen sind viel wichtiger. Deine Mutter und Viola müssen am Montag wieder zur Schule und Peter hat wichtige Kundentreffen."

„Hat er doch gar nicht"

„Wie?"

„Ja, er hat doch so eine seltsame Firma, Finanzierungen, nicht mal sonderlich groß, ich weiß auch nicht, was er macht. Aber er hat selbst gesagt, dass er locker noch vier Wochen dranhängen kann. Ich dachte, dass Du freiwillig dableibst."

„Jetzt verstehe ich gar nichts mehr. Viola und er haben mir doch erklärt, dass er wichtige Kundentreffen hat und deshalb zurück muss. Wie kann er da vier Wochen Zeit haben?"

„Weiß ich jetzt auch nicht? Und ich dachte, Du bleibst meinetwegen hier!", schmollte sie leicht.

„Ja, nein, doch, ich, ach Mist, das hat mir die Entscheidung hierzubleiben leichter gemacht. Mit Deiner Mutter wären nach höchstens einer Stunde schon die Fetzen geflogen. Mit Dir ist es schon angenehmer."

„Danke!", sie lächelte.

„Aber es kommt mir schon komisch vor, dass Viola mich anlügt."

20. Offenbarung

Im Wohnmobil schlief es sich wesentlich besser.

„Steh auf! Du Schlafmütze!", holte mich Lisa aus meinem Traum.

„Was", mehr bekam ich nicht raus.

„Frühstück ist fertig", dabei hüpfte sie nach draußen.

Es gab ein Frühstück, Baguette, Croissants und heißen Kaffee. Wir ließen uns Zeit und fuhren dann mit dem Roller zum Krankenhaus. Ihr Vater lag immer noch im Koma, die Schwellung im Rückenmark war noch da und allgemein ging es ihm nicht gut. Sie heulte.

Ich nahm Lisa in den Arm und drückte sie an mich. „Es wird schon, das braucht seine Zeit."

„Danke, Martin, ich bin so froh, dass Du da bist", dann küsste sie mich auf die Backe.

Ich schwebte wie im siebten Himmel.

Auf dem Campingplatz kochte Gisela für uns. Es war lecker und ich schämte mich immer mehr, dass ich so oft zu ihrer Möse gewichst hatte. Robert war auch schwer in Ordnung. Ich schwor, dass ich ein besserer Mensch werden würde.

„Ihr seid ein süßes Paar, ihr passt richtig gut zusammen", sagte Gisela.

Ich wurde knallrot.

„Nein", sagte Lisa und schaute zum Glück nicht zu mir rüber, „wir sind nicht zusammen. Viola ..."

„Ach, ich dachte, ihr seid lauter Pärchen, Du und Martin, Deine Eltern natürlich und Viola und der Schmackes!", Robert schaute sichtlich verwirrt.

„Äh", mehr brachte ich nicht raus.

„Oh, entschuldigt, Deine Eltern sind ein Paar, Viola und der Gel-Typ sind ein Paar und da dachte ich, dass ihr auch zusammen seid. Martin schaute dich ja immer so verliebt an", Robert war nicht zu bremsen.

„Äh", mehr kam wieder nicht bei mir.

„Wieso Viola und Peter?", fragte Lisa nach.

„Die sind doch zusammen. Am Strand küssen sie sich, am Hafen sahen wir sie Händchen halten, vielleicht ist es ja noch geheim", lachte Robert. „Habe ich da was verraten?"

Mir wurde warm, kalt, ich schwitzte und fror. In einem Augenblick lichtete sich alles, der ganze Nebel, alles. Ich sah klar. Es war so offensichtlich gewesen, dass nur der dümmste Kerl -- also ich -- es nicht sehen konnte. Es war wie eine Offenbarung.

„Viola und Martin sind verheiratet", sagte Lisa ganz trocken.

„Oh", machte Gisela.

„Autsch", sagte Robert.

Irgendwie stand ich neben mir. Als würde sich mein Körper von meiner Seele lösen.

„Nein, ist okay. Ich hätte es früher oder später eh erfahren", sagte ich ganz professionell. Dann stand ich auf und ging zum Strand. Kurze Zeit später kam Lisa.

„Martin?"

„Lisa, ich muss ein wenig allein sein", sagte ich und konnte nur auf das Meer starren.

„Ja, verstehe ich", sie entfernte sich.

Jetzt war alles so klar. Paris war sie nicht mit Uschi, sie war mit Peter, dem Gel-Typ. Sie hatte keine Abendtermine mit der Schulsozialarbeit, sie traf sich mit Peter, passte auch gut zusammen, wahrscheinlich war Peter die Frau davon, wegen Viola! Sie übernahm sein Geschwätz, d'accord, fand Schlager gut. Immer wieder zusammen mit Uschi Einkaufen, quatsch, wahrscheinlich Peter, der Schmackes, viele Zufälle, zu viele Zufälle, wo sie allein sein konnten. Das Boot immer ewig richten, dann spät kommen, wahrscheinlich fickten Sie auf dem Boot. Uschi und Joca deckten sie wahrscheinlich. Am Rastplatz, wahrscheinlich hatten sie Sex. Viola! Viola, hatte keinen Sex mit mir, weil sie mit dem dummen Peter rumfickte. Sie mäkelte an mir alles an, logisch, ich war auch nicht reich, hatte kein Gel in den Haaren und fuhr keinen SiebenerBehEhmWee. Ich wusste nicht, ob ich sie bedauern sollte oder hassen oder gar beides. Ich stand auf und ging zurück.

„Lisa!", rief ich.

„Alles okay?"

„Ja und wie. Es ist irgendwie besser, es ist eine Last genommen, es ist alles so klar, jetzt verstehe ich so vieles und fühle mich doch so gedemütigt und dann doch wieder frei", aus mit sprudelten die Gefühle nur so hervor. Ja, ich fühlte tatsächlich eine Last von mir genommen. Immer hatte ich an mir gezweifelt, was könnte ich besser machen, damit Viola mich (wieder) lieb hat. Nichts, die dumme Kuh war weg. Endlich! Ich lachte sogar, wahrscheinlich würde sie für mich sogar Unterhalt zahlen müssen. Dann wieder kamen Bilder aus der Vergangenheit, aus glücklichen Zeiten. Sollte ich Peter hassen, nein, warum auch. Er hatte jetzt die böse Frau, ich war sie los. Wut kam hoch, verging wieder. Demütigungen am laufenden Band. Aber ich war ich. Ich war Martin! Ich war nicht mehr Violas Mann.

„Schlimm?"

„Nein, ich bin froh, dass Viola weg ist."

„Echt?"

„Ja. Klar, bin ich wütend. Klar, bin ich enttäuscht. Aber dafür bin ich sie los. Sie hat mir alles nur noch schlecht gefunden. Zum Beispiel dieses superbequeme T-Shirt. Vor zwei Jahren fand sie es noch toll, und jetzt soll ich Hemden mit teurem Logo wie der Schmackes tragen, nein danke"

Sie lachte: „Das T-Shirt hat vor zwei Jahren wahrscheinlich noch besser ausgesehen. Aber es gefällt mir!", dabei streichelte sie mir über den Rücken.

Ich lachte mit: „Okay, ich suche einen anderen Grund, warum ich froh bin."

„Würdest du ihr was tun?", fragte sie urplötzlich.

„Nein, natürlich nicht, einfach sie nicht sehen, ertragen, riechen, hören zu müssen, erleichtert mir alles. Ist es Hass? Ich weiß es nicht. Ich glaube nicht. Enttäuscht ja, schwer sogar. Aber lieber hier und jetzt, als in 20 Jahren. "

„Kenne ich!", sagte Lisa.

Es ist ein Unterschied, ob man 6 Jahre verheiratet ist oder mit einem Schülerbuben 3 Monate zusammen. Aber ich war ihr nicht böse, sie meinte es nur gut.

„Dosenbier?", fragte sie mich.

„Ja!"

Wir tranken in der Abendsonne, im noch warmen Sand ein kühles Dosenbier. Rex legte sich neben mich und ließ sich verwöhnen. Er mochte mich -- wenigstens einer.

„Ich glaube, Rex mag mich inzwischen", sagte ich und streichelte sein Fell.

„Ich mag dich inzwischen auch", sagte Lisa plötzlich aus dem Nichts und lehnte sich an mich.

„Echt?"

„Ja, Du bist ein echt netter Kerl. Lustig, intelligent und gar nicht so, wie dich meine Mutter sehen möchte. Und außerdem siehst Du gut aus."

Ich wurde rot.

„Ich mag Dich auch, du bist auch nicht so, wie Deine Mutter Dich gerne hätte."

Sie lachte schallend heraus. „Ja, Dosenbier ..."

„Und Du siehst verdammt gut aus."

„Findest Du? Ich finde mich nicht so doll."

„Ja! Du bist wunderschön, witzig und ein schlaues Mädchen. Zum Verlieben!"

„Na, das waren mal ein paar Geständnisse", lachte sie und grinste mich dabei verschmitzt an.

„Ja, das waren es. Und ich bin froh, dass der Terror vorbei ist. Ich sitze lieber mit Dir hier und Viola ist Vergangenheit."

„Auf Viola und Mark", lachte sie.

„Auf die größten Idioten des Universums, die uns perfekten Menschen verlassen haben", lachte ich.

Wir stießen an.

Wir quatschten noch den ganzen Abend bis tief in die Nacht am Strand. Zwischendurch holte ich uns eine Pizza und ich fühlte mich neben Lisa wohl wie noch nie.

21. Der Tag danach

„Steh auf! Du Schlafmütze!", holte mich Lisa erneut aus meinem Traum.

Und wieder hatte sie für uns Frühstück gemacht. Gisela und Robert kamen rüber und entschuldigten sich, dass ihnen alles so peinlich wäre und sie es doch nicht gewollt hätten.

„Setzt euch", sagte ich. „Es ist alles bestens. Ich bin froh, dass ich hier die Tage mit Lisa noch genießen kann, wenn es auch einen tragischen Grund hat. Ich bin euch sogar dankbar!"

Sie schauten beide verdutzt.

„Martin und ich sind immer noch kein Paar, aber wir mögen uns und verstehen uns richtig gut", sagte Lisa zur Erklärung und legte dabei einen Arm um mich.

„Und Viola?", fragte Gisela.

„Wer ist das? Ach so, die Viola, die demnächst die Scheidungspapiere erhält und zu dem geligen Schmackes ziehen wird. Die ist mir seit gestern so was von egal. Das ist vorbei. Ich blicke nach vorn!", erklärte ich mich.

„Oh, das ging aber schnell", sagte Robert.

„Nein, gar nicht, im Grunde zieht es sich schon seit Monaten hin. Die Trennung ist eigentlich schon lange vollzogen, ich wollte es nur nicht sehen", ich meinte es wirklich so.

Gisela und Robert waren wirklich sehr nett und wieder schämte ich mich für meine Wichserei. Hätte ich meine notwendige Entlastung durch Viola bekommen, wäre ich auch nie auf solche Gedanken gekommen. Welche 27jährige Mann wichst zu einer Rentnerin mit einem dicken Arsch, wenn eine knackige Frau auf ihn wartet. Keiner, kapiert! Keiner! Aber die knackige Frau hat nicht auf mich gewartet, sondern auf den alten gegelten Schmackes mit dem fetten BMW. Vom Alter her würde Gisela eh viel besser zu Peter passen als Viola. Aber, wo die Liebe hinfällt oder wo das Geld liegt.

Der Tag verging mit einem Besuch im Krankenhaus, einem Ausflug in die Stadt und mit Shopping, ich bekam ein wirklich schönes T-Shirt von Lisa.

„Aber in zwei Jahren darfst Du nicht dran rummäkeln", bestimmte ich.

Sie lächelte mich an. „In zwei Jahren? Sind wir dann zusammen?"

Ich wurde rot: „Ähem"

Sie lachte heraus: „Du wirst ja rot!"

„Sorry, ich finde dich eben toll und mag dich auch."

Wir setzten uns an die Hafenmauer.

„Bist du etwa in mich verliebt?", fragte sie ganz direkt.

„Wie kann man in dich nicht verliebt sein?", antwortete ich mit einer Gegenfrage.