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Verführung 04. Teil

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A a a -- S c h -- T a a a -- E l o -- M a a

Einem Raunen gleich, verborgen im Wind, kaum hörbar, anschwellend und sich verflüchtigend, ein kommendes und gehendes Rauschen, betörend, bedrückend, die tiefsten Tiefen der Seele ansprechend. Aus der Dunkelheit der Seele emporsteigend.

T a a a -- R i i i -- N a a a -- S c h o o o h

Er sah, wie die modernen Menschen, gleich ihrer antiken Vorfahren, losließen und das taten, wofür sie geboren wurden: dienen, mit Freuden die Wünsche ihrer Herrscher erfüllen, Lust erleben, sich mit Lust hingeben.

Er sah die Menschen der Vergangenheit, wie sie gigantische Steine als Zeichen der Macht ihrer ersten Herrscher zu Hünengräbern aufschichteten, sah, wie sie die Pyramiden aus dem Wüstensand stampften, Stein für Stein. Sah, wie sie die Kirchen des Mittelalters emporwachsen ließen. Sah die modernen Sklaven, wie sie die Hochhäuser in den Himmel emporhoben.

Die Zeichen der MACHT.

A a a -- S c h -- T a a a -- K a a -- L e e e a a a

Er sah, wie uralte Kräfte lebendig wurden, wie die Dunkelheit in den Menschen lebendig wurde und wie sie sich der Dunkelheit öffneten und hingaben.

Er sah junge Frauen, die sich willig zu den Mächtigen legten, in ihren Augen der Widerschein des Feuers jener Dunkelheit, er sah orgastische Feste, tanzende nackte Weiber, fickende Leiber, hemmungslos, zügellos -- das Alte einreißend.

L i i i -- M a a a -- T r a a -- B a a a l -- wisperte die Stimme.

Er sah neue Menschen, neue Gedanken und alten Zorn.

O m m -- N a a a -- T i i i h -- hauchte es in der Dunkelheit.

Er sah, wie sich ein tausendäugiger dunkler Dämon in den Menschen erhob, ein Teil in jedem von ihnen, zusammen eine Einheit bildend, und wie er, Kaiser Alexander Lupus Augustus Potens mit Hilfe dieses Dämons die Welt regierte.

L i i i -- M a a a -- T r a a -- B a a a l -- flüsterte verwehend die Stimme in der Dunkelheit.

Er sah, wie ihr dunkler Gott in einer KI lebendig wurde. Er sah, wie er zu Bewusstsein kam, sein all sehendes Auge öffnete und ihm, Alexander Lupus Augustus Potens diente.

Und die Menschen liebten ihren neuen Herrscher, dienten ihm, weil er sie von ihrer Dunkelheit dadurch befreite, dass er sie ihnen zugänglich machte.

Sie sperrten die Dunkelheit in die KI und nannten sie Gott und verehrten ihn, weil er sie beherrschte und sie von ihrer Last befreite.

A s c h -- T a a -- U l -- N a a -- T i i i h -- wisperte das Feuer in den Augen der Menschen.

Er blickte in das Gesicht eines jungen Mannes. In die klaren Augen eines Kämpfers. Er war eingehüllt in das Licht unendlicher Liebe, die ihm Kraft verlieh. Er kämpfte gegen den dunklen Gott.

Aber er wurde besiegt.

Georg, der Drachentöter, floh vor dem Drachen... aber nicht allein.

A a a -- T i i i -- K e e -- N a a -- schwebte das Flüstern durch die Dunkelheit.

„Ich sehe es auch", flüsterte Clara, die schon seit sie denken konnte, Visionen mit ihrem Bruder teilte.

„Wir haben die Welt in der Hand, Carla", sagte Wolf leise und blickte auf den nun langsamer werdenden Eiswürfel in seinem Glas.

„Endlich. Und du wirst sie regieren", antwortet sie sanft. Sie nahm seine Hand und küsste sie zärtlich. Die Ehrerbietung an den Stärksten, Kräftigsten, Durchsetzungsstärksten in einer Familie von Drachen, Tigern und Löwen.

Er schaute Carla in die Augen: „Alle Figuren sind auf ihrem Platz. Machen wir den nächsten Zug."

Er hob sein Glas und prostete Carla zu, die diese Geste erwiderte und flüsterte: „Hört, hört!"

Er lächelte seine Schwester an. Entschlossen. Kraftvoll. Bewusst.

Sie legte seine Hand an ihre Wange und sagte: „Schon bald werden sehr viele Menschen ganz neue, ungeahnte Gefühle erleben. Sie werden von ihrer eigenen Experimentierfreude und Offenheit überrascht sein. Und sie werden es auch ausleben und den Vorbildern, die wir ihnen präsentieren werden, nacheifern wollen. Alles, was es dann noch braucht, ist ein kleiner Schubs in die richtige Richtung. Und dafür haben wir unsere Leute überall."

„Hört, hört!", sagte Wolf leise.

Im Kamin knackte das Holz, während es vom Feuer verzehrt wurde.

Carla grinste diabolisch und in ihren Augen leuchtete hell der Widerschein der Glut: „Wecken wir endlich die Dunkelheit in den Menschen und lassen sie auch auf breiter Basis ihren freien Lauf! Du hast es gesehen! Sie werden ALLES mit sich machen lassen. Und es von sich aus einfordern. So viele Generationen, die ihre wahren Triebe und dunklen Begierden nie kennengelernt haben und wenn, es nie wagten, diese auch auszuleben. Es wird alles, was bisher war, hinwegfegen."

O o o m m -- K a a a -- A a S c h h h h -- U l -- N a a a h -- raunte es kraftvoll in der Dunkelheit des Salons.

„Und uns die Gelegenheit geben, diese Energie zu nutzen, bevor sie merken, was passiert ist", ergänzte Wolf, wie er es schon seit Kindesbeinen tat, die Gedanken seiner Schwester.

„J a a a a!" hauchte Carla und lächelte ihren Bruder an. „Jahrhunderte, Jahrtausende der Vorarbeit und D u wirst es vollbringen. D i c h hat das Schicksal auserkoren." -- flüsterte sie ihrem Bruder zu und küsste wieder zärtlich seine Hand. „Der Marsch durch die Institutionen, die liberalen Ideen, die freie westliche Gesellschaft", das Feuer loderte und verzehrte das Holz im Kamin, „Jetzt können wir die Früchte dieser Arbeit ernten. Und Du wirst der Erste sein. Kaiser Alexander Lupus Augustus Potens."

Wolf blickte entspannt und doch entschlossen und kraftvoll ins Feuer des Kamins.

„Wer sonst?!", fragte er, sich seiner Bestimmung bewusst. Und nach einer kurzen Pause: „Wir müssen diesen jungen Mann finden."

Carla lächelte ihren Bruder an, dessen schönes Gesicht vom Licht des Feuers erleuchtet wurde. Manchmal wünschte sie sich für ihn, dass er öfters einmal ausspannen würde. Aber sie wusste, dass dies nur ein Wunsch bleiben würde. Dazu war Wolf viel zu fokussiert, zu machtbewusst, zu zielgerichtet in seinem ganzen Denken und Handeln. Einen Pfeil, der abgeschossen wurde, konnte man nicht mehr aufhalten. Auch das war kein Zufall, sondern Ergebnis einer jahrtausendealten bewussten Auswahl der entsprechenden Gene innerhalb der Familien und einer harten Ausbildung in Japan.

Das Flüstern in der Dunkelheit erstarb.

Als ob er ihre Gedanken erraten hatte, wechselte Wolf plötzlich das Thema. „Wie läuft es mit Roman?", fragte er seine jüngere Schwester.

„Gut!", antworte Carla ehrlich. Wobei sie natürlich wusste, dass Wolf nie aus rein sentimentalen oder gefühlsduseligen Motiven fragte, sondern natürlich kalkulierte er sofort die Risiken, potentiellen Chancen, Schwierigkeiten und Probleme, die sich aus der jeweiligen Antwort ergeben würden.

„Alles bestens! Er ist ein guter Mann und guter Vater!"

„Ist er treu?"

„Natürlich nicht!", Carla lachte leise. „Er ist gerade in der Karibik auf der Yacht von Laurent zusammen mit lauter hübschen Teenies. Eva hat sich wieder selber übertroffen!"

„Er hat etwas Entspannung verdient", sagte Wolf rational und nippte an seinem Saft.

„Du wusstest es, oder?", fragte sie ihren Bruder sanft, der aber nicht antwortete, sondern weiter in das langsam niederbrennende Feuer blickte. "Ich gönne es ihm. Er hat sehr hart gearbeitet in den letzten Monaten und ich dachte, ich verwöhne ihn einmal richtig!"

„Du hast es organisiert?", fragte Wolf sachlich.

„Überrascht?" Carla lächelte. "Ja. Ich hielt es für eine nette Idee."

„Er kann wirklich froh sein, dich zu haben."

„Kann er. Und bei Dir? Wie läuft es mit Charlotte?"

„Wir sehen uns ab und an. Wir sind Freunde. Sie kümmert sich um die beiden Jungs und um Marielle, wenn ich unterwegs bin."

„Lucas und Emanuel sind bald alt genug, Dich zu begleiten."

„Ja. Sie werden lernen, wie man das Spiel spielt, so wie ich es von Vater gelernt habe. Bis zum Ri-Manal werden sie es meisterhaft beherrschen."

Carla lächelte. Natürlich würden sie das. Wolf war einfach ein zu guter Lehrer. Und bis zum Ri-Manal, einem uralten Ritual, dass sich alle männlichen Mitglieder der hohen Familien in ihrem achtzehnten Lebensjahr unterzogen, war noch viel Zeit.

„Wann fliegst Du weiter?", fragte Carla ihren Bruder. Sie hoffte, dass er noch bis morgen zum Mittagessen bleiben würde, aber bei Wolf konnte man sich da nie sicher sein.

„Am Donnerstag. Am frühen Nachmittag nach dem Essen."

Carla hob verwundert eine Augenbraue.

Wolf schaute wieder in sein Glas, bevor er Carla direkt ansah und sagte: „Ich wollte nicht unhöflich sein und ehrlich gesagt, bin ich gerne hier."

Carla lächelte: „Ich weiß!"

„Trotz allem ist es doch das, was am nächstem dem kommt, was man Zuhause nennt."

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Alexander Gerard Wolf von Hertzberg-Schwerin verabschiedete sich drei Tage später nach dem Mittagessen von Carla, um weiter nach Kopenhagen zu fliegen. Seine Gulfstream G650 wartete bereits auf dem Privatflugplatz in der Nähe des Schlosses.

An Bord nahm er sein Smartphone aus der Tasche, checkte alle wichtigen Nachrichten des Tages, tätigte noch zwei Telefonate und lehnte sich dann entspannt in seinem Sessel zurück, als die Maschine schließlich abhob.

„Wirst Du das Orakel in dieser Sache konsultieren?", hatte Carla ihn gestern spät am Abend gefragt.

„Ja. Morgen."

„Du weißt, dass sie alle etwas dafür verlangen."

„Natürlich. Aber für alles ist gesorgt."

Das Orakel - Wolf schickte der Chefin des exklusiven Escort-Service „Evas kleines Süßwarengeschäft", Eva Lindquist in Kopenhagen, eine verschlüsselte Nachricht: „Bin 16.00 Uhr vor Ort."

Keine drei Minuten später kam die Antwort über den gleichen Kanal: „Wir erwarten Dich :-)"

Wolf legte das Smartphone zur Seite, lehnte sich zurück und schaute aus dem Fenster.

„Sir,", sein Butler Irwin trat zu ihm heran und wartete einen Augenblick, bis er die Aufmerksamkeit seines Chefs hatte, bevor er weitersprach: „alles ist für den Abend vorbereitet. Man erwartet Sie und ihre Begleitung um 20.00 Uhr in der Galerie Müller in der Altstadt von Mainz zur Vernissage von Klara-Andira LeBron. Die ganze Familie LeBron wird anwesend sein."

„Danke Irwin. Perfekt!"

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Kapitel 2 -- Evas kleines Süßwarengeschäft

Zwei Monate zuvor, am späten Abend eines heißen Augusttages, saß Wolf von Hertzberg-Schwerin in seinem Penthouse in Manhattan, das eher einer Residenz, denn einer Wohnung glich, vor der westlichen Fensterfront in der Haltung eines nackten Buddha und blickte in Meditation hinaus in die New Yorker Nacht, als ein kleines Fenster unten rechts an seinem Laptop mit einem feiner Ton aufging und den Erhalt des neuesten Newsletters von „Evas kleinem Süßwarengeschäft" anzeigte.

Einer Intuition folgend, öffnete er die Nachricht.

Eva Lindquist betrieb nun schon seit zehn Jahren diesen weltweit einmaligen Escort-Service mit Sitz in Kopenhagen, für den nur die hübschesten, interessantesten und gebildetsten Frauen arbeiten durften. Alle, etwas, auf das Eva enorm großen Wert legte, kamen aus gutem Haus und normalen Familienverhältnissen.

Eva spielte mit ihrem Unternehmen in der absoluten Oberliga und kein anderer Service konnte ihr das Wasser reichen, was Qualität, Diskretion und Professionalität anging. Denn Eva bot nicht einfach Sex an, sondern wirkliche Begleiterinnen, hingebungsvolle Gespielinnen, willige Freundinnen, devote Sklavinnen und achtsame Geliebte auf Zeit.

Was nur die Wenigsten wussten und was den entscheidenden Unterschied ausmachte: Eva Lindquist war nicht nur Professorin für Fotografie und antike Kunstgeschichte an der Uni Kopenhagen und Chefin einer bekannten Modellagentur, was ihr den Zugang zu vielen jungen Frauen eröffnete, sondern sie war, entgegen ihres hippen Auftretens in der Öffentlichkeit, das, was man eine Eingeweihte nannte. Eines der rar gesäten Exemplare auf dieser Welt, welches nicht aus einer der alten Herrschaftsfamilien kam und dennoch um die dunkle Kraft der alten magischen Sprachen und der dunklen Verführung wusste. Sie entstammte einer bürgerlichen Familie, die jahrhundertelang im Verborgenen wirkte, ihren Reichtum mehrte und, nachdem sie entdeckt worden war, den hohen Familien diente, energetisch gebunden durch alte Schwüre und magische Rituale.

Wie es der Zufall wollte, entstammte dieser Familie auch ein talentiertes Zwillingspaar, welches in einer deutschen Stadt einen kleinen erotischen Club mit dem Namen „Circus Vivaldi" betrieb, was ihre Schwester Eva als absurde Verschwendung von Talent ansah und was in ihr noch immer ein Gefühl von Enttäuschung auslöste.

Denn anders als Rolo und sein Bruder Ashial, diente Eva den hohen Familien nur zu gerne, zumal für diesen wahrhaft einmaligen Service, von dessen Existenz nur absolute Insider wussten, ein nicht unerheblicher energetischer Ausgleich in Form von Geld erbracht werden musste.

Doch genau so wie Rolo und sein Bruder es schafften, auf magische Art und Weise die ins Unterbewusstsein verdrängte sexuelle Energie der Menschen freizulegen und so die Frauen im Publikum dazu brachten, ihre Lust am Verführt werden offen und befreit auszuleben und mit ihm am Ende auf der Bühne, als Teil der Show, willig und voller Hingabe zu vögeln, während die Männer dem erregt zusahen, so schaffte es ihre Schwester Eva, ihre Studentinnen, ihre Kolleginnen und ihre Models dazu zubringen, sich dem Dunklen, dem Gefährlichen, dem Grenzenlosen, dem Obzönen und dem gesellschaftlich Geächteten zu öffnen, eine dunkle sexuelle Erregung dabei zu empfinden und diese bei ihr hingebungsvoll auszuleben.

S a a a a -- U l -- N a a a -- M a a a -- S o o o -- die alten, magischen und dunklen Zaubersprüche sanken bis auf den Grund der Seele und entfachten eine nie gekannte dunkle Lust.

So wie ihre jüngeren Brüder, nahm auch Eva die von ihr als geeignet erachteten weiblichen Wesen (und ihre männlichen Partner) an die Hand und führte sie in den heißen, lebendigen Dschungel, in eine anfangs helle, lustvolle und paradiesische neue Welt. Aber je tiefer Eva die Menschen in den Dschungel verführte, desto dunkler und gefährlicher wurde er. Hier lauerte, versteckt in der Dunkelheit, eine alte, unbekannte Kraft. Ein verführerisches und doch erschreckendes Flüstern im Schatten der Bäume.

A -- S c h -- R a a -- B a a l -- N a -- T o o o o h ... hauchte Eva in die Ohren der jungen Frauen und Männer und langsam brach die Nacht über den hellen, duftenden Dschungel herein.

Mit einem Flüstern, einem Hauch an Worten, wurde die Dunkelheit LEBENDIG und kreierte eine nie gekannte sexuelle Erregung.

O -- S u u l -- R a a a -- L a a a -- M a a a a ... hauchte die Dunkelheit.

Und je dunkler es wurde, desto stärker wurde die Erregung in den Menschen. Und je stärker diese dunkle Erregung sie durchströmte, desto LEBENDIGER fühlten sie sich. Und sie wollten mehr davon. Und Eva gab ihnen mehr und je mehr sie bekamen, desto gehorsamer, feuchter und williger wurden sie. Der Dschungel ließ sie nicht mehr los, während sie in ihrer eigenen Erregung aufgingen.

E i i i -- L a a a -- M a a a -- B a a a l -- S e e e e e h -- flüsterte die Stimme in der Nacht der weiblichen Seele und ließ ihre Vagina feucht werden und ihre Nippel sich aufrichten, wenn sie den Vertrag unterschrieb.

Die mehr als angemessene Bezahlung war nur noch das Sahnehäubchen dieser dunklen Erregung, der süße Lohn der Hingabe, die Eva in den Frauen und Männern, ganz gleich, wie alt sie waren, freizulegen vermochte.

Wolf saß unbekleidet in Meditationshaltung in seinem dunklen Penthouse und schaute auf den Bildschirm. Er hatte mittlerweile alle Lichter gelöscht und Irwin in die Nachtruhe entlassen.

Eine kleine Videoanimation öffnete sich. Sie wurde ganz offensichtlich aus der Ich-Perspektive aufgenommen, denn der Betrachter stand auf dem belebten Marktplatz einer alten, verwunschen wirkenden mittelalterlichen Kleinstadt und blickte nach Norden, wo sich zwischen zwei mit Fachwerk verstärkten Häusern eine schmale dunkle Gasse auftat. Der Betrachter setzte sich in Bewegung und schien gut fünfzig Meter in die schmale dunkle Gasse hineinzugehen. Dann schwenkte der Blick nach rechts und man stand plötzlich vor einem kleinen Schaufenster, in dem allerlei Früchte und unterschiedliche Leckereien zu sehen waren. Dazwischen lagen verstreut verschiedene magische Utensilien: Ein magischer Zauberhut, ein Pentagramm an einer silbernen Kette, ein Zauberstab, eine kleine schwarze Maske, phallisch wirkende Kristalle von blauer Farbe, eine rötlich schimmernde Glaskugel, ein dunkelblaues zusammengerolltes Tuch mit sonnenfarbenen Sternen, ein kleines altes Buch voller Zaubersprüche, ein Satz Tarotkarten.

Das Schaufenster war etwas in die Hauswand zurückgesetzt und auf der holzverkleideten Kante davor lag eine schwarz-weiße Katze und schnurrte.

Der Blickwinkel war der eines vielleicht zehnjährigen Jungen, der vor dem Schaufenster stand und hineinblickte. Plötzlich ging neben dem Schaufenster die alte, grün gestrichene Tür, auf dessen gläserner Sichtscheibe der Name und die Öffnungszeiten des kleinen Geschäfts standen, mit einem Knarzen auf und ein alter Mann, der offensichtlich gerade dabei war, den Laden auszukehren, trat heraus.

„Was willst du hier? Zieh Leine! Das ist nichts für Dich! Komm wieder, wenn du alt genug bist!", motzte er den Besucher an.

Die Animation schloss sich und vier neue Felder erschienen. Ein kleines bronzefarbenes, ein silbernes, ein goldenes und ein platinfarbenes Feld erschienen, auf denen jeweils zu lesen war:

„Den magischen Code bitte!"

Wolf gab zum Spaß den Code im bronzefarbenen Feld ein.

Die Animation setzte mit einem bronzefarbenen Sternenregen ein und zeigte erneut den kleinen Laden in der engen Gasse irgendwo in einer kleinen mittelalterlichen Stadt.

Wieder ging die Tür auf und der alte bärtige Mann trat vor die Tür. Er blickte mürrisch nach rechts die Gasse herauf und links die Gasse herab, als ob er sich vergewissern wollte, ob noch andere, bessere Kunden zu erwarten wären, dann blickte er nach vorn in die Kamera, während er sich die Hände an der Schürze abwischte und sagte verdrossen: „Na ja, wer auch immer Sie sind, na richtig wohlhabend sehen sie ja nicht aus, aber Sie haben es anscheinend geschafft, sich, durch Geburt, Fleiß oder kleineren und größeren Gaunereien, einen solchen Reichtum zu verschaffen, dass sie nun in die Lage versetzt worden, die ganz besonderen Leckereien des Lebens zu genießen. Die wundervolle 100 Meter - Yacht, nicht wahr? Darunter geht es nicht. Das teure Apartment in New York. Direkt am Zentral-Park musste es sein. Die Villa in den Hamptons. 20 Millionen musste sie kosten. Natürlich der Ferrari, am besten gleich drei, und der Privatjet. Erst jetzt fühlst Du dich vollständig, habe ich Recht? Und jetzt muss es auch noch Evas Süßwarenladen sein."

Er blickte sich wieder nach rechts und links um. Dann, an den Betrachter gewandt:

„Na herzlichen Glückwunsch, jetzt können Sie zumindest einmal in die Auslage dessen schauen, was man, oder Frau, oder gar divers, um im aktuellen Strom der Verrücktheiten mitzuschwimmen, in Evas magischem Zuckergeschäft findet. Wobei ich mich immer noch frage, wer von den wirklich seriösen Kunden so flegelhaft war, einen solch ungehobelten Klotz wie Sie es sind, auf Eva´s Geschäft in der Winkelgasse 3 aufmerksam zu machen."

Im Schaufenster verwandelten sich die Leckereien in wunderschöne Frauen verschiedensten Alters, die freundlich, sexy oder lasziv in die Kamera blickten. Es gab junge Frauen im Bikini, junge Frauen in schönen Abendkleidern oder Geschäftskleidung, bekannte Sportlerinnen, Schauspielerinnen und Modells und auch den ein oder anderen jungen Mann.

„Und? Genug gesehen? Das meiste davon gibt es auch in der Stadt und auf dem Markt! Geh lieber da hin! Hier verbrennst Du Dir nur die Finger, Kleiner!"