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Verführung 04. Teil

Geschichte Info
Evas kleines Süßwarengeschäft
18.7k Wörter
4.04
10.6k
2

Teil 6 der 6 teiligen Serie

Aktualisiert 06/10/2023
Erstellt 03/30/2021
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Verführung

4. Teil -- 1. Akt -- Evas kleines Süßwarengeschäft.

Protagonisten:

Erik -- Mitte 20 -- Der Held dieser Geschichte und auch der Erzähler. Zumindest teilweise. IT-Techniker. Hobbys: Brazilian Jiu-Jitsu, Kickboxen, Laufen, Fitnessstudio.

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Die kleine, paradiesische Gemeinschaft :

Aliya -- Anfang 20 -- Eriks Freundin und große Liebe. Angestellt bei Herbert Pondsdorfs Kunsthandel und Co. KG. Hat dort direkt nach dem Abi eine Ausbildung begonnen. Hobbys: Tanzen, Yoga, ab und an Brazilian Jiu-Jitsu zusammen mit Erik, Fitness mit ihren Freundinnen Lisa und Emelie, ab und an Model für kleinere Kunstprojekte von Herbert Pondsdorf.

Lisa -- Anfang 20, ein Jahr älter als Aliya -- Ehemalige Kunststudentin. Arbeitet jetzt bei Herbert Pondsdorfs Kunsthandel und Co. KG. Hobbys: Tanzen, Yoga, Fitness. Modelt auch ab und an für Herbert Pondsdorf. In einer Beziehung mit Karl.

Emelie -- zwei Jahre jünger als Aliya -- Auszubildende bei Herbert Pondsdorfs Kunsthandel und Co. KG. Wollte in der Firma vor dem Studium nur ein Praktikum machen, blieb aber in der Firma und macht nun eine Ausbildung zur Kunstfachverkäuferin. Hobbys: Fitness, Malen, Fotografieren, ebenfalls ab und an Model für Herbert Pondsdorf.

Herbert Pondsdorf -- Mitte 40 -- Maler, Bildhauer, Fotograf, Autor und Kunsthändler mit eigenem Geschäft (Herbert Pondsdorfs Kunsthandel und Co. KG). Tantra-Lehrer. Hobbys: Laufen, Yoga, Meditation, sammelt Orchideen.

Mirijam Pondsdorf -- Ende 20 -- Hausfrau und Assistentin bei Herbert Pondsdorfs Kunsthandel und Co. KG. Seit 6 Jahren mit Herbert verheiratet. Hat Malerei studiert. Zwei Kinder. Norwik, 5 Jahre und Alena, 3 Jahre. Hat Herbert an der Uni kennengelernt. Sie war dort Studentin, er Dozent. Hobbys: Yoga, Tantra, Fitness, Schwimmen, Klavier spielen.

Karl -- 30 Jahre -- Freund von Lisa. Technischer Redakteur bei einen bekannten Unternehmen. 29 Jahre. Oktober. Trainingspartner von Erik.

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Das Adelshaus

Gräfin Carla Maria Auguste von Hertzberg-Schwerin -- Mitte 30 -- junge, aber machtbewusste Gräfin eines alten Adelshauses und Mitglied einer der reichsten Familien der Welt. Doktor der Psychologie. Mutter von zwei Kindern (Marianne 10 und Roman-Alexander 14). Verheiratet mit Roman Rulikow (alter russischer Adel).

Seine gräfliche Hoheit Alexander Gerard Wolf von Hertzberg-Schwerin -- Ende 30 -- Informelles Oberhaupt des Adelsgeschlechts der Hertzberg-Schwerins, Kosmopolit und Inbegriff der globalistischen Elite. Ein moderner Imperator im Schatten. Vater von drei Kindern (Lucas 12, Emanuel 9, Marielle 4). Verheiratet mit Charlotte de Louisian. Der ältere Bruder von Carla.

Eva Lindquvist -- Mitte 40 -- Professorin für Fotografie und antike Kunstgeschichte an der Uni Kopenhagen und Chefin einer bekannten Modellagentur. Betreiberin des exklusiven Escort-Service „Eva´s magisches Süßwarengeschäft".

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Die Studenten

Lea -- Anfang 20 -- Studentin der Germanistik, Sternzeichen Krebs, hat den Test an der Uni absolviert. Zusammen mit

Thomas -- Mitte 20 -- Student der Medizin, Leas Freund. Hat eine links-liberale Einstellung und kommt aus einem wohlhabenden, liberalen Elternhaus. Seit neuesten geht er ins Fitnessstudio und zum Laufen, spielt dafür deutlich weniger am Computer. Ein netter, sympathischer junger Mann.

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Die verlorenen Freundinnen

Anna-Lisa -- Anfang 20 -- Studentin in Westdeutschland

Lia-Marie -- Anfang 20 -- Praktikum in Neuseeland

Asjia -- Anfang 20 -- Medizinstudentin in Süddeutschland.

Lina -- Anfang 20 -- Arbeitet in Österreich.

Klara-Andira LeBron -- Anfang 20 -- Künstlerin, manchmal ein bisschen verrückt, aber sehr lieb und sympathisch.

Alle waren zusammen auf der Schule in einem Jahrgang und haben dort das Abitur gemacht. Nach dem Abi haben sie einen schönen Sommer auf dem Anwesen der reichen Familie LeBron verbracht. Danach haben sich ihre Wege getrennt.

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Die Familie LeBron

Dr. Robert LeBron -- Mitte 40 -- bekannter und erfolgreicher Arzt -- Stiefvater von Klara-Andira.

Claudia-Maria LeBron -- Anfang 40 -- bekannte und erfolgreiche Regisseurin und Produzentin. Stiefmutter von Klara-Andria.

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Alle Personen, Namen und Firmen, (bis auf ein oder zwei Celebrity´s) sind frei erfunden und ein reines Produkt meiner Fantasie. Jegliche Ähnlichkeit mit lebenden oder verstorbenen Personen ist rein zufällig und nicht beabsichtigt!

Vorwort:

Liebe Leser, bevor wir Erik, Aliya und all die anderen sympathischen Menschen dieser Geschichte weiter auf ihrer Reise begleiten und uns den weiteren Geschehnissen widmen, darf sie Sie höflich um Verzeihung bitten, dass die Fortsetzung der Geschichte etwas auf sich warten ließ. Doch jeder Hobbyautor weiß, dass es nicht immer einfach ist, die benötigte Zeit zu finden, um der Inspiration Raum zu geben, die richtigen Worte zu finden und somit der Geschichte die gewünschte Qualität und Tiefe zu verleihen.

Auch erscheint es mir geboten, Sie, liebe Leser, darauf hinzuweisen, dass, bevor wir uns wieder den Abenteuern unserer Helden zuwenden, es mir angebracht erscheint, den Rahmen dieser Geschichte weiter zu spannen, um die Geschehnisse, in die Erik, Aliya und die anderen hereingezogen werden, in einen größeren Kontext einzubetten.

Also ja, es sind noch einige Fortsetzungen geplant!

Wir werden aus diesem Grund viele neue Spieler und Spielerinnen im Spiel der Liebe kennenlernen und sie jeweils ein Stück auf ihrer Reise begleiten. Auch werden wir in diesem Teil wieder den dunklen Kräften begegnen, deren Schatten sich langsam, aber unaufhaltsam nicht nur in das Leben der sympathischen Helden dieser Geschichte, Erik und Aliya, sowie ihrer Freunde Karl, Lisa, Emelie, Herbert und Mirijam Pondsdorf schleichen, sondern die zunehmend das Leben eines jeden Menschen zu beeinflussen drohen.

Doch genug der Vorrede.

Lassen wir wieder unseren Helden Erik zu Wort kommen, um Sie, liebe Leser, in den bisherigen Verlauf der Geschichte einzuführen. Achtung! Es geht los!

............

IX: Der Eremit

Irgendwo in Mittelamerika.

Tick.

Tick.

Tick.

Die Zeit, sie war hier zu einem zähflüssigem Brei geworden, einer sich langsam bewegenden Kette in sich verknoteter und verbundener alltäglicher Ereignisse, die man Leben nannte.

Mein Leben.

Ich schaute auf die Uhr. Es war 23.23 Uhr und schon seit einiger Zeit dunkel.

Anica lag neben mir und schlief. Ich starrte zur Decke, einen Arm unter dem Kopf und lauschte dem Summen des Ventilators und den wispernden Geräuschen der Nacht. Draußen vor dem Zimmer hörte ich jemanden aus ihrer Familie auf Spanisch schnattern. Alle wohnten hier unter einem Dach. Ein großes Gemeinschaftshaus für vier Generationen mitten im Dschungel.

Der Dschungel.

Er war heiß, feucht, voller Geräusche.

So lebendig!

Und hatten wir uns nicht genau so gefühlt? Es war noch gar nicht lange her, da waren wir Abenteurer, Reisende, Forschende, Liebende, die, angetrieben von der Neugier auf das Leben, immer tiefer in den Dschungel ihrer eigenen Natur vordrangen. Die immer mehr von den Fesseln der Kultur und der Gesellschaft abwarfen und nackt und unschuldig eine neue Welt entdeckten.

Ich atmete hörbar aus, während ich an diese wunderbare Zeit bei den Pondsdorfs zurückdachte.

Anica zuckte leicht im Schlaf.

Nur, dass ich hier, in diesem echten Urwald, alleine war. Ohne Aliya. Ohne Karl, Emelie, Lisa und ohne Mirijam und Herbert.

Ich war alleine hier.

Ganz alleine.

Wie kam ich hier her?

Ich war weitergezogen auf der Suche nach Heilung, Erlösung und Trost. War weitergezogen in der Hoffnung, irgendwann die Stärke in mir zu finden, die ich benötigte, um mich gegen die Kräfte zu stellen, die nun unser Leben bestimmten.

Oh Mann, wie sehr wir doch alle manipuliert wurden. Wie gekonnt, wie diabolisch, wie umfassend wir manipuliert und in die Dunkelheit geführt wurden.

Aber der Reihe nach.

Wie kam ich hier her?

Die Antwort war so einfach, wie die Hintergründe kompliziert waren: Ich bin einfach abgehauen. Abgehauen aus meinem Leben, abgehauen aus diesen unheilvollen Verwicklungen, abgehauen, um überhaupt noch eine Chance zu haben, wieder irgendetwas gerade zu rücken.

Eines Nachts habe ich mich einfach davongeschlichen. Ich bin durch den großen Park gerannt, bin über die Mauer geklettert und fand mich im Wald dahinter wieder. Ich hetzte weiter und kam auf die kleine Straße, die zum nächsten Dorf führte. Das Auto, welches anhielt, um mich mitzunehmen, wurde von einem freundlichen Opa gelenkt, der schon um vier Uhr morgens unterwegs war, um zum Angeln zu fahren und der sich fragte, was ich um Gottes Willen um diese Zeit dort zu suchen hatte. Ich weiß nicht, was aus ihm geworden ist, ob man ihn befragt hat.

Haben sie gesehen, wie ich weglief? Natürlich. Aber es war mir egal. Spätestens auf der Straße verlor sich meine Spur, da war ich mir sicher.

Am Ende des Tages stand ich, nur das Allernötigste bei mir, auf dem Flughafen Frankfurt. Irgendein Flug, egal wohin. Nur weg. Weit weg! Und zwar leise, geduckt, gegen den Impuls ankämpfend, zurückzukehren.

21:34 Uhr Mexico-City.

Zwölf Stunden später trat ich in die gleißende Oktobersonne Mexikos.

Von dort fuhr ich, einem Impuls folgend, mit Bussen und per Anhalter immer weiter Richtung Süden. Yucatan, Guatemala, Honduras, El Salvador, Nicaragua. Ziellos irrte ich herum, reiste durch eine exotische Welt, in die ich immer tiefer versank und folgte doch intuitiv einer unsichtbaren Spur, die mich immer weiter in das immergrüne Tiefland führte. Es war, als ob mich auch der Regenwald Mittelamerikas magisch anzog.

Nach vier Wochen, an die ich mich kaum erinnern konnte, landete ich an der Karibikküste, wo ich, nach all dem, was passiert war, so gut es ging untertauchte. Dort blieb ich eine Weile, gemartert von einem inneren Kampf, ständig auf der Hut und getrieben von der Frage, ob sie hinter mir her waren.

Aber wie sollten sie mich finden? Ich hatte genug Bargeld mitgenommen, mein Smartphone in die Mülltonne geworfen und benutzte nur ab und an ein Internetcafé.

Dennoch war ich permanent auf der Hut.

Es brauchte eine geraume Zeit, um mich einigermaßen zu erholen, das Erlebte wenigstens im Ansatz zu verarbeiten und wieder zu mir zu kommen.

Dort, an der Küste mit seinen kilometerlangen Sandstränden, den kleinen Siedlungen und den freundlichen Menschen, gab es auch einige Aussteigercommunitys und dort hörte ich von einer schamanischen Gemeinschaft, die hier, 150 km landeinwärts in den regenwaldbewachsenen Bergen, ihr Domizil hatte. Jemand sagte mir, es wäre genau das Richtige für mich und das, wonach ich hier suchen würde, würde ich dort finden.

Seit drei Wochen war ich nun hier. Man hatte mich willkommen geheißen und sofort erkannt, woran meine Seele krankte.

„Die Sho-Showa, die dunklen Geister, wurden in euch geweckt und haben Besitz von Dir und deinen Freunden ergriffen!", sagte der alte Schamane mit den wässrigen Augen trocken. Danach blies er mir ein heftig brennendes Pulver in die Nase, was mich für mehrere Stunden auf eine innere Reise schickte, die alle Höhen und Tiefen der menschlichen Existenz umfasste und an deren Ende die Erkenntnis stand, dass ich es selbst war, der all das erschaffen hatte und nur ich es war, der all dies auflösen und wieder in Ordnung bringen konnte.

Danach schlief ich drei Tage und Nächte.

Anica war die Tochter der Kräuterfrau hier im Dorf. Sie wurde meine Retterin in dieser Zeit der Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit. So wie die anderen hier auch.

Langsam fand ich wieder Halt. Die Gemeinschaft half mir. Die freimütige Liebe der Frauen hier half mir.

Manchmal überlegte ich, zu bleiben, aber ich wusste: Es gab etwas für mich zu tun. Eine Aufgabe, da nur ich etwas hatte, was diesen Kräften gefährlich werden konnte: Wissen. Wissen, welches man an die mit ihnen konkurrierenden Familien weitergeben konnte, was ihre Pläne durchkreuzen würde. Pläne, die schon gefährlich weit fortgeschritten waren.

Das Gute: sie wussten nicht, dass ich es habe. Zumindest hoffte ich, dass sie es nicht wussten.

Anica stöhnte ganz leise im Schlaf und machte schmatzende Geräusche. Sie träumte offenbar wieder sehr intensiv. Leben in einer anderen Welt, nannte es der alte Schamane.

Manche nannten in auch Ku´chu -- was Magier bedeutete.

Magier. Ging es nicht genau damit los, im Dezember 2016, als Herbert und Mirijam die Weihnachtsfeier planten und auf die Idee kamen, zusammen mit Aliya, mir, Lisa, Karl, Emelie und ihrem damaligen Freund Patrick in den Circus Vivaldi zu gehen?

„Ein Ort magischer Erlebnisse, kunstvoller Verführung und erotischer Fantasien"- So stand es auf der Eintrittskarte. Ich erinnerte mich noch sehr gut daran.

Und der Circus hielt, was er versprach.

Rolo, der Magier, hielt, was er versprach.

Wir ließen uns ein auf das Spiel der Verführung und Aliya, ich und die anderen erlebten dort Augenblicke der Lust, der Erotik, des Loslassens und des Wiedererwachens tief verborgener Energien.

Es war auch der Abend, an der wir das erste mal mit der Macht der Magie konfrontiert wurden. Mit der Macht magischen Wissens. Alten Wissens, welches nur wenigen vorbehalten war und, hätte ich es nicht selbst erlebt, von mir in das Reich der Mythen verwiesen worden wäre.

Aber wir waren dort, im Circus. Wir ließen uns auf dieses Abenteuer ein und warfen so einen ersten Blick in eine Welt, die so anders war als das, was wir bisher kannten. Voller Lust, Magie und Sex, in der wir unsere eigenen verborgenen Wünsche und heimlichen Fantasien kennenlernten.

Natürlich war dieser Abend auch eine unglaubliche Überraschung für uns gewesen, aber nachdem wir den ersten Schock überwunden hatten, merkten wir, wie gut der Abend unserer Beziehung und unserem Leben tat.

Alles wurde intensiver, offener, magischer. Etwas, was im Circus Vivaldi geweckt wurde, blieb lebendig.

Aber nicht nur zwischen mir und Aliya veränderte es sich, nein, es war, als ob die Magie des Abends alle erfasste und in den Wochen und Monaten danach wuchs die kleine Kunsthandelsfirma zu einer echten Gemeinschaft zusammen.

Unser kleines Paradies.

Und Herbert und Mirijam waren die Engel, die uns beschützten. Ich musste lächeln, als ich an Herbert dachte. Offen, freigeistig, liberal, intelligent. Wer hätte ahnen können, dass genau diese Offenheit die Achillessehne unserer Gemeinschaft gewesen war? Und Mirijam. Wie sehr ich es doch genossen hatte, sie zu berühren, sie zu massieren, oder von ihr massiert zu werden. Wo mochte sie jetzt sein?

Ja, die beiden Pondsdorfs hatten uns sehr geholfen, mit den im Circus Vivaldi geweckten Energien umzugehen und sie in die richtigen Bahnen zu lenken. Im wahrsten Sinne des Wortes, denn das Künstlerehepaar war tantrisch interessiert und ausgebildet. Sie waren die idealen Lehrer, um uns Anfänger auf unserer Reise zu begleiten und zu unterstützen. Und so wurden sie Teil unserer magischen, sexuellen Entdeckungsreise.

Herbert. Er liebte seine vier jungen Frauen einfach. Und sie liebten und vertrauten ihm.

Das war auch der Grund, wieso sie sich auf die Erstellung eines erotischen Fotokalenders einließen und dort als Modelle zur Verfügung standen, nicht ahnend, dass es ausgerechnet dieser Fotokalender gewesen war, der die dunklen Kräfte auf uns aufmerksam machte.

Wie aufgeregt Aliya gewesen war, als sie mir dieses Geschenk zu meinem Geburtstag, knapp vier Monate nach den Geschehnissen im Circus, überreichte. Ich musste wieder lächeln bei dieser Erinnerung. Und ich bekam eine Erektion, als ich daran dachte, was passierte, nachdem ich den Kalender auspackte.

Anica stöhnte wieder und schmatze leise. Dann drehte sie sich um und kuschelte sich an mich heran. Ob sie es spürte, woran ich gerade dachte?

Wie unschuldig wir damals waren!

Wir wussten nichts von unseren eigenen Schatten, unseren verborgenen, dunklen Energien. Wir sahen nicht, dass dunkle Wolken am Himmel aufzogen und dass die helle, lichte Welt der kleinen paradiesischen Gemeinschaft zunehmend in ein Zwielicht getaucht wurde, in der die dunklen Kräfte, leise, verführerisch und manipulierend, ihre Hände nach uns ausstreckten.

Wir wussten zu dieser Zeit NICHTS von der Welt. Absolut nichts.

Wir glaubten zu wissen, wie es funktioniert. Glaubten dem, was man uns als Wahrheit präsentierte, aber tatsächlich waren wir naive, blinde Kinder.

Was ahnten wir von den alten Familien, deren Ahnenreihen bis in die Anfänge der Zivilisation zurückreichten, die altes Wissen benutzten, um an der Macht zu bleiben? Hatten wir je von den alten, längst vergessenen Sprachen gehört, die nur noch im Schatten, in der Dunkelheit existierten, ein Flüstern im Wind -- A a a a -- S o o o -- A -- S c h -- R a a a -- U l -- N a a -- M e e e, eine Murmeln im Wasser -- S o o -- L a a a -- T e e e -- N a a -- M e e e, ein Schatten im Schatten -- U l -- N a a -- O -- T a a a -- L o o o h, Überbleibsel einer uralten Zeit, mit denen sie die Menschen gekonnt ihrem Willen unterwarfen? Was wussten wir von den Plänen, die geschmiedet und umgesetzt wurden, um ganze Gesellschaften, ja, die ganze Welt nach ihrem Gusto zu gestalten? Was wussten wir von den weitreichenden Netzwerken und den tiefgreifenden, diabolischen Manipulationen, gegen die es kaum ein Mittel gab, weil sie die dunklen und verdrängten Wünsche, Sehnsüchte, Neigungen und Fantasien jedes Einzelnen gegen ihn verwendeten, um die Menschen dazu zu bringen, ihren Agenden und ihrem dunklen Vergnügen zu dienen?

Von all dem wussten wir nichts.

Wir wussten auch nichts von den exklusiven Clubs und den obszönen Feiern, auf denen sich die wirklich Mächtigen dieser Welt vergnügten. Noch ahnten wir, welche Kräfte hinter der progressiven Welle, der „Neuen Sexuellen Revolution", die seit einiger Zeit die Medien und die westlichen Gesellschaften beherrschte, standen. Ganz zu schweigen von den Zielen, denen all dies dienen sollte. Wir ahnten nicht, wie viele Studentinnen und Studenten, Modells und Nachwuchsschauspielerinnen, Schülerinnen und Töchter sich bereitwillig für sie zu Gespielinnen, Dienerinnen und willige Sklavinnen machen ließen, bis es uns selber betraf.

Ich atmete deutlich hörbar aus.

Wie konnte man etwas dagegen tun?

Wir hatten auch keine Ahnung von dem erbitterten Krieg, der innerhalb der weltbeherrschenden Elite tobte.

Nur war dies die einzige Chance, die ich hatte.

Und ich wollte sie nutzen.

Ich wusste, dass dies meiner Herrin, Carla von Hertzberg-Schwerin, nicht gefallen würde.

Aber es gab keinen anderen Weg!

Sie konnte mich mal!

Kapitel 1 -- Die Geschwister

Oktober 2015 -- knapp eineinhalb Jahre vor Eriks Geburtstagsparty, auf der er von Aliya den Kalender geschenkt bekam -- Schloss Hertzberg-Schwerin

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