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Urlaub mit Anja 07

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Bisher halte ich das alles für ein frivoles Spiel, ein Spiel, das Paola oft und gerne spielt und dabei manchmal die Grenzen weiter verschiebt, als sie es ursprünglich beabsichtigte. Paolas frivoles Telefonspielchen entwickelte sich sehr oft zum Selbstläufer.

Aber das klingt mir jetzt doch ziemlich entschieden.

Meine Lust weicht einer immer stärker wahrnehmbaren Beklommenheit. Mir wird bange vor der eigenen Courage. Mir bricht der Angstschweiß aus.

"Paola könnten wir über gewisse Details nochmal verhandeln? Nicht, dass ich mir das nicht zutraue! Kein Gedanke, aber..."

Wieder ihr charakteristisches Lachen.

"Ach, ich glaube, mit mir wirst du völlig ausgelastet sein. Hey, Süsser, vielleicht hab ich nur Spaß gemacht und stehe in Wahrheit nur auf Kerle. Vielleicht aber auch nicht? Nun, was glaubst du, Baby? Treibe ich es auch mit Mädchen oder nicht?"

Koketterie pur. Paola war voll in ihrem Element. Sie wollte testen, wieviel ich aushielt, wie weit ich mitmachte und vor allem, wie ich über gewisse Dinge dachte.

Bei aller vordergründigen Lockerheit hatte Paolas Spiel einen ernsten Hintergrund. Ein falsches Wort, ein Anflug von etwas, das sie als Diskriminierung auffasste; etwas, das sie auf den Tod nicht ausstehen konnte; und ich wäre für alle Zeiten unten durch und hätte nie wieder eine Chance in ihre Möse reinzukommen. So gut kannte ich sie inzwischen.

"Ich ruf ein Taxi. Bis gleich, Paola."

Ich lege endgültig auf ohne eine eventuelle Antwort abzuwarten. Bei einer weiteren schlüpfrigen Bemerkung Paolas würde ich für nichts mehr garantieren können und wohl ganz sicher abspritzen.

Das wäre unpassend, und mir würde bestimmt ein aufregender Nachmittag entgehen. Wer weiß, ob ich so eine Gelegenheit wie heute noch einmal bekommen würde. Bisher hatten sich meine Besuche bei Paola von wenigen Ausnahmen abgesehen auf Nachhilfe in Sachen Literatur beschränkt. Heute würde sie mir auf die Sprünge helfen, und das auf einem Gebiet, das viel wichtiger und vor allem reizvoller war als die gesamte Weltliteratur.

***

Wir trafen uns entweder ausserhalb unserer Wohnungen oder bei ihr.

Zu mir zu gehen war zu jener Zeit ungünstig und gewissen Risiken unterworfen. Während Paola eine recht geräumige Einzimmerwohnung von ca. 40qm bewohnte, hatte ich einen Schuhkarton in einer WG. Die ausschließlich männlichen Bewohner, darunter auch Dirk, wurden von unwiderstehlicher Neugier gepackt, brachte einer mal ein Girl mit. Diese naseweisen geilen Böcke lauschten die ganze Zeit über an der Tür. Alles notgeile Spanner.

Aber auch das brachte Paola nicht aus der Contenance. Im Gegenteil. An einem unvergesslichen Nachmittag; sie wollte unbedingt mal meine Bude sehen und meine Mitbewohner kennen lernen; gab sie mir eine weitere Kostprobe ihrer Koketterie. Sie konnte solchen Gelegenheiten einfach unmöglich widerstehen.

Kaum sind wir durch die gemeinsame WG-Küche begleitet uns ein anerkennendes Pfeiffen, das natürlich vor allem Paolas Kurven gilt.

Alle 3 sind da. Dirk, Klaus und Markus.

"Hey, echt steiler Zahn. Respekt, Junge."

Klaus.

"Na, mal langsam, Jungs. Ein blindes Huhn findet auch mal ein Korn."

Markus. Er kann seinen Sarkasmus einfach nicht im Zaum halten.

"Mike, ist das nicht der heisse Feger von neulich Abend im "Woodstock"? Wie heißt sie denn? "

Kompliment, Dirk. Du hast deinen Verstand ja doch noch nicht komplett versoffen.

"Hey, Dirk, wie sie heißt, geht euch nichts an. Es sei denn, sie verrät euch selbst ihren Namen. Ach, was solls? Ihr gebt ja doch keine Ruhe. Sie heißt Paola. Ach, Dirk, wie stehts eigentlich zwischen dir und Macy?"

Dirk hatte Macy am selben Abend kennen gelernt wie ich Paola.

"Macy? Was für ne Macy? Ach so, jetzt weiß ich, wen du meinst. Nö, Junge, das war ein Fehlgriff im Suff. Ausserdem: bei der hab ich keinen zweiten Anlauf mehr unternommen. Nicht nach der eindeutigen Absage. Ich bleib bei meiner Corinna. Da weiß ich, was ich habe."

Eine weise Entscheidung, Dirk.

In meinem Zimmer wird Paola schnell sehr anschmiegsam und sehr zärtlich. Unsere Beziehung ist inzwischen dabei, sich zu intensivieren,auch auf erotischem Gebiet, was vor allem Paolas Forschheit zu verdanken ist. Ich bin ihr meistens, wenn auch nicht immer, viel zu zaghaft und reserviert in dieser Hinsicht.

***

Lange, intensive Küsse. Sie küsst unglaublich gerne und unglaublich gut. Sehr intensiv. Und sehr lange und ausdauernd. Gefummel. Ihre langen Finger an meinem Schwanz erfüllen die Erwartungen, die ich bei ihrem ersten Anblick darin gesetzt hatte. Ihre Fingernägel an meinem Sack. Orgasmen durch ihre Hand gehören bis heute zu meinen schönsten Erinnerungen. Auch ihren Mund und ihre Lippen versteht sie virtuos einzusetzen. Mir einen zu abzulutschen macht ihr sichtlich Spaß. Allerdings kann ich sie nicht dazu bewegen, in ihren Mund kommen zu dürfen. Kurz vor meiner Explosion zieht sie ihre Lippen immer weg und ich komme auf ihre Wange oder ihre Titten. Paola ist unglaublich zärtlich bei allem, was sie tut. Ob sie ihre Hände, ihre Lippen oder ihre Zunge einsetzt. In der Regel setzt sie alle diese Waffen abwechselnd oder gleichzeitig ein. Sie ist eine der zärtlichsten Frauen, die mir in meinem Leben begegnen.

Ich liebe ihre kleinen Möpse. Grade mal eine Handvoll, aber unglaublich schön. Einfach süss. Und erregend. Ich kümmere mich lange und zärtlich darum. Um ihre Nippel, um ihre Brustwarzenhöfe. Ich überschütte ihren kleinen Busen bei jeder sich bietenden Gelegenheit auch mit verbalen Komplimenten und nehme ihr damit die Unsicherheit, was diesen Punkt betrifft. Einer der wenigen Punkte, wo Paola tatsächlich ernsthaft Selbstzweifel plagen.

"Mit Tittenfick ist halt nichts bei mir. Ich meine richtig zwischen die Möpse schieben. Dafür ist bei mir einfach zu wenig Holz vor der Hütte."

"Paola, du hast einen wunderschönen Busen. Ich mag deine Brüste. Das ist nicht nur ein Spruch von mir. Grosses Indianerehrenwort."

"Dafür braucht es kein Ehrenwort, Mike. Ich weiß, du meinst es wirklich so. Ich spür das, und auch dafür mag ich dich sehr. Nicht nur dafür, aber eben auch dafür."

Was ihre kleinen Brüste betraf, hatte Paola in der Vergangenheit mit manchen ihrer Freunde schmerzhafte Erfahrungen gemacht. Erst hatten sie ihr versichert, ihr kleiner Busen würde sie nicht stören und sie dann mit einer hintergangen, die "vorne herum" mehr zu bieten hatte.

***

"Nicht hier, Süße. Nicht in diesem Zimmer. Zumindest jetzt noch nicht."

"Warum denn nicht, Mike? Mir ist grade so sehr nach kuscheln. Und nicht nur danach. Komm, mach endlich deine Hose auf!"

"Noch nicht. Warte noch einen Moment. Ich wills ja auch, aber..."

" Ach, Mike, warum bist du denn in diesen Dingen gelegentlich immer noch so reserviert? Mir bist du oft zu reserviert. Ist nicht böse gemeint, aber manchmal nervt mich das. Was ist denn jetzt wieder los? Was passt jetzt wieder nicht?"

Ich deute mit dem Kopf zur Tür.

Paola setzt ein schelmisches Lächeln auf. Sie versteht sofort, und was dann folgt, ist einer Meg Ryan würdig. Einer Meg Ryan, die ca. fünf Jahre später ihren inzwischen zu recht legendären verbalen Pub-Orgasmus in "Harry und Sally" dem völlig verblüfften Billy Cristal vorspielt. Seitdem ist Meg Ryan unsterblich, aber auch Paola hätte diese Rolle sicher vorzüglich spielen können.

"Oh, Mike....jaa....aaahh...ist das ...aaahh...hast du heute wieder schweinische Einfälle...aaah...das....das kannte ich bisher noch gar nicht, und ich kenne eigentlich eine ganze Menge. Aaaah....mir kommts, Mike...mir...oooohhh..."

Sie stöhnt seufzt und strampelt mit den Füßen, dass es eine wahre Freude ist. Wirft ihren Kopf in den Nacken, schluchzt und seufzt dabei eskstatisch.

Ich nehme den Ball auf und spiele mit.

"Spitzenklasse, du geiles Miststück. Ah, bist du heute wieder schön feucht. Nass und geil, so wie ich dich am liebsten mag. Ja, Gib Gas, Baby. Schlaf nicht ein. Beweg deinen Arsch. Drück ihn meinem Schwanz entgegen."

Die Jungs draussen vor der Tür haben bestimmt schon ihre strammen Riemen in der Hand und halten mich inzwischen ganz sicher für einen Superstecher. Die halten mich für den deutschen Warren Beatty. Mindestens. Ihre Stimmen sind immer deutlicher zu vernehmen. Sie machen sich kaum noch die Mühe, ihre Spannerei zu verbergen.

"Jungs, unser Mike ist "The German Stallion", er ist der "Deutsche Hengst", kein Zweifel."

Der "Deutsche Hengst." Das war eine Anspielung auf "The Italian Stallion", auf den "Italienischen Hengst" Rocky Balboa alias Sylvester Stallone.

Na, dann eben nicht Warren Beatty. Mit dem Sly-Vergleich konnte ich auch leben. Sehr gut sogar.

Paola setzt noch einen drauf.

"Nicht, Mike. Nicht auf diese Art. Nicht da hinten rein! Oohhh, das ist ja doch sehr angenehm...aaahhh...warum nicht?...ja, tu es Mike! Fick mich da hinten rein. Machs mir auch im ARSCH mit deinem grossen SCHWANZ!"

Die Worte "Arsch" und "Schwanz" schreit sie förmlich heraus. Die Jungs können es unmöglich überhören. Wieder stöhnt und seufzt sie wie eine Pono-Queen. Von mir verehrte weibliche Koryphäen des Erwachsenenfilms wie beispielsweise Ginger Lynn oder Nina Hartley hätten das auch nicht überzeugender hinbekommen.

"Nicht, Mike, nicht in den Arsch reinspritzen. Zieh ihn raus und spritz mir deinen heissen Rotz auf die Arschbacken, ja? Davon kommts mir nochmal. Biiitte.."

Auch ich bin in "Dirty Talking" zu dieser Zeitschon sehr bewandert.Meinen- scheibaren -Abgang auf ihren Po begleite ich mit dem obszönsten Vokabular, das mir grade einfällt.

"Mike, was du für ungeahnte Talente offenbarst. Baby, du machst es mir auch da hinten fantastisch! Wenn ich das gewusst hätte, dann hätten wir es schon früher und viel öfters auf diese Weise getan. Aber das machen wir jetzt garantiert regelmässig, Schatz. Oh, Baby, du warst sooo gut! Wieder einmal."

Tatsächlich sitzen wir die ganze Zeit über brav auf der Couch und ziehen unsere verbalerotische Show ab.

Vor der Tür sind erneut unmissverständliche Geräusche und Kommentare zu vernehmen.

"Wahnsinn! Und das von Mike! Hättet ihr das für möglich gehalten, Jungs? Ich hätte nie geglaubt, dass ich Mike mal so beneiden würde! Und dieses Superweib, von der er uns nicht den Namen sagen wollte? Ich glaub, Mike ist ernsthaft verliebt. Wahnsinn, eine tolle Schlampe! Lässt es sich auch im Hintern machen. Hey, ich glaub, bei der greif ich auch mal an."

Klaus.

Versuch es erst gar nicht Junge, oder ich reiß dir die Eier ab!

Paola ist mit ihrer Show noch nicht fertig.

"Na, Jungs, seit ihr auch alle schön gekommen?"

Erneut Geräusche vor der Tür. Die Spanner entfernen sich.

Als wir aus dem Zimmer kommen und durch die Küche gehen sind die Jungs ganz blass um die Nasen. Uns treffen bewundernde Blicke. Besonders mich. Ich setze eine "Gekonnt-ist-halt-gekonnt-Attitüde" auf.

Paola und ich küssen uns zum Abschied an der Tür.

"Tschüss, Süsser. Bis morgen, hoffentlich? Du warst so wild und sooo gut. Servus, Jungs. Ich glaub, ihr seid auch ziemlich okay. Träumt was schönes."

Die Jungs murmeln etwas unverständliches zurück.

Seit diesem Nachmittag gelte ich in meiner WG als Analsex-Profi.

"Hey, Mike, sag mal, wie ist es denn auf diese Art? Muss ziemlich eng sein? Aber wohl geil für einen Schwanz? Und den Weibern gefällt das wirklich? Denen kommts tatsächlich auch, wenn sie einen da hinten drin haben? Ist das wirklich möglich, und wenn ja, wie? Woran liegt das? Muß man auf besondere Dinge achten? Tut das den Mädels nicht weh? Ihr habt doch Gleitgel verwendet?"

"Nicht, wenn MANN es kann, Jungs! Ist eben alles ne Frage der Übung. Und der Erfahrung. Klar. Und was das Gleitgel betrifft..."

Ich beende den Satz nicht, sondern hülle mich in sybillinisches Schweigen und genieese die erstaunten Blicke und offenen Münder der Jungs.

"KEIN Gel? Alter Schlappen! Ist die Kleine da hinten so trainiert, dass sie...? Na, wahrscheinlich war sie so klitschnass, daß ihr Mösensaft als vorbereitende Maßnahme gereicht hat? Also, Mike, wir wollen dir ja nicht zu nahe treten und sind eigentlich gar nicht neugierig. Ausserdem geht es uns genau genommen auch gar nichts an, aber ein Arschfick ohne Gleitgel? Wahnsinn, Junge! Da hast du einen tollen Feger an Land gezogen. Respekt. Hat die noch ne Schwester, die es auch auf diese Art macht, weil ich selbst hab so noch nie, und würde auch mal gerne da hinten bei einer meinen Schwengel versenken. Du verstehst, was ich meine?"

Ich gebe an wie ein Sack voll Wanzen, dabei war ich noch nicht einmal in Paols Muschi, noch in sonst einer Muschi. Geschweigen denn, in Paolas Hintern.

Diese Unterhaltung soll ungeahnte Nachwirkungen haben, die ich im Moment noch nicht im Entferntesten erahnen kann. Irgendwann lässt einer der Drei; ich kann heute nicht mehr mit Bestimmtheit sagen, wer es war; den folgenschweren Satz fallen: "Hey, unser Mike ist ja der reinste rosettenfreak." Seitdem habe ich in gewissen Kreisen diesen zugegebenermaßen ziemlich bescheuerten Spitznamen weg, den ich auch bei LIT als (einzigen!) nick verwende.

Paola und ich werden uns noch wochenlang königlich über diesen unerwarteten und gelungen späten Nachmittagsjoke in meiner WG amüsieren.

Kurz darauf ziehe ich in ein eigens kleines Zimmer. WG- Erfahrungen sind schön und gut, aber es geht nichts über eine eigene sturmfreie Bude.

***

Ich rufe ein Taxi und ziehe mich schnell um. Vor allem unten herum will ich was orginelles tragen. Ich entscheide mich für meine graue Boxershort. Rechts unten am Hosenbund steht deutlich zu lesen: MEIN HELD. Das halte ich dem Anlaß für angemessen, und hoffe, mein Bester Freund wird sich bei Paola auch heldenhaft schlagen. Einerseits geht mir der Arsch auf Grundeis, andererseits bin ich durch das Telefonat rattenscharf geworden und muss endlich zum Schuß kommen.

Das Taxi steht in wenigen Minuten vor der Tür.

Ich mahne den Fahrer zur Eile. Mensch, pfeif doch auf die roten Ampeln, Junge!

Wir rauschen am "Woodstock" vorbei. Hier waren wir uns vor neun Wochen unverhofft über den Weg gelaufen.

***

Das "Woodstock" war eigentlich nicht mehr zeitgemäß, wurde aber grade deshalb gerne frequentiert, auch von der jüngeren Generation. Eine hufeisenförmige Theke, eine kleine Tanzfläche in der Ecke, Bilder des legendären Festivals, das der Kneipe ihren Namen gab, an den Wänden. Einfaches Mobiliar, keine Kleiderordnung, kein Türsteher, und dann war da natürlich die Musik: C,S,N&Y, Jefferson Airplane, Santana, Jimi Hendrix. Dazu Soul der 60iger und 70iger Jahre. Ein angenehmer Kontrast zu den aktuellen Charts und eben zeitlos gute Musik.

Dazu "Kalli", der "ewige 68er", hinter der Theke, permanent stoned, ständig bekleidet mit seinem Kult-shirt mit der Aufschrift: "The only hope is dope."

Legendär war die Anzahl attraktiver Ladies, die man dort ständig antraf, und die Kontaktaufnahme war im allgemeinen recht unproblematisch, vor allem an der ständig überfüllten Theke. Ab spätestens ab 22 Uhr war der Laden immer gerammelt voll, und zwar täglich, auch an diesem Dienstag vor neun Wochen.

Ich war mit Dirk auf einer ausgedehnten Kneipentour und jetzt waren wir rattenscharf und mussten unbedingt etwas aufreissen, und da kam natürlich nur das "Woodstock" in Frage.

Ich und "etwas aufreissen", vor allem in diesem Zustand. Ab einem gewissen Alkoholpegel schlug meine Schüchternheit meistens in unbegründete Überheblichkeit wenn nicht gar in Größenwahn um. Ich würde es irgendeinem steilen Zahn heut abend zeigen und es ihr heute nacht ordentlich besorgen! Keine Frage!

"Alkohol steigert das Verlangen, aber es mindert die Potenz." Mit der Potenz hatte ich in diesem Alter auch nach zwölf Weizenbier nicht die geringsten Probleme. Grade in einem solchen Zustand bekam ich einen Dauerständer in der Hose beim Anblick scharfer Girls, aber es beeinträchtigte sehr stark meine Denkfähigkeit, was immer wieder zu unglücklichen Auftritten führte, bei denen ich keine gute Figur machte.

So auch an diesem Abend.

Kaum stehe ich am Tresen signalisiert mir Kalli, dass ich heute eigentlich genug habe, indem er mir ne Coke hinstellt. Wie immer in solch einer Situation ignoriere ich seine gut gemeinte und richtige Geste.

"Ay, Alter, willste mich vergiften? Komm schon rüber mit dem "Paulaner"."

Kalli atmet tief durch, schüttelt den Kopf und fügt sich in das, was wohl kommen wird. Er kennt mich in so einem Zustand zur Genüge und lässt mich trotzdem immer wieder in seine Kneipe. Super, Kalli! Du bist ein echter Liberaler und ein würdiger Woodstock-Veteran.

Meine Güte, die Musik. Es läuft wieder einmal Joan Baez, die Säulenheilige des Politsongs. Kalli brachte ihr gradezu kultische Verehrung entgegen. Es lief auch noch "We shall overcome." Ist ja gut, Joan! Wir glaubens ja.

Kalli war nicht nur ein "ewiger 68er", sondern auch Berufsrevoluzzer, wenn er nicht grade in seiner Kneipe hinter dem Tresen stand, was inzwischen aber eigentlich ständig der Fall war. Die Rettung der Dritten Welt; mit besonderem Augenmerk auf Lateinamerika, insbesondere Nicaraguas, womit er sich kongenial mit Joan Baez ergänzte; war ihm eine Herzensangelegenheit. Mit ihm darüber vernünftig zu diskutieren war so gut wie ausgeschlossen. Wollte man aus dieser Kiste einigermaßen ungeschoren herauskommen, blieb einem nur, an einem bestimmten Punkt der Unterhaltung die Faust gen Himmel zu recken und laut: "Che!" zu rufen.

"Kalli, kannst du bitte mal die Polit-Heulboje abstellen und was fetziges auflegen? Etwas, das in die unteren Regionen geht und dort für Stimmung sorgt?"

"Hey, Mike, Joan Baez ist..."

"...wunderbar und einzigartig und unvergleichbar, Kalli. Ich weiß. Ich hör sie ja auch gerne. Eine Wahnsinnsstimme. Zweifellos. Wenn nur nicht immer dieses Pathos wäre."

"Pathos? Mike, das ist die Überzeugung, weil Joan..."

"Bitte, Kalli. Keine Diskussion über Joan Baez. Nicht jetzt. Nicht heute Abend. Ich bin aus anderen Gründen hier, wie du dir wohl denken kannst. Und zu diesen Gründen passt Joan Baez nun einmal nicht. Das müsstest sogar du einsehen. Also komm, wechsle bitte die Musik. Unserer alten Freundschaft zuliebe."

"Alte Freundschaft? Apropos, alte Freundschaft. Wann gedenkst du endlich, deinen Deckel hier zu bezahlen? Sind inzwischen schlappe 78 DM."

"78 DM? Bist du sicher, Kalli? Saufe ich denn so viel?"

"Noch mehr!"

"Kalli, was sind schon 78 Mücken gegen die Weltrevolution für die du lebst und arbeitest? Sieh es ein bisschen locker. Ist doch nur Geld."

"Korrekt, Mike. Aber selbst, wenn ich es locker sehe: meine Lieferanten sehen diese Dinge leider anders. Eine Kneipe ist eben nicht nur Spaß, sondern auch Business."

Von wegen Weltrevolution; Kalli war inzwischen eindeutig zu einem Erzkapitalisten mutiert.

Ich muss unbedingt von diesem unangenehmen Thema weg kommen.

"Hey, alter Junge, was ist jetzt mit der Musik?"

Es funktioniert. Schweren Herzens nimmt Kalli die Heilige Johanna des Protestsongs, Joan Baez, vom Plattenteller. Es folgt "Samba Pa Ti." Santana. Eine gute Wahl. Gratuliere, Kalli. Der Song geht immer in die Lenden.

Ich schau mich um. Ay, es ist wieder ne Menge leckeres im Angebot heute abend.

Eine ungewöhnlich tiefe Stimme einige Meter rechts von mir, getrennt durch etwa fünf Personen, lässt mich aufhorchen. Ich fahre unglaublich ab auf eine tiefe rauchige Frauenstimme. So eine Stimme verschafft mir sofort einen Ständer.

Eine wirklich schöne Frau. Fein geschwungene Lippen von einem dunklen Rosa. Ganz leicht andeutungsweise hervorstehende Wangenknochen. Das ovale Gesicht beherrscht von wunderschönen grossen grünen Augen. Schwarze Locken, das Haar nackenlang. Das schwarze shirt klebt an ihr und lässt kleine süsse Titten erahnen. Die Brustwarzen zeichnen sich deutlich ab. Es herrscht eine unglaublich hohe Luftfeuchtigkeit in diesem Schuppen.

Diese Stimme. Ich kann zwar nicht genau verstehen, was sie sagt, aber der Klang dieser Stimme ist ungewöhnlich, weil er nicht wirklich zum Gesicht passen will. Es ist eine tiefe, eine sehr rauchige Stimme, sehr abgeklärt, die man eher bei einer Frau von etwa 35 bis 40 Jahren oder älter erwarten würde, aber nicht bei einer Frau von etwa 20 bis 22 Jahren. Auf höchstens dieses Alter schätze ich den schwarzen Lockenkopf.

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